Persona: Shadows of Mirror von ShioChan (Kagami no Kage) ================================================================================ Kapitel 51: LI – Eifersucht --------------------------- Dienstag, 11.August 2015 Sich die Hand vor die Augen haltend blickte Mirâ in den klaren blauen Himmel. Lächelnd musste sie beipflichten, dass heute ein schöner Tag war, so wie es die Anzeige vor ihr angekündigt hatte. Den Blick wieder senkend beobachtete sie die Menschen, welche an ihr vorbeiströmten und in den Bahnhof wollten oder von dort herauskamen. Kleine Kinder, die lachend an den Händen ihrer Mütter neben diesen herliefen und ein Eis aßen. Ältere Leute, die sich begrüßten und ein kleines Schwätzchen hielten, weil sie sich von früher her kannten. Eilende Geschäftsleute, egal ob männlich oder weiblich, die aufgeregt in ihre Telefone sprachen und hektisch über den Platz liefen. Studenten, die sich nebenbei etwas dazu verdienten und Werbung für irgendwelche Läden verteilten. Es war ein lustiges buntes Treiben, welches Mirâ mit Freuden beobachtete. Ihre Stimmung verdüsterte sich allerdings, als sie wieder auf die leuchtende Anzeigetafel ihr gegenüber schaute, welche gerade die aktuellen News zeigte. "Junges Idol immer noch verschwunden." prangerte dick und fett über dem Artikel, welcher verlauten ließ, dass von Akisu immer noch keine Spur zu finden war und sich auch noch keine Erpresser oder ähnliches gemeldet hatten. Allerdings schloss die Polizei eine Entführung immer noch nicht aus. Trotzdem war auch im Gespräch, dass das Idol einfach abgehauen sei. Mirâ wusste natürlich was Sache war, immerhin waren sie kurz davor Akisus Raum betreten zu können. Doch dies würde erst an Neumond möglich sein, also mussten sie noch ein paar Tage warten, auch wenn sie am liebsten sofort hineingestürmt wäre. Die Anzeigetafel zeigte schon lange ein neues Thema an, aber Mirâs Blick war immer noch auf die Tafel gerichtet, auch wenn sie diese nicht wirklich erfasste. Sie fragte sich mittlerweile ernsthaft wohin das alles führen würde. Schon seit dem Abend, an dem das Idol verschwunden war, hatte sie so ein ungutes Gefühl, welches durch die seit neustem immer wieder auftauchenden Visionen und Träume nur verstärkt wurde. Irgendetwas war anders, als in den anderen Dungeons, auch wenn sie noch nicht sagen konnte was es war. Doch genau das machte ihr Sorgen. "Du schaust aber ernst. Ist etwas passiert?", holte sie eine weibliche Stimme aus den Gedanken. Erschrocken schüttelte Mirâ leicht den Kopf und richtete den Blick auf die Person, von welcher sie angesprochen wurde. Zu erst sah sie in zwei klare grüne Augen, welche zu einem hübschen Gesicht gehörten, das von blonden Locken eingerahmt wurde. Fragend wurde sie von Amy angesehen, die eine Augenbraue nach oben zog. "Du siehst aus, als wäre jemand gestorben. Alles in Ordnung?", fragte sie nun noch einmal, dieses Mal wesentlich besorgter. Schnell schüttelte die Violetthaarige erneut den Kopf und setzte ein Lächeln auf: "Ja, alles in Ordnung. Ich habe nur nachgedacht." "Sicher?", hakte die Blonde noch einmal nach, woraufhin Mirâ jedoch nur nickte, "Na dann ist ja gut. Danke, dass du dir Zeit genommen hast." "Schon okay.", winkte die Jüngere lächelnd ab. Amy hatte sie am späten Abend noch angerufen, ob sie Lust habe mit ihr Shoppen zu gehen. Anfangs war Mirâ etwas irritiert gewesen, warum die Ältere gerade sie fragte, doch letzten Endes fand sie die Idee selber gar nicht so schlecht. Sie wollte ohnehin diesen Sommer noch ein paar