Another von Dankness-is-all (Krieger Inoris) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 2. --------------------- Die Höhle war größer und tiefer als sie anfangs gedacht hatten. Hier und da tropfte Wasser von der Decke, kleine Pfützen hatten sich am Boden gesammelt und bis auf das regelmäßige Aufkommen der Tropfen war es völlig still. Kein lautes Atmen, kein empörtes Schreien und auch kein Kampfgebrüll. Ein gutes Zeichen. Die Dunkelheit schien fast greifbar zu sein, sie kroch aus allen Winkeln und schien ihnen den Rückweg zu versperren. Plötzlich spannte Inu Yasha sich an und auch Sango fasste ihren Bumerang fester. „Was ist?“, fragte Kagome erschrocken und taumelte einen Schritt zurück. Die plötzliche Allarmbereitschaft ihrer Freunde machte ihr Angst. Sie hatte keinen Bogen mitnehmen können, alle Waffen waren den Soldaten zur Verfügung gestellt worden. Sie musste also mit dem Kämpfen warten bis sie am Schloss ankäme. „Ich spüre einen hohen Pegel Energie.“, erwiderte Inu Yasha und sah sich wachsam um. „Ach ne, ein Dämon.“, lachte eine Stimme hinter ihnen, doch als sie herumwirbelten war dort nichts als Schwärze. „Nein, ein Halbdämon.“, sagte eine andere Stimme leise, die von überall und nirgends zu kommen schien. „Sehr richtig. Dafür aber ein sehr mächtiger! Also, wer seid ihr?“, rief Inu Yasha wütend und sah sich suchend nach allen Richtungen um. „Wer fragt?“ Kagome trat vor und zeigte ihre leeren Hände. „Ich. Mein Name ist Kagome Higurashi und wir sind nicht hier um zu kämpfen. Wir suchen nur einen Unterschlupf vor dem Regen.“ „Hallo Kagome.“ Sie wirbelten herum und blickten in die violetten Augen eines etwa sechzehnjährigen Mädchens. Sie stand an die Wand gelehnte da, violette Haare fielen ihr über die Schultern und sie trug das weiße, schmutzige Kleid einer Sklavin. „Mein Name ist Aroa. Schön euch kennen zu lernen.“ Kagome lächelte freundlich und wies auf ihre Begleiter. „Das hier sind Sango, Inu Yasha, Miroku, Shippo und Kirara.“ Aroa nickte ihnen zu. „Mein Name ist Hayato.“, ertönte da die zweite Stimme erneut und ein Junge mit grün-grauem Haar trat neben das Mädchen. Er war etwa siebzehn Jahre alt und trug einen langen, schwarzen Mantel. „Lebt ihr hier?“, fragte Kagome und trat einen Schritt näher, wurde jedoch von Inu Yasha aufgehalten, der sie hinter sich schob. „Sei vorsichtig. Das sind Dämonen.“ Der Junge lachte und das Mädchen schüttelte den Kopf. „Ich bin ein Halbdämon, genau wie du.“, sagte sie dann lächelnd und ein wenig der Anspannung viel von den Freunden ab. Warum auch immer. „Und um auf deine Frage zurück zu kommen, ja wir leben hier.“ Hayato wies auf ihre Umgebung, die nun irgendwie nicht mehr ganz so dunkel war wie zuvor. Aroa lächelte freundlich und stieß sich von der Wand ab. „Ihr könnt gerne bleiben bis der Regen nachlässt. Kommt, ich bringe euch in die Haupthöhle.“ Kagome stellte fest, dass diese Höhle hier wie eine Wohnung aufgebaut war. Es gab kleine und große Räume, jeder hatte seinen eigenen Namen und eine Bedeutung. Die Haupthöhle, oder auch Wohnstube war mit Bambusmatten ausgelegt und ein Feuer brannte in der Mitte, spendete Wärme und Licht. Einen Moment standen die Freunde noch etwas verloren im Raum, dann ließen sie sich auf dem Boden nieder und sahen zu den beiden Bewohnern, die sich auf die andere Seite des Feuers setzten. „Was treibt euch in diese Gegend? Für gewöhnlich sehen wir hier keine Menschen oder andere Dämonen, bis auf die Üblichen eben.“, fragte Aroa und legte den Kopf schräg. „Wir sind auf dem Weg nach Inori.“, erklärte Sango, ihr war das Mädchen ans Herz gewachsen, auch wenn sie sie erst wenige Minuten kannte, der Junge war ihr noch etwas suspekt aber irgendwie erinnerte er sie an Kohaku. Seine Haare waren unregelmäßig geschnitten, ein paar lange Strähnen hingen ihm in die Augen, wieder andere waren kurz geschnitten. So als hätte er es selber versucht seine Frisur zu schneiden. „Wir wollen im Krieg helfen und für Inori kämpfen.