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Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya

Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne
von

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Wunsch - iëst

Lyriel gab auf das, was er eben gesagt und getan hatte, mit keiner Regung zu erkennen, was sie im Augenblick dachte. Sie war unsicher, was ihre eigene Gefühlswelt anbelangte aber zugleich auch hochentschlossen ihm zu folgen, wo auch immer er hingehen mochte. Selbst in den feurigen Schlund eines Drachens würde sie ihm nachfolgen, wenn es denn notwendig wäre, denn er hatte sich längst ihre aufrichtige Zuneigung erkämpft...nein viel mehr, sie liebte ihn und das von ganzem Herzen.
 

Für Lyriel gab es in ihren Augen damit nur noch den Einen oder besser ihren EINEN und sie hatte ihn nach so langem hin und her endlich gefunden...auch wenn dieser Erkenntnis in gewisser Weise noch so einige offizielle Hindernisse im Wege standen, die es erst noch zu überwinden galt.
 

Wie beispielsweise ihr königlicher Onkel, der von der Nachricht, einer auf Liebe basierenden Verbindung zwischen dem Naugol und ihr sicher nicht gerade in Begeisterungsstürme verfallen würde...oder auch die überdeutlich spürbare Eifersucht ihres ehemaligen Geliebten, der sie auch nicht so ohne weiteres kampflos aufgeben würde.
 

Das alles wusste sie, aber es war ihr gleich. Sie hatte sich entschieden, nur das zählte noch in ihren Augen...nichts mehr anderes war wichtig. ER war ihr Taerin, ihr Geliebter, dass Thorin zugleich aber auch der Herrscher über ein ganzes Volk war, nahm sie was diesen Umstand seines königlichen Status betraf in ihren momentan vorherrschenden Gefühlschaos jedoch nur am Rande wahr. Lyriel blendete es gewissermaßen einfach aus. Und damit zweifellos auch jene Tatsache, dass sie ihn damit niemals ganz für sich allein haben konnte, denn sie würde ihn immer teilen müssen, mit seinen Verpflichtungen, mit seinem Volk....und dennoch war ihre Entscheidung unumstößlich!
 

Thorin gehörte nun zu ihr, so sie wie sie zu ihm gehörte...ihrer beider Verbindung war zwar (noch) nicht offiziell anerkannt worden....aber was machte das schon?
 

Es war nun nichts weiter als eine Frage von Zeit...
 

Der Zwergenfürst des einsamen Berges sah ihr, während Lyriel all das unerwartet erschreckend und wirklichkeitsgetreu an Gedankenfetzen und Überlegungen durch den Sinn ging noch einmal tief in die Augen...und so sah er es. Er sah in ihr Herz...ihre Befürchtungen ihre nur oberflächlich abgedämpften Ängste, aber auch das, war sie in aller Ehrlichkeit für ihm empfand und es genügte ihm...mehr musste er nicht mehr wissen. Sein Entschluss stand fest...und wie um es ihr noch einmal zu bekräftigen, zog er sie kurz an sich heran, wo er ihr im Anschluss daran einen allerletzten zärtlichen Kuss auf die Stirn gab.
 

„Das hier wollte ich noch einmal tun, denn ich befürchte stark, dass es uns beiden, wie ich es dir bereits gesagt hatte, sehr wahrscheinlich für einige Zeit genügen muss...menu Givashel!“
 

Flüsterte er ihr dabei mit einem sanften Brummen seines angenehm tiefen Baritons entgegen, den sie so an ihm mochte, wofür sie Thorin ein gänzlich spontanes, wie ebenso zärtliches Lächeln schenkte.
 

„Ich weiß...aber es lässt sich nun mal nicht ändern, zumindest nicht solange wir nicht zurück im Reich meines Onkels sind.“ Kommentierte sie seine nicht unerwartete Handlung im Anschluss daran leise, wobei sie einen kleinen Stoßseufzer ausstieß, mit dem sie ihn weiterhin forschend ansah. Es folgte darauf prompt ein etwas zerknittertes Lächeln von ihm, sowie ein neuerliches belustigtes, wie ungleich drängendes Grollen aus seiner Kehle.
 

