Zwerg am Haken oder wie angelt FRAU sich einen König? von Ithildin (Hobbit (Kurz)geschichte - Humor - Real Live - Parodie) ================================================================================ Kapitel 11: …..oder besser Thorin, ein Zwerg im geheiligten Reich ----------------------------------------------------------------- Kaum waren wir beide drinnen angelangt bemerkte ich, wie der Zwerg sich äußerst neugierig in meinen vier Wänden umsah. Ich war der Einfachheit halber voraus gegangen und er folgte mir...allerdings um einiges vorsichtiger, als ich eigentlich angenommen hatte. Ich wurde dabei irgendwie das dumpfe Gefühl nicht los, dass er in jeder Ecke einen unerwarteten Angriff von irgendwelchen versteckten Gegnern erwartete, die hier nun gewiss nicht zu finden sein würden. Also blieb er vorerst erst einmal im Flur stehen und beobachtete mich mit Argusaugen von seinem Platz aus, als ich im Begriff war mich aus den Resten meiner Überbekleidung zu schälen und um ehrlich zu sein, besonders viel hatte ich ja nun auch nicht mehr zum ausziehen, da ich das Meiste ja bereits unterwegs eingebüßt hatte. Vor allem den Mantel und meine Schuhe und auch das Cosplay Kleid sah nun so ziemlich nach allem aus, aber nicht mehr nach seiner Ursprungsform. Und wieder erinnerte ich mich kurz mit wachsendem Entsetzen daran, dass Lizzy mich dafür wahrscheinlich umbringen würde, wenn ich ihr mit diesem kläglich zerlegten Ding jemals wieder unter die Augen trat, das der Zwerg im Übrigen höchstpersönlich auf dem Gewissen hatte. Aber noch wusste sie nichts von ihrem Glück und ich war nur noch froh, den erbärmlichen Fetzen bei nächster Gelegenheit vom Leib zu bringen, in dem ich zudem fror wie ein Schlosshund. Verdammt war das vielleicht kalt gewesen, das hatte ich unterwegs bei all dem ganzen Trubel nicht so wirklich registriert...aber jetzt bemerkte ich ziemlich deutlich, dass mir wirklich richtig kalt geworden war, die eiskalte verregnete Herbstnacht hatte ihr übriges dazu beigetragen. Thorin der noch immer im Flur stand rührte sich jedoch zunächst keinen Zentimeter vom Fleck. Ich sah aber, wie er sich aufmerksam umblickte. Indem räusperte er sich ganz plötzlich vernehmlich. „Ahhhh ja...hier wohnst du also?“ Kam dann doch recht spontan von ihm in meine Richtung. Es war eine reine Feststellung. Ich sah ihn kurz an und nickte dann mit einem leicht amüsierten Lächeln, als ich seinen etwas unsicheren Blick bemerkte, mit dem er alles äußerst genau unter die Lupe nahm. „Ein bisschen klein“...kam prompt im Anschluss von ihm, als er auch einen kurzen Blick in Richtung der anderen Räume riskiert hatte, die vom Flur aus in die gesamte Wohnung führten. Meine Augenbrauen zogen sich sofort alarmiert argwöhnisch zusammen. „Was hast du denn erwartet ein Luxusapartment? Ich hab keinen Millionär als Macker....leider....schön wär`s ja.“ Entgegnete ich ihm daher verständlich reserviert. Worauf er mich just mit großen Augen ansah, auch weil er wie zu erwarten keinen Schimmer hatte, worauf ich jetzt eigentlich anspielte. Der Zwerg wusste vermutlich weder worauf ich mit meinen Macker hinaus wollte, noch was ein Millionär sein sollte. Entsprechend sah er dann auch aus. Ich seufzte leise und antwortete ihm so verhältnismäßig gelassen. „Thorin ich lebe allein...das wollte ich damit andeuten. Ich muss die Miete bezahlen, die ich mit dem verdiene, was ich arbeite und mein Verdienst ist in diesem Sinne sicher nicht unbedingt der Größte. Ich meine es könnte deutlich besser sein. Nun und in meiner Welt ist das eben so...ohne Moos nix los. Deshalb ist meine Bleibe eben nicht so komfortabel, wie der Herr es vielleicht sonst für sich gewohnt ist. Was weiß ich denn, über was für Gemächer eure Hoheit so verfügt, wenn er in seiner Welt lebt? Ich bin ja kein Hellseher!