Zum Inhalt der Seite

Persona: Shadows of Mirror

Kagami no Kage
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

CVIII – Erfahrungsbericht

Freitag, 18.September 2015 – früher Morgen
 

Leise erklang Musik aus Mirâs Handy, welches fröhlich vibrierend über ihren Futon rutschte. Müde griff sie nach dem roten Gerät und schaltete es ab, bevor sie sich leise murrend auf den Rücken drehte und die Zimmerdecke betrachtete. Es brauchte eine Weile bis sie richtig registriert hatte, dass sie sich nicht zuhause, sondern in einem Hotelzimmer befand. Erst nach und nach kamen die Erinnerungen an den vergangenen Tag zurück, weshalb sie sich auch an die peinliche Situation aus dem Onsen erinnerte. Wieder stieg ihr Röte ins Gesicht, weshalb sie schnell den Kopf schüttelte und ihre Hände vor die Augen legte, um sich wieder zu beruhigen. Genau, sie musste sich auf ihre heutige Aufgabe konzentrieren. Leise erhob sie sich und blickte auf die zwei Futons neben sich. Zu ihrer Linken lag Kuraiko seitlich in ihre Decke gewickelt und leise atmend, während zu ihrer Rechten Akane quer über deren Futon lag und leise vor sich hin schnarchte. Erleichtert stellte Mirâ fest, dass ihre beiden Freundinnen nicht durch das Klingeln ihres Weckers wach geworden waren, weshalb sie sich erhob und ihre Uniform zusammensuchte, um sich fertig zu machen. Dabei versuchte sie so leise wie möglich zu sein, um die beiden anderen nicht zu wecken. Als sie fertig war trat sie an die Zimmertür heran, doch schrak auf, als sie Kuraikos flüsternde Stimme hörte.

„Ich weiß nicht wo du so klammheimlich hinwillst“, murmelte sie, „Ich hoffe aber du wirst uns davon erzählen, wenn du wieder da bist…“

Ihre Stimme klang etwas angesäuert, doch nicht irgendwie verurteilend. Mirâ nickte und entgegnete leise, dass sie ihnen alles erzählen würde, bevor sie endlich das Zimmer verließ und Kuraiko und Akane alleine zurückließ.
 

Still schlich sie durch die Gänge des Hotels, immer darauf bedacht keinem der Lehrer zu begegnen, denn auch wenn sie diesen Tag frei nutzen konnten, so durfte sie sich nicht einfach davonschleichen. Draußen blickte sie in den Himmel, an welchem die Sonne gerade im Begriff war aufzugehen, weshalb er sich langsam hellblau färbte. Ein kühler Windhauch zog um die Beine der Oberschülerin und ließ sie kurz frösteln, bevor sie ihr Smartphone herauskramte und sich auf den Weg zur Monorail-Station machte.

Eine viertel Stunde später stieg sie an der Iwatodai Station wieder aus und sah sich fragend um. Ihr Handy hatte ihr gesagt, dass sie bis hierhin fahren musste. Und nun? Sie blickte auf das kleine Display, dessen Navi ihr zwar eine vorgab wo sie hin sollte, jedoch plötzlich flackerte und in eine andere Richtung zeigte. Murrend schüttelte sie das kleine Gerät, dessen Display mit einem Male ausging.

„Nee oder?“, seufzte sie und versuchte das rote Telefon wieder einzuschalten, jedoch ohne Erfolg.

Am Akku jedoch konnte es nicht liegen, da sie diesen am Vorabend noch geladen hatte. Wie es schien musste sie doch noch einmal Chisato aufsuchen oder sich gar ein neues Handy kaufen. Doch wo sollte sie nun lang? Irritiert sah sie sich um und erblickte dann ein Schild, welches in die Innenstadt wies. Das Beste war es wohl, erst einmal dorthin zu gehen. Irgendwo würde es schon eine Beschilderung für das Krankenhaus geben. Gerade als sie sich jedoch in Bewegung setzen wollte, stieß sie jemand von der Seite an, weshalb sie einige Schritte zurückstolperte und dabei der Bahnsteigkante bedrohlich nah kam. Erschrocken bemerkte sie, dass sie keine Chance mehr hatte sich irgendwie zu halten und drohte auf die Gleise zu fallen. Zeitgleich nährte sich in diesem Moment auch gerade eine Monorail der Station, weshalb Panik in ihr aufstieg. Sie schloss die Augen und sah ihr Ende schon auf sich zukommen, als sie plötzlich von jemandem am Oberarm gegriffen wurde, der sie wieder zurück auf den Bahnsteig zog. Dabei hatte sie so viel Schwung, dass ihre Beine sie nicht mehr halten konnten und sie zu Boden sackte.

