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Kiss me hard before you go

von

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Das mahnende Echo der Normalität

Kapitel 27 Das mahnende Echo der Normalität
 

Im Wohnungsflur der WG bleibe ich stehen und lausche. Weder aus Maries noch aus Ricks Zimmer kommen irgendwelche Geräusche. Ich sehe zum Schuhregal und schätze ein, dass ich anhand der dort stehenden Schuhe nicht einschätzen kann, ob sie da sein müssten oder nicht. Fremde sind jedenfalls nicht dabei. Ich verstaue meine Sachen, in dem ich sie in mein Zimmer schubse und stecke meinen Kopf durch die Tür zur Küche. Nichts. Nur eine einsame Tasse steht auf dem Tisch. Ich trabe hinein, öffne den Kühlschrank und starre in die gähnende Leere, die mir aus allen drei Fächern entgegen springt. Nur im Gemeinschaftsfach liegt eine angeschnittene, traurige Gurke und eine halbe leere Packung Frischkäse. Nur das obligatorische Soßen- und Milchlager in der Tür ist ausreichend bestückt. Ob man aus den Ingredienzien etwas lecker zaubern kann? Ich bezweifele es. Ernüchtert werfe ich einen Blick in den Gefriereschrank und schließe ihn wieder, als ich nichts weiter als Spinat und gefrorenen Joghurt darin finde. Wie auf Bestellung und als mahnendes Omen beginnt mein Magen zu knurren. Unwillkürlich öffne ich das Gefrierfach erneut und nehme den Joghurt heraus.
 

Mit Löffel und einem Schälchen, das ich nicht benutze, lasse ich mich an den Tisch nieder, ziehe mir die Biologiezeitung von Marie ran. Ich teste die Oberfläche des Joghurts. Sie ist steinhart. Ich öffne die Zeitschrift und werfe einen Blick in das Inhaltsverzeichnis. Viele interessante Artikel. Vieles sagt mir gar nichts. Der erste Happen kalte Substanz löst ein kleines interessiertes Freudenfeuer in meinem Mund aus. Die feines Süße und das leicht saure Aroma sind wirklich etwas Wunderbares. Ich entscheide mich beim zweiten Löffel für einen Artikel über Cyberanthropologie. Immer mehr Kommunikation und Gesellschaft verlagert sich in das mediale Cyberspace. Das Magazin spricht von ganzen Online-Gesellschaften. Ich vertiefe mich in den Artikel, erwische mich dabei immer wieder, anerkennend zu nicken und kratze über den weicher werdenen Joghurteis. Mit dem nächsten Löffel sehe ich auf, weil ich höre, wie die Tür geöffnet wird. Ich recke meinen Hals, doch sehen kann ich nichts. Brauche ich auch nicht. Mit einem Mal steht Rick in der Tür.

„Hey, da bist du ja wieder... Wo warst du gestern?", fragt mein Mitbewohner, stellt eine Tüte auf die Arbeitsplatte und wickelt sich den Schal vom Hals.

„Ich war aus.", sage ich, sehe, wie Rick in seiner Bewegung innehält und sich dann zu mir umdreht. Seine Augenbrauen wackeln. Er wirft mir einen neugierigen Blick zu. Erst nachdem er alles an überflüssiger Kleidung losgeworden ist, beginnt er die Frischhaltedosen aus der Tüte auszupacken, die wiederum mein Interesse wecken.

„Mit ihm?", fragt er vorsichtig, reibt sich über die Nase und schnieft. Ich nicke und lehne mich zurück, lege den eisbeschmierten Löffel zur Seite. Ich bin abgelenkt und beäuge die Plastikbehälter auf dem Tisch.

„Und?", bohrt er weiter. Mit einem Knistern landet die leere Tragetasche im Mülleimer.

„Mit ihm und bei ihm.", fahre ich lächelnd fort, „Wir haben aber nur geredet. Unsere Probleme haben sich zwar nicht aufgelöst, aber möglicherweise könnten wir vielleicht... denke ich jedenfalls...." Ich breche ab. Ja, was denke ich? Noch immer ist es Unsicherheit, die sich durch meine Glieder kitzelt, aber auch eine großspurige Portion Glückseligkeit. Antony will mich, das hatte er deutlich gesagt. Das zufriedene Kribbeln wird intensiver.

„Geredet! Das ist fantastisch." Die kleine Spitze gepaart mit einem packenden Zwinkern lässt mich verlegen lächeln. Bisher hatten Antony und ich kaum geredet und das weiß mein Mitbewohner. Ricks aufmerksame Augen mustern mich, während ich aufstehe und mich neugierig neben ihn an die Arbeitsplatte stelle.

„Es ist ein Anfang...", ergänze ich verhalten. Rick weiß nichts von dem mega Problem namens Mateo. Er weiß nichts von Luka. Oder dem Professor und damit Antonys Karriere. Zusammengefasst klingt es, wie der Plot einer schlechten Sitcom. Unsere Probleme sind gewaltig, egal, wie sehr wir uns auch mögen. Ich beuge mich zu einer milchweißen Frischhaltedose mit grünen Deckel und versuche zu erkennen, was sie für einen Inhalt haben könnte. Je mehr ich es betrachte, umso seltsamer finde ich es.

