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Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya

Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne
von

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Elbenmagie - Eldarângol

Eigentlich hatte Lyriel den direkten Weg zu ihrer Kammer einschlagen wollen...aber als sie an einer, der zahlreichen ausladenden Balustraden vorbeikam, die direkt an der Außenseite des Elbenpalastes verbaut waren und einem einen direkten Blick auf den jetzt üppig belaubten, nachtdunklen Wald erlaubten, der nur vom Licht eines fast vollen Mondes erleuchtet war...zog es sie unwillkürlich nach draußen.
 

Dort war es still...so still, dass einem nichts, als der kühle Nachtwind in einer lauen Brise um die Nase strich.
 

Ihren Gedankengängen hatte sie längst freien Lauf gelassen und sie waren wieder einmal wie beinahe zu erwarten, allesamt bei Thorin angelangt, der vermutlich längst in seine ihm zugewiesene Kammer zurück gefunden hatte und sehr wahrscheinlich schon tief und fest schlief, wenn...ja wenn es ihm nicht ähnlich erging wie ihr.
 

Die halbelbische Frau fand keine Ruhe, sie war innerlich aufgewühlt und ihre Gefühle wollten schon seit längerer Zeit nicht mehr so, wie ihr Verstand es gerne gehabt hätte...auch das war ihr zwischenzeitlich längst klar geworden.
 

Mit einem entschlossenen Schritt trat sie schließlich lautlos auf den Balkon hinaus, um die würzige Nachtluft einzuatmen und um sich selbst wieder zur inneren Ruhe und zur Besonnenheit zu zwingen, aber gerade als sie das getan hatte, vernahm sie auf einmal eine leise Stimme, die sie unweit von ihr fort ganz plötzlich völlig unerwartet ansprach.
 

„Die Nacht ist schön, zu schön...um heute wie gewöhnlich in den Schlaf zu finden. Oder nein, vielleicht sollte ich besser anmerken, dass es vermutlich an jemandem ganz bestimmten liegen könnte, weshalb du noch nicht schläfst Lyriel?“
 

Die elbenblütige Heilerin fuhr erschrocken in sich zusammen, als sie die ihr durchaus bekannte Stimme in ihrer unmittelbaren Nähe vernahm, doch da löste ich die Gestalt bereits aus dem Schatten auf dem Balkon und trat zu ihr ins schwache, rötliche Licht der Fackelhalter. Lyriel war indessen nicht sonderlich überrascht, ausgerechnet hier auf sie zu treffen.
 

„Nun ja, ich würde sagen, es geht mir offensichtlich nicht sehr viel besser als dir Tauriel, oder warum bist du so spät noch auf den Beinen?“ Entgegnete sie der anderen Elbin daraufhin ein wenig spröde und mit unüberhörbar vorwurfsvollem Unterton in der Stimme.
 

Nicht mehr als eine Sekunde später konnte sie die elbische Frau mit dem feurigen Haarschopf bereits leise lachen hören…
 

„Würdest du es mir glauben, wenn ich dir sagte, dass ich heute Nacht an der Reihe mit dem Wachdienst wäre?“ Antwortete sie ihr nur einige Augenblicke später gelassen und ein wenig resigniert.
 

Lyriel seufzte daraufhin kurz aber dennoch deutlich hörbar, ehe sie ihr antwortete.
 

„Nein, das würde ich dir fürwahr nicht abnehmen. Aber ich denke, ich kenne den wahren Grund so gut wie du selbst. Er ist knapp zwei Köpfe kürzer als unsereins und hat wirklich beeindruckend schöne braune Augen….zumindest für seinesgleichen betrachtet oder sehe ich das etwa falsch?“
 

Die Elbin mit dem langen nahezu kupfergoldenen Haar blieb gelassen, als sie bemerkte, worauf die Heilerin so deutlich anzuspielen versuchte. Lyriel konnte sie lediglich kurz mit den Schultern zucken sehen. „Nun ja, wenn du es so siehst, dann kann ich dir in der Hinsicht wohl kaum widersprechen?! Ich gebe zu, dass ich den jungen Zwerg mit dem braunen Schopf gerne leiden mag, aber von mehr zu sprechen als das, wäre nicht nur vermessen, sondern schlicht ein Ding der Unmöglichkeit und das, weißt du so gut wie ich Lyriel.“ Kommentierte sie die schlichte Feststellung der anderen Frau ungewöhnlich vehement, woraufhin dieser jedoch ein spontanes Lächeln entkam.
 

„Ach ja ist das so? Wer hat das gesagt? Mein Onkel etwa oder gar am Ende noch Feylon? Tauriel hör zu...das Herz lässt sich nicht täuschen, du kannst es versuchen aber es zerbricht früher oder später daran. Lass dir das gesagt sein, ich weiß wovon ich spreche...denn auch ich liebe einen Mann, der nicht zu meinem eigenen Volk gehört oder besser gesagt nur bedingt und dennoch ist Liebe eine Macht, die niemand beherrschen kann….ganz gleich welchem Volk er auch angehören mag!“
 

Hakte sie im Anschluss daran somit ungewöhnlich entschlossen in Tauriels Richtung nach.
 

