Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 70: Elbenmagie - Eldarângol 2 ------------------------------------- Eigentlich hatte Thorin sofort zu Bett gehen wollen, sobald er sein zugewiesenes Quartier erreicht hatte...eigentlich… ….aber eine merkwürdige innere Unruhe hielt ihn äußerst erfolgreich davon ab und das, obwohl er eigentlich todmüde war und sich auch kräftemäßig völlig ausgezehrt, sowie unendlich erschöpft fühlte. Die letzten Tage hatten es wirklich in sich gehabt und ihm so einiges abverlangt….und das nicht nur mental, sondern tatsächlich auch im körperlichen Sinne betrachtet….sooo jung, wie er es einst gewesen war, fühlte er sich nämlich schon lange nicht mehr. Auch wenn ihm, die Liebe zu der elbenblütigen Heilerin mit dem ungewöhnlichen feurigen Schopf neuen Schwung verlieh und er sich körperlich vitaler und energiegeladener fühlte, so durfte er dennoch nicht übermütig werden und seine Kräfte einfach so sinnlos vergeuden. Er war kein junger Hitzkopf mehr, der derart hirnlos durch die Gegend lief und sich nurmehr noch allein von seinen Trieben steuern ließ...also DAS hatte er schon lange hinter sich gelassen. Sofern er solche Gefühle überhaupt jemals besessen hatte...selbst in seiner „Sturm und Drangzeit“ als junger Mann. Denn bisher hatte er sich seit er sich zurück erinnern konnte, Zeit seines Lebens noch nie ausschließlich von seinen Gefühlen mitreißen lassen...noch nie und von Emotionen dieser Art ohnehin nicht. Keinesfalls verließ er sich nur allein auf das, was ihm sein Bauchgefühl oder in diesem Fall das seines Herzens sagen wollte. Bei ihr war ihm dies gewissermaßen das allererste Mal überhaupt passiert...bei IHR spürte er eine derartige Wirkung auf sich, die ihn auf eine Art faszinierte auf eine Andere aber zutiefst erschrak….diese beängstigend starke Form von Verliebtheit, hatte er noch nie zuvor so intensiv verspürt, wie bei Lyriel. Bei keiner anderen Frau in seinem bisherigen Leben....nicht einmal bei seiner jüngeren Schwester Dis, die er an sich sehr gern hatte! Ja er liebte Lyriel mehr als alles, was er in seinem Leben bisher als liebenswert oder erstrebenswert wichtig erachtet hatte...mehr als alle Besitztümer oder irgendwelche materiellen Schätze, die tief unten im Erebor verborgen lagen. Sie war das erste Lebewesen, dem es gelungen war, bis in sein tiefstes Inneres vorzudringen...bis zum Grund seiner Seele. Ihr war es gelungen, sein Herz in einer Weise anzurühren, die er niemals für möglich gehalten hätte. Diesen Umstand weiter abzuleugnen, hatte er inzwischen längst aufgegeben. Sich in der Hinsicht noch länger selbst zu belügen war sinnlos geworden, also akzeptierte er die Tatsache, dass es so war und nahm sich vor, diese Frau sofern sie ihn ebenfalls zum Manne haben wollte, in Zukunft an seinem Leben teilhaben zu lassen. Er hatte sich bewusst und im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte für sie entschieden, denn sie war seine „Amralime“...seine „EINE“ und er wollte sie demnach gerne zu seiner Königin machen….das hieß, sofern sie damit einverstanden war! Denn vollkommen sicher war er sich trotz der Tatsache, dass er wusste, dass sie ihn ebenfalls sehr gerne mochte dennoch nicht. Diese Erkenntnis trieb ihn innerlich um...und zwar gewaltig! An so etwas banales Schlaf war in dem Fall nicht mehr zu denken...und so bog er schließlich unvermittelt von dem vorgesehenen Weg zu seinem Schlafgemach nach einer kurzen aber reiflichen Überlegung, noch etwas von der kühlen reinen Nachtluft zu schnuppern um besser nachzudenken und danach hoffentlich endlich schlafen zu können, kurzerhand zum