“ Inu Yasha schlug die Faust in die Handfläche und sah die beiden Kinder entschlossen an. „Ist das nicht ein bisschen Wahnsinn?“, fragte Hayato fast schon herausfordernd und zog beide Augenbrauen hoch. Aroa zuckte die Schultern. „Eigentlich nicht. Wenn es einen Unterschied machen würde ob ich anwesend bin oder nicht, würde ich auch gehen.“ Miroku sah sie an. „Warum gehst du dann nicht? Sie können jede Hilfe gebrauchen.“ Sie zuckte wieder die Schultern und senkte den Blick ins Feuer. „Ich bin nicht wirklich zum Kämpfen geboren. Außerdem bin ich erst von dort geflohen, ich möchte einfach nicht für eine der beiden Partien kämpfen. Egal wie viel König Tsuna für uns Halbdämonen getan hat und noch immer tut. Mir hat es nicht beim Überleben geholfen.“ Sie wirkte bei diesen Worten fast schon verbittert. Hayato wandte sich ihnen zu. „Mit anderen Worten, er hat ihre Hilfe nicht verdient. Genau wie es niemand für nötig hielt uns zu helfen.“ Bei dem Wort „uns“ sahen ihn alle verwundert an und er zuckte mit den Schultern. „Auch Dämonen sind nicht gerne gesehen. König Tsuna setzt sich für uns ein und respektiert uns, ja das stimmt, aber das heißt noch lange nicht, dass sein Volk genau so denkt.“ Niedergeschlagen nickte Sango. Das hatte er auch schon gehört. „Wie meinst du das?“, fragte Kagome nach, sie hatte keine Ahnung von Inori, sie hatte bis vor wenigen Stunden noch nicht einmal gewusst, dass es existierte. Für sie war das hier immer das mittelalterliche Japan gewesen. In Ihren Geschichtsbüchern stand nichts von Inori oder Sukai, aber da stand auch nichts von Dämonen, also konnte das nichts heißen. „Hast du schon einmal von den Sklavenmärkten gehört? Unten im Dorf. Es liegt nahe an der Grenze zu Sukai und die Bürger dort haben nicht die gleichen Ansichten wie ihr König. Niemand außerhalb des Dorfes weiß von diesem Markt, nur die es wissen wollen und nichts dagegen tun. Hohe Edels Männer besuchen ihn an den Wochenenden. Schwache Dämonen und Halbdämonen werden dort für wenig Geld verkauft und müssen dann die Drecksarbeit für die Reichen erledigen. Für die sind wir weniger Wert als eine Ratte.“ In seinen Augen spiegelte sich blanker Hass wieder. „Nicht König Tsuna hat mich vor der Sklaverei bewahrt, sondern ich selber.“, erklärte Aroa und sah wieder vom Feuer auf. „Ich weiß, er kann nichts für die Dummheit seiner Bürger, nun ja, vielleicht schon, aber das ändert nichts an den Tatsachen.“ Kagome lächelte. „Kommt doch mit uns. Wir gehen zum König, da könnt ihr ihm vom Sklavenmarkt erzählen. Er wird euch glauben, ganz sicher.“ Beide schüttelten gleichzeitig den Kopf. „Danke nein, wir verzichten.“, stellte dann Hayato klar und Aroa erhob sich. „Wollt ihr etwas zu essen? Ich kann eine Suppe warm machen.“ Sie sahen sich kurz an, nickten dann und auch Kagome stand auf. „Ich helfe dir.“ „Danke.“, lächelte die Violetthaarige und verließ zusammen mit ihr den Raum. Die angrenzende Höhle war klein und kühl, kühler als die anderen die sie bis jetzt betreten hatte. Auf verschiedenen Felsvorsprüngen und Steinen lagen Lebensmittel, hauptsächlich Beeren und Obst, jedoch sah sie in einem kleinen Becken gefüllt mit Wasser kleine Fische schwimmen. „Unsere Vorratskammer.“, verkündete Aroa stolz und ging dann zu einem großen Topf hinüber, hob ihn hoch und stellte ihn auf den großen Stein in der Mitte. Sie nahm den Deckel ab und eine klare, grünliche Flüssigkeit wurde sichtbar. „Was möchtest du für Gemüse?“ Kagome überlegte und sah sich in dem Raum um. „Was kannst du mir denn empfehlen?