NX I: Hokages First ANBU von KamuiMegumi ================================================================================ Kapitel 17: Kapitel 17: SHIMAGAME --------------------------------- Kapitel 17 SHIMAGAME „Hm.“ „Ja, doch, ich denke, 'Hm' ist das richtige Wort!“ „Du scheinst nicht überrascht zu sein, Kakashi!“ „Nicht wirklich. Nein. Wir suchen schließlich Naruto. Da habe ich so etwas schon erwartet. Auch wenn ich gehofft hatte, dass Sasuke das irgendwie... verhindert!“ Der grau – silberhaarige Sturmfrisurträger wandte sich kopfschüttelnd von seinem schwarzhaarigen Gesprächspartner ab, nur um dann seinen Blick Richtung Himmel zu erheben: „Sai! Irgendeine Spur?“ Doch eine verbale Antwort blieb aus. Stattdessen landete ein übergroßer Fink neben dem älteren Jonin und ein Jüngerer sprang herunter. „Nichts zu sehen, Kakashi – sensei. Weder Naruto und Sasuke noch diejenigen, die das hier mit verursacht haben!“ Die Augen des blassen Schwarzhaarigen wanderten prüfend über die weitreichende zertrümmerte Landschaft. Ein raues Hüsteln ließ die drei Shinobis ihre Blicke zu Boden richten. „Pakuun!“, Kakashi kniete sich in die Hocke zu seinem Nin - ken herunter. Sein treuer Kuchiyose – Partner betrachtete die drei Anwesenden der Reihe nach, ehe er dann sein Wort direkt an Kakashi richtete: „ Kakashi! Die Spur Narutos verliert sich hier an dieser Stelle komplett, zumal diese sehr schwach ist! Die vom Uchiha ist da noch ausgeprägter, aber führt von hier aus auch ins Nichts!“ „Wenn aber ihre Spuren sich hier verlieren, bedeutet das, dass sie irgendwie da raus gekommen sind!“, schlussfolgerte Sai und legte sich nachdenklich seinen Zeigefinger an die Lippen. „Davon gehe ich aus. Obwohl mich der schwache Geruch des Kleinen etwas irritiert!“ „Wie meinst du das, Pakuun?“, Kakashi wunderte sich selbst, wie es möglich war, seine Spur so komplett verschwinden zu lassen. Es gab schon verschiedene Techniken, doch keine würde er den Beiden auf die Schnelle zutrauen. Denn das man hier schnell agiert hatte war ersichtlich. Das ehemalige unterirdische Hauptquartier Madaras, zu welchem sie von seinen Nin - kens geführt worden waren, war vollkommen zerstört. Die wenigen Gänge, die nicht gänzlich verschüttet worden waren, wurden gerade von Gaara und seinen Geschwistern untersucht. „Gehen wir davon aus, dass Naruto und Sasuke zusammen unterwegs sind, dann hätte ihre Spur jeweils die gleiche Intensität haben müssen. Das ist aber nicht der Fall! Um es vereinfachter auszudrücken: Narutos Spur riecht mehrere Tage alt, Sasukes maximal 18 Stunden!“ „Naruto kann sein Chakra gänzlich unterdrücken, für seinen Geruch sollte dies aber nicht gelten! Äußerst seltsam!“, Kakashi versuchte dieses Phänomen mit irgendeiner Technik in Verbindung zu bringen. Er kannte so viele, doch ihm fiel keine ein. Wie konnte der Geruch eines Menschen sich so sehr verflüchtigen? Naruto war sicherlich nicht vor einigen Tagen hier gewesen! Und wenn Sasuke hier gewesen war, dann doch sicherlich in der Begleitung Narutos! Also war erst einmal davon auszugehen, dass beide gesuchten Shinobis vor rund 18 Stunden hier an diesem Ort gewesen waren! „Gehen wir dennoch davon aus, dass Naruto und Sasuke zusammen unterwegs sind“, sprach nun Sai die Gedanken des Sensei aus, „wer waren dann die Angreifer? Ich trau Naruto einiges zu, aber das“, und er ließ seinen Arm weit ausschweifen, „schafft selbst er nicht ohne wirklichen Grund!“ „Sie waren hier!“, echote die Stimme Gaaras unterhalb des Abgrunds. Mit einem Sprung stand er auch kaum, dass seine Worte oben vernommen worden waren neben seinen Begleitern aus Konohagakure. Er warf etwas in Kakashis Richtung und geistesgegenwärtig fing er es auf. Es war ein kleiner Klumpen weißliche Masse von relativ fester Konsistenz, aber dennoch formbar. „Es kam mit Raiton in Kontakt, daher ist es ungefährlich!“, erklärte Gaara, als er die gehobene Augenbraue des Älteren erkannte, „Und es ist eindeutig der gleiche Lehm, den sie beim Angriff auf Sunagakure verwendet haben!“ „Demnach sind sie wirklich hier aufeinander getroffen“, flüsterte Sai, „und das ist das Ergebnis!“ „Aber Leichen haben wir nicht gefunden!“, Kankuro erschien nun ebenfalls neben seinem jüngeren Bruder, „Das heißt also, dass sie entweder alle fliehen konnten oder...“ „Oder sie sich in kleinste Teilchen zersprengt haben!“, ergänzte Temari seufzend. Gaaras Blick richtete sich etwas nachdenklich, fast schon traurig, auf die Trümmer des ehemaligen Verstecks: „Um Akatsuki täte mir letzterer Gedanke nicht leid. Aber Naruto...“ „Ha ha!“, Kakashis Auflachen erschrak alle, die ihn nicht genauer kannten, „Naruto haut so schnell nichts um! Macht euch da keine Gedanken, Kazekage!“ „Ich geh mich mal unten umschauen“, der zweite Schwarzhaarige in dieser Runde hingegen schien Kakashi gar nicht weiter beachtet zu haben. Zu sehr hatte er sich mit eigenen Gedanken beschäftigen müssen, seitdem sie an diesen Ort gekommen waren. Ein Ort mit vielen Erinnerungen. Erinnerungen, die ihm im nach hinein ganz und gar nicht gefielen. „Warum?“, Temari kannte seine Vergangenheit nicht so detailliert wie ihre Kameraden aus Konoha, daher verstand sie es eher als persönliche Kränkung, dass dieser nochmals in die Ruinen wollte. Schließlich hatten sie und ihre jüngeren Brüder dort alles mehrfach kontrolliert. „Habe da so eine Ahnung. Oder eher Hoffnung?“, kam nur eine leise Antwort an sie gerichtet zurück. „Pass aber auf!“ „Keine Sorge! Mit körperzertrümmerndem Geröll kenn ich mich bestens aus, Baka - shi!“ Hinter der dunklen Maske Kakashis konnte man ein schiefes Grinsen erkennen: „Schön, dass sich an deinem Humor nichts geändert hat!“ „Was nun, Kakashi – sensei? Die Spuren Narutos und Sasukes verlieren sich hier“, Sai löste das Jutsu und sein Fluggefährt aus Tinte verschwand augenblicklich in einer kleineren Rauchwolke, „Hier sind nur Spuren der Akatsuki ausfindig zu machen und diese Führen uns Richtung Nord - Nordwest!“ „Hm, ja!“, Kakashi grübelte. Was wäre nun die richtige Entscheidung? Team Gaara würde sich zweifelsohne auf die Suche nach den Akatsukis begeben, auch wenn er Gaara deutlich die Sorge um seinen Freund Naruto ansehen konnte. Dieser wirkte ganz und gar abwesend und in Gedanken vertieft, in denen er vermutlich abwägte, wie er weiter fortfahren sollte. „Du hast deine Schuld auf dem Schlachtfeld bewiesen als du ihn gerettet hast. Du musst nun für Sunagakure handeln!“ Gaara sah den Maskierten überrascht an. Ihm war nicht klar gewesen, dass man ihm seine Gedanken so genau vom Gesicht ablesen konnte. Doch zum Antworten kam er nicht. Ein Blick zur Seite zeigte ihm die Rückkehr des zuvor verschwundenen und kurz vor der Rehabilitation stehenden Konohanin. „Wenigstens haben sie es geschafft!“, meinte dieser direkt ohne sich näher darum zu kümmern, was man wohl in seiner Abwesenheit besprochen hatte. „Was meinst du, Obito?“, Kakashi legte seinen Kopf etwas seitlich und war nun neugierig, was denn sein alter Teamkamerad meinte. „Die Augen!“ „Augen? Hmpf! Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen! Mehr Info!“ „Ich habe Sasuke davon berichtet, dass sich hier die Augen des Uchiha – Clans befinden. Zumindest hatte ich sie hier äußerst gut untergebracht. Doch die Tanks sind leer und alle Augen fehlen. Das heißt, Sasuke hat die Augen mitgenommen und wird sich nun ausschließlich auf der Suche nach Orochimaru befinden!“ „Irgendwie habe ich das Gefühl, dass er das nicht tut!“, Kankuro hatte sich bisher alles genau angehört und auch er wägte innerlich ab, wie es nun weitergehen sollte. Er kannte seinen jüngeren Bruder und dessen Zwiespalt. Gaara war seiner Aufgabe als Kazekage bewusst, dennoch hatte er stets das Gefühl gehabt, Naruto besonderen Dank zu schulden. „Wie folgen Akatsuki. Da haben wir eine Spur und ich habe auch das Gefühl, dass wir dadurch früher oder später wieder auf Naruto und Sasuke stoßen werden!“, Kakashi streckte sich und wandte sich an den ehemaligen Ne – Anbu: „Übernimm du die Vorhut und beobachte von oben, Sai. Wenn Deidara dabei ist, dann ist davon auszugehen, dass sie ebenfalls weite Strecken über den Luftweg zurücklegen werden.“ Der Schwarzhaarige nickte verstehend, entrollte eine kleinere Schriftrolle und zeichnete mit flinken und sicheren Zügen seines Pinsels die Form eines Adlers: „Ninpo Choyo Giga!“, und sogleich schien sich diese Zeichnung aus der Rolle heraus zu lösen und sich in überdimensionaler Größe zu entfalten. Kaum hatte der Tinten – Adler seine weiten Schwingen in voller Größe aufgespannt sprang der junge Jonin auf dessen Rücken. „Ich melde mich in regelmäßigen Abständen über Funk. Standardsignal!“, und schon erhob sich der Vogel in die Lüfte. Kakashi seufzte. Er hätte wissen müssen, dass man mit Naruto als Hokage viel Arbeit hatte. So schnell würde er also nicht ruhiger treten können. Es war früher Nachmittag und der Himmel war fast wolkenfrei. Und es war sicherlich unangenehm heiß. So genau konnte er das nicht sagen, denn sie befanden sich im wohltuenden Schatten einiger Bäume, deren genaue Bezeichnung er nicht kannte. Aber eigentlich war das auch egal. Seine Teamkameradin saß neben ihm und rupfte seit geraumer Zeit gelangweilt an einigen umliegenden Gräsern herum, murmelte hier und da etwas unverständliches, auf das er gar nicht näher eingehen wollte. Denn schließlich war sie dafür bekannt, nicht gerade zimperlich mit jemandem umzugehen, wenn ihr eine Antwort nicht passte. Und darauf hatte er keine Lust. Er hatte generell keine Lust. Es war nicht nur die Hitze, die ihn praktischerweise zum faul sein animierte, sondern seine eigene Unlust, sich überhaupt in irgendeiner Form zu betätigen. Sein Kopf ruhte auf seinen überkreuzten Armen im Nacken und zum wiederholten Male erwischte er sich dabei, wie er die Blätter dieses undefinierbaren Baumes über sich zählte. Warum er das tat, wusste er nicht. Vermutlich die Langeweile. Denn ihr Auftrag war simple. Ebenso dessen Umsetzung. Doch dessen Sinn hatte er nicht verstanden. Vor einigen Wochen schon. Da herrschten ja auch noch andere Zustände, doch jetzt? Es waren friedliche Zeiten. Überall. Wer war da schon so blöd anzugreifen? Obwohl, es könnte ja sein, dass sich vielleicht gerade jetzt irgendein Irrer über die Weiten des Ozeans getraut hatte und nun lauernd im nächsten Gebüsch lag. Er wendete den Kopf zu beiden Seiten und betrachtete die umliegenden Sträucher. Langsam wurde er paranoid. Das war wohl dieser ungewohnten Langeweile zu zu schreiben. Ganz sicher. Das laute Aufstöhnen seiner Teamkameradin ließ ihn kurz wieder zu ihr blicken, doch er erkannte auch in ihren Augen nur Langeweile. Sollten sie die Zeit für ein Training nutzen? Sicherlich wäre das im Sinne ihres ehrenwerten Meisters gewesen. Schließlich trainierte dieser auch schon seit Tagen in den Höhlen und hatte sie hier draußen gelassen. Ab und an kam Motoi und frischte ihren Proviant auf. Dieser hatte sie gefragt, ob sie sich denn nicht in so weit nützlich erweisen könnten um den Mist der hier freilebenden Tiere ein wenig zu entfernen. Doch mal ehrlich! Wollte er wirklich die Scheiße von riesigen und seltsamen Tieren wegmachen? Er schnaufte. Sicherlich nicht. Zudem waren doch Keime und Bakterien darin und die Ansteckungsgefahr immens. Und dann noch die Dämpfe! Nein! Omoi wollte sich darüber nicht einmal Gedanken machen. Panik, Übelkeit und sicherlich viele schlaflose Nächte würde ihm das einbringen und das musste auch nicht sein. Er brauchte schnell einen anderen Gedanken. Einen positiven Gedanken. Nachdenklich schob er den Lutscher in seinem Mund hin und her und umspielte ihn mit seiner Zunge. Melonengeschmack. Ja. Melonen. Da hätte man doch ein relativ unverfängliches Thema, solange man es nicht laut aussprach. Schließlich war Karui in der Nähe und die reagierte beileibe oftmals sehr ungehalten bei Gesprächen über diese pralle Obstsorte. Prall! Er musste leise lachen und spürte den kurzen schiefen und misstrauischen Blick seiner Teamkameradin. Störte sich daran aber nicht. Gedanken konnte sie ja schließlich nicht lesen. Sie konnte nicht wissen, dass er nun durch das Melonenthema an Samui denken musste. Diese hatte sich mit Rückenschmerzen zur Unterkunft zurück begeben. Ja, bei den Dingern hätte er auch Schmerzen! Die hätte er eh... in zweifacher Hinsicht... denn Samui sein Beileid bekunden konnte er nicht. Sie mochte es nicht, wenn ihre Oberweite Gesprächsthema war. Aber mal ehrlich! Er war ein Mann und welcher normale Mann konnte IHR ins Gesicht sehen. Das war schlichtweg nicht möglich! Und so kam er zu Problem Nummer Zwei. Denn sobald er zu einem Dialog mit Samui gezwungen war – und das kam oft vor, denn sie war schließlich die Leiterin ihres Teams unter Bee – sama – dann blieb er an diesen... Melonen hängen und das bekam dann Karui mit und die war ja eh... wie ein Kerl! Das würde er ihr ja nicht sagen! Da wäre er schön blöd. Und lebensmüde. Denn Karui hatte die Masse, die sie vornerum nicht hatte eindeutig in den Armen. Ähm... bildlich gesprochen oder so. Na ja. Egal. Mannweib eben! Das Rauschen des nahegelegenen Wasserfalls wirkte beruhigend und einschläfernd zugleich. Irgendwie hatte er sich den Frieden weniger unspektakulär vorgestellt. Ein erneuter Blick zur Seite ließ ihn einen kleinen Kiesel entdecken. Ob er diesen von hier bis zum zwanzig Meter entfernten Wasserfall schnippen konnte? Seinen Lutscher grübelt von einer Wange in die Nächste schiebend drehte er nun doch seinen ganzen Körper auf die Seite und starrte fast schon fasziniert diesen hellgrauen Kiesel an. Durch seine plötzliche Regung schien auch Bewegung in den Körper der dunkelrothaarigen Kunoichi neben ihm zu kommen, denn sie wandte sich zu ihm herum und blickte irritiert, aber immerhin schweigend zu ihm herunter. Mit einer plötzlichen Armbewegung näherte sich seine Hand diesem Stein und schnippte kräftig mit dem Zeigefinger dagegen. Dummerweise schien der Stein ein anderes Ziel zu haben als das erfrischende Nass und prallte mit aller Wucht am wohl stählernen Stamm des nächstbesten Baumes ab und verfehlte seine Teamkameradin beim Rückflug um nur wenige Zentimeter. „Sag mal! Geht's noch!“, fauchte sie sogleich und sprang fast schon in Lichtgeschwindigkeit auf um sich zu ihm herumzudrehen und ihn von oben herab böse anzufunkeln. Noch während er sich wunderte, wie sie bei einer solchen Hitze so schnell hatte reagieren können fuhr sie unbeirrt mit ihrer Zeterei fort: „Du gehst mir echt auf den Nerv, Omoi! Was wolltest denn damit bezwecken?