Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 41: Begegnung - yoméniê ------------------------------- Thoral, der noch immer ihr Pferd am Zaum führte und so die Richtung bestimmte, sah den Zwerg und die halbelbische Frau entsprechend irritiert an, die sich da so urplötzlich unvermittelt gegenseitig in die Arme fielen und sich dabei in einer, einander überraschend vertraut wirkenden Innigkeit zuwendeten, dass er beileibe nicht wusste, wie ihm geschah. Er nahm es schlicht als Ausdruck der Freude hin, überlebt zu haben, oder aber konnten sie vielleicht auch ein Liebespaar sein, das sich in diesen Teil des Waldes verirrt hatte? All das, war aus seiner Sicht heraus durchaus möglich, aber woher sie nun wirklich kamen, dessen war er sich nicht sicher....weder wer sie waren, noch was sie in eigentlichen Sinne hier her zu seinem kleinen Volk führte? Die beiden Fremden waren ihm außerdem nicht ganz geheuer. Irgend ein Geheimnis war es, das sie mit sich führten...eines dessen er sich sicher war, dass es auch mit ihm zu tun hatte, das fühlte er intuitiv. Sein elbisches Erbe trug diese Art von Intuition in sich, auch wenn es ihm äußerlich nicht so stark anzusehen war. Nicht, bis auf die einzig erkennbaren Merkmale. Es waren seine eher weichen Gesichtszüge, die für einen Zwerg zu ebenmäßig und zu fein ausgeprägt wirkten. Thoral ertappte sich ungewollt dabei, wie er ins Grübeln geriet..als er sie dabei beobachtete, wie sie so vertraut miteinander umgingen und das längst nicht nur, wenn sie miteinander sprachen, so wie sie es vorhin getan hatten, wobei er sie allerdings nicht verstehen konnte. Sein Westron war lange nicht so gut, wie es auf den ersten Blick wirken mochte. Beide kamen ihm indessen auf eine ihm nicht zu erklärende Weise merkwürdig bekannt vor und doch war er sich ganz sicher, sie niemals zuvor gesehen zu haben....weder IHN noch SIE...nein noch niemals zuvor! Er würde zweifellos seine Mutter fragen müssen, was das wohl zu bedeuten haben mochte? Sie wusste vieles, denn sie war eine kluge Frau und reich an Erfahrung, waren ihre Lebensalter doch nahezu endlos...vielleicht hatte sie ja plausible eine Erklärung dafür wer sie waren? „Wir müssen noch durch den heiligen Hain und über die felsige Anhöhe..dann sind wir da!“ Er richtete das Wort ganz plötzlich an die beiden Fremden, die damit sichtlich erschrocken und ordentlich betreten in aller Hast auseinander fuhren. Vordringlich aber, weil es ihnen offenbar selbst peinlich und eine Art der Ungeheuerlichkeit war, bei der sie sich eben beide sozusagen auf frischer Tat ertappt hatte. Er sah, wie verwirrt und emotional aufgewühlt sie wirkten...und das schlechte Gewissen, das beide hatten. Das Gewissen, das sicher nicht nur allein daran lag, dass ER sie von beiden unbemerkt und unerlaubt beobachtet hatte. Es war das eindeutig schlechte Gewissen, das aus seiner Sicht von ganz woanders herrühren musste. Dachte er damit ebenso verunsichert, als er die beiden Reiter auf dem grauen Pferd, mit deutlich sichtbar hochroten Gesichtern, in die jeweils andere Richtung auseinander fahren sah und das dann noch, mit möglichst viel Abstand zueinander. Er sah den dunkelhaarigen Zwergenmann heftig schlucken, doch er schwieg beharrlich...kein Wort kam im Anschluss an diesen Vorfall über seine Lippen. Aber auch die Frau mit dem ungewöhnlich dunklen Rotschopf, wirkte verunsichert...und das lag bestimmt nicht nur allein an seiner Anwesenheit und derer seiner Männer, das wusste er. Die beiden da waren sich offensichtlich nicht so genau darüber im Klaren, was sie eigentlich wollten? Auch wenn sie sich emotional wie körperlich eindeutig stark zugetan waren. Wenigstens das hatte er mit ziemlicher Sicherheit erkannt. Aber das war im Moment wahrlich sein kleinstes Problem. Er musste sie