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Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya

Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne
von

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Nachtlager geteilt - lóme echad thanc

Einige Zeit später, nachdem auch Thorin es endlich begriffen hatte und ihr vorsorglich aus dem Weg gegangen war, erhob sie sich von ihrem Schlaflager. Lyriel war innerlich von einer ihr unerklärlichen Unruhe befallen, die sie nicht länger auf ihrem Lager hielt. Sie legte statt dessen ihre Waffen ab und auch den schweren silbergrauen Mantel, sowie ihren Überwurf aus dunkelgrüner Wolle und die sichtlich unbequeme Lederbrüne, die sie sich vorsorglich als Brustschutzpanzer angelegt hatte. Damit zu schlafen konnte wahrlich ungemütlich werden, das wusste auch die Heilerin.
 

Sie spürte instinktiv, dass er sie beobachtete, sie keine Sekunde lang aus den Augen ließ...worauf sie vermutete, dass er sich ebenso seiner schweren und unbequemen Überkleidung entledigt haben musste. Sie hatte es zwar nicht gesehen wohl aber gehört, seinen Harnisch hatte er allerdings weiterhin anbehalten, das typische und unverwechselbare leise Klimpern der schweren Metallringe, die den Kettenpanzer zusammen hielten war ausgeblieben, daher nahm sie an, dass er ihn wohl noch trug.
 

Sie hatte vermieden ihm irgend eine Art der Aufmerksamkeit zu schenken und ihn daher nicht einmal angesehen. Aus dem Grund konnte sie es lediglich ahnen. So auch jetzt, wo sie ohne den Blick nur einmal in seine Richtung zu lenken, kurzerhand zur Wasserschüssel am anderen Zeltende ging, um sich zu waschen, denn das hatte sie aus ihrer Sicht heraus gesehen allemal nötig. Ihr Gesicht, die Hände alles klebte noch unangenehm von ihrem eigenen Schweiß und teilweise auch vom Dreck, den sie sich unweigerlich im Wald eingehandelt hatte. Die Frau wusch sich gründlich, sie ließ sich Zeit...doch sie tat es, ohne auch nur ein einziges ihrer anderen Kleidungsstücke abzulegen, was sie für eine richtige Reinigung eigentlich hätte tun müssen. Aber allein der Gedanke daran, dabei von einem fremden Mann beobachtet zu werden, war ein absolutes Unding.
 

Niemals...in Anwesenheit eines Mannes, außer es war der Eigene! Das hatte man ihr bereits schon als junges Mädchen und entsprechend lange genug eingeschärft, um es je zu vergessen.
 

In dieser Hinsicht war sie gewissermaßen altmodisch, was sie drunter trug, ging ihn bei den Göttern beim besten Willen nichts an....ganz sicher nicht. Als sie etwa fünf Minuten später fertig war und sich Gesicht und Hände getrocknet hatte, hörten sie beide leichte Schritte in ihre Richtung kommen. Es waren die beiden rothaarigen Mädchen, Thorals Töchter. Der Zwerg und die Halbelbe merkten beide überrascht auf, als Aurelie und Urahia kurz darauf im Duett am Zelteingang erschienen. „Großmutter schickt uns, sie sagt sie würden sich freuen, wenn ihr ihnen jetzt etwas Gesellschaft leisten wollt? Sie lässt euch ausrichten, dass das Nachtmahl für euch vorbereitet ist.“ Kam abermals zeitgleich aus den Mündern der beiden Mädchen gesprudelt.
 

Lyriel antwortete ihnen, ohne weiter auf Thorin zu achten. „Danke, ihr könnt ihnen ausrichten, dass wir gerne kommen werden.“
 

„Ach ja ...sagt wer?“ Kam indessen prompt unwillig und wie zu erwarten, hörbar herausfordernd hinter ihrem Rücken als Kommentar von Thorin. Lyriel straffte sich und fuhr anschließend ruckartig zu ihm herum. Er sah, wie ihre Augen ihm dabei unheilvoll entgegen funkelten. „SAGE ICH ZWERG!“ Konterte sie entsprechend unterkühlt, wobei sie ihn mit herausfordernd und trotzig vorgerecktem Kinn musterte. Plötzlich überzogen sich seine sonst so strengen Züge mit einem belustigten Lachen. Er konnte sich einfach nicht mehr länger beherrschen und damit zurück halten. „Also du bist doch wirklich mit Abstand, das Sturste und Eigensinnigste, was mir bisher je in meinem Leben begegnet ist Weib....das kann ich dir sagen.“
 

Kam entsprechend amüsiert von ihm, als er sich wenig später wieder halbwegs gefangen hatte, woraufhin er sich von ihr jedoch einen noch merklich grimmigeren Blick einfing. „DU auch! Also was willst du jetzt von mir Thorin?“ Brummte sie anschließend mit mühsam unterdrückten Zorn vor sich hin. Doch noch ehe sie irgendwie fortfahren konnte, wandte er sich kurz an die beiden verblüfften Mädchen, die aufgrund dieses vollkommen unnötigen, sowie überflüssigen Disputes zwischen den beiden, nicht wussten wie ihnen geschah.
 

