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Min Vilya ye Arda AR mennai an Tyel in Tingilya

Zwischen Himmel und Erde UND bis zum Ende der Sterne
von

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Heilung - athe

Fili zögerte kurz. Dann drehte er sich noch einmal zu ihr um. „Was glaubt ihr wie lange es dauern wird Heruin?“
 

Die elbenblütige Frau zog eine ihrer rötlichen Brauen argwöhnisch hoch. „Was? Bist er tot ist? Oder aber bis er gesund ist?“ Sagte sie dabei überraschend sarkastisch in die Richtung der beiden Zwergenmänner. Fili schluckte hart, doch dann nickte er, ehe er ansetzte. „Ihr braucht uns nicht zu schonen wir..wir...!“ Der junge Zwerg verstummte unwillkürlich, man sah ihm die Verzweiflung deutlich an, die dabei in seinem Gesicht geschrieben stand. Sie sah ihn beinahe mit so etwas wie aufrichtigem Bedauern an, seufzte dann kurz, bevor sie ihm abermals antwortete.
 

„Nun das kann ich jetzt noch nicht mit Sicherheit sagen, aber eins weiß ich, er ist dem Tod eindeutig näher als dem Leben...und wenn ich ihn davor bewahren soll, was längst nicht sicher ist, so dauert es bestimmt länger, als ihr vermutlich an Zeit eingeplant hattet. Nun ganz gleich wo auch immer ihr hin wolltet, das wird vorerst warten müssen. In diesem Zustand könnt ihr nirgendwo mit ihm hin, wenn ihr nicht seinen sicheren Tod verschulden wollt.
 

So und jetzt werde ich ihn mir besser einmal genauer ansehen, wenn ihr nichts dagegen habt.“
 

Fili seufzte leise. „Ihr habt wohl recht.“ Sagte er mit merkwürdig tonloser Stimme in ihre Richtung, wobei er sofort danach Anstalten machte die Höhle zu verlassen.
 

Kili der bis dahin schweigend dabei gestanden hatte, wollte ihm umgehend folgen, doch da hielt ihn die entschlossene Stimme der fremden Frau plötzlich energisch zurück.
 

„HALT IHR NICHT!
 

Mein junger Freund, ich habe es mir überlegt, ich denke ich werde eure Hilfe gebrauchen können, ihr bleibt!“
 

Kili zuckte unwillkürlich in sich zusammen, während Fili ohne noch weiter auf sie zu achten nahezu geräuschlos vor die Türe ging, um die Ponys, wie befohlen zu versorgen.
 

„WAS ich, warum...ICH?“
 

Kam es indessen verwirrt und hörbar angespannt aus seinem Mund heraus gestolpert. Der junge Zwerg drehte sich um und sah die ihm gänzlich unbekannte Frau mit dem deutlich sichtbaren Anteil an Elbenblut in den Adern fragend an, die sich inzwischen an den Tisch zu seinem Onkel begeben hatte, wobei sie diesen genau begutachtete.
 

Ihre melodiöse Stimme war voll tönend klar und doch zitterte sie ein wenig, als sie erneut zu sprechen ansetzte, jedoch ohne dabei den Blick zu heben.
 

„Ach und wer soll ihn eurer Meinung nach wohl sonst entkleiden?
 

ICH...vielleicht?
 

Wisst ihr ich kann viel, aber einen bewusstlosen Mann seines Gewichts aus seinen Gewändern zu bekommen, um ihn mir anzusehen, nun ja also, DAS dürfte bei meiner Körperkraft sicherlich etwas schwierig werden.“
 

Kili fuhr erschrocken hoch.
 

„WAS ...ihn ausziehen?
 

Ja seid ihr irre geworden, das ist nicht euer Ernst!“
 

Kam nur einen Moment später ehrlich entsetzt über seine Lippen, vordringlich da er mit ihrem Befehl nicht wirklich gerechnet hatte. Ein feines, deutlich amüsiertes Lächeln zog sich spontan über ihr Gesicht mit den für Elben typischen, hohen und schmalen Wangenknochen, als sie seine offenkundige Bestürzung, über ihre sicherlich nicht alltägliche Bitte bemerkte.
 