gezwungenermaßen mitnehmen, im Wald konnten sie sie die Nacht über ja schlecht bleiben, schon der Spinnen und herum streifenden Orkbanden wegen. Also war Thoral schon völlig klar, dass sie ihn in das Lager begleiten würden...doch er wollte kein unnötiges Risiko eingehen, vielleicht zu viel zu verraten. Seine Leute waren ein vorsichtiges Volk, allein das hatte ihnen bisher das Überleben gesichert und so kam er kurz darauf zu einem Entschluss. Lyriel merkte, wie der graue Wallach unvermittelt in seiner Bewegung verhielt. Thoral der ihn noch immer durch den inzwischen deutlich lichter werdenden Wald in Richtung einer kleinen steinigen Anhöhe hin führte, war urplötzlich stehen geblieben. Er ignorierte die Beiden zunächst, wobei er einen leisen Pfiff und sofort danach einen nahezu lautlosen Ruf ausstieß, dersich nach einem Tier anhörte und einen seiner Männer, die ihnen bis dato unbemerkt, ja nahezu unsichtbar gefolgt waren, auf den Plan rief. „Dahrul...du weißt was zu tun ist...die übliche Prozedur für alle Fremden...und keine Ausnahmen!“ Der überdurchschnittlich große und grimmig drein blickende Mann, mit dem dichten dunkelbraunen Haarschopf nickte langsam. „Ja Herr ich verstehe, natürlich, ganz wie du willst Thoral!“ Sein Westron klang gebrochen und damit seltsam feindselig. Thorin, der die beiden fremden Männer zwar schlecht, aber doch sehr wohl verstanden hatte, war stark verunsichert. Unwillkürlich ertappte er sich dabei, wie seine Hand hastig zu seinem Schwerthalfter hin fuhr und sich so kurzerhand auf den Griff seiner Klinge verirrte. Thoral schnaubte derweil verächtlich, als er es bemerkte. „Lasst stecken Mann...ihr wärt tot, noch ehe ich auf zwei gezählt hätte. Keine Sorge, euch beiden wird schon nichts geschehen. Ich bürge eigenhändig mit meiner Ehre als Krieger für euch...hatte ich euch nicht gesagt, dass ihr für heute Nacht unsere Gäste sein mögt? In der Regel halten wir unser Wort und ich damit auch mein s. Ich hatte meinem Mann lediglich angeschafft, euch die Augen zu verbinden, der Weg in unser Lager ist geheim. Niemand außenstehender darf ihn sehen, das allein ist Bedingung unseres Ältestenrates...wir halten uns stets daran. Also wenn ihr uns begleiten wollt, müsst ihr das wohl oder übel über euch ergehen lassen. Wird das ein Problem sein?“ Thorals klarer Blick wurde unvermittelt scharf, mit dem er Thorin ganz offen musterte...der atmete während dessen, einmal kurz stoßartig ein und aus, dann lockerte sich sein Griff um den Schwertgurt, auch weil er Lyriels ruckartigen Griff auf seinem rechten Arm bemerkte, den Thoral nicht sehen konnte, da er von ihm abgewandt war. Sie hatte nichts gesagt, aber der Zwerg wusste was das bedeutete. „NEIN...sicher, ganz wie ihr wollt. Das ist kein Problem für uns, tut also, was immer ihr tun müsst. Aber macht schnell....es wird nicht mehr lange hell sein.“ Waren somit Thorins knappe Worte an den anderen Mann, mit dem eindeutigen Anteil an Zwergenblut in den Adern. Thoral lächelte kurz amüsiert, doch dann fasste er sich und wurde schnell wieder ernst, als er abermals das Wort an sie richtete. „Gut dann steigt jetzt besser ab, denn den restlichen Weg werden wir zu Fuß zu bewältigen haben. Aber keine Sorge, meine Männer werden euch gut führen, ihr müsst keinen Sturz befürchten! Daruhl...komm!“ Thoral verstummte und winkte den hünenhaften Mann heran, der ihnen mit grimmig entschlossener Mine entgegen trat und zunächst Lyriel und dann auch Thorin, anschließend die Augen verband, als sie beide von ihrem Pferd abgestiegen waren, was er allerdings nicht eben in aller Herzlichkeit und damit etwas grob tat. Beiden war es sichtlich unwohl in ihrer Haut, das konnte Thoral anhand ihrer verspannten Körperhaltung erkennen, doch darauf konnte und wollte er keine Rücksicht nehmen. „Nun gut, dann folgt mir, es ist jetzt nicht mehr weit in unser Dorf.