„Sagt ihnen, dass wir gleich kommen werden! Das wäre dann alles Mädchen!“ Antwortete Thorin den beiden Halbwüchsigen schließlich vergleichsweise gelassen. Aurelie und Urahia nickten höflich schweigend und machten anschließend Anstalten den Zelteingang wieder zu verlassen. Wo Thorin und Lyriel kurzerhand allein zurück blieben. „LASS MICH ICH KANN DAS ALLEINE..!“ Fuhr sie ihn heftig, ja fast schon überzogen ruppig an, als er sie einen Moment später etwas unüberlegt am Arm fassen wollte, um sie eigentlich der Höflichkeit und Etikette halber gebietend aus dem Zelt zu Thoral zu geleiten. Ruckartig löste sich seine Hand von der Frau, mit dem dunkelroten Haarschopf. Er sprach nicht direkt mit ihr, aber sie merkte deutlich, wie er fast sofort danach leise hörbar vor sich hin fluchte.
 

Es war eindeutig Khuzdul...etwas in seiner eigenen Sprache.
 

„Du musst dich deswegen nicht gleich wie ein Ruhks benehmen Nogoth. Das hat dir wahrlich keiner angeschafft!“ Zischte sie ihm giftig und zum Teil überraschend treffend in seiner eigenen Sprache entgegen, woraufhin ihm nicht nur vor Verblüffung allein, nahezu gänzlich der Mund offen stehen blieb.
 

„Sag das nochmal...ELFE....und ich zeige dir, was ICH unter dem Benehmen eines RUKHS verstehe....das schwöre ich dir!“
 

Fuhr er sie so verständlich aufgebracht an. Also jetzt war er nahe dran, gänzlich die mühsam gewahrte Geduld zu verlieren. Sie hatte aber auch ein wahrhaftig unbestrittenes Talent darin, ihn fast bis zur Weißglut zu reizen. Lyriels hitziges und zuweilen eigentlich eher zwergentypisch unüberlegt aufbrausendes Temperament, sprach in der Hinsicht nicht unbedingt dafür...aber seines war auch nicht eben besser und wenn diese beiden Komponenten sozusagen ungebremst starker Reibung ausgesetzt wurden und aneinander gerieten, was sie jetzt unweigerlich taten, dann flogen im wahrsten Sinne des Wortes die Funken und nicht nur die allein...
 

„Ich gehe jetzt, was DU machst, ist mir ehrlich gesagt so ziemlich einerlei Thorin Eichenschild!“ Kam so von ihr nicht minder wutentbrannt in seine Richtung über ihre sichtbar bebenden Lippen, wobei sie sich abermals ruckartig umdrehte und gehen wollte.
 

"OH NEIN...NICHT SO HASTIG...WEIB!
 

Entweder wir beide werden da jetzt gemeinsam erscheinen, wie vorgesehen ODER du kannst dir aussuchen, wie du MEINEN ganz persönlichen Zorn erleben willst Lyriel Câlenlass! Ich bin nämlich SOOOOO kurz davor, dich übers Knie zu legen und dir ordentlich den Hintern zu versohlen, wie bei einem ungezogenen Kind. Verdient hättest du´s zumindest aus meiner Sicht betrachtet allemal!“ Konterte er überaschend schlagfertig und mit ebenso todernster Mine, die sie stutzig werden ließ.
 

„Da...das wagst du nicht elender Jargh!“
 

Fuhr ihr angesichts dieser Aussage, die er ihr gegenüber soeben getätigt hatte entgeistert heraus. Auch weil sie sich nicht sicher war, inwiefern er es ernst gemeint hatte...oder diese an sich schon äußerst dreiste Drohung, einfach nur als Möglichkeit sie zu ärgern in Betracht gezogen hatte.
 

„Hast du eine Ahnung WAS ich alles kann! Oh ich hab schon ganz andere Sachen gewagt. Frag Kili, er kann es dir sicher gerne bestätigen.“ Kam indessen in einer Seelenruhe von ihm, die ihr ganz und gar nicht gefiel. Sie war schon allein deswegen geneigt ihm dahingehend Glauben zu schenken. „Na schön...na schön...dann komm schon, aber ich schwöre dir eines, wehe du rückst mir heute Abend oder sonst wann irgendwie ungebührlich auf den Pelz, dann bereust du es Naug.“
 

Fauchte sie ihn damit nicht minder gereizt an. Ihm entlockte das lediglich ein schwaches aber sichtbar belustigtes Grinsen. „Nicht mal im Traum....ich schwör s dir.“ Kam im Anschluss daran wie zu erwarten vergleichsweise trocken von ihm, woraufhin er sich ohne noch weiter auf sie zu achten in Bewegung setzte und sich auf den Weg ins Häuptlingszelt machte, wo Thoral und Laurelin bereits auf sie warteten.
 

Lyriel folgte ihm während dessen in einigem Abstand, mit einem trotzig grimmig verstockten Lächeln auf den Lippen nach. „Ja mach du dich nur lächerlich über mich, du elendiglicher aufgeblasener NOGOTH! Du wirst schon sehen was du davon hast!“ Zischte sie kurz darauf leise vor sich hin, aber offenbar nicht leise genug, denn er hatte es gehört, woraufhin sich ein noch breiteres sowie merklich belustigtes Grinsen, von ihr ungesehen auf seine markanten Züge stahl.
 

