Kiss me hard before you go von Karo_del_Green ================================================================================ Kapitel 24: Das bittersüße Verlangen nach Sünde ----------------------------------------------- Kapitel 24 Das bittersüße Verlangen nach Sünde Der kurzen Starre folgt prickelndes Verstehen. Seine Lippen. Ich spüre sie. Ihre Wärme. Ihre unvergessene Süße. Ich schmecke sie mit meinem ganzen Körper. Mit jeder winzigen Synapse. Der Kuss ist besitzergreifend, eindeutig und in allen Maßen dringlich. Er braucht ihn unbedingt und ich gebe mich ihm willig hin. Der Geschmack von Alkohol hängt auf seinen Lippen und sollte mir ein Mahnen sein, aber es bleibt nur ein feines Echo unter den so ersehnten Berührungen. Er ist nicht bei Sinnen, mahnt es in meinem Kopf, doch ich schaffe es nicht, den Kuss zu lösen. Jetzt, wo ich seinen Geschmack aufnehme, wird die Sehnsucht in mir unstillbar. Die Süße seiner Lippen umfängt mich wie süchtigmachender Nektar. Meine Geschmacksknospen pulsieren und erbeben. Antonys Hand greift mir in die Haare. Die andere packt mich an der Hüfte. Er drückt mich dichter an ihn heran und zeigt mir deutlich, dass er nicht gewillt ist mich los zulassen. Für einen Moment lösen wir den Kuss. Sein intensiver, erregter Blick lässt meinen gesamten Körper nach ihm lechzen. Sein Blick ist voller Verzweiflung, Verlangen und Wut. Dieselbe Wut, die seit geraumer Zeit auch in mir schwelt, die sich mit der Unzufriedenheit über die Situation paart und sich wegen der eigenen Unfähigkeit scheltet. Sie lässt mich erschaudern. Dennoch genieße ich die Intensität seines Blicks, spüre, wie er tief in mich hinein dringt und das Feuer vollkommen entfacht. Seine Hand wandert zu meinem Kinn. Er packt mich fest, zwingt mir einen weiteren Kuss auf. Ich wehre mich nicht. Ich kann es nicht und ich will es nicht. "Antony,...", raune ich zwischen zwei Küssen. Nur kurz fixiert mich das kühle Blaugrün und nimmt erneut meine Lippen in Besitz. Fest und unnachgiebig. Besitzergreifend und leidenschaftlich. Die gesamte Bandbreite seiner Gefühle steckt in diesen Berührungen. Noch während sich seine Lippen intensiv auf meinen bewegen, drückt er mich weiter in den Wohnungsflur hinein. Das Klacken, der ins Schloss fallenden Tür gibt meinem Puls den letzten Anstoß. Wild und heftig schlägt mein Herz in meiner Brust. Ich spüre die kühle Wand in meinem Rücken als er mich dagegen presst. Seine kühlen, schönen Augen betrachten mich gierig. Nur ein kurzer, intensiver Blick, dann gleiten sie über meine feuchten, bebenden Lippen, hinterlassen das Gefühle einer zärtlichen Berührung. Hauchfein und doch unendlich intensiv. Ich will ihn so sehr. Ich möchte seine Haut unter meinen Fingern spüren. Die Kontraktionen seiner Rückenmuskeln, wenn er sich über mir bewegt. Das Gefühl seines definierten Bauches will ich ertasten und dabei zusehen, wie sich seine intensiven Augen über meinen Körper arbeiten. Wie sie jede noch so kleine Stelle meines Leibes entdecken und wie er sie danach mit seinen Händen und seinen Lippen erfühlt. Als hätte er meine Gedanken erraten, kostet er mich erneut, schenkt mir mehr dieser sündigen Süße. Ich verfalle ihm immer weiter, je mehr er beginnt, meine Unterlippen zu liebkosen. Ein feines Knabbern und ein sanftes Saugen. Ein Wechsel zur Oberen. Seine Zungenspitze, die sich kitzelnd die Innenseite meiner Lippen entlang arbeitet, lässt mein Inneres schier betteln. Das Kribbeln bündelt sich in meiner Körpermitte, strahlt von dort in die entlegensten Stellen meines Körpers. Die Fragen nach seiner Anwesenheit, nach dem Grund seines Auftauchens verblassen mit jeder Sekunde mehr, die ich seinen Mund und seinen Körper an meinen spüre. Antonys Hände scheinen überall. Sie gleiten über den Stoff meiner Kleidung, berühren hin und wieder blanke Haut und fluten meine Synapsen mit elektrisierenden Prickeln. Erneut legt sich seine Hand an meinen Hals. Sein Daumen tippt gegen meinen Kiefer, bittet still um Aufmerksamkeit, die ich ihm nur allzu gern gebe. Ich spüre, wie sich seine freie Hand unter meinen Pullover schiebt, wie sie den Stoff höher drückt. Antonys Blick ist die gesamte Zeit ungebrochen. Sein Atem geht schnell. Er zieht mir den Pullover über den Kopf und küsst mich, ehe er mich umdreht und mit der Brust gegen die kühle Wand drückt. Heißes, aufgeregtes