„So wirklich glücklich wirkst du nicht."

"Na ja, es ist noch vieles offen...", sage ich knapp. Rick nickt verstehend, beugt sich ebenfalls runter und gemeinsam blicken wir auf die Dose, bis wir uns ansehen.

„Was ist das alles?", frage ich argwöhnisch. Ein kurzer Blick zu der Dose und wieder zurück zu den blauen Augen meines Mitbewohners.

„Kohlrouladen", sagt er trocken, so als müsste ich erkennen, was es ist und gleichzeitig verstehen, wie es zu der Menge kommt. Auch Rick sieht wieder zu dem Stapel. In meinem Kopf wiederholt sich die Speisenbetitelung und ich ziehe wenig befriedigt meine Augenbraue nach oben. Ich muss nicht lange auf eine Erklärung warten.

„Meine Mutter bekommt einmal im Jahr einen Kohlanfall. Kohlsuppe. Gedünsteter Kohl. Kohl mit Hackfleisch. Krautsalat. Kohlrouladen. Letztes Jahr hat sie Sauerkraut gemacht. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schrecklich es ist ein halbes Jahr lang Sauerkraut zu essen. Dieses Jahr sind es Kohlrouladen. Stell dich schon mal darauf ein, dass ich davon einige an euch verfüttere." Wir sehen wieder auf die Vorratsbehälter. In jedem Behälter sind mindestens vier Stück. Der Stapel besteht aus sechs Dosen. Mir entflieht ein leise Uff, welches von Rick laut gespiegelt wird. Ich habe nichts gegen Kohlrouladen. Im Gegenteil. Bisher habe ich sie immer sehr gemocht. Dazu einen Haufen Kartoffeln und eine leckere Soße. Was will man mehr? Meine Mutter ist auch ein großer Fan von dieser gutbürgerlichen Hausmannskost. Ich sollte sie anrufen. Ein Hauch von Schwermut überfällt mich. Ich schüttele sie davon.

„Sie war sicher auch ein Verfechter der Kohlsuppendiät?", merke ich an und erinnere mich an schreckliche Wochen dank abnehmwütiger Freundin und Schwester. Es war der Horror.

„Genau auf die Wunde. Bist du jetzt zufrieden?", wimmert er theatralisch, lässt sich auf den Stuhl fallen und ich bin immer mehr der Überzeugung, dass er ein vorzüglicher Anwalt wird. Er macht dabei ein schwer traumatisiertes Gesicht und ich kann nicht verhindern, dass ich darüber lache. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch Rick damit nicht verschont wurde. Ich helfe ihm dabei, die Rouladen im Kühlschrank und Gefrierfach zu verstauen. Als wir damit fertig sind, zieht sich der Größere den angetauten Joghurt heran. Ich reiche ihm einen Löffel. Zurückstellen können wir es nicht, denn der Gefriereschrank ist bis zum Bersten mit Kohl gefüllt. Wir leeren den Rest des Eises gemeinsam. Wir kommen nicht noch mal auf das Thema Antony zurück. Ich bin ihm dankbar.
 

„Sag mal, ... Marie hat doch Freitag Geburtstag, oder? Planen wir die Party zu Freitag oder Samstag?", werfe ich ein und lehne mich zurück. Aus meiner Position heraus kann ich deutlich sehen, wie Rick in seiner Bewegung innehält. Das Lächeln in seinem Gesicht ist steif und gruselig bevor es vollkommen zusammenfällt.

„Oh Mist, das hab ich ja total verpennt..."

„Es war doch deine Idee!", lege ich nach. Necke ihn mit voller Absicht!

„Ich weiß...", äußert er übertrieben theatralisch und lehnt sich zurück. Sein Kopf neigt sich nach hinten und er seufzt. Ich kann mir nur schwer ein Lachen verkneifen.

„Ich weiß mit dem ganzen Chaos ist es gerade ein wenig auf der Strecke geblieben, aber wir sollten noch mal darüber reden!"

"Unbedingt! Warte!" Rick steht ruckartig auf und verschwindet in sein Zimmer. Er kommt mit einem Stift und Zettel wieder zurück. Wir eruieren, dass ich die Essens- und Getränkeplanung übernehmen wollte und er die Planung für die Dekoration und Geschenke. Schnell legen wir ein paar Grundlagen fest. Wir machen Chili. Es ist relativ günstig und man kann es in großen Mengen produzieren. Und alle mögen Chili. Ansonsten gibt es kleineres Knabberzeug und Gemüsekram. Das größte Problem ist und bleibt die Tatsache, dass wir mit keinen von Maries Freunden in Kontakt stehen. Rick wird versuchen den Physiker anzusprechen, den Marie beim Harry-Potter-Marathon vorgestellt hat. Fürs erste sind wir zufrieden.
 