naheliegenden Balkon ab. Dabei bemerkte er mehr durch Zufall, denn beabsichtigt, dass er nicht länger alleine war. Aus dem Augenwinkel heraus nahm der Zwergenfürst einen flüchtigen Schemen im Halbdunkel der Fackelhalter hinter sich wahr und folgerte aufgrund seines gut geschulten, scharfsinnigen Verstandes, dass ihm offenbar jemand in vollem Bewusstsein folgen musste, um ihn noch einzuholen, bevor er zu Bett ging und dieser jemand war zudem nicht sonderlich darum bemüht leise zu sein. „WAS, bei Mahal machst du noch hier...Neffe? Oder sollte ich nicht viel eher fragen, was IHR beide hier noch wollt? Ihr solltet eigentlich schon längst schlafen..zumindest wenn es nach mir ginge!“ Thorin fuhr unwillkürlich auf dem Absatz herum und sah seine vage Vermutung augenblicklich bestätigt. Es handelte sich zu seiner grenzenlosen Überraschung tatsächlich, wie bereits halb von ihm erwartet, um seinen ältesten Neffen...oder um es genau zu nehmen….um alle beide!“ Fili war jedoch der Erste der beiden Brüder, der sich in so weit fing, um seinem Onkel trotz seiner Verblüffung von diesem so unverhofft entdeckt und angesprochen worden zu sein, etwas entsprechendes zu entgegnen. „Irak-adad, wir hatten gehofft, dich noch anzutreffen bevor du zu Bett gehen würdest. Wir ähhhh...wir wollten noch mit dir sprechen! Es...es ist ausgesprochen wichtig!“ „Ach so...ist das so? Dann sag mir, was so wichtig wäre, dass es nicht bis morgen warten kann Fili?“ Hakte Thorin indessen wenig interessiert und demnach erwartungsgemäß brüsk nach. Aber Onkel…?!“….fuhr es aus beiden jungen Zwergen unvermittelt heftig und dazu wie aus einem Munde heraus, als sie ansetzten um ihm zu widersprechen. Doch weiter kamen sie nicht mehr, denn sie vernahmen plötzlich alle gedämpfte Stimmen, die nicht weit von ihnen fort miteinander sprachen. Es waren ganz eindeutig weibliche Stimmen...und es dauerte nur einen Augenblick, ehe Thorin begriff, dass die eine von ihnen ohne jeden Zweifel zu der Frau gehören musste, die er gewissermaßen als die Seine betrachtete. Es war Lyriels unverwechselbar, samtig dunkles und weiches Klangvolumen, das er aus hunderten anderen heraus sofort erkannt hätte. Entsprechend dem, zog sie seine Aufmerksamkeit augenblicklich und im höchsten Maße auf sich. „Still jetzt….alle beide...SOFORT! Ich will hören, was da vor sich geht!“ Konnten Kili und Fili ihn demnach mit entsprechendem Nachdruck entgegen knurren hören...seine Anspannung und ein nicht zu unterschätzendes Maß an Misstrauen lag mit einem mal deutlich fühlbar in der Luft. Thorin konnte sich keinen Reim daraus machen, WAS seine zukünftige Gefährtin jetzt noch zu so später Stunde hier draußen an diesem verschwiegenen Ort zu suchen haben könnte. Traf sie sich am Ende doch heimlich hinter seinem Rücken, mit diesem verhassten Elben? Betrog sie ihn etwa...und lachte ihn, den einfältigen Zwerg bei dieser Gelegenheit wegen seiner naiven Dummheit aus...und das vielleicht zu Recht? In seinem Kopf geisterten sofort allerlei dieser ungemein schmerzlichen und misstrauischen Gedankenspielen herum...bis...ja bis er sie sah…und zwar alle drei. Erst da begriff er, dass Lyriel sich nicht wie halb von ihm erwartet mit Feylon, sondern anstatt dessen mit den anderen beiden Frauen getroffen hatte. Lyrêa und Tauriel waren bei ihr...und sie sprachen offenbar über etwas...etwas wichtiges, wenn er ihren schnellen und unüberhörbar erregten Wortlaut richtig zu deuten verstand. Aber er wusste es nicht sicher, denn er konnte die Frauen nicht verstehen, da sie sich nicht dem Westron der allgemeinen Sprache, sondern dem weichen Sindarin der Elbensprache bedienten die, die Waldelben des Düsterwaldes ganz selbstverständlich unter sich sprachen, wenn keine Fremden unter ihnen anwesend waren. „Wa...