Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 54: wieder Gefunden – nan tûv ------------------------------------- Kili war als der Mogen graute nahezu der Erste von allen, der auf den Beinen war...allen außer Tauriel die, die letzte Nachwache gehabt hatte, ehe es Tag wurde. Als die rötliche Morgensonne kurz darauf in schwachen Lichtfäden auf ihre nächtliche Lagerstätte fiel, da hielt es ihn nicht länger auf seinem Platz, wobei er kurz nach dem Bärenjungen sah, der aber offenbar ebenfalls noch immer tief und fest schlief. Er selbst versuchte sich derweil die von dem unbequemen Nachtlager steif gewordenen Beine zu vetreten und sofort war sie wieder da, die innere Unruhe, die alles verzehrende Angst um seinen Onkel....die ihn ruhelos wie einen Geist durch das kleine Lager trieb. Die Ungewissheit, dass sie ihn vielleicht nicht würden finden können....dass er ihn nie wieder sehen könnte....das war seine größte Furcht, denn auch sie hatten die Gefahren das alten Grünwaldes bereits am eigenen Leib zu spüren bekommen. Also wusste Kili nur zu gut, was den beiden verloren gegangenen damit bevor gestanden hatte....viel mehr was ihnen alles zustoßen konnte. Denn da waren die ekligen Riesenbiester von Spinnen vielleicht nichts weiter, als ein Vorgeschmack, von noch wesentlich übleren Gezücht, wer wusste das denn schon so genau? Alles dies schob sich beängstigend real durch seinen Sinn...während er ununterbrochen von dieser nagenden inneren Nervotität befallen hin und her marschierte und so auch den übrigen Mitgliedern, des kleinen Suchtrupps, die so mühsam gewahrte Ruhe gänzlich vertrieb. Inzwischen hatte er damit nämlich auch die beiden Elbenmänner aufgescheucht...die sich ihren wachsenden Unmut zwar nicht offen anmerken liessen, er ihn aber dennoch sehr deutlich fühlen konnte. Doch es war ihm im Grunde herzlich egal...er wollte nur eines, so schnell als möglich die beiden Vermissten finden, die sie in diesem beängstigend tödlichen Wald verloren hatten. Als Tauriel, die zwischenzeitlich an ihn heran getreten war, seine innere Unruhe gewissermaßen am eigenen Leib zu spüren bekam, versuchte sie ihn zu beruhigen. Er tat ihr leid, auch da sie wusste, dass es sich um ein Familienmitglied handelte über das der junge Zwerg sich solche Sorgen machte und da war ja auch immer noch der Bärenjunge, dessen Mutter sie alle ebenfalls mit aller verbliebenen Kraft wieder zu finden versuchten. „Kili wir finden sie...glaub mir, mein Herr Legolas ist ein ausgesprochen guter Fährtenleser. Er wird Lyriel und Thorin finden, davon bin ich überzeugt! Wenn nicht er, dann niemand...hörst du? Ich kann es fühlen. Sie..sie sind gewiss noch am Leben...ich bin mir sicher, habe häufig ein Gespür für solche Sachen, glaub mir, ich wüsste es wenn sie tot wären.“ Die schöne elbische Frau, mit den Augen so grün wie frisches junges Moos, auf einem schattigen Waldboden und Haar in einem solch unvergleichlichen Rotton, wie sie auch die herbstlichen Blätter des Waldes bekamen, legte ihre Hand spontan beruhignd auf seinen Arm. Es war eine eher unbedachte Geste von ihr...eine, die ihm etwas die innere Unruhe nehmen sollte, doch bewirkte sie das genaue Gegenteil davon. In diesem Fall allerdings in einer vollkommen anderen Hinsicht gesehen. Sein derzeit gänzlich verwirrtes Herz schlug schnell und er blickte sie verunsichert an. Da war es wieder, dieses seltsam beklemmende Gefühl, das ihn immer dann befiel, wenn er in ihre wunderschönen tiefgründigen Augen blickte. So war es aber trotzdem doch nur von geringer Dauer, zuviel überwog die Sorge um seinen, von ihm väterlich geliebten Onkel. Kilis Blick, der ihrem kurz aber doch forschend und eindringlich begegnete, war damit sichtlich zweifelnd. „Oh du bist dir deiner Sache aber anscheinend sehr sicher, wer gibt mir dafür die Garantie...dass dieser...dieser Elb sie finden wird? Wer? Etwa DU...Tauriel? Nun da wäre ich an deiner Stelle lieber vorsichtig. Ich nehme nicht an, dass wir sie lebend finden werden, dazu waren die Spinnen für meinen Geschmack viel zu hartnäckig. Glaub mir...wenn wir sie finden dann vermutlich nur noch in Einzelteilen, wenn überhaupt!