Bartemius Crouch Junior von SweeneyLestrange (Eine One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 4: Im Eberkopf [MMM] ---------------------------- Januar 1976 Bartys Blick huschte vorsichtig zu dem abgetrennten blutigen Eberkopf, der auf dem Holzschild prankte. Ein Einwand lag ihm auf der Zunge. Am liebsten hätte er Regulus bei der Schulter gepackt und aufgehalten. „Was ist?“, fragte dieser, der Bartys Zögern bemerkt hatte. „Nichts“, erwiderte der Jüngere eilig. „Ich … ich bin nur etwas aufgeregt.“ Regulus nickte und grinste, während er die Tür aufstieß. „Mach dir keine Sorgen“, flüsterte er, „ich war hier schon öfter, es ist nicht so gruselig, wie es aussieht.“ Bartys Zuversicht schwand augenblicklich, sowie er das zwielichtige Innere des Pubs betreten hatte. Selbst Regulus’ Worte konnten daran nichts mehr ändern, als er die unheimlichen Gestalten sah, die an den dreckigen Tischen saßen und mit den tiefen Schatten des Raums zu verschmelzen schienen. Die wenigsten Umrisse schienen tatsächlich menschlicher Natur zu sein und wenn sie es doch waren, dann sahen sie alles andere als vertrauenserweckend aus. Einem Impuls folgend griff Barty nach der Kapuze seiner Robe und zog sie sich tief ins Gesicht. Bei dem wenigen Licht, das durch die schmutzigen Fensterscheiben drang, hoffte er, dass ihn so niemand erkennen würde. „Was machst du denn?“, lachte Regulus, als er Bartys merkwürdiges Gebaren bemerkt hatte und zog ihm wieder die Kapuze vom Kopf. „Vertrau mir, hier wird uns schon niemand erkennen.“ Dann bestellte er zwei Butterbier und suchte sich mit Barty ein ruhiges Plätzchen etwas weiter entfernt vom Eingang. Skeptisch betrachtete Barty den staubigen Becher mit Butterbier und wischte mit dem Ärmel seiner Robe den schlimmsten Schmutz weg. „Prost“, murmelte er und nippte vorsichtig an seinem Getränk. Es schmeckte gar nicht so schlecht, wenn man den Zustand des Bechers bedachte. Da auch sonst niemand der Gäste ihn plötzlich attackierte, begann sich Barty allmählich zu entspannen. Regulus wusste schon, was er tat. Und irgendwo war es aufregend. Bartys Blick irrte zu den vermummten Gestalten, die sich in einer anderen Ecke um den Tisch gedrängt hatten und huschte zu der buckligen Frau, die am Kamin saß. Ein Grinsen regte sich in seinem sommersprossigen Gesicht. Wenn sein Vater ihn hier sehen würde! Doch das würde er nicht und diese Gewissheit erfüllte ihn mit Genugtuung. Er tat etwas, das ganz allein er wollte. „Also“, flüsterte Barty und rutschte näher zu Regulus rüber, „was genau ist neulich passiert?“ Dabei deutete er auf die verbundene Hand seines Freundes. Dunkles Blut schimmerte unter dem weißen Verband durch. „Ich wurde von zwei Sabberhexen angegriffen“, erklärte Regulus. „Ich wollte nach der Strafarbeit noch ein bisschen an die frische Luft …“ „Na wen haben wir denn hier?“ Barty erstarrte. Mit einem mulmigen Gefühl wandte er sich von Regulus ab und sah hoch in Snapes fahles Gesicht. „Snape“, entfuhr es ihm. Die Lippen des älteren Slytherins hatten sich zu einem leichten Lächeln gekräuselt, als er sich wie selbstverständlich zu ihnen an den Tisch setzte. „Ich hätte hier nicht mit euch beiden gerechnet“, meinte er, während er in seiner Tasche herumwühlte. Barty hatte zu großen Respekt vor Snape, als dass er seine bissige Entgegnung herausgebracht hätte. „Was machst du denn hier?“, fragte Regulus diplomatisch. „Was für Zaubertränke.