„Habt ihr damit ein Problem junger Freund? Wisst ihr, ich brauche ihn eigentlich nur bis etwa zu den Hüften unbekleidet, den Rest dürft ihr ihm gerne anlassen. Der spielt keinerlei Rolle für das, was ich mit ihm vorhabe. Ihr könnt beruhigt sein, es wird seiner Manneskraft bestimmt keinen Abbruch tun, glaubt mir...und selbst wenn, er wäre damit gewiss nicht der erste entblößte Mann in meinem Leben. Aber da das im Moment ohnehin zweitrangig ist, können wir uns diese Erkenntnis also getrost ersparen. Würdet ihr mir daher jetzt diesen Gefallen tun, um den ich euch bitte?“ Entgegnete sie ihm angesichts seiner Reaktion auf ihre Ansage entsprechend trocken und überraschend zynisch angehaucht.
 

„Na schön...bitte...und wie soll das eurer Meinung nach von statten gehen, ohne ihn weiter zu verletzen?“ Knurrte Kili sie nun seinerseits ungehalten und demnach stark verunsichert an, da ihm der Gedanke seinen Onkel aus seinen Gewändern heraus holen zu müssen, dem Anschein nach noch weit weniger gefiel als ihr.
 

Kili war normalerweise nicht so zimperlich, aber hier handelte es sich zweifelsfrei um ein ihm sehr nahe stehendes Familienmitglied, um jemanden den er sehr gern hatte. Es war ihm daher unangenehm dessen Privatsphäre verletzten zu müssen, auch wenn er instinktiv wusste, dass es keinen anderen Weg gab, um seinen Onkel so zu versorgen, wie er es denn nötig hatte.
 

Die Frau lachte derweil leise, denn sie verstand nur zu gut, was dem jungen Zwerg da wohl durch den Kopf gehen mochte.
 

Nachdem sie sich gefangen hatte, sagte sie daher verhältnismäßig gelassen. „Hmm ich habe euch doch vorhin mein Messer gegeben. Nun damit dürfte es wohl nicht all zu schwer sein, ihn da heraus zu holen. Seine Gewänder sind durch das viele Blut ohnehin vollkommen unbrauchbar geworden. Also was ist, helft ihr mir nun oder muss ich es allein tun? Ihr müsst keine Furcht haben, es wird ihm keinen Schaden zufügen...nur wenn wir es dabei belassen würden. Dann stände es wirklich schlecht um ihn. Die schmutzigen Gewänder müssen herunter...die offen Wunde darunter wird sich sonst entzünden und er verliert zudem noch mehr Blut, dann stirbt er tatsächlich daran. “
 

Kili seufzte resigniert, er sah ein, dass es keinen Sinn machte sich noch weiter zu sträuben.
 

„Ich habe verstanden. Gut wie ihr wünscht Herrin, offenbar habe ich keine andere Wahl.“ Antwortete er ihr daher relativ gleichmütig.
 

Sie sah kurz hoch, ihre Blicke begegneten sich.
 

„Nein die habt ihr tatsächlich nicht, wenn er überleben soll. Wir vertun sowieso schon viel zu viel kostbarer Zeit, mit dieser moralisch gesehen absolut albernen Einstellung...also was ist nun, können wir beginnen?“ Kommentierte sie ihre neuerliche Aufforderung an Kili dabei ungewöhnlich streng.
 

Der junge Zwerg sah sie entsprechend verwirrt an, nickte dann jedoch kurz zustimmend. Schweren Herzens machte er anschließend die drei Schritte, mit denen er an den Tisch gelangte, auf dem sein Onkel gegenwärtig lag.
 

„Ihr habt mich überredet, wir können sogleich anfangen.“
 

Entgegnete er ihr daraufhin unhörbar sarkastisch.
 

Sie lächelte nachsichtig.
 

„Gut, dann lasst uns endlich anfangen!“
 

Mit vereinten Kräften versuchten sie beide somit Thorin aus seinem Mantel und dem am Brustbereich völlig zerstörten Harnisch zu bekommen, den er noch immer in Fetzen am Leib trug. Die starken Lederriemen, die den schweren Harnisch an den Seiten zusammenhielten, ließen sich glücklicherweise relativ leicht zerschneiden. So war es nicht all zu schwer, ihn den anschließend ab zu nehmen.
 

