Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya von Ithildin (Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne) ================================================================================ Kapitel 12: bekennen - sinwa ---------------------------- Der späte Nachmittag bis hin zum Abend verging so zur Abwechslung einmal in beinahe vollkommener Harmonie. Alle Anwesenden rissen sich zusammen, so dass keiner von ihnen dem Anderen unnötig auf die Nerven ging. Ihre Mägen waren gut gefüllt mit dem Rehbraten und die drei erwachsenen Männer konnten sich so abermals dem eher seltenen Luxus einer Pfeife hingeben, die im Übrigen maßgeblich zu der weitest gehend gelösten Stimmung unter ihnen beitrug. Das Feuer glomm rotglühend im Kaminofen und schaffte behagliche Wärme im kleinen Raum unter den alten Weiden. Alle wirkten entspannt, sogar Thorin, dem es von allen eindeutig am Schwersten fiel auszublenden, in welcher brenzligen und damit nicht ungefährlichen Situation sie sich eigentlich befanden. Sie waren alle Drei noch immer Ahiês und Lyriels Gäste....und er wusste jetzt, dass er es mit nichts geringerem, als dem Kind von Thranduils einziger Schwester zu tun hatte. Daran konnte es keinen Zweifel mehr geben, nicht nachdem was sie Kili über sich selbst und ihrem Schicksal erzählt hatte. Dem momentan amtierenden Zwergenkönig des Erebor war somit völlig klar, dass diese halbelbische Frau, in der zwangsläufig auch ein nicht unerheblicher Anteil an Zwergenblut floss, um keinen Preis der Welt erfahren durfte, wer sie denn wirklich waren! So hoffte Thorin insgeheim, dass seine beiden Neffen wenigstens so schlau sein würden, um sich in einem unbedachten Moment nicht noch bei ihr zu verplappern und sie somit alle zu verraten. Die beiden waren jung und zuweilen mehr als unbedarft und das in mancherlei Hinsicht gesehen. Sie dachten oft erst hinterher nach...wenn es schon zu spät war. Auch das war etwas, was Thorin nur zu gut wusste. So behielt er Kili und seinen Bruder Fili wohl eher unbewusst, sowie vorsorglich im Auge. Eigentlich hätte der Zwergenfürst sich der Vernunft folgend, ja inzwischen längst wieder hinlegen sollen, denn er bemerkte trotzdem, dass es ihm schon wieder besser ging, noch immer die unangenehmen Nachwirkungen von Ahiês Angriff...der ihn beinahe das Leben gekostet und damit deutlich geschwächt hatte. Im Ganzen spürte der Zwerg, dass er offen gesagt hundemüde war und wenn er klug gewesen wäre, längst den notwendigen Schlaf nachholen musste, um wieder gänzlich gesund zu werden. Schon allein die heftigen Erschöpfungssymptome zeigten ihm dies überdeutlich an. Doch irgendwie schaffte er es nicht, sich loszureißen und statt dessen ins Bett zu gehen. Sein Platz auf der Bank nahe des Ofens, war behaglich und die Pfeife gaukelte ihm eine gewisse Annehmlichkeit vor, die er durchaus zu schätzen wusste. Selbst Ahiê blieb auf, bis es draußen schon lange stockdunkel geworden war...der Junge Gestaltwechsler vertrieb sich die Zeit, mit dem jüngsten der drei Zwerge, den er von allen am Besten leiden mochte. Beide vergnügten sich so lachend und scherzend bei dem Brettspiel, das sie vor ein paar Tagen schon einmal gespielt hatten, wobei dieses mal eindeutig Kili in der Mehrzahl der Spiele gewann. Fili saß wie Thorin selbst auch, schweigend dabei und beobachtete statt dessen mit einem etwas der Welt entrückten und sehr zufriedenen Ausdruck im Gesicht, die geübten Handgriffe der Halbelfe, die sich in der Zwischenzeit darum kümmerte, alles wieder so zu ordnen, wie sie es in ihrem kleinen Haushalt