“ Etwas unglücklich sah Barty zu Snape, der ein dickes Buch aufgeschlagen hatte. Vor wenigen Tagen erst hatte er sich von ihm in diese Fehde gegen die Rumtreibet reinziehen lassen. Natürlich war es irgendwo verlockend gewesen dem Bespiel von Regulus zu folgen und Snape ein bisschen zu … inspirieren, als er angefangen hatte, Pettigrew zu bedrohen, aber er hatte nie damit gerechnet, dass es dermaßen ausarten und Snape am Ende Legilimens einsetzen würde. Noch waren er und Regulus mit einer Strafarbeit davongekommen. Aber wer wusste schon, wie Professor McGonagall reagieren würde? Sie nahm das alles nicht ganz so gelassen wie Professor Slughorn. „Mach dir keine Gedanken“, flüsterte Regulus, der Bartys Besorgnis gemerkt hatte. „Aber…“ Regulus schüttelte den Kopf. Lustlos griff Barty nach seiner Flasche und nippte verdrossen an seinem Butterbier. Es passte ihm ganz und gar nicht in den Kram, dass Snape aufgetaucht war. Er wollte nichts mehr von dem älteren Schüler wissen. Er war gefährlich. Und gefährliche Leute würde er meiden. Musste er meiden. Das zumindest hatte er immer und immer wieder eingebläut bekommen. Und der Vorfall mit Pettigrew hatte ja gezeigt, dass er gut daran tat. Regulus indessen hatte sich Snape zugewandt und begonnen über Zaubertränke zu sprechen, von denen Barty noch nichts in seinem 3. Schuljahr gehört hatte. Manchmal ärgerte es ihn, dass er erst so wenig wusste trotz seines intensiven Lernens. Gedankenverloren sah er sich weiter im Eberkopf um und erstarrte. „Aidan?“, murmelte er verblüfft. Diesen blonden Lockenkopf würde er überall erkennen. Es konnte niemand anderes sein. „Aidan Lynch?“ Dieses Mal hatte ihn der Hufflepuff bemerkt. „Barty?“ Und dann sah er auch Regulus und Snape. Ein breites Lächeln glitt über sein Gesicht und er setzte sich zu ihnen. „Man, das ist ja ’ne Überraschung. Hätte nicht mit euch hier gerechnet.“ „Was machst du hier?“, fragte Barty stattdessen. Aidan zuckte die Achseln. „Ach treff ’n Bekannten“, meinte er in seinem schleppenden Tonfall und ließ sich entspannt in seinem Stuhl zurückfallen. Damit gab sich Barty zufrieden. Es war bekannt, dass Aidan das ein oder andere krumme Ding tat und so hing er schweigend seinen Gedanken nach, während Aidan gemütlich in seinem Stuhl chillte und Snape und Regulus in einer angeregten Unterhaltung vertieft waren. „Lynch?“ Ein untersetzter junger Mann war an ihrem Tisch erschienen. Er hatte das lange, dünner werdende Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und in seinem Gesicht war der Schatten eines Bartes zu erkennen. Im Schlepptau hatte er eine exotisch aussehende Hexe, deren wildes Haar unter einem Spitzhut hervorquoll. „Was esse das hier?“, fragte sie mit starkem Akzent. „Oh das, das ist einer meiner besten Kunden“, erklärte der Fremde. Aidan nickte mit einem seligen Lächeln. „Willst du dich nicht setzen, Mundungus?“, fragte er und deutete zu Bartys großem Unwillen auf einen Platz neben ihm. Unauffällig rutschte er näher zu Regulus, in dem Versuch so viel Abstand wie möglich zwischen Mundungus Fletcher und sich selbst zu bringen. Mundungus grinste kurz in Bartys Richtung, dann wandte er sich Aidan und seinem Geschäft zu. „Kennst du die?“, flüsterte Barty zu Regulus. Dieser schüttelte stumm den Kopf. „Immerhin scheint Aidan die zu kennen.“ Es war nur ein kleiner Trost, aber wenigstens etwas. Da Snape sich wieder seinem Zaubertrankbuch gewidmet hatte, waren Regulus und Barty nun in gewissem Sinne ungestört. „Wie war das jetzt mit der Sabberhexe?