“ Die etwas brüsk geratene Antwort des jungen Zwergenmannes an die elbische Frau, fiel in dem Moment entsprechend so aus, wie er sich fühlte...hoffnungslos und deprimiert. Er konnte nicht annehmen, Thorin jemals wieder lebend zu Gesicht zu bekommen. Dazu standen ihm die Ereiginsse der vergangenen Nacht noch in aller Deutlichkeit und viel zu eindringlich vor Augen. Er merkte dabei nicht einmal, dass er sie, ebenso wie sie ihn, in der vertraulichen Anrede angesprochen hatte und das höfliche ihr und euch einfach kurzerhand, durch das sehr viel intimere DU ausgewechselt hatte. So nahe waren sie sich damit also schon gekommen...einen Tick zu nahe, für den Geschmack seines schärfsten Konkurrenten, von dem der junge Zwerg allerdings nicht einmal im Ansatz wusste, dass dies der Fall war...und der dieses doch eher private Gespräch damit zu allem Übel unweigerlich auch noch zwischen ihnen mitbekommen hatte. Legolas indessen fragte sich gerade mit einigem tief schwelenden Unmut im Leib, welchen Zeitpunkt er wohl verpasst hatte, indem die beiden sich überhaupt so nahe kommen konnten, um einen in seinen Augen solch intimen Umgang miteinander zu pflegen? Er musste einsehen, dass er das wohl nie heraus finden würde. Viel mehr galt es ihm, den Zwerg möglichst schleunigst von der Frau zu trennen, für die auch sein eigenes Herz tief im Verborgenen schlug. „Tauriel..komm, wir müssen weiter, es ist an der Zeit! Was steht ihr da noch nutzlos herum und schwätzt? Ich dachte der Zwerg will seinen Onkel finden und ich Lyriel...also wie steht es?“ Augenblicklich reagierte sie in dem sie sich fast sofort von Kili zurück zog und hastig nickte. „Natürlich mein Herr..ich..ähhh wir kommen!“ Mit diesen knappen Worten bedachte sie Kili mit einem schnellen Seitenblick, der in seiner Verblüffung nichts weiter tun konnte als ebenfalls eilig zu nicken. Ahiê hatte sie während dessen die gesamte Zeit über nicht aus den Augen gelassen, sich aber jedoch in weiser Voraussicht nicht eingemischt. Der junge Gestaltwechsler spürte sehr gut, was sich da zwischen der Elbin und seinem jungen Freund anbahnte..vor allem aber merkte er es dem hellblonden Elbenprinzen an, noch viel mehr als Kili. Ahiê ahnte, dass der Elb wesentlich mehr für die schöne Elbenfrau empfand als er es zeigte. Doch der Junge hatte ganz eigene Probleme, denn in erster Linie wollte er seine Mutter finden und zwar nach Möglichkeit lebend. Dafür würde er alles geben und so fügte er sich wohl oder übel dem blonden Elben, der ihr Anführer war ohne sich in irgend einer Weise hervor zu tun oder gar sich ihm zu widersetzen. Obwohl er längst zu der Meinung gelangt war, dass seine gute Nase die beiden Vermissten sicherlich wesentlich schneller würde finden können, als es das dem Elben gelingen konnte. Wenig später setzte der kleine Tross sich damit im ersten Licht eines neu angebrochenen Tages abermals in Bewegung. Mit dem Unterschied, dass sie jetzt endlich etwas sehen konnten. Das allerdings nützte ihnen herzlich wenig, denn sie waren unweigerlich in einer Gegend angelangt, in der sich auch die sonst so ortskundigen Elben des Waldlandreiches