gewohnt war. Sie achtete nicht auf die Männer, da sie gänzlich mit sich beschäftigt war und sich so auf das konzentrierte, was sie sich vorgenommen hatte. Da war das schmutzige Geschirr, der Herd..das alles musste gesäubert und ordentlich aufgeräumt werden. Immer wieder blieb sie stehen und schob energisch, einige ihrer vielen widerspenstigen, dunkelroten Strähnen aus der Stirn...die ihr nach wie vor trotz, dass sie zu einem Nackenzopf zusammen gebunden waren, vorwitzig ins Gesicht fielen und die Frau offenbar ärgerten, wobei sie irgendwann jedoch ganz plötzlich inne hielt und unvermittelt, leise zu singen begann. Es war mehr oder weniger Zeitvertreib für die Elbin, der ihr die Arbeit erleichtern sollte, damit sie ihr besser von der Hand ging. Thorin und auch Fili hatte Lyriel dabei inzwischen komplett ausgeblendet. Die beiden Zwergenmänner saßen für sie fast unsichtbar im Halbdunkel und sprachen kein Wort miteinander. Man sah nur ab und zu, das verräterische Aufglimmen des Tabaks ihrer Pfeifen, in dessen dunklen Schimmer ihre Augen leuchteten, wie Sterne in der Finsternis des nächtlichen Himmels. Lediglich das leise Lachen und die zuweilen derben Scherze von Kili und dem Jungen drangen immer wieder durch die Stille, des knisternden Kaminofens zu ihnen hindurch. So klang ihre klare, melodiöse Stimme, wie aus einer anderen Welt an ihre Ohren. Ein Zauber der sie unwillkürlich alle ungewollt für sich gefangen nahm, als sie es hörten. Zwerge waren nicht unmusikalisch. Im Gegenteil, Thorins schöner Bariton hatte eine sehr eindrücklich und angenehm tiefe Stimmlage, wenn er sang...wozu er allerdings eher selten die Lust verspürte. Doch auch Lyriel konnte singen, wie alle ihrer Sippe, eindeutig eine Gabe des elbischen Erbes ihrer Mutter Laurelin. Selbst Kili und Ahiê verstummten irgendwann, um ihren Worten und ihrem glockenklaren Gesang zu lauschen, der traurig klang und ihnen Geschichten aus längst vergangenen Zeitaltern erzählte. Zuerst waren es zumeist elbische Lieder aus dem ersten Zeitalter, doch mit einem mal wechselte ihre Stimme plötzlich in eine Sprache, die ihnen allen nur zu bekannt war. Es handelte sich eindeutig um Khuzdul und sie kannten das Lied, das die rothaarige Frau wohl eher unbewusst angestimmt hatte. Eine gewisse Wehmut erfasste die Männer, als sie es hörten. Ja es war eine gewisse Wehmut darin, nach ihrer Heimat im Schatten des Nebelgebirges und nach alledem, was sie liebten und schätzten.... „Die Welt war jung, die Berge grün, als fleckenlos der Mond noch schien, Nicht Berg noch Tal, nicht Strom noch Land war da zu DURINS Zeit benannt. ER gab den Dingen Nam und Stand, trank ersten Trunk vom Quellenrand und sah im Spiegel Widerschein von Sternen, Gold und Edelstein. Sah sich zu Haupte eine Kron aufblinken und verschatten schon. Sein GRAB liegt unter Schatten da in Khazad-dûm in MORIA, die Sterne glitzern wunderlich im Spiegelsee die KRONE blich. TIEF ist der See, der sie begräbt, bis Durin sich vom SCHLAF erhebt.“ Lyriel verstummte unwillkürlich als das Lied geendet hatte, ein kaum hörbarer Seufzer war alles, was zunächst über ihre Lippen drang, wonach sie einen Moment später jedoch leise zu sprechen ansetzte. Ihre Stimme klang sichtlich belegt, beinahe schon melancholisch, als ihr Mund Worte formte, die sie alle zutiefst verwirrten und am meisten Thorin selbst, der damit nie im Mindesten gerechnet hätte. „Lange ist es her...ja lange ist es her....viel zu lange, eine halbe Ewigkeit. Ich hatte es schon fast vergessen...!