Sie war einfach zu niedlich, wenn sie wütend war, ein Umstand den er weiter abzuleugnen zwischenzeitlich längst aufgegeben hatte. Ja genau das war es was ihm an ihr reizte...genau das war es was ihn auf eine merkwürdige weise anzog, wie Motten vom Licht angezogen wurden. Er mochte sie und zwar genau so eigensinnig wie sie war. Auch wenn ihn das, was sie gesagt hatte, zur Abwechslung schon wieder wie ein Pfeilschaft traf....störte ihn das nicht sonderlich. Im Moment jedenfalls. Er wusste, dass sie sich schon wieder beruhigen würde. Früher oder später, kam sie immer zu Verstand und dann konnte man durchaus vernünftig mit ihr reden. Auf diesen Umstand hoffte er, wenn der im Augenblick jedoch noch in weiter Ferne zu liegen schien.
 

Doch zum Streiten sollten beide nicht mehr kommen, zumindest nicht an diesem Abend. Es war so, wie Thoral und Laurelin es ihnen voraus gesagt hatten. Sie und auch Thorals Familie war nun vollständig anwesend, zu der sich auch dessen Frau, eine dunkelhaarige und für eine Menschenfrau ungewöhnlich zierliche, sowie hübsche Person gesellt hatte.
 

Aschuree bemühte sich redlich, nett zu Lyriel zu sein und zu vermitteln, doch sie war eine eher zurückhaltende Frau und damit nicht unbedingt die geeignetste Gesprächspartnerin, für die vom Temperament her gesehen doch eher lebhafte Halbelbin, deren hitziger Leidenschaft wahrlich nicht jeder gewachsen war. Sie hatten Thorin derweil absichtlich neben Thoral und Lyriel strategisch günstig neben Laurelin und zwischen Thorlas Gemahlin platziert, schon damit sich die beiden "Gäste"nicht erneut in die Haare bekommen konnten.
 

Aber es hatte noch einen anderen Grund....einen wesentlich banaleren. Die Männer tranken wie bei Festivitäten dieser Art üblich...Alkohol und zwar in erheblichen Mengen. In diesem Fall kein Bier, wie sonst gewohnt, denn das kannten die Waldmenschen schlicht und ergreifend nicht. Nein, es war in ihrem Fall selbstgebrauter Honigwein und zwar von der extra starken Sorte...der im Übrigen nicht nur Thorin allein irgendwann ganz von selber die Zuge löste und den ansonsten so reservierten Zwerg wesentlich gelöster wirken ließ. Auch seine Gastgeber sahen einige Humpen später, überaschend und damit durchaus erfreulich entspannter drein.
 

Allen voran Thoral, der sich jetzt, da sie beide in etwa auf dem gleichen Stand von angenehmer Trunkenheit angekommen waren, als verblüffend humorvoll erwies und seinem Verwandten aus dem einsamen Berg, langsam aber sicher, eine nicht mehr ganz so kritische Haltung entgegen brachte. Kurz gesagt, die beiden so unterschiedlichen und sich in mancherlei Hinsicht doch so ähnlichen Männer, verstanden sich witzigerweise besser, als zu anfangs gedacht.
 

Als das gegenseitige Misstrauen, mit dem zunehmenden Alkoholkonsum merklich zu schwinden begann...war es fast schon erheiternd sie zu beobachten. Auch der Umstand, dass der dunkelhaarige Zwerg, der lange nichts mehr derart starkes, wie das Met getrunken hatte und so der fatalen Wirkung des Gebräus schneller anheim fiel wie Thoral, der offenbar um einiges trinkfester war. Allein das sollte sich nicht unbedingt als sehr positiv für den Zwergenfürsten des einsamen Berges heraus stellen. Thorin sollte damit später in der Nacht nicht unerhebliche Schwierigkeiten bekommen, überhaupt noch halbwegs bei Sinnen in sein eigenes Zelt zu finden...was eine entsprechende Begleitung leider unvermeidlich machte.
 

Lyriel war indessen schon eine ganze Zeit zuvor freiwillig verschwunden, auch weil sie dem offensichtlichen Saufgelage der Männer, nicht unbedingt länger als nötig beiwohnen wollte. Also DAS hatte sie ja nun beileibe oft genug gehabt, wobei ihresgleichen niemals so tief ins Glas blicken würde, um sich selbst so derart zu defarmieren. Feylon war noch niemals so maßlos angetrunken gewesen, um nicht wenigstens doch im Ansatz die Contenance zu wahren. Bei Thorin war sie sich was das betraf jedoch nicht so ganz sicher. Ein betrunkener Zwerg war nun auch nicht unbedingt erheiternder, wie ein nüchterner...und ER ganz besonders.
 

Sie wollte sich lieber gar nicht erst vorstellen, in welchem Zustand er wohl zu ihr zurück kommen könnte...und mit welchem ohrenbetäubenden Getöse, sie damit in der Nacht noch zu rechnen hatte. Denn dass ER vermutlich schnarchen würde, wie ein wilder Eber war damit ja unbestritten klar. In dem Zustand waren sie alle gleich. Verdammt, betrunkene Männer waren einfach nur zum Abgewöhnen, egal welcher Volksgruppe sie denn nun angehören mochten. Allerdings hatte sie das Vergnügen mit einem Zwerg bisher noch nie zuvor gehabt. Und es dauerte bei ihrem Volk zumeist auch deutlich länger, bis überhaupt irgend einer dem Alkohol auch nur im Ansatz ansprach. Ihr Cousin Legolas hatte einmal mehr als zwanzig Gläser benötigt, um wenigstens etwas davon zu spüren. Es war damals nicht mehr, als ein leichtes Kribbeln in den Fingerspitzen gewesen.
 