nicht mehr so besonders gut auskannten. Legolas, der im Allgemeinen die besten Augen und somit den geübtesten Blick, für die auch noch so kleinsten Spuren hatte, die sich egal ob alt oder frisch auf dem Waldboden zu finden vermochten, führte die kleine Gruppe damit noch immer als Erster an. Dicht gefolgt von Ahiê und Kili, die die Ungeduld und die unterschwellige Angst beinahe schon zwanghaft vorwärts trieb. So ging es weiter, bis die tief stehende Wintersonne schon bald auf Mittag zuging und ihre letzte Hoffnung immer weiter darauf schwand, vielleicht doch noch irgendwelche nützlichen Spuren von Lyriel und Thorin zu finden...als der Elb plötzlich einen lauten, überraschten Ruf ausstieß und seinem großen weißen Ross dabei hastig die Fersen in die Flanken trieb, um es zu mehr Eile aufzufordern. „HIER...KOMMT...KOMMT...MIR SCHEINT, ICH HABE ETWAS GEFUNDEN! WIE SELTSAM DAS IST...ABER DA SIND WAHRHAFTIG SPUREN...KOMMT!“ Rief er ihnen dabei sichtlich erregt entgegen. Und als auch die vier übrigen Suchenden bei ihm ankamen, sahen sie es tatsächlich selbst...ja es waren eindeutige Spuren von Hufabdrücken, die sich da tief in den weichen Waldboden gegraben hatten. Spuren eines Elbenpferdes, das zudem aufgrund der Tiefe des Abdrucks im weichen Boden mindestens ZWEI Reiter getragen haben musste. „Ja er hat recht...das müssen sie gewesen sein, ich bin mir fast sicher!“ Ließ sich der junge Bär ebenfalls aufgeregt vernehmen als er kurz absprang, um die noch recht frischen Spuren mit eigenen Augen zu untersuchen. Doch er war noch nicht weiter gekommen, da ließ Sich Legolas abermals sehr deutlich vernehmen. „Ja aber da sind auch schwache Spuren einer hastigen Flucht zu sehen und auch die von menschlichen Fußandrücken...siehst du das Junge? Hmm ist ja merkwürdig...woher die wohl stammen mögen?“ Legolas verstummte, wobei sich seine hohe Stirn allerdings merklich runzelte...offenbar versuchte er der Sache auf den Grund zu kommen. Ein Umstand der den Elben mit dem hellen silberblonden Haaren sichtlich verwirrte..auch da er, wie alle anderen Bewohner seines Reiches inklusive seines Vaters und Königs immer angenommen hatte, dass in diesem abgelegegen Teil das Waldes niemand leben würde, schon gar keine Menschen. Aber offensichtlich hatte er sich darin getäuscht...schwer getäuscht...denn es erging den vieren in etwa wie Thorin und Lyriel schon am Tag davor. Was machten sie doch für Augen, als sie sich alle ganz plötzlich von einer ganzen Truppe von großen, dunkelhaarigen und kräftigen Männern umstellt sahen, die ganz unmittelbar wie aus dem Nichts aus dem Dickicht des Waldes um sie herum aufzutauchen schienen. Sofort ertönte aus der Brust des Jungen ein tiefes, aufgebrachtes, sowie bedrohlich warnendes Knurren...wobei er intuitiv in Richtung seines Pferdes zurück wich...offenbar kurz davor die Gestalt zu wechseln. Doch der junge Elbenfürst behielt zum Glück die Nerven..und wieß Ahiê in diesem Fall anstatt dessen mit einem scharfen Befehl an, sich zu beherrschen und es bleiben zu lassen, auch weil er sein Verhalten von Lyrêa her recht gut einzuschätzen vermochte. Es war im Grunde nichts anderes, als ein Schutzmechanismus dem der Junge da verfiel. „HÖR AUF DAMIT AHIÊ...SOFORT!