“ Plötzlich sah sie auf und lächelte. Es war ein sanftes beinahe nachsichtiges Lächeln, ehe sie abermals zögerlich zu sprechen ansetzte. „Wisst ihr, mein Vater hat mir dies oft vorgesungen, als ich noch ein kleines Mädchen war und bis heute hatte ich nicht wirklich verstanden, was es zu bedeuten hatte. Doch langsam wird mir klar, was es mir sagen will. Niemand kann seinem persönlichen Schicksal entrinnen, an das er gebunden ist....niemand! Sei dies nun Elb oder Zwerg, Mensch oder Ork. Wir alle müssen unseren vorgezeichneten Weg gehen, der uns bestimmt ist, davon bin ich überzeugt. Ob Glück oder Unglück spielt dabei keine wesentliche Rolle...alles geschieht so, wie es uns auferlegt wird!“ Lyriel verstummte, ihr Blick wirkte nachdenklich und ein wenig verschleiert. Es war so nicht leicht nachzuvollziehen wohin sie gerade blickte, ja er schien einfach durch sie hindurch zu gehen. „Ich glaube nicht an das Schicksal! Das ist nichts weiter als dummes Geschwätz!“ Es war eindeutig Thorins tiefe Stimme die, die Stille durchbrach, die sie alle fünf umgab. Er klang ungewöhnlich entschlossen bei dieser Aussage. Lyriel straffte sich, es war, als würde sie dabei aus einem tiefen Traum gerissen, als sie kurz darauf direkt zu ihm blickte. „So? Und seit wann können ausgerechnet Zwerge von sich behaupten, dem zu entrinnen? Seht euch euren Stammesvater doch an Herr Zwerg...welche Wahl hatte ER? Sagt mir das Meister Thorin?“ Fuhr sie von seinem abweisenden Kommentar weiterhin unbeirrt und sehr streng fort. Thorin schnaubte unwillkürlich verächtlich. „Nehmt Durins Namen noch einmal in den Mund ELBENWEIB, dann werdet ihr schon sehen, wessen Schicksal wir teilen. IHR und ICH!“ Grollte er sie entsprechend ungehalten, ob der voraus gegangenen Aussage an. Doch sie lachte mit einem mal sichtbar amüsiert. „Wie gut dass IHR und ICH nicht das Geringste miteinander zu tun haben. Ich bin euch nichts schuldig, ebenso wenig, wie ihr mir etwas schuldig seid Meister Thorin..meint ihr nicht auch? Und wenn ihr alsbald schon weiterzieht, wird wohl nichts, als die schwache Erinnerung an euer Hiersein bei Ahiê und mir zurück bleiben! Vergesst nicht, Elben wie ich sind unsterblich...für uns spielt Zeit keine besonders große Rolle, eben so wenig wie das, was Vergessen werden könnte. Nicht so wie für euch, die ihr zweifellos sterblich seid.“ Thorin sprang nachdem sie das gesagt hatte, unmittelbar mit einem, für seinen angeschlagenen Zustand erstaunlich behänden Satz von seinem Platz hoch. „Ach tut doch nicht so, als ob die Zeit keine Spuren bei euch und euresgleichen hinterließe...ist in eurem Leib denn nicht wenigstens auch, ein Tropfen unseren Blutes zu finden? Wenn ich euch so ansehe, könnte man es durchaus meinen! Wisst ihr, ihr habt mehr von einem Zwerg an euch, als ihr mir glauben machen wollt und wenn es nur euer zuweilen mehr als unverfroren, vorlautes Mundwerk ist Khalam!“ Unterbrach er sie knurrend. Er war rechtschaffen wütend auf ihre so offenkundige Arroganz, auf die allumfassende Überlegenheit ihrer Brut...die SIE ihm gegenüber stets so betonte. Ja zugegeben Elbenblütige waren unsterblich, aber DAS war auch schon alles, was sie seiner Meinung nach an Vorzügen seinem Volk gegenüber im Vorteil besaßen. Längst hatte er sich mit deren zuweilen nervtötender Überheblichkeit deswegen abgefunden. Doch in diesem Moment daran erinnert zu werden und das ausgerechnet auch noch von IHR...von dieser... dieser...unverschämt halbelbischen Hexe. Das war eindeutig zu viel des Guten, für seinen Stolz als Mann und dem als Zwerg. Er hatte alle Mühe, weiterhin die Beherrschung zu wahren und dazu