Blut pulsiert durch meine Adern als Antony meine Handgelenke neben meinem Kopf gegen die Wand pinnt. Seine Lippen streichen hauchzart über meinem Hals. Erst ein federleichter Kuss direkt an meinem Haaransatz. Zwei weitere, die nach unten führen in die feine Beuge zu meiner Schulter. Die Stelle ist besonders empfindlich und genau das schreit mein Körper empor. Seine Hände arbeiten sich langsam von meinem Bauch hinauf zu meiner Brust, während mich sein Becken nach vorn drückt und dafür sorgt, dass meine verhärteten Brustwarzen gegen die kalte Mauer stupsen. Seine Becken bewegt sich nach vorn, prallt gegen meinen Hintern. Erregendes Kitzeln. Kühles Prickeln. Immer wieder stoßen sie durch Antonys Bewegungen an die raue Tapete. Federleicht und dann energisch. Mittlerweile hat der Portugiese begonnen die Küsse mit leichten Bissen abzulösen. Das prickelnde Gefühl auf meine Haut lässt mich erschaudern. Erst ein Kuss, dann ein Biss. So hart, dass ich den feinen erregenden Schmerz verspüre, aber die malträtierte Stelle dennoch keine brennende Wunde wird. Ein Wechselbad der Gefühle. Ich spüre deutlich, wie sich meine Erregung pulsierend gegen den Stoff meiner Hose drückt und auch seine Härte ist deutlich zu fühlen. Es erregt mich nur noch mehr. Antony entlässt meine Hände wieder vollständig und ich halte sie ohne Aufforderung weiter oben. Seine Lippen in meinem Nacken. Er küsst sich zu meinen Schulterblättern, während beide Hände über meine Brust fahren. Dort auf meine gereizten Brustwarzen treffen. Ein Zucken durchfährt mich als seine Fingernägel reizend über die sensible Haut kratzt. Doch das neckende Spiel hält nur kurz an. Seine Hände gleiten tiefer, finden ihren Weg in die einsperrende Hose. Er verschafft mir keine Freiheit, sondern bleibt mit seiner Hand in der Enge, ertastet meine Härte, um gleich darauf die Berührung über der Hose fortzuführen. Rhythmisch bewegt er sein Becken gegen meines, sorgt dafür, dass meine Erregung gegen seine Hand stößt. Die Reibung lässt mich erbeben. Ich will mehr. Unwillkürlich nehme ich meine Hände runter, versuche mir selbst Erleichterung zu verschaffen, doch Antony packt meine Hände sofort und befördert sie zurück an die Wand. Er stoppt mit den Bewegungen und pinnt mich fest. Ich keuche enttäuscht auf und ernte einen festes Knabbern an meinem Ohrläppchen. Ich lasse meine Augen geschlossen, als ich spüre, wie er sich an meiner Hose zu schaffen macht. Ein einfacher Griff und der Knopf ist offen. Der Stoff gleitet ohne Widerstand an meinen Beinen hinab. Die Shorts folgen. Antonys Oberkörper entfernt sich ein wenig von mir. Ich stelle mir vor, wie er mit den Augen meinen Rücken entlang fährt und wie er bei den festen Rundungen meines Hinterns stoppt. Leichtes Rascheln, ein Klicken und dann höre ich ein schmatzendes Geräusch. Ich weiß nicht, was es ist, doch als Antonys feuchte Finger meine Wirbelsäule entlang gleiten, erzittere ich leicht. Er will es hier im Flur tun. Seltsamer Weise erfasst mich erst jetzt die Aufregung. Ich keuche auf, spüre, wie sein Finger zwischen meine Pobacken gleitet und wie seine Lippen meine Schulterblätter küssen. Seine andere Hand bleibt an meiner Brust liegen. Direkt über meinem Herzen. Sein Finger wandert tiefer, tastet sich kreisen und streichelnd über meinen Eingang. Ich spüre ihn schnell in mir. Euch erschrocken, aber erregt auf. Antonys Mund an meinem Hals. Sein Keuchen ist heiß und tief. Erneut schlägt mir der Alkoholgeruch entgegen. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, lässt er einen zweiten Finger folgen. Ich strecke mich ihm entgegen, neige meinen Kopf zur Seite, sodass er ungehindert an meinen Hals kommt. Er nutzt es aus, lässt mit jeder stoßenden Bewegung seiner Finger einen Biss oder ein packendes Knabbern folgen. Seine freie Hand gleitet zu meinem Unterbauch. Für einen kurzen Moment erliege ich der Hoffnung, dass sich die warmen Finger um meine bettelnde, bedürftige Härte legen, doch nichts passiert. Sie bleibt an meinem Bauch liegen und drückt mich seinen Fingern entgegen. Seine Hände verschwinden und dann spüre ich seinen nackten Körper dicht gepresst an meinem. Ich keuche auf, weil er nun auch mein Becken fest gegen die kühle Wand stößt. Meine Hände schiebt er höher. Seine Lippen finden ihren Weg auf meine Wange. Nur leicht berührt