“ War damit die ausdrückliche Anweisung an den Jungen, die dieser überraschender Weise ohne zu widersprechen einhielt...mochte er dabei innerlich auch noch so aufgewühlt und erregt sein. Ihr elbischer Anführer indessen hatte sich erstaunlich gut im Griff, er ließ sich seine Überraschung und auch die winzige Spur von Unbehagen, ja gar so etwas wie Furcht nicht im Geringsten anmerken, die nicht nur ihn allein befallen hatte. Wie an Ahiês Verhalten eben sehr deutlich geworden war. Und so sprach er die fremden Männer versuchsweise höflich an, die sie alle in Windeseile und für eine in Frage kommende Flucht der kleinen Gruppe erstaunlich strategisch ungünstig umstellt hatten. Außerdem hatte er beschlossen, es gleich von vorne herein im Westron zu tun, da er nicht annahm, dass die Menschen seine Sprache verstehen konnten. Legolas hob beschwichtigend beide Handflächen auf Brusthöhe, so dass sie wie bei friedlichen Zusammenkünften üblich, nach außen zeigten und begrüßte sie zunächst in seiner eigenen Sprache. „Mae Govannen.“ „Hört mir zu ihr guten Leute, wir kommen in Frieden...wir sind diesen Spuren gefolgt, weil wir jemanden suchen..unsere Freunde und Familie. Wir hatten sie gestern durch einen Überfall mit den Spinnen verloren und wir sind auch nicht absichtlich in euer Gebiet eingedrungen. Ich meine wir wussten bis eben gar nicht, dass hier überhaupt irgend jemand außer diesem üblen Morgothgezücht lebt. Verzeiht uns...habt ihr sie vielleicht gesehen? Es ist ein....ein kräftiger dunkelhaariger gedrungener Mann und... ...eine elbsiche Frau mit flammend rotem Haar!“ Unterbrach einer der großgewachsenen, kräftigen und äußerst grimmig drein blickenden Männer, den Elben plötzlich in gebrochenem Westron, aber mit erstaunlichem Nachdruck in der Stimme. Woraufhin Legolas als Wortführer ihn ebenfalls überrascht anstarrte. „In der Tat...die Frau und der Zwerg sind unsere Gäste....und es geht ihnen gut, wenn euch das beruhigt!“ Setzte der Mann mit einem plötzlich aufkeimenden und wesentlich freundlicheren Lächeln in die Richtung des Elben nach, woraufhin er seinen Männern etwa zeitgleich bedeutete, die vorsorglich auf sie gerichteten Waffen wieder herunter zu nehmen. Alle atmeten hörbar auf...ALLE auch Kili, dessen Herz just in dem Moment einen hoffnungsvollen Sprung getan hatte, als er hörte, dass sein Onkel offenbar doch noch am Leben und sogar weitest gehend unverletzt sein musste. „Mein Name ist Laehl, wir sind vom Volk der Waldmenschen...wir werden euch jetzt besser zu unserem Anführer und unserer Herrin bringen. Mein Herr Thoral soll entscheiden, was mit euch geschehen soll. Das ist bei uns so Brauch, ich hoffe, dass ihr euch dem fügen werdet, ohne uns unnötigen Ärger zu bereiten?“ Legolas beeilte sich rasch zu nicken...Feylon wollte noch kurz etwas einwerfen, doch der junge Elbenfürst schnitt seinem Untergebenen mit einer schnellen, herrischen Geste das Wort direkt im Mund ab und zwar noch bevor es über seine Lippen gekommen war. „Natürlich...wir sind nicht mit bösen Absichten gekommen..wir suchen lediglich unsere Freunde, wir werden euch daher gerne zu eurem Anführer folgen!“ Mit diesen Worten verstummte Legolas und ließ es ohne weiteres geschehen, dass Laehl sein Pferd ebenso am Zügel ergriff, wie es vormals auch Thoral bei Thorins Pferd getan hatte und so dem ganzen kleinen Tross, den Weg zum versteckten Dorf seines Volkes wies. Dennoch mussten sie alle die Augen schließen...das war die Bedingung, die der Mann, der offenbar auch ihr Befehlshaber war, von ihnen verlangte. So waren sie gezwungen sich gänzlich auf die Führung der Menschen zu verlassen, die ihre Pferde in Verwahrung genommen hatten und diesen jedoch erstaunlich behutsam den Weg wiesen ohne, dass ihre Reiter irgend welchen größeren Schaden an den vielerorts überhängenden Ästen und Zweigen nahmen. Als sie die Augen etwa zwanzig Minuten später wieder öffnen durften, fanden sie sich auf einem großen Vorplatz inmitten eines kleinen Dorfes wieder, das gänzlich aus dem Holz der Bäume gebaut war, wie