Verknallt und zugenäht von Sagittaria ================================================================================ Kapitel 4: Wärme ---------------- Was er da letztens abgezogen hatte, war ja wohl superpeinlich! Was hatte er nur getan?! Ein gequältes Geräusch entwich seinem Mund. Konnte er nicht mit irgendjemand sein Leben tauschen? Vielleicht hatten es ja Einsiedlerkrebse gar nicht so schlecht. Er musste nur nicht in das Netz eines Koch gelangen. Dann wäre alles gut. Sasuke seufzte und fuhr sich durch das Haar. Die Idee einer kompletten Lebensumstellung war eventuell gar nicht von Nöten. Denn letztendlich schien das Glück doch noch – auf seltsamerweise – auf seiner Seite zu sein. Naruto hatte ihn nicht mehr zur Rede gestellt. Nur manchmal spürte er seinen Blick auf sich kleben. Aber das konnte er ihm nach dieser Aktion kaum verübeln. Er zweifelte ja selber seit Wochen an seinem Verstand. Vielleicht sollte er mal zum Arzt gehen und es gab wirklich einen anderen Grund als eine gewisse Tatsache, die er selbst in Gedanken nicht mehr auszusprechen vermag. Falls der Blondschopf ihn doch noch sprechen wollte, würde er ihm einfach die Niederschrift der ärztlichen Diagnose vorzeigen. Ha! ... Das wäre zu schön. Er blickte von seinem Getränk auf. Musik und Gesprächsfetzen schallten zu ihm auf dem dunkelroten Sofa herüber. Ino hatte alle zu einer Feier eingeladen. Die Wohnung war gut gefüllt. Eine Gruppe hatte es sich auf den verschiedenen Sitzgelegenheiten gemütlich gemacht, weitere saßen am Esstisch und spielten ein Gesellschaftsspiel, während wiederum einige Leute nah an der Musikanlage standen und quatschten. Selbst Gaara und Co waren gekommen. Sasuke kniff die Brauen zusammen. Auf den Rothaarigen hätte sie ruhig verzichten können. Er stierte zu ihm herüber. Dieser hatte sich gerade zu Naruto herüber gebeugt und schien ihm etwas ins Ohr zu flüstern. Ihm gefiel dieser Anblick nicht. Warum das so war, konnte er aber nicht in Worte fassen. Als der Uchiha einen weiteren Schluck von seinem Erfrischungsgetränk nehmen wollte, bemerkte er, dass sein Becher leer war. Er musste sich wohl oder übel etwas Neues holen. Vielleicht reichte ja die Vorstellung, dass sein Getränk Alkohol enthielt, um seine Gedanken zu ersäufen. Manch einer war ja auch ohne das Zeug scheinbar hackevoll. Er schritt zu den Getränken herüber. Ein Versuch war es wert. Es blieb bei einem Versuch. Wieder ein Mal starrte er in sein Getränk, als sich plötzlich das Sofa neben ihm senkte. Überrascht sah er auf. "Na? Alles gut bei dir?" Naruto grinste ihn an. Als Antwort brummte er. Der Blonde blickte zu seinem Becher. "Wenn du so weiter machst, sitzt du nachher den ganzen Abend auf ’m Klo", er lachte. "Ja, natürlich!", schnarrte er. Daraufhin stieß ihn der Uzumaki gegen die Schulter. Er kicherte. "Jetzt hab dich doch nicht so!" Als der Blonde sich zurücklehnte, blieb die Berührung an ihren Schultern bestehen. "Zumindest kosten dich die Getränke nichts", wieder erklang ein Lachen. "Du bist so ein Idiot." Er stupste ihn mit dem Knie an, der Blonde lachte weiter. Sasuke spürte nur zu deutlich die Wärme des Anderen an seiner Seite. Ins Geheimen wünschte er sich, dass dieser ewig neben ihm sitzen blieb. Er konnte nicht abstreiten, dass er es recht angenehm fand. Seine Wärmequelle hielt nur von kurzer Dauer, da Ino Naruto zu sich winkte. Eilig erhob sich dieser. Der Blonde hatte ihr versprochen, ihr etwas unter die Arme zu greifen. Vermutlich steckte er mit Sakura in einer Decke, die sich für die Operation Sai etwas ausgeheckt hatte. Er sah, wie der Uzumaki durch den Flur in die Küche verschwand. Leicht verloren blickte sich der Uchiha um. Gerade hatte er keine Lust mit den anderen sich Karten um die Ohren hauen zu lassen oder sich Kibas seltsamen Geschichten anzutun. Tanzen stand auf gar keinen Fall zur Frage. Gemächlich erhob er sich und stellte seinen Becher auf einem Nebentisch. Vielleicht brauchte der Blondschopf etwas Hilfe. Bei dem konnte man ja nie wissen. Durch den Türrahmen der Küche blickend sah er Naruto, wie er verschiedene Schüssel auffüllte. Einige Chipsstücke flogen auf den Tisch. Es wäre besser, man hätte ihm gesagt, dass die Dinge IN die Schüssel kamen, nicht daneben. Während er langsam näher trat, schüttelte er den Kopf. Tollpatsch. Sein Blick wanderte über den Rücken des Blonden. Bei jeder Bewegung rührten sich die Schulterblätter unter den schwarzen Stoff. Mal zog sich das Shirt fest, dann lag es wieder locker über dem Rücken. Wie hypnotisiert starrte der Schwarzhaarige es an und trat weiter zu ihm. Der plötzliche Drang ihn zu umarmen, wurde manifester in seinen Gedankengang. Einen halben Meter blieb er hinter ihm stehen. Wenn er doch nur – Plötzlich drehte sich Naruto um, knallte gegen ihn und riss ihn um. Reflexartig