er meine Lippen, bevor er sein Becken kurz rhythmisch an mir reibt. Sein Schwanz direkt zwischen meinen Pobacken. Das heftige Verlangen, den Mann tief in mir zu spüren, erfasst mich mit jeder Sekunde heftiger. Ich würde es gern sehen, selbst beobachten, wie sein heißes Fleisch an meinem Hintern reibt. Ich möchte den Atem anhalten, wenn seine Härte an meinem Eingang entlang gleitet. Wie er fast in mich eindringt und dann hauchzart daran vorbeistreicht. Kurz spüre ich ihn. Ich halte die Luft an, doch dann gleitet er einfach nur höher. Antonys Zähne graben sich in meinen rechten Trapezmuskel, bevor ich seinen warmen Atem an meiner Wange spüre. „Ich will dich... nur dich...", raunt er heiß. Ich vernehme noch dumpf das Geräusch eines aufgerissenen Kondomtütchens, dann legen sich seine Hände zu beiden Seiten an mein Becken. Er zieht meinen Hintern dicht zu sich und dann spüre ich die Spitze seiner Erregung, die sich gegen meinen Eingang drückt. Nur Stück für Stück gleitet er tiefer bis ich seine gesamte Länge spüre. Tief und heiß. Sein Körper presst mich weiterhin gegen die Wand. Erst langsam beginnt er sich zu bewegen. Entfernt sich fast vollständig aus mir, um dann wieder fest und tief zu zustoßen. Wieder und wieder. Einige Male entlässt er mich vollständig und ich kann ein sehnsüchtiges Wimmern nicht unterdrücken. Es macht mich schier wahnsinnig. Heiß keuche ich seinen Namen, stöhne in den dunklen Raum hinein und genieße es in vollen Zügen, wenn er vollständig in mir eindringt. Die Hitze seines Körpers und die kalten Berührungen der Wand, die durch die Bewegungen abwechselnd meinen Leib treffen, sein ein Freudenbad der Erregung. Die Gänsehaut auf meinen Körper scheint nicht mehr zu verschwinden und obwohl ich keine weitere Stimulation bekomme, habe ich das Gefühl, jeden Moment zukommen. Antonys Hände legen sich über meine. Seine Stöße werden mit einem Mal schneller und härter. Sein Atem wird heftiger. Hin und wieder küsst er meinen Kiefer und ich bin mir sicher, dass er nicht mehr lange braucht. Meine rechte Hand zuckt nach unten. Diesmal lässt mich Antony gewähren. Seine Hand folgt meiner. Sie bleibt an meinem Handgelenk liegen, während ich meine Erregung umfasse und beginne mich selbst zu pumpen. Antonys Finger legen sich ebenfalls mit einem festen Ring um den Schaft meiner Härte. Er bewegt sie in meinem Rhythmus mit. Nur noch wenige Stöße. Nur wenig Reibung und ich komme heiß und heftig gegen meine und Antonys Finger. Er folgt mir, greift während er kommt meine Hand an der Wand fester und noch heißes Keuchen erfüllt den Raum. Ich drücke mich etwas von der Wand weg, spüre seinen Körper dicht hinter mir und erschaudere, als ich merke, dass er weiterhin erregt ist. Antony dreht mich um, zieht mich in einen lang ersehnten Kuss. Als er ihn löst, trifft mich sein Blick. Noch immer kann ich so viel Verlangen in den kühlen Augen erkennen. Seine Lippen beginnen meine von Neuen zu liebkosen. Diesmal ist das Gefühl ein anderes. Seine Berührungen sind zärtlich, liebevoll. Jede Sekunde ist reines Genießen. Ich schlinge ihm meine Arme um den Hals und ziehe ihn die wenigen Meter vom Flur zu meinem Zimmer. Blind und ohne Unterbrechung küssend. Ich muss nicht sehen. Ich will einfach nur spüren. Die warme Haut seines Körpers. Seine wohlschmeckenden Lippen, die mir so viel Vertrautheit vermitteln und dennoch so unglaublich aufregend sind. Vor dem Bett bleiben wir stehen. Antonys Hände wandern über meinen Rücken, streicheln über die Rundungen meines kleinen Hinterns. Ein Finger taucht in die Feuchte. Es folgt ein Zweiter. Ich spüre beim Küssen, wie sich ein verschmitztes Lächeln auf seinen Lippen bildet. Es ist nur ein neckisches Spielen, doch ich spüre deutlich, wie sich erneut Druck in meinen Lenden aufbaut, weil hin wieder und wieder spielerisch einen bestimmten Punkt in mir neckt. Antony dreht uns um, lässt sich aufs Bett fallen, bleibt in einer sitzenden Position und zieht mich gleich mit. Ich knie über ihm, blicke auf den schönen Mann hinab dessen Lippen nur minimal über meinem Schwanz schweben. Ich brauche nichts sagen, denn ich merke, wie er mein Becken weiter an sich heran holt und dann seine Lippen, die sich um meine feucht glänzende Spitze legen. Seine Zunge schnellt heraus und gleitet zwischen dem kleinen Spalt meiner Eicheln entlang. Ich