nicht übel Lust, ihr genau in dem Moment zu offenbaren, was er sich insgeheim geschworen hatte zu verschweigen, vordringlich um sich selbst und seine beiden Neffen zu schützen. Denn wenn er ihr jetzt sagte WER er wirklich war...dann war alles zu spät. So schluckte er seinen Zorn auf sie erneut hinunter und setzte sich mit einer unwillig zornigen Geste zurück auf seinen Platz. Lyriel sah ihn derweil offenkundig überrascht an...ihn so wütend zu sehen, machte sie ehrlich stutzig, auch über das was er zu ihr bezüglich ihrer Abstammung gesagt hatte. Wusste er etwa etwas über sie, von dem sie keine Ahnung hatte, oder hatte Kili es ihm etwa am Ende doch noch verraten? Die Halbelfe war sich dessen längst nicht sicher, so beschloss sie vorsichtshalber besser kein Öl mehr aufs Feuer zu gießen und ihn diesbezüglich lieber Ruhe zu lassen. So endete dieser Abend, der zu Anfang so beschaulich begonnen hatte, in einem gewissen unausgesprochenen Unmut ihrer Gemüter, mit dem alle zu Bett gingen. Leise seufzend verabschiedete sich Lyriel schließlich kurze Zeit später und überließ die drei Männer somit liebend gern sich selbst. Sie ging mit dem Jungen in ihren Raum, um sich dort ebenfalls für die Nacht fertig zu machen. einige Zeit später, irgendwann..mitten in der Nacht... Thorin war plötzlich wach geworden und verwirrt hochgeschreckt, ein leises Geräusch hatte ihn aufgeweckt. Sein Mund war trocken und sein Speichel hatte einen seltsam metallischen Geschmack, wohl eine Begleiterscheinung seiner Heilung oder auch der Kräuter, die sie ihm einige Tage zuvor eingeflößt hatte. Er merkte dass er großen Durst verspürte und abermals das eigenartig leise Geräusch hörte, das ihn eben so unschön aus dem Schlaf gerissen hatte. Zudem gab es da noch ein äußerst dringendes Bedürfnis, dem er schleunigst nachkommen sollte, aber das war leider nur draußen möglich. Also richtete er sich langsam mit einem nahezu lautlosen Seufzer in der Brust auf und schlug die Decke zurück. Sofort ließ ihn das aufs heftigste schaudern...der Kamin war zwischenzeitlich vollständig heruntergebrannt, es war wirklich empfindlich kühl im Raum geworden. Mit nacktem Oberkörper war die Sache so also nicht besonders angenehm. Rasch wollte er sich somit eins von Kilis Ersatzhemden greifen, die wie er wusste ganz in seiner Nähe lagen, wobei er jedoch irgendwann recht ernüchtert feststellen musste, dass die ihm wohl niemals passen würden, auch da Kili wesentlich schmaler um die Schultern gebaut war als Thorin selbst und es in der Dunkelheit zudem nahezu unmöglich war, auch nur halbwegs vernünftig in eins davon hinein zu kommen, vor allem nicht allein und ohne Hilfe. Leise auf zwergisch vor sich hin fluchend, stieg er also so wie er war aus dem deutlich wärmeren Bett heraus. Er konnte den kalten, festgetretenen Lehmboden unter seinen nackten Fußsohlen unangenehm rau spüren. Ohne weiter darüber nachzudenken schlüpfte er kurz darauf leise in seine Stiefel hinein, um möglichst niemanden der anderen Schläfer im Raum zu wecken. Thorin richtete sich vorsichtig auf und aus Ermangelung eines passenden Hemdes, beschloss er statt dessen lieber auf seine Decke zurück zu greifen und sich darin einzuwickeln. Mit nacktem Oberkörper vor die Türe? Und das dann noch bei den im Moment vorherrschenden Nachttemperaturen? Nun ja er war doch nicht lebensmüde, das ging aus seiner Sicht gesehen schon mal gar nicht. Also hüllte der Zwergenmann sich strax in die Decke, die Lyriel ihm freundlicherweise gegeben hatte und war schon auf dem Weg, zum Waschtrog um seinen Durst zu stillen