Ich verschwinde kurz ins Bad und hole auf dem Rückweg zu meinem Zimmer die Packung blauer Weingummi-Figuren aus meiner Jackentasche. Sie ist offen bevor ich im Zimmer bin. Ich verkneife es mir sofort auf dem Weingummi rumzubeißen, sondern lutsche zunächst ein bisschen darauf rum. Ich lege die Packung auf meinem Schreibtisch ab, fahre meinen Rechner hoch und checke meine Emails. Eine Nachricht von meinem Projektpartner. Er schlägt ein Treffen nach Antonys Vorlesung vor. Mir wird für einen Moment ganz kribbelig als ich an den schönen Portugiesen denke. Erst jetzt beginne ich zu kauen.

Auch auf Anni werde ich morgen treffen. Das angenehme Kitzeln in meinen Eingeweiden wird zu einem Unangenehmen. Sicher werden wir wieder streiten. Immerhin habe ich ihr abgesagt und dann auch noch fünf Minuten vor Peng. Immerhin hatte ich einen guten Grund. Für mich war es jedenfalls einer. Die Beschwichtigung ist so schwach, dass sie nicht einmal bei mir wirkt. Ich atme geräuschvoll ein und auch sofort wieder aus. Diesmal gehe ich auf Konfrontation, greife mir das Handy und wähle Annis Nummer. Es klingelt lange und als sie rangeht, herrscht Stille.

„Hey du, können wir reden?" Anni schweigt mich provokativ an. Eine ziemlich seltsame Taktik am Telefon. Vielleicht sollte ich ihr beim nächsten Mal erklären, dass man nicht rangeht, wenn man nicht reden möchte. Zudem ist eine schweigsame Anni etwas sehr eigenartiges. Ich bin also doppelt irritiert. Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück. Mein Blick wandert über den Bildschirm, während ich darauf warte, von meiner langwierigen Freundin eine Antwort zubekommen. Ich muss mein Postfach ausmisten. Anni schweigt immer noch.

„My Dear, please...", fordere ich sie offensiv in ihrer üblichen Mundart als auch nach einer Minute noch keine Reaktion kommt. Ich ernte ein leises Murren. Immerhin eine Reaktion.

„Komm schon, Anni. Ich weiß, dass du sauer bist und es tut mir leid." Der erste Versuch einer Entschuldigung. Weiteres Schweigen. Dafür kann ich hören, wie sie beginnt an irgendetwas rumzuknippern. Es folgt ein Klicken. Dann wieder Stille.

„Anni...", setze ich an, doch sie unterbricht mich.

„Du warst bei ihm, oder?" Relativ neutral. Ich nicke unwillkürlich und wohlwissend, dass sie es gar nicht sehen kann.

„Er hatte seine Einladung schon vor deiner Idee mit dem Filmeabend ausgesprochen." Es klingt wie eine Rechtfertigung. Eigentlich sollte ich mich vor ihr nicht verteidigen müssen und tue es dennoch jedes Mal.

„Und wieso hast du denn nichts gesagt?" Nun hört sie schon ein wenig vorwurfsvoll an.

„Ich war mir selbst nicht ganz sicher und du hättest versucht, es mir auszureden", gestehe ich. Anni schweigt erneut. Ich höre, aber erneut das Knippern.

„Es tut mir echt leid, dass ich dir so kurzfristig abgesagt habe. Ich war schon fast bei dir und dann..." Wirklich keine Lüge. Schließlich hatte ich sogar schon ihren Lieblingswein in der Hand. Ich starre auf die Schlümpfe. Mein Finger stupst gegen die Tüte. Nur ein kurzes leeres Knistern. Ich nehme mir kein Neues, weil die Reste des vorigen noch in meinen Zahnzwischenräumen kleben.

„Und dann hat er dir einen Auberginenemoji geschickt und du bist umgedreht?" Ihre zynische Bemerkung ärgert mich. Es hätte mindestens eine Gurke sein müssen.

„So war es nicht..."

„Wie dann? Mir kommt es nämlich so vor, dass du jedes Mal sofort angelaufen kommst, sobald er pfeift und Ben, ganz ehrlich, das ist nicht gesund."

„Bist du fertig?", knurre ich ihr entgegen. Ich habe keine Lust erneut mit ihr über dieses Thema zu diskutieren. Ich kenne ihre Einstellung dazu. Ich weiß um ihre Meinung zu meinem Dozenten und mir ist klar, wie sehr meine rothaarige Besserwisserin dagegen ist. Wahrscheinlich habe ich gehofft das Verständnis zu erhalten, das man sich von seiner besten Freundin wünscht. Vielleicht ist Verständnis das falsche Wort. Fakt ist, Freunde sind dazu da, einen nicht blind ins Verderben rennen zu lassen und genau das mache ich in Annis Augen gerade. De Facto macht sie ihrer Ansicht nach alles richtig. Ich habe damals nichts anderes gemacht. Wieder und wieder habe ich sie dazu gedrängt ihren Freund zu verlassen, einzusehen, dass es keine Zukunft hatte. Sie denkt nun mir einen ähnlichen Dienst zu leisten.

„Verdammt Ben, ich will doch nur nicht, dass deine Hoffnungen ständig enttäuscht werden."