keuche auf als mich der herrliche Kitzel durchfährt. Er wiederholt das schelmische Spiel, lässt seine Zunge einmal kreisend um das zarte Fleisch wandern, bevor die Spitze in seinem Mund verschwindet. Meine Augen schließen sich genießerisch, während er mich immer tiefer gleiten lässt. Die ehrliche Hitze des anderen Mundes ist wohltuend und unglaublich. Während die lutschenden Bewegungen immer feuchtfröhlicher werden, spüre ich die frechen Finger, die erneut zu meinen Hintern wandern. Meine Hände legen sich an seinen Kopf, streicheln fahrig durch die zerzausten Haare des anderen Mann. Ich bin nicht sehr dominant, aber berauscht von dem wunderbaren Gefühl drücke ich ihn tiefer und spüre, wie mein Becken nach vorn zuckt. Antony lässt mich ein paar Mal gewähren, doch dann entfernt er sich schwer atmend ganz von mir. Er wischt sich Spucke vom Kinn und ich kriege sofort ein schlechtes Gewissen. „Entschuldige." Ich weiß, dass das schnell unangenehm werden kann. „Schon gut." Er haucht einen Kuss auf meine Eichel und drückt mein Becken wieder mehr zu sich. Seine Lippen schließen sich erneut um meine Härte. Ein feines Saugen und immer wieder streicht seine Zunge kreisend über meine Eichel. Ich bin wie berauscht. Seine Hände an meinen Pobacken. Leicht knetend, dann spüre ich immer wieder seine Finger, die tief in mich hineingleiten. Immer wieder diesen wohltuenden Punkt in mir drücken. Ekstase pur. Meine Knie beginnen zu zittern. Bevor ich kommen, versuche ich ihn von mir weg zudrücken, doch Antonys Griff hält mich in genau dieser Position. Nur ein paar Mal gleiten seine Lippen schnell und fest auf und ab. Ich komme heiß, direkt in seinem Mund. Antony löst sich von mir. Ich lasse mich auf seinem Schoss nieder und atme schwer. Er haucht einen Kuss auf meine bebenden Lippen. „Das hat dir gefallen..." „Oh ja,...", erwidere ich fahrig, schmecke die feine Herbe meines eigenen Körpers auf seinen Lippen. „Gut,..." Lächelnd stiehlt er sich einen Kuss. Noch immer umfassen seine Hände meine Hintern. Ich spüre, wie er meine Pobacken leicht auseinander zieht. Ich weiß sofort, was er will und ich gebe es ihm ohne nachzudenken. Ich entferne das benutzte Kondom, nehme ein neues aus meinem Nachtschrank und rolle es ihm über. Ich hebe mein Becken an und lasse mich dann mit seiner Führung auf ihm nieder. Genüsslich keuchen wir beide auf als ich ihn vollkommen in mich aufnahme. So tief. So gut. Seine Augen sind geschlossen, während ich mich zunächst kreisend auf ihm bewege. Seine Hände liegen noch immer begleitend an meinem Becken. Erst als sie mir andeuten, dass ich mich nach oben bewegen soll, mache ich es, spüre, wie er aus mir heraus gleitet und im nächsten Moment wieder tiefer eindringt. Meine Bewegungen sind ruhig und intensiv. Antony richtet sich auf. Seine Lippen küssen meine Brust, dann macht er sich über meine rechte Brustwarze her. Genüssliches Lecken. Sanftes Beißen. Seine Hände gleiten meine Seite hoch und mit einem Mal drückt er mich aufs Bett. Mein linkes Bein schiebt er auf seine Schulter. Er lässt seine Augen über meinen nackten Körper wandern und beginnt dann erneut zu zustoßen. Diesmal schnell und intensiv. Ich biete mich ihm an. Empfinde den Anblick des anderen Mannes als derartig befriedigend, dass ich enttäuscht aufkeuche als ich spüre, wie er heiß in mir kommt. Antony bleibt über mir liegen. Ich spüre sein heftig schlagendes Herz, das sich durch seine Brust hindurch auf mich überträgt. Müdigkeit kehrt ein. Auf beiden Seiten. Ich merke, wie sie meine Glieder beschwert und dafür sorgt, dass ich mehr und mehr wegdrifte. Erst als sich Antony von mir runterrollt, öffne ich meine Augen wieder. Er beugt sich über den Rand des Bettes und kommt mit einer halbvollen Flasche wieder hoch. Bevor er einen Schluck nimmt, bietet er mir das Getränk an, doch ich verneine. Er ist betrunken und sein Durst muss gigantisch sein. Vielleicht ist er es noch immer. Er leert die Flasche komplett. „Du bist betrunken...", bemerke ich nun auch laut. Antonys Lider flattern. Er streicht sich ein paar Strähnen zurück und schaut zu mir. „Ein Bisschen vielleicht", gesteht er, "Ich habe mit Manuel...