“ „Nichts!“, lautete seine knappe und auch wahrheitsgemäße Antwort. Was hätte er denn schon bezwecken wollen? Oder sollen vielleicht? Egal! Ihm war langweilig und Karui vermutlich auch und das legte schon einmal eine gereizte Grundstimmung vor. Hatte er Lust darauf? Ganz bestimmt nicht. Also drehte er sich von ihr weg und signalisierte ihr, dass er keinerlei Interesse an einem weiteren, möglicherweise hitzigem Gespräch mit ihr hatte. „Hey! Omoi! Ich rede mit dir! Penn hier nicht wieder weg!“ „Es ist gar nicht möglich, in deiner Gegenwart weg zu pennen!“, sein Lutscher hatte sich dem Ende zugeneigt und er spuckte den geschmacksneutralen Holzstil ins hohe Gras. Seine Hand tastete nun seine Hosentaschen ab und fanden – zu seinem Glück – schnell das Gesuchte. Ein kurzer Blick auf das Papier verriet ihm den Geschmack, der nun seinen Mund in Kürze fluten würde: „Na, endlich mal keine Melone mehr!“, säuselte er und wickelte das rote Papier, welches auf Kirsche hindeutete, hastig ab. „Bitte was?!“ Erst nun wurde ihm die doch riskante Zweideutigkeit bewusst und er hätte sich am liebsten selbst dafür gewürgt. Sie hatte direkt über ihm gestanden und er hatte das Melonenthema laut erwähnt. Dabei hatte er wirklich nicht an sie gedacht! „Omoi! Du nervst!“, mit ziemlicher Wucht, in seinen Augen absolut unberechtigt, trat Karui ihm in die Seite. Er keuchte schmerzhaft auf. Diese blöden Brustpanzerungen waren einen Dreck wert! Wovor sollten die schützen? Vor Mannsweibern und deren Anfälle bestimmt nicht: „Ich hab den Geschmack gemeint!“, keuchte er und hielt sich die Rippen in gekrümmter Haltung. Diese auch um ihr nicht noch mehr Angriffsfläche bieten zu können. „Natürlich umschreibst du das jetzt mit Geschmack! Mir ist klar, dass ihr perversen Kerle das mit Geschmack umschreibt! Aber das war doch eindeutig!“ „Eindeutig?“ „Ja!“, keifte sie und hob wieder bedrohlich die Faust. „Karui! Ich habe echt überhaupt nicht an deine Titt... ich meine deine Oberweite gedacht!“, wieso war er überhaupt in einem Team mit zwei Frauen? Wieso hatte man ihn nicht in ein ausschließlich rein männliches Team gesteckt? Schnell schob er sich seinen Lutscher in den Mund und versuchte sich wenigstens aus ihrer Reichweite heraus zu robben. Aufstehen war einfach nicht möglich. Robben eigentlich auch nicht so wirklich. Stand sie doch direkt über ihm! Sie funkelte immer noch böse. Irgendwie sehr beunruhigend. „Jetzt mal ernsthaft, Karui – chan!“, er versuchte möglichst viel Liebreiz mitklingen zu lassen. Irgendwo hatte er mal gelesen, dass man Frauen so beruhigen konnte, wenn man ruhig und mit sanfter Stimme auf sie einsprach. „Was hätte ich denn davon, wenn ich mir Gedanken über solch belanglose...“ „Belanglos?“, irgendwie funktionierte das anscheinend nicht. Das Funkeln wurde intensiver. Waren das Blitze in ihren Augen? Seit wann beherrschte sie Raiton? Sie war perfekt in Taijutsu und Kenjutsu... seit wann also bitte Raiton? Er schluckte. „Und was sollte das gerade mit dem Kiesel?“, fauchte sie plötzlich. Wow! Manchmal konnte sie echt von einem Extrem ins andere springen! Gerade wollte sie ihn noch lynchen wegen dieser Melonensache und nun war es der Kiesel, der sie die Faust beängstigend mit angespannten Oberarmmuskeln anheben ließ? Er wusste, dass es ein Fehler war Samui nicht begleitet gehabt zu haben! „Das war ein Versehen!“, er starrte mit abwehrenden Händen vor seinem Gesicht entschuldigend nach oben während er seinen Lutscher im Mund mit seiner Zunge wild hin und her schob. Das besserte seine Aussprache nicht unbedingt. Blitzschnell schnellte Karui nach unten und mit einem heftigen Ruck entriss sie ihm seinen fast neuen Lutscher aus dem Mund und warf ihn im hohen Bogen hinter sich in die Luft. Eindeutig mit einem genugtuenden Grinsen auf den Lippen! „Hey!“, in seinem Aufschrei klang nicht nur Entsetzen sondern auch Enttäuschung mit. Das war sein Letzter gewesen! Wie sollte er die anstehende Nachtwache hier ohne überstehen? „Das war nur gerecht! Strafe muss sein, Omoi!“, flötete die Rothaarige nur und diesmal war er es, der das Gefühl hatte, sie mit Blitzen zu strafen. Nur hatte er den Vorteil, dass er ein Raiton – Anwender durch und durch war. „Wie konntest du nur, Karui? Das war mein Letzter! Jetzt werde ich mich bestimmt schlechter bei der Nachtwache konzentrieren können! Was wäre wenn uns dann jemand angreift und ich habe es dann nicht mitgekriegt weil ich mich nicht konzentrieren konnte? Wenn irgendein brutaler Shinobi dich entführen würde oder schlimmer noch, er kidnappt Bee – sama? Ich würde mir das nicht verzeihen und dann demjenigen, der das angezettelt hätte, verfolgen und töten und dann würde er wieder jemanden schicken und dann gäbe es wieder Krieg! Stell dir vor, es gäbe wieder Krieg weil du dafür gesorgt hast, dass ich mich nicht konzentrieren konnte! Das würde Bee – sama gar nicht gefallen! Was wäre wenn er dann so enttäuscht von uns ist, dass er unser Team auflöst! Dann würdest du bestimmt in ein Team mit Neulingen enden, die du dann die ganze Zeit trainieren müsstest und ich werde dann bestimmt an die Front von diesen Krieg geschickt und wir würden uns nie wieder sehen! Was wäre wenn wir uns nicht mehr wiedersehen würden? Dann wären wir kein eingespieltes Team mehr und wer sollte dann Samui stützen...“, ihr Augen wurden zu Schlitzen, „...ich meine schützen? Jetzt stell dir das doch mal vor?“ „Omoi! Halt die Klappe!“ Doch der Weißhaarige ignorierte die Worte seiner Teamkameradin und haspelte weiter seinen Text wie in Trance herunter: „Oh wie grauenhaft! Ich bin ja schon jetzt ganz neben mir! Wie soll ich denn jetzt die Nachtschicht übernehmen? Was wäre wenn jetzt genau hinter dir...“ Und in der Sekunde ertönte ein lauter Knall hinter der Rothaarigen und ließ beide Shinobi aus Kumogakure fast schon panisch hysterisch nach hinten wegspringen. Karui hatte geistesgegenwärtig nach einem ihrer Kunais gegriffen und fixierte den Punkt im aufgewirbelten Staub unweit vor ihnen, während Omoi gerade nur noch zu einem lauten Schlucken fähig war: „Ich hab's geahnt! Jetzt haben wir Krieg!“, stöhnte er und erntete nur einen bitteren Blick aus den gold – schimmernden Augen seiner Kameradin. „Du sollst die Klappe halten sonst erlebst du deinen Krieg gleich hier!“ Der Staub legte sich und drei Personen wurden sehr schnell erkennbar. „Ich danke euch für den Transport, Tsuchikage – sama! Sie haben Naruto und mir einiges suchen und somit viel Zeit gespart!“, diese Stimme war von einem kühlen, männlichen Ton und kam aus Richtung des ANBUs aus Konohagakure, dessen Gestalt nun nach und nach immer detaillierter sichtbar wurde. Er trug etwas im Arm, was einem größeren Stofftier ähnlich war. Aber warum sollte ein ANBU sein Kuscheltier mit zum Außeneinsatz mitnehmen? Omoi grübelte verwundert. Er verstand nicht immer das seltsame Verhalten der Eliteninjas der nun neuallierten Großreiche. Aber dieser Konohanin war in Begleitung des Tsuchikage gekommen. Das deutete doch schon einmal auf ein Problem hin! „Siehst du, Karui, ich hatte Recht! Vermutlich hast du meinen Lutscher so weit geworfen, dass er anderswo Schaden angerichtet hat und nun haben wir hier Konohagakure und Iwagakure und somit den Stress!“ „Hä?! Drehst du jetzt ganz am Rad?“, fauchte die Angesprochene nur unweit hinter ihm und befand sich immer noch leicht in Angriffsstellung. Friedensvertrag hin oder her, ohne Anmeldung gab es an ihr kein vorbeikommen! Doch dann wurde auch ihr bewusster, wer da genau vor ihr stand und auch, wenn sie zunächst gehemmt wirkte durch das Erscheinen des Tsuchikage und seiner Enkelin, so machte dieser ANBU diese Blockade wieder wett. „SASUKE UCHIHA!“, keifte sie und sprintete so schnell an Omoi vorbei auf den Sharinganträger zu, dass dieser noch nicht einmal Zeit hatte, sich benannten Schwarzhaarigen genauer anzusehen. Dieser schien auch in Sekundenbruchteilen dieses seltsame Stofftierchen abzusetzen, an seinen Rücken zu greifen und etwas hervorzuziehen, welches Omoi sogleich als das legendäre Kusanagi identifizieren konnte, welches nun von einem zischenden Geräusch, dem Zwitschern von tausend Vögeln gleichkommend, unter heftig zuckenden Blitzen hell aufleuchtete und das nun auf ihn herab sausende Kunai mühelos abwehrte und sogar hälftig zerteilte. Nach einem relativ kurzen Flug hatten wir eine sich selbst fortbewegende Insel angesteuert, welche ich ziemlich schnell als riesige Schildkröte ausgemacht hatte. Naruto und ich hatten Glück gehabt. Ohne die Mithilfe des Tsuchikage wäre diese Suche doch reichlich umständlich geworden. Gewiss hätte ich mithilfe von Kuchiyose nach Degozaru, meinem Adler, rufen können, doch ohne genaue Standortangaben oder einer Route wäre dieser mit uns bis zur Erschöpfung, gerade bei diesen Temperaturen, über den Weiten des Meeres gekreist. Onoki wusste ganz genau, wo sich Shimagame befand und setzte uns zwar etwas unsanft, jedoch an einem Stück in einem etwas seltsam anmutenden Wald auf dem schier riesigen Rückenpanzer dieser Schildkröte ab. Der kleine, alte Mann, der mir persönlich gerade einmal bis zum Hüftknochen reichte, kratzte sich mit einem freundlichen Lächeln an seinem doch schon recht kahlen Kopf nachdem ich ihm meinen Dank ausgesprochen hatte und nickte verstehend: „Hoffen wir einmal, dass man den jungen Hokage hier wieder hin bekommt! Ihr solltet danach in Begleitung von Bee nach Kumo zurückkehren. So wie ich Ay kenne wird er jetzt schnellst möglich eine Konferenz einberufen lassen und an dieser sollte auch Konoha teilnehmen“, sein großväterlicher Blick strich kurz über Naruto, der ziemlich kraftlos wirkend in meinen Armen baumelte. Anscheinend war er in dieser Gestalt nicht so ganz flugtauglich. Oder die Hitze machte ihm wirklich mehr zu schaffen als ich anfänglich vermutet hätte. Mein innerer Sensor sprang fast automatisch an und aktivierte mein Sharingan. „SASUKE UCHIHA!“, ertönte ein Schrei und ich sah wie sie wie in Zeitlupe auf mich zueilte. Diesen Effekt hatte ich meinem Sharingan zu verdanken. Es war eine Haupteigenschaft, damit gegnerische Züge vorauszusehen. Und gerade war es wohl ein von dieser Rothaarigen äußerst unüberlegter Angriff gewesen, dem ich nun ohne weiteres ausweichen würde können, doch ließ ich Angriffe auf meine Person und nun auch auf den Hokage selbst seltenst darauf beruhen einfach nur zur Seite zu springen. Ich setzte Naruto ab und griff mit meiner Linken hinter meinen Rücken, ummantelte fest den kühlen Griff meines Kusanagi und während ich es noch zog ließ ich mein Chidori Touken sanft in die scharfe Klinge mit einfließen, nur um diese Klinge somit unzerstörbar zu machen. Das von ihr geführte Kunai prallte auf meine geführte Klinge. Es ertönte ein leicht grelles Zischen und mein von unten hergeholter Schwung zerschnitt die gegnerische Waffe wie ein Stück Butter in der prallen Sonne. Die Rothaarige kam mit den Händen auf ihren Knien abstützend keuchend wenige Schritte hinter mir zum stehen. Fuhr augenblicklich herum und ließ dabei den noch in ihrer Hand verbliebenen Rest der zuvor verwendeten Stichwaffe fallen. Diese Hand nun zur Faust geballt holte sie weit aus. Sollte dies ein schlechter Witz sein? Noch während sie ausholte nutzte ich die Zeit, welche für alle umstehenden Personen nur wenige Mikrosekunden gewesen sein dürfte, um Naruto, welcher bislang starr zu meinen Füssen gesessen hatte, wieder auf meinen Arm zu heben und einige Meter nach hinten weg, auf einen recht robust aussehenden Ast, zu springen. Sie schlug also demnach ins Leere. Sie war schlichtweg zu langsam. „Ha ha! Ein Tempo wie damals der junge Raikage! Beachtlich!“, ein Kompliment Onokis hörte selbst ich gerne. Schließlich war er ja schon ein geschichtliches Relikt vergangener Zeiten. Er hatte alle Kriege miterlebt und somit auch viele hervorragende Shinobi kennenlernen dürfen! „Nur der Gelbe Blitz von Konoha war schneller!“, fuhr er fort und betrachtete nun die still vor sich hin fluchende Kumo – Kunoichi. „Karui!“, rief dieser weißhaarige, ziemlich dunkelhäutige Kerl, der zuvor noch neben ihr gesessen hatte und immer noch an dieser Stelle saß und auch nicht die Anstalten machte, seiner Kameradin zur Seite zu stehen, „Er steht nun unter dem Schutz des Hokage! Gibt nur Stress! Was wäre wenn...“ „HALT'S MAUL, OMOI!“ Irritierenderweise schlug das nächste Kunai nicht bei mir, sondern diesem Omoi direkt vor seinen Füssen in die staubtrockende Erde ein und dieser zog panisch die Beine eng an seinen Körper. Also... vielleicht liegt es an der Berufsauswahl, aber irgendwie scheinen nicht nur die Kunoichi aus Konohagakure einen leichten Hang zur Brutalität ihren männlichen Teamkameraden gegenüber zu haben. Ich spürte deutlich an Narutos Herzschlag und beschleunigtem Puls, dass auch er gerade an die unzähligen Übergriffe auf seine Person durch eine doch recht aufbrausende Rosahaarige gedacht hatte. „Ich habe mir damals geschworen, dass ich diesen Uchiha fertig mache und das mache ich jetzt auch!“, giftete diese Karui jetzt weiterhin den Weißhaarigen an und heftete danach diesen Blick wieder auf mich. Mit ihr hätte ich jetzt bestimmt noch ein bisschen herumalbern können, aber irgendwie fehlte mir dazu gerade die Lust und die Zeit. Wenn sie sich also nicht bald beruhigen würde, und danach sah es gerade nicht aus, dann würde ich andere Seiten aufziehen müssen. Ich seufzte. Töten fiel da natürlich raus. Das hatte ich selbst zu Zeiten Orochimarus nie getan ohne wirkliche Notwendigkeit. Ich war ein Shinobi, ein Kenshi und für viele auch noch der Verräter meines Heimatdorfes, aber ich war sicherlich kein gewissenloser Mörder oder Schlächter. Und dieser Verdacht würde leicht aufkommen wenn ich nun ohne zu zögern meine wahre Stärke ausspielen würde. Sie griff diesmal an ein auf ihrem Rücken befestigtes Kurzschwert und setzte bereits zum Sprung an, als sie eine kleinere Hand augenscheinlich sehr sanft am Unterarm packte. Anhand ihrer Mimik jedoch war dies eindeutig kein zärtliches Zurückhalten mehr, sondern ein schmerzender, knallharter Griff. Onoki funkelte sie trotz der Krafteinwirkung, die er eindeutig auf sie verübte, freundlich in ihre seltsam golden erscheinenden Augen: „Er ist die Leibwache des hier anwesenden Hokage! Es wäre äußerst dumm sich verleiten zu lassen! Auch wenn es in den Fingern juckt!“ „Er ist ein Verbrecher!