und um danach möglichst leise vor die Türe zu gelangen, damit er keinen der anderen Männer aufwecken würde. Aber als er jedoch geradewegs im Begriff war, zum Wassertrog, sowie zur Türe zu kommen, durch die er hinaus wollte, gab es für ihn keine andere Möglichkeit als sich sozusagen direkt an ihrem Schlafraum vorbei zu schleichen. Das was er wohl eher durch Zufall im offenen Türspalt zu ihrem Raum sah, verschlug ihm nahezu augenblicklich den Atem....jetzt wusste er auch was für ein Geräusch es gewesen war, das ihn aufgeweckt hatte. SIE war es ganz eindeutig gewesen, er hatte sie vorhin aufstehen gehört, denn Lyriel war ganz ohne Zweifel wach, ebenso wie er und das, wo sie doch eigentlich längst tief und fest schlafen sollte? Sein Herz begann ihm mit einem Mal ungewollt bis zum Hals hinauf zu schlagen...ein heftiger, fremdartiger ihm völlig unbekannter Rhythmus...denn das was er dort von ihr zu sehen bekam, brachte ihn so sehr aus der Fassung, wie IHN noch niemals etwas zuvor in seinem Leben aus der Fassung gebracht hatte. Ja er hatte fast schon vergessen, was es hieß zu LEBEN....und ausgerechnet eine Frau erinnerte ihn schmerzlich daran, dass dieses Leben auch noch wesentlich mehr zu bieten hatte, als materiellen Besitz...als Einsamkeit, als alles Gold und alle Schätze auf dieser Welt. Er sah sie da stehen, lediglich erhellt vom schwachen Schein einer kleinen, beinahe herunter gebrannten Talgkerze. Die Halbelbin die ihr langes, dunkelrotes Haar zum Schlafen gelöst hatte, trug so nichts weiter, als ein knapp bodenlanges reinweißes Gewand, das aus feinem Leinenstoff gewebt war..also nichts ungewöhnliches, noch besonders reizvolles für die Augen eines Mannes hatte und doch war da die simple Tatsache, dass ausgerechnet das schwache Gegenlicht der Kerze, den weißen Stoff ihres Nachtgewandes ungewollt so beleuchtete, dass er leicht durchscheinend geworden war und Thorin so bestens, wie ebenso uneingeladen in der Lage war, ihre darunter verborgen liegende nackte Körperlinie ausgesprochen gut zu erahnen. Sie stand da vollkommen ahnungslos ihm den Rücken zugewandt und machte dabei eindeutig irgend etwas, das er aus seiner momentanen Position heraus nicht sehen konnte. Thorin blieb angesichts dieser unvorhergesehenen und im wahrsten Sinne des Wortes, atemraubenden Situation wie angewurzelt stehen und ertappte er sich heimlich dabei, wie er weiterhin wie gebannt auf ihren schmalen Rücken, ja ihre Taille starrte...und auch höchst interessiert die Linie, ihrer für eine Elfe eindeutig einen Tick zu üppig weiblich ausgeprägten Hüften in Augenschein nahm, die ihm außerdem mehr als deutlich verriet, dass tatsächlich nicht nur Elbenblut allein durch ihre Adern fließen konnte. Es war etwas, was er für seinen Teil an Frauen schätzte...und da war auch noch ihre für ihn durchaus ansehliche, sowie rundliche Rückansicht, die ein paar Polster mehr, an den nach seinem Geschmack für ihn genau richtigen Stellen hatte...sprich ihr runder Hintern gefiel ihm ausnehmend gut und das war zu seinem Unmut leider nicht das erste Mal, dass er das für sich feststellen musste. Doch das Schlimmste daran war für ihn nicht, dass sie ihm offenbar gefiel..nein es war die schnöde Tatsache, dass er genau wusste, dass er sie nicht haben konnte....niemals! Und selbst wenn er sie für sich noch so sehr begehrte, war sie für ihn, für alle Zeit tabu. Zum aller ersten Mal in seinem Leben wurde Thorin überdeutlich klar, was es bedeutete, etwas besitzen zu wollen, das man nicht haben durfte...und er musste sich, wenn auch ungern eingestehen, dass