“ Klang seine angenehm tiefe Stimme durch die plötzliche ungewollte Dunkelheit die nur allein für Thorin und Lyriel galt, da ihre Augen verbunden waren und sie damit beide überraschend intensiv jeweils die Nähe des Anderen spüren konnten, weil sie knapp hintereinander hergehen mussten. Sich aber sich doch nicht so nahe waren, dass sie sich berühren konnten. Die mit Absicht herbei geführte Beraubung ihres Augenlichtes bewirkte jedoch ungewollt, dass sich ihre anderen Sinne schärften. Beide wurden jeweils von einem der Männer von hinten mit den Händen an der Schulter gepackt und somit geschickt vor sich her dirigiert. Thorin entwich ein irritiertes, wie sichtlich erschrockenes Keuchen, als er sich so unversehens blind in Bewegung setzten sollte. „Wehe, ihr lasst mich in die Irre oder gegen einen Baum laufen, dann Gnade euch der Allmächtige. Bei Mahal, das hat Folgen!“ Fluchte er so sehr deutlich vernehmlich vor sich hin, aber da konnte er bereits Thorals amüsiertes Lachen direkt vor sich hören. „Seid euch versichert, euch wird nicht s geschehen. Ihr werdet euch hoffentlich nicht einmal die Zehen stoßen, wenn es nach mir geht und ich es verhindern kann Zwerg, ich verspreche es euch!“ Der Zwergenkönig des Erebor schnaubte abermals, ehe er ihm darauf etwas entsprechendes entgegnete. „Wenn ihr das sagt? Ich nehme euch beim Wort Fremder und wehe euch, wenn das nicht der Wahrheit entspricht. Das gilt im Übrigen für uns beide. Für SIE wie für MICH!“ Kam von Thorin, woraufhin Thoral abermals belustigt lächelte. „Ich werde schon dafür Sorge tragen, dass auch eurer Gefährtin kein weiterer Schaden zukommt!“ Sagte er im Anschluss daran etwas spöttisch, woraufhin er seinen Männern ein Zeichen gab, dass sie sich in Bewegung setzen sollten. Thorin, der sich unvermittelt voran geschoben fühlte und abermals heftig erschrak...fauchte zornig los. „SIE ist NICHT meine Gefährtin..merkt euch das gefälligst!“ Thoral lachte aufgrund dieser ruppigen, wie überaus eindeutigen Aussage seines Gegenübers erneut amüsiert los. „Ach so, ist sie nicht? Nun ja, wie dem auch sei, es sah mir vorhin jedenfalls ganz danach aus. Aber ihr müsst selbst wissen, wie es um eure Angelegenheiten bestellt ist.“ Lyriel die bisher geschwiegen hatte, fühlte sich unmittelbar genötigt auch etwas darauf zu erwidern, als sie die spöttische Rede des fremden Halbzwerges bemerkte. „DAS geht euch nichts an Heru, also lasst es besser dabei bewenden..versteht ihr?“ Thoral drehte sich in ihre Richtung und sie hörte ihn leise seufzen. „Natürlich ganz wie ihr wollt, mir soll es gleich sein. Was interessierten mich eure Angelegenheiten? Für heute Nacht werdet ihr unsere Gäste sein, dann trennen wir uns unweigerlich wieder und jeder wird seiner Wege gehen...ganz ohne Zweifel.“ Thoral verstummte und unmittelbar danach wurde für einen langen Zeitraum nicht mehr gesprochen. Zumindest nicht mit ihnen. Thorin und Lyriel hörten jedoch, wie Thoral sich mit dem Pferd an die Spitze der kleinen Gruppe setzte und voraus ging um sie zu führen. Die Waldmenschen unterhielten sich indessen leise flüsternd in ihrer eigenen Sprache die, die beiden Fremden nicht verstehen konnten. So bleib ihnen nichts weiter übrig, als Thoral und seinen Männern zu vertrauen und sich von ihnen führen zu lassen. Damit verloren sie aber auch jegliches Zeitgefühl...die aufgezwungene Blindheit, war der Grund dafür und irgendwann wussten weder der Zwerg, noch die Halbelfe nicht mehr, wie lange sie nun eigentlich gelaufen waren? Auch da sie sich an nichts mehr orientieren konnten, da sie ja wie gesagt beide blind waren. Sie hörten nichts als ihre eigenen dumpfen Schritte auf dem Waldboden widerhallen und die des Pferdes, das Thoral s unverwechselbaren Schritten