„Ich weiß", antworte ich knapp.

„Ich will, dass du glücklich bist..."

„Ich weiß", wiederhole ich erneut. Ich weiß es wirklich, aber es nervt mich einfach dauernd von ihr belehrt zu werden. Sie weiß nichts über Antony, denn jedes Mal, wenn wir auf ihn zu sprechen kommen, höre ich nur ihre Ablehnung.

„Ich will doch nur, dass dir nicht andauernd wehgetan wird..." Diese Worte aus ihrem Mund sind fast verzweifelt.

„Und ich will mich nicht andauernd rechtfertigen müssen. Anni, es tut mir leid, dass ich dich gestern versetzt habe, aber ich musste einfach zu ihm gehen. Wir haben endlich miteinander geredet und einiges klargestellt. Er will mit mir zusammen sein. Er will es wirklich und ich möchte das auch." Anni lässt mich reden, während ich ihr versuche deutlich zu machen, dass es endlich einen Lichtblick gibt. So etwas, wie den ersten Sonnenstrahl nach einem langen harten Winter, der sich belebend über die erwachende Vegetation legt. Ich fühle mich belebt und gestärkt. Trotz der Unsicherheit, die noch immer an der Oberfläche schwimmt. Doch sie ist nur noch ein letzter leichter Dunst. Mein Blick bleibt bei einem kleinen Fleck links neben der Deckenlampe hängen. Ich denke an Ricks Worte und ich bin mir sicher, dass ich kämpfen möchte.

„Bist du dir wirklich sicher?", fragt sie mich vorsichtig. Ich lehne mich im Stuhl zurück und starre einen Moment an die Decke. Ich hasse sie dafür, dass sie mir solche Fragen stellt. Und auch dafür, dass sie damit immer einen wunden Punkt trifft. Ich spüre förmlich, wie sich ein Finger in meine Unsicherheit bohrt. Immer tiefer. Immer weiter. Ich kann nur hoffe, dass sie nicht platzt

„So sicher, wie es im Moment geht." Anni seufzt und gibt sich scheinbar geschlagen. Spiel. Satz und Sieg. Ich lasse meine Faust geräuschlos nach oben schnellen.

„Gehen wir morgen zusammen Mittag essen?", fragt sie nach einem Moment andächtiger Stille.

„Geht nicht, ich treffe mich mit einem Kommilitonen wegen des Projekts. Ich weiß nicht, wie lange wir brauchen werden." Ich beuge mich wieder zum Tisch, lege beide Ellenbogen darauf ab und kann nicht verhindern, dass ich fahrig seufze.

„Was hältst du davon, wenn wir dann wenigstens abends zusammen Essen gehen? Eine Pizza in Wagenradgröße mit frischen Tomaten und Mozzarella. Peperoni und Pilzen", schlage ich vor.

„Du magst gar keine Peperoni", wirft sie protestierend ein. Bei Tomaten und Mozzarella hatte ich sie bereits. Das weiß ich.

„Ich werde sie alle auf deine Hälfte legen." Die stillschweigende Verzögerung, die folgt, ist künstlich herbeigeführt. Anni lässt mich schmoren. Ich warte geduldig.

„Ich möchte auch Rucola..." Fast eine Drohung. Noch mehr Grünzeug auf der Pizza. Ich kann damit leben. Ich nicke.

„Ich hol dich gegen 17 Uhr ab."

„Wehe du versetzt mich..." Nach dieser Mahnung verabschiede ich mich, lehne mich wieder zurück und suche erneut nach dem Punkt an der Decke von eben. Ich starre eine ganze Weile darauf, lasse alles Revue passieren und versuche meine Gedanken zu ordnen. So lange, bis ich beginne, verschiedene Formen im Fleck zu erkennen. Wenn man in einem grauen Klecks Bohnen, Kartoffelchips und dann Gummibärchen sieht, sollte man aufhören. Ich widme mich wieder meinem Rechner, rufe die Universitätsseite auf und lade mir zum wiederholten Male meine Vorlesungsfolien runter. Zum Abend mache ich einen Abstecher zu Rick. Wir einigen uns auf Chinesisch und kratzen die letzten Münzen zusammen, die wir in unseren Geldbeuteln finden. Marie taucht erst mitten in der Nacht auf. Ich höre sie poltern und dann, wie die Scharniere ihres Bettes quietschen, als sie sich hinlegt. Ich kann nicht einschlafen.
 