lebendige Baumhäuser...beinahe so wie der Elbenpalast, an einer ganz anderen Stelle des alten Grünwaldes. Legolas konnte zudem den ihm vertrauten Geruch von Rauch wahr nehmen, wie er von offenen Feuerstellen erzeugt wurde, doch das war es nicht, was ihm den Atem stocken ließ, als er die Augen wieder aufmachen durfte. Nein, viel mehr war es DAS was er unmittelbar danach zu Gesicht bekam, das ihn so verwirrte und zugleich so unfassbar für ihn war, dass er kaum noch Luft bekam. Er sah einen jungen Mann, der eindeutig ein Zwerg sein musste, schon Aufgrund seiner geringen Körpergröße. Doch war dieser so hell blond, wie er selbst und noch etwas war an ihm, er hatte ganz eindeutig elbische Züge in seinem Gesicht aufzuweisen..so eindeutig, dass es nicht zu leugnen war. Der Elb war gelinde gesagt sprachlos, ja er fragte sich ernsthaft verwirrt, WIE dieser Halbelb und zugleich Halbzwerg hier ausgerechnet zu diesen Menschen gekommen sein mochte? Deren Anführer er nach dem Gebaren des Mannes, der sie herbegleitet hatte, ganz offensichtlich ebenfalls ganz ohne irgend welche Zweifel sein musste. Aber diese Tatsache war längst noch nicht alles...was Legolas die Sprache verschlug, denn als einen Augenblick später eine Frau hinter ihm aus dem Zelt trat, wohl um zu sehen welche Fremden Laehl ihnen diesesmal mitgebracht haben mochten, traf Legolas nahezu wirklich der Schlag, denn die Frau...die großgewachsene, schlanke elbenblütige Frau, war niemand anderer als seine lange tot geglaubte Tante. Die jüngere Schwester seines Vaters Thranduil...Lyriels Mutter...Laurelin! Der junge Elb war sehr nahe dran, einen unbedachten erschrockenen Schrei auszustoßen, auch da er sie sofort erkannt hatte, denn Laurelin hatte sich äußerlich seither nicht im Geringsten verändert. Lediglich ihre unsterblichen elbischen Augen wirkten älter...als früher, aber das war auch schon alles. „LAURELIN!“...flüsterte er so nahezu tonlos in die Stille hinein, die sich zwischenzeitlich über ihnen allen gebildet hatte. „Legolas...mein Junge...oh was..was ist das? Mit dir hatte ich niemals wieder in meinem Leben gerechnet?! Willkommen...willkommen...mein Neffe. Seid uns herzlich willkommen, ihr alle. Mein Sohn Thoral wird euch ebenso gerne aufnehmen, wie die, nach denen ihr zweifellos gesucht habt und wegen denen ihr offenbar zu uns gekommen seid. Sie sind hier und unsere Gäste...wohlbehalten und nahezu unverletzt...und ich nehme daher schwer an, dass ihr sie wohl gerne werdet sehen wollen...!" wenig später bei Thorin und Lyriel im Zelt...der Zeitpunkt an dem Kili so urplötzlich wie aus dem Nichts auftauchte... „KILI....bei Mahal...Kili!“ Thorin s Gesicht verlor augenblicklich so gut wie jegliche Farbe, als er seinen Neffen so vollkommen unverhofft zu Gesicht bekam und er fuhr zudem zeitgleich, wie vom Blitz getroffen schlagartig von der einen Frau zurück, die er bis eben noch völlig ahnungslos in seinen Armen gehalten hatte...sowie ihm diese Worte gänzlich verwirrt aus dem Mund gestolpert waren. „Wa..was machst du denn hier...?“ „...na was, nach euch suchen natürlich, was hast du denn gedacht? Und wie es aussieht haben wir euch damit offenbar auch gefunden! Nun DAS war um ehrlich zu sein, schwerer als wir anfangs angenommen hatten! Du weißt ja gar nicht wie erleichtert wir sind euch halbwegs unverletzt vor zu finden....um ehrlich zu sein, war das mehr als wir zu hoffen wagten!" Vervollständigte der junge Zwerg den angefangenen Satz seines vor Schrecken und zugleich auch Erleichterung vollkommen erstarrten Onkels, wobei er allerdings mit einem äußerst vielsagenden Lächeln in Richtung der halbelbischen Heilerin