willig folgte und somit gezwungenermaßen den einzigen hörbaren Kontrast zu ihren eigenen Schritten abgab. Kurze Zeit darauf spürten sie deutlich, wie sie mehr geschoben wurden, als dass sie laufen konnten und sie mussten über grobe Felsbrocken klettern, die nicht sehr hoch, aber deutlich unangenehm scharfkantig waren und ihnen die Kniee grün und blau schlugen, weil sie sich nicht abfangen konnten. Ihre Führer bemühten sich nach Leibeskräften sie vor Schaden zu bewahren, so wie Thoral es ihnen zuvor versprochen hatte, aber dennoch gelang es ihnen nicht vollkommen. Der eine oder andere schmerzhafte Stoß bleib den beiden somit nicht erspart. Thorin fluchte damit mehrmals herzhaft lauthals ungehalten vor sich hin...auf Khuzdul versteht sich...bis sie denn irgendwann vollkommen unvermittelt von Thoral angehalten wurden. Offenbar hatte sie ihr angestrebtes Ziel erreicht. „Wir sind da, ihr könnt ihnen die Augenbinden jetzt abnehmen! Willkommen in unserem bescheidenen Heim. Willkommen bei den Eryn Gwaith! Ihr seid damit seit sehr...sehr langer Zeit die ersten Gäste, die wir haben. Also wundert euch nicht, wenn ihr entsprechend seltsam angesehen werdet. Mein Volk sieht nicht oft Fremde, die zu uns kommen.“ Mit diesen Worten nahmen ihnen die beiden Führer auf Thorals Befehl hin ihre Augenbinden ab. Beide mussten heftig blinzeln, als die Helligkeit sie blendete und es dauerte so etwas, bis sie tatsächlich wieder etwas sehen konnten, nach der unangenehmen Dunkelheit der Augenbinden. Aber als sich ihr Blick schließlich doch klärte, war nicht nur der Zwerg allein verblüfft. Auch Lyriel war verwundert, als sie sah, was sich ihr da offenbarte. Das Dorf der Waldmenschen bestand zumeist aus mittelgroßen aber eher einfach gehaltenen Hütten und Zelten, die sich auf dem Boden einer großen, hellen Lichtung befanden und im Halbkreis angeordnet waren. Doch gab es da auch Hütten, die sich inmitten der Bäume befanden und so perfekt in ihre Umgebung eingepasst worden waren, dass diese nahezu unsichtbar wirkten. Sie waren Nomaden...Jäger und Sammler, das sah man ihren Lebensgewohnheiten damit auch sehr deutlich an. Dieses Lager konnte jederzeit abgebrochen und an eine andere geeignetere Stelle hin versetzt werden, selbst die kunstvoll gebauten Hütten in den Bäumen. Damit war dieses kleine Volk jederzeit beweglich und sehr schlecht von ihnen feindlich gesinnten Augen aufzufinden. Ein Umstand den sie durchaus beabsichtigten. Da waren sie nun, die beiden Fremden. Sie standen beide sozusagen inmitten des kleinen Dorfes, quasi in dessen Herzen. Thoral hatte beide absichtlich bis in den Kern geführt und so fanden sich Lyriel und Thorin unversehens von vielen neugierigen dunkelbraunen Augenpaaren umringt...die sie allesamt aus vorsichtigen und argwöhnischen Gesichtern heraus anstarrten. Ihre Gesichter waren schön und überraschend edel gezeichnet. Auch ihre Körper waren wie die der Männer, die sie bereits im Wald gesehen hatten, selbst für Menschen sehr groß und kraftvoll elegant anmutend. Alle hatten durchweg dunkles bis tiefschwarzes Haar und bei den Frauen, die sehr exotisch aber durchaus anziehend wirkten, war es beinahe hüftlang. Es waren zweifellos schöne Menschen, mit fein gezeichneten strengen Gesichtern, aber dennoch wirkten sie nicht böse oder gar feindselig. Nichts übles schien von ihnen auszugehen, nein es war nur eine gewisse Art der Vorsicht, die sie ihnen entgegen brachten und die, die beiden Fremden damit sehr deutlich spüren konnten. Lyriel sah sich weiter neugierig um. Sie hatte so etwas derartiges wie das, ebenso wenig wie Thorin jemals zuvor zu Gesicht bekommen. „Wo..wo sind wir hier?