Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 52: Nachts im Wald - lóme ned yan taure ------------------------------------------------- Wenig später, hatte Tauriel tatsächlich einen ihr geeigneten Lagerplatz unter ein paar alten Buchen ausfindig gemacht, deren Äste ungewöhnlich tief hingen und ihnen somit auch, zusätzlich etwas mehr Schutz, vor unfreundlichen Augen bieten würden. Außerdem wollten sie ein kleines Feuer anmachen, vordringlich um wilde Tiere fern zu halten. Das war jedoch so ziemlich das einzige Nützliche, was es außer sie zusätzlich noch etwas zu wärmen vermochte. Denn Feinde, wie beispielsweise Orks oder sogar Spinnen, würden davon unzweifelhat eher angezogen, als verjagt werden. Aber das Risiko war es der kleinen, so überaus „bunt“ gemischten Truppe, die aus einem Zwerg, einem Fellwechsler und drei Elben bestand allemal wert, denn keiner von ihnen wollte diese überaus ungemütlich kalte Nacht, ohne wenigstens die Illusion von etwas zusätzlichem Schutz und Wärme unter dem früh winterlichen Sternenhimmel verbringen zu müssen. Der junge Zwergenmann war sich indessen lange nicht mehr so sicher, ob die Suchaktion, die sie da so überhastet gestartet hatten, ein so guter Vorschlag gewesen war. Er hatte die Nase langsam aber sicher, gestrichen voll davon, ständig in der eisigen Kälte hocken und bibbern zu müssen. Andererseits machte er sich natürlich noch immer große Sorgen, um seinen Onkel und ein wenig auch um die halbelbische Frau, die er zwischenzeitlich ja schon recht gut kannte. Er mochte Lyriel...und nicht nur allein deswegen, weil sie ihm mit ihren heilerischen Fähigkeiten sozusagen, schon den einen oder anderen unangenehmen Kratzer weggezaubert hatte. Nein, sie war immer gut zu ihm gewesen und hatte sich bisher stets darum bemüht, nett zu ihm und seinem Bruder Fili zu sein. Selbst in dieser mehr als ungemütlichen Enge, die sie aufgund von Thorins übler Verwundung, hatten alle so lange ertragen müssen. Die halbelbische Frau, mit dem dichten, rostroten Haar hatte ein gutherziges und aufrichtiges Wesen und das mochte er gut leiden. Ja noch mehr, er vertraute ihr. Im Moment allerdings, war er wütend auf beide...auf Thorin, sowie die Elfe und am Allermeisten auf sich selbst, da er sie trotz seiner so guten fährtenleserischen Qualitäten bisher weder hatte finden, oder gar wenigstens ansatzweise aufspüren können. Dieser Umstand wurmte den jungen Zwerg und zwar ganz gewaltig. Die beiden Elbenmänner versorgten derweil gewissenhaft die Pferde, der kleinen Gruppe, wobei sie den einzigen Zwerg allerdings mehr oder weniger vollkommen ignorierten. Auch und vor allem, indem sie kurzzeitig in ihre eigene Sprache verfielen und sich damit ungeniert auf elbisch unterhielten, während sich Tauriel, die sich bisher nicht wesentlich darum gekümmert hatte, schon im Begriff war, etwas Feuerholz zu sammeln, damit sie es auch die gesamte Nacht über, weiter anfeuern konnten. Auch Kili und der junge Bär hatten sich nützlich gemacht und zwischenzeitlich mit geschickten Fingern und dem überall auf dem Boden verstreut herum liegenden Bruchholz an Ästen und Rinde, ein kleines Feuer in Gang gebracht und sich beide höflich daran nieder gelassen. Ihm war momentan nicht besonders danach, sich mit ihnen zu unterhalten. Aber dennoch behielt er die Elbin stets aufmerksam im Blickfeld. Auch Ahiê zog sich in sich selbst zurück und sprech wenig bis gar nichts. Kili wiederum traute sich nicht, sie offen zu beobachten. Daher versuchte er es statt dessen, immer wieder mit einigen verstohlenen Blicken in ihre Richtung. Ihm gefiel außerordentlich, wie sie sich bewegte. Ja es war ihre ganze Art, die seine Aufmerksamkeit erregte...so wie sie ging...wie sie dabei, ihre doch recht weiblich wirkenden Hüften lasziv aber unaufdringlich bewegte, genau dieser geschmeidige und grazile Gang, der so elbentypisch für sie war. Genau DER faszinierte ihn ungemein. Solche Frauen wie SIE hatte er bisher noch selten in seinem jungen Leben zu Gesicht bekommen...und dann dann