ähm... dem Professor... getrunken", hängt er ergänzend mit ran und ich komme nicht umher zu lächeln. „Er bringt immer verschiedene Spirituosen von seinen Reisen mit. Manchmal trinken wir am Abend in seinem Büro einen Schluck zusammen", erzählt er mit sanfter Stimme. „Er war der Überzeugung, dass ich vielleicht über irgendwas reden möchte... und so wurden es ein paar Kostproben mehr." Ein seltsames Lächeln ziert seine Lippen. Ich kann es nicht wirklich deuten. Für einen Moment beschleicht mich die Angst, dass er irgendwas ausgeplaudert hat, aber das kann ich mir nicht vorstellen. Seit Jahren lebt er mit eiserner Verschwiegenheit und lässt sich darüber hinaus von Mateo erpressen. Wieso sollte er es jetzt ändern. „Es wurde wohl etwas zu viel...", merkt er selbst an. Zu viel? Ein kurzer Seitenblick in meine Richtung. Es klingt wie eine Entschuldigung für das, was gerade passiert ist. Ist es doch nur ein Ausrutscher für ihn? Ein dummes Versehen, das dem Alkohol geschuldet ist? „Bist du nur deshalb hier?", frage ich bedrückt und schaffe es nicht den attraktiven Dozenten anzusehen. „Was? Nein... Nein... Ben, nein! Ich bin hier, weil ich dich sehen wollte...weil ich wegen dem, was passiert ist so unfassbar frustriert war...und weil ich dich so sehr vermisse und damit absolut keine Erfahrung habe", entflieht es ihm. Der letzte Teil ist geflüstert und klingt fast resignierend. Mein Herz macht einen Satz. Er vermisst mich. Ich spüre, wie mein Herz ab sofort auf Marathonmodus läuft. Antony fährt sich mit den Fingen durch die wirren Haare und dann höre ich das feine Seufzen, welches von seinen Lippen perlt und mich zu gleich schaudern lässt. Die Hand in seinem Haar streicht zu seinem Nacken. Es ist eine dieser Gesten der Unsicherheit. Seine Hand bleibt an seinem Hals liegen. Er beugt sich noch etwas nach vorn und sieht dann zu mir. Seine sonst so kühlen, klaren Augen sind getrübt. Er sieht müde und geschafft aus. Auch für ihn war die letzte Zeit kein Zuckerschlecken. In diesem Moment wirkt er unheimlich verletzlich. „Ben, es tut mir alles so leid. Ich habe nicht gewollt, dass das so ausufert...", flüstert er mir entgegen, schafft es nur kurz, mich direkt anzuschauen und sieht dann gerade aus. Er fixiert einen imaginären Punkt und ich wünsche mir für einen Moment, in seinen Kopf sehen zu können. Welche Fragen stellt er sich? Sind es die dieselben, die auch ich mir stelle? Was empfindet er für mich? Was können wir tun? Gibt es eine Chance für uns? Auch ich setze mich auf, zögere einen Moment, bevor ich ihm meine Hand auf die Schulter lege, zu seinem Nacken gleite. Ich weiß selbst nicht, was ich mit dieser Geste ausdrücken will. Wahrscheinlich, dass keinem von uns die alleinige Schuld trifft. Ich streichele zu seiner Hand, die sich noch immer gegen seinen Hals bettet. Meine lege ich darüber, verschränke meine Fingerkuppen mit seinen. Die Berührungen lassen ihn wieder zu mir sehen. Er neigt seinen Kopf leicht zur Seite, haucht einen Kuss auf meine Fingerspitzen als er sie zu seinem Mund zieht. Mehr, um sich selbst zu beruhigen, als mich. Er sucht noch immer den Kontakt zu mir und das macht mich glücklich, auch wenn ich nicht weiß, ob das wirklich so gut ist. Er vermisst mich, wiederholt sich in meinem Kopf und mein Herz beginnt sofort heftiger zu pulsieren. Es pocht in meinen Ohren und ich bin mir sicher, dass sie knallrot sind. Es macht mich glücklich. So unfassbar glücklich und dennoch ist es alles so unheimlich absurd. Die Hand von Antonys Nacken wandert zu meiner Wange. Er zieht mich dichter zu sich heran. Ich beuge mich weiter vor, stütze meine Hand haltend auf seinem Oberschenkel ab, als er mich in einen intensiven Kuss lockt. Süße Freude. Himmlischer Genuss. Seine neckende Zunge lässt mich ekstatisch schnurren. Es sind nur diese winzigen Gesten. So unendlich liebevoll. So unfassbar intensiv. Wie schafft er es nur immer wieder, dass mein Körper derart in Flammen steht? Ich verfalle ihm mit jeder Berührung mehr. Er haucht einen Kuss auf meine Oberlippen. Wiederholt die zärtliche Geste auf der unteren. Ein Laut der Enttäuschung entflieht meiner Kehle, als er seine Lippen löst. „Vielleicht sollte ich gehen", flüstert er fahrig. „Musst du nicht...", erwidere ich sogleich. Ich klinge fast bettelnd. Antony mustert mich und ich sehe beschämt zur Seite. Ich will nicht, dass er geht, denn ich habe Angst, dass ich dann vielleicht nie wieder die Chance habe, ihm so nah zu sein. „Wann kommen deine Mitbewohner wieder?", fragt er