sah...auch da Thorins nackter Oberkörper noch immer gut sichtbar war und zwar für alle, die sich just im selben Augenblick im Zelt aufhielten. Was bedeutete, dass sich damit jeder selbst seinen entsprechenden Teil denken konnte. Lyriel die sich während Kilis völlig unvorhergesehenen, überraschenden Auftauchens fast sofort von Thorin gelöst und taktvoll, ja beinahe schon absichtlich beiläufig auf ihre Seite des Zeltes zurück gezogen hatte, beobachtete die ganze Angelegenheit während dessen forschend und auch leicht argwöhnisch. Vor allem weil Kili sich offenkundig zurück hielt und dazu absichtlich sehr leise sprach, wobei es seine Kommentare an seinen Onkel, allerdings trotzdem noch ganz ordentlich in sich hatten. Dazu mussten sie noch nicht einmal sonderlich laut ausgesprochen werden, um die zu erwartende Reaktion seines Gegenübers zu erzielen. „Aber wie es scheint, habt ihr beide euch selbst ganz gut durchgeschlagen und euch offenbar bestens amüsiert.“ Fuhr er nämlich sogleich ungerührt fort, als Thorin ihn noch immer völlig entgeistert anstarrte und keinerlei Anstalten machte, ihm darauf etwas zu entgegen. Kilis Lächeln wurde dabei sogar noch einen Tick breiter, woraufhin sich Thorins Mine wie zu erwarten schlagartig verfinsterte. „Nun sag schon worauf willst du hinaus Neffe?“ Blaffte der ältere Zwerg, dem Sohn seiner jüngsten Schwester auf diese Aussage hin merklich ungehalten entgegen. Aber Kili ließ sich davon nicht im Geringsten beeindrucken, zumindest dieses mal. „Also IHR habt euch gerade eben geküsst Onkel...und...nun ja, lass es mich mal so ausdrücken, DAS war damit leider irgendwie auch mit den besten Absichten nicht zu übersehen...oder irre ich da etwa?! Wenn du es jetzt noch abstreiten willst, bitte nur zu, aber dann muss ich dich, zwangsläufig für einen Lügner halten Onkel und das wäre mir sichtlich unangenehm, weil ich dich bisher immer für einen sehr aufrechten und standhaften Mann gehalten hatte. Einen Mann der Ehre...und noch etwas...JEDER von uns weiß inzwischen, dass du diese Frau liebst....also wen willst du damit nun noch täuschen?“ Antwortete ihm der dunkelhaarige junge Zwerg leise aber überraschend selbstsicher und vor allem mit einigem an Nachdruck, der in seiner angenehm melodiösen Stimme deutlich hervor stach. Kili war es leid...auch weil er beide schon länger davor beobachtet hatte...allein der Umgang miteinander, als sie sich kennen gelernt hatten. Dies war in seinen Augen doch mehr als eindeutig, oder etwa nicht? Wieso konnte sein Onkel es denn nicht endlich offiziell machen? Und so fuhr er ungerührt fort. „Sag mir nur eines Onkel Thorin, woher dieser plötzliche Sinneswandel? Weißt du ich dachte eigentlich, du hättest nichts mehr für sie übrig....Lyriel nun ja, wie soll ich es ausdrücken....wäre dir angeblich egal? Nachdem wir aus dem Wald fortgeritten sind und auch nachdem wir im Elbenpalast ankamen. Oh ich kann mich an die Szene von vor zwei Nächten zwischen euch beiden noch ziemlich gut erinnern weißt du? Ich war nämlich auch auf diesem Fest, solltest du dich dessen noch entsinnen können. Also ich für meinen Teil möchte schon allein deswegen gerne eine Erklärung von dir haben...und eine halbwegs glaubhafte wenn möglich. Vor MIR musst du dich nicht länger verstellen Onkel, ich bin deine Familie. Ich denke ich kann dich wohl am Besten verstehen...das ist jedenfalls meine Ansicht. Vor allem in dieser immer komplizierter werdenden Herzensangelegenheit, was Lyriel bertrifft. Nun denn und nach EGAL...was du mir jetzt sicherlich gleich darauf antworten wirst Thorin, sah mir DAS bei dem was ich eben von euch beiden gesehen habe, aber