ähhh was machen die drei denn da, versteht ihr was das werden soll?“ Es war ganz eindeutig Filis angenehm tiefe Stimme, die den hastigen und kaum hörbaren Singsang der Frauen entsprechend verblüfft durchbrach, jedoch ohne dabei von ihnen wahr genommen zu werden. Er hatte absichtlich leise gesprochen, um ihre Aufmerksamkeit nicht auf sich zu ziehen...allein der Umstand, dass sie so leise sprachen ließ darauf schließen, dass sie Unentdeckt bleiben wollten und so war er kurzerhand zu der Meinung gelangt, dass es vermutlich besser war vorsichtig zu sein. „Ich weiß es nicht...aber ich bin der Ansicht, dass wir das heraus finden sollten?!“ Ertönte es indessen unüberhörbar entschlossen von Thorin s Seite her, der die Frauen ebenfalls mit entsprechend argwöhnischen Blicken musterte und zudem keine Sekunde lang aus den Augen ließ. „Einverstanden!“ Vernahm er seine beiden Neffen abermals wie aus einem Munde, wobei er sie bekräftigend Nicken sehen konnte. „Gut dann kommt, sehen wir uns doch mal an, was sie zu so später Stunde noch vor haben könnten!“ Ergänzte der dunkelhaarige Zwergenfürst seine Feststellung einen Moment später mit einem unterdrücken, wie wenig begeisterten Grollen, das tief aus seiner Kehle drang und seinen Unmut seine zukünftige Gefährtin hier und nicht anstatt dessen wie von ihm vermutet in ihrem Gemach vorzufinden, überdeutlich zum Ausdruck brachte. derweil an anderer Stelle... Davon ahnten die drei Frauen nicht das Mindeste, schon gar nicht, dass sie heimlich und äußerst argwöhnisch von drei sterblichen Augenpaaren beobachtet wurden, die außerdem wild entschlossen waren heraus zu finden, was der ganze „Zauber“ hier auf sich haben mochte. Während Lyriel die beiden anderen Frauen mit der eindeutigen Anweisung entließ, sie mögen sich in ein paar Minuten auf der heiligen Lichtung hinter dem Palast einfinden, damit sie ihre Vorkehrungen für das ihr bevor stehende Ritual treffen konnte, ahnte demnach nicht, ausgerechnet den Mann unbeabsichtigt auf ihre Spur gebracht zu haben, von dem sie annahm, er läge längst in seiner Kammer im Tiefschlaf! Hätte sie auch nur ansatzweise eine Vorstellung davon gehabt, in welche Gefahr sie ihn und die beiden anderen Männer damit unabsichtlich bringen würde, so hätte sie diesem waghalsigen Vorhaben niemals zugestimmt. Aber dafür war es nun zu spät! Ohne noch weiter auf ihre Umgebung zu achten, eilte die elbenblütige Heilerin nichtsahnend und vollkommen lautlos in Richtung ihrer Kammer, um das zu besorgen, was sie für das Ritual benötigen würde. Thorin folgte ihr ebenso vorsichtig bemüht, möglichst nicht von ihr entdeckt zu werden...wobei er Kili und Fili kurz zuvor hastig anwies, an ihrem jetzigen Treffpunkt auf seine Rückkehr zu warten. In der Zwischenzeit sollten sie beide Frauen im Auge behalten, die einen Balkon unterhalb dessen zurück geblieben waren, auf dem die Männer im Moment standen und sie eben mehr oder minder ungewollt belauscht hatten, wobei Tauriel und Lyrêa jedoch Anstalten machten, selbigen in Richtung der heiligen Lichtung zu verlassen, um sich dort wie abgesprochen mit Lyriel zu treffen. Die beiden jungen Zwergenmänner taten in diesem Fall gewissenhaft loyal ergeben, was Thorin von ihnen verlangt hatte, ohne zu widersprechen oder es auch nur ansatzweise in Frage zu stellen. Obwohl keiner von ihnen wirklich wusste, was sie dort erwartete....wenn sie den Frauen folgen würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)