Nun also DAS war bei Thorin sicher anders....ganz anders!
 

Und so blieb Lyriel wohl oder übel nichts weiter übrig, als darauf zu warten bis er zu ihr zurück kehren würde....
 

viel später, mitten in der Nacht....
 

Es war dunkel im Zelt. Die halbelbische Frau hatte die Lampen längst gelöscht, weil sie ja eigentlich schlafen wollte. Sie lag schon eine geraume Zeit, tief in ihre warmen Decken und Felle gekuschelt, die ihr die freundlichen Waldmenschen gegeben hatten, konnte aber trotzdem nicht schlafen, so sehr sie es auch wollte. Allerhand Gedanken gingen ihr noch durch den Kopf und hielten sie wach. Auch die Tatsache, dass sie sich ungewollt Sorgen um den Zwerg machte. Ein Umstand, der ihr nun überhaupt nicht gefiel..aber leider der Wahrheit entsprach. Sie wollte diesen Gedanken schon verwerfen, als irgendwann...es musste inzwischen schon sehr spät in der Nacht sein, Thorin endlich doch noch zu ihr zurück kam, wie es den Anschein hatte. Er gab sich offenbar große Mühe leise zu sein, um sie nicht zu wecken, aber sie erkannte ihn dennoch an seiner typischen Schrittabfolge und auch an dem nicht immer gleichmäßigen und etwas schwankenden Gang seinerseits, der damit auf einen ordentlichen Rausch schließen ließ. So hörte sie ihn unweigerlich zu ihr zurück kommen und betete innerlich, er möge nicht bemerken, dass sie seinetwegen noch so lange wach gelegen war.
 

Der schwarzhaarige Zwerg schlug die grob gegerbten Tierhäute etwas zurück, die den Eingang zu ihrem doch recht geräumigen Zelt bildeten und trat dann etwas schwankend ein. Sie sah seine markanten Gesichtszüge kurz im rot goldenen Feuerschein leuchten. Er machte sich auch nicht die Mühe, die Häute sofort wieder zurück über den Eingang zu schlagen, so erhellte der Feuerschein der zahlreichen Lagerfeuer im Dorf die noch nicht gänzlich nieder gebrannt waren, das Innere in einem schwachen fahlen leicht rötlichen Licht. Seine Gesichtszüge wirkten überraschend gelöst, ja fast schon beseelt...ein untrügliches Zeichen, dass ER gewiss nicht nüchtern war. Lyriel schloss die Augen und tat rasch so als ob sie längst tief schlief, auch weil sie gerade nicht in der Stimmung war sich zu unterhalten oder gar mit jemanden reden zu wollen, auch nicht mit ihm. Vor allem nicht mit ihm und schon gar nicht in dem Zustand, in dem er sich gerade befand.
 

Ein seltsames Geräusch von leisem Klingen, wie von Metall das aufeinander schlug, schreckte sie jedoch erneut hoch...
 

An sich war es ja eindeutig, dass sie beide auf getrennten Lagern schliefen, schon aus Höflichkeit und der Ettikette wegen. Es war so mehr als verständlich, dass ER dann auch versuchte eben dorthin zu gelangen. Doch als er sich erneut in Bewegung setzen wollte, bleib er im halbdunkel unversehens ungewollt an etwas hängen und stürzte so beinahe, mit einem sehr sehr unschönen Zwergischem Fluch auf den Lippen zu Boden. Er konnte sich gerade noch so abfangen.
 

„Heru...sagt, was was macht ihr denn da? Kommt lasst mich euch helfen...ihr solltet doch nicht allein gehen. Thoral hat..hat mich euch nicht umsonst mitgegeben. So wartet doch, ich helfe euch beim entkleiden!“ Lyriel war spätestens in diesem Moment hellwach, es fehlte nicht viel, ehe sie tatsächlich verwirrt und entsetzt von ihrem eigenen Lager hochgefahren wäre. Die Halbelbin konnte sich gerade eben noch so davon abhalten und weiterhin so tun, als würde sie längst tief schlafen. Die andere Stimme die da eben gesprochen hatte, gehörte nämlich ganz unbestritten einer Frau. Thoral hatte ihr offenbar befohlen, dem reichlich betrunkenen Zwergenfürsten behilflich zu sein, in sein Bett zu finden. Na prima und dann auch noch OHNE seine Kleider? Hatte sie da eben nicht gerade von ENTKLEIDEN gesprochen? Lyriel war gelinde ausgedrückt sprachlos, angesichts dessen was sie da zu hören bekam.
 

Was hatte Thoral vor, wollte er Thorin auf die Probe stellen...wollte er etwa absichtlich testen, wie er auf eine entsprechend hübsche wie verlockende Kandidatin, wie diese da, die ihn begleitete reagierte?
 