“, fragte Barty deshalb neugierig und versuchte nach bester Möglichkeit sein Umfeld zu ignorieren. „Nun ja,“, begann Regulus langsam, „ich war also auf dem Schlossgelände, als plötzlich zwei dieser Viecher hervorkamen. Ich wusste nicht … ich meine Dumbledore dürfte gar nicht erst zulassen, dass so etwas passiert! Aber dann hatten sie mich auch schon gepackt und in den Wald gezogen.“ Erschrocken starrte Barty ihn an. „Den Verbotenen Wald?“, hauchte er. Regulus nickte. „Ja, sie haben die ganze Zeit davon gesprochen, wie sie mich essen würden und dass ich mich beruhigen sollte. Und sie meinten, dass ich genau das richtige Blut hätte, das könnten sie riechen. Aber dann wollten sie mich als Köder benutzen. Und … und ich hatte so eine große Angst, dass ich nach Sirius gerufen habe.“ Gespannt lauschte Barty. Allein die Vorstellung, dass das in unmittelbarer Umgebung passiert ist, dass er vielleicht mit Regulus von diesen Monstern geschnappt worden wäre! Er schauderte. „Lange Zeit kam niemand. D-die Hexen fingen an ungeduldig zu werden und waren kurz davor, mich zu essen, als Sirius und die anderen kamen.“ „Und sie konnten dich befreien?“, fragte Barty mit einer Mischung aus Faszination und Unbehagen. „Ja, es …“ „Der Junge da“, unterbrach sie plötzlich die Hexe mit ihrem starken Akzent und wedelte mit ihrer schmuckbehängten Hand in Richtung von Barty und Regulus. „Wollt ihre nichts kaufen?“ Etwas verdattert sahen sich die beiden an. Barty schüttelte vorsichtig den Kopf. „Momento! Ich aaah … ich habe was.“ Sie holte ein Beutelchen aus den Tiefen ihrer Robe hervor. „Was soll das sein?“, fragte Regulus. „Das“, erwiderte Mundungus, „ist ein ganz seltenes Heilmittel. Schwer zu kriegen, schwer zu kriegen. Aber wir dachten, ihr könntet vielleicht Interesse daran haben.“ Misstrauisch zog Regulus die Augenbrauen zusammen. „Warum?“ „Nun jaah, mir ist deine Wunde nicht entgangen. Sie scheint sehr stümperhaft gepflegt worden zu sein.“
„Ich war im St. Mungos“, erwiderte Regulus kalt. „Die wissen dort, was sie tun.“ „Aber kennen sie auch diese einfachen Mittelchen?“ Mundungus lächelte. „Azalea hier reist viel um die Welt und sie kennt sich aus. Kommt an Sachen, die die meisten hier nicht haben. Auch kein feines St. Mungos.“ „Ich brauche sowas nicht, um meine Wunde wurde sich gut gekümmert“, entgegnete Regulus knapp. Barty sah von einem zum anderen. Er spürte, dass die beiden Gestalten nicht locker lassen würden. Und sein Unbehagen wuchs. Zögernd griff er nach seinem Butterbier und nippte ein bisschen daran, um sich abzulenken. Das mulmige Gefühl in seinem Magen wurde stärker. Ob Aidan ihnen helfen konnte? „Nein, nein, Junge. Du haben keine Ahnung“, mischte sich die Hexe ein und beugte sich vor. „Das hier seeehr gut! Das was du da haben sehr schlecht. Und ich machen gute Preis!“ Skeptisch sah Regulus zu Azalea. „Wie viel?“ „Ooh 15 Galleone.“ „15 Galleone?“ „Du haben das Geld, sonst nicht tragen so hübschen Ring“, entgegnete die Hexe schlicht. Hastig verbarg Regulus den Ring unter dem Tisch. „Das ist was anderes.“ „Hey Dung also 15 is schon was happig“, meldete sich Aidan zu Wort. „Und er hier ist ein guter Freund von mir.“ „Nun gut, wir können dir einen Freundschaftspreis vorschlagen“, willigte Mundungus ein. Aufmerksam verfolgte Barty das Geschehen und nahm nervös einen weiteren Schluck Butterbier. Was wenn sie sich nach Regulus über ihn hermachen würden? Er hatte kein Geld und wollte nichts kaufen. Würden sie einfach gehen können? Barty fiel auf, dass Snape mit dem Lesen aufgehört hatte und unauffällig das Geschäft beobachtete. Regulus hatte gerade eingewilligt und bekam nun das Säckchen ausgehändigt. „Meinst du das wirkt?