“, schrie sie den Älteren ziemlich aufgebracht an, doch der schien leicht den Kopf zu schütteln. „Er hat seine Schuldigkeit getan gegen Madara. Er hat das vollste Vertrauen des Hokage und unsere Schuld diesem gegenüber ist unermesslich! Der Friede steht und fällt mit ihm.“ Naruto war bei dieser letzten Aussage zusammengezuckt. So hatte ich das noch nie wirklich betrachtet. Man hatte meinem Dobe eine ganz schöne Last auf die Schultern gepackt. Er sollte nicht nur den Hokage geben, sondern als Friedenssymbol herhalten. An und für sich ein Verhalten, welches ich nicht so einfach tolerieren wollen würde, schrie es doch in meinen Augen nach absoluter Bequemlichkeit der Anderen. Kind der Prophezeiung hin oder her! Naruto war, wie ich, doch noch nicht einmal 18 und da wollte man ihm eben mal das Schicksal der ganzen Welt auf die Schultern packen? Irgendwie passte mir das gar nicht. Die Rothaarige schien ihre verkrampfte Haltung noch nicht ganz aufgeben zu wollen, doch Onoki blieb standhaft. „Hey! Yo! Was geht'n hier jetzt ab!“, diese doch recht dunkle Stimme donnerte über diese stetig voller werdende Lichtung und zog alle Blicke auf die nächst stehende Baumreihe, unter der sich nun zwei weitere Gestalten erkennbar zeigten. Der Eine war von schmächtiger, aber hochgewachsener Natur mit eckigen, länglichem Gesicht. Kleine Augen und noch kleinere Pupillen beäugten die Szenerie vor ihm auf dem Platz mittig der Lichtung und er zog die Nase, welche ein längliches, schwarzes Tattoo aufwies, kraus. Neben ihm erschien eine mir weitaus bekanntere Person. Groß, äußerst muskulös und von dunklem Typ. Nicht so dunkel wie der augenscheinliche Teamkamerad der Furie, doch um einiges ausgeprägter als die sonnengeküsste Haut meines besten Freundes. Ich erkannte ihn auf Anhieb. Ich prägte mir grundsätzlich Shinobi ein, die mir allein durch ihre herausragenden Fähigkeiten im Gedächtnis bleiben würden und der Hüne da war ein hervorragender Kenjutsu und Raiton – Anwender. Damals sogar, und das musste ich mir zu meiner Schande voll und ganz eingestehen, ein besserer Anwender als ich es war. Aber das war damals. Die Lust auf einen erneuten Kräftevergleich wurde wieder leicht in mir geweckt. Aber dem dürfte ich nicht nachgeben. Es gab Wichtigeres! Er schob seine Sonnenbrille zurecht. Schien sie sich förmlich noch tiefer in sein markantes Gesicht mit der Tätowierung auf der Wange pressen zu wollen. „Bee – sama!“, krächzte die Kunoichi ungehalten und versuchte sich nun doch aus dem Griff Onokis zu befreien indem sie ihren Arm nach hinten zog. „Tsuchikage – sama!“, begann der Begleiter des Jinchuriki vom Achtschwänzigen, „Was führt euch denn zu uns?“ Doch ich spürte bereits, dass die beiden Neuankömmlinge gar keine Antwort erwarteten, denn Killer Bee's bebrillter Blick richtete sich sofort in die Baumkrone, in welche ich zuvor gesprungen war und ihn nun in ebensolcher Intensität wie er mich begutachtete, zurückstarrte. „Ich bringe euch den Rokudaime Hokage sowie seinen ANBU! Es gab erneut Vorfälle und es wird eine Konferenz einberufen werden. Einzelheiten werden wir euch bekannt geben sobald ihr eure Leute im Griff habt!“, grummelte Onoki etwas genervt und obwohl ich es durch die dunklen Gläser nicht sehen konnte hatte ich das Gefühl, dass Bee auch dem Alten für einen sehr kleinen Augenblick seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. „Steckst ganz schön in der Scheiße, Kleiner! Konoyarou! Bakayarou!“, ich fragte mich gerade, wen er meinte. Deutlich wies seine Körperhaltung in meine Richtung, doch schien er auf den Inhalt meiner festen Umklammerung zu achten. „Zeigt mal weniger Widerwillen – setzt euch und fangt an zu chillen!“, diesen seltsamen Ausruf jedoch hatte er an die beiden Gestalten gewandt, die ihm wohl unterstellt waren. Der Weißhaarige schien sich nicht weiter zu regen. Schließlich hatte er sich auch zuvor nicht wirklich bewegt noch in irgendeiner Form einen Verdacht aufkommen lassen, dass er überhaupt bewegungsfähig war. Und die Rothaarige ließ sich noch an Ort und Stelle auf ihren Hintern fallen und verschränkte schmollend die Arme. Anscheinend war dieser Bee doch eine Respektsperson. Ich sollte daher meine vergangene Verachtung ihm gegenüber ablegen und dem inneren Wunsch Narutos, den ich wie geschriebene Buchstaben vor meinem inneren Auge sah, nachgeben. „Wir haben schon mit euch gerechnet. Allerdings noch nicht so zeitig!“, der Begleiter Bee's näherte sich uns nun an und ich sprang von meiner erhöhten Stellung herunter. „Ihr wisst anscheinend, was passiert ist?“, meine Lippen zusammengepresst bemerkte ich, dass er meinem flüchtigen Blick zu Naruto gefolgt war. „Natürlich. Er ist der Jinchuriki aller neun Bijus. Sie sind alle mit ihm verbunden“, er beugte sich zu ihm herunter und Naruto hielt dieser Begutachtung stand. Dann erhob der mir noch Fremde sich wieder und mir fiel erst jetzt auf, dass wir auf gleicher Augenhöhe waren. Diese kleinen Augen wirkten irgendwie zurückgedrängt in seinem Gesicht, welches leicht fahle Schatten aufwies. Anscheinend hatte er in den letzten Tagen wenig geschlafen. Da hatten wir etwas gemeinsam. Nur war der vor mir wesentlich älter als ich. Er konnte diesen Stress wohl nicht mehr so leicht wegstecken. „Ich bin Motoi! Ich bin der Verwalter von Shimagame und Tierpfleger. Zudem betreue ich die Hauptkörper“, ich spürte erneut, dass er Naruto beäugte, „aller Bijus und Kurama macht uns gerade Sorgen! Uchiha Sasuke nehme ich an?“ Ich nickte zustimmend: „Nicht nur euch macht Kurama Sorgen.“ Naruto zappelte plötzlich etwas ungestüm auf meinem Arm herum, so dass es mir schon schwer fiel ihn fest zu halten. Wobei ein Sturz oder Sprung aus dieser geringen Höhe ihm sicherlich nichts anhaben konnten. Ich lockerte meinen Griff und er sprang sogleich dem gebräunten Hünen vor die Füße, der sich während meines kurzen Gespräches mit diesem Motoi uns angenähert hatte. Ich fand es gerade irgendwie ungemein beruhigend, dass der Kerl absolut unbewaffnet schien. Ich konnte weder Samehada noch eines seiner anderen acht Schwerter an ihm ausfindig machen. Aber er war ein erfahrener Shinobi aus Kumogakure. Er wüsste sich schon zu wehren wenn er es denn für nötig befand und mir war bekannt, dass die Kumonins größtenteils hervorragende Raiton und Taijutsu – Anwender waren! Schlichtweg sollte man sich Killer Bee einfach nicht zum Feind machen. Dies hatte ich auf alle Fälle aus meiner ersten Begegnung mit ihm schlussfolgern können. „Yo! Keine Panik! Wir sollten uns erstmal locker machen!“ Motoi legte den Kopf etwas schräg und irgendwie hatte dieses seltsame Lächeln einen entschuldigenden Ausdruck für diese Aussage des Jinchuriki des Hachibis. „Naruto brauch seinen Körper wieder!“, was sollte ich nun groß drum herum reden. Anscheinend wusste man hier eh im Großen und Ganzen was passiert war und wir brauchten schnell eine Lösung. Es taten sich einfach gerade zu viele Probleme an unterschiedlichen Orten auf und Naruto wurde zudem an fast allen Fronten gebraucht. Und das nicht als 50 Zentimeter großer Flohwohnblock. Killer Bee und Motoi tauschten sich seltsame, vielsagende Blicke aus. „Wir haben da schon eine Idee! Ich nehm den Kleinen zum Trainingsraum – doch rein kommst du da kaum! Du musst erst die Prüfung wie alle anderen auch bestehen – erst dann bist du fähig weitere Schritte zu gehen! Verstanden?“ Öhm... ja. Langsam bereute ich es wirklich, Konoha jemals verlassen zu haben. Hätte ich das nicht getan hätte Naruto vermutlich niemals das Bedürfnis haben müssen, sich mit den seltsamsten Gestalten, die dieser Planet herzugeben vermag, anfreunden zu müssen. Ich müsste sie doch bald alle durch haben, oder? Was mochte da noch kommen? Obwohl... besser ich dachte nicht darüber nach! „Wie schaut die Prüfung aus? Wir haben keine Zeit und ich will es schnell hinter mich bringen!“, ich sah bewusst Motoi an, damit dieser mir eine Antwort gab. Er schien mir hier gerade noch der Normalste von Allen zu sein! Killer Bee bückte sich und schnappte sich Naruto am Nackenfell. Ich fragte mich innerlich, ob dies nicht auch liebevoller möglich gewesen wäre, zumal Naruto einen seltsamen Fiepslaut von sich gab, den ich nicht unter Schmerz oder Schock zu zuordnen wusste. Aber ich sparte mir Einwände. Was sollten diese nun auch an der Situation verändern? „Die Jinchuriki sollten in perfekter Symbiose mit ihren Bijus agieren können“, tatsächlich begann nun Motoi den weiteren Verlauf näher zu erläutern, „Das funktioniert jedoch nur, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Daher unterziehen sich alle Jinchuriki der Prüfung am Wasserfall der Wahrheit! Dort wird man mit seinem wahren Selbst konfrontiert!“ „Ich habe bereits den Biju – Modus im Kampf gegen Madara angewandt...“, wollte ich gerade einwenden, doch Killer Bee unterbrach mich abrupt. „Kurama hat eine Ausnahme gemacht! Dem Kleinen zu Liebe. Mehr nicht. Also bild dir nichts drauf ein. Die Prüfung muss sein! Konoyarou! Bakayarou!“ „Kurama ist ein Sonderfall“, Motois Stimme hingegen hatte nun einen seltsamen Ton angenommen. Sie erinnerte mich seltsamerweise sehr an die Stimme von Iruka – sensei zu meiner Zeit an der Akademie. „Der Yondaime hat damals das Chakra des Kyuubi in zwei Teile gespalten, die wir Yin und Yang nennen. Das ist selbst unter den Bijus einmalig, da er dadurch zwei Jinchuriki hatte. Zum einen Naruto und zum anderen Minato Namikaze. Aber der zweite Teil wurde auf Bitten Narutos“, er zögerte, suchte wohl die richtigen Wörter, „und auch nur deswegen auf dich übertragen. Dieses Chakra in jedem von euch ist fähig Gestalt anzunehmen. Die beiden vereinten Chakren sind hier auf Shimagame als Hauptkörper zu finden bei den anderen Bijus. Ihr beiden Jinchuriki seit mit diesem Hauptkörper und geringem Restchakra jedoch an diesen Hauptkörper gekoppelt. Ihr seit Beide jeweils in der Lage, den wahren Kurama zu beschwören, allerdings im Alltag nur seine Chakragestalt, die in euch wohnt, zu erkennen!“ Also war der Mini – Kurama im Krankenhaus während meines Erwachens wohl Narutos inneres Haustierchen gewesen und nicht unser Gemeinsames? Dann hatte ich auch so ein Vieh in mir wohnen? Na ja, nicht wirklich sondern wohl eher ein manifestierbarer Schatten seines Chakras! „Ich sehe, du verstehst, was ich meine!“, Motoi schien ein hervorragender Mimikdeuter zu sein! Denn selbst mir war bewusst, dass man meine Gesichtsregungen nicht ohne weiteres deuten konnte. „Das heißt, um über die volle Kraft des Kyuubis zu verfügen muss ich diese Prüfung da machen?“ Er nickte, wurde aber von Killer Bee unterbrochen der diesmal lachte: „Volle Kraft sicherlich nicht! Das liegt in Narutos Ermessen! Er ist der Hauptjinchuriki, das solltest nicht vergessen. Minato war ein gerissener Hund als er Naruto die Fuin nannte und so gesehen noch einen Notfallschalter in dich bannte!“ Okay! Selbst das hätte ich mir denken können! Im Eifer des Gefechts damals hätte mir Naruto sicherlich den kompletten Kyuubi eingepflanzt! Aber sein Vater war nicht umsonst damals zum Yondaime ernannt worden und er war ein Genie in Versiegelungsjutsus gewesen. Natürlich hatte er auf die Schnelle damals die Fingerzeichen so abändern können, dass es jederzeit möglich war, mir den Kyuubi mit nur wenigen Handkniffen aus dem Körper heraus zu bannen, was für mich vermutlich den sofortigen Tod zur Folge haben würde. Naruto vertraute mir blind. Sein Vater hatte es anscheinend nicht getan. Wirklich sauer konnte ich aber nicht wirklich darüber sein. Aufgrund meiner Vergangenheit hatte ich sogar absolutes Verständnis dafür. Man wollte auf Nummer sicher gehen. Man wusste, wie stark ich war und auch das ich alles bereit dafür war zu tun um weitere Stärke zu erlangen. Und selbst mein naiver Naruto wusste wie nah ich der Dunkelheit gekommen war und wie sehr sie mich verführt hatte. Das nur er es war, der mich aufhalten konnte. Was würde also geschehen, wenn Naruto nicht mehr war? Wenn ihm etwas zustoßen würde? Wer wäre da noch in der Lage, mich aufzuhalten? Mich davon abzubringen, das Fuchschakra zu missbrauchen? Dieser Notfallschalter war wirklich nur zu unser aller Besten! Minato Namikaze war wirklich ein beachtenswerter Shinobi gewesen und ich blickte auf Naruto, der nun von Killer Bee hinfort getragen wurde in irgendeinen Trainingsraum, in welchen ich nach Beendigung dieses Tests auch gehen dürfte. Ob Naruto wusste, dass er wirklich sehr viel von seinem Vater in sich trug? Ich drehte mich zu Motoi herum und sagte ihm, dass ich nun bereit für diese Prüfung sei und er mich zu jenem Ort führen sollte. Irgendwie stockte mir der Atem. Natürlich hatte ich mit so etwas gerechnet, als mir dieser seltsame Typ und sein Kumpel mir gesagt hatten, dass ich hier mit meinem wahren Selbst konfrontiert werde, aber so? Ich merkte, das ich schluckte beim Anblick meines sich auf mich zu bewegenden Spiegelbildes, doch mein Mund war trocken und der Schluckreflex hinterließ ein unangenehmes Brennen im Hals. Das war wirklich ich! Nur konnte ich mich nicht erinnern, jemals wirklich so hämisch gegrinst zu haben. Fast schon überheblich. Oder hatte ich es doch? Denn wenn ich das war... Was denkst du, was du hier tust?< unterbrach mich plötzlich meine eigene Stimme und ich betrachtete die kühlen Gesichtszüge genauer. War ich wirklich so? Wirkte ich so auf andere? Oder kam es mir gerade nur so vor, dass mich eine unheimliche Kälte erfasste? Natürlich war es größtenteils von mir gewollt, dass ich kühl und unnahbar wirkte. Ich hatte nie großen Wert darauf gelegt großartig Freundschaften mit allen und Jeden aufzubauen. Das war Narutos selbsternannte Aufgabe. Ich mochte es von jeher ruhiger. Aber diese mir nun entgegengebrachte Kälte ließ selbst mich frösteln trotz der hohen Temperaturen. „Was ich hier tue? Ich werde dich besiegen und dann die Kraft erlangen, die ich brauche!“, zischte ich heiser und hielt meine Hand griffbereit über mein Kusanagi. Tzz!<, entgegnete er mit amüsiertem Grinsen und leicht schräg gestelltem Kopf. Es hatte wirklich etwas makaberes an sich, mit sich selbst ein Gespräch zu führen, ohne dabei zu denken, man würde dem Wahnsinn verfallen oder zu wissen, was dieses Selbst nun als nächstes tat oder sagte. Du kannst mich nicht besiegen! Ich bin du! Und da du dich ja selbst für den Besten hälst dürfte das etwas schwierig sein!< Versuchte ich mich gerade selbst zu provozieren? Ganz schön überheblich! „Du vergisst, dass ich so wohl all meine Stärken als auch meine Schwächen kenne!