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Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya

Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne
von

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Eine (unerwartete) Wahrheit - er lá dartha thand

derweil im Elbenreich...
 

Die kleine Gruppe des Suchtrupps hatte sich gerade eben auf den Weg gemacht, um nach Lyriel zu suchen...Fili der seinem Onkel auch aus strategischen Gründen heraus, mehr oder minder freiwillig angeboten hatte zu bleiben, sah seinem jüngeren Bruder und seinem Onkel daher mit einem sichtlich wachsenden unguten Gefühl von Wehmut und auch Sorge hinterher.
 

Ihr Unterfangen war nicht ungefährlich und zudem hatte der Winter seine ersten eisigen Vorboten bereits geschickt....er wusste damit nur zu gut, dass ihnen eine ziemlich ungemütliche Nacht unter freiem Himmel bevor stand, sollten sie die elbenblütige Heilerin nicht vor dem Dunkel werden wiederfinden und zurück bringen können. Eine Tatsache, die sie insgeheim alle befürchteten, da sie mittlerweile einen beträchtlichen Vorsprung gewonnen hatte, den es erst einmal einzuholen galt.
 

So waren Thranduil, aber auch Lyrêa zurück geblieben, um den unfreiwilligen und auch äußerlich so verschieden anmutenden Gefährten, die gemeinsam aufgebrochen waren, ein letztes Lebewohl nachzusenden.
 

Der Waldelbenkönig sah seinen einzigen Sohn zudem nur sehr ungerne von dannen reiten, auch weil er genau wusste, in welche Gefahren sie geraten konnten, selbst wenn sie noch so vorsichtig waren, denn derlei gab es im alten Grünwald geradewegs zur Genüge. Legolas war zwar ein ausgezeichneter Fährtenleser und ein noch besserer Schütze mit dem Bogen, dennoch war dem Vater nicht wohl, seinen Sohn so ohne weiteres ziehen zu lassen.
 

Als sie außer Sichtweite gelangt waren, wollte sich Thranduil schon mit einem leisen Seufzer abwenden, um wieder in den Palast hinein zu gehen, da sah er Fili und ganz überraschend auch Lyrêa noch immer am selben Fleck stehen und den im allgegenwärtigen Dämmerdunkel des Waldes langsam verblassenden Gestalten ihrer Anverwandten, schweigend hinterher starren.
 

„Lyrêa kommst du? Sie sind fort, es wird ihnen schon nichts geschehen, sie sind gut ausgerüstet, du wirst sehen. Heute Abend sind sie spätestens zurück und sie werden die Heilerin finden, ich bin ganz sicher!“
 

Seine Worte waren damit unzweifelhaft an sein Mündel gerichtet...doch es war zunächst nicht sie, die ihm darauf eine Antwort gab.
 

„Mein Herr Thranduil, ihr seid euch da aber sehr sicher. Meint ihr nicht, dass es auch so schon gefährlich genug ist, sich in diesen verwünschten Wald all zu weit hinein zu wagen...und zwar für jedermann?“
 

Es war ganz ohne Frage ausgerechnet Fili, der ihm ohne es zu ahnen, auf seine unausgesprochenen Zweifel geantwortet hatte. Das Gesicht des Zwerges hatte dabei einen unübersehbar grimmigen Zug um die Mundwinkel angenommen und man sah ihm die Sorge um Bruder und Onkel überdeutlich an.
 

Thranduil verzog sein schönes, ebenmäßig elbenhaftes Antlitz indessen kaum merklich. Trotzdem oder gerade deswegen bekam es einen solch überheblichen Zug, dass Fili ihn dafür am Liebsten glatt geohrfeigt hätte. Doch diesen Gedanken verwarf er schleunigst wieder...denn das wäre ein nicht wieder gut zu machender Eklat gewesen. Diese Tatsache war sogar ihm, der in Sachen Politik und Staatskunde längst nicht so bewandert war wie sein Onkel, längst sonnenklar geworden.
 

In diesem Fall verzichtete er auf irgend eine sichtbare Gefühlsregung und wartete anstatt dessen geduldig ab, was der edle Elbenfürst ihm darauf denn nun antworten würde. Was dieser dann auch tatsächlich umgehend in die Tat umsetzte...
 

