Intoxicating Mindgames von Suppengruen ================================================================================ Kapitel 8: Die Bullen Oswald, ernsthaft? ---------------------------------------- Wütend griff der dickliche Mann nach dem kleinen Gerät in seiner Tasche. Mit etwas zu viel Kraft tippte er eine Nummer in das Mobiltelefon ein und hielt es sich an die fettige Wange. Es dauerte eine Weile, ehe das Freizeichen erklang. Genervt begann er mit der Hand gegen den Türrahmen zu trommeln. Noch immer stand ihm die Wut ins Gesicht geschrieben und seine Halsschlagader trat ungesund hervor. Wie konnte es dieser Zirkusclown nur wagen SEINE Männer in SEINEM Lokal abzuschlachten? Nun gut anscheinend war es das Werk seiner Begleiterin gewesen, aber was spielte das schon für eine Rolle? Schade eigentlich, dass sich solch ein Ding an so jemanden wie den Joker hing. Ein trockenes Husten entwich seiner kratzigen Kehle. Sekunden später erklang eine tiefe Männerstimme an seinem Ohr, na endlich! "GCPD, Harvey Bullock am Apparat. Wie kann ich helfen?" Verächtlich verzog Oswald seine Mundwinkel. Warum musste es ausgerechnet Harvey Bullock sein? Das war nun wirklich nicht sein Tag. Zähneknirschend ließ er ihn enden, ehe er zu einer Antwort ansetzte: "Wenn ihr den Joker stellen wollt, dann ist das jetzt eure Chance! Er befindet sich Momentan nicht weit entfernt von der Iceberg Lounge. Wenn ihr es schafft eure Ärsche aus euren bequemen Schreibtischstühlen zu bekommen, könntet ihr es noch schaffen und den Joker ergreifen." Ohne eine Antwort abzuwarten betätigte Oswald den roten Knopf und der Bildschirm erlosch. Das Zittern seiner Hände hatte sich etwas gebessert und er konnte nur hoffen, dass diese Hohlköpfe es schafften, ihrer Arbeit nachzukommen. Er musste sich beruhigen, einen klaren Kopf bewahren. Mit beiden Händen umklammerte er nun den Griff seines Schirmes. Wie sehr er doch hoffte, dass seine Männer den Joker vor der Polizei stellen würden. Gedanklich malte er sich bereits einige Szenarien aus, in denen er dem Clown alles heimzahlte, wie sich die scharfe Spitze seines Schirms in den weichen Körper bohrte und das schreckliche Grinsen in seinem Gesicht erlöschen ließ. Oswalds eigene Mundwinkel zogen sich bei dieser Vorstellung unweigerlich in die Breite. Oh ja, wie gerne wollte er diesen Clown und seine hübsche Begleitung leiden sehen. Sämtliche Sympathie für die Clownprinzessin war mit dem Fund seiner toten Wachen verflogen. Nicht, dass er wirklich an den beiden Türstehern gehangen hätte, aber Oswald konnte es nicht leiden, wenn man seinen Besitz zerstörte. Langsam setzte er die kleinen, ungelenkigen Füße voreinander und watschelte hinaus auf die Straßen Gothams. Er wollte sich überzeugen, dass auch alles so verlief, wie er es geplant hatte. Schnaufend eilte er seinen Männern hinterher, welche noch immer Blei in die Luft schossen. Diese Vollidioten würden nicht mal eine Kuh treffen, wenn sie ihnen auf den Lauf gebunden würde. Gutes Personal war wirklich schwer zu finden. Heiß brannte der Handabdruck des Clowns auf ihrer Wange. Verdutzt starrte sie in die grünen Augen ihres Prinzen. Was sollte dass denn bitte? Was hatte sie denn schon Falsches getan? Hatte sie nicht völlig zu Recht die zwei Türsteher ermordet? Hatte er denn nicht gesehen, wie sie, sie angesehen hatten, mit dem