“, Finger um Finger schloss sich meine Hand um mein Langschwert. So, der ach so werte Uchiha Sasuke gibt Schwächen zu?<, sein Grinsen wurde breiter. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals so ein breites Grinsen zur Schau getragen zu haben. Vor allen Dingen war es noch nicht einmal ein falsches Grinsen! Jetzt mal Spaß beiseite! Was willst du hier? Du hast weder wirklich Ambitionen irgendwas für Konoha zu tun, noch dich um irgendwelche Probleme anderer zu scheren! Und da brauchst du nun auch nicht zu widersprechen, da ich weiß, wie du tickst<, er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe, >Wäre es da nicht für alle einfacher, wenn wir diesen Unsinn hier vergessen? Du willst doch eigentlich nur deine Ruhe haben. Die Zeit, die dir jetzt noch mit unserem Bruder bleibt, genießen!< So ein Unsinn! Niemals würde ich still sitzen bleiben können und einfach zusehen, wie Itachi starb! Wenn er doch wirklich ich war, dann sollte er doch genau diese Eigenschaft von mir kennen. Stimmt ja! Wir sind „ein Rächer“<, lachte er hell auf und verschränkte die Arme vor seiner Brust, > Wen oder was rächen wir denn jetzt? Also diese ganze Familiensache haben wir ja nun schon lang genug durchgekaut! Ist nun etwas langweilig!< Das war eindeutig mein Sarkasmus. Wieder näherte er sich mir um weitere drei Schritte: > Ach, wir sind ja nun verweichlicht, wie ich merke!< Ich hob eine Augenbraue. Verweichlicht? Ich? Er legte seinen rechten Zeigefinger ans Kinn und schien nachdenklich gen Himmel zu blicken: > Was so ein bisschen Gefühle doch anrichten können! Das war es dann wohl mit dem Image! Wollten wir ihn nicht umbringen? Ihn und alle Anderen abschlachten? In ihrem Blut waten und so weiter?< Gerade ging wohl mein Sarkasmus über die Ironie in meine innere Verwirrtheit über. Ich spürte wirklich Groll gegen mein eigenes Ich aufkommen. Er machte sich wirklich lustig über mich! „Du hast Recht. Es gibt nichts mehr zu rächen, was meine Familie betrifft. Es gibt nur noch etwas zu beschützen!“ Was redete ich da nun schon wieder? Baka! So ein Unsinn! Warum sollten wir ihn beschützen wollen? Usuratonkachi war uns stets ein Klotz am Bein. Lästig, nervig und behindernd!< „Da gebe ich dir sogar in allen Punkten recht“, ich schmunzelte und spürte, wie sich mein Griff um das Schwert lockerte, „Aber er war da!“ Das hier war ein anderer Kampf als ich erwartet hatte und als ich es gewohnt war. Diesmal hob er eine Augenbraue an: > Er war da? Wohl eher aus Eigennutz! Ohne uns hätte er nichts gegen Madara bewirken können!< Das war eindeutig mein überzogenes Selbstwertbewusstsein. „Er war da lange bevor Madara ein Problem wurde! Er hat für unsere Rückkehr gekämpft! Mit Einsatz seines Lebens!“, meine Stimme hatte deutlich an Schärfe hinzugewonnen. Stritt ich hier gerade mit mir selber und verteidigte dabei meinen Dobe? Irgendwie fast schon lächerlich! Erneut grinste er schief. Diesmal jedoch war diese vorangegangene Kälte gänzlich verschwunden. Irgendwie kam mir nun seine Ausstrahlung ungewohnt warm vor. Wir sind wohl auf sein Geständnis reingefallen, hm?< „Naruto würde mich nicht belügen!“, antwortete ich nur knapp, aber ich sah daraufhin ein Aufblitzen in den Augen meines eigenen Gegenübers. Wir vertrauen ihm, ja? Wieso vertrauen wir uns dann selbst nicht mehr?< „Wie?“ Meinte er, dass ich mir selbst nicht mehr vertrauen würde? Das war doch absoluter Unsinn! Wir haben uns zurückgehalten! Wir hätten die Akatsuki allein besiegen können. Warum?< „Weil wir nicht alleine waren! Naruto wäre gefährdet gewesen! Und was bringt mir ein finaler Schlag wenn selbst ich diesen nicht überstehen würde!“ Er lachte plötzlich ziemlich überraschend für mich auf und hielt sich dabei sogar den Bauch: > Der große Uchiha Sasuke nimmt Rücksicht? Ha ha! Wohl eher zum Eigenschutz!< „Unsinn!“, brummte ich direkt entgegen, „Ich sagte doch, Naruto war auch da. Ich bin sein ANBU! Es ist meine Aufgabe, ihn zu beschützen!“ Sein Lachen erstarb genauso schnell wie es eingesetzt hatte: > Nun sage ich dir: Unsinn! Das war nicht der wahre Grund!< Ich schwieg. Was sollte ich da nun zu sagen, denn dies war der Grund. Doch allein bei diesem Gedanken zwickte es mich wieder direkt neben dem Siegel auf meiner Brust. Und ich wusste, dass dies keine verspäteten Wundheilungsschmerzen meiner Narbe waren. Es war mein Herz, welches schmerzte und ich konnte nicht einmal genau sagen, warum. Er hingegen grinste wissend: > Tzz! Man sagte uns, man müsse hier gegen sein wahres Selbst kämpfen, nicht wahr?< Ich nickte nur. Weißt du, wie dieser Ort hier heißt?< Mir war mittlerweile selbst bewusst, dass dies kein Kampf im eigentlichen Sinne war. Nichts Körperliches. Nichts Kräftemessendes. Der Wasserfall der Wahrheit!< Hier kämpfte ich wirklich mit mir selbst. Mit meinen Gedanken! Wir stellen uns hier der Wahrheit!< Das da war wirklich ich! Und ich wusste nun auch ganz genau welcher Teil meines Ichs! Wir haben es gespürt, das Stechen im Herzen, als wir wieder versucht haben, es zu leugnen. Nur leugnest du es eigentlich nur noch uns selbst!< Ja, ich war mir wirklich sicher, welcher Teil nun da vor mir stand und mit mir Gespräche führte. Der Teil, den ich so lange verdrängte. Wir wissen doch, was das ist, was uns da so schmerzt und was wir so missbilligend all die Jahre in uns dulden, aber wegsperren!< Er grinste nicht mehr. Seid sie alle uns verlassen haben! Alle bis auf ihn!< Er sah beschämt auf die Wasseroberfläche des kleines Teiches, auf dem er mir genau gegenüberstand. Mittlerweile nur noch eine Armlänge entfernt. Ich sah in den schwarzen Augen ein ungewöhnliches Glitzern. Auch dieses kannte ich. Ich handhabte es bisher stets so, wie ich alles handhabte, was in diese Richtung ging: ich unterdrückte es. Ich ignorierte es. Und oft genug auch tolerierte ich diese nicht, da sie mich behinderten. Meine Gefühle. Und nun standen sie vor mir. Meine kalte Gleichgültigkeit. Meine kindliche Angst. Mein reiner Sarkasmus. Meine rasende Wut. Meine stille Trauer. Meine übergroße Sorge. Mein unumstößliches Vertrauen. Mein hervorstechender Mut. Meine überwältigend große... Liebe!< Und mein Spiegelbild weinte. Es weinte mit einem Lächeln im Gesicht. Ein warmes Lächeln. Ich schmunzelte... ein Naruto – Lächeln. Ich wusste nicht, dass ich so lächeln konnte. Ich hob meine Hand. Langsam und vorsichtig näherte sie sich meinem Spiegelbild an und ruhte schließlich auf der mir gegenüberliegenden Wange. Strich sanft eine der Tränen weg. Es tat irgendwie weh, sich selbst in Tränen aufgelöst vor sich selbst stehen zu sehen. Aber gleichzeitig hatte es auch irgendwie etwas befreiendes. Und auch etwas beruhigendes. Denn ich spürte diese warme Wange und die heißen Tränen auf meiner Hand als wenn es meine eigenen wäre. Und ich erkannte mein Selbst, welches ich jahrelang unterdrückt hatte. Nur widerwillig und auch nur mit Bedacht zugelassen hatte. Gleichgültigkeit, Wut, Trauer und Hass hatten in mir alles andere verdrängt und bisher war ich sogar der Annahme, dass sie es sogar vernichtet hatten. Und dann war es in den letzten Tagen, seit meinem Erwachen, wieder häufiger geschehen, dass ich nachdachte. Über mein Leben. Über den Sinn. Über meine Gefühle und über Naruto. Es führte in meinem Leben wirklich jeder Weg zu Naruto. Ich sollte es akzeptieren. Eigentlich sollte ich bei Naruto nicht mehr von 'sollen' sprechen. Ich wusste doch nur selbst zu genau, dass es ein 'wollen' war. Und das schon seit Jahren. Stets unterdrückt. Und hier war nun der Beweis, dass ich es nicht mehr länger unterdrücken sollte. Das Gefühl in mir wollte frei sein. Nicht mehr verschlossen hinter der Trauer um meinen Clan, hinter dem Hass auf die Ältesten und der Wut darüber, nicht stark genug zu sein. Es wollte atmen. Es wollte aussprechen was es fühlte und ich wollte es auch. Ja, ich wollte bei Naruto sein. Denn wenn ich es nicht war, dann schmerzte es. Und es schmerzte auch, wenn ich dieses Gefühl, welches ich eindeutig hatte, wenn ich an ihn dachte, verleugnete. „Mein Leben hat nur Sinn wenn ich die Gefühle wieder zu lasse. Alle Gefühle. Nicht nur die Negativen. Auch die Positiven. Auch die Gefühle für Naruto.“ Ja. Ich liebe Naruto Uzumaki! Und das schon verdammt lange! Über mich selbst schmunzelnd schloss ich die Augen und wandte den Blick Richtung Boden. Schon seltsam, welche Einsichten man doch bekam wenn man mal mit sich selber sprach. Naruto Uzumaki. Der nervende Dobe. Die ungestüme Quasselstrippe. Mein Usuratonkachi, welches sich von einer Katastrophe in die Nächste stürzte ohne darüber nach zu denken. Stets mutig. Stets selbstlos. Stets beachtenswert! Ich vertraute ihm. Das habe ich auch schon immer irgendwo getan! Und wenn er bereit war Anderen zu vertrauen, dann würde ich das auch tun. Und sollten diese Anderen ihn verletzten, dann würde ich sie töten. Denn ganz auf den Hass, die Wut und den Zorn in mir sollte und konnte ich auch nicht verzichten! Mein Spiegelbild nickte: > Das ist der richtige Weg!<, und schien sich langsam im dunstigen Licht des Wasserfalls aufzulösen. Itachi hatte sich immer den richtigen Weg für mich gewünscht. War dieser Weg nun wirklich der Richtige? Mit Naruto an meiner Seite? Als Einheit? Dort, wo bisher mein Spiegelbild gestanden hatte glitzerte nur noch die leicht unruhige Wasseroberfläche. Langsam erkannte ich dahinter, direkt unter den herunterstürzenden Wassermassen, einen weiteren Schatten. Genauso groß wie ich, allerdings blondes, wirres Haar und strahlendblaue Augen. Dieser Schatten schien mir seine Hand entgegen zu strecken und sein Blick war besorgt. „Naruto!“, keuchte ich. War er real? War dieser Körpertausch in der Zwischenzeit aufgehoben worden? Auch ich streckte meine Hand nach ihm aus, konnte ihn aber nicht erreichen. Ich vernahm im Rauschen des Wassers seine Stimme, obwohl ich deutlich sah, dass sich seine Lippen nicht bewegten. Zudem trug er nicht die ANBU – Kluft sondern diesen in meinen Augen grässlichen orangen Anzug. Obwohl... die Farbe stand ihm ganz gut. Er konnte nicht real sein. War das nun eine weitere Wahrheit, der ich mich stellen musste? Hatte mein Spiegelbild nun seine Gestalt angenommen? Die Stimme Narutos war reichlich undeutlich und ich schloss ein weiteres Mal konzentriert die Augen, nur um mich voll auf ihn und jedes seiner Worte konzentrieren zu können. Es war ein wirres Durcheinander. Stellenweise gingen die einzelnen Sätze ineinander über. Mal lauter. Mal leiser. Mal voller Inbrunst. Mal ungewohnt zurückhaltend. Aber immer spürte man die Ernsthaftigkeit und seinen Glauben dahinter. An vieles erinnerte ich mich, wenn auch stellenweise nur düster, weil es wohl gesagt worden war, als meine Sinne benebelt waren durch den Zorn in mir und ich dadurch ihre Bedeutung nicht verstanden hatte oder verstehen wollte! Manches hatte er wohl zu anderen gesagt, als er über mich sprach oder mich verteidigen wollte.... Einmal hat Sasuke zu mir gesagt „Weißt du, wie es sich anfühlt, auf sich allein gestellt zu sein?“...Ich... ich war bisher immer allein. Sasuke war meine erstes festes Band, das ich geknüpft habe. Das ist der Grund warum ich dich aufhalten werde! Wir haben doch keine Zukunft, wenn wir nicht die beschützen, die uns wichtig sind! Warum? Was stimmt nicht mit dir, Sasuke? Hey! Red nicht so über Sasuke als würde er dir gehören! Erst Recht nicht vor mir! Ich werde niemals aufgeben, Sasuke! Nicht jetzt und nicht später! Niemals! Du kannst auf mich zählen! Warum hast du mich nicht getötet, als du es konntest? Sasuke... warst du in der Lage zu lesen, was in meinem Herzen ist? Du hast es gesehen, nicht wahr? Ich bin richtig froh, dich getroffen zu haben. Vom ersten Moment an war mir klar, dass es etwas mehr braucht um dich zu verstehen. Daher haben wir immer über unsere Fäuste gesprochen! Ich schwöre... ich werde dich retten... vor deinem Gefühl der Rache! Hebe deinen Hass auf! Der Einzige, der mit deinem Hass umgehen kann, bin ich. Und eines Tages werde ich die Last deines Hasses tragen und mit dir zusammen sterben. Weil du mein Freund bist! Ich werde niemals aufgeben, Sasuke! Wir sind Freunde. Jetzt und für immer. Für immer. Du warst der Erste, der mich beachtet hat. Vielleicht weiß ich nicht, was es heißt, eine Familie zu haben, aber für meine Freunde würde ich alles tun! Und das Gefühl, welches ich habe wenn ich bei dir bin... Ich denke, so fühlt es sich an, eine Familie zu haben. Ich werde dich zurückbringen! Das schwöre ich bei meinem Leben! Ich werde meine Hand ausgestreckt lassen bis du sie ergreifst und dann werden wir wieder zusammen sein! Weiterhin streckte er mir seine Hand entgegen und ohne das es mir bewusst aufgefallen war, hatten mich meine Füße von dieser kleinen Insel bewegt. Direkt auf ihn zu. Das gesammelte Chakra an meinen Sohlen trug mich trockenen Fußes zu ihm hinüber und meine linke Hand streckte sich seiner entgegen. Diesmal wollte ich sie ergreifen. Diesmal hatte ich seine Worte verstanden. Diesmal erkannte ich auch all sein Leid in all den Jahren unserer Trennung dahinter. Die Fingerkuppen berührten die Seinen. Sein sorgenvoller Blick wich einem wunderschönen Lächeln. Und mir blieb nichts anderes übrig, als zurück zu lächeln, da mich diese zaghafte Berührung der Finger und sein Lächeln so unglaublich wärmten. Ob er nun real vor mir stand oder dies nur ein Spiegelbild seiner Erinnerungen war, war mir in diesem Moment egal. Denn diese Erinnerungen waren real. Sie waren echt. „Danke, Naruto, das du an mich geglaubt hast!“, flüsterte ich, als sich unsere Finger ineinander verschränkten. Er nickte und sein Bild löste sich in den Wassermassen auf. Nur noch meine Hand, eben noch in seiner, wurde vom Wasser umspült. „Anscheinend hat es geklappt! Das ging ungewohnt schnell!“, vernahm ich plötzlich Motois Stimme hinter mir. Ich drehte mich nicht herum. Ich verharrte einen Augenblick noch so ehe meine Hand sank und ich nur noch starr nach vorne blickte. „Du kannst hindurch gehen! Bee – sama und Naruto sind auf der anderen Seite!“ Ich hatte mich also mit mir selbst und meinen unterdrückten Gefühlen auseinander setzen müssen. Das war also die Prüfung. Vermutlich fiel sie hier für jeden Jinchuriki anders aus. Hinterfragen wollte ich dies bei Motoi nun nicht. Wir waren einen guten Schritt weiter gekommen in dieser Angelegenheit ohne das zu viel wertvolle Zeit verstrichen war. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass dieser Killer Bee und Naruto ebenso voran kamen auf der anderen Seite des Wasserfalls. Nun konnte ich hinüber schreiten und mich selbst davon überzeugen. Motoi ging an mir vorbei und trat ohne zu zögern durch die Wasserwand. „Tzz!“, ich folgte ihm. Die kurzzeitige kalte Erfrischung war nicht verkehrt. Als ich neben ihm wieder eine klare Sicht bekam und in die Höhle, welche hinter diesem Wasserfall lag, eintrat, musste ich erst einmal erstaunt schlucken! Ich hätte niemals gedacht, dass sich dahinter eine solch riesige Halle verbarg. Motoi erkannte mein Erstaunen und legte eine Hand auf meine Schulter: „Und hier kommen wir zum nächsten Teil!“ Ich schielte zu ihm herüber. Nächster Teil? Was sollte denn jetzt noch folgen? „Du hast den Biju – Modus schon verwendet, aber beim ersten Mal war es die Situation, die es erfordert hatte, dass Kurama kooperiert hat und seitdem dürfte euer Zusammenspiel nicht ganz so gut verlaufen sein!“ „Hm, ich hatte seit dem ersten Mal ehrlich gesagt nicht so viele Möglichkeiten mich mit dem Fuchs auseinanderzusetzen!“, entgegnete ich und versuchte mich einigermaßen an das neue Umfeld zu gewöhnen, welches doch recht seltsam war. In dieser Halle standen, warum auch immer, am Hauptweg links und rechts je zwölf kopflose Statuen die unterschiedliche Fingerzeichen zeigten. Alle waren in ihrer Position der uns gegenüberliegenden Wand zugeordnet, an welcher die einzelnen Bijus abgebildet waren. Alles natürlich überdimensional groß und dadurch ziemlich beeindruckend. Da fragte man sich, wer dies alles hier erstellt hatte. Eine alte, vergessene Kultur? Diese musste sehr mächtig gewesen sein, wenn man bedachte, dass sie fähig war diese Bijus zu kontrollieren! Zudem fragte ich mich, wie alt diese Schildkröte, auf der wir uns ja nun schließlich befanden, nun wirklich war! Wir schritten den Gang entlang durch das Spalier dieser kopflosen Figuren zu eben dieser Wand. Dort waren in regelmäßigen Abständen Steinköpfe zu erkennen, die mich ein wenig an Bären oder Löwen oder irgendetwas dazwischen erinnerten. Jeder Kopf war kreisförmig von Tomoe – Symbolen umgeben. Nach einigen Schritten blieben wir vor einem dieser Köpfe stehen und ich blickte erwartungsvoll zu Motoi. „Du musst deinen Kopf hineinstecken. Dann öffnet sich die Steintüre!“, antwortete er emotionslos auf meine nicht gestellte Frage. „Bitte, was?“ Das war ja wohl ein Scherz! „Wieso sollte ich das tun?“ „Es erkennt ob deine Seele im Einklang ist. Dunkle Seelen erhalten keinen Zugang und verlieren ihren Kopf!“ Wow. Und ich dachte stets, ich könnte trocken antworten! „Muss das sein?“, ich fand es nicht gerade angenehm, meinen Kopf in so ein schmutziges Loch in einer Wand stecken zu müssen. Das müsste doch irgendwie anders gehen! „Das ist ein heiliger Ort! Konoyarou! Bakayarou!“ Der Irre hatte mir ehrlich gesagt gerade noch gefehlt! Sich in eine seltsame Pose stellend war er irgendwie aus dem Nichts neben uns erschienen und erntete für seinen standardisierten Kommentar von mir nur eine hochgezogene Braue. „Unsere Vorfahren sind da streng! Kopf rein, dann darfst rein! Bist du nicht rein, dann Kopf ab!“, dieser gebräunte Muskelberg verschränkte die Arme vor der Brust nachdem er sich ziemlich gestenreich und symbolhaft mit einer Hand quer über den Hals gefahren war und dabei ein seltsames Geräusch produzierte, dass sich reichlich nach dem Zerquetschen eines Gummiballs anhörte und grinste dabei hämisch. „Es gibt keine heiligen Orte! Wer fällt denn auf solch Kopf – ab - Geschichten herein? Absoluter Unsinn und kindisch!“ Irgendwie schien ihm meine Antwort nicht zu passen, denn das Grinsen schwand augenblicklich und wich... einem Schmollmund? „Oh, verstehe!“, ich lachte auf, „Naruto und du! Ha ha! War klar!“ „Red' kein Scheiß! Konoyarou! Bakayarou!“, er wandte sich ab und stand nun im Profil zu mir. Das weiterhin ignorierend trat ich an diesen seltsamen Steinkopf heran und warf einen Blick hinein in dieses aufgerissene Maul. Einfach nur ein finsteres Loch. Zu sehen war nichts. Das machte es mir noch weniger schmackhaft da überhaupt irgendetwas von mir hinein zu stecken. Aber vermutlich waren die Erbauer nicht davon ausgegangen, dass einmal ein Mangekyo Sharingan Besitzer zu einem Jinchuriki werden würde. Ein Grinsen überzog nun meine Lippen und ich wandte mich direkt an den Jinchuriki des Achtschwänzigen: „Nimm's nicht persönlich, aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“, und ich präsentierte ihm meine aktivierten Augen. Sobald erkannte ich innerhalb des Mauls einen Schalter. Klein und dezent. Schnell schoss mein Arm in das Steinmaul, als keine weiteren versteckten Mechanismen, die auf Fallen hindeuteten, ausfindig gemacht werden konnten und betätigte diesen. „Mogelei ist nicht gestattet!“, grollte der Hüne neben mir und als sich direkt neben ihm eine Steintür öffnete schritt ich nur schulterzuckend an ihm vorüber auf eben diese zu. „Das kann man nicht Mogelei nennen wenn es eine körperliche Eigenschaft ist, die ich von Vorneherein mitbringe!“ „Hm! Wahre Worte! Ihr Uchihas seit nicht dumm, fackelt nicht lange rum! Whee!“ Nachdem er seine Hand wieder aus dieser seltsamen und nervigen Pose zurückgezogen hatte, die mir den Weg leicht versperrte, ging er nun schweigend neben mir durch die Tür. Motoi blieb im Eingang stehen. Vermutlich war es ihm nicht gestattet weiter zu gehen. Wer wusste das schon! War mir auch egal! War ja nicht weiter wichtig! Mein nächstes Erstaunen über diesen doch reichlich seltsamen Ort ließ nicht lange auf sich warten. Dieser Raum konnte man eigentlich nicht Raum nennen. Denn auf den ersten Blick waren Wände nicht auszumachen. Es war hell. Sehr hell. Man trat in reines Licht und das war nicht nur irritierend und erstaunlich zugleich. Man fragte sich intuitiv, wie man hier voranschreiten konnte da kein Boden noch ein Anfang und ein Ende in Sicht war. Das Einzige, was aus fester Materie zu sein schien, war die Tür, durch die wir geschritten waren. Und das Nächste was mich zwang, die Muskulatur meines Kiefers anzuspannen, damit mein Unterkiefer nicht nach unten klappte, war der Anblick der Situation, der sich mir da vor mir bot. Sie waren alle da. Ohne Ausnahme alle. Und das in ihrer vollen, imposanten Größe. Und sie alle starrten mich an. Ob sie freundlich gesinnt waren oder nicht konnte ich nicht sagen, da mir schlichtweg die Erfahrung im Umgang mit ihnen fehlte, doch eines ließ mich innerlich aufatmen: Mittig unter ihnen hockte er und schien zu grinsen. Zumindest stellte ich es mir so vor, vermutlich weil ich mich so sehr danach sehnte, ihn endlich wieder grinsen zu sehen. Er war immer noch in dieser Gestalt, die nicht seine Eigene war. Saß aber vor einem wesentlich größeren Spiegelbild, welches die Augen geschlossen und den Kopf auf seinen Vorderläufen gebettet hatte. Der wahre Kyuubi. Er schlief. Und Naruto, gefangen in einem Miniatur – Kyuubi – Körper, saß vor ihm und starrte zu mir wie die anderen acht Bijus um ihn herum. Dann sprang er auf und rannte auf mich zu: „Sasuke!“ Und ich blieb erstaunt stehen. Ich hörte ihn! Ich konnte ihn verstehen! Und verdammt! Ich war noch nie so froh, seine Stimme zu hören! Mein Blick ging zurück zu Sasuke. Er stand nur da. Mit nichtssagendem Augen. Wie gerne hätte ich ihm nun mitgeteilt, was ihn nun erwartete. Was es mit diesem Wasserfall auf sich hatte. Der Krakenonkel räusperte sich und schien mich durch die dunklen Gläser seiner Sonnenbrille zu fixieren: „Du solltest nicht verzagen – unsre Freunde bereits tagen – wegen deinem Problem. Sind sich gar am zoffen – total betroffen – kann ja so auch mit Kurama nicht weitergehen!“ Ich nickte, wandte aber meinen Blick nicht von Sasuke. Onkel Bee folgte meinen traurigen Augen, packte mich schließlich an meinem pelzigen Kragen und warf mich wenig galant auf seine Schulter, wo ich mich reflexartig festkrallte: „Hey! Onkel Bee! Das ist nicht okay!“ Er schritt einfach mit mir auf seiner Schulter, der Griff weiterhin eisern in meinen Nacken damit ich ihm wohl nicht hinunter sprang, durch den Wasserfall, wo sich mein Fell unglaublich schnell richtig unangenehm voll saugte. Ich fühlte mich auf einmal richtig schwer, fast schon bewegungsunfähig. „Bleibst du nun hier?“, fragte er mich mit ungewohnter Ernsthaftigkeit, als er den mir bekannten Gang zu den hinteren Räumen hinunter lief. „Hm, ja!“, seufzte ich und er setzte mich daraufhin umgehend wieder auf den Boden ab. Ich schüttelte mich wie ich es schon oft bei Akamaru gesehen hatte und fühlte mich dadurch um einige Kilo leichter. Onkel Bee grinste. Konnte mir schon denken warum. Schließlich kannte ich auch das Resultat bei Akamaru wenn er sich so schüttelte und mein Fell war wesentlich länger als seines. Ich sah bestimmt nicht mehr aus wie ein Fuchs. Eher wie ein Hamster unter Chidori – Einfluss. Er ging weiter zügigen Schrittes und ich folgte ihm. Das war nicht sein typischer Gang. Er trat fester auf. Ich kannte den Krakenonkel recht gut, echt jetzt! Blieb ja nicht aus bei unseren Kämpfen in der Vergangenheit und weil er ja auch einer meiner Senseis war. Und diese ungewohnte Eile, das auslassen seiner sonst selbst ihm härtesten Kampf vorkommenden schrägen Texte und die ganze Mimik zeigten mir, dass er besorgt war und mir noch lange nicht alles mitgeteilt hatte. Er war Sasuke ganz anders gegenüber getreten als Ay. Dabei war Bee es doch, der damals mit Sasuke aneinander geraten war. Dennoch hatte ich keinerlei Feindseligkeiten oder dergleichen ausmachen können und das beruhigte mich. Bee war stark. Und in meiner derzeitigen Form wäre ich bei einem Streit der Beiden keine große Unterstützung für Sasuke noch ein Schlichter gewesen. Aber Onkel Bee schien nicht nachtragend. Er war mein Freund und er vertraute mir. Das bedeutete mir unglaublich viel! Vor der Steintür des Raumes, in dem ich damals gegen Kurama um sein Chakra gekämpft hatte, blieb er allerdings stehen und drehte seinen Kopf in meine Richtung: „Yo, Kleiner, es gibt da ein paar Dinge, die du wissen solltest, also erschrick nicht!“ „Glaubst du echt, mich haut jetzt noch irgendwas um?“, ich versuchte ein Grinsen, wobei ich noch nicht einmal so genau wissen konnte, wie das wohl jetzt so aussah. Wenn es dem Grinsen von Kurama ähnlich sah konnte das mitunter echt unheimlich wirken! „Also sei nun bereit - Kyuubi schläft seit langer Zeit. Sein Chakra ist voll runter – er ist nicht munter. Wir konnten nur dafür sorgen – ihm Chakra zu borgen. Sonst wärst du und er, ihr beide - uncoolerweise mehr als nur auf Messers Schneide – Konoyarou! Bakayarou!“ Übersetzt hieß das wohl, dass es Kurama richtig scheiße ging. Und das fand ich gerade auch... ähm... scheiße! Denn im Nachhinein war alles meine Schuld. Ich hatte unüberlegt gehandelt. Sollte ich mir abgewöhnen. Schließlich war ich nun der Hokage. Ich könnte es echt nachvollziehen, wenn mich Oma Tsunade hinter den Mond schießt, echt jetzt! Wie konnte ich nur so dämlich handeln? Ich hatte doch eine Verantwortung zu tragen! Nicht nur Konoha und mir gegenüber! Ich war auch ein Jinchuriki! Wie konnte ich nur stets darauf vertrauen, einfach und ohne Konsequenzen mich von Kuramas Chakra zu bedienen und... „Oi, Naruto! Wie konnte das passieren? Du hast doch auf mein Chakra zugegriffen!“, diese dunkle Stimme, welche mir aus der nun geöffneten Steintür des Raumes entgegen hallte, riss mich aus meinem stetig wachsenden Selbstmitleid. Ich stierte in die Richtung, aus der mir der Ruf entgegen kam. Groß wie der Hokage – Hauptsitz in Konoha. Ein sandfarbener Tanuki mit schwarzen Markierungen auf seinem ganzen Körper. Pupillen in der Form eines Sterns mit vier Zacken auf gelben Grund funkelten in meine Richtung. „Hey! Shukaku! Das ist halt etwas dumm gelaufen!“, wie gerne würde ich nun an meinem Hinterkopf kratzen. Generell wäre ich gerne der Alte, denn in meiner jetzigen Gestalt kamen mir die vor mir versammelten Bijus alle noch weitaus größer vor! „Du solltest uns allen genau berichten, was geschehen ist!“, schien es direkt neben mir zu schnurren und als ich ruckartig nach rechts sah erkannte ich die riesige Pranke der durch Blitze erhellten Gestalt der Geisterkatze von Kumogakure. „Aber klar doch, Matatabi!“, ich erkannte hinter ihr direkt den Sanbi Isobu, der recht teilnahmslos wirkte. Eigentlich wirkte er sogar erschöpft. „Er hatte die letzte Schicht bei Kurama“, brummte Gyuuki, „ Das schlaucht ganz schön!“ „Kurama!“, durchschoss es mich, „Was ist mit ihm?“ „Wir spürten, dass du wohl in einer Kampfsituation warst“, begann das Rokubi Saiken, welcher mir genau gegenüber saß, mit der Berichterstattung. „Schließlich merkte ja auch ich, dass du auch auf Teile meines Chakras zugegriffen hast“, erwähnte Shukaku erneut und ich wusste, dass das stimmte. Schließlich hatte ich versucht, diese dämliche rote Kugel zu versiegeln. „Nun ja“, fuhr nun Kokuo, das pferdeähnliche Gobi, fort, „ Plötzlich schien aber irgendetwas nicht zu stimmen, denn so seltsam still war Kurama noch nie!“ „Schließlich müssen wir ihm zugestehen, dass er den kühlsten Kopf von uns allen bewahren kann“, ergänzte wieder Saiken. „Tzzz!“, kam es von Shukaku. Anscheinend waren Kurama und er noch immer nicht wirklich befreundet. Irgendwie erinnerte mich das ein bisschen an Sasuke und mich. „Von jetzt auf gleich sank sein Chakra in absolut grenzwertige Bereiche!“, war es nun Chomei, der Riesenkäfer mit seinen sieben Schweifen. Er stand etwas weiter von uns abseits am Rand. Auch er wirkte nicht wirklich fit: „Wir mussten eingreifen!“ „Was meint ihr?“, fragte ich nun und starrte sie einen nach dem anderen an. Son Goku war bis her recht still geblieben, was aber auch daran liegen konnte, dass er dem wirklich schlafenden Kurama am Nächsten stand und ihm eine Hand auflegte. Ich spürte den Chakrafluss, der zwischen den beiden Bijus regelrecht zirkulierte. „Dein Chakra wurde komplett aufgesaugt, Naruto. Du bist eigentlich tot!“, diese Aussage traf mich echt hart! „Hey! Das geht doch gar nicht! Ich bin doch hier! Ich kann also nicht tot sein, echt jetzt! Ich schau zwar nicht mehr so toll aus wie vorher, aber das heißt doch nicht gleich, dass ich tot bin!“ „Kuramas zweiter Jinchuriki kann gerade nicht auf euer gemeinsames Biju – Chakra zugreifen, nicht wahr?“, ich nickte Matatabi zu und sie fuhr fort, „Was hat euch genau angegriffen?