Kili war heilfroh, dass er das nicht allein tun musste, auch wenn er es nicht offen zugeben wollte.
 

Sein Onkel sah wirklich übel aus. Thorins ansonsten so markantes Gesicht wirkte eingefallen und war aschfahl...zudem blutete die tiefe Wunde auf seiner Brust noch immer sehr stark.
 

Sie hatte den Verband inzwischen vollkommen durchtränkt, den ihm die Elbin notdürftig angelegt hatte. Was man, nachdem Mantel und Harnisch zum Teil abgelegt waren, jetzt überdeutlich sehen konnte. Die fremde Frau ließ ihm jedoch nicht lange Gelegenheit, sich in diesen Gedanken zu verlieren.
 

„So und nun die Tunika, dann habt ihr´s vorerst geschafft.“ Sagte sie anschließend mit einem etwas schrägen Lächeln auf den Lippen, wobei sie den in ihren Augen noch so jungen Zwerg scharf beobachtete.
 

Kili der das Messer noch immer in der Hand hielt, versuchte daher so vorsichtig, wie nur irgend möglich, die Reste der verbliebenen Tunika aufzutrennen, damit sie diese seinem Onkel ausziehen konnten. Als das gelungen war, half sie ihm überraschend geschickt und so feinfühlig wie nur möglich, den Verletzten aus seinem Untergewand zu bekommen.
 

Ein paar Minuten später war auch das erledigt.
 

Sie sah ihn nachdenklich an.
 

„Danke!“
 

Das war alles, was sie anschließend sagte.
 

Kili lächelte.
 

„Keine Ursache, es war leichter als ich dachte.“
 

Entgegnete er ihr daraufhin etwas verlegen, da es tatsächlich der Wahrheit entsprach.
 

Die Elbin zuckte indessen kurz mit den Schultern.
 

„Könnt ihr ein Feuer machen?“
 

Fragte sie ihn einen Augenblick später ganz plötzlich unvermittelt und vollkommen ansatzlos aus dem Zusammenhang gerissen. Kili sah sie entsprechend verblüfft an.
 

„Ja schon, was für eine Frage Heruin...ich bin ein Zwerg!
 

Ich..ähh..aber wozu...?“
 

Setzte er entsprechend sarkastisch an, doch sie schnitt ihm mit einer herrischen Geste sofort das Wort im Mund ab.
 

„Gut, sehr gut...das hatte ich gehofft. Nun ich brauche sauberes, heißes Wasser und ein Feuer. Es ist viel zu kalt hier, wenn er nicht am Fieber stirbt, das er unweigerlich bekommen wird, dann an der Kälte, die ihm ebenfalls den Tod bringt.
 

Also..könnt ihr das für mich tun?“
 

Der junge Zwerg nickte rasch, wobei er sie forschend anblickte.
 

Sie lächelte knapp.
 

„Nun ich denke dort drüben werdet ihr alles finden, was ihr dafür braucht. Holzspäne, Scheite und Zunder. Sauberes Wasser findet ihr überdies hinter dem Haus, ich habe für gewöhnlich einen kleinen Vorrat. Der Tonkrug...ihr werdet ihn erkennen, wenn ihr ihn seht und beeilt euch besser!“
 

Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwendete keine überflüssige Silbe mehr an Kili. Der sie für einen Moment lang abermals verwirrt ansah, dann aber sofort tat, was sie ihm aufgetragen hatte. Er ging ebenso leise wie sein Bruder hinaus, um das Wasser zu holen, wie sie es ihm gesagt hatte.
 

Die Halbelbin mit dem flammend roten Haarschopf trat unmittelbar danach an den Tisch heran, auf dem der verwundete Mann lag, der so unverhofft in ihr Leben getreten war und ihr dieses dazu auch noch gerettet hatte, wenn auch eher unfreiwillig könnte man meinen, doch das spielte jetzt so wieso keine Rolle mehr. Sie seufzte leise, wobei sie ihn sich aufmerksam ansah.
 

Er war nicht groß...jedenfalls nicht so, wie sie sich Männer in der Regel vorstellte oder auch in ihrer Vergangenheit kennen gelernt hatte.
 