sah sie zufällig kurz zu ihm hin, gerade so, als hätte sie es irgendwie bemerkt. So, als hätte sie seinen Blick auf sich ruhen gespürt, denn plötzlich lächelte sie ihn an...ganz kurz nur, aber es war ihm, als ginge für ihn die Sonne auf... Ihre schönen ebenmäßigen Gesichtszüge, wirkten dabei fast schon ungewöhnlich weich und das Strahlen aus ihren hellen, laubgrünen Augen, fraß sich für immer unauslöschlich in sein Herz hinein. Der junge Zwergenmann wusste, dass dies just einer DER besonderen Augenblicke war, indem er SEINS, unweigerlich an sie verloren hatte...für immer! Niemals wieder, würde er dieses Bild vergessen und ihn eine andere Frau so gefangen nehmen können, wie es die elbische Frau eben ungewollt getan hatte. Kili war sich soeben gänzlich und unwiderruflich darüber bewusst geworden, dass er sich Hals über Kopf in sie verliebt hatte. Ein Umstand, der seinem Onkel Thorin gewiss nicht sonderlich gefallen würde. Aber der DER wusste es ja nicht und sein Onkel hatte im Moment, sicherlich andere Sorgen als das. All dies, ging ihm mit besorgnis erregender Klarheit durch den Kopf...aber er hielt sich dennoch weitest gehend aus den Angelegeheiten der drei Elben heraus. Erst als Tauriel ihn kurz darauf, noch einmal beinahe schon entschuldigend anlächelte, wo es ihr bewusst geworden war, wie unhöflich sie sich ihm gegenüber verhielten. In dem machte sie umgehend danach Feylon und auch Legolas darauf aufmerksam, dass dies nicht gerade schicklich war, was sie da taten. Die beiden Männer zuckten kurz unverständig mit den Schultern, schwenkten dann jedoch, wie auf Kommando aber doch gehorsam direkt vom elbischen in nahezu akzentfreies Westron um, mit dem Kili wiederum endlich verstehen konnten, über was sie gesprochen hatten. Feylon hatte nämlich offenbar noch immer nicht genug davon, sich über Thorin entsprechend abfällig auszulassen und auch über das, was er mit ihm machen würde, wenn er ihn denn in die Finger bekommen könnte. Der andere Elb lachte da allerdings gutmütig, ehe er zu einer, für Kili durchaus überraschenden Antwort ansetzte. „Feylon mein Freund, ich glaube du solltest den Zwergenfürsten des Erebor besser nicht unterschätzen, denn ich bin davon überzeugt, dass auch ER sich die Frau deines Herzens gewiss nicht so ohne weiteres streitig machen lassen wollen wird. NICHT von DIR und gewiss nicht nachdem, WIE er sich am Festbankett benommen hat. Thorin mag Lyriel, ich denke das war wohl mehr als eindeutig zu verstehen. Aber ob meine geschätzte Cousine ihn ebenfalls mag....tja das, wirst du wohl selbst noch heraus finden müssen. Kampflos wird der Zwerg sie dir jedenfalls nicht überlassen, dessen kannst du dir gewiss sein! Oder ist es nicht so junger Freund?“ Mit diesen vergleichsweise klaren Worten, wandte er sich Kili zu, der mit immer größer werdenden Augen dabei gesessen und bisher noch keine Silbe darüber verloren hatte. Doch dann nickte er, wenn auch kurz, bevor er sprach. „Ich sehe, ihr verfügt über eine außergewöhnlich gute Beobachtungsgabe und einen noch schärferen Verstand Legolas. Ich denke, dass dies wohl der Fall sein wird. Ich kenne meinen Onkel in der Hinsicht zu gut und nun ja sagen wir, wenn er sich etwas in seinen Kopf gesetzt hat, dann bekommt er es zumeist auch. Egal, um was es sich dabei handelt!“ Kili der noch immer reglos am Feuer saß, machte dabei ein entsprechend betrübliches Gesicht. Als Tauriel sich wenige Augenblicke später zu ihm setzte, wirkte er jedoch verwirrt und seltsam unsicher. Sie spürte zwar, dass etwas in dem jungen Zwerg vor sich gehen musste, wusste aber nicht, dass es sowohl mit seinem Onkel, als auch mit ihr selbst.....maßgeblich etwas zu tun hatte! Entsprechend vorsichtig sprach sie ihn daraufhin an. „Sagt mir, fehlt euch etwas, ihr seid so schweigsam Kili? Was ist denn mit euch, wollt ihr es mir nicht sagen?