„Na DAS sagt je gerade die Richtige...!“
 

Ertönte es auf einmal völlig unvermutet direkt über ihren Köpfen. Beide Frauen zuckten entsprechend erschrocken in sich zusammen, als sie in der Dunkelheit so urplötzlich von einer dritten Stimme angesprochen worden waren, die da wie aus dem Nichts zu kommen schien und über ihnen in der Dunkelheit der Nacht schwebte.
 

Aber als Lyriel hastig aufsah, bemerkte sie über sich auf dem starken Ast einer alten Buche eine dunkle Gestalt, von wo aus sich der alte Baum direkt bis auf den ausladenden Balkon des Palastes erstreckte.
 

„Lyrêa...hörst du eigentlich immer uneingeladen den Gesprächen anderer Leute zu, die dich weiß Yavanna nichts anzugehen haben?“
 

Fuhr Lyriel sie daraufhin sichtlich ungehalten an, als sie sie erkannt hatte...schon da sie sich heftig ertappt fühlte und nicht einmal wusste weshalb.
 

Aber auch Tauriel fühlte sich alles andere als wohl in ihrer Haut. Es war ihr denkbar unangenehm, dass das launenhafte und äußerst temperamentvolle Bärenmädchen mitgehört hatte, wie es gefühlsmäßig um sie bestellt war, vor allem was ihre angebliche „Nichtbeziehung“ zu Kili anbelangte.
 

„Hmm...nein, normalerweise mache ich das in der Regel deutlich unauffälliger, aber ihr beide wart ja beim besten Willen nicht zu überhören.“ Konterte Lyrrêa indessen völlig unbeeindruckt von Lyriels Rüge, wobei sie mit einem leichtfüßigen Satz von ihrem Aussichtsposten direkt über ihnen herunter auf den Balkon sprang und ebenso elegant und zielsicher zwischen den beiden anderen Frauen landete.
 

„Dann geh gefälligst wo anders hin und versuch dich zur Abwechslung an weniger brisanten Gesprächen als den unserem...aber lass uns beide um der Götter Willen in Frieden!“ Fauchte Tauriel sie daraufhin merklich gekränkt und harsch an, woraufhin Lyrêa prompt lauthals amüsiert zu lachen anfing, was in der nächtlichen Stille jedoch wie zu erwarten unnatürlich laut klang.
 

„Ach was, willst DU mir etwa befehlen, was ich zu tun und zu lassen habe Tauriel oder hast du Angst ich könnte dem gutaussehenden dunkelhaarigen Zwergenprinzen am Ende noch verraten, wie du ihn ansiehst, wenn er es nicht merkt?“ Konterte sie indessen schlagfertig, woraufhin Tauriel augenblicklich der Mund zuschnappte und sie nurmehr ein entsetztes Keuchen ausstieß.
 

„Da...das machst du nicht! Ich warne dich Lyreâ...ich..ich...
 

...ich WAS Tauriel? Was ist, willst du mir damit etwa drohen? Ach komm, das war nichts weiter als ein dummer Scherz, was hätte ich denn davon dich zu ärgern? Ich weiß doch, dass du den Zwerg magst. Man sieht es, so wie man ihm ansieht, dass er dich mag!“ Fuhr das Bärenmädchen derweil vollkommen ungerührt fort, wobei sie beide Frauen nicht einen Moment lang aus den Augen ließ.
 

„Ach so...und was ist zwischen dir und Fili, wenn man fragen darf?“ Hakte Lyriel ganz plötzlich denkbar trocken ein, wobei sie die junge Fellwechslerin ebenfalls scharf im Auge behielt. Doch die war längst auf der Hut, da sie etwas ähnliches bereits geahnt hatte.
 

„Was soll da schon sein? Wir verstehen uns gut...das ist alles!“ Kam es so völlig unbeeindruckt von ihr in Richtung der beiden anderen Frauen, was die eine in entsprechende Rage versetzte, da sie sich ohnehin schon von ihr angegriffen fühlte.
 

„WIR verstehen uns gut...also so nennst du das ja? Na ist ja ungemein beruhigend...aber MIR unterstellen wollen, ich sei in Kili verliebt oder wie?!“ Fauchte Tauriel sie daraufhin erwartungsgemäß zornig an.
 

Lyreâ entkam während dessen abermals nicht mehr als ein amüsiertes Lachen.
 

„Getroffene Hunde beißen bekanntlich Tauriel, tja sieht ganz danach aus, als wäre das im Augenblick der Fall oder würde es dich sonst so aufregen, wenn es nicht der Wahrheit entspräche?!“ Feuerte sie ihre gefährlichen Wortgeschosse erneut ungemein zielsicher in Richtung der Anführerin der Palastwache ab, woraufhin diese tatsächlich nahe dran war, ihre Fassung zu verlieren und das Bärenmädchen tatsächlich am Kragen zu packen, um es ordentlich durchzuschütteln.
 

„Lass das Lyreâ..ich warne dich, das geht dich nichts an...es ist MEINE Angelegenheit...meine allein!“
 

Indem ging Lyriel plötzlich ungewöhnlich vehement dazwischen...
 