Der Zwerg war um einiges kleiner, dafür aber um so imposanter gebaut, wie sie anhand seiner, unter der nackten Haut seines Oberkörpers stark ausgeprägten Muskulatur deutlich sehen konnte. Seine ungewöhnlich kräftige Erscheinung, versetzte die nur an elbische Körpermaße gewöhnte Frau in jähes Staunen.
 

So also sahen Zwerge aus?!
 

Einen wie IHN hatte sie noch nie zuvor zu Gesicht bekommen...also zumindest noch niemals so wie jetzt in diesem Augenblick!
 

„So...nun also zu euch..Fremder!“
 

Sagte sie daher leise, wobei sie ihre langen rötlich schimmernden Haare zusammen nahm und sie sich anschließend hastig und geschickt zu einem Knoten wand, der lang über ihren Nacken hinunter fiel, während sich ein nachsichtiges Lächeln auf ihre feinen und somit manchmal sehr streng wirkenden Züge schob. Dann ging sie rasch zur Waschschüssel und wusch sich die Hände gründlich mit Seife ab. Als sie getrocknet waren, kam sie zurück.
 

Sie prüfte seinen Atem, so wie sie es schon einmal getan hatte und stellte fest, dass seine ohnehin schwache Atmung langsamer wurde, nun wurde es wirklich allerhöchste Zeit etwas zu tun.
 

Mit geschickten Fingern und Hilfe ihres Messers, zerschnitt sie die verbliebenen und inzwischen völlig verbluteten Reste des Verbandes und zog ihn anschließend entschlossen unter ihm weg, damit er ihr nicht länger im Weg war. Dabei sah sie, wie schlimm es wirklich um ihn stand. Seine ganze Brust war aufgerissen. Ein böser, tiefer Schnitt der viel Blut verlor und bis hinunter auf den Knochen seines Brustbeines ging.
 

Eigentlich musste man sie nähen, doch das war aufgrund der Tiefe schlicht nicht umzusetzen.
 

Als sie das sah, seufzte sie leise. Also wenn ihn der starke Blutverlust nicht umbringen würde, dann zweifellos das Fieber das darauf folgte. Aber er sah stark aus...und zäh...vielleicht hatte er so ja doch eine gewisse Chance, wenn auch eine geringe.
 

Indem kamen die beiden jungen Zwerge unverhofft zurück.
 

„Habt ihr das Wasser?“ Fragte sie Kili sofort, ohne weitere Umschweife zu machen, als dieser zur Türe herein kam.
 

„Ja habe ich.“
 

Antwortete ihr dieser knapp.
 

„Gut dann der Ofen, feuert ihn an und erhitzt es so gut es geht...es muss abgekocht sein.“
 

Die beiden Männer taten ohne Widerworte was sie gesagt hatte. Während die Zwerge sich um die Feuerstelle und das Wasser kümmerten, besah sie sich die Verwundung und versuchte das Blut einigermaßen zu stillen, das weiter ungebremst aus der Wunde sickerte. Als sie ihn sanft berührte, kam ein leises schmerzhaftes Stöhnen aus seiner Kehle.
 

Sie sah kurz hoch in sein Gesicht, das schmerzverzerrt war. Seine Augenlider flackerten kurz, aber sein Bewusstsein kam dennoch nicht zurück.
 

« Armer Mann, das hast du wahrlich nicht verdient. Warum nur hast du das getan? »
 

Ging ihr dabei verwirrt und gleichermaßen bestürzt durch den Kopf. Sie konnte einfach nicht begreifen, dass sich jemand für sie eingesetzt, ja sogar sein Leben riskiert hatte, um sie zu retten und das, wo er sie noch nicht einmal kannte.
 

Ihr fragender Blick blieb unwillkürlich an seinem Profil hängen, das aus ihrer Sicht männlich markant und überraschend edel gezeichnet war...also für einen Zwerg gesehen jedenfalls.
 

Aber noch im selben Moment kam Kili mit dem heißen Wasser. Damit hatten sich alle ihre Gedanken was das betraf erübrigt. Statt dessen drehte sie sich um und ging zielstrebig in die Ecke ihrer kleinen Höhle, wo sie ihre Heilkräuter unter der Decke hängen hatte, die sie normalerweise für den Eigenbedarf nutzte, da auch Ahiê das große Talent besaß, sich immer wieder zu verletzen.
 