„Wa...ihr sch..eid ja immer nosch hier...hatte isch euch nicht gesagt..uppsss...ihr sollt euch gefällllligssssttt..zu eurem Gefähhhhrten scheeeeren wenn ihr denn einen habt???“ Kam unüberhörbar unwillig und schräg aus Thorin heraus gestolpert, woraufhin er energisch versuchte sich aufzurappeln und halbwegs gerade zu stehen, was ihm dank seiner ausgezeichnet ausgebildeten Fähigkeiten als Krieger auch relativ gut gelang und das, trotz seines bedenklichen Zustandes. Er schwankte zwar heftig, blieb aber stehen.
 

Indem hörte Lyriel die fremde Frau leise lachen. „Ich habe keinen Gefährten, zu dem ich mich scheren könnte..aber das muss euch nicht stören Heru. Mein Herr Thoral hat mich beauftragt euch behilflich zu sein. Ich bin eine Dienerin, meine Aufgabe ist es also zu dienen und wenn er will, dass ich euch helfe, dann tue ich das. Ihr könnt ja kaum noch gerade stehen Meister Zwerg, wie also wollt ihr aus eurem Harnisch geschweige denn aus euren Überkleidern kommen?“ Konterte sie so vergleichsweise nüchtern.
 

„Ischhh..ich schafffff dasss...allein!“ Kam abermals entsprechend undeutlich und eigensinnig aus Thorin heraus, wobei er eine wegwerfende Geste machte, die sie wohl verscheuchen sollte, doch sie ließ sich nicht abschütteln. Im Gegenteil..nur einen Moment später machte sie einen Schritt auf Thorin zu, woraufhin sie ihn entschlossen in Richtung einer der Stühle schob, die ganz in der Nähe waren, um ihn gekonnt darauf zu platzieren. Er ließ sich allerdings nur unter deutlichem Protest von ihr dort hin schieben. Die junge Frau reagierte entsprechend ungehalten darauf. „Schhhhtttt...ihr weckt mit eurem Gezeter noch das ganze Dorf auf oder aber eure Gefährtin, wollt ihr das etwa?“
 

Mit diesen Worten legte sie abermals entschlossen Hand an den störrischen Zwerg und versuchte energisch ihn aus seinem, Harnisch zu bekommen. „SIE ist..NISCHHHTTTT..meine GFÄÄHHHRRTINNN!“ Fuhr es dabei erneut entsprechend grimmig aus Thorin heraus, noch ehe Lyriel, die all das durch Zufall hautnah mitbekam, einmal richtig durchatmen konnte. „Beruhigt euch Meister Zwerg..ist ja gut, ist ja gut, ich habe es verstanden, ihr müsst deswegen nicht gleich so drauf los brüllen und was ist jetzt darf ich euch helfen?
 

Thorin brummte leise und nicht eben verständlich...„na...na dannnn..dannn..macht doschhh...wenn es ohnehin nicht mehhhrrr..anderrsss geht?“
 

„Nein das geht es wie mir scheint nicht! So und jetzt haltet gefälligst still, damit ich euch helfen kann!“ Kommentierte sie seinen Ausspruch streng. Sie drückte ihn dabei weiterhin überraschend nachdrücklich auf den Stuhl und machte sich nur Sekunden später tatsächlich daran, Thorin mit flinken Händen aus seiner Rüstung, sowie Wams, Hemd und Stiefeln zu bekommen. Aber als sie dann noch Hand an seine Beinkleider legen wollte...kam dann doch verhältnismäßig plötzlich, ein heftiger Protest seinerseits.
 

So betrunken war ER dann offensichtlich doch noch nicht.
 

„NICHT meine HOSE...WEIB auf keinen FALL! Ja seid ihr irre?“ Fuhr ihm in dem Moment damit nämlich verblüffend nüchtern heraus, wobei er sie mit entgeistert verwirrtem Blick anstarrte, als wäre sie nicht ganz richtig im Kopf.
 

Die fremde, dunkelhaarige Frau lächelte ihm verhalten entgegen. „WAS habt ihr etwa Angst, ich könnte dabei etwas sehen, was mir fremd ist? Oh bestimmt nicht. Wisst ihr, ihr seid sicher nicht, der erste Mann in meinem Leben, den ich in dem Zustand aus seinem Kleidern helfen muss. Wir sind ein Jägervolk...ich hab schon wesentlich schlimmeres gesehen, als einen nackten Mann. Das könnt ihr mir getrost glauben. Aber schön ganz wie ihr wollt...die könnt ihr von mir aus getrost anlassen...mir ist das gleich!“
 

Mit diesen knappen Worten wollte sie sich erheben, auch um Thorin im Anschluss daran von seinem Stuhl hoch zu hieven, was er wenn auch nur widerwillig geschehen ließ. Seine Kleider hatte sie kurz zuvor, alle samt der Rüstung, fein säuberlich auf einen der anderen Stühle gelegt und so stand er schließlich reichlich schwankend, mit nichts als seinen Hosen im Zelt und bemühte sich redlich darum, nicht schon wieder das Gleichgewicht zu verlieren, was momentan allerdings leichter gesagt als getan war. Er hörte die Frau leise lachen...und als er ihren durchweg neugierig, sowie leicht anzüglichen Blicken folgte, die ganz eindeutig auf eine ganz bestimmte Region an seinem Körper ausgerichtet waren, die man damit nicht unbedingt als schicklich bezeichnen konnte, merkte er wie er kurz schlucken musste.
 