“ Ich verstummte mit einem leicht reservierten Grollen, woraufhin Thorin mich verständlich irritiert anblickte und dann im Anschluss daran kurz die Nase rümpfte. „Nun etwas komfortabler ist es schon...da wo ich her komme.“ Entgegnete er mir damit erwartungsgemäß knapp. Doch dann wurde seine Mimik erst recht verwirrt, als er mich just spontan etwas fragte, was er offenbar nicht verstanden hatte. „Ireth...was meintest du mit Moos? Das verstehe ich nicht...ist..ist das etwa ein Zahlungsmittel in deiner Welt?“ Als er das gesagt hatte, konnte ich nicht länger an mich halten, ich prustete prompt drauf los. Gott ich musste so lachen, dass ich für ein paar Sekunden überhaupt nichts mehr heraus brachte, worauf ich allerdings einen noch deutlich irritierteren Blick von ihm erntete. Doch irgendwann hatte ich mich wieder in so weit beruhigt, dass ich ihm endlich antworten konnte. „DAS war nur so eine Redewendung...natürlich ist mit Moos nicht das gemeint, was du darunter vielleicht verstehst und es ist in dem Sinn auch kein Zahlungsmittel..zumindest nicht das echte Moos. Ich sprach von Geld Thorin, dafür gibt es in meiner Welt mancherlei seltsame Begriffe. Einige nennen es Kohle..andere Mücken oder Flocken..oder wie auch immer, da gibt es wohl noch eine Vielzahl an Möglichkeiten. Fakt ist jedenfalls, dass ich nicht unbedingt über Reichtümer verfüge, weshalb mein Reich entsprechend bescheiden ausfällt und hast du das nun verstanden?“ Er sah mich noch immer reichlich verwirrt an, doch ich hatte den Eindruck, dass er jetzt wenigstens halbwegs begriffen hatte, worauf ich mit ihm hinaus wollte und irgend wann sagte er dann ganz unverhofft. „Ah ha...du hast also kein Gold. Nun wo liegt das Problem? Ich würde sagen das lässt sich leicht ändern. Meine Zukünftige muss sicher nicht in so ärmlichen Verhältnissen hausen wie diesen...das ist ja unter aller Würde.“ Als er das an mich los gelassen hatte, wusste ich zunächst nicht ob ich nun lachen oder doch lieber schlucken sollte. Ich war mir nicht sicher, ob er das wirklich ernst gemeint hatte. Aber so wie er mich dabei erneut interessiert in Augenschein nahm...hatte ich so meine Bedenken. Seine „Zukünftige“ wie sich das schon anhörte. Ich war mir nicht so sicher, ob ich das dann überhaupt werden wollte? Und vor allem inwiefern er sich so etwas einschneidendes wie das denn vorstellte. ICH war ein Mensch..ganz eindeutig..und ich lebte hier. Wie also sollte das überhaupt gut gehen? Wie konnte ich mit einem Zwerg als Partner leben? Dabei kam nicht nur zum Tragen, dass ER deutlich kleiner war als ich. Nein auch unsere Ansichten was Rollenteilung und noch so einige anderes betraf war in der Hinsicht was das anbelangte doch etwas unterschiedlich geartet. Zumindest aus meiner Sicht gesehen. Na der Mann hatte vielleicht Nerven...allerdings hatte ich nicht den Mut ihn darauf anzusprechen, wie in aller Welt das wohl funktionieren sollte? Vor allem weil er ja eindeutig nicht von dieser Welt stammte und irgendwann unweigerlich in seine eigene zurück kehren musste, um hier nicht für immer fest zu sitzen. Ich sah ja ein, dass es mit den Orks im Nacken im Moment wohl alles andere als günstig erschien. Nun ja aber irgendwann in naher Zukunft war dies wohl überfällig. Doch da er keinen Ton von sich gab, wie er das zu bewerkstelligen gedachte...versuchte ich ihn so schleunigst von diesem höchst unangenehmen Thema abzulenken, indem ich ihn meinerseits ansprach. „Hör mal wo wir nun schon da sind, ich denke hier wirst du deine Waffen wohl nicht brauchen. Willst du die nicht lieber mal ablegen, bevor du damit noch jemanden verletzen könntest...so wie mich zum Beispiel?“ Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihn dabei durchdringend an. Thorins Blick wanderte umgehend zu seinem Schwert das er noch immer auffällig am Gürtel trug und den Bogen der zwischenzeitlich vorzugsweise auf seinem Rücken angebracht war. Ich wollte nicht zugeben, dass er mir mit den Dingern unheimlich war, da ich mehr als einmal mitbekommen hatte, wie ausgesprochen gut er mit diesen nervigen aber durchaus nützlichen Männerspielzeugen umzugehen verstand. Zumindest hatte er mir damit schon ein paar mal den Hals gerettet. Aber dennoch waren sie in der Situation mehr als unnötig. Das bemerkte wohl auch er, denn schließlich seufzte er leise und nickte dann. „Du hast recht..hier werden wir wohl vorläufig keinen Ärger bekommen. Ich möchte sie jedoch trotzdem ganz gerne in Reichweite wissen, also wo ist mein Schlaflager für die Nacht?“ Ich sah ihn an als hätte mich eben direkt der Blitz getroffen. „Äähhh was..wie Schlaflager? Wo?“ Stotterte ich so verwirrt und völlig von der Rolle drauf los. Was, dachte er etwa ernsthaft daran hier ein Nickerchen zu machen? Nun in MEINEM Bett sicherlich nicht, also DAS war eins was sicher war. Tja aber wo ihn dann hinlegen? Ich war kurz ratlos, doch dann kam mir glücklicherweise doch noch der rettende Einfall. Puhhh meine alte Schlafcouch..na was ein Glück, dass ich die nicht schon längst zum Sperrmüll verfrachtet hatte. In diesem Fall würde sie mir doch noch gute Dienste leisten. Oder viel mehr dem Zwerg, denn der würde unweigerlich darauf nächtigen müssen. Ich lächelte ihn somit etwas gezwungen an und sagte dann. „Gut also dann..ich weiß wo du schlafen kannst..komm ich zeig`s dir.“ Mit diesen Worten setzte ich mich umgehend in Bewegung und brachte ihn in mein nicht eben großes aber dafür um so gemütlicheres Wohnzimmer, an das meine kleine Wohnküche angrenzte. In einer Nische hatte ich die alte Schlafcouch angesiedelt, vordringlich da ich gerne las und mir so ein heimeliges Plätzchen geschaffen hatte, auf dem ich meinem Hobby ab zu zu nach Herzenslust frönen konnte. Dort lagen gemütliche Kissen, eine flauschige Decke und auch zumeist mein Kater...der sich im Moment allerdings nicht mal im Ansatz blicken ließ. Der fremde Mann im Haus hatte ihn offenbar in irgend eine der hintersten Ecken verscheucht. Ansonsten war Alkazar nicht so schüchtern, doch Thorin war meinem Kater offenbar etwas unheimlich, denn er ließ sich nicht blicken. Nun ja der Hunger würde ihn dann schon irgendwann aus seiner Ecke heraus treiben. Um den Zwerg nicht zu Tode zu erschrecken und ihm möglichst auch keinen Grund zu geben meine Katze aus versehen zu morden sagte ich so nur recht kurz angebunden zu ihm. „Ich habe einen befellten Mitbewohner meine Katze Alkazar, also bitte wundere dich nicht, wenn er dir irgendwann mitten in der Nacht um die Beine streichen sollte. Und noch was ER ist nicht das Abendessen...du musst ihn also nicht extra erjagen!“ Thorin sah mich mit tödlichem Blick an, ehe er mir antwortete. „Als ob ich Katze mögen würde...na da kann ich mir wahrlich besseres zwischen den Zähnen vorstellen. UND wo soll ich nun nächtigen Ireth?“ Ich schenkte ihm dafür umgehend ein kurzes aber deutlich verkniffenes Lächeln. „Hier die Couch ist dein Nachtlager, was anderes hab ich für dich nicht und wenn du nicht auf dem Boden schlafen willst, solltest du dir dieses Angebot also gut überlegen.“ Mit diesen Worten deutete ich auf die Couch in der kleinen Nische. Thorin seufzte hörbar. „Na schön sieht gut aus, ich habe schon deutlich schlechter genächtigt.