„Hmm...ich...v e r s t e h e. Was ist...also...wollen wir?“ Kam seine Antwort so abermals erwartungsgemäß brummig aus seiner Kehle heraus in ihre Richtung gestolpert. Lyriel lächelte erneut, als sie ihn das sagen hörte. Sie war in gewisser Weise überrascht angesichts seiner deutlichen Ansage an sie, aber sie war auch merklich angetan vom klaren volltönenden Ausdruck seiner Stimme, denn sie mochte es, wie seine so ungewöhnlich warm und anziehend für sie klang.
 

Thorin hatte im Übrigen nicht nur allein in ihren Augen betrachtet eine wirklich angenehme und außergewöhnlich schöne Stimme für einen Mann, auch andere hatten schon festgestellt, dass seine Stimme eine gewisse Anziehungskraft und auch Präsenz zeigte. Lyriel vermutete daher nicht zu unrecht, dass er sicherlich auch ausnehmend gut singen konnte...sofern er das denn wollte, was bei ihm aber wohl eher selten vorkam, wie sie ihn einschätzte.
 

„Weißt du...ich..ich habe dich noch nie singen gehört, du hast eine so wunderbar harmonische Stimme Herr Zwerg, das entnehme ich dem ungewöhnlich ausgewogenen Klang wenn du sprichst. Ich wette, dass sie nahezu unwiederstehlich klingt...sicher schmelzen die Frauenherzen deines Volkes reihenweise dahin, wenn du ihnen etwas vorsingst habe ich recht?“
 

Kam es so aus seiner Sicht gesehen überraschend zusammenhanglos aus ihrem Mund gesprudelt, als er sich von ihr löste.
 

Thorin sah sie entsprechend verdutzt an, bevor er ihr darauf etwas entgegnete. “Ahh WAS? Oh nein ICH? Nein..nein ganz bestimmt nicht...wie kommst du denn jetzt darauf?“ Seine Frage war berechtigt und sie bemerkte, dass sie ihn damit jetzt wirklich ehrlich verblüfft hatte.
 

Lyriel sah ihn an...ihr Blick wirkte in dem Moment zwar offen, aber auch ein wenig verstimmt, da sie ihm damit eigentlich ein verstecktes Kompliment hatte machen wollen, er es aber wie üblich wieder nicht verstanden hatte.
 

„Ach war nur so ein Gedanke..vergiss ihn wieder. Trotzdem finde ich es sehr schade, ich würde dich gerne einmal singen hören menu thanu. Nun vielleicht tust du es ja doch irgendwann einmal...nur ganz allein für mich?! Das wäre wunderbar...aber ich...ach lassen wir das“...sie brach ab. Lyriels meldiöse Stimme klang während sie ihren, in seinen Augen mehr als eigenartigen Wunsch an ihn aussprach ungewohnt verzückt...das verwirrte ihn im Augenblick nur noch mehr.
 

Bei dem befremdlichen Gedanken daran, dass ER etwas singen sollte...ausgerechnet für SIE, spürte der Zwerg überdeutlich, wie sich bei ihm ein unangenehmer Klos im Hals bildete, denn Thorin wollte gewiss nicht singen und hier an diesem Ort schon gar nicht, wo jeder ihn hören konnte. Er wusste, dass seine Stimme nicht so schlecht war...und ab und an sang er sogar ganz gerne...es war die Art seines Volkes in seinen Liedern Gefühle und auch Stimmungen auszudrücken..aber...aber würde es ihr und ihren Erwartungen an ihn denn genügen?
 