“, fragte er den älteren Slytherin. Dieser zuckte nur die Achseln. „Schwer zu sagen“, murmelte er und sah sich das Säckchen eindringlich an. „Ich würde es an deiner Stelle jedenfalls nicht sofort an dir selbst testen.“ „Das hatte ich auch nicht vor!“ Snapes Lippen kräuselten sich nur zu einem überheblichen Lächeln. „Dieser Junge …“, wisperte die Stimme der Hexe im Hintergrund. „Wie sagte man?“ Barty hörte, wie sie eine Pause machte, in der sie lange nach dem richtigen Wort suchte. „Ein Muttersöhnchen? So nennte ihr sowas?“ Ihm war klar, dass sie ihn damit meinte, der völlig verloren in diesem Pub saß und sich gar nicht wohl in seiner Haut fühlte. Mittlerweile fühlte er sich so unwohl, dass er glaubte, Übelkeit zu spüren. Mit einem flauen Gefühl im Magen stellte er das Butterbier wieder beiseite. Wenn doch noch was passierte und das alles an die Ohren seines Vaters gelangte? Besorgt sah Barty sich um. Aber eigentlich … „Regulus“, murmelte er. Die Welt war so merkwürdig unscharf. Die dunklen Schatten begannen zu verfließen, ertränkten die Gestalten, sodass auch sie sich in Schwärze verloren. Plötzlich schrie Barty auf. Ein unkontrolliertes Zucken fuhr in seine Glieder und er fiel auf die Tischplatte. Den Schmerz des Aufpralls spürte er nicht. Er war nichts gegen das Feuer, das durch seine Eingeweide brannte. In weiter Ferne glaubte er die panische Stimme von Regulus zu hören, die seinen Namen rief, doch der Schmerz riss ihn zusehends weiter weg von der Realität. Barty würgte. Er versuchte nach Luft zu schnappen und konnte nicht. Er versuchte wieder nach Luft zu schnappen und würgte stattdessen erneut. Nichts funktionierte mehr, alles tat weh. Er hatte jegliche Kontrolle verloren. Barty wusste nicht, ob Stunden, Minuten oder nur Sekunden verstrichen waren. Er hatte panische Stimmen gehört, die bis ins undeutlichste verzerrt in seinen Verstand drangen. Schemen tanzten vor seinen Augen, während in seinem Inneren eine Schmerzwelle nach der anderen über ihn zusammenbrach. Ob sich so das Sterben anfühlte? Dann packten ihn zwei Hände und zwangen etwas in seinen Mund. Schlucken. Irgendwo ganz tief versteckt, wusste Barty, dass er nun schlucken sollte. Aber es ging nicht. Er würgte und keuchte und schließlich hatte er es doch geschafft. Mit einem Mal durchströmte ihn eine milde Flut, die alles wegspülte, was Sekunden zuvor noch Schmerzen verursacht hatte. Sein Hals fühlte sich rau an, seine Glieder erschöpft. Ein leiser Nachklang vom Schmerz war noch da. In seinem Mund lag ein würziger Geschmack von dem Zeug, das man ihm verabreicht hatte. „Barty? Barty, ist alles in Ordnung?“ Regulus Stimme. Es war alles in Ordnung. Der Schmerz war weg, aber es brauchte, bis Barty wieder zurück ins Hier und Jetzt fand. „Ich hätte dich nicht hierhin mitnehmen sollen!“ 