“ Kaum hatte er das an mich losgelassen ging er entschlossen zu selbiger hin und untersuchte sie erst einmal ausgiebig...dann setzte er sich, wobei er mich ignorierte und sich damit vollkommen ungerührt aus seinen Übergewändern samt Waffenrock und dem Bogen, sowie Schwertgehänge heraus schälte, das anschließend mit einem erschreckend lauten Klirren auf meinen penibelst gesäubert und geschrubbten Parkettboden polterte und dort sehr zu meiner Freude und zur stetigen Erinnerung an diese überaus kuriose Nacht auch noch ein paar große Schrammen hinterließ, die wohl nie wieder rausgehen würden. Selbst mit dem besten Poliermittel nicht. Thorin schien das jedoch alles nicht im Geringsten zu belasten, denn als er Waffen und den ganzen anderen Kram, den er sonst noch so mit sich herum schleppte los geworden war, hatte ich mit einem mal das Gefühl, dass er deutlich entspannter wirkte. „Gut das Nachtlager hätten wir damit also schon mal..und was gibt’s zu essen?“ Er drehte sich zu mir um, woraufhin ich ihn überrascht anstarrte. Er trug nun nicht mehr als ein schlichtes dunkles Hemd und Hosen, die ihn damit zwar weit weniger Krieger mäßig dafür aber um so fremdartiger denn je auf mich wirken ließen, denn man sah ihm jetzt deutlich den kräftigen gedrungenen Wuchs an, der für den Zwerg typisch war. Außerdem konnte ich bei der Gelegenheit abermals deutlich erkennen, was für ein ausgesprochen kräftiges Kerlchen er sein musste, denn wenn er sich bewegte spannte sich der Stoff an Oberarmen und Brust und ließ einen ziemlich guten Blick auf die darunter liegende ausgeprägte Muskulatur erahnen. fuhr mir so unwillkürlich höchst beeindruckt durch den Kopf, worauf ich mich allerdings sofort heftig schalt. Was in aller Welt ging mich das eigentlich an? Gar nichts um genau zu sein. Ich meine er sah für seine geringe Größe wirklich verflixt gut aus, keine Frage aber nein...nein auf keinen Fall. Nie, das kam gar nicht in die Tüte. Wie konnte ich an so etwas überhaupt denken? Also versuchte ich mich schleunigst wieder auf Spur zu bringen und ihm statt dessen seine Frage zu beantworten. „Essen? Hmm..gute Frage, also wenn du Glück hast gibt’s noch was derartiges in meinem Kühlschrank aber ganz bestimmt nicht so. Hör mal ich bin völlig verdreckt und dazu durchgefroren bis auf die Knochen, also ich für meinen Teil würde als aller erstes ein Bad bevorzugen. Zum Einen weil ich nicht noch länger Lust darauf habe gemeinsam mit dem ganzen Straßendreck ins Bett zu steigen und zweitens weil mir verdammt kalt ist und ich nichts dagegen hätte, mich entsprechend aufzuwärmen. Also ich weiß ja nicht was du so lange tun willst, aber ICH werde mich jetzt waschen gehen...und DANN können wir was essen.“ Er sah mich in etwa an als hätte ich ihm eben eine Mordrohung verpasst, entsprechend irritiert wirkte er auch. „Was ähhh waschen? Ist das dein Ernst?“ Thorins Blick hatte plötzlich fast etwas panisches an sich, so als ob ich ihn mit dem Messer bedroht hätte. Waschen war wohl nicht so ganz seine Domäne, nun gut aber das war mir im Moment ehrlich gesagt vollkommen einerlei. Mir war wirklich kalt und zwar ordentlich, nichts wollte ich somit mehr, als so schnell als möglich aus diesen Klamotten zu kommen und mir etwas wesentlich angenehmeres anzuziehen und da ich die frischen Sachen nicht unbedingt sofort wieder schmutzig machen wollte blieb mir nichts weiter übrig als mich zu duschen..oder auch zu baden. Thorin sah mich derweil noch immer reichlich fragend an. „Ah ja und was soll ich solange machen?“ Hakte er so verständlich verblüfft nach. Ich schenkte ihm ein sprödes, leicht sarkastisches Lächeln, ehe ich ihm antwortete. „Na mir dabei Gesellschaft leisten bestimmt nicht Herr Zwerg..das wäre ja noch schöner. Du kannst es dir ja solange schon mal auf dem Sofa gemütlich machen und etwas fernsehen?“ Schlug ich ihm so ebenfalls reichlich überfordert vor. Sein Blick war entsprechend ratlos. „Ähhh Fernsehen was..was ist das?