Eine Frage, die sich nicht so leicht beantworten ließ und jetzt im Augenblick schon gar nicht, wo völlig andere Erwartungen an sie beide gestillt werden wollten....und er fragte sich im Zuge dieser Überlegungen auch, wie Lyriel ausgerechnet jetzt auf diese in seinen Augen so derart abwegige Idee gekommen war?
 

Aber wie der König des einsamen Berges es auch anstellte, konnte er sich beim besten Willen keinen Reim darauf machen. Also tat er in seinen Augen das einzig Richtige, er war bestrebt, ihr diesen ausgemachten Unfug wieder auszureden...und zwar schleunigst!
 

„Ohhhh nein...ich werde nicht singen, jedenfalls nicht jetzt und nicht hier...hörst du, schlag dir das aus dem Kopf Lyriel. Auf keinen Fall...die warten da draußen alle auf uns und du wverlangst allen Ernstes, dass ich dir...eine...eine meiner Volksweisen zum Besten gebe? Bist du verrückt geworden Elbenweib? Nie und nimmer!“ Der Blick mit dem er sie dabei taxierte, war mehr als aussagekräftig. Lyriels Gesicht verzog sich zu einer säuerlichen Grimasse...indem kam auch schon die Abfuhr an ihn und zwar entsprechend brüsk.
 

„Ich habe verstanden...es war nur...ein Wunsch..nichts weiter als ein Gedanke UND ich habe zudem nicht gesagt, dass du JETZT singen sollst Thorin! Hast du mir eben nicht zugehört? Ich sagte irgendwann einmal...wenn wir alleine sind vielleicht. Weißt du Naug, ich mag deine Stimme...sie klingt schön...also was ist daran jetzt so schrecklich verwerflich..hmmmm?“
 

Das war direkt und entsprechend ehrlich gewesen. Thorin merkte dass er angesichts dieser Aussage von ihr hart schlucken musste. Er sah sie an, versuchte dabei eine versöhnliche Tonlage an den Tag zu legen als er ihr antwortete.
 

"Lyriel versteh doch...wir beide haben im Augenblick weder die Zeit noch die Muse dazu...ich wollte nicht so harsch zu dir sein...es war nicht meine Absicht...und..und irgendwann...will ich es dirzuliebe gerne tun....aber nicht jetzt.“ Thorin spürte wie sich seine Schultern strafften, es war ihm mehr als unangenehm gewesen, sie so anzufertigen aber im Augenblick zählte eben wichtigeres.
 

Doch es schien, dass sie endlich ebenfalls zu einer Einsicht gelangt war, ein schmales wie zugleich versöhnliches Lächeln zog sich über ihre Lippen und er sah, wie sich ihre rechte Hand hob, um ihm im Anschluss daran, ihre Fingerspitzen sachte über seine Wange gleiten zu lassen, ehe sie sie wieder fort zog und sich ebenfalls sichtbar straffte.
 

„Du hast natürlich recht, das war einfältig und kindisch von mir...verzeih Thorin, sie warten sicher schon und ich denke es ist besser, wenn wir sie nun nicht mehr länger warten lassen. Komm lass uns gehen!“ Das waren ihre Worte, mehr sprach sie nicht mehr, wobei sie sich anschließend rasch von ihm fort bewegte, um ihre Sachen zu holen und sich gänzlich fertig zu machen.
 

Der Zwerg stieß während dessen einen leisen Seufzer aus...“sicher hast du recht...wir sollten gehen“...mit dem er es ihr gleich tat.
 

Ein paar Minuten später trat Thorin so dicht von Lyriel gefolgt aus dem Zelt heraus, das ihnen in der vergangenen Nacht als gemeinsames Lager gedient hatte...und beide zudem zu etwas verband, was sie sich davor hatten nie im Traum vorstellen können.
 

Selbst wenn es eher unbeabsichtigt geschehen war und sie es sich beide im nachhinein noch immer nicht so recht offen eingestehen konnten, so waren sie jetzt doch in gewisser Weise zu einer Einheit verbunden und damit ein Paar.



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