„FALSCH! Ist es nicht..jedenfalls nicht deine allein.
 

Um genau zu sein ist es UNSERE Angelegenheit...und zwar unser aller! Wir sind mit den drei Zwergenmännern durch die unterschiedlichsten Begebenheiten verstrickt worden, ob ihr es wollt oder nicht und das wisst ihr beide so gut wie ich!
 

Das nennt man im Übrigen Schicksal...jede von uns ist darin gefangen und ich frage euch ob ihr nicht wissen wollt, was es uns in Zukunft bereit halten mag?!“
 

Tauriel starrte Lyriel erschrocken an...ehe sie ihr antwortete. „Wa..was meinst du damit, sag was willst du damit andeuten?“
 

Die halbelbische Heilerin straffte sich und schwieg einen Augenblick lang, bevor sie einen tiefen Seufzer ausstieß.
 

„Was würdest du sagen, wenn es einen Weg gäbe heraus zu finden, ob der Zwerg dir als das bestimmt ist, was du vermutest....oder aber ob er es nicht ist? Der Weg ist nicht ungefährlich, denn es ist eine sehr sehr alte archaische Art von Magie. Eine, die auch unser Volk nicht gerne benutzt, da sie deren Unberechenbarkeit fürchtet. Aber sie kann dir Dinge offenbaren, von denen du normalerweise sonst nur zu träumen wagst.“
 

Die beiden anderen Frauen gaben beide einen Laut des Schreckens von sich….
 

„Mit solchen Dingen sollte man besser keine leichtfertigen Scherze treiben Heruin..wie kommst du darauf?“ Keuchte Tauriel schließlich unüberhörbar entsetzt, als sie endlich begriffen hatte was Lyriels Worte zu bedeuten hatten.
 

Die Heilerin lachte daraufhin leise, was zudem ein wenig sarkastisch klang, ehe sie erneut zu sprechen ansetzte.
 

„Nun ich kenne einige Geheimnisse, die mir meine Mutter anvertraut hat, als ich noch eine junge Frau war. Dinge die ich bisher lieber verschwiegen habe, da nicht jeder wissen muss, was für außergewöhnliche Gaben ich außer meiner Heilkraft besitze. Außerdem kann ich diese alte Form der Magie nur mittels dieser Urkraft der Eldar rufen, die durch mich hindurch fließt. Wäre sie nicht in mir, könnte ich sie mir auch nicht nutzbar machen. Aber sie ist es und so erlaubt sie es mir das Schicksal ein wenig heraus zu fordern....oder besser gesagt das alte Wissen darum.“
 

Antwortete sie den anderen Frauen schließlich betont unbeteiligt..wobei sie beide jedoch scharf musterte.
 

„Ich will es wissen!“
 

Hörte sie ihr Lyrêa ganz plötzlich mit bestimmter und ruhiger Tonlage antworten, während die junge Fellwechslerin ihr ganz offen entgegen sah.
 

"Und was ist mit DIR?"
 

Lyriels Blick wanderte unwillkürlich zu Tauriel hin und fixierte auch die elbische Frau mit ihrem durchdringenden Blick. Diese seufzte ebenfalls tief, dann sah Lyriel wie sie sich straffte.
 

"Na schön….ich bin dabei...aber..aber wenn es gefährlich ist...dann..
 

"Das ist es Tauriel es ist gefährlich! Es kostet immer seinen Preis, stellt sich nur die Frage, ob du bereit bist ihn zu zahlen?! Kein Wissen dieser Welt eröffnet sich dir nur einfach so, du musst schon bereit sein ein Opfer dafür zu geben….!"
 

Unterbrach die Heilerin sie daraufhin harsch, wobei sie sie genau im Auge behielt.
 

"Gut ich habe verstanden, ich bin bereit den Preis zu zahlen, wie hoch er auch sein mag, um zu erfahren was ich zu wissen wünsche.
 

Also, was muss ich tun?“
 

Tauriels Stimme klang entschlossen, als sie ihr antwortete.
 

Lyriel straffte sich daraufhin noch einmal sichtbar, ehe sie zu beiden Frauen sprach.
 

„Nicht hier…!
 

Das Ritual erfordert absolute Verschwiegenheit. Es ist eins, dem nur wir drei alleine beiwohnen dürfen, sonst kann es ungeahnte Folgen nach sich ziehen und das ist zu riskant. Außerdem ist es ein Geheimnis der weisen Frauen meines Volkes...kein Mann sollte es sehen, ob zufällig oder beabsichtigt, daher ist besondere Vorsicht angebracht, da ich es nicht unnötig herausfordern will.
 

Wir treffen uns aus diesem Grund in etwa zehn Minuten auf der alten Lichtung unweit des Palastes...der Platz dort ist heilig. Er birgt uralte magische Kräfte in sich, die es mir erleichtern sollten, die alte Magie zum Leben zu erwecken, die wir nutzen wollen, um zu erfahren was das Schicksal für uns bereit hält!
 

Kommt dorthin...dann sehen wir weiter!“



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