„Mensch Kenshin, du musst aufpassen. Du hättest diese junge Frau gerade fast auf die Gleise gestoßen“, hörte sie eine junge männliche Stimme schimpfen.

Erschrocken hob sie den Blick und sah auf zwei Jungen in typischer Mittelschuluniformen.

„Kann ich doch nichts für, wenn die hier im Weg rumsteht…“, murrte einer der beiden, dessen schwarze Haare ziemlich unordentlich wirkten.

Sein Gesicht war mit kleinen Wunden und Pflastern übersäht, sodass er sie sehr stark an Ryu erinnerte, wenn er Probleme mit seinen angeblichen Freunden hatte. Mit seinen tiefblauen Augen sah er Mirâ mit einem mehr oder minder herablassenden Blick an, zuckte jedoch zusammen, als er von seinem Kumpel eine Kopfnuss verpasst bekam. Dieser hatte braune, kurze Haare und goldbraune Augen, die den Schwarzhaarigen böse musterten. Er trat näher an seinen Kumpel heran, packte ihm am Hinterkopf und brachte ihn so dazu sich höflich vor Mirâ zu verbeugen.

„Entschuldige dich gefälligst“, meckerte er sogleich.

„‘Tschuldigung“, nuschelte der Schwarzhaarige, dessen Name Kenshin war, soweit Mirâ das verstanden hatte.

Die Oberschülerin hatte sich derweilen wieder gefangen und stand langsam auf, während sie sich den Staub von der Uniform klopfte:

„Schon gut. Ihr habt mich doch auch wieder zurückgezogen oder?“

Der Brünette blickte auf seinen Kumpel und lächelte sie dann lieb an: „Genauer gesagt hat er dich wieder zurückgezogen. Er benimmt sich zwar wie die Axt im Wald, aber eigentlich ist er super nett. Nicht wahr Kenshin? Uff!“

Noch ehe der Braunhaarige ausgesprochen hatte, hatte ihm sein bester Kumpel bereits den Ellenbogen in den Bauch gerammt. Zwar nicht sonderlich doll, jedoch so stark, dass er auch etwas davon spürte. Ein Lächeln bildete sich auf den Lippen der Violetthaarigen. Nur gute Freunde konnten so miteinander umgehen.

„Dann möchte ich mich bei dir bedanken, Kenshin-kun“, hielt sie dem Schwarzhaarigen die Hand hin, welcher sie kurz skeptisch betrachtete.

Widerwillig schlug er jedoch einen Moment später ein und murmelte etwas davon, dass das kein Problem war. Das jedoch bekam die Oberschülerin nur am Rande mit, denn kaum hatte sie seine Hand berührt durchflutete sie ein angenehm warmes Glühen. Überrascht sah sie den Jüngeren an, denn dieses Glühen kam eindeutig von ihm. Es war nicht sehr stark, erinnerte sie jedoch an die Reaktion, die sie sowohl bei Aikawa-chan, als auch bei Kurosaki-kun hatte. Auch dieser Junge war von diesem blauen Glühen umgeben, auch wenn es noch sehr schwach war. Das konnte nur bedeuten, dass auch er irgendwann seinem Schicksal begegnen würde. Sie wusste nicht wieso, aber irgendwas sagte ihr, dass es so kommen würde. Derweilen wurde sie von Kenshin skeptisch betrachtet, welcher letzten Endes schnell ihre Hand wieder abschüttelte, da er es mehr als nur unangenehm fand. Endlich erwachte auch Mirâ wieder aus ihren Gedanken und ließ gänzlich von ihm ab.

„Alles okay bei dir?“, fragte Kenshins brünetter Kumpel.

Die Oberschülerin nickte: „J-ja. Alles gut. Könnt ihr mir vielleicht helfen? Ich möchte zum Krankenhaus. Wo muss ich da lang? Mein Handy spinnt irgendwie…“

„Konnte mir schon denken, dass du nicht von hier bist. Hab die Uniform noch nie gesehen“, meinte der Mittelschüler mit den goldbraunen Augen und wies dann auf den Ausgang, „Du gehst hier raus und dann über den großen Platz zur Hauptstraße. Dort nach rechts. Wenn du der Straße dann folgst, dann kommst du zum Zentralkrankenhaus. Wenn es das ist, was du suchst.“

Die Ältere nickte: „Ja, ich denke das ist es. Hab vielen Dank.“

Sie wandte sich ab, stoppte jedoch kurz, bevor sie sich nochmal zu den beiden Jungs umdrehte: „Passt gut auf euch auf ihr beiden. Besonders du, Kenshin-kun.“

Damit hatte sie sich ihrem neuen Ziel zugewandt und war gegangen, während ihr die beiden Mittelschüler etwas verdutzt nachschauten.
 