gleichen lüsternen Blick, wie schon damals seine Wachen? Leicht verzog sie ihre Mundwinkel, als er ihr Einhalt gebot. Am liebsten hätte sie jetzt trotzig ihre Arme vor der Brust verschränkt, doch leider hielt er ihr Handgelenk noch immer umschlossen und so konnte sie nicht anders, als ihm hinaus zu folgen. Kurz hielten sie Inne und die drohende Stimme des Horrorclowns drang an ihr Ohr. Wie eine Python pendelte der weiße Finger des Jokers vor ihrem Gesicht und aus einem ihr unerfindlichen Reflex zog sie ihren Kopf etwas zwischen ihre Schultern. Seine Gestik und Mimik ließen nichts Gutes erahnen. Bei dem Wort "Nachspiel" stellten sich ihre Nackenhaare auf und sie wurde unsanft an die Vergewaltigung erinnert. Etwas wie Panik begann in ihr aufzusteigen und ihre Venen zu fluten. Was hatte sie sich da schon wieder eingehandelt? Surrend schlugen Kugeln in Häuserwände ein und immer wieder versuchte Harley diesen auszuweichen. Sie hatte nicht wirklich Lust darauf, erneut angeschossen zu werden. Stolpernd versuchte sie mit dem Clown Schritt zu halten, was ihr nur schwerlich auf den Absätzen gelingen wollte. Plötzlich erhob sich vor ihre eine Häuserwand. Mist, sie waren in eine Sackgasse gelaufen und die Wachhunde des Pinguins waren ihnen dicht auf den Fersen. Sie konnte nur hoffen, dass ihr Prinz des Chaos, wie schon so oft, ein weiteres Ass im Ärmel hatte. Es dauerte nicht lange und eine Männerstimme erklang. Dröhnend hallte sie von den Wänden wieder. Wie hatte er sie gerade genannt? Das schlug nun wirklich dem Fass den Boden aus. Protestierend stemmte sie ihre Hände in die Seiten. Gerade wollte sie zu einer Schimpftirade ansetzten, als sie aus den Augenwinkeln sah, wie ihr Mr. J die Hände hoch nahm und sich langsam umdrehte. Was hatte das zu bedeuten? Das konnte doch wohl nicht wahr sein, dass sich der Prinz des Verbrechens einfach so ergab. Ungläubig schenkte sie ihm einen verwirrten Blick. Eher unintelligent stand ihr Mund offen und die Worte blieben ihr in der Kehle stecken. Schüsse durchschnitten plötzlich die Nacht und panisch schnellte Harley herum. Gott sei Dank, ihrem Mr. J schien nichts passiert zu sein, dass konnte man von den Männern des Pinguins allerdings nicht gerade behaupten. Etwas leblos lagen ihre Körper auf dem kühlen Asphalt und unter ihnen bildeten sich bereits verdächtig dunkle Pfützen. Harley blieb keine Zeit zu Reagieren. Schmerzhaft fraß sich der Stahl des Revolvers in ihren Kiefer und schleuderte ihren Kopf zur Seite. Wankend versuchte sie ihren Stand zu stabilisieren. Was zur Hölle sollte denn das jetzt? Sekundenspäter starrte sie in den Lauf der Waffe und schluckte schwer. War er jetzt völlig durchgedreht? Warum in alles in der Welt richtete er jetzt eine Waffe auf sie? Zugegeben diese Aktion schien ihr doch mehr als übertrieben. Ok vielleicht hatte sie etwas übereilt gehandelt, aber das rechtfertigte noch lange nicht, dass er ihr nun den Lauf ins Gesicht hielt. Ein eisiger Schauer lief ihr über den Rücken, als sie die Worte des Clowns vernahm. "Aber...aber Mr. J. Sie mussten sterben!" begann sie sich zu verteidigen. Sie fühlte sich mehr und mehr missverstanden. "Die beiden wollten mich verdammt noch mal vergewaltigen. Hast du ihre Blicke nicht gesehen? " Sekunden später spürte sie den kalten Stahl auf ihrer Stirn und grob wurde sie gegen eine der Häuserwände