aber genau daran der unglaubliche Reiz an der Sache für ihn lag. ER war sich zu seiner tiefsten Bestürzung soeben völlig darüber im Klaren, dass er im Begriff war, sich ausgerechnet Hals über Kopf in eine Frau zu verlieben, die für ihn sozusagen Zeit seines Lebens unerreichbar sein würde, schon aus ihrer beider Vergangenheit heraus gesehen, gab es dahingehend keine Hoffnung, dieses jemals in eine andere Richtung zu lenken. Er kannte die Einstellung der Halbelfe nur zu gut, sie hasste ihn und alles DAS, was mit seiner Blutlinie zu tun hatte, auch wenn sie es offiziell nicht wusste... Noch als er darüber nachdachte, drehte sie sich plötzlich zur Seite um, er sah so zwangsläufig völlig ungewollt ihr Profil. Thorin verschlug es angesichts dessen regelrecht die Sprache...und nicht nur allein deshalb, weil er endlich das sah, was sie im Begriff war heimlich bei Nacht und Nebel mit sich anzustellen. Nein er konnte im schwachen Kerzenschein erstmals deutlich, die allzu verräterischen Konturen ihres, für eine elbische Frau gesehen ungewöhnlich ausgeprägten Brustumfangs erkennen. Ein Umstand der ihn unwillkürlich heftig schlucken ließ. Sie war aus seiner Sicht heraus gesehen lange nicht so unterernährt und abgemagert, wie es Elbenbälger für seine Augen in der Regel sonst waren. Die anderen Frauen ihrer Sippe sahen für ihn zumeist aus wie Männer, die wenigen weiblich ausgeprägten Attribute ihrer Geschlechtsgenossinnen, waren für Zwerge also äußerst selten von denen der elbischen Männer zu unterscheiden. Nicht so bei ihr...und noch etwas kam dem erschwerend hinzu...ein Umstand, der ihr vermutlich nicht besonders gefallen durfte und wie es aussah, eindeutig auf ihr Erbe an Zwergenblut zurück zu führen war. Es war der Umstand, warum sie es wohl mit aller Macht vor ihm und den beiden anderen Männern geheim halten wollte. Nämlich der Umstand, dass ihr ganz offensichtlich eine Art Bart wuchs. Ja ein Bart...Thorin konnte es kaum glauben, als er es sah und er fragte sich ernsthaft, warum ihm dies eigentlich nicht schon viel früher aufgefallen war. Er hatte so wirklich alle Mühe, nicht lauthals loszulachen, als er bemerkte was offensichtlich war...bei ihr allerdings lange nicht so ausgeprägt wie bei den anderen Frauen seines Volkes erschien, bei denen der typische zwergische Haarwuchs in der Regel von den Wangenknochen bis zum Kinn reichte und je nach Frau schon eine gewisse Dichte aufzuweisen hatte. Dennoch hatte sie es unübersehbar, bei ihr war es allerdings nicht mehr, als ein kaum sichtbarer lediglich im Gegenlicht erkennbarer, schwach rötlicher Flaum auf den Wangenknochen, den sie offenbar verzweifelt versuchte mit einer scharfen Messerklinge loszuwerden, indem sie ihn vor dem einzigen Spiegel den sie besaß sozusagen per Rasur abschaben wollte. Natürlich so, dass es niemand von ihnen mitbekam, schon gar nicht ER. Der Zwergenmann war von dieser Tatsache zunächst so perplex, dass er zu gar nichts in der Lage war, nicht mal dazu, im Zweifelsfall ungesehen von dort zu verschwinden, denn wenn er nicht besonders gut aufpasste, würde sie ihn zwangsläufig irgendwann sehen.... Doch Lyriel war so mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht im Mindesten bemerkte, dass sie ausgerechnet von IHM beobachtet wurde. Die Halbelfe fluchte leise vor sich hin, natürlich auf elbisch. Khuzdul, das sie von ihres Vaters Seite her schon durchaus noch in Bruchstücken sprechen konnte, würde niemals mehr über ihre Lippen kommen, dessen war sie sich ganz sicher..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)