Die erste Vorlesung am Montag ist relativ ereignislos. Bei der Zweiten sieht es ganz anders aus. Wir steigen mit dem Themenbereich des externen und internen Rechnungswesens ein und ich habe das Gefühl zum ersten Mal bewusst in dieser Vorlesung sitzen. Nicht gut. Gar nicht gut. Buchführung. Bilanzen und eine Unmenge an Zahlen. Nach nur einer halben Stunde habe ich den Faden verloren. Die Vorlesung verlasse ich schlichtweg entmutigt und mit dem schlimmsten Versagensgefühl aller Benzeiten. Ich darf das nicht vermasseln und meine Eltern noch mehr enttäuschen. Unwillkürlich greife ich nach meinem Handy, starre auf das dunkele Display und scrolle dann zu der Nummer meiner Schwester. Natalia hat sich nicht noch einmal gemeldet. Ich mache mir Sorgen um meine Mutter. Ich tippe ihr eine SMS und gehe zur Mensa um mir ein warmes Getränk zu holen. Tee oder Kaffee. Ich bin mir unschlüssig. Anscheinend ist das Entscheiden zurzeit ein Dauerproblem bei mir. Nach gut 10 Minuten habe ich mich für einen Kaffee entschieden und bereue es sofort. Trotz Milch und Zucker ist er schrecklich stark. Ich kriege ihn kaum runter, nippe auf dem Weg zum Hörsaal nur minimal daran und überlege mehrere Male zurück in die Mensa zugehen, um aus meinem Kaffee mit Milch, Milch mit Kaffeearoma zu machen.
 

Ich lasse es sein und bleibe vor der gigantischen Flügeltür stehen. Der weiße Lack ist an einigen Stellen abgeplatzt und ein paar der geschnitzten Verzierungen sind kaum noch zu erkennen.

Mein Puls beschleunigt sich, als ich den Hörsaal betreten. Ich vermeide den direkten Blick zum Pult und doch kann ich aus dem Augenwinkel heraus sehen, dass Antony mit einer Traube anderer Studenten um sich herum daneben lehnt. Sie diskutieren eifrig. Ich kann nicht hören worüber. Ich suche mir einen Platz auf der linken Seite, bleibe in der Mitte und sehe erst wieder auf, nachdem ich eine angenehme Position gefunden habe. Halbwegs. Fast. Meine Knie stoßen gegen die Rückenlehne der vorderen Reihe.

Ich bekomme eine Nachricht. Die Erinnerung daran, dass mein Projektpartner nach der Vorlesung im Flur auf mich wartet. Ich nippe ein weiteres Mal an meiner Koffeinbombe und sehe zum Pult. Die Traube um Antony scheint seit den letzten Vorlesungen noch gewachsen zu sein. In mir regt sich ein Gefühl, dass ich schon sehr lange nicht mehr hatte. Ich mag es nicht. Bevor ich meinen Blick abwende, sieht er zu mir. Das Lächeln auf seinen Lippen ist nur minimal und dennoch lässt es mein Herz höher schlagen. Einfach nur, weil er mich bemerkt hat. Schon ein wenig erbärmlich.

Der Hörsaal füllt sich weiter und erst als Antony den hartnäckigen Dozenten raushängen lässt, verschwinden die Anhänglichen endlich auf ihre Plätze. Schamerfüllt gestehe ich mir ein, dass sich meine Eifersucht legt, nachdem sie alle einen gebührlichen Abstand zu ihm haben. Den Rest der Zeit schwebe ich durch die klare, ruhige Stimme meines heimlichen Freundes getragen wie auf Wolken. Ich muss mich regelrecht dazu zwingen, ein paar Notizen zu machen und gedanklich nicht dahinzusiechen.
 

Nach der Vorlesung verlasse ich den Hörsaal. Ich bin nicht mal durch die Tür als ein ernstschauender Asiate auf mich zukommt. In seiner Hand befinden sich zwei schmale Aktenordner. Mein Blick bleibt jedoch bei seinen Füßen hängen. Er trägt nur Sandalen und das im Oktober. Noch bevor er bei mir ankommt, höre ich, wie mein Name gerufen wird und wende mich wieder zur Tür.

„Herr Kaufmann, ..." Die angenehme, vertraute Stimme verursacht mir augenblicklich Gänsehaut, die sich über meinen Hals bis zu meinem Bauchnabel ausbreitet. Dort prickelt sie. Erst sanft und aufgeregt. Dann heiß und willig. Ich wende mich nur zögernd zu unserem Dozenten um. Sein Gesicht ist, wie erwartet neutral. In seinen Augen erkenne ich die feine Kühle. Doch ich sehe durch diese hindurch in das warme, liebevolle Innere. Antonys Blick schweift zu dem jungen Mann neben mir. Nur ein kurzes Nicken.

„Ich würde Sie nachher gern in meinem Büro sprechen." Ich verkneife mir ein spontan ausgerufenes Sofort, richte meinen Blick auf den anderen Studenten und dann auf die Uhr um das verräterisch, vorfreudige Lächeln aus meinem Gesicht zubekommen. Ich weiß nicht, wie lange wir an dem Projekt arbeiten werden.

„Natürlich, ähm... Wir wollen erst über das Projekt reden...und..." Ich sehe zu dem Asiaten und dann zu unseren Dozenten.