„Nun ihr könnt euch durchaus sehen lassen Herr Zwerg, alle Achtung...die Eure wird sicher nicht unzufrieden sein, wenn ihr sie heute Nacht so mit eurer Anwesenheit beglückt!" Kam dann nur Sekunden später mit einem entsprechend schiefen, wie amüsierten Grinsen von ihr.
 

„Sie ist NICHT die MEINE...wie..wie oft muss ich euch das noch sagen?“ Kommentierte er ihren forschen Ausspruch wie zu erwarten entsprechend unbehaglich, wie resigniert. Die andere Frau lachte leise. „Schade, sie weiß offensichtlich ja gar nicht was ihr dabei entgeht, wie mir scheint?“
 

Der interessante Ausblick, den Thorin trotz seiner Beinkleider, da so ungewollt freizügig offenbarte, entging sowohl weder ihr noch Lyriel, die inzwischen gewagt hatte die Augen ein wenig zu öffnen, um wenigstens ansatzweise mitzubekommen, was hier eigentlich los war und somit offerierte ihr der Blick auf seine Körpermitte und das was sich da ziemlich gut sichtbar zwischen seinen Beinen abzeichnete...dass die fremde Frau mit ihrer Aussage durchaus recht hatte. Er war wirklich verdammt gut bestückt, ihr Zwergenkönig...zweifellos, ein Umstand der Lyriel fast den mühsam gewahrten Verstand kostete. Auch weil bei ihr nahezu sofort, die Phantasie auf das Heftigste mit ihr durchging und sie so nahe dran war, selbst schwach zu werden. Also an das, was sie da zu sehen bekam, hatte sie ja schon mal wenigstens ansatzweise selbst Hand angelegt gehabt...dumm nur, dass er damals nicht hatte weiter gehen wollen...als bis zu dieser Grenze und jetzt...jetzt war es ohnehin zu spät.
 

Er war eher dran interessiert sich von dieser einfältigen dunkelhaarigen Ziege becircen zu lassen..als einen Gedanken an sie zu verschwenden. Lyriel hatte in dem Augenblick wahrlich alle Mühe, liegen zu bleiben und nicht anstatt dessen aufzuspringen, um ihm ganz gehörig die Meinung zu geigen..beziehungsweise ihm und ihr dazu eine ordentliche Abreibung zu verpassen.
 

Wehe er wagte es auch nur ansatzweise, jetzt mit IHR ins Bett zu steigen, dann war er unweigerlich TOT...das würde sie ihm nie verzeihen...niemals!
 

Doch dem war nicht so, denn die junge Dienerin wurde auf einmal sehr ernst.
 

„Ich muss euch jetzt leider verlassen..schade...es hätte sicher interessant mit euch werden können Heru. Aber das geht nicht. Ich werde jetzt gehen, schlaft gut. Wo ihr das Bett finden könnt, wisst ihr ja hoffentlich!“ Mit diesen ziemlich deutlichen Worten und einer unmissverständlichen Geste, zeigte sie auf Thorins Lager...woraufhin sie auf der Stelle kehrt machte und dann im Anschluss nahezu lautlos ging, noch ehe er etwas darauf erwidern konnte. Thorin stand einige Sekunden lang unschlüssig und ihr verwirrt hinterher starrend auf dem selben Fleck, aber dann bemerkte Lyriel doch, wie er sich schließlich leise seufzend und heftig schwankend umwandte und in etwa die Richtung seines Lagers einschlug.
 

Sie hörte nur noch, wie er sich mit einem leisen aber deutlichen...
 

„Na die Frau hat vielleicht...Nerven...pahhh meine Gefährtin...was DIE nicht alles sieht?! Ja klar...und sie etwa noch beglücken? Tzeee...von wegen...ja ich sollte sie mir vermutlich wirklich mal so richtig vornehmen, das wäre meiner Ansicht nach genau das Richtige. Das hätte dieses eigensinnige, rothaarige Weibsbild vermutlich ordentlich nötig, dann wäre endlich Ruhe...ganz bestimmt...
 

...das ihr augenblicklich die Verlegenheitsröte heiß auf die Wangen trieb, als sie ihn genau das sagen hörte, was sie eigentlich nicht hören wollte, wobei er ja unweigerlich recht hatte. Denn wenn sie ehrlich zu sich selbst war, war es doch genau das...was sie von ihm wollte. Nicht mehr und nicht weniger. Die elbenblütige Frau zwang sich innerlich zu Ruhe. Sie spürte wie ihr Herz, ihr bis zu Hals schlug. Im Moment würde sie wirklich nichts lieber tun, als aufzustehen und ihm zeigen, was sie sich unter dem Umstand...sich IHN vornehmen verstand. Aber sie tat es nicht. Anstatt dessen, lauschte sie den Geräuschen, mit denen er sich zum Schlafen hinlegte und schließlich ein paar Minuten danach tatsächlich ins Land der Träume hinüber glitt.
 

...einige Zeit später in der Nacht...
 