“ Der junge Mann zuckte kurz unschlüssig mit den Schultern, bevor er ihr gegenüber zu einer Antwort ansetzte. „Hmmm ich habe zwar nicht verstanden, WAS der elbische Mistkerl mit der Silberlocke vor ein paar Minuten jetzt so ganz genau und wörtlich zu eurem Herrn gesagt hat. Aber glaubt mir, er täuscht sich...er täuscht sich ganz gewaltig. Mein Onkel ist gewiss kein Mann, der sein Herz schnell und leichtfertig vergibt. Aber hat er es einmal getan, dann wird nichts und niemand ihn je wieder davon abbringen können, es zurück zu nehmen. Er liebt diese Frau, von ganzem Herzen. Ich weiß es und darum wird er alles dafür tun, ihr das auch begreiflich zu machen. Selbst...ja selbst, wenn er sich dafür eindeutig zum Narren machen muss, wie wir es ja leider schon am Bankett erleben durften. Aber das alles schert ihn nicht im Geringsten. Für ihn zählt nur eines...SIE ist die EINE und sie gehört zu ihm, alles andere spielt keine Rolle für meinen Onkel. Zumindest jetzt nicht mehr....wo ER sich endlich entschieden hat, dass er es für sich selbst so sehen will. Lange genug hat es dafür ja ohnehin bei ihm gedauert...!“ Kili bach ab, er verstummte, wobei sein Blick unwillkürlich weiter ins Leere ging...und dabei vergleichsweise nachdenklich wirkte. Tauriel sah ihn daraufhin seltsam forschend an, es dauerte allerdings ein paar Augenblicke bis sie ihm darauf etwas entgegnete. „Die Liebe ist schon eine komische Sache Zwerg. Wisst ihr, ich dachte immer euereins hat gar keine Gefühle, was das anbelangt. Nun ja oder jedenfalls nicht solch tiefgehende, wie wir das in der Regel tun. Aber ich scheine mich geirrt zu haben und zwar grundlegend. Das Herz eines Zwerges ist durchaus in der Lage mehr zu empfinden, als nur dem Reiz des Goldes und der Schätze der Erde zu erliegen. Ich hätte wahrhaftig niemals gedacht, dass ihr tatsächlich zu höherem befähigt seid und ich gebe damit zu, dass ich da wirklich einem gravierenden Irrtum unterlegen bin. Verzeiht mir, wenn ich euch und eure Sippe deswegen vorschnell verurteilt haben sollte.“ Kili sah sie an, ein seltsames Lächeln schob sich über seine Züge, eines das ihr unwillkürlich die Röte auf die Wangen trieb und auch nicht spurlos an Legolas vorbeizog, der die eigenartige Situation äußerst argwöhnisch im Auge hatte. „Da gibt es nichts zu verzeihen, ihr habt nur das angenommen, was alle von unseresgleichen denken, das ist nicht weiter verwerflich. Ich freue mich jedoch, dass ihr es inzwischen mit anderen Augen sehen könnt, denn es ist so wie ich es gesagt habe. Ein Zwerg verschenkt sein Herz in der Regel nur einmal im Leben ernsthaft und dann für immer. UND er vergibt es auch nur DANN, wenn er glaubt, dass es die Richtige für ihn ist! Nun ja und ich fürchte, dass mein Onkel seines inzwischen verschenkt hat...ebenso wie ich MEINS!“ Tauriels schönes Gesicht, verzog sich bei dieser offenkundig zweideutigen Aussage kaum merklich. Aber er sah auch, wie sie ihren Blick kurz absenkte und hastig schluckte. Doch nur einen Augenblick später, hatte sie sich bereits wieder gefangen. „Ich hoffe sie hat es verdient, DIE der euer Herz gehört! Wenn ihr mich jetzt entschuldigen wollt? Ich möchte mich etwas zurück ziehen. Ich denke Feylon wird sicher gerne die erste Wache für uns alle übernehmen.“ Mit diesen Worten erhob sie sich rasch und ließ den ebenso überraschten Kili, wie auch die beiden anderen Männer, die so verblüfft wie sie waren, noch gar nichts dazu gesagt hatten stehen und ging mit energischen Schritten in Richtung der Pferde davon, um ihre Decke zu holen. Wobei sie allerdings nicht wieder unter ihnen auftauchte. Die Stimmung am Feuer war ohnehin schon leicht angespannt gewesen und es wurde damit nicht besser, eher das genaue Gegenteil war der Fall. Feylon war noch immer sichtlich wütend und auf Kili als Zwerg, damit obendrein nicht besonders gut zu sprechen. Auch weil der Elb seinen Onkel als potenziellen Rivalen betrachtete. Aber auch der andere Elb, machte eine unübersehbar säuerliche Mine, wobei er Kili ebenfalls nicht aus den Augen ließ. Der gewann langsam aber sicher so das unbestimmte Gefühl, dass es wohl oder übel etwas mit Tauriel zu tun haben musste. Am Ende mochte Legolas die elbische Frau