ganz gewiss nicht aus. Also beim besten Willen nicht! Mahal, für wie lange willst du Fili und mir die Art von Gleichgültigkeit denn noch vormachen? Bei Durins Bart, du liebst sie doch, das wissen wir. Fili und ich mögen noch jung sein Onkel, das schon, aber wir sind längst nicht so einfältig wofür du uns hältst...und wenn ich das richtig interpretieren darf, erwidert sie deine Liebe doch endlich? Also was willst du denn nun noch!? Ich meine ich sehe doch überdeutlich, dass du sie magst...nun gib es schon endlich zu...ahhh....was...Onkel, hörst du mir eigentlich überhaupt zu?“ Kilis Blick fing sich merklich verwirrt an Lyriel, die für einen kurzen Moment lang zu ihnen herüber blickte, um dann fast sofort danach an Thorins inzwischen sich immer mehr verfinsternder Mine hängen zu bleiben...bis selbiger mit sichtlich hochrotem Kopf und merklich erregt loszupoltern begann.... „KILI...hör auf mit dem Unfug. SOFORT!“ "Sag hörst du...uhhh hörst du dich eigentlich selbst sprechen? Bei Mahal, was soll das alles? Von was redest du da eigentlich? Da ist gar nichts...nichts...verstehst du. Nichts! Ja ich gebe es zu sie hat mich geküsst, aber das war schon alles nicht mehr...NICHT MEHR! NEFFE!“ Fuhr Thorin Kili dabei sichtbar ungehalten und streng an, wobei ihn sein Blick geradezu festnagelte und ihm überdeutlich zu sagen versuchte. >Misch dich da gefälligst nicht ein, das geht dich nichts an...Junge Woraufhin der jüngere Zwerg tatsächlich kurz ertappt in sich zusammen schrak und prompt wie befohlen den Mund hielt. „Wenn man in Sachen Gefühlsangelegenheiten noch so grün hinter den Ohren ist wie du Kili, dann sollte man mit seinen Ratschlägen und neunmalklugen Feststellungen besser nicht so hausieren gehen. Wer weiß...vielleicht schädigen sie einen dann noch selbst am Ende?“ Machte Thorin während dessen unmissverständlich und vor allem äußerst ungnädig weiter, wobei er den jungen Zwergenmann mit dem dunkelbraunen Haarschopf nicht aus seinem gestrengen Blick entkommen ließ. Der jedoch fühlte sich unter seines Onkels anklagenden Blicken merklich unwohl...und das, obwohl er genau wusste, dass er im Recht und sein um so vieles älterer Onkel dieses mal eindeutig im Unrecht sein musste! Ja Thorin musste ihn zwangsläufig anlügen, dass sich die Balken bogen. Er spürte es...er sah es. Der forschende und zeitglich höchst alarmierte Blick, der von IHR fast sofort zu ihnen beiden hinüber flackerte, war in der Hinsicht mehr als aussagekräftig für Kili. Vor allem, als sie schon aufgrund des geringen Abstandes zwischen ihnen geschuldet, zwangsläufig mit eigenen Ohren vernehmen musste, was Thorin da eben so unverblümt von sich gab, Er wusste nicht ob und was zwischen den beiden vorgefallen war...aber er war sich durchaus bewusst, dass das nur noch eine Frage von Zeit war. Und etwas war passiert, denn die beiden waren eindeutig nicht mehr die Selben, als zu dem Zeitpunkt an dem sie sich im Wald verloren hatten. Allein, dass Thorin sie in diesem riesigen Wald gefunden hatte, war für Kili an schiere Unmöglichkeit gegrenzt. Wie stark musste man sich mit jemandem innerlich verbunden fühlen, um dies möglich machen zu können? Das war tatsächlich etwas, was er nicht verstehen konnte. Aber sein Onkel hatte sie dennoch gefunden ganz allein...und sie waren beide überdies trotz der Spinnenübermacht, die sich ihnen entgegen gestellt hatte noch am Leben. Gut, daran hatte Thoral sicherlich ebenfalls maßgeblich seinen Anteil zu verzeichnen...ohne ihn hätten sie es vermutlich beide nicht überlebt. Aber dass sie überhaupt noch lebten und dazu fast unverletzt waren, nun das konnte Kili beinahe noch