Wie geheißen verließ Mirâ die Station, lief daraufhin über den großen Platz hinüber zur Hauptstraße und bog dann rechts ab, bevor sie der Verkehrsader folgte. Sie brauchte auch nicht lange suchen. Nach nur wenigen Metern erschien bereits das erste Schild, welches ihr sagte, in welche Richtung sie laufen musste, um zum Krankenhaus zu gelangen. So folgte sie der Beschilderung, bis sie rund eine halbe Stunde später vor einem typischen Krankenhauskomplex stand. Etwas verunsichert blickte sie die Fassade hinauf und betrat dann das Gebäude. Doch kaum war sie eingetreten stand sie erneut verloren da. Wo musste sie eigentlich hin? Ken meinte, dass sein Bekannter in einem separaten Bereich des Krankenhauses lag. Der würde aber mit Sicherheit nicht ausgeschildert sein. Sie seufzte und tat das Einzige, was sie in diesem Moment tun konnte: Sie ging zu dem Infoschalter, welcher zu ihrer Rechten war. Vorsichtig trat sie an den verglasten Bereich heran und räusperte sich kurz, um die Aufmerksamkeit der Empfangsdame zu bekommen. Diese sah daraufhin von ihrem Computer auf.

„Ja bitte? Was kann ich für dich tun?“, fragte sie sogleich.

„Ähm…“, so richtig wusste die Oberschülerin gar nicht, wonach sie eigentlich fragen sollte, „E-Ein Bekannter von mir erzählte mit, dass jemand mit dem Apathy Syndrome hier liegen soll. Können Sie mir sagen, wo ich denjenigen finde?“

Mirâ beobachtete genau die Regungen der Dame, doch konnte keine Veränderungen feststellen. Auch nicht, als sie unverwandt fragte, was sie mit dem Apathy Syndrome meinte und dass ihr kein Fall bekannt war, der hier im Krankenhaus untergebracht war. Irritiert trat die Violetthaarige wieder einen Schritt zurück und schluckte schwer. Dass es schwierig werden würde, konnte sie sich denken. Dass es jedoch so schwer werden würde, hätte sie nicht gedacht. Oder war sie etwa im falschen Krankenhaus? Hoffnungsvoll fragte sie auch nach dieser Möglichkeit, doch auch dieses Mal regte sich keine Miene bei der Frau ihr gegenüber, während sie erklärte, dass sie das einzige große Krankenhaus in der näheren Umgebung wären und ihr sicher bekannt wäre, wenn es Fälle mit einer ihr unbekannten Krankheit gab. So zog sich Mirâ vorerst zurück, blieb jedoch an der Eingangspforte stehen, um ihre Gedanken zu ordnen. Was sollte sie nun machen? Ken hatte erzählt sein Bekannter liege im Krankenhaus. Da dieses hier das einzige in der Umgebung war, konnte es auch nur dieses sein. Sie konnte sich auch vorstellen, dass der Gleichaltrige ihr andernfalls gesagt hätte, wo sie diese Person finden würde. Derjenige konnte also nur hier sein. Doch wie kam sie an ihn heran? Das war die Frage der Fragen. Eine Antwort darauf wollte ihr allerdings nicht einfallen. Sie seufzte schwer. Was nun? Sie hatte schon beinahe aufgegeben, als etwas in ihrem Augenwinkel ihre Aufmerksamkeit erweckte, weshalb sie den Blick zu ihrer Linken wandte. Daraufhin erkannte sie einen kleinen blauen Schmetterling, welcher sich jedoch von den anderen unterschied, die sie bisher gesehen hatte. Seine Flügelpaare waren wesentlich größer, als die der anderen. Seine Vorderflügel waren prachtvoll geschwungen, während an seinen ebenso geschwungenen Hinterflügeln noch lange Schweife hingen. Zudem leuchtete er wesentlich heller und strahlte eine angenehme Wärme aus, welche Mirâ selbst aus etwas Entfernung spüren konnte. Erst zog er einige Runden, bevor er sich plötzlich in Bewegung setzte und in Richtung eines Ganges gegenüber des Infoschalters flog. Kurz zögerte die junge Frau. Sollte sie dem kleinen Flattermann folgen? Er unterschied sich von den Schmetterlingen, die sie bei den vermeintlich anderen Persona-Usern vernommen hatte, wirkte jedoch nicht bedrohlich. Auch seine angenehme Wärme zeigte ihr, dass er nicht gefährlich schien. So warf sie noch einen letzten Blick über ihre Schulter hinüber zum Infoschalter, um sich zu vergewissern, dass sie unbeobachtet war, bevor sie dem blauen Etwas folgte.
 