gedrängt. Die Bewegungen seiner Finger über den Abzug ließen sie dann schon etwas nervös werden. Das konnte er doch einfach nicht ernst meinen. Er konnte sie doch nicht einfach so hier und jetzt erschießen. Nicht nach alle dem, was sie wegen ihm durchgemacht hatte. Wut breitete sich plötzlich in ihr aus. Wut darüber, dass er die Frechheit besaß, seine Waffe auf sie zu richten und Wut darüber, dass er anscheinend wirklich darüber nachdachte, ihr eine Kugel zwischen die Augen zu jagen. "Puddin!" mahnend erklang ihre Stimme. "Wenn du darüber nachdenkst diesen verdammten Abzug zu betätigen, dann solltest du es besser schnell tun, denn glaub mir eine zweite Chance werde ich dir nicht geben." Ohne ihm eine weitere Möglichkeit zu lassen, ließ sie ihr Bein zwischen die seinen schnellen. Wenn er unbedingt unfair spielen wollte, dass konnte er gerne haben. Selbst er hatte noch einige Schwachstellen. Als wäre es eine Reaktion auf ihren Tritt gewesen heulten schrille Sirenen in der Ferne auf und ließen sie zusammenfahren. Schnaufend und völlig außer Atem näherte sich Oswald der Szenerie, gerade noch rechtzeitig, um mit anzusehen, wie seine Männer von den Kugeln des Jokers niedergestreckt wurden. Mit der flachen Hand schlug er sich gegen die schweißnasse Stirn. Was für Vollidioten hatte er da nur beschäftigt? Nun lag all seine Hoffnung im GCPD. Er musste schwer schlucken als er dies dachte. Ihm gefiel das Ganze ganz und gar nicht. Auf das GCPD war nur in den wenigsten Fällen verlass. Doch was hatte er für eine andere Wahl? Er wollte Rache! Sowohl an dem Clownprinzen, als auch an dessen Prinzessin. Die Worte von Harley drangen nur dumpf zu ihm durch. Es interessierte Joker einen Scheiß, warum sie die Männer tötete, sie sollte verdammt noch mal nicht ohne sein Wissen Aktionen durchführen, welche ihn in solch eine Lage brachten. Sie sollte rein gar nichts ohne sein Einverständnis machen! Darüber nachdenken, ja er sollte es einfach tun. Allem ein Ende setzen. Diese lästigen „Gefühle“ endlich loswerden. Die ganze Sache ist einfach viel zu weit gegangen. Aber wenn sie jetzt sterben würde... Sein Finger drückte sich langsam gegen den Abzug, als er einen stechenden Schmerz zwischen den Beinen verspürte, welcher sich in Sekunden durch den ganzen Körper zog. Schlagartig blieb ihm die Luft weg und unweigerlich musste er sich krümmen. Der Tritt hatte ordentlich gesessen. Knurrend warf er den Kopf nach oben und blickte sie finster an. „Dafür wirst du bluten Harley…“ Sirenen näherten sich und erst jetzt viel ihm Oswald in die Augen, welcher das Szenario mit anblickte. Dieser Schweinehund hatte die Bullen gerufen. „Das hast du jetzt davon du Miststück!“, brüllte er Harley entgegen und knirschte die Zähne. Warum hat er auch so lang gewartet mit dem Abdrücken? Seine grünen Augen lagen sich auf den dicken Mann und funkelten ihn finster an. „Die Bullen Oswald? Ernsthaft?“, grinsend schüttelte der Bleiche den Kopf, welches jedoch nicht einmal annähernd seine Augen erreichte, sein Unterleib pochte noch immer schmerzhaft. Jokers bewaffneter Arm erhob sich, während er mit der freien Hand tadelnd den Finger wippte. „Tztztz…also von dir hätte ich wirklich etwas Besseres erwartet“ und es stimmte sogar, er wusste zwar dass diese Missgeburt gerne mit falschen Tricks spielte, doch die Cops rufen war das Letzte an das er gedacht hätte. Die Straße flackerte nun in rotem und blauem Licht, als quietschend die Streifenwagen sich näherten. Mit dem Pistolenlauf auf den Pinguin gerichtet eilte Joker zur Straße, die Sirenen näherten sich bedrohlich. „Ich sollte dich wohl jetzt einfach erschießen mein Dickerchen“, sein Grinsen zog sich teuflisch, “…jedoch, wo wäre denn da der Spaß?