immer nicht fassen...das grenzte wahrlich an ein Wunder. Aber das Beste daran waren ihre beiden Gesichter gewesen, als er sie vorhin gewissermaßen inflagranti erwischt hatte. Was Kili da mit eigenen Augen zu sehen bekommen hatte, war damit nicht länger zu verleugnen. Sein Onkel hatte sie geküsst und auf die Art und Weise er das getan hatte, nun ja also, das war selbst ihm nicht entgangen. Damit war es wohl mehr oder weniger offiziell...sein König hatte sich nach all dieser langen Zeit der Ablehnung und eines freiwilligen Jungesellenlebens offenbar doch endlich eine für ihn passende Frau erwählt oder sollte er es nicht besser so formulieren...SIE sich ja eigentlich eher ihn? Auch wenn Thorin es aus welchen Gründen auch immer noch nicht direkt zugeben wollte, so war es für Kili dennoch völlig klar...der einsame Berg würde damit wohl sehr bald schon in naher Zukunft eine Königin bekommen. Das einzige Problem an der Angelegenheit war nur...sie hatte ganz eindeutig elbisches Blut aufzuweisen und das war ein Umstand, der doch für eine gewisse Brisanz zwischen ihren beiden Völkern sorgen konnte. Zumal Elben und Zwerge sich schon allein wegen ihrer Unterschiedlichkeiten der charakterlichen Wesenszüge und Ansichten in der Regel nicht besonders gut verstanden, noch übermäßig mochten und nach ihrer gemeinsamen Vergangenheit auch so einige Wunden noch nicht gänzlich verheilt schienen. Aber als er ein paar Sekunden später von Tauriel nach draußen gerufen wurde und sich daraufhin hastig und auch etwas verlegen entschuldigen ließ...konnte er doch noch, ehe er ganz aus dem Zelt verschwunden war hören, wie Lyriel Thorin unmittelbar danach ansprach... ...er hörte ihre ihm vertraute Stimme somit noch leise aber überdeutlich sagen.... „Wieso hast du das getan Thorin? Sag warum lügst du den Jungen absichtlich an? Weshalb, das verstehe ich nicht? Du hättest ihm doch ruhig die Wahrheit sagen können? Ich meine er ahnt es ja ohnehin schon lange und da ist er wohl beileibe nicht der Einzige!“ Kili vernahm als er sich immer weiter entfernte jedoch noch wie zufällig seines Onkels leises und sichtlich unwilliges Schnauben...“na ganz einfach, weil es ihn nichts angeht! Weil es niemanden von ihnen etwas angeht! Es ist eine Sache zwischen DIR und MIR ganz allein und ich will einfach nicht, dass es die Runde macht. So als wäre diese Neuigkeit besonders sensationell...oder gar ein besonderer Umstand, verstehst du das?“ „Aber..ahhh wenn man es genau nimmt, ist es das doch im Grunde...Thorin...oder etwa nicht? Darf ich deiner Aussage zufolge etwa entnehmen, dass du es jetzt endlich akzeptiert hast, dass du mir damit endlich DAS zu zugestehen gedenkst, auf was ich so lange von dir gewartet habe Thanu men? Oh i Valar...ich kann es beinahe nicht glauben, wer hätte denn angenommen, dass ausgerechnet DU dich jemals freiwillig einfangen lassen würdest...und das auch noch von so einer wie MIR!?“ Konterte sie damit betont trocken auf seine Aussage hin, wobei Kili sie leise aber sichtlich amüsiert lachen hörte, ja es war ein sanftes beinahe schon zärtliches Lachen von ihr. Dann war er gänzlich außer Hörweite gelangt...dennoch konnte er sich das siegesgewisse Grinsen nicht gänzlich verkneifen, das sich da urplötzlich auf seinen feinen, ebenmäßigen Gesichtszügen ausbreitete, denn mit dem was er eben ungewollt mitangehört hatte, wusste der junge Zwerg, dass er Recht gehabt hatte, was seine Vermutungen bezüglich seines Onkels und der elbenblütigen Heilerin anbelangte. SIE und ER waren längst ein Paar...zumindest hörte es sich für ihn schwer danach an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)