“ Kam somit also deutlich verwirrt in meine Richtung. Ich seufzte leise. „DU wartest hier so lange bis ich fertig bin...dann essen wir....zusammen! Ich meine sofern du dich nicht selbst etwas gesellschaftstauglicher zeigen willst, indem du dich ebenfalls wäscht, was dir im Übrigen sicher auch nicht schaden könnte, wenn ich das bei der Gelegenheit anmerken darf. Nun wie auch immer...der Fernseher ist dort!“ Mein Finger schnellte dabei wie eine Lanze in besagte Richtung auf den schwarzen Flimmerkasten in der Ecke hin, der im Moment allerdings noch keinen Mucks von sich gab. Mit einem resignierten Grollen schnappte ich mir die Fernbedienung und drückte auf die Eingabetaste. Kaum hatte ich das getan, flimmerten die ersten Bilder über die ansonsten schwarze Mattscheibe. Der Zwerg machte sofort einen entsetzten Satz rückwärts, als er die bewegten Bilder auf dem Bildschirm sah. Es waren die Simpsons.....ging mir dabei noch völlig entnervt durch den Kopf. Doch Thorin reagierte nahezu panisch. „Ahh...Mahal was..was ist das? Das...das ist Hexenwerk!“ Fuhr ihm entsprechend heftig und erschrocken heraus. Ich drückte auf das Knöpfchen und entgegnete ihm trocken. „Nö kein Hexenwerk also eigentlich sind das nur die Simpsons....aber gut das musst du jetzt nicht verstehen. Okay lassen wir das vorerst, ich glaube das überfordert dich dann doch ein wenig. Äähhh ja wie wär`s statt dessen lieber mit etwas Leselektüre? Lesen kannst du doch oder?“ Mein Blick war kritisch, als ich ihn das fragte. Thorin der mehr als froh darüber war, dass ich den merkwürdig verhexten Kasten nicht noch einmal in Betrieb nahm, nickte daher hastig. Nun in diesem Fall begab ich mich kurzerhand zu meinem Bücherregal und zog wahllos die ersten besten Bücher heraus, die mir in die Finger kamen, denn langsam riss mir der Geduldsfaden. Herrgott ich wollte endlich aus diesen unbequemen Klamotten raus und vor allem ins Warme...was also konnte verführerischer sein als der Gedanke an ein ausgedehntes Bad? Ohne weitere Umschweife drückte ich sie ihm also in die Hand und sagte zu ihm. „Hier vergnüg dich damit solange bis ich wieder komme und noch was, wehe du kommst auf die Schnapsidee mich in irgend einer Weise zu stören, das überlebst du nicht. Also mach`s dir schon mal gemütlich und wir sehen uns in etwa einer halben Stunde!“ Mit diesen sehr eindeutigen Worten ließ ich ihn stehen, wobei er mir reichlich irritiert hinter her starrte. Die Bücher in Händen und mit großen Augen, doch er brachte in dem Moment wohl keinen Ton heraus, denn er stand nur da und blickte mir weiterhin hinterher, als ich wenig später mit einem reichlich resignierten Seufzen im Badezimmer verschwand. Aber als ich ein paar Minuten später endlich in meiner Wanne lag, fiel mir erst siedend heiß ein WAS ich ihm da eigentlich für Leselektüre in die Hand gedrückt hatte? Zum einen war es eindeutig Tolkien gewesen...also entweder der Hobbit selbst oder sogar der Herr der Ringe und dann noch irgend was von R. Pilcher. Na um so besser, was für eine explosive Mischung. Sozusagen Herzschmerz pur und dazu noch fantasy Kriegsliteratur vom allerfeinsten und zwar noch sage und schreibe aus seiner eigenen Erlebniswelt. Also besser hätte ich dieses Desaster nun wirklich nicht mehr einfädeln können, aber dafür war es jetzt eindeutig zu spät, denn jetzt würden mich keine zehn Pferde mehr aus dieser Wanne kriegen, da musste schon die Welt untergehen oder das Haus abbrennen oder noch besser die Hütte explodieren...eher würde ich mich nicht vom Fleck rühren. Ach was soll`s, er würde es wohl verkraften. Bis jetzt hatte er es ja auch ganz gut weg gesteckt, besser als ich eigentlich angenommen hatte. Nun zumindest wesentlich besser als ich um ehrlich zu sein...aber was ich mir mit ihm noch so alles eingebrockt hatte, nun das wusste ich da ja leider noch nicht... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)