„Es eilt nicht. Ich werde bis 19 Uhr im Büro anwesend sein..." Antony lächelt mir entgegen, nickt und verschwindet dann wieder zum Rednerpult. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Es beruhigt sich erst, nachdem wir in der Mensa angekommen sind und unsere gegenseitige Vorstellung beendet haben. Mein Projektpartner heißt Kaworu und studiert Wirtschaftsingenieurswissenschaften nur im Nebenfach. Anscheinend gehört er in die klischeehafte Kategorie von besonders fleißigen und stresserprobten Asiaten. Er ist Japaner. Klein, zierlich und mit einem leicht schiefen Lächeln. Wir lassen uns an einen Tisch nieder und so wie ich es immer tue, sehe ich mich einen Moment lang um. Es sind nicht mehr viele Studenten beim Essen. Die Meisten lesen oder reden. Ich sehe sogar ein paar schlafen. An einem weiter entfernten Tisch erkenne ich jemanden wieder. Ein großgewachsener, trainierter Schwarzhaariger. Ihm bin ich vor ein paar Wochen im Fitnessstudio an den Sirupspendern begegnet. Er unterhielt sich damals mit diesem lauten Muskelmonster. Ich rufe mir unwillkürlich das Gespräch ins Gedächtnis und schelte mich innerlich dafür, dass ich sie belauscht habe. Vor ihm sitzt diesmal ein anderer. Ein kleinerer Kerl mit braunen Haaren und ernstem Gesicht. Sie diskutieren lebhaft. Ob er derjenige ist, über den sich der Schwarzhaarige beim Sport so aufgeregt hat?

Kaworu folgt meinem Blick und schüttelt dann den Kopf. Ich sollte mich schämen, andere so zu beobachten.

„Die Beiden diskutieren sich irgendwann in Grund und Boden.", sagt er seufzend. Ein weiteres Mal schüttelt er den Kopf. Das Erste galt wohl doch nicht mir.

„Du kennst sie?", frage ich neugierig und vermeide es mich nochmal umzudrehen. Die Versuchung ist groß. Mein Gegenüber legt seine Aktenordner auf dem Tisch ab.

„Der kleinere grimmige Typ, Robin, ist in meinem Hauptstudiengang. Der Große studiert Biotechnologie. Er heißt Kain." Unwillkürlich geht mein Blick doch wieder zu den beiden Männern. Für mich wirken sie seltsam vertraut. Ob das täuscht?

„Ich habe mit einer Freundin aus der Biologie eine Wette zum Thema Lebensende der Beiden am Laufen. Entweder werden sie sich irgendwann umbringen oder gemeinsam alt werden." Wie nett. Kaworu zwinkert und kramt in seinem Rucksack herum.

„Und auf was wettest du?"

„Ich bin der Überzeugung, dass sie sich irgendwann gegenseitig erwürgen!" Ein kurzes, erheitertes Lachen und dann zieht er seinen Laptop aus der Tasche.

„Kennst du eigentlich Marie Meinhard?", frage ich, nachdem ich gedanklich wieder bei der Biologie angekommen bin. Meine Mitbewohnerin studiert immerhin auch Biologie. Kaworu sieht mich verwundert an.

„Ja, mit ihr läuft die Wette." Er gibt mir noch eine ziemlich passende Beschreibung von ihr, die ich vollkommen abnicke. Ich kann nicht verhindern, dass ich noch einmal zu den Beiden rüber sehe. Ich finde immer noch, dass sie sehr vertraut miteinander wirken. Es ist die Mimik und auch die Art, wie sie sich beim Ansprechen zueinander bewegen. Vor allem die Hände des Größeren liegen offen und nähesuchend auf dem Tisch zum anderen hingestreckt. Nichts davon wirkt abwehrend oder feindselig.

Erst das leise, gleichmäßige Tippen auf der Tastatur zieht meine Aufmerksamkeit wieder auf meinen Projektpartner zurück.

„Okay, ich habe dir ja geschrieben, dass ich schon ein bisschen, was vorbereitet habe." Der Japaner fährt seinen Laptop hoch und kramt einen Block mit allerhand Zetteleinlagen hervor. Ich sehe dabei zu, wie er darin rumblättert und fühle mich schlecht. Ganze drei Blätter hat mir meine plötzlich aufkommende Schuldrecherche am Samstagnachmittag beschert. Soviel, dass ich wenigstens eine Grundidee vom Thema habe. Mehr, aber auch nicht.

„Gut, dann lass uns über wirtschaftspolitische Implikationen reden..."

„Yippie,..." Meine Antwort klingt nicht mal ansatzweise so freudig, wie das Lächeln des Japaners aussieht. Meine Vorahnung bestätigt sich. Kaworu, der schon mehr im Thema drin ist, beginnt mir seine Vorstellungen zu skizzieren und ich habe das Gefühl kaum etwas zu verstehen. Ich versuche mich an die bereits recherchierten Informationen rück zu erinnern, doch wirklich viel ist nicht hängen geblieben. Kaworus Unzufriedenheit mit meiner fachlichen Kompetenz bekomme ich alsbald zu merken. Es gefällt ihm nicht mit einem Anfänger zuarbeiten und ich kann es verstehen. Ich kann es aber nicht ändern. Ich versichere ihm, nachdem wir alles besprochen haben, dass ich mich mehr in die Materie einlese. Akute Vertiefung sozusagen. Ich hoffe nur, dass ich die Zeit und auch die Konzentrationsfähigkeit dafür aufbringen kann. Im Moment bin ich, was Vernunft und Ehrgeiz angeht, nicht gerade gesegnet. Nachdem Kaworu gegangen ist, packe auch ich meine Sache zusammen und mache mich wieder auf den Weg zum Fakultätsgebäude.
 