„Mein junger zwergischer Freund...ich bin ganz sicher! MEIN Sohn begleitet die Gruppe, einen fähigeren Führer und Beschützer können sie ausgenommen meiner Selbst im Umkreis von hundert Meilen nicht bekommen. Ihr könnt also ganz unbesorgt sein, euer Onkel und auch euer Bruder sind in den besten Händen.“
 

Mit diesen Worten verstummte der Elbenkönig so plötzlich, wie er gesprochen hatte, worauf sich seine Mundwinkel jedoch zu einem kurzen, aber deutlich sichtbaren geringschätzigen Lächeln verzogen. Fili starrte ihn verwirrt und angesichts dieses nicht eben edelmütigen Verhaltens, auch mit wachsendem Unmut im Bauch an. Dennoch er ließ es sich nicht im Mindesten anmerken.
 

Anstatt dessen war es ganz überraschend Lyrêa, die ihrem Ziehvater einige Augenblicke später etwas entsprechendes darauf entgegnete und wie üblich, nahm die junge Fellwechslerin auch dem mächtigen Vater gegenüber, keinerlei Blatt vor dem Mund. Sie war eine der wenigen seiner Untergebenen, die sich das zumeist ungestraft leisten konnten und das wusste sie auch.
 

Ihr Ziehvater hatte sie sehr gern...schon aus diesem Gund schalt er sie nicht sehr oft und wenn dann nur, um sie auf den in seinen Augen richtigen Weg zu führen.
 

„Aber Ada..sag übertreibst du da nicht ein klein wenig? Ich meine Legolas ist schließlich nicht alleine da hinaus geritten, um Lyriel zu finden und zurück zu bringen. Sie sind soweit ich das sehen konnte alle mutige, tüchtige Männer und vergiss nicht deinen Hautpmann der Palastwache....ist SIE dir denn so wenig wert? Du hältst doch sonst so große Stücke auf Tauriel.“
 

Lyrêa sah ihn mit großen Augen an, sie hatte es durchaus ernst gemeint, was sie ihm da gesagt hatte. Thranduil war sich in dem Moment jedoch noch nicht ganz sicher, ob er ihr deswegen böse sein sollte oder es aber einfach nur, als die unverblümte Frage eines verwirrten Kindes abzutun...
 

...er entschied sich nach kurzer Überlegung für das zweitere.
 

„Lyrêa, du kennst Legolas besser als so manch anderer hier, also ist diese Angelegenheit überflüssig, ebenso wie diese Diskussion. Vor allem was die Angelegenheit mit meinem Haupmann angeht, so werde ich ganz sicher NICHT ausgerechnet mit DIR darüber debattieren meine Tochter..also lass das!"
 

Seine Botschaft die in dieser Antwort an sie erfolgte, war im gewissen Sinne nachsichtig aber eindeutig und bedeutete unweigerlich .....“misch dich nicht in Dinge ein, die du noch nicht verstehst, weil dir schlicht die Lebenserfahrung diesbezüglich fehlt“...
 

Lyrêa die es natürlich genau registriert hatte, verzog das Gesicht zu einer kurzen trotzigen Grimasse schwieg dann aber vorsorglich, auch weil sie genau wusste, dass sie diese unsichtbare Grenze besser nicht weiter überschreiten sollte, um ihn nicht wirklich noch gegen sich aufzubringen.
 

„Ahhwww...und das alles NUR wegen dieser ungemein störrischen Frau! Wieso musste sie auch unbedingt weglaufen?“ Brummte sie anstatt dessen einige Augenblicke später leise und kaum hörbar ungehalten vor sich hin, um ihrem angestauten Ärger deswegen die notwendige Luft zu verschaffen.
 

Plötzlich hörte sie ihren Ziehvater jedoch leise lachen. Es klang zu ihrer grenzenlosen Überraschung nicht überheblich oder gar gehässig, nein einfach nur zutiefst belustigt.
 

„Sie hat es wohl der Liebe wegen getan...fürchte ich. Weißt du Lyrêa, du bist selbst für dein Volk gesehen noch so jung und verstehst schon daher nicht viel von solchen Angelegenheiten. Aber manchmal gibt es Situationen oder auch Dinge im Leben, die wir tun, ohne recht darüber nachzudenken und wenn wir es doch tun, so bringt es uns dennoch nicht wieder zu klarem Verstand.
 