leise. Ich sehe auf. „Nach dem 8. Harry Potter- Film nehme ich an, also in etwa 10 Stunden." Mit jedem meiner Worte wird Antonys Blick verwunderter. Ich frage mich im ersten Moment, ob er nicht weiß, wovon ich rede oder ob er gerade mit Entsetzen feststellt, dass ich mit Spinnern zusammen lebe. „Gibt es nicht nur sieben Bücher?" Eine seiner wohlgeformten Augenbrauen wandert nach oben. Okay, es ist die Variante mit den Spinnern. „Richtig, aber acht Filme." Er nickt es ab und zieht mich ruckartig in seine Arme. Ich gebe einen überraschten Laut von mir und spüre seine Lippen auf meinen. Sein warmer Körper umfängt mich mit dem schönsten Wohlempfinden. Seine süßen Lippen treffen meinen Hals, meine Wange und jede Stelle meines Körpers, die er erreichen kann. Ich habe das Gefühl zu träumen und auf einer Wolke vor mich hin zu schweben. Ich brauche eine Weile, bis ich tatsächlich eingeschlafen bin und das obwohl die Müdigkeit an meinem Körper zerrt. Antony ist bereits wach als ich meine Augen aufschlage. Ich spüre, wie sich seine schlanken Finger über meine Schulter arbeiten, wie sie durch die hauchzarte Berührung ein unbeschreibliches Kitzeln verursachen. Feine Härchen an meinem Hals richten sich auf und arbeiten sich wellenartig über meinen Körper. Als ich mich leicht zurücklehne, richtet er sich ebenfalls etwas mehr auf und ich sehe, dass Antonys Augen geschlossen sind. Erst als auch ich beginne meine Finger über seinen Arm streicheln zu lassen, öffnet er sie und blickt mich an. Ich taste nach meinem Handy. Es ist kurz nach zehn Uhr. Ich habe zwei ungelesene Nachrichten. Seufzend setze ich mich auf und schwinge die Beine aus dem Bett. Ich lege das Telefon zur Seite als Antonys warme Hand meine Wirbelsäule entlang streicht. Er kommt bis auf die Höhe meiner Schulterblätter und fährt dann seitlich wieder hinab. Ich schließe meine Augen, genieße die zärtliche Berührung des anderen Mannes und komme nicht umher, darüber nachzudenken, worüber wir dringend reden sollten. Wie es weiter gehen wird. Ob es überhaupt eine Fortsetzung gibt. Der Gedanke, dass es vielleicht wieder ein letztes Mal gewesen sein könnte, erfüllt mich mit Angst und Trauer. Unwillkürlich erfasst mich ein Zittern. Es ist kalt und unangenehm. Antonys Finger stoppen. „Alles okay?" Das Bett knarrt leise und dann merke ich, dass auch er sich aufsetzt. Sein Kinn tippt gegen meine Schulter und dann treffen ein paar seiner Haarsträhnen meine Wange. Es kitzelt. Ich lächele. „Wann musst du los?", frage ich leise und schließe meine Augen als sich seine Arme um meinen Bauch legen. Er zieht mich dichter an sich heran. „Ich habe gegen 12 Uhr eine Einladung zum Mittag beim Professor", antwortet er. Bei der Erwähnung von Professor Stroud wird mir wieder ganz mulmig. Ich erinnere mich an den seltsamen Blick, den er mir zugeworfen hat. Ahnt er etwas? Wie sollte er? Deprimiert und dämlich aus der Wäsche guckende Studenten, die aus Antony Rochas Büro kommen, gibt es sicher einige. Ich denke sofort an die Blondine, die bei dem ersten unserer Bürotreffen zu einem Gespräch bei ihm saß. Sie weinte und bedachte mich beim Herauskommen mit einem Blick, der mir sagte, dass hinter der Tür ein Monster saß. Ich sehe unbewusst zu dem jungen Mann, der mit zerzauster Frisur und verschlafenen Blick neben mir sitzt. Ich bin so in Gedanken, dass ich zwar höre, dass er etwas von sich gibt, aber nicht verstehe, was er sagt. Sein Blick wird fragend als ich nicht reagiere. „Kommst du mit?", spricht er aus und nun bin ich es, der fragend und sicherlich extrem dämlich aus der Wäsche guckt. „Wohin?" Antonys Mund verzieht sich zu einem amüsierten Lächeln. Er beugt sich zu mir und haucht mir einen Kuss auf die Lippen. Seine Berührung hinterlässt ein intensives Kribbeln und ich bin mir sicher, dass jedes Mal aufs Neue meine Blick weich und verträumt wird. Genauso, wie es mein Gehirn. Weich, wie Butter und ebenso matschig. Er hat mich vollkommen in der Hand. „Kommst du mit unter die Dusche?", wiederholt er, diesmal mit ausreichender Erklärung und sieht mich mit diesen schönen, kühlen Augen auffordernd an. Wie soll ich da nein sagen? Ich gebe nur ein Nicken von mir und sehe ihm dann dabei zu, wie er seinen schlanken, athletischen Leib aus meinem Bett erhebt. Ich beobachte seine Bewegungen. Sie sind elegant und voller