Das stimmte nicht. Er wollte ihm das sagen. „Bist du sicher, dass du ihm das richtige gegeben hast?“, hört er Regulus sagen. Es folgte Snapes harsche Antwort. Benommen schlug Barty die Augen auf und fasste sich an den Kopf. „Mir geht’s gut“, murmelte er schwach. „Barty!“ Unendliche Erleichterung machte sich in Regulus’ Gesicht breit. „Es tut mir so leid, es tut mir so leid. Dein Getränk muss vergiftet gewesen sein, ich wollte nicht. Wahrscheinlich haben die nicht richtig gespült oder so.“ Barty winkte erschöpft ab und ließ sich gegen die Stuhllehne sinken. Er war lebendig. War gerade vergiftet worden. Aber er lebte! Ein flüchtiges Lachen schüttelte ihn bei diesen Gedanken. Vergiftet… Vergiftet! Ängstlich riss er die Augen auf. „Was ist, wenn jemand davon erfährt?“, hauchte er. Regulus schüttelte den Kopf. „Das wird niemand. Es ist alles gut. Snape hat rechtzeitig erkannt, um was für ein Gift es sich handelt und wir konnten an ein Gegengift kommen…“ „An ein Gegengift?“ Regulus hob nur vage die Schultern. „Dung hatte glücklicherweise was dabei“, erklärte Aidan unbeschwert. „Das heißt“, Barty versuchte zu verstehen. Ihm war noch immer etwas schwummerig und seine Gedanken schienen ihm nicht ganz gehorchen zu wollen. „Also … das heißt, du musstest…“ „Mach dir deswegen keinen Kopf“, entgegnete Regulus. „Es ging hier vielleicht um dein Leben.“ „Aber…“ „Nein“, entschieden bedeutete ihm Regulus, dass die Diskussion zu Ende war. „Dir geht es gut, das ist alles, was wichtig ist - schließlich hab ich dich überredet hierhin mitzukommen.“ Barty verstummte. Er sah ein, dass jeglicher Einwand zwecklos sein würde. Auch wenn er nicht fand, dass Regulus sich dafür verantwortlich machen konnte, dass sie dem Eberkopf einen Besuch abgestattet hatten. Eigentlich hatte er das Ganze furchtbar aufregend gefunden. Es war nur gut eine Entschuldigung parat zu haben für den schlimmsten Fall. Es musste schließlich nicht jeder wissen, dass Barty nicht allzu erpicht darauf war, sich an alle Regeln zu halten, die man ihm auflegte. „Wir sollten langsam gehen“, meinte Snape und schlug geräuschvoll sein Buch zu, in dem er die ganze Zeit gelesen hatte. Neben ihm lag ein Kästchen, das Barty vorher gar nicht bemerkt hatte. „Was ist da drin?“, fragte er, ehe er sich zurückhalten konnte. „Das hat dich nicht zu interessieren“, erwiderte Snape kühl und verstaute das Kästchen ebenso wie das Buch in seiner Tasche. Barty beließ es dabei und erhob sich zusammen mit den anderen. Er war noch etwas wackelig auf den Beinen, als sie sich einen Weg nach draußen suchten, doch nach ein paar Minuten an der eisigen Winterluft fühlte er sich fast wie neu. „Geht es dir wieder besser?“, fragte Regulus besorgt, der bemerkt hatte, dass Barty noch immer etwas blasser als gewöhnlich war. „Jaah.“ Schweigend folgten sie dem verschneiten Weg durch Hogsmead. Sie hatten sich etwas zurückfallen lassen, um nicht mit Snape zusammen zurücklaufen zu müssen. „Weißt du, was Snape in der Kiste hatte?“, fragte Barty schließlich, als er seine Neugierde nicht länger zurückhalten konnte. „Bezoare. Für Slughorn.“ „Und warum hatte er sie rausgeholt?“
Regulus sah ihn nur flüchtig an, doch Barty wusste bescheid. „Hat er …?“ „Es war Teil des Handels. Snape hatte mehr Bezoare als Slughorn tatsächlich benötigt.“ Bartys Magen verkrampfte sich bei diesen Neuigkeiten. Zögernd sah er zu der dunklen Gestalt, die allein durch den Schnee lief. Er stand in Snapes Schuld. Schlimmer noch: Innerhalb von wenigen Tagen hatte es Barty geschafft, gleich zwei Dummheiten anzurichten, mit denen Snape ihn nun in der Hand hatte, wenn er wollte. „Keine Sorge“, murmelte Regulus, der zu wissen schien, was Barty durch den Kopf ging. „Der wird schon nichts tun, nicht wenn er sich mit den Blacks schlecht stellen will.“ Ein schiefes Lächeln erschien in seinem Gesicht, das Barty nur halbherzig erwidern konnte. Dann setzten sie ihren Weg zurück nach Hogwarts fort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)