mehr, als er vielleicht sollte oder aber durfte und es erging ihm damit vielleicht noch so, wie es seinem Onkel mit Feylon erging. Darauf wollte er es beileibe gar nicht erst ankommen lassen. Daher packte er die nächste Gelegenheit beim Schopf und verabschiedete sich nur ein paar Minuten später, kurzerhand ebenfalls höflich, um sich besser bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihn die nächste Nachtwache treffen sollte, zurück zu ziehen. Vordringlich, damit er sich nicht mit den beiden Elben unterhalten musste, worauf ehrlich gesagt, weder sie noch er besonders große Lust verspürten. So dumm war Kili nun auch wieder nicht, um diesen Umstand nicht längst bemerkt zu haben. Damit machte er es wie Tauriel...er ging zu den Pferden, die ein wenig abseits und wegen der Kälte dicht beieinander standen, um ebenfalls seine Decke zu holen. Als er dort war hielt er überrascht inne, als er die Elbenfrau bei ihrem Grauschimmel stehen und gedankenverloren in den Himmel hinauf blicken sah. Sie drehte sich nicht zu ihm um, aber sie musste ihn zwangsläufig kommen gehört haben, denn er hatte sich keine Mühe gegeben, besonders leise zu sein und wie von ihm vermutet, sprach sie ihn tatsächlich sogleich an und zwar ganz direkt, so als wüsste sie schon genau, welcher von den Männern da eben zu ihr gekommen war. „Kili...sagt mir, habt ihr schon einmal zu den Sternen hinauf gesehen und euch eigentlich gefragt, was wohl dahinter liegen mag? Ach ich liebe das Sternenlicht...es ist so klar und rein...und nichts symbolisiert die Unschuld und die Ewigkeit so eindeutig und unauslöschlich, wie das Licht unserer geliebten Herrin Varda....oder Elbereth, wie wir sie auch gerne nennen. Kili lächelte, er wirkte versonnen aber auch ein wenig der Welt entrückt. Aber dann antwortete er ihr ganz plötzlich überraschend nachdrücklich. Oh das ist merkwürdig, dass ausgerechnet IHR mich das fragt? Denn...das habe ich mich ehrlich gesagt schon oft gefragt...was da wohl zwischen Himmel und Erde und bis zum Ende der Sterne liegen mag? Aber ich habe bisher keine passende Antwort erhalten...zumindest keine...die mich wirklich zufrieden gestellt hätte. Keine, bis ich auf EUCH traf! Verzeiht mir Tauriel aber...ich...ich“...setzte er erneut mit einem leisen, leicht rauen Flüstern an. Aber noch ehe er es sich versah, drehte sie sich ganz plötzlich zu ihm um und er wurde vom Blick, aus unvergleichlich unsterblichen Augen, wie von einem Speer jeh durchbohrt. Im selben Moment fühlte er bereits, wie sich ihre Hand suchend auf seine legte und als sie diese gefunden hatte, sie sich zu ihm vorbeugte. „Kili, ihr seid für mich ebenso wie das klare Sternenlicht, das ich so liebe....unverdorben und gutherzig...einen wie EUCH habe ich noch nie zuvor kennen gelernt. Verzeiht mir, dass ich zu Anfang so schlecht von euch und eurem Volk gedacht habe. Nicht alle Zwerge sind gleich, so wie ich bisher dachte. An euch ist nichts unerhrenhaftes...gieriges oder gar böswilliges, wie man mir im Bezug auf euer Volk immer so gerne hat glauben machen wollen. IHR seid anders...ihr seid etwas ganz besonderes!“ Mit diesen Worten beugte sie sich ganz plötzlich spontan vor und dann, dann fühlte er, wie sich ihre warmen Lippen für einen Augenblick sanft auf seine Wange schmiegten und sie ihm einen zarten Kuss gab...allein die sachte Berührung durchfuhr beide wie ein Blitzschlag. Hastig drehte sich der junge Zwerg zu ihr um...er fasste er sich ein Herz und tat es....spontan ohne weiter darüber nachzudenken. Er nahm ihre beiden Hände und zog sie damit nahe zu sich und sah dabei, wie ihr Blick seinen noch überrascht von seiner so unüberlegten Handlung streifte. Indem berührten sich schon ihre Lippen und Kili küsste zum ersten mal in seinem Leben eine Frau in dem seltsamen Bewusstsein zu wissen, dass es DIE EINE war... ….DIE FRAU seines Lebens. Keine Andere würde es für ihn jemals wieder geben...KEINE! „TAURIEL...KOMM...deine Wache ist jetzt an der Reihe!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)