“ Fragte sie Thoral somit verblüfft, als sie merkte, das ihr das mehr oder minder ungewollt herausgerutscht war. Der zwergenblütige Mann lächelte verhalten. „DAS ist meine Heimat....Elbenblut, eine andere kenne ich nicht. Das ist der Teil den alten Grünwaldes, der nur meinem Volk allein gehört. Niemand anderer wagt sich ansonsten hinein...nun in der Regel niemand bis auf meine Mutter. Sie kam damals durch Zufall hier her, das ist auch der Grund warum ich als Fremder unter ihnen lebe, denn das ist es doch, was ihr euch sicherlich schon die ganze Zeit über gefragt habt? Sicherlich wollt ihr wissen warum ich so wenig Ähnlichkeit mit ihnen besitze und doch unter ihnen lebe?“ Lyriel sah ihn mit großen Augen an, woraufhin sich sich plötzlich nicken spürte. „Ihr..ihr seid mit eurer Mutter hier her gekommen...aber...aber wie alt seid ihr denn, wenn ich euch das fragen darf?“ Kam verblüfft über ihre Lippen gesprudelt, noch ehe sie es verhindern konnte. Die Neugier trieb sie sprichwörtlich dazu an. Thoral, der es durchaus bemerkt hatte, lachte unversehens hellauf amüsiert los. „Nun etwa knapp dreihundert Jahre...!“ Entgegnete er ihr im Anschluss daran gelassen. Thorin der bisher noch nichts dazu gesagt hatte, sah ihn überrascht an, woraufhin auch ihm etwas herausrutschte, was er wohl besser für sich behalten hätte. „Aber ihr ihr wirkt noch so jung, das...das kann nicht sein! Nicht bei einem Mann von meinem Blut! Mahal...ihr müsstet damit mittlerweile einen weißen Bart haben und auch äußerlich wesentlich älter wirken. Meines Wissens wird niemand meines Volkes so alt und sieht dabei noch so aus wie ihr Thoral...ihr lügt, anders kann es nicht sein!“ Fuhr dem Zwergenfürsten weiterhin unvermittelt und sichtbar unwillig heraus, noch bevor der andere Zwerg ihm antworten konnte. Thorins Brauen zogen sich dabei kritisch in Richtung seines Nasenrückens, was der andere Zwerg durchaus bemerkte. Thoral lachte jedoch abermals sichtbar belustigt los, ehe er sich wieder insoweit gefangen hatte, um dem Zwergenfürsten endlich doch noch zu antworten. „Nun das stimmt schon was ihr sagt...eigentlich müsste ich das. Aber DAS liegt gewiss nicht an meinem Zwergenblut. NEIN es liegt an meinem elbischen Erbe. Meine Mutter ist eine Elbin, Zwerg!“ Thorals angenehme Stimme war auf einmal leise und eindringlich geworden, als er weitersprach. „SO konnte ich mein Schicksal selbst wählen und ich habe mich für ein ein unsterbliches Leben entscheiden. Daher altere ich in diesem Sinne gewissermaßen nicht mehr. Versteht ihr es jetzt besser?“ Er sah Thorin dabei durchdringend an, der seinerseits verwirrt hochfuhr und den anderen Mann wie vom Donner gerührt anstarrte. „Aber...aber dann..dann wärt ihr ja...?“ Kam unversehens abermals aus Thorins Mund gesprudelt. „WAS..ein Verräter an EUREM Volk? Oh gewiss nicht...fragt meine Mutter, wie es sich zugetragen hat, sie kann es euch gewiss bestätigen. Es war reiner Zufall, dass sie und ich überlebt haben. Eigentlich wollte sie das ja gar nicht zulassen. Aber so ist es nun mal geschehen!“ Unterbrach Thoral ihn streng, doch ganz plötzlich verstummte der Mann mit dem silberhellen Haarschopf, woraufhin er mit einem Mal merklich betreten wirkte. „Und..und wo ist eure Mutter jetzt? Hakte Lyriel derweil verwirrt nach...irgendetwas an dieser Geschichte kam ihr merkwürdig bekannt vor. Aber noch ehe Thoral ihr antworten konnte, vernahmen sie ganz plötzlich alle eine sanfte Stimme, die aus einer der Hütten zu kommen schien. „Thoral...nya yondo?* mein sohn*Wer ist das, wen hast du uns da mitgebracht?“ Die Stimme schien von überall her zu kommen, obgleich sie leise und sehr gemessen war. Als Lyriel sie hörte, wagte sie kaum noch zu atmen, unwillkürlich musste sie hart schlucken...diese...diese Stimme....sie kannte diese Stimme.... Thoral der es nicht bemerkte antwortete ihr somit schließlich leise. „Naneth das..das sind Fremde wir haben sie gerettet...Ungolianth..du verstehst? Wir wollten sie nicht im Wald zurück lassen, bald schon wird es Dunkel werden und sie waren allein. Sie brauchen Hilfe und gewiss ein Nachtlager. Ich denke, das werden wir ihnen schon noch geben können, morgen sind sie wieder fort...aber heute Abend haben wir Gäste. Gäste von weither!