Nur wenige Minuten später kam sie mit allerlei Kräutern und einem kleinen unscheinbaren Tongefäß auf dem Arm zurück. Sie streute die Heilkräuter in das heiße Wasser, das Kili ihr gebracht hatte, worauf sich sofort ein wohltuender Duft im Raum ausbreitete, der die Sinne anregte und zugleich merkwürdig beruhigend wirkte.
 

„Wa..was ist das?“ Fragte Fili überrascht, als er es bemerkte.
 

Die Elbin sah nicht auf...antwortete ihm aber leise.
 

„Ein Sud aus Schafgarbe, Weide und Athelas. Königskraut wie es vermutlich in der allgemeinen Sprache genannt wird, mein junger Freund. Es wird hoffentlich den starken Blutverlust ausgleichen und den Schmerz stillen, wenn er aufwachen sollte. Ich werde seine Wunde jetzt reinigen und ihn anschließend sauber verbinden, dann heißt es abwarten. Wenn er die nächsten Stunden überlebt sieht es ganz gut aus, mehr kann ich im Moment noch nicht sagen. Wobei es aber noch eine andere Möglichkeit gibt...!“
 

Mit diesen entschlossenen, wie zugleich verwirrenden Worten, machte sie sich schweigend und hochkonzentriert weiter daran, den verwundeten Zwergenkönig zu versorgen. So vorsichtig wie nur irgend möglich versuchte sie mit der Kräutertinktur, den Schmutz aus der Wunde zu waschen. Als ihr das gelungen war, machte sie sich daran eine wohlriechende Salbe, die sie in dem kleinen Tongefäß mitgebracht hatte, auf die nicht mehr so stark, aber noch immer blutenden Wundränder aufzutragen. Wenig später hatte sie in einem der Schränke sauberen Stoff gefunden, den sie in Streifen schnitt und Thorin anschließend vorsichtig damit verband.
 

Ohne auf die beiden jungen Männer zu achten, die sich vorsorglich im Hintergrund hielten, tat sie mit einem mal etwas seltsames.
 

Als Thorins Verwundung sauber verbunden war, legte sie ihm beide Hände sachte auf die Brust, so als wollte sie es nachprüfen.
 

Doch nur Sekunden darauf verfiel sie in eine Art leisen Singsang...es war eine Art Sprache. Eine, die die beiden Zwerge noch nie zuvor gehört hatten. Sie fing an sich leicht vor und zurück zu wiegen und wie durch ein Wunder begannen ihre Hände ganz plötzlich sanft zu schimmern. Es war ein helles Licht wie Sternenglanz, warm und beruhigend und wenn man hinein sah, machte es einem das Herz leicht und frei.
 

Ja man hatte das Gefühl, neuen Mut zu schöpfen.
 

So ging es eine ganze Weile. Die beiden wagten nicht sie zu stören und irgendwann hörte sie von selbst auf, das seltsame Licht in ihren Händen erlosch, so geheimnisvoll wie es gekommen war. Als sie sich umdrehte wirkte sie erschöpft und im selben Moment in dem sie vom Tisch weg gehen wollte, geriet sie kurz ins Straucheln, es fehlte nicht viel bevor sie gestürzt wäre.
 

Kili straffe sich, er wollte hastig hinlaufen, um ihr zu helfen.
 

Doch sie hielt ihn zurück, ihre Stimmlage klang dabei ungewohnt scharf.
 

„Nicht bitte..nicht jetzt, rührt mich nicht an, es geht schon, es ist gleich vorbei!“
 

Sowie sie das gesagt hatte, richtete sie sich auf und stand nur Augenblicke später vor ihnen, als ob nichts gewesen wäre. Doch an ihrem erschöpften Gesicht sah man die Spuren noch überdeutlich. Was immer sie gemacht hatte, es hatte sie unendlich viel Kraft gekostet, um dem Verwundeten etwas davon zu überlassen um ihn wieder etwas an Lebenskraft zurück zu geben.
 

„Ich habe für ihn getan was ich konnte, jetzt kann nur die Zeit entscheiden oder das Schicksal, wie immer ihr es nennen möchtet. Ihr könnt ihn wenn ihr wollt, vorerst in Ahiês Bett schaffen, das wird wohl das Beste sein. Auf dem Tisch können wir ihn ja schlecht liegen lassen und für mein Bett ist er fürchte ich, viel zu schwer. Mit diesen Worten deutete sie auf das lange, schmale Bett das in der Ecke stand.
 