schlang Sasuke seine Arme um diesen, dann fiel er auf den Boden. Ein Schmerz stach ihm in seinem Rücken. "Uff!", er keuchte. "Sas- Sasuke!", rief Naruto erschrocken. Große blaue Augen blickten ihm überrascht entgegen. Der Körper des anderen lag schwer auf ihn. Sasuke knurrte. Und er wollte diesen Tollpatsch umarmen. Wieso wollte er das noch mal tun? Der Schwarzhaarige schnaufte. Fußgetrappel ertönte im Hintergrund. "Alles in Ordnung bei euch?" Sasuke sah hoch. Kopfüber standen einige ihrer Freunde am Türrahmen. Er zog die Nase kraus. "Ja, der Tollpatsch kam nur mal wieder in Naruto heraus", keuchte der Uchiha. Musste dieser so gegen seinen Brustkorb drücken? Vielleicht wollte auch mal etwas tun, dass sich "Atmen" nennt? Wütend starrte er zum Blondschopf herüber. "Hey! Woher soll ich denn bitte wissen, dass du genau hinter mir stehst?", er sah verärgert zu ihm herunter, "ich kann dich doch nicht riechen." Sein Atem streifte sein Gesicht. Er war ihm viel zu nah. ... Vielleicht aber auch nur viel zu weit weg. "Das heißt aber doch nicht, dass du durch die Gegend rasen musst. Hättest du dich normal umgedreht, hättest du mich gesehen." Im Hintergrund hörte er Sakura seufzen. Als er wieder hochsah, sah er, wie sie die andere von der Küche wegdrückte. "Alles in Ordnung. Hier gibt es nichts zu sehen, nur zwei Kleinkinder, die mal wieder streiten müssen." Die Anderen gingen nach und nach ihrer Aufforderung nach. Zurück zu Naruto blickend, sah er, dass auch dieser zu den anderen schaute. Sich bewusst werdend, dass er den anderen immer noch an den Seiten hielt, zog er seine Hände schnell weg. "Währst du mal so freundlich?", gab er leicht genervt von sich. Fragend sah der Blonde ihn an. "Kannst du von mir runter gehen? Ich würde gerne wieder aufstehen." "Oh - eh... ja, klar!" Naruto begann sich zu bewegen. Dass sich dadurch Sasuke ihre Berührung nur noch deutlicher bewusst wurde, machte die Situation nicht gerade einfach. Er schluckte. Dass Naruto ihm versehentlich mit dem Bein über seinen Schritt rieb, machte die Sache ebenfalls nicht besser. Wärme stieg wieder seinen Wangen hinauf, als sich plötzlich der Gedanke auftat, wie es wäre, wenn Naruto nackt wäre. Schnell kniff er die Augen zusammen. Falscher Gedanke! Falsche Situation! Ganz, ganz schlechter Gedanke, Herr Uchiha! Sich selbst beleidigend, riss er sich schließlich von der Vorstellung los. Mit einem Ruck war das Gewicht auf ihm verschwunden. Verwirrt über diese Schnelligkeit, sah er auf, stützte sich nebenbei mit den Ellbogen ab. Gaara hatte Naruto an dem Arm gepackt und hochgezogen. Als der Blonde wieder sicher stand, löste sich der Griff des Rothaarigen, nicht aber ohne ihm kurz über dem Arm zu streifen. Das hatte der Uchiha genau gesehen! Grimmig presste er die Lippen zu einem schmalen Strich. "Alles okay?", fragte Gaara. Naruto bejahte und nickte ihm lächelnd zu. Der Kazekage starrte daraufhin verschlossen zu Sasuke herüber, der sich nun ebenso erhob. Er klopfte sich den imaginären Staub aus der Kleidung. Was hatte denn dieser auf einmal? Der Uchiha verzog die Brauen. Er möchte die Situation nicht. Irgendetwas lief hier gegen den Strich. "Bei dir ist auch alles okay, oder?", fragte Naruto an ihn gerichtet. Er strich sich über seinen Rücken und streckte es kurz. Es schmerzte leicht, aber mehr als einen blauen Fleck würde er wohl nicht bekommen. "Es ist alles gut", bestätigte er. Erleichterung schien sich auf dem Gesicht des Blonden auszubreiten. Wieder mit voller Euphorie getankt, zeigte er Elan, indem er sich einige Schüsseln mit Snacks schnappte. Er machte sich auf ins Wohnzimmer. Doch nach wenigen Schritten sah Sasuke, wie Gaara zu Naruto aufschloss und ihm eine Hand auf den Rücken legte. Den Uchiha fielen die Augen aus. Das war doch –! Er bemerkte, wie der Kazekage zu ihm sah. Seine nichtvorhandene Braue hob sich, während sich ein hämisches Grinsen auf sein Gesicht schlich. Sasuke blinzelte. Das – das tat er mit Absicht! Hart presste er seine Zähne zusammen und lief den beiden nach, die gerade mal im Flur angekommen waren, und riss diesem Arsch von Kage den Arm vom Blonden. Seine dreckigen Griffel hatten da überhaupt nichts zu suchen! Die zwei stoppten aufgrund des Stoßes. Beide sahen zurück, Gaara leicht lächelnd, Naruto skeptisch. Dann sah der Blonde zwischen ihnen hin und her. Man konnte förmlich sehen, dass es hinter seiner Stirn ratterte. "Ist ’was?", fragte er schließlich an beide gerichtet. Die Angesprochenen verneinten. Zudem schoss Sasuke mit seinem Blick Todespfeile auf Gaara, doch dieser grinste nur weiterhin vor sich her. Mit seiner Aktion hatte er aber nur eines heraufbeschworen, und zwar Krieg! Da konnte sich einer auf was gefasst machen! Zu dritt traten sie ins Wohnzimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)