“, fragte sie dann und folgte Aroa, die auf einen Haufen Gemüse zu ging, dies und jenes herauspflügte und fragend hochhob. Kagome nickte zustimmend und half ihr die verschiedenen Lebensmittel klein zu schneiden und in den Topf zu werfen. Schnell waren sie fertig und brachten die noch kalte Suppe in den Wohnraum, wo sie ihn dann über das Feuer hängten. Inu Yasha war gerade mit Tessaiga am Prahlen und Hayato hörte mehr oder weniger fasziniert zu. „Er ist nicht so der Waffentyp.“, flüsterte Aroa ihr zu und Kagome musste grinsen, da sich der Halbdämon hier scheinbar umsonst den Mund fusselig redete. „Sag mal, bist du eine Miko?“ Die Higurashi sah ihre neue Freundin verwundert an, dann wiegte sie den Kopf. „So ganz sicher bin ich mir da nicht. Warum?“ Das Halbdämonenmädchen zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, einfach so. Aber wie kann man sich da nicht so sicher sein?“ Kagome winkte ab. „Ist eine zu lange Geschichte, erzähle ich dir, wenn du uns nach Inori begleitest.“ Das Lächeln Aroas wurde traurig und schüttelte den Kopf. „Dann wirst du dein Geheimnis nie mit mir teilen können.“ Gerade wollte die Schwarzhaarige etwas erwidern, da rief ihre Gastgeberin bereits zum Essen und bald hatten alle eine Schale mit dampfender Suppe in der Hand. „Ist das Lecker!“, rief Shippo erfreut aus und leerte bereits seine dritte Schüssel. Auch Inu Yasha und seine anderen Freunde langten ordentlich zu. Kagome hielt sich etwas zurück und auch Aroa und Hayato aßen nur ganz wenig. „Lady Aroa, ihr seid wirklich eine ganz hervorragende Köchin.“, lobte Miroku überschwänglich und das Gesicht der Angesprochenen lief zart rosa an. „Äh, also Kagome hat ja auch geholfen.“, druckste sie dann herum und sammelte schnell die Schalen ein, um dann den Raum zu verlassen. Als sie wieder kam verschwand Sango ebenfalls kurz um zu sehen, ob es noch regnete und kam dann mit deutlich besserer Laune zurück. „Der Regen hat nachgelassen. Ich denke wir können es riskieren weiter zu gehen. Wir haben noch einen weiten Weg und nicht mehr viel Zeit.“ Die anderen Nickten und suchten ihre Sachen zusammen. „Schade dass wir schon wieder weg müssen.“ Shippo strahlte ihre beiden Gastgeber an und verabschiedete sich dann ordentlich von ihnen. Kagome warf beim Verlassen der Höhle einen traurigen Blick zurück und lächelte Aroa noch einmal an, die winkend im Trockenen verweilte, dann trat sie hinaus in den Regen und rutschte prompt auf dem glitschigen Boden aus. Inu Yashas schnellen Reflexen war es zu verdanken, dass sie nicht im Schlamm landete und ihre schöne Kleidung verschmutzte. Sie hatte sich dieses Mal nicht ihre übliche Schuluniform angezogen, sondern eine dünne Hose, darüber einen blauen Rock und einen roten Pullover. Es war frisch, da es langsam auf den Herbst zu ging und sie wollte sich keine Erkältung einfangen. „Danke.“, murmelte sie und suchte wieder festen Stand, dann ließ ihr Freund sie los und beide machten sich daran, die anderen einzuholen, die bereits weiter vorne gingen. „Schade, dass Aroa und Hayato nicht mitkommen wollten. Aber man kann sie nicht zwingen.“, sagte sie nach mehreren Minuten des Schweigens und Inu Yasha nickte zustimmend. „Ja, schade. Die beiden waren nett. Aber ich kann sie auch verstehen.“ Kagome warf ihm einen verwirrten Blick zu, dann zuckte sie die Schultern und stimmte zu. Es war seltsam, aber Inu Yasha hatte sich in ihrer Anwesen- und Abwesenheit scheinbar wirklich etwas weiter entwickelt, denn er lief nicht mehr Kopflos durch die Welt. Langsam begann er sogar ein Gespür für Feinfühligkeit zu entwickeln und das gefiel ihr am meisten. Über seine Taktlosigkeit hatte sie sich oft aufgeregt und nun, da er sie ein klein wenig abgelegt hatte, wurde er ihr immer sympathischer und ein fremdes Gefühl setzte sich jedes Mal in ihre Innern fest, wenn er sie berührte oder anlächelte. Dieses Lächeln, welches nicht voller Spott war wie manchmal, dieses Lächeln, welches nur für sie war. Da wurde ihr immer ganz warm ums Herz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)