Das kleine Insekt führte Mirâ durch lange, endlos wirkende und teilweise ziemlich düstere Gänge. Immer wieder schaute sich die junge Frau um, ob ihr nicht plötzlich jemand begegnen könnte, der sie auf ihrem Weg aufhalten würde, doch nirgends war jemand zu sehen. Je tiefer sie in das Krankenhaus eintauchte, desto stiller und unheimlicher wurde es im Gebäude. Eine leichte Gänsehaut bildete sich auf ihren Armen und sie begann zu frösteln, während ihr langsam Zweifel an ihrer Entscheidung kamen. Was wenn sie doch in eine Falle getappt war? Vielleicht hätte sie sich doch vorher ihren Freunden anvertrauen sollen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte sie schlussendlich einen Bereich, welcher endlich wieder durchgängig beleuchtet war. Die Gänge jedoch wirkten auch hier immer noch vollkommen verwaist. War sie hier richtig?

„Was machst du hier?!“, fragte plötzlich eine aufgebrachte Stimme, weshalb die junge Frau erschrocken herumfuhr und dann auf eine vollkommen entsetzte Krankenschwester sah.

„Das hier ist ein abgesperrter Bereich! Wie bist du hierhergekommen?“, fragte sie und kam auf Mirâ zu, welche bereits drauf und dran war die Flucht zu ergreifen.

„Ähm… ich…“, stotterte die Oberschülerin und wusste nicht so recht was sie sagen sollte.

„Was ist denn hier los?“, ließ sie jedoch eine weitere weibliche Stimme aufschrecken und wieder den Blick drehen.

Daraufhin erkannte sie eine junge Frau mit hellbraunen kurzen Haaren, die eine leichte Welle nach vorn machten und ihr so bis an die Wangen reichten. Mit großen braunen Augen sah sie die Violetthaarige schockiert an und schien ebenfalls nicht zu verstehen, wie jemand fremdes hier eindringen konnte. Überrascht bemerkte Mirâ, wie der blaue Schmetterling, welcher sie hierhergeführt hatte, an ihr vorbeiflog; genau auf die brünette Frau zu, wo er auf einen weiteren Flattermann traf. Mit diesem drehte er einige Runde, so als würden sie tanzen, bis der kleinere der beiden wieder verschwand. Ihr Gegenüber nahm plötzlich eine Kampfstellung ein und griff sich an den Oberschenkel, an dem, wie Mirâ merkte, eine Art Revolver hing. Erschrocken wich die Oberschülerin daraufhin zurück. Wieso hatte diese Frau, die ihr im Übrigen auch noch ziemlich bekannt vorkam, eine Waffe?

„Wer bist du? Wie bist du hierhergekommen? Und was willst du hier?“, fragte die ältere Frau mit bösem Blick.

Schnell fuchtelte Mirâ mit ihren Händen herum und sagte einfach das, was ihr als erstes einfiel ohne lange darüber nachzudenken: „Äh… m-mein Name ist Mi-Mirâ Shingetsu. D-Da w-war ein blauer Schmetterling… d-dem ich g-gefolgt bin. U-und…“

Überrascht sah die Frau ihr gegenüber sie an und entspannte sich mit einem Male: „Ein blauer Schmetterling…?“

Sie schaute auf eine Tür zu ihrer Linken und wandte dann ihren Blick wieder zu der Jüngeren, welche sie genau musterte. Dann richtete sie sich an die Krankenschwester und erklärte, dass alles in Ordnung sei und sie gehen könne. Verwundert wollte die Dame protestieren, doch die Brünette ließ keine Widerworte zu, woraufhin sich die Pflegefachkraft verbeugte und ging. Die junge Frau richtete währenddessen ihre braunen Augen wieder auf die Oberschülerin, bevor sie auf die Tür neben sich zuging, diese öffnete und Mirâ dann bat ihr zu folgen. Plötzlich tauchte wieder der kleine Flattermann auf und flog noch vor den beiden in das Zimmer, welches die Brünette nun gänzlich betrat. Die Violetthaarige folgte ihr und trat kurz darauf in ein kleines Krankenzimmer, welches eher sporadisch eingerichtet war und gerade so für eine Person reichte. Ihr gegenüber war eine lange Fensterfront, welche die gesamte Breite der Wand einnahm. Darunter stand ein niedriger Schrank, welcher gerade so an das Fensterbrett reichte und genauso lang war wie die Fenster. Darauf verteilt lagen und standen verschiedene Gegenstände, sowie eine Vase mit frischen Blumen. Direkt zu ihrer Rechten war ein Kleiderschrank und dem gegenüber befand sich eine kleine Waschecke. Etwas weiter mittig im Raum, an der linken Wand, stand ein Krankenbett, vor welchem die brünette Frau nun platzgenommen hatte. Vorsichtig trat Mirâ an dieses heran und erkannte kurz darauf einen jungen Mann mit dunkelblauem kurzem Haar, welcher ziemlich ausgemergelt aussah. Unter der Decke, die seinen Körper bis zur Brust bedeckte, kamen mehrere Kabel zum Vorschein, die zu verschiedenen Gerätschaften führten, die um das Bett verteilt war. Eines davon war ein EKG-Gerät, welches seinen regelmäßigen Herzschlag aufzeichnete.