Ich klopfe an der geschlossenen Tür von Antonys Büro. In meinem Inneren beginnt es zu brodeln. Aufregung. Vorfreude und ein klein wenig Angst. Nur der Gedanke daran, gleich mit ihm allein zu sein, versetzt meinen Leib in Aufruhr. Statt einem einfachen Herein, sehe ich, wie die Tür einen Spalt aufgeht. Die Erinnerungen an die ersten Male meiner Anwesenheit in diesem Raum strömen auf mich ein. Sie sind nicht alle positiv.

Mein Herz macht einen Satz, als sich die Tür endlich vollkommen öffnet und mir die kühlen Iriden des anderen Mannes entgegenblicken.

„Ich habe einen Termin bei Ihnen...", sage ich gespielt geschäftsmäßig, schaffe es aber nicht, den verräterischen Biss auf meine Unterlippe zu verhindern. Der Portugiese grinst und zieht mich in sein Büro, schließt dicht hinter mir die Tür. Antony nimmt mir meine Unterlagen ab, legt seine Hand an meine Hüfte und zieht mich dichter an sich heran. Seine linke Hand greift zum Schlüssel. Ich höre das Verschließen und spüre, wie er mich wieder mit beiden Armen umfasst.

„Kommt ihr voran? Ich geh natürlich davon aus, dass eure Gliederung, die Hälfte vom Text und mindestens die Präsentation stehen." Die obligatorische Lehrerbemerkung. Ich verziehe augenblicklich das Gesicht zu einer Grimasse, die deutlich sagt, dass wir nicht mal annähernd so weit voran geschritten sind.

„Mein Projektpartner hat alles im Griff...", sage ich mit bitterer Ironie und bin mir sicher, dass ich ihm tatsächlich keine Hilfe bin oder sein werde. Antonys warmer Körper schmiegt sich an meinen. Ich bette meinen Kopf gegen seine Schulter, erschnuppere die Reste eines am Morgen aufgetragenen Parfüms. Dasselbe trug er an dem Tag unserer ersten Begegnung. Ich weiß selbst nicht, warum mir das derartig im Gedächtnis geblieben ist.

„Habt ihr Probleme? Du hast ziemlich viel verpasst. Hast du dir alle Unterrichtsmaterialien besorgt?" Kein Vorwurf und dennoch sehe ich genervt auf. Im Moment ist er nicht mein Lehrer und ich will auch nicht als sein Schüler behandelt werden.

„Okay, okay. Ich habe nichts gesagt, aber ich kann dir heute Abend trotzdem Nachhilfe geben, wenn du möchtest", kommentiert er. Seine Augenbraue zuckt neckisch nach oben. Meine Augen gleiten über seine verlockenden Lippen, über die feinen Bartlinien, die sein Kinn definieren.

„Ich bin leider schon verplant. Abendessen mit Anni zur Buße und Versöhnung." Der Portugiese streicht mir ein paar verirrte Strähnen von der Stirn und mustert mich aufmerksam.

„Hatte ihr Streit?"

„In der letzten Zeit nur noch", antworte ich schwermütig. Antony streichelt meine Wange, zieht mich in einen Kuss, der mich beruhigt und zugleich neckt. Ich möchte mehr Zeit mit ihm verbringen. Noch mehr über ihn erfahren und so von ihm gehalten werden. Jeden Tag.

„Was hältst du davon, wenn wir Mittwoch zusammen ins Kino gehen?", schlage ich vor, blicke auf und versinke augenblicklich in den schönen kühlen Iriden meines Gegenübers, die für mich so viel Wärme haben. Ich kann sehen, wie er in Gedanken seinen Terminplan durcharbeitet. Doch das Lächeln auf seinen Lippen gibt mir Hoffnung.

„Klingt gut. Ich habe aber eine Bitte."

„Okay." Ich bin sofort neugierig.

„Ich darf den Film aussuchen und dich einladen." Das sind von allen Unwegsamkeiten die kleinsten Übel. Ich ziehe ihn in einen Kuss. Erst ist er sanft und fast nur ein Necken unserer Lippen. Ein liebevolles Kosten. Ich genieße das Gefühl seiner Wärme und sauge den süßen Geschmack in mich ein, um ihn für immer bei mir zu tragen. Es folgt ein zartes Knabbern. Seine Lippen umfassen meine Unterlippe. Ich koste seine obere. Die Intensität unseres Kusses wird mit jeder Berührung stärker, leidenschaftlicher. Es ist wunderbar. Das Spiel unserer Zungen ist gefühlvoll und erregend. Mein ganzer Körper reagiert auf den anderen Mann. Ich spüre dieses heftige Verlangen, welches bisher unsere Beziehung prägte. Doch dieses Mal ist es weniger schuldvoll.
 