Lyriel war irgendwann selbst kurz vor dem Einschlafen, da schlug die Zelthülle aus Tierhäuten, die vor dem Eingang gespannt waren, noch einmal unverhofft nach oben und ein dunkler, schmaler Schatten schlüpfte herein, der direkt Thorins Lager ansteuerte...lautlos und zielgerichtet. Erschrocken hielt sie den Atem an. Sie wusste nicht was das sollte...wollte ihn jemand umbringen. Hastig tastete sie entsprechend nach ihrer Klinge, die wie üblich in ihrer Nähe, in Griffweite ruhte. Bereit, ihn und auch sich selbst, wenn nötig zu verteidigen, doch es sollte anders kommen. Lyriel sah überrascht, wie der Schatten, der sich im fahlen Feuerschein, der herunter gebrannten Lagerfeuer, eindeutig als der, einer nackten und wohl noch sehr jungen Frau herausstellte, die kurzerhand zu ihm unter die Decke schlüpfen wollte. Es war ganz offensichtlich die selbe Dienerin, die ihm kurz zuvor beim Entkleiden geholfen hatte.
 

Thorin, der in seinem Rauschzustand bereits mehr oder minder geschlafen hatte, schreckte verwirrt aus seinem Halbschlaf hoch, als er spürte, dass da jemand so unverhofft zu ihm kam, auch da er die Anwesenheit eines anderen Lebewesens an seiner Seite nicht gewohnt war.
 

„Wa..was wollt ihr...wer seid ihr?“ Fragte er sie so entsprechend verblüfft, als er es bemerkte. Sie flüsterte ihm leise entgegen.„Schhhh...fürchtet euch nicht Heru...ich bin es...sagen wir, ich bin gewissermaßen ein Geschenk, meines Herrn Thoral an euch. Wollt...wollt ihr meine Dienste für heute Nacht denn nicht doch noch einmal in Anspruch nehmen? Niemand ist gerne allein und es ist sehr kalt heute, ich wärme euch gerne ein wenig, wenn ihr es wünscht? Meinem Herrn würde es außerdem gefallen, wenn ihr sein kleines Geschenk annehmen würdet!“
 

Der Zwergenfürst fuhr augenblicklich wie vom Blitz getroffen hoch. „Ahh..nun ja, das das ist sehr aufmerksam von deinem Herrn und ich danke ihm auch dafür, aber ich fürchte ich kann das nicht tun...ich...ich liebe eine andere Frau und sie ist hier...hier in diesem Zelt....versteht ihr das? Ich kann das nicht tun, ihr könnt nicht bei mir bleiben, nicht einmal um mich nur mit eurem Leib zu wärmen, auch wenn das Angebot vielleicht noch so verlockend sein mag.
 

Mit diesen deutlichen Worten sah Lyriel, wie Thorin sie weg schicken wollte. So hörte sie leise seufzen. „Na schön ganz wie ihr wollt. Schade, ich hatte es euch schon vorhin angeboten, dann müsst ihr euch eben allein wärmen.“ Einen Moment später, sah Lyriel, wie sie sich von Thorins Lager erhob und tatsächlich im Begriff war zu gehen. Als sie fort war rappelte er sich noch einmal kurz auf...und fluchte leise vor sich hin.
 

„Verdammtes einfältiges Ding, was sollte das denn eben werden? Als ob ich es so nötig hätte..na da kann ich es mir vorher besser noch selber besorgen.“ Lyriel konnte nicht sehen was er tat, da es dunkel war, doch sie war sich ziemlich sicher, dass er sich dafür entschieden hatte, seine Beinkleider nun doch nicht anzubehalten, aber wenn sie ehrlich war...die dicken Felle und Decken heizten auch ihr ordentlich ein und nicht nur die allein...nein da war noch etwas anderes...
 

Kurze Zeit später spürte Thorin, der sich von Thorals starkem Honigwein noch immer reichlich angetrunken fühlte und damit fast schon wieder zurück in den Halbschlaf gesunken war, erneut wie jemand im Begriff war, vollkommen lautlos zu ihm unter seine Decke zu schlüpfen.
 

„Shazra...verflucht was..was soll denn das..hatte ich euch nicht bereits gesagt...?“
 

Fing er so abermals verschlafen, irritiert und daher entsprechend unwillig loszupoltern an, als er den fremden Körper so unmittelbar nahe auf sich spürte. Doch da hörte er eine Frauenstimme ganz plötzlich erneut leise durch die Dunkelheit flüstern.
 

“WAS? Etwa dass ihr eine andere Frau liebt und sie hier ist? Oh ich habe euch vorhin schon verstanden. Sehr gut habe ich das...und warum offenbarst du es ihr dann nicht endlich? Ich bin sicher, sie wird an dem was ich dir zeige werde, bestimmt nicht uninteressiert sein. Ich meine, dann wenn du s mit ihr tust. Was ist, willst du denn gar nicht wissen, was WIR so unter körperlicher Zuneigung verstehen Fremder? Ich zeige es dir gerne. Ich sage dir, du wirst es gewiss nicht bereuen...glaub mir!“ Flüsterte sie ihm sanft und vertraulich schmeichelnd entgegen, woraufhin sie ganz plötzlich, unverhofft in die allgemeine Anrede verfiel, deren Aussprache und äußerst eigenwillige Akzentuierung, ihm im Übrigen sehr vertraut vorkamen.
 

Sie klang...ja sie klang...nach...nach...
 

...weiter kamen seine momentanen, noch immer stark berauschten Gedankengänge in der Beziehung allerdings nicht mehr, denn er hatte fast sofort danach ihre Hände ganz unverfroren da, wo sie ihm augenblicklich ein heftiges, sowie lüstern erregtes Keuchen entlockten. Sein Körper hatte das eindeutige Angebot, der nackten Frau auf seinem Schoß nämlich im Gegensatz zu seinem Verstand längst verstanden.
 