Denn die Liebe hat leider die äußerst unschöne Angewohnheit unseren Verstand in einen Zustand zu versetzen, der nicht länger mit dem gewöhnlichen Denkvermögen gleich zu setzen ist. Nun ja und was meine Nichte angeht, so ist sie was dies anbelangt offenbar momentan genau in diesem seltsamen Geisteszustand gefangen....und den Grund dafür kennt auch ihr nur all zu gut, nicht wahr mein junger Freund?!“
 

Mit diesen deutlichen Worten richtete er sein Augenmerk ganz unvermittelt erneut auf Fili, der noch immer schweigend und alles in allem recht unbeteiligt wirkend neben der jungen Fellwechslerin gestanden hatte, weil er noch nicht die rechte Gelegenheit gefunden hatte, sich schnellstens aus dem Staub zu machen, ehe der here Elbenkönig noch auf irgendwelche dumme Ideen kam, was ihn und seine momentane Anwesenheit betraf.
 

Thorins ältester Neffe zuckte somit zu Recht merklich erschrocken zusammen, als er von dem um viele Jahre älteren Elbenfürsten so unvermutet angesprochen wurde.
 

„Ja Heru..ganz recht so ist es, mein Onkel liebt sie, auch das ist damit wohl nicht länger zu übersehen!“
 

Entgenete er ihm somit entsprechend kurz angebunden, auch wenn es ihm nicht sonderlich schmeckte, so musste er ihm dennoch eine halbwegs plausible Antwort verschaffen, zumal Thranduil es ja gewissermaßen mit eigenen Augen gesehen hatte. Was sollte er ihm diesbezüglich auch schon anderes sagen?
 

Thranduil wusste es doch ohnehin schon längst...nein sie ALLE wussten es!
 

Sein Onkel hatte es ihnen spätestens am gestrigen Abend ungewollt aber dennoch überdeutlich demonstriert, in was für eine Richtung sich die Gefühlsangelegenheit zwischen ihm und Lyriel bereits entwickelt hatte. Es damit noch länger abzustreiten, dass sein Onkel Thorin die Heilerin sehr gerne mochte, kam ihm angesichts dieses eher unfreiwilligen Geständnisses seines Onkels und dann auch noch vor ihrer aller Ohren ziemlich sinnlos vor.
 

Schon daher beließ er es bei der eben gegebenen Antwort und damit bei der Wahrheit..nichts davon ahnend, was der Elbenfürst ihm einige wenige Augenblicke später, an Unglaublichem über seine eigene Vergangenheit oder besser derer seines Großvaters Thrôr offenbaren sollte....
 

...denn Thranduil wusste etwas....etwas über das er noch nie zuvor gesprochen hatte, auch weil er es angesichts des schmerzlichen Verlustes seiner einzigen Schwester verdrängen und nicht wahr haben wollte.
 

Aber Lyriel war IHR Kind und nun war ausgerechnet diese so vollkommen unvermutet wieder aus der lange in Vergessenheit geratenen Versenkung aufgetaucht und rührte ohne es zu wissen oder auch nur zu ahnen, in eben den selben Wunden, die unbarmherzig aufbrachen und ebenso brannten wie dortmals als es geschah...
 

„Sag wisst ihr eigentlich, dass euer Onkel ohne es überhaupt zu wissen, eine sehr alte Blutschuld auf sich geladen hat? Dieses unsägliche Blut zieht sich auf eine mir völlig unerklärliche Weise beiderseitens immer noch ebenso stark an wie früher.
 

Eine Art und Weise die mir Angst macht. Ich sage euch, es gefällt mir nicht.
 

Nein, ich will nicht noch einmal jemanden an dieses verwünschte Durinsblut verlieren der mir nah am Herzen liegt. Lyriel ist meine Nichte, das Kind meiner Schwester....SIE ist das Einzige, das mir von ihr geblieben ist und ich will es nicht noch einmal an dieses schändliche Blut verlieren, wie dortmals Laurelin....
 

Die selbe Familie, die selbe Geschichte, die sich somit wiederholt....es ist fast schon unheimlich....



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