hübsche Sachen kaufen und da sie diese Woche so viel arbeiten war, hatte sie auch genügend Geld. So hatte sich das warten auf Kyo doch noch anderweitig gelohnt. Amys Gesicht zierte nun ein breites Lächeln, während sie sich bei Mirâ einhakte und diese danach mit sich in Richtung Innenstadt zog. Mit der Blonden shoppen zu gehen, entpuppte sich als anstrengender, als Mirâ gedacht hatte. Die junge Frau, mit den europäischen Wurzeln, betrat so gut wie jedes Geschäft, welches es in der Stadt gab und auch fast überall fand sie etwas Passendes für sich. Trotzdem hatte die Violetthaarige Spaß, zumal sie dank der Hilfe der Älteren ebenfalls einige sehr hübsche Klamotten für sich gefunden hatte. Eine kleine Pause einlegend, hatten sich die beiden jungen Frauen am späten Nachmittag gemeinsam in ein kleines Café gesetzt und sich dort einen Kaffee und jeder ein Stück Kuchen gegönnt. "Senpai sag mal. Was ist jetzt eigentlich wegen der Neuwahl rausgekommen?", diese Frage brannte Mirâ schon den ganzen Tag auf der Zunge, doch sie hatte keine Gelegenheit gefunden, es anzusprechen. Amy stoppte, bevor sie ihren Kuchen mit der Gabel berühren konnte und hielt kurz inne. Dann jedoch Schnitt sie mit der Seite der Gabel ein Stück ab und spießte es auf. Sie legte ihren Kopf auf ihren auf dem Tisch abgestützten Arm und betrachtete das kleine Stück einen Moment, bevor sie sich anscheinend doch entschieden hatte es zu essen und sich die Gabel in den Mund schob. "Nach den Sommerferien wollte der Coach das alles in Angriff nehmen.", erklärte sie anschließend, während sie mit ihrer Gabel ein weiteres Stück von ihrem Kuchen teilte und dann darin herumstocherte. Mirâ senkte den Blick: "Ich hoffe alles wird gut. Ich frage mich, wer das über dich verbreitet hat." Ein Seufzen war zu vernehmen und ließ sie wieder zu ihrer Klubkameradin schauen, die mit den Schultern zuckte: "Ich hab keine Ahnung und um ehrlich zu sein interessiert es mich auch nicht. Wahrscheinlich irgendein Mädchen, aber selbst wenn ich es wüsste... ich könnte es ja eh nicht mehr ändern. Aber ich hoffe natürlich auch, dass es für mich gut ausgeht. Ich möchte mich die letzten Jahre nicht umsonst so intensiv mit den Kyudo-Regeln beschäftigt haben. Außerdem macht es mir wirklich großen Spaß. Dai meinte zwar, dass er sich für mich einsetzen wolle, um sich zu entschuldigen, aber ich denke nicht, dass er alleine viel ausrichten kann." "Das heißt also, ihr habt euch wieder vertragen. Ja? Das ist schön.", lächelte die Jüngere Amy an, welche leicht rot wurde. Dass sie vermutete, dass die beiden Älteren vor den Prüfungen zusammen unterwegs war, behielt sie lieber für sich. Immerhin wollte sie die Blonde nicht wütend machen. Sie gönnte es den Beiden, keine Frage, aber trotzdem war es besser, wenn sie das unter sich ausmachten. Immerhin ging es dabei um ihr Privatleben. Sich räuspernd nahm Amy ihre Tasse und trank einen Schluck: "Naja alles andere wird sich nach den Ferien zeigen. Und bis dahin sollten wir die Zeit genießen und uns nicht über solche Dinge unterhalten. Meinst du nicht?" Ein Grinsen umspielte das Gesicht der Blonden und ließ Mirâ lächelnd nicken. Sie hatte ja Recht. Der Sommer war viel zu schön, als das man sich schon Gedanken über die Schule machen sollte. Auch Mirâ trank nun einen Schluck ihres Milchkaffees und wandte sich dann endlich ihrem Erdbeerkuchen zu, welcher bis eben noch unberührt auf ihrem Teller lag. Auch Amy wandte sich wieder ihrem Kuchen zu und das leidliche Thema, um die Neuwahl des Klubmanagers war