Thorin fuhr angesichts dieser klaren, wie gleichzeitig verwirrenden Worte unversehens hoch und nicht nur deswegen allein.
 

„Wer bist du....ich...WAS..was soll das..?“
 

Keuchte er erneut verwundert in die dunkle Nacht, als sich ihre Hände noch etwas offensichtlicher auf seinen Schoß verirrt hatten. Doch sie löste sich kurz von ihm und legte ihm nur einen Augenblick später, unversehens ihre Fingerspitzen der linken Hand sanft auf den Mund. Er konnte es spüren und ließ es mit einem leisen, deutlich hörbaren Grollen geschehen und damit auch dabei bewenden...zumindest für den Augenblick.
 

„Schhhh...es ist NUR ein Traum, nicht MEHR als ein schöner Traum! Sieh Fremder, ich bin dein Geschenk für heute Nacht. Mein..mein Herr Thoral wollte es so! BITTE schick mich nicht noch einmal fort, er wird sonst sehr böse auf mich sein...oder...oder gefalle ich dir etwa nicht?“
 

Antwortete sie ihm somit abermals leise und überraschend entschlossen, woraufhin sie ihn unerwartet und sehr zart auf den Mund küsste. Er wusste nicht WER sie war, konnte es lediglich erahnen. Ein unbestimmter Verdacht rührte sich für einen kurzen Augenblick in seinem Herzen, als er ihren Geschmack so unverblümt auf den Lippen spürte, der so verräterisch war und doch konnte er ihn nicht bestätigen. Sein völlig überfordertes Gehirn tat ihm den Gefallen einfach nicht. So verwarf er ihn schleunigst. Warum sollte sie das auch tun? Ausgerechnet SIE? Nie und nimmer! Also das konnte er sich einfach nicht bei ihr vorstellen. So etwas wie DAS würde Lyriel gewiss nicht tun. Und dennoch...SIE fühlte sich so gar nicht nach der Frau an, die da vorhin das erste Mal zu ihm gekommen war.
 

Auch weil diese hier ganz eindeutig wesentlich kleiner als die Erste war, er spürte es allein an ihren Körpermaßen, ja eigentlich schon an ihrem Gewicht, sie war um einiges leichter...und auch ihr Geruch..ihr Geruch...ja sie roch auch ganz anders, dessen war er sich fast sicher, als er ihre Augen wie Kristalle durch die Dunkelheit glitzern sah. Aber es war eindeutig zu dunkel und so konnte er nicht mit letzter Gewissheit sagen, dass seine noch immer reichlich angetrunkenen Sinne, ihn damit nicht ganz einfach einen einfältigen Narren hießen...und dennoch war er sich fast sicher, dass dies beileibe nicht die selbe Frau sein konnte, die zu Beginn zu ihm gekommen war und die er fort geschickt hatte.
 

Doch sein an Zärtlichkeit völlig ausgehungerter Körper wollte es längst. Zu lange hatte es keine Frau mehr in seinem Leben gegeben, selbst nicht für eine solch banale Angelegenheit, wie des einfachen Stillens von körperlicher Lust im eigentlichen Sinne. Viel zu lange war es her, als dass er dieses mehr als eindeutige Angebot der Frau, die er da so überdeutlich auf seinem nackten Fleisch spürte, ja die so verflucht gut roch und deren warmer Körper ihn weich und verführerisch einlud, sich dem sinnlichen Gefühl hinzugeben, als dass er es einfach ignorieren wollte und konnte...wenigstens für diese eine Nacht...wenn auch nichts weiter als für diese Nacht.
 

Mehr würde sie ihm gewiss nicht geben...mehr würde er auch gar nicht von ihr verlangen.
 

Die schöne Fremde, deren langes Haar er nur Sekunden später zufällig zu fassen bekam, mit dem es sich über ihren Rücken wie ein Wasserfall aus reiner Seide ergoss und in das sich seine Hände verlangend verirrten, als sie sich spontan zu ihm niederbeugte um ihn zu küssen. Ihr offenes Haar deckte sie beide zu, wie ein Schleier aus Verschwiegenheit und des Vergessens und so merkte er kaum noch, wie sich seine Hände in ihrem Haar verfingen und anschließend in ihren Rücken gruben, wo er spürte wie sich ihr Körper warm und verlangend an seinen schmiegte. Ja wie er nahezu willenlos bestrebt war, diesen verführerischen und zugleich verräterischen Kuss zu folgen...der ihn sofort und eigenartig intensiv an die eine Frau erinnerte, nach der sich im seinem Inneren verzehrte, die er liebte, wie keine andere.
 

< Sie küsst genau wie sie! >
 

Fuhr ihm dabei urplötzlich verwirrt durch den Sinn.
 

..genau wie sie....


Nachwort zu diesem Kapitel:
hmm da darf man(n) also noch schwer gespannt sein, was frau denn mit ihm vorhat, die geheimnisvolle fremde schönheit, die er nicht sehen darf....na da fragt man(n) sich doch unwillkürlich, im stillen was hierfür wohl der grund sein könnte? ^^ Komplett anzeigen

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