“ Willst du sie dir nicht ansehen?“ Thoral verstummte kurz, sah dann Lyriel und Thorin für einen Moment lang aufmerksam an, woraufhin er ihnen vollkommen gelassen antwortete. „Das ist meine Mutter Laurelin, sie ist Ratsälteste und zugleich die Heilerin unseres Dorfes!“ Lyriel die den Namen, den Thoral eben genannt hatte, wie in Trance wahrnahm, sah wie sich der schwere Vorhang einer Türe, aus einer der Hütten unmittelbar danach leicht auf die Seite schlug und im Anschluss daran eine Frau sichtbar wurde. Eine bildschöne ungewöhnlich hochgewachsene Frau mit hüftlangen silberhellen Flechten, die ihr offen über den Rücken fielen. Ihr Gesicht war ebenmäßig, fein gezeichnet und eindeutig das einer Elbin...was auch ihre unverwechselbaren elbenhaften spitzen Ohren verrieten. Doch da waren auch noch ihre Augen...diese eigenartig großen Augen mit der seltenen dunkelgrünen Färbung, die Lyriel nur zu gut kannte....ja die ihren eigenen so unglaublich ähnlich waren... ...und dann kam sie direkt auf sie zu. Lyriels Hand schlug unversehens spontan und höchst erschrocken an ihren Mund, woraufhin ihr unmittelbar danach ein lauter entsetzter Schrei entfuhr, als sie die silberhaarige Elbin auf sich zukommen sah. Es war Thorin ganz plötzlich so, als hätte Lyriel dabei das elbische Wort für „Mutter“ gerufen! „Naneth“...ja das war es, was er verstanden hatte! Der Zwergenmann merkte noch, wie sie sich verzweifelt an ihn festzuklammern versuchte, um dann ohne weitere Vorwarnung besinnungslos in sich zusammen zu brechen. Er besaß gerade noch soviel an Geistesgegenwart Lyriel aufzufangen und sie sich anschließend entschlossen auf die Arme zu wuchten, weil sie in dem Zustand ja ohnehin nicht mehr zu stehen vermochte. Er ertappte sich dabei, wie er vollkommen verwirrt und verzweifelt von Thoral hin zu der fremden Elbenfrau und zurück sah. Die fremde Frau kam jedoch direkt auf sie zugeeilt als sie Lyriels gellenden und alles durchdringenden Schrei gehört hatte. „Thoral sag...was..was..ist gesch....!?“ Rief sie noch...doch dann verstumme sie jeh. Ihr Blick blieb nur den Bruchteil eines Augenblicks später erschrocken an Thorin und Lyriel hängen, als sie nahezu auf der selben Höhe mit ihnen war und auch auf dem schönen Gesicht der Elbin, war die offenkundige Bestürzung überdeutlich abzulesen, als sie den Umstand WEN der Zwerg da in seinen Armen hielt selbst realisierte und sie die junge Frau in seinen Armen schlussendlich erkannte. Für Laurelin eine Tatsache mit der sie im Leben nicht gerechnet hatte..niemals wieder! Das, das Schicksal ihr ein solches Schnippchen schlagen würde war eine Erkenntnis, die sie kaum fassen konnte....geschweige denn wahr haben wollte. Und doch war es Real, wie es realer nicht sein konnte...dies war ihr Kind....ihre Erstgeborene, ihr kleines Mädchen, inzwischen lange schon zur Frau gereift...ihre Tochter Lyriel. „OH ALLMÄCHTIGER SCHÖPFER...ICH FASSE ES NICHT! LYRIEL...I VALAR...KIND...mein Kind...mein Kind!“ Kam somit völlig überhastet aus ihrem Mund gestolpert, als sie so unvermittelt auf Thorin zugestürzt kam, der dazu nicht im Ansatz wusste, wie ihm geschah. „Was ist das hier...wer...wer..in aller Welt seid..ihr denn?“ Stotterte der inzwischen vollkommen verstörte Zwergenfürst entsprechend verwirrt drauf los, wobei er die bewusstlose Frau noch immer in seinen Armen hatte und sich obendrein stark dazu genötigt fühlte, sie zu beschützen....was auch immer das hier alles zu bedeuten hatte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)