“ Zurück warf sich sein Blick auf Harley, „beweg deinen Arsch hier her Harley!“ Deutlich konnte man in seiner Stimme vernehmen dass die Sache noch längst nicht abgeschrieben war, sie würde noch ihr blaues Wunder erleben. Doch zunächst müssten sie schleunigst das Weite suchen, noch einmal nach Arkham kam nicht in Frage. Kichernd schritt der Grünschopf auf die Straße und feuerte sein Magazin durch die Windschutzscheiben der Streifenwagen, welche in einer Massenkarambolage zum stehen kamen. Sein Kichern verwandelte sich in ein herzhaftes Lachen, als die Überlebten schwerfällig aus den Türen fielen. Die Waffe fiel mit einem dumpfen Schlag auf den Asphalt, als er sich noch einmal dem Mann in Frack zuwandte und breit angrinste. „Man sieht sich alter Freund“ kicherte er lauthals hervor, bevor Joker begann schnellstmöglich,-er humpelte noch etwas nach dem Tritt von Harley-, die Straße entlang. Schlagartig begann die Szenerie dann doch durchaus interessant zu werden, als sich das Metall der Pistole in die Visage der kleinen Hure bohrte und der Verrückte dem Anschein nach, sie wirklich erschießen zu wollen. Der Finger in dem grässlich lilafarbenen Handschuh zitterte über den Abzug, während sich der Lauf auf die Stirn des Weibs drückte. Oswald lehnte sich etwas nach vorn und stützte sich auf seinem Regenschirm ab, welcher ihm als Waffe wie auch als Gehstock diente. Jeden Wimpernschlag, hoffte er darauf den Knall zu hören, doch war nichts weiter als die sich nähernden Sirenen und die Stimme des Miststücks zu hören. Hoffte sie tatsächlich beim Joker erbarmen zu erlangen, gerade zu lächerlich. Erneut wendete sich das Blatt, als sich das Knie des Weibs in Jokers Weichteile bohrte. Kurzes bedauern, das sie jetzt nicht tot auf dem kalten Boden lag, mischte sich in seine Gefühle, doch war es ein ziemlicher Augenschmaus zu sehen wie sich der Clown vor schmerzen krümmte und ein gehässiges Grinsen malte sich auf seine spröden Lippen. Die abscheulich grünen Augen von Joker trafen auf die seine, als dieser nach mahnenden Worten an die Hure, zu ihm sprach. „Klappe Clown, du wirst schon bald wieder hinter schwedischen Gardinen sitzen, genau da wo solch ein Psychopath wie du es bist, hingehört“, zischte er ihm mit rauchiger Stimme entgegen und schmiegte seine Finger enger um den Griff des Schirms. Wie gerne würde er diesen jetzt zücken und den Bastard mit Blei voll pumpen, währen da nicht die Cops, welche soeben ihr Ziel erreichten. Oswald wurde fast Purpur um die spitze Nase herum, als er mit ansah, wie Joker sein Magazin auf die Streifenwagen feuerte und begann sich aus dem Staub zu machen. Oh nein Freundchen, so käme er ihm nicht einfach davon. Der dicke Mann, setzte sich in Bewegung und griff sich das Clownsweib, dabei bohrte sich die Spitze seines Schirms in ihre Seite. „Du bleibst schön beim alten Oswald Miststück. Du wirst dafür bezahlen, was du meinen Männern angetan hast.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)