Selbstvertrauen. Bei dem Körper auch kein Wunder. Er muss sich für gar nichts schämen. In meinem beginnt es zu pulsieren, als ich mich daran erinnere, wie es sich anfühlt über seine Haut zu streicheln. Die festen Muskeln und Runden zu spüren. „Kommst du?" Antony streckt mir seine Hand entgegen und ich nehme sie. Beim Rausgehen greife ich noch schnell zwei Handtücher, sammle die Klamotten vom Abend ein, die noch immer munter im Flur rumliegen und wir verschwinden gemeinsam im Badezimmer. Ich weiß nicht, was mich mehr berauscht. Das warme Wasser oder der heiße Körper, der sich unter der Dusche an mich heranschmiegt. Vielleicht sind es auch die süßen Lippen, die wieder und wieder auf meine treffen. Liebkosend. Kostend und so unheimlich wohltuend. Seine Hände streicheln über meinen Körper, scheinen jeden Millimeter meines Rückens abzutasten und zärtliche Symbole zu malen. Sie liebkosen sich tiefer bis sie an meinem Hintern ankommen. Auch meine Pobacken werden von seinen Händen umschmeichelt. Irgendwann drückt er mich fester an sich. Lässt unsere Becken ein herzliches Willkommen feiern. Ich spüre deutlich Antonys Erregung, die sich hart und unnachgiebig gegen meinen Unterbauch drückt. Ich löse mich von seinen Lippen, folge einem Wassertropfen, der sich von seinen Lippen über sein Kinn arbeitet. Ein verworrener Pfad über seinem Hals zu seiner Brust. Ich neige mich nach vorn, lasse meine Lippen über den schlanken, sehnigen Hals zu küssen bis sie an seinem Schlüsselbein an gelangen. Auch dort koste ich ihn ausführlich. Der Geschmack des Wassers versüßt durch den Körper des anderen Mannes. Der Tropfen macht einen umschmeichelnden Bogen um seine linke Brustwarze und verschmilzt dann mit anderen. Meine Augen bleiben bei dem sanften Hügel stehen. Die Bewegung seiner Brust hypnotisiert mich. Antony hebt seine Hand, streichelt mir eine feuchte Strähne hinter das Ohr und lässt seine Finger dann über meine Wange gleiten. Ich blicke nicht auf, sondern verfolge die Wassertropfen tiefer. Einer verfängt sich in seinem Bauchnabel. „Was machst du nur mit mir?", keuche ich, als sich seine Finger nach vorn arbeiten und sich meine Hüfte entlang tasten. Ich zucke leicht zusammen als ich höre, wie die Wohnungstür geöffnet wird und Antony Hände stoppen ihr Tun. Meine Mitbewohner und ihre Anhängsel treten in den Flur. Gerede, Getuschel dringt zu uns. Gelächter. Ihr Zauber-Kino-Abenteuer hat wirklich sehr lange gedauert. Leider für uns nicht lange genug. Der Portugiese sieht zu mir. Wir haben die Zeit vergessen. Ein Klopfen und dann öffnet sich die Tür einen Spalt. „Hey, du Muggel. Mach das Bad frei. Wir brauchen dringend Schlaf." Rick. Ich deute Antony an zu schweigen und stecke meinen Kopf durch den Duschvorhang. „Selber Muggel, ich bin gleich fertig. Ich klopfe dann bei euch, okay?", schlage ich vor in der Hoffnung Antony aus dem Bad in mein Zimmer zubekommen, ohne jemanden zu begegnen. „Beeile dich und bitte, klopfe erst bei mir und Cora." Eine eindeutige Anweisung. Als Rick die Tür endlich wieder schließt, sehe ich mit aufeinander gepressten LLippen zu meinem Dozenten. Antony grinst. „Muggel?" „Nicht-Zauberer...", erkläre ich ohne drüber nachzudenken, ernte ein herbes Lachen und einen Kuss, der dafür sorgt, dass wir doch noch etwas länger brauchen. Zwischendurch wasche ich mir schnell das Duschbad vom Körper und reiche Antony eines der Handtücher. Wir warten einen Moment bis es scheinbar ruhig ist und ich checke, dass alle Türen geschlossen sind. Schnell verschwindet Antony in meinem Zimmer, während ich an Ricks Tür klopfe. Murrend öffnet er und kommt mir mit Cora entgegen. Sie verschwinden völlig fertig ins Bad. Antony ist bereits zur Hälfte angezogen als ich hinter mir die Tür schließe. Ich beobachte einen Moment lang, wie er sich das Hemd zu knöpft und den Pullover, den er gestern darunter getragen hat, drüber zieht. So kann man also auch neue Klamotten vortäuschen. Ich nehme mir eine saubere Jeans aus dem Schrank, ziehe diese und ein einfaches weißes Shirt über. Es ist mir etwas zu groß. Nun ist es Antony, der mich dabei beobachtet und dabei leger an meinem Schreibtisch lehnt. „Komm heute Abend zu mir", sagt er plötzlich und winkt mich zu sich heran. Ich folge der Aufforderung ohne zu zögern. Antony greift nach meinen Händen. Ich sauge die Wärme seiner Finger hin mich ein und lächele. Zärtlich streicht er mir eine aberwitzige Haarsträhne von der Stirn und blickt mich erst an, nachdem er es mehrere Mal vergeblich versucht hat und ich noch immer nicht antworte. Ich zögere. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist. Antony lässt seine Hand sinken und greift stattdessen wieder nach meiner Hand. Auch mein Gegenüber nimmt mein Zögern als genau das wahr, was es ist. Unsicherheit. Ich spüre, wie sie meinen Körper durchflutet und diesen Moment einfach lauter ist als das Verlangen, was ich für ihn spüre. Die Stimme meines Mitbewohners dringt aus dem Flur. Marie antwortet. Türen, die auf und zu gehen. „Ben, ich möchte ab sofort ehrlich zu dir sein..." „Okay,..." Ehrlichkeit. Eine willkommene Abwechslung. Doch wie viel wird sie in unserem Fall ändern? Mateo wird sie nicht stoppen und Antonys Karriere wird sie auch nicht sichern. Und unsere Beziehung? Ich stoppe, weil ich selbst unsicher darüber bin, als was man unsere Zweisamkeit wirklich bezeichnen kann. „Und ich möchte gern, dass wir es versuchen. Das ganze Programm...alles." In meinem Kopf wiederhole ich es. Mein Herz hüpft. Aber die Unsicherheit fängt es ab, bevor es erneut loslegen kann. Wieder flieht nur ein verunsichertes Okay über meine Lippen. „Okay,...", wiederholt er leise. Er fährt sich durch die Haare und zieht dann sein Handy aus der Tasche. Ein weiteres Mal höre ich die Tür. Dann bleibt es ruhig. Erst jetzt führe ich ihn zur Wohnungstür, bleibe vor der geöffneten stehen. Antony verschwimmt mit der Dunkelheit des Flurs. Erst als er wieder näher kommt, kann ich seine Umrisse erkennen. Seine Hand umfasst meine Wange, wandert in meinen Nacken und dann küsst er meine Stirn. „Bitte, überlege es dir. Ich würde mich sehr freuen." Seine Lippen wandern auf meine. Als ich die Haustür schließe, bin ich erfüllt von einem aufgeregten Kitzeln. Angenehme Gänsehaut lässt meinen Körper pulsieren. Meine Hand liegt noch immer am Türrahmen, so als könne ich ihm dadurch noch etwas näher sein. Meine Stirn tippt gegen das kühle Holz der Tür. Ich wäre gern wieder mit ihm unter der Dusche. Es ist Marie, die mir mit einem Mal aus dem Bad kommt. „Doch noch wach?", frage ich. „Gerade so noch. War jemand an der Tür?", fragt sie. Der erste Schreck wandelt sich in nervöse Aufregung. Es ist nicht das erste Mal, dass Marie mitbekommt, wie Antony nach Hause schleicht. Sie sind sich im Treppenhaus begegnet. Ich weiß noch immer nicht, ob sie ihn zuordnen kann. „Nein. Wie waren die Filme?", erfrage ich und versuche, durch diese Frage allem anderen auszuweichen. „Lang, aber wie erwartet toll. Im Kino wirkt alles natürlich noch unglaublicher. Wirklich magisch." Auf ihren Lippen ein verträumtes, kindliches Lächeln. In ihrem Gesicht wirkt es tatsächlich ungewohnt. Marie gehört zu der Sorte Menschen, die sehr erwachsen und souverän scheinen, aber im Herzen noch viel Kindlichkeit besitzen. Sie hat eine eindrucksvolle Sammlung von Disneyfilmen und auf ihren Schlafshorts kann ich des Öfteren eine kleine japanische Katze entdecken. Ich kenne diese Mädchensachen nur durch Anni. Sie trägt auch eine Unzahl an Klamotten damit. Keine Ahnung, was erwachsene Frauen daran finden. „Vielleicht kommt ja eure Einladung nach Hogwarts noch", bemerke ich amüsiert und gehe damit in die Richtung meines Zimmers. Marie kichert. „Gut, dann versuch zu schlafen und falls Dobby auftaucht, schick ihm zum Spielen zu mir", spinne ich weiter und schaffe es tatsächlich, dass Marie richtiglacht. Nur leise. Nur gedämpft. Meine Mitbewohnerin steht bereits bei sich im Türrahmen. Vielleicht ist sie nicht allein? Marie muss nur wenige Schritte vom Badezimmer zu ihrem Zimmer machen, denn es liegt in unserer lang gezogenen Wohnung den Gemeinschaftsbereichen am nächsten. Mein Zimmer liegt zwischen Maries und Ricks. Ich versuche mich an den Namen von Maries Freund zu erinnern, doch ich schaffe es nicht. „Ben? Er ist dein Dozent, oder?" Maries Stimme hält mich zurück und ich bleibe unwillkürlich stehen. Ich antworte ihr nicht und das muss ich auch nicht. Sie spricht sofort weiter. „Ich war mir zuerst nicht sicher, aber dann habe ich ihn letztens mit einem Professor für Wirtschaft zu Mittag essen sehen. Ben, ihr könnt euch mächtigen Ärger einhandeln." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)