Das Klingeln des Telefons bricht die Stimmung. Antony löst sich nur widerwillig von mir. Er starrt zu seinem Schreibtisch, so als würde er es damit bewerkstelligen, dass das nervige Geräusch endet. Es funktioniert nicht.

„Ziemlich hartnäckig", murmele ich. Antony haucht mir einen Kuss auf die feuchten Lippen.

„Akademiker haben es immer eilig. Keine Geduld." Das Telefon schweigt endlich.

„Ein ziemliches Manko, oder?"

„Total sträflich", antwortet Antony und zieht mich in einen neuen Kuss. Ich lasse meine Hände über seinen Rücken gleiten, treffe beim wiederholten Hochstreichen auf die warme, zarte Haut seiner Hüfte. Ich möchte über ihn herfallen. Ihn spüren und ihn verwöhnen. Das Telefon beginnt erneut zu lärmen. Ich lasse meinen Kopf gegen Antonys Schulter kippen.

„Du solltest rangehen. Der Kollege wird sonst ungeduldig."

„Ich denke gerade über einen fiesen Streich nach." Seine Bemerkung lässt mich auflachen. Meint er das ernst? Sein Blick sagt ja.

„Bitte, zahle es dem Anrufer richtig heim..." Ein kurzes Kichern, als Antony verschwörerisch beide Augenbrauen nach oben wandern lässt. Ich löse mich von ihm.

„Okay, ich lass dich lieber arbeiten. Oh, oder hast du etwas Bestimmtes von mir gewollt?"

„Nicht wirklich, ich wollte dich nur sehen." Er zieht mich wieder zu sich. Seine Lippen betten sich gegen meine Schläfe. Ein Kuss auf meine Wange, der zu meinen Lippen wandert. Ich will nicht gehen. Das Klingeln endet ein weiteres Mal und setzt nach 2 Minuten wieder ein. Diesmal geht Antony ran. Er winkt mir zu als ich das Büro verlasse. Mein Körper pulsiert heftig, während ich die Tür hinter mir schließe. Antony ist so liebevoll. Mein Herz macht einen Satz. Hoffnung. Glück. Ich spüre es deutlich in allen Gliedern meines Körpers.

Ein kurzer Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich noch ein wenig Zeit habe vor meinem Treffen mit Anni. Ich kann mir noch etwas anderes anziehen. Der Gedanke verwerfe ich ganz schnell, denn ich rieche so herrlich nach meinem Portugiesen. das mich keine zehn Pferde in ein anderen Outfit bekämen.
 

Auf dem Weg zur Treppe beginnt mein Handy zu vibrieren. Ich zieh es hervor. Ich lächele, als ich sehe, dass die Nachricht von Antony ist. Dann stoße ich gegen etwas Großes, spüre, wie kräftige Hände meinem Arm umfassen. Ich muss mich dringend mehr auf den Weg konzentrieren. Vor allem dann, wenn ich um Ecken gehe. Es ist nicht das erste Mal, dass ich mit jemanden zusammenstoße.

„Verzeihung!", entflieht es mir leise, bevor ich aufsehe und stocke. Nur in einem Moment des ultimativen Zusammenreißens gelingt es mir nicht, versehentlich den Namen des anderen Mannes auszusprechen.

„Na, sieh mal an, der kleine Treppenstürzer. Das wird langsam zur Gewohnheit...." Die kühle Stimme meines Gegenübers geht mir durch Mark und Bein. Ich mache zwei Schritte von Mateo weg. Weiter in den Gang, aus dem ich eben gekommen bin.

„Ben, d..." Mein Name gerufen. Das Personalpronomen wird verschluckt als Antony sieht, wer vor mir steht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von:  tenshi_90
2016-03-04T07:58:37+00:00 04.03.2016 08:58
Der Cut ist voll fies...

Ich bin gespannt, wie es jetzt weiter geht. Das scheint sehr interessant zu werden.
Von:  Yamasha
2016-02-28T17:54:11+00:00 28.02.2016 18:54
Ich hab grad den kompletten Nachmittag damit verbracht, deine Fanfic zu lesen. Ich konnte einfach nicht aufhören. Wie eine Sucht ^^'
Ich liebe diese Fanfic einfach und freue mich schon riesig auf die Fortführung!!!!!
Antwort von:  Karo_del_Green
01.03.2016 23:51
Vielen lieben Dank :D

Ich freue mich riesig, wenn ich dich mit meiner kleinen Geschichte so fesseln konnte. Ich hoffe auch, dass es dir weiterhin gefällt. :D

Lieben Gruß,
del
Von:  Kayara
2016-02-27T16:09:08+00:00 27.02.2016 17:09
Wieder super spannend geschrieben! Ich bin jetzt schon sehr gespannt wie die Situation ausgeht!
Antwort von:  Karo_del_Green
01.03.2016 23:53
Dankeeee schön :D
Ich gebe mir große Mühe, dass ihr nicht vor Langeweile einschlaft. Ich werde immer so gefühlsduselig XD Jetzt wirds auch langsam wieder etwas schneller voranschreiten!! Wirklich!

lieben Gruß,
del


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