“ „So ne Kugel! Die alte Kröten Gamamaru, Fukasaku und Shima meinten was von so einer Ketsudama oder so!“ Die Stille, die daraufhin einsetzte war echt gruselig. Alle starrten mich an. Na ja, fast alle, da Kurama ja schlief. Es war sogar so still, dass man mein Schlucken ziemlich deutlich hören konnte. „Ketsudama, hm?“, es war der Krakenonkel, der diese Stille als Erster unterbrach, „War das nicht so gar einer deiner ersten Vermutungen, Gyuuki?“ „Hm, ja, Bee. Wünschte gerade, es wäre nicht so!“ Wieder Stille. Irgendwie kam ich mir voll ausgebootet vor. Alle schienen etwas zu wissen, nur ich nicht. „Was ist denn jetzt?“, diese Frage stellte ich nu eindeutig lauter. „Akatsuki und Madara waren unser geringstes Problem!“, Isobu schien aus seiner Starre zu erwachen, „Wir sollten Kurama schnellstmöglich wieder fit kriegen. Wir brauchen ihn!“ „Aber die alte Kröte hat gesagt, es gibt ein Jutsu gegen die Kugel im Dämonenreich. Sasuke und ich besorgen dieses Jutsu und dann kümmer ich mich um diese Kugel! Macht euch keine Sorgen, echt jetzt!“ „Hier geht es nicht um die Ketsudama, Naruto!“, Gyuuki griff sich mit einen seiner Tentakeln in den Nacken und es wirkte auf mich, als wolle er sich selbst einen Wirbel richten, „Es geht darum, dass die Ketsudama ihre volle Kraft zeigen kann bei nur einem einzigen Anwender. Und die volle Kraft der Ketsudama bedeutet das komplette Absaugen des Chakras eines Biju. Und das ist hier passiert. Man hat dir dein komplettes Chakra abgesaugt. Kurama hat all sein Chakra auf dich übertragen, welches auch fast gänzlich abgesaugt worden ist. Du lebst nur noch dank des Restchakras des Kyuubi und er“, mit einem Kopfnicken zeigte er auf meinen schlafenden Freund, „lebt nur noch weil wir ihm im Wechsel unser Chakra zukommen lassen um seine eigene Chakraregeneration anzukurbeln!“ „Normalerweise regenerieren wir uns viel schneller als es jetzt hier der Fall ist. Aber wenn euch wirklich die Ketsudama das Chakra abgesaugt hat, dann erklärt das einiges!“, seufzte Matatabi. Ich verstand immer noch nicht alles: „Was soll das jetzt heißen?“ „Das heißt, dass jemand so blöd war, sie aufzuwecken!“, selbst Onkel Bee schien hier besser durchzublicken als ich. „Die Höhle draußen steht voll mit Warnungen über sie. Das hätte nicht passieren dürfen!“, redete er mich kaum beachtend weiter, „Ihr werdet jetzt alle den Chakrazufluss auf Kurama verstärken. Wir brauchen vermutlich die Kräfte des Juubi!“ „WÜRDE MIR JETZT BITTE JEMAND SAGEN WAS HIER LOS IST?“, okay, diesmal hatte ich es wirklich geschafft, wieder auf mich aufmerksam zu machen. „Kaguya!“, seufzte Kokuo und ich starrte das weiße Riesenpferd weiterhin irritiert an. „Kaguya ist die Mutter Rikudos. Sie ist tot. Hier ist nur ihre Kugel!“, versuchte ich besserwisserisch zu klingen. „Ähm, falsch. Kaguya ist Gottgleich durch den Verzehr der Frucht. Ihre Söhne haben sie damals nur versiegelt“, irgendwie störte mich etwas an Chomeis Aussage, „Und die Ketsudama kann nur aus ihrem reinen, frischen Blut erschaffen werden!“ „Ergo: Sie ist zurück!“, erneut seufzte Saiken. „Muss... hm... muss das zwangsläufig schlimm sein?“, ich wollte nicht schon so kurz nach der letzten Katastrophe namens Madara an das nächste Unglück denken. „Sagen wir einmal, sie ist sicherlich nicht gut gelaunt. Und sie ist den Menschen dieser Welt im Allgemeinen nicht gut gesonnen. Und sie hält auch nicht viel von der Aufsplittung des Juubis in uns neun Bijus. Sie ist also, wenn sie wieder da ist, ziemlich mies drauf und zudem verfügt sie über Kräfte, wo wir alle gemeinsam einpacken können. Und...“ „Ist gut, Shukaku, ich hab's kapiert, echt jetzt!“, stöhnte ich, „Scheiße!“ „Yo!“ Ich schielte zu Bee rüber. Seine Arme verschränkt und seine Mimik angespannt schien er nachzudenken. Er bemerkte meinen Blick und hob einen Mundwinkel an, der einem aufkommenden Grinsen gleichkam: „Seit wann so pessimistisch, Kleiner?“ „Ich bin nicht pessimistisch!“, grummelte ich postwendend zurück. Das war ich nie und würde ich auch nie sein. Nur war die ganze Allgemeinsituation gerade nicht so berauschend wie ich sie gerne hätte. Ich war ein Fuchs ohne nennenswerte Fähigkeiten. Kurama hielt ein Nickerchen. Ich konnte weder auf meinen Yin und Sasuke weder auf seinen Yang – Chakra – Anteil des Kyuubi zurückgreifen. Sasuke hingegen konnte wenigstens versuchen sich durch Training weiter zu entwickeln, aber was konnte ich derzeit schon tun? Ich hasste es, untätig hier hocken zu müssen mit einer nun neu aufkommenden Gefahr vor Augen. „Also ein wenig Pessimismus ist nicht verkehrt“, die dunklen Augen Kokous schienen in den leeren Raum zu starren, „Schließlich reden wir hier von Kaguya. Rikudo – sen'nins Mutter und somit die Mutter aller Ninjutsus! Zudem beherrscht sie alle drei Doijutsus. Selbst wenn wir alle unsere Kräfte zum Juubi vereinen ist gegen sie realistisch gesehen kein Ankommen möglich!“ „Halt die Klappe, Kokuo!“, brummte Bee's Biju Gyuubi aufgebracht, „Du vergisst da eine entscheidende Kleinigkeit!“ „Und die wäre?“, Chomeis Stimme glich einem riesigen Schwarm aufgebrachter Hornissen und ließ mich leicht frösteln. Ich mochte piksende Insekten genauso wenig wie Yamatos Gruselgeschichten am Lagerfeuer. „Gamamarus Prophezeiungen sind älter als Kaguyas Existenz! Und bisher haben sie sich bewahrheitet, oder nicht? Der Kleine da hat uns alle wieder vereinigt. Er hat uns unsere Namen zurück gegeben und sich als dieses Kind der Prophezeiung herausgestellt!“ „Yup, bringt uns aber gerade nicht viel, Oktopus!“, Shukaku näherte sich unserer kleinen Runde wieder an. „Ich war noch nicht fertig, Tanuki!“ Wenn Blicke töten könnten... Ja, die Stimmung nahm eisige Temperaturen an und meine Körpergröße und die Unfähigkeit mich ansatzweise wehren zu können falls das hier unter diesen Riesen ausartete ließ mich irgendwie noch kleiner werden als ich ohnehin schon war. „Yo, alter Mann! Mir wird’s sonnenklar! Kaguyas Pläne sind berechenbar! Und wir haben ein Wissen was sie nicht mal kann erahnen – yo – wir bestehen nicht nur aus Veteranen!“ „Hä?“, normalerweise müsste ich doch schon längst mit Onkel Bees seltsamen Gerede klar kommen. Irgendwie tat ich das aber nicht. Aber die ebenfalls selten dämlich drein blickenden Augenpaare fast aller Bijus, Gyuubi mal ausgenommen, zeigten mir, dass ich mir nicht wie der letzte Idiot vorkommen musste. „Ist doch wohl klar! Damals hätten nur Hagoromo und Hamura ansatzweise gegen ihre Mutter bestehen können. Der alte Mann weilt aber nicht mehr unter uns, jedoch hat er uns etwas sehr nützliches hinterlassen!“, Gyuubis Kopf senkte sich weit zu mir herunter und seine Augen funkelten während sich ein fast schon diabolisches Grinsen auf seinen riesigen Mund legte. Wieso hatte ich das Gefühl, dass ich es bereuen würde, wenn ich ihn jetzt fragen würde, warum er gerade mich so seltsam ansah? Bee lachte auf. Anscheinend fand er meine absolute Verwirrung recht unterhaltsam. Mann ey, wie mich das nervt nicht durch zu blicken, echt jetzt! „Du hast aber schon mitgekriegt, dass du Ashura bist?“ „Ähm, ja, schon... aber eigentlich bin ich Naruto und...“ „Kleiner, denk mal nach!“, Gyuubis Kopf war nur noch wenige Zentimeter von meinem entfernt und ich wusste, dass wenn er nun schnauben würde, dass ich mich nicht lange in meiner Position würde halten können. Also vermied ich nun tunlichst, dumme Fragen zu stellen, die ihn dazu verleiten könnten. „Es gab immer eine Linie! Hagoromo, Ashura, Hashirama und du seit die eine Linie, die Sonnenlinie und Hamura, Indra, Madara und dieser Uchiha – Bengel draußen am Wasserfall...“ „Sasuke“, unterbrach ich Gyuubi leise. „Yup, Sasuke... das ist die andere Linie, die des Mondes!“ „Und das soll uns jetzt inwieweit beruhigen?“, Saiken schien auf dem gleichen Intelligenzstand zu sein wie ich... bei Null... Jashin sei Dank. „Na, es hält sich wieder die Waage!“, schnaufte der gehörnte Riesenoktopus und rollte seine leerwirkenden weißen Augen. Irgendwie stellte ich mir gerade gedanklich eine überdimensionale Waage vor wie es sie in Apotheken immer gab und auf der einen Seite eine schwergewichtige Kaguya und auf der anderen Seite Sasuke und ich, zudem noch in dieser Fuchsgestalt, die verzweifelt mit auf und ab springen versuchten, sich schwerer zu machen, als wir waren. Irgendwie wurde mir schlecht! „Nur wird’s für euch jetzt nicht bequem – hab'm wir'n riesen Problem! Denn so wird’s ne kurze Show – ihr seid nicht auf gleichem Niveau!“ „So was in der Art hat der Krötenonkel auch gemeint“, bestätigte ich Bee's Aussage nachdenklich leise, „Aber das wird nichts! Ich bin eine Pfeife in Genjutsu!“ „Genjutsu ist erst mal total irrelevant – die perfekte Symbiose mit den Bijus ist prägnant! Um Kaguya siegreich zu entfernen muss der Uchiha – Bengel das eiligst erlernen! Ich werde ihn nun trainieren und hier weniger sinnieren!“, der Krakenonkel wandte sich von uns ab und lief im lockeren Tempo auf die Steintür zu, hob dabei jedoch mit einem „Whee!“ die gehörnte Hand und schien irgendwie meinen verloren geglaubten Optimismus gefunden und in sich aufgesogen zu haben. Allein diese Pose ließ mich aber nun auch bei mir ein Grinsen auf den Lippen spüren und ich merkte, dass mich wohl die kurze Zeit im Amt des Hokage anscheinend wirklich mehr zu einem Weichei gemacht hatte, als ich es bisher eingestehen wollte! Hey! Ich war der Hokage! Ich hatte Madara platt gemacht! Was wollte mir so eine Oma schon antun? Echt jetzt! „Onkel Bee hat Recht! Reißen wir der Alten den Arsch auf!“, lachte ich laut auf und drehte mich wieder an die Bijus gewandt herum. „Irgendwie kann man dich in der Gestalt nicht ganz für voll nehmen, Kleiner!“, lachte Matatabi schnurrend auf und irgendwie erschien mir das blau ihres von Blitzen erhellten Körpers durch ihr Auflachen viel heller. Ich plusterte meine Backen auf: „Ja, ich weiß, dass ich nicht gerade bedrohlich rüber komme! Echt ätzend jetzt, echt wahr!“ Diesmal war es Son Goku, der ein amüsiert klingendes Schnauben verlauten ließ: „Das sollten wir als Erstes in Angriff nehmen! Kurama ist der Stratege unter uns und der Kampferfahrenste. Und ein Jinchuriki in diesem Format bringt uns auch nicht weiter!“, erläuterte uns der riesige rote Gorilla nachdem er sich relativ schnell gefangen hatte, „Und das sollten wir zügig beginnen!“ Saiken, Matatabi, Kokuo, Chomei und Isobu nickten zustimmend, während Gyuubi einen ziemlich starren und vielsagenden Blick auf Shukaku warf. „Ihr habt doch die Stille auch genossen, die hier herrschte seit dieser sture Hund da schläft! Gebt's zu!“, raunte der ehemalige Biju aus Sunagakure fast schon schmollend klingend und blickte stur in die entgegengesetzte Richtung. „Und du dämlicher Dickkopf geb zu, dass du den Fuchs vermisst und komm jetzt her!“, gluckste Saiken und auch auf den Mündern der anderen Bijus erkannte ich ein breites Grinsen. Nach einigem Zögern kam er dann auch zu uns und nun fiel mir auf, wie die verbliebenen acht Biju um mich und Kurama einen Kreis bildeten. „Wir werden nun nicht mehr einzeln, sondern gemeinsam große Teile unseres Chakras in Kurama fließen lassen“, begann mir Isobu leise zu erklären, „Das heißt, dass du innerlich spürst, wie sich sein Chakra regeneriert und ebenso dein Eigenes wieder ansteigt, jedoch die Verbindung von dir zu uns anderen vermutlich kurzfristig abbrechen kann.“ Ich nickte verstehend. „Zudem musst du dich jetzt voll und ganz auf dich und dein Chakra konzentrieren, so dass sich der Teil von Kuramas Chakra, welcher dich am Leben erhält, lösen kann. Das ist wichtig für die Regeneration deines eigenen Chakraflusses!“ Im Großen und Ganzen verstand ich eigentlich nur, dass man unsere beiden durcheinander geratenen Chakraflüsse reparieren wollte. Mehr brauchte ich doch auch nicht zu verstehen, oder? Der Kreis um uns wurde enger gezogen und ich konnte in jedem einzelnen ihrer Gesichter die aufkommende Konzentration spüren. All ihre Gedanken und ihre Chakren waren nun voll und ganz auf uns konzentriert. Und sie hatten Recht. Ich konnte es spüren. Ähnlich dem Anschwellen eines wohlig warmen Gefühls im Brustkorb zwang es mich förmlich, auch die Augen zu schließen und mich ganz auf mich selbst und meinen ansteigenden Chakrafluss zu konzentrieren. Und dann betrat ich einen Ort, an dem ich lange nicht mehr war. Obwohl... betreten war eigentlich schon zu viel gesagt, denn ich merkte, dass ich dort bewegungslos fest saß. Nicht in der Gestalt, welche ich in der Welt außerhalb gerade hatte, sondern endlich in meinem wahren Körper! Ich schlug die schweren Lider meiner Augen auf und sah mich zunächst orientierungslos um. Es war der Ort in mir, in welchem Kurama die ersten sechszehn Jahre meines Lebens in mir versiegelt war. Nun war hier nichts weiter als ein großer leerer Raum, der mittig von einem roten Gitter unterteilt wurde, dessen Tore weit offen standen. Dahinter, der Ort, an dem sich sonst Kurama immer befunden hatte, egal ob ich das mechanisch wirkende Siegel am Tor geöffnet hatte oder nicht, befand sich nichts. Nur ich war hier. Und das auch nicht so wirklich. Denn ich war absolut bewegungsunfähig und das passte mir gar nicht. Ich war nicht der Typ der irgendwo festgenagelt auch nur wenige Augenblicke still verharren konnte. Aber an dieser Tatsache ließ sich gerade jetzt irgendwie auch nichts ändern. Da sich auch mein Kopf zunächst gar nicht bewegen wollte versuchte ich nach allen Seiten Ausschau zu halten nach dem Grund, der mich in meinen eigenen Gedanken so festhielt. Zunächst war nichts zu erkennen. Das nervte mich. Wie sollte ich etwas unternehmen, wenn ich selbst absolut nichts ausrichten konnte, selbst in meinem eigenen Ich? Verdammt noch mal! Doch da merkte ich es doch und ärgerte mich sogleich darüber, dass mir das nicht schon wesentlich früher aufgefallen war. Ich war gar nicht wirklich im Raum in welchem Kurama in mir immer aufzufinden gewesen war, sondern in einer Art Blase. Ja, so konnte ich es nennen! Und dies fiel mir auch nur direkt auf als ich eine Spiegelreflexion meines eigenen Gesichtes direkt vor mir erkennen konnte. Nach und nach merkte ich, dass mein Kopf beweglicher wurde. Vermutlich durch das Chakra, welches nun von den Bijus über Kurama direkt in mich floss. So konnte ich den Blick nach unten richten und mein Verdacht erhärtete sich: Ich befand mich in einer etwas größeren Blase oder auch Kugel, einige Meter über den leicht gefluteten Boden des Raumes. Wenn ich das nun richtig verstand, dann war mein Körper irgendwie versiegelt in meinen eigenen Gedanken. Hmpf! Und nun? Mein Dad war der Spezialist was Versiegelungsjutsus anging, aber der würde hier jetzt bestimmt nicht auftauchen. Meine Schulter wurde lockerer. Das geliehene Chakra wirkte gut. Deutlich spürte ich wie auch mein eigenes Chakra sich langsam regenerierte. Mein ganzer Körper kribbelte bereits. Es fühlte sich an, als würde ein eingeschlafener Fuß endlich wieder korrekt durchblutet werden. Ich begann meine Schultern zu kreisen in der Hoffnung, dass so auch bald meine Arme wieder reagieren würden. In der Ferne hörte ich Stimmen. Oh, Sasuke! Das war eindeutig der Teme! Hatte er die Prüfung vom Wasserfall etwa schon hinter sich gebracht? Das ging aber schnell! Hmpf! Und ich häng immer noch im falschen Körper! Scheißdreck! Aber war ja klar, dass der Bastard das in Rekordzeit meistert und irgendwie bin ich da auch gar nicht so... ähm ja... halt rivalenmäßig frustriert drüber. Ich schließe erneut meine Augen und als ich sie wieder aufschlage befinde ich mich wieder im Biju – Trainingsraum auf Shimagame. Die Stimmen waren von der Tür her gekommen und ich starrte in die Richtung, aus welcher mir der Schwarzhaarige in Begleitung von Onkel Bee entgegenkam. Ich spürte deutlich, dass sich mit jedem seiner Schritte auch mein Herzschlag erhöhte. Mir war klar, dass ich mich schon vor längerer Zeit in den Teme verliebt hatte und das hatte ich ihm ja auch gesagt, aber ich hätte echt nicht gedacht, dass diese Gefühle für ihn dermaßen ausarten das ich hier Gefahr laufe an einem Herzinfarkt zu krepieren... und das auch noch in einem Körper, der nicht meiner ist! Mein Körper bewegte sich von ganz alleine. Ich lief auf ihn zu: „Sasuke!