„Wie hast du von Yuki-kun erfahren?“, holte sie die Stimme der Brünetten aus ihren Gedanken.

Erschrocken wich Mirâ kurz zurück und überlegte dann, was sie sagen sollte. Ken meinte zu ihr, dass er ihr nicht mehr sagen durfte, als das was sie bereits wusste. In Schwierigkeiten wollte sie ihn aber auch nicht bringen, wenn sie unbedacht etwas sagte. Deshalb schwieg sie kurz, während ihr Gegenüber sie beobachtete und dann seufzte.

„Ich hab da eine Vermutung…“, meinte sie und blickte wieder zu der Oberschülerin, „Kann es sein, dass dir Amada-kun etwas gesagt hat?“

„Ähm…“, im Grunde konnte sie es nicht mehr leugnen, denn ihre Reaktion hatte sie verraten, als sie die Ältere mit großen Augen angesehen hatte, „I-ich hoffe e-er bekommt keinen Ärger. Er wollte mir nur helfen…“

Wieder seufzte die Ältere: „Amada-kun würde nichts Unüberlegtes machen… deshalb ist es in Ordnung denke ich. Das bringt mich gleich zu meiner zweiten Frage: Du bist eine Persona-Userin. Hab ich Recht?“

Mirâ nickte. Es gab keinen Grund mehr es geheim zu halten. Diese Person vor ihr wusste über Personas Bescheid, was ihre Vermutung, dass auch sie eine Userin war, nur noch verstärkte. Das bedeutete also wirklich, dass die Schmetterlinge ihr die ganze Zeit anzeigten, wer diese mysteriöse Kraft besaß oder besessen hatte. Was sie jedoch nun zu der Frage brachte, wieso der Schmetterling, dieses Mannes anders aussah und auch wirkte, als die der anderen. Unbewusst hatte sie ihren Blick auf den schlafenden Jungen gereichtet, um den noch einmal der Schmetterling kreiste und dann verschwand.

Die Ältere bemerkte ihren Blick: „Sein Name ist Makoto Yuki. Er, wie auch ich, sind ebenfalls Persona-User. Allerdings hat sich seine Kraft von unserer sehr stark unterschieden. Sie war wesentlich mächtiger und er konnte auch mehr als nur eine Persona nutzen.“

„Eine Wild Card?“

„Oh? Du kennst dich damit aus? Warte… oder heißt das…?“, begann ihr Gegenüber, woraufhin die Oberschülerin nickte.

„Ja… ich kann auch mehrere Personas nutzen und auch fusionieren“, erklärte sie anschließend, „Darf ich fragen, was mit ihm passiert ist, ähm…“

„Takeba… Yukari Takeba“, stellte sich die Brünette endlich vor, was Mirâ jedoch erneut erschrocken zurückweichen ließ:

„Eh? Pink Argus von Phoenyx Ranger Featherman Victory?!”

Überrascht sah Yukari sie an und lachte dann: „Diese Rolle klebt irgendwie an mir… Dabei ist das schon Jahre her.“

„E-entschuldige… meine kleine Schwester liebt die Serie und…“, entschuldigte sich die violetthaarige Oberschülerin, woraufhin die Ältere jedoch nur abwinkte und meinte, dass es in Ordnung sei.

Dann wandte sie ihren Blick wieder auf den schlafenden Makoto und begann zu erzählen, wie es zu diesem Zustand kam. So erfuhr Mirâ, dass der junge Mann, genau wie sie, zu Beginn des zweiten Jahres der Oberschule an die Gekkoukan High School wechselte und im dazugehörigen Wohnheim einzog. Dort waren sie und ihre Senpai ihm das erste Mal begegnet und zwar während der Dark Hour, eine Zwischenzeit, welche ab 0:00 Uhr begann und in welcher Shadows ihr Unwesen trieben. Normale Menschen ohne Potential verwandelten sich zu dieser Zeit in Särge und hielten dort eine Art schlaf. Es gab jedoch auch Menschen ohne die Macht einer Persona, die sich nicht verwandelten und dann auf Shadows trafen, was dazu führte, dass sie durchdrehten oder ins Koma fielen. Daraus entstand daraufhin das Apathy Syndrome. Nur Yukari und ihre Freunde, die die Macht der Personas hatten, konnten sich wirklich frei dort bewegen und gegen die Shadows kämpfen. Auch Makoto hatte das Potential einer Persona, was er gleich in der ersten Vollmondnacht unter Beweis stellte. Denn an jenen Abenden erschienen die Bossgegner, zwölf Shadows, die durch ein missglücktes Experiment, im Zeichen der Arcanas entstanden sind. Dieses Experiment war auch der Ursprung der Dark Hour, in der sich auch die Schule in einen riesigen Dungeon verwandelte, welchen sie erklimmen mussten. Sie mussten viele Aufgaben bewältigen, die auch Makoto an seine Grenzen brachten, und landeten letzten Endes beim Kampf gegen Nyx, dem 13. Shadow.

„Irgendwie haben wir es geschafft ihn zu besiegen und zu versiegeln…“, endete Yukari mit ihrer Erzählung und sah wieder auf den schlafenden jungen Mann neben sich, „Genauer gesagt hat er es geschafft. Und nachdem alles vorbei war fiel er in eine Art Koma. Seitdem befindet er sich hier.“

Mirâ hatte aufmerksam zugehört. Zwar gab es einige Parallelen zu ihrem jetzigen Abenteuer, doch im Großen und Ganzen unterschied sich der Kampf von damals mit dem, was sie bisher erlebt hatte. Aber die Aussage in ihrem Buch, dass es einen Auslöser für die jeweiligen Ereignisse gab, bestätigte sich hiermit. In dieser Stadt war der Auslöser dieses Experiment. Es brauchte nicht viel Fantasie, um genanntes mit der Explosion auf Tatsumi Port Island in Verbindung zu bringen, auf welchem die jetzige Gekkoukan stand. Vor allem, wenn man bedachte, dass sich die Schule damals in einen Dungeon verwandelt hatte. Sie bezweifelte jedoch, dass sie eine solche Erklärung auch in Bezug auf ihr aktuelles Problem anwenden konnte. Soweit sie die Geschichte von Kagaminomachi zurückverfolgt hatte, gab es dort nie große Forschungseinrichtungen, durch welche eine Explosion verursacht wurde. Das wäre sicher irgendwo in den Stadtchroniken aufgetaucht. Dem war aber nicht so. Die Ursache musste also woanders liegen. Aber wo? Doch etwas anderes beschäftigte sie auch noch. Wieder richtete sie ihren Blick auf den Blauhaarigen, während sich ihr Mund zu einem Strich formte. Er war nach Beendigung seiner Aufgabe ins Koma gefallen. War dies auch das Schicksal, was ihr blühen würde, sobald sie ihre Aufgabe beendet hatte?

Yukari schien ihren besorgten Gesichtsausdruck zu bemerken, stand auf und legte ihr die Hand auf die Schulter: „Keine Sorge. Yuki-kun war eine Ausnahme. Ich kenne noch eine weitere Wild Card, der es super geht. Er ist quietschfidel. Also mach dir keine Gedanken. Ich denke nicht, dass dir das Gleiche passiert.“

„Wirklich?“, fragte die Oberschülerin verunsichert, woraufhin Yukari mit einem Lächeln nickte.

„Es beunruhigt mich jedoch, dass schon wieder Shadows aufgetaucht sind. Wir dachten nach dem Vorfall in Inaba war es das gewesen…“, letzteres hatte die Brünette nur genuschelt, Mirâ hatte es jedoch trotzdem verstanden.

Das hieß nach der Sache hier in Iwatodai gab es auch einen Vorfall in Inaba. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war die Wild Card, die Yukari kannte und der es noch gut ging, von dort. Und nun hatte es in Kagaminomachi gestartet. Wieso nur?

„Mich würde interessieren, was du und deine Freunde gerade durchmachen. Würdest du mir davon erzählen?“, fragte Yukari und holte Mirâ damit aus ihren Gedanken.

Ohne drüber nachzudenken nickte sie, bevor sie begann zu erzählen, was ihr bisher geschehen war, seit sie in Kagaminomachi lebte. Es war ein sehr befreiendes Gefühl. Zum ersten Mal seit Beginn ihres Abenteuers konnte sie mit einer außenstehenden Person über das reden, was sie bisher erlebt hatte. Sie hatte dabei auch überhaupt keine Bedenken, dass es falsch sein könnte. Es plätscherte einfach aus ihr heraus und mit jedem Stück, was sie mehr erzählte, fühlte sie sich umso erleichterter.

„Und letzten Sonntag haben wir die nächste Person aus ihrem Dungeon befreit. Seither ist nichts weiter passiert“, endete sie schlussendlich mit ihrer Erzählung, „Ich versuche herauszufinden, wieso das alles passiert, aber ich komme nicht voran. Wir wissen auch immer noch nicht, wieso Mika in dieser Welt gefangen ist. Aber Ryu, unser neustes Mitglied, hat nun bestätigt, dass sie ein Mensch aus unserer Welt ist. Es ist alles ziemlich kompliziert geworden…“

Die Ältere hatte bis zu diesem Zeitpunkt still zugehört und war nun an sie herangetreten: „Es wird alles gut werden. Keine Sorge. Ihr kommt dem Ziel Stück für Stück näher und am Ende wirst du vielleicht sogar einen AHA-Moment haben.“

Sie lächelte breit, was auch die Oberschülerin dazu verleitete zu lächeln. Dann nickte sie. Ja, alles klärt sich irgendwann auf. Daran wollte sie glauben. Auch bei Yukari und ihren Freunden war alles gut verlaufen, mehr oder weniger jedenfalls. Sicher, dass Makoto nun im Koma lag, war unschön, aber alles andere hatte sich geregelt. Und wie ihr die Ältere sagte, ist dies nicht das Schicksal aller Wild Cards. Wenn sie Glück hatte, konnte sie also auch irgendwann mit einer anderen Wild Card darüber sprechen. Plötzlich kam ihr der Kommissar in den Kopf, welcher sie mehr oder weniger zu verfolgen schien, und ihr fiel ein, dass auch er von einem Schmetterling umgeben war. Das bedeutete auch er war ein Persona-User, jedoch wirkte er ganz anders, als Yukari und die anderen. Ihr war nicht so, als könnte er diese Fähigkeit noch einsetzen.

„Takeba-san, eine Frage habe ich noch“, sagte sie anschließend und ließ ihre Frage gleich folgen, „Verliert ein Persona-User auch die Fähigkeit seine Persona einzusetzen? Oder besser gesagt, könnt ihr alle sie noch einsetzen, nachdem eure Aufgabe beendet ist?“

Ein paar irritierte braune Augen trafen sie, bevor Yukari zu überlegen schien und ihr dann eine klare Antwort gab: „Ja… also ja, wir können unsere Personas noch nutzen. Ich habe meine seit einigen Jahren nicht mehr gebraucht, aber trotzdem spüre ich sie noch ganz deutlich. Ich glaube nicht, dass diese Fähigkeit verloren geht… allerdings kann es sein, dass man sie vergisst.“

„Vergisst?“

„Ja. Wenn du zum Beispiel dein Gedächtnis verlierst. Dann vergisst du auch, dass du diese Fähigkeit besitzt“, antwortete die Brünette, „Das jedenfalls ist eine Theorie, die ich mal gehört habe.“

Mirâ überlegte kurz und beschloss dann, diese Theorie bei Gelegenheit zu überprüfen. Dann lächelte sie und warf einen Blick aus dem Fenster, wo sich die Sonne mittlerweile weit über dem Firmament befand und die Welt mit ihren Strahlen erhellte. Auch ihr Gemüt fühlte sich nun erleuchtet. Sie fühlte sich plötzlich wieder viel erleichterter. Dass sie mit Yukari darüber sprechen konnte, hatte wirklich Wunder gewirkt. Sie kicherte und wandte sich dann der Brünetten zu, welche sie kurz überrascht ansah.

„Vielen Dank, Takeba-san. Das Gespräch mit dir hat mir wirklich geholfen. Ich fühle mich gleich viel besser“, bedankte sie sich bei der Älteren, die ihr daraufhin ein Lächeln schenkte.

„Das freut mich“, Yukari erhob sich, „Ich denke jetzt wird es aber langsam Zeit. Macht sich deine Klassenlehrerin nicht Sorgen?“

Überrascht sah die Oberschülerin sie an, doch schien dann zu bemerken, worauf die Brünette hinauswollte. Stimmt, sie war ja früh aus dem Hotel verschwunden. Zwar hatten sie heute einen freien Tag, aber mit Sicherheit war ihr Verschwinden mittlerweile aufgefallen. Sie sollte sich also langsam auf den Rückweg machen. Ein Blick auf ihre Armbanduhr verriet ihr, dass es bereits kurz nach zwölf war. Auch ihr Magen meldete sich so langsam zu Wort. Sie hatte immerhin nichts gefrühstückt und entschloss deshalb sich unterwegs etwas bei einem Bäcker zu kaufen. Vorher sollte sie sich aber wirklich los machen. Doch gerade, als sie sich zur Zimmertür herumgedreht hatte, fiel ihr schockiert ein, dass sie gar nicht wusste, wie sie aus dem Gebäude kommen sollte; immerhin war sie dem Schmetterling gefolgt ohne wirklich darauf zu achten, wo er sie langschickte. Yukari schien ihre Unsicherheit zu bemerken und bot ihr an sie hinaus zu begleiten, zumal sie nun mit Sicherheit auf mehr Personal stoßen würde, als noch am Morgen. Sofern sie in ihrer Nähe bliebe, würde keiner dumme Fragen stellen, meinte sie und verließ dann gemeinsam mit Mirâ den Raum, um die Oberschülerin aus dem Gebäude zu führen. Es dauerte eine Weile, doch dann erreichten sie wieder den regulären Bereich des Krankenhauses und kurz darauf auch den Eingang. Die Brünette begleitete die Violetthaarige noch bis hinaus und verabschiedete sich dann von ihr. Auch Mirâ nahm mit einer höflichen Verbeugung Abschied und machte sich, mit einem Griff nach ihrem Smartphone, wieder auf den Rückweg. Dabei fiel ihr allerdings nicht auf, dass auch Yukari nach ihrem Telefon gegriffen hatte und jemanden anrief, während sie der Oberschülerin nachblickte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Erstmal sorry, dass das Kapitel nicht pünktlich veröffentlicht wurde. >___< Ich habe aktuell Urlaub und ob man es glaubt oder nicht... im Urlaub habe ich tatsächlich weniger Zeit für sowas, als wenn ich arbeiten muss. x___x Das tut mir leid. Dafür gab es nun das Informationskapitel, was schon Anfang des Monats erwartet wurde. x'D Und damit zwei neue Cameo Auftritte, wobei nur einer der beiden etwas sagen konnte. x'D Und ja... ich habe mich bewusst dafür entschieden das Ende von Persona 3 FES - The Answer zu ignorieren. xD Denn sonst hätte dieser Cameo Auftritt nicht funktioniert. xD
Ich danke in diesem Fall auch fubukiuchiha, der mir in Bezug auf die Story um Nyx geholfen hat. Denn ehrlich gesagt habe ich P3 nicht durch. x'D Ich habe zwar die Filme gesehen, aber war mir nicht mehr ganz sicher, ob das so gestimmt hat. x'D Dementsprechend war ich über diese Hilfe sehr dankbar. =D
Ich hoffe, dass euch das aktuelle Kapitel gefallen hat. ^^ Wir lesen uns dann Anfang Oktober wieder. Hier gibt es auch noch eine Kleinigkeit. Ich komme erst am 02.10. wieder aus dem Urlaub zurück. Zwar bin ich in Europa und habe die ganze Zeit Internet, aber ich kann nicht versprechen, dass ich es schaffe das Kapitel am 01.10. hochzuladen. Wahrscheinlicher ist es, dass es am 03.10. kommt. Also wundert euch bitte nicht, wenn es nicht pünktlich kommt. :D Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fubukiuchiha
2022-09-17T12:00:27+00:00 17.09.2022 14:00
Huhu Shio,

hurra, es geht weiter und Mirâ startet heimlich ihre Nacht- und Nebelaktion XD Aber Kuraiko, my Girl, kriegt es mit und immerhin lässt sie Mirâ ihren Willen, auch wenn sie am Ende reinen Tisch machen muss. Hoffentlich gibt es nachher nicht doch noch Ärger von den Lehrern, aber wie heißt es so schön: Es ist leicht um Verzeihung zu bitten als um Erlaubnis zu fragen.

Mirâ verloren in Iwatodai und mal wieder spackt ihr Handy rum, also mit Technik hat man echt nur Probleme und dann wird sie auch fast noch vor ne Bahn gestoßen... Immerhin hat der Schubser den Anstand, sie zu fangen und zu retten. Ernsthaft Mirâ, du hast es echt damit, fast von etwaigen Vehikeln überfahren zu werden... (Flashbach an Satoshi und das Auto auf dem Parkplatz). Da hat Mirâ aber anscheinend eine andere Wild Card entdeckt, auch wenn ich die Story, aus der der Kollege stammt nicht kenne. Sollte ich vielleicht mal tun. ^^''

Im Krankenhaus kriegt Mirâ erstmal nichts aus der Empfangsdame raus, also folgen wir einfach dem Schmetterling XD Was soll da schon schief gehen? Nun, nach einem Labyrinth im Krankenhaus (so wirkt es zumindest) findet Mirâ nicht nur Yukari, sondern auch Makoto und erfährt alles, was sich damals zugetragen hat. Ernsthaft, das Schicksal von Makoto ist echt mies... Da hat unser lieber Yu, von dem Mirâ auch erfährt es deutlich besser getroffen nach seiner Arbeit.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie befreiend es für Mirâ sein muss, sich endlich mal alles von der Seele zu reden und zum Glück kann Yukari ihr hier alles erleichtern.

Mit neuen Infos im Gepäck kann Mirâ sich auf den Rückweg machen und da wartet erstmal ne Standpauke von den Lehrern und dann noch ne Erklär-Runde mit ihren Freunden.

Ich freue mich auf das nächste Kapitel und was als nächstes ansteht.

LG Fubuki

PS. Keine Ursache für die Zusammenfassung ^^


Zurück