„Nun für euch beide habe ich leider nichts als geeignetes Nachtlager, ehrlich gesagt weiß ich nicht, wo ich euch schlafen lassen sollte?!"
 

Ihre Stimme klang etwas brüchig, als sie erneut ansetzte, man hörte ihr die Ratlosigkeit darüber regelrecht an.
 

„Danke für das Angebot Heruin, das werden wir und wir finden etwas, macht euch darüber keine Gedanken, wir sind es gewohnt mit wenig auszukommen.“
 

Sagten beide wie aus einem Munde, worauf sie sich anschickten mit vereinten Kräften ihren Onkel so sachte wie möglich, auf das ihnen angebotene Lager zu schaffen. Die elbische Frau folgte ihnen und als sie ihn abgelegt hatten, deckte sie den Verwundeten vorsichtig mit einer Decke zu.
 

„Meine Güte bin ich erschöpft, ich könnte vermutlich Tage schlafen, aber das geht nicht...noch nicht. Der Junge ist noch immer nicht da.“ Sagte sie dabei leise, wobei ihre Stimme hörbar besorgt klang, sie sich dann jedoch kurz auf einen der Stühle setzten musste, um nicht abermals zu fallen. Fili sah sie sichtlich besorgt an.
 

„Wenn ihr wollt kann ich ihn für euch suchen gehen Heruin?“
 

Sein spontanes Angebot war durchaus ehrlich gemeint. Es war als Dank dafür gedacht, dass sie seinem Onkel geholfen hatte.
 

Doch Sie stütze ihre Hände auf den Tisch, wobei sich ihr Gesicht kurz in argwöhnische Falten legte. "Und wie wollt ihr ihn finden? In allen Ehren, das ist ein löbliches Angebot mein Freund, aber ihr kennt euch in der Gegend nicht gut genug aus und am Ende verlauft ihr euch noch. Nein ich denke er findet seinen Weg allein. Er war schon öfter über ein oder zwei Tage fort, das ist nicht ungewöhnlich für ihn. Ahiê wird schon kommen, wobei es mir in dieser Situation etwas seltsam vorkommt. Trotzdem, wir warten noch. Morgen früh können wir ihn immer noch suchen, falls er heute Nacht nicht nach Hause kommen sollte.“
 

Kili sah sie an, auch seine Stirn runzelte sich mit einem mal verdächtig. „Aber Heruin..!“ Fuhr ihm ebenfalls entschlossen heraus.
 

„Nein nicht...!“
 

Hakte sie unterdessen, mit einer entschlossenen, herrischen Geste nach. „Uns fehlt allen die Kraft dafür, außerdem können wir ihn nicht alleine lassen. ER benötigt unsere Hilfe jetzt dringender.“ Fuhr sie unwillig fort, wobei sie die beiden Zwergenmänner nicht aus den Augen ließ.
 

Kili seufzte leise, da er nur zu gut wusste, dass sie im Grunde Recht hatte. Thorin hatte alle Hilfe notwendig, die er in dieser für ihn derart fatalen Lage bekommen konnte. Das Leben seines Onkels hing sozusagen am seidenen Faden.
 

Plötzlich straffte sie sich jedoch energisch, ehe sie erneut zu sprechen ansetzte.
 

„Noch was...bitte....nennt mich nicht andauernd Heruin, es ist mir unangenehm, denn das bin ich nicht. Ich bin keine Herrin, höchstens von meinem kleinen selbstgewählten Reich hier.
 

Mein Name ist wenn dann Lyriel...Lyriel Câlenlass* in eurer Sprache bedeutet das soviel wie "grünes Blatt"...das liegt wohl an der ungewöhnlich intensiven Farbe meiner Augen, weshalb mein Volk ihn mir gegeben hat.
 

Nun gut, also wenn ihr schon einen für mich gebrauchen wollt, dann nehmt den!“

Mein Name ist wenn dann Lyriel...Lyriel Calenlass. Also wenn ihr schon einen für mich gebrauchen wollt, dann nehmt den!“



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