“ kreischend erhöhte ich mein Tempo um ihm auf den Arm springen zu können. Wieso benehme ich mich eigentlich auch noch wie ein verliebtes Mädchen? Gut das man mein eindeutig hochrotes Gesicht unter all dem Fell nicht erkennen kann! Sasuke bleibt abrupt stehen und ich erkenne Erstaunen in seinem Gesicht, welches schlagartig in ein Wahnsinnslächeln umschlägt. Eines dieser wirklich seltenen Lächeln. Wow. Also spätestens jetzt bin ich gestorben und im Himmel und habe schon total vergessen, dass ich mich eigentlich im Absprung befand. Doch er fing mich auf. Seine Arme schlossen sich um mich und drückten mich ganz fest an sich. So fest, dass ich auch seinen Herzschlag trotz der Brustpanzerung eines ANBUs ganz deutlich spüren und auch hören konnte. Eindeutig erhöht. „Ich verstehe dich!“, flüsterte er, selbst für mich überraschend, in mein Ohr und er lächelt nochmals, als er an meinen wohl nun geweiteten Augen erkennen kann, wie erstaunt, aber auch froh ich darüber war. Und dieses Lächeln scheint echt noch steigerungsfähig gewesen zu sein! Mir würde es die Sprache verschlagen wenn ich nicht wirklich froh darüber wäre das er mich endlich überhaupt mal verstehen konnte! „Ha! Teme! Hast das wohl vermisst, hä? He he!“ Mist! Aus diesem wunderschönen Lächeln wird wieder dieses arrogante Grinsen. „Meinst, Dobe?“, er wuschelte mir etwas grob über meinen Kopf, „Ich fand's ehrlich angenehm für ein paar Stunden deine nervige Stimme nicht ertragen zu müssen!“ Paar Stunden? Hmpf! Gyuubi lachte leise im Hintergrund. „Oi, Teme! Ich weiß ganz genau das du dich freust! Ich spüre deinen Herzschlag!“, obwohl ich mir sicher war, dass ich Recht hatte, plusterte ich wieder meine Wangen schmollend auf und spürte auch, dass er ertappt zuckte, aber an seiner überheblich wirkenden Mimik änderte sich nichts. Er beugte seinen Kopf wieder leicht zu mir herüber und seine Lippen streiften mein daraufhin zuckendes Ohr: „Natürlich rast mein Herz in deiner Gegenwart!“, flüsterte er und ich weiß ganz genau, dass ich rot werde und mein Herz nun eindeutig aussetzte, doch dann zieht er sein Gesicht langsam von mir weg und anhand des nun doch noch breiter werdenden Grinsen wusste ich, dass da noch irgendwas hinterherkommt, „Aber auch nur weil ich einen erhöhten Adrenalinbedarf habe. Als deine Leibgarde hat man es schließlich nicht einfach. Man muss sich ständig Sorgen machen. Dazu noch berechtigt. Lässt ja keine Katastrophe aus, nicht wahr, Usuratonkachi?“ Wollte der Bastard etwa jetzt noch Mitleid von mir haben? Meine Augenlider zuckten während ich versuchte wirklich böse zu gucken. Klar, in dieser niedlichen Fuchsgestalt kam das jetzt nicht so wirklich bedrohlich rüber, aber hey! Ich wusste ganz genau, dass der Teme diesen Drohblick schon verstanden hatte... oder auch nicht, denn er lachte hell auf und setzte mich wieder ab. Ich mag sein Lachen. Falsch! Ich liebe es! Selbst wenn dies anscheinend immer nur auf meine Kosten möglich war. Aber wenn dies die einzige Möglichkeit war, es sehen und hören zu können, dann würde ich mich doch gerne damit abfinden! Eigentlich auch ein Grund der mich irgendwie stolz macht. Dieser schöne Bastard lacht nämlich nicht oft. Und ich bin immer der Grund. Also ist dieses Lachen ganz allein meins! Und das bringt mich wieder zum Grinsen! „Wie schauen nun die weiteren Einzelheiten aus?“, fragte er und drehte sich zu Onkel Bee herum, doch der schien gerade noch mental mit Gyuubi beschäftigt. Schließlich war er in den letzten Minuten auch nicht hier. „Meine Freunde“, ich nickte mit den Kopf zu den Bijus, welche alle mit geschlossenen Augen um Kurama standen und sich auf den Chakrazufluss konzentrierten, „regen Kuramas und somit auch meinen Chakrafluss wieder an indem sie uns ihr Chakra zur Verfügung stellen! Oi! Teme!“ Er sah wieder zu mir herunter und hob wieder mit starren Gesichtsausdruck eine Augenbraue. „Wusstest du, dass ich tot bin?“ Ich glaube, das saß. Egal, wie der werte Sasuke Uchiha desinteressiert und lustlos drein gucken konnte, aber die nun einsetzende Starre war Gold wert, echt jetzt! Er war richtig blass um die Nase. Sagte aber nichts. Starrte nur. „He he! Keine Panik, Teme! Hab zwar immer gesagt, dass ich noch nicht sterben werde, solange ich noch nicht Hokage bin, aber zwei Wochen im Amt wäre mir doch echt zu wenig!“ Er verpasste mir eine Kopfnuss und schnaufte. „Hey! Was sollte das, du dämlicher Bastard!“ „Red nicht mehr so einen Scheiß, Usuratonkachi!“, grollte er, verschränkte die Arme und wandte seinen ganzen Körper von mir ab. Wenn ich es nicht genau wüsste, dass er eigentlich zu solch einer Gesichtsverrenkung nicht fähig wäre, würde ich sagen, er schmollte! „Oi! Hast du dir etwa Sorgen gemacht?“, ich sprang auf und versuchte mich wieder in sein Gesichtsfeld zu bringen, „Echt jetzt?“ Doch da war es wieder: „Tzz! Vergiss es! Habe nur an die Rehabilitierung meines Teams, meiner Familie und mir gedacht! Ist ja leider mit dir verbunden!“ Diesmal schmollte ich! Dieser blöde Drecksack! Bloß keine Blöße geben! Könnte ja menschliche Züge zeigen! Hmpf! Der plötzliche sanfte Druck auf meinem Kopf, der über meinen Nacken in meinen Rücken weiterfuhr, ließ mich erneut interessiert aufblicken. Er kniete vor mir, lächelte wieder dieses Lächeln, welches weiche Knie machte und davon hatte ich gerade vier! Mehrfach strich er mir über den Kopf. „DAS habe ich vermisst, Usuratonkachi!“, und ich wusste, dass er das auf unser Gespräch bezogen hatte und nicht auf diese Streicheleinheiten. Obwohl die auch ganz okay waren... nur wäre ich dafür jetzt gerne ich selbst. Scheiße! Ich war echt in ihn verknallt! Richtig heftig. Nicht nur so ein Dahingeschwärme wie seine ganzen Mädchen damals. Fragt sich nur, wie er das sieht. Gesagt hatte ich es ihm ja schon, aber er hat noch nicht so wirklich darauf reagiert. Aber er scheint mein Geständnis auch nicht irgendwie als störend zu empfinden. Er ist weiterhin der Teme wie ich ihn kenne. Zwar etwas enttäuschend, aber irgendwie beruhigte es mich dann doch, dass er dennoch mit mir befreundet sein wolltee und das dann wohl nicht zwischen uns stand. Aber er hat den Kuss erwidert! Ganz sicher! Eigentlich möchte ich das dann so auch nicht stehen lassen! So kam mir der Bastard dann doch nicht davon, echt jetzt! Aber jetzt muss ich das erstmal hier geregelt bekommen. Schau schließlich immer noch aus wie Kurama! „Yo! Kleiner! Störe echt ungern eure Zweisamkeit – ich sag euch nur Bescheid - das wir das heute hier beenden. Die“, Onkel Bee warf seinen ausgestreckten Daumen über die Schulter und deutete somit auf die schweigsamen Bijus in ihrer Zeremonie im Hintergrund – anders wusste ich dieses Bild nicht zu benennen, „werden noch was brauchen – und unser Training“, nun holte seine zuvor nach hinten weisende Hand wieder aus und ein Zeigefinger deutete auf meinen besten geliebten Freund, „morgen wird uns mehr als schlauchen!“ „Hey! Was habt ihr denn morgen vor?“, das interessierte mich nun doch. Sasuke hatte die Sache mit dem Wasserfall wirklich außergewöhnlich schnell erledigt. Würde er das gleiche Programm hier durch machen wie ich damals? Nur hatte ich damals einen wirklich mies gelaunten Kurama in mir. He he! Die Zeiten waren ja jetzt vorbei, auch wenn sich meine so gesehen zwei besten Freunde nicht wirklich gut verstanden. Das war ja mehr ein dulden oder so. Aber das eigentliche Problem war ja mehr, dass Sasuke gerade gar nicht auf Kuramas Chakra zurückgreifen konnte. Das konnte nicht mal ich. Und ich war mir nun auch nicht sicher, ob der Plan der anderen Bijus aufging und das funktionierte was die da gerade taten. Alles schon etwas kompliziert! Oder dachte Bee, dass morgen wieder alles in Ordnung wäre? Ich vielleicht schon wieder in dem Körper steckte, in den ich auch gehörte. Es hatte ja eben schon ganz gut geklappt. Ich hatte wenigstens schon eine genaue Ahnung, wo mein Körper abgeblieben war. Und ganz bewegungseingeschränkt war ich auch nicht mehr gewesen! Vielleicht würde es wirklich klappen und ich wäre morgen wieder ich! Mein Herz klopfte einige Takte schneller bei dem Gedanken. Seltsamerweise nicht weil ich dann wieder in der Lage sein würde normal zu laufen, zu essen und zu trinken oder so alltägliche Sachen, sondern weil ich ihn dann endlich so berühren konnte... und spüren konnte... Ich starrte Sasuke an. Wirklich intensiv und er spürte dies. Aber seine ganze Haltung, auch seine Mimik, war... hm... Sasuke – mäßig. Das er nicht einmal irgendwie eine entspannte Haltung annehmen konnte nervte irgendwo. Bloß keine Schwächen nach außen zeigen! Na ja. Wusste ich ja auch schon vorher, echt jetzt! Bin selber schuld mich in so einen Eisschrank zu vergucken! Mein Katon erwies sich mal wieder als sehr nützlich! Zwar war es den ganzen Tag äußerst unangenehm heiß gewesen, doch durch die sternenklare Nacht waren die Temperaturen mit Sonnenuntergang rapide in den Keller gestürzt. Da mir Kälte ebenso wenig liegt wie extreme Hitze und wir nicht den weiten Weg zur Unterkunft nehmen wollten, welche Motoi uns zwar angeboten hatte, wir aber aufgrund des geplanten frühen Aufstehens und des benötigten Trainings als unnötigen Zeitverlust ansahen, hatten wir unser Lager direkt am Wasserfall aufgeschlagen. Der Jinchuriki des Hachibi hatte sich für eine Übernachtung im Haus entschieden und so blieben Naruto und ich zunächst alleine zurück. Dennoch spürte ich die Anwesenheit dieser beiden Schüler. Karui und Omoi waren, glaube ich, ihre Namen. Sie saßen etwas abseits vor ihrem eigenen Lagerfeuer und unterhielten sich leise über das, was sie heute erfahren hatten. Dieser Omoi schien mir äußerst pessimistischer Natur zu sein. Zumindest bekam ich mit, dass er ziemlich viele unterschiedliche Arten eines unfreiwilligen Todes kannte und er der Meinung war, dass mindestens drei davon auf ihn zukommen würden. Vielleicht sollte ich ihm die Information zukommen lassen, dass man generell nur einmal sterben konnte, außer ich hätte mal wieder Lust, mich selbst zu opfern. Das hatte ich aber nicht vor. Erst Recht nicht für diesen Hampelmann. Höchstens für zwei Menschen auf diesem Planeten. Und dieser Gedanke war auch der Grund, warum mein Blick zu einem dieser Menschen, die ich meinte, hinüber zog. Er streckte sich ziemlich geräuschvoll und suchte eine bequeme Position. Im Schein des Feuers wirkte sein Fell noch viel nuancenreicher. Mir war nie bewusst, wie viele Orange- und Rottöne existierten! Seine blauen Augen mit den rötlichen Sprenkeln des Fuchses fixierten mich. „Hm, Baka, was ist?“, versuchte ich ein Gespräch anzufangen und wählte meine Ansprache aus früheren Zeiten. Ich musste schmunzeln bei den Gedanken an den jungen Naruto Uzumaki. Er war wirklich ein Idiot damals! Aber er hat sich gemacht! Nie hätte ich gedacht, dass ich einmal sagen würde, dass ich Naruto als mir ebenbürtig bezeichnen würde. Nie. Zumindest aus damaliger Sicht heraus nicht! Auch wenn er sich jetzt noch sehr oft wie der Idiot verhielt, der er damals schon war, so war mir nicht nur einmal aufgefallen, dass er sein Licht weit unter den Scheffel stellte. Er hatte wirklich was im Kopf. Zwar stand ihm sein eigenes ungestümes Wesen dabei oft im Weg, aber er konnte Situationen gut analysieren und abschätzen. Klar, Shikamaru und ich waren besser, aber er hatte sich wirklich gesteigert! Von seinen Steigerungen im Ninjutsu, Senjutsu und Taijutsu gar nicht zu sprechen! Das faszinierte mich. Ich bin kein großer Menschenfreund. Weniger talentierte Shinobi langweilen mich extrem. Mit talentierten Ninja wie Kakashi oder dergleichen gebe ich mich auch ab. Zumindest höre ich ihnen zu und akzeptierte auch ihre Meinung. Aber Naruto? Hm. Naruto ist mehr als talentiert. Er ist mir ebenbürtig. Absolut. Und das beeindruckt mich. Und bis auf meinen Bruder Itachi hatte mich noch nie jemand wirklich beeindruckt und dadurch meinen ganzen Respekt. Und ich weiß, dass Naruto nur so hart an sich gearbeitet hatte um sich meine Beachtung und meinen Respekt zu verdienen. Er hat es also tatsächlich geschafft! Tzz. Ich würde ihm sicherlich nicht allzu schnell mitteilen, dass er diesen eigentlich nun wirklich hatte und auch schon früher immer hatte. Denn auch ich hatte lange und hart trainiert nur um ihm nicht die Möglichkeit geben zu können, dass er jemals stärker sein könnte als ich. So gesehen hatten wir uns in den letzten Jahren immer gegenseitig, ob bewusst oder unbewusst, immer einen Grund gegeben, hart an uns zu arbeiten! Seine Augen funkelten wunderschön facettenreich im flackernden Licht des Feuers. „Was bin ich eigentlich für dich, Sasuke?“, unterbrach er plötzlich mit dieser unerwarteten Frage die angenehme Ruhe und ich hob erstaunt darüber meine Augenbraue. „Wie meinst du das?“, ich erhob mich und setzte mich direkt neben ihn. Ich wollte nicht, dass die Beiden am anderen Lagerfeuer spitze Ohren bekamen und irgendetwas von dem, was ich hier mit Naruto beredete, mitkriegten. „Hm, Teme, ich weiß nie, was du über mich denkst. Nerv ich dich? Als was siehst du mich? Als Last, als Bekannten? Als Kumpel? Als...?“, er stoppte, fast schon verlegen wegblickend. Ich lächelte. Daher wehte der Wind. Er wollte sich wohl langsam annähern an das heikle Thema, welches in Madaras letztem Wohnsitz bisher seinen Höhepunkt gefunden hatte. „Du musst es mir nicht sagen. Wäre halt nur schön. Ich meine... ich denke, dass ich dich echt gut kenne und so. Aber manchmal... manchmal wäre es echt cool mal aus deinem Mund zu hören was so Sache ist und so! He he!“ Eigentlich hatte er Recht. Ich sollte mich mehr öffnen. Zumindest den Menschen, von denen ich mir selbst immer sagte, dass sie mir die Wichtigsten waren. Itachi würde es vermutlich wissen, wie wichtig er mir war, da er mein Bruder war. Aber Naruto konnte dies höchstens erahnen. Und er hatte mir seine Gefühle mitgeteilt. Das ich dies jetzt nicht so konnte war ihm bestimmt klar. So war ich nicht und so würde ich sicherlich auch niemals werden! Zudem machte es mir gerade seine etwas seltsame Gestalt etwas schwer, ihm mein Innerstes nun offenzulegen. Aber ich sollte einen Anfang machen. Denn zu langes Warten würde alles Spätere nur unglaubhafter machen. Wenigstens ein kleiner Anfang. Ich seufzte. Das allein war schon irre schwer. Dazu noch sein erwartungsvoller Blick, der sich von der Seite her schon in mich einbrannte! „Zugegeben, zuerst warst du nichts weiter, als eine Last für mich“, begann ich schließlich zögernd und atmete noch einmal tief durch, „Du hast mich vom ersten Tag an genervt, obwohl ich relativ schnell wusste, dass ich dich brauchte. Als ich Konoha verlassen hatte erinnerte ich mich häufig an unsere kurze, gemeinsame Zeit. Ich habe verdammt viele Fehler gemacht. Nicht nur mit meinem Weggang, sondern auch was uns Beide betraf. Das weiß ich mittlerweile. Leider erst jetzt“, nervös strich ich mir eine meiner eindeutig zu lang gewordenen Strähnen über die Stirn nach hinten und ließ dann die Hand an meiner Stirn ruhen, deren Arm von meinem Knie abgestützt wurde, „Womit ich deine Zuneigung verdient habe, weiß ich nicht. Ist mir auch ehrlich gesagt ein Rätsel! Ich frag mich da wirklich ob du ein Idiot bist“, ich sah wie er seine Wangen schmollend aufplusterte und musste kurz darüber schmunzeln, „ Denn ich wollte dich doch töten. Mehrfach sogar! Ich wollte dich benutzen um meinen Zielen näher zu kommen. Dich einfach nur benutzen und entsorgen, so wie jeden anderen auch. Aber ich konnte es nicht. Nicht im Tal des Endes. Du hast mich mal gefragt, warum ich es nicht konnte und eine ganze Zeit lang wusste ich es nicht. Ich war blind für alles. Sah nur noch die Rache und das Weiterkommen! Daher war es für mich unbegreiflich, warum ich dich nicht da schon getötet hatte, wo ich die Möglichkeit dazu hatte! Ich dachte da, du hättest es verstanden. Doch du hattest in Wahrheit mehr verstanden als ich selbst! Denn du gabst mich nicht auf. Auch wenn es niemand verstehen konnte: Du wolltest mich zurück. Mehrmals hatte ich dich gefragt, warum ich dich so kümmere, warum du so fixiert auf mich bist. Deine Antwort war stets die Gleiche: ich sei dein Freund und wie ein Bruder. Aber genau das wollte ich nicht hören. Klar fühlte es sich bereits da schon so ähnlich für mich an, aber ich wusste ja auch wie es sich wirklich anfühlte einen Bruder zu haben und das mit dir... das fühlte sich ähnlich an, aber doch ganz anders!“, mein Schlucken war ziemlich deutlich heraus zu hören, auch mein tiefes Einatmen. Aber Naruto starrte nur weiterhin in die Flammen des wärmenden Lagerfeuers vor uns und unterbrach mich nicht. Es machte auch nicht den Anschein, als wolle er mich unterbrechen. Er wusste, dass ich nun alles von meiner Seele sprach was mich all die letzten Jahre beschäftigt hatte und er wusste auch, dass es mir immer schon schwer gefallen war über mich selbst zu sprechen. Annähernd so viel zu sprechen. Es war nicht von mir geplant gewesen, jetzt so weit ausholend über all meine Gedanken der Vergangenheit zu berichten, aber irgendwie war es nötig. Nicht nur, um hier Klarheit zu schaffen. Nein. Ich wusste auch, dass dies stets zwischen uns stehen würde. Und zwischen uns sollte nichts mehr stehen. Ich wollte wieder dieses Vertrauen zwischen uns haben, welches wir damals hatten. Zwar hatten wir uns immer wieder in die Haare bekommen, doch allein die Erinnerungen an unsere Mission im Reich der Wellen hatte mir und auch ganz sicherlich ihm gezeigt, dass wir damals ein wirklich gutes Team waren. Wir hatten uns gegenseitig bewiesen, für den Anderen einzustehen und im schlimmsten Fall auch das eigene Leben für den Anderen zu opfern wenn es denn nötig wäre. Ich verschränkte nun meine Finger ineinander und stützte mein Kinn darauf ab. Mein Blick ebenfalls in die züngelnde Glut gerichtet, jedoch immer wieder zu ihm herüber schielend, fuhr ich leise fort: „Irgendwann hatte ich mich dann völlig in dieser Dunkelheit verloren. Sie hatte gänzlich von mir Besitz ergriffen. Ich hätte es verhindern können. Aber ich wollte es ganz einfach nicht. Ich wollte aus ihr Kraft schöpfen. Und... auch weil ich Angst hatte. Angst davor, mein Leben könne mit einem Schlag seinen einzigen Sinn verlieren. Denn den einzigen Sinn, den ich nur noch sah war die Rache an meinem Bruder! Und als ich Itachi dann endlich besiegt hatte und dachte, es hätte nun alles ein Ende, erfuhr ich die schreckliche Wahrheit. Erfuhr all das Leid und den Schmerz den mein Bruder erdulden musste und das katapultierte mich in eine noch tiefere Dimension der Dunkelheit. Ich konnte es nicht fassen. Die Wahrheit war für mich unbegreiflich. Ein Schmerz hatte mich da gepackt, den ich nicht mehr zu handhaben wusste außer ihn durch Rache zu mildern und das hieß für mich die Rache an Konohagakure und all seinen Einwohnern. An allen, die Schuld waren an Itachis Qualen! Zu dem Zeitpunkt war ich... hm... Ich glaube, so fühlt sich eine schwarze Seele an.“ Eine plötzliche Regung an meinem Bein ließ mich innehalten und ich starrte hinunter. Naruto war an mich herangetreten und lehnte seinen Kopf an mein Schienbein. Selbst in dieser doch recht kleinen Gestalt des Fuchses strahlte er eine Wärme aus, die der des Feuers vor uns gleich kam. Diese Wärme durchströmte mich. Packte mich. Meine verschränkten Finger lösten sich und ich hob ihn hoch. Drückte ihn an meine Brust. Er sagte nichts. Mit ihm an mich gepresst ließ ich mich zur Seite fallen, drehte mich dabei auf den Rücken und bettete meinen Kopf auf das Kissen meines Nachtlagers. Naruto erstreckte sich nun über meinen ganzen Brustkorb und rollte sich zusammen, jedoch so, dass er mir weiterhin mit diesen blauen Augen direkt ins Gesicht sehen konnte. Normalerweise wäre mir diese Starrerei unangenehm gewesen, doch jetzt machte sie mir überhaupt nichts aus. Meine Hand, die ihn zuvor noch fest umklammert hatte, ruhte nun locker auf seinem Rücken und strich langsam in regelmäßigen Abständen seinen Rücken entlang hinunter bis zum Ansatz seiner neun buschigen Schweife. Ich hatte das Gefühl ein leises Schnurren vernehmen zu können und lächelte: „Du warst immer mein einziges Licht in dieser Finsternis“, erzählte ich schließlich weiter und unterbrach weder das Streicheln noch den Blickkontakt zwischen uns, „Wie eine Sonne. Strahlend hell und warm. Mein Wegweiser. Doch ich entschied mich freien Willens einen anderen Weg einzuschlagen. Obwohl du mir so oft deine Hand entgegen gestreckt hast! Also suchte ich in meinem Hass Wege dieses Licht aufzuhalten oder wenigstens dazu zu bringen, mich zu hassen, damit es mich aufhalten würde! Aber ich hatte wohl mein Usuratonkachi eindeutig unterschätzt!“, er gluckste auf meinem Brustkorb und ich musste leise lachen, obwohl dieser Teil meiner Vergangenheit eigentlich überhaupt nicht zum lachen war, „Ich habe versucht, deine heiß umschwärmte Sakura zu töten aber dennoch wolltest du mich partout nicht hassen. Stattdessen hast du etwas gesagt, was wohl ausschlaggebend war für alles was darauf folgte! Du wolltest das alleinige Recht auf einen Kampf gegen mich. Den Kampf überhaupt. Und du wolltest sogar mit mir zusammen sterben, sollten wir gegeneinander kämpfen. Das hat mich so... umgehauen! So beeindruckt! Diese Worte hatten mich von da an gepackt und ließen mich nicht mehr los! Denn ich verstand es nicht! Wie konntest du so etwas sagen? Du wolltest mich aufhalten und dich opfern. Opfern für mich und mein fast schon unwürdiges, bemitleidenswertes Dasein! Mein Dasein, das sowieso nur aus Lügen, Schmerz und Verrat bestand. Ich habe lange gebraucht um in dieser Dunkelheit, die mich umgab zu erkennen, was diese Sätze von dir bedeuteten und was sie mir bedeuteten!“, Tränen bahnten sich den Weg über mein seltsamerweise lächelndes Gesicht. Naruto hob seinen Kopf an, seine Augen schienen erschrocken geweitet. Oder war er vielmehr verwirrt? Es war sicherlich für ihn ein absolut ungewohnter Anblick den ach so kühlen und sonst so beherrschten Sasuke Uchiha in den vergangenen Tagen so oft weinen zu sehen. Innerlich mich selber auslachend, was ich doch seit Kriegsende wohl für ein emotionales Wrack zu werden drohte, versuchte ich mein äußeres Lächeln zu festigen um ihm zu verdeutlichen, dass mit mir alles in Ordnung war. Er näherte sich meinem Gesicht nun an und flüsterte fast wehleidig meinen Namen. Auch hatte ich das Gefühl, dass er immer wieder sich leise entschuldigt für etwas, was nicht seine Schuld war. Etwas warmes Raues streift meine Wange und ich sah, wie er mir vorsichtig die salzigen Tränen vom Gesicht leckte. Zunächst darüber erschrocken und den Gedanken aufkommen lassend ihn von mir weg zu schubsen halte ich aber schnell inne. Irgendwie konnte er gerade nicht anders. Er wollte mich trösten. Mir zeigen, dass er da war und mir zuhörte und auch versuchte, meine Taten der Vergangenheit nach zu vollziehen, obwohl ich mittlerweile auch ganz genau wusste, dass er durch meine Fehler in der Vergangenheit nicht minder gelitten hatte als ich. Nur steckte er in diesem Körper. Ich konnte ihn zwar nun laut und deutlich hören, aber er wusste auch, dass in einer solchen Situation meist Taten besser halfen als Worte und das mit den Taten war nun sehr schwierig für ihn umzusetzen. Vermutlich würde er mich nun fest an sich drücken. So eine innige Umarmung wie im Krankenhaus, kurz nachdem ich erwacht war. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Naruto! Wirklich nicht! Du am Wenigsten! Ich wollte dir doch alles nehmen. Ich sollte mich unentwegt bei dir entschuldigen!“, ich streichlte sanft über seine Wange. Wie sehr wünschte ich mir gerade, Naruto würde in seinem wahren Körper stecken und ich könnte ihn nun wahrhaftig auf mir liegen haben und ihn so berühren, wie ich es mir gerade vorstelle und nun nicht möglich war. Allmählich verschwamm mein Sichtfeld. Die Umgebung und sein Angliz wurden von einem verschwommenen Schleier verzehrt. Es war nicht nur die Müdigkeit nach diesem ereignisreichen Tag, die mich nach und nach noch zusätzlich übermannte. „Tzz!“, raunte er leise mit einem deutlich erkennbarem Grinsen, „Teme... du hast noch nie so viel an einem Stück geredet, echt jetzt! Irgendwie... freut mich... das. Wirklich!“, er gähnte. Mehr sagte er nicht. Er ging gar nicht auf meinen zuvor geführten Monolog näher ein. Er wusste, dass mir das alles nicht leicht gefallen war und er wollte einfach nichts mehr dazu sagen, weil er wusste, dass ich für meinen Teil alles gesagt hatte und einfach wohl auch nicht mehr in Lage war, mehr zu sagen. Er kannte mich wirklich gut. Die Tränen wurden wieder stärker und mein Druck auf seinen Körper wohl fester. „Selbst jetzt strahlst du so viel Licht und Wärme aus!“, sprach ich meine Gedanken laut aus und seufzte. Es war eindeutig ein glückliches Seufzen, welches so gar nicht zu den verheulten Augen, die ich wohl mittlerweile hatte, passen wollte. Er hatte sich wieder auf meinem Brustkorb zusammengerollt und ließ seinen Blick auf mir ruhen. Auch seine Lider wirkten schwer und er kämpfte gegen die Müdigkeit an. Sicherlich war diese ganze Prozedur ziemlich zermürbend. Meine Finger strichen seine Seiten entlang und er schloss langsam die Augen. Meine Tränen waren getrocknet. Sein Atem wurde ruhiger. Zwischen uns war Stille eingetreten. „Erst jetzt wird mir bewusst, was ich all die Jahre verdrängt habe. Dass ich mich nach deinem Licht, deiner Wärme und nach deiner Zuneigung sehnte, die ich immer wieder zurückgewiesen hatte. Nicht du bist der Idiot. Der Dobe. Das Usuratonkachi. Sondern ich... weil ich stets dachte, solche Gefühle würden mich schwächen. Dabei habe ich doch an dir die ganze Zeit gesehen, wie unglaublich stark dich diese Gefühle machten!“ Ich spürte nur das leichte heben und senken seines Brustkorbes unter meiner Hand, die ihn weiterhin auf meiner Brust hielt. „Ich weiß nun was ich damals nicht wusste. Warum ich dich damals nicht töten konnte. Und warum ich dich damals bis heute nicht vergessen konnte. Warum du der Einzige warst, den ich an mich heran gelassen habe... ob im Kampf, den wir immer heraufbeschworen haben oder im verbalen Schlagabtausch“, mir gelang ein erneutes müdes Schmunzeln, wohl bewusst, dass er vermutlich alles, was ich gerade tat oder sagte in seinem mittlerweile eingetretenen Schlaf nicht mehr wirklich mitbekam, „Nur du konntest mich immer dort berühren, wo mich niemand berühren konnte. Und erst jetzt habe ich es wirklich erkannt. Erst jetzt ist es mir klar geworden. Schon damals war es so und ich habe es nie begriffen... ich liebe dich mehr als ich meinen Bruder geliebt habe!“ Über diese Erkenntnis schüttelte ich innerlich den Kopf. Hatte ich wirklich fünf Jahre und ein Liebesgeständnis meines besten Freundes dafür gebraucht, um das endlich selbst zu begreifen? Ich war hier wirklich der Idiot! Ein leises Lachen entwich mir während ich mein Usuratonkachi liebevoll betrachtete, der wirklich tief und fest eingeschlafen war. „Danke, dass du all die Jahre an mir festgehalten hast. Das du mich nicht aufgegeben hast. Das du an mich geglaubt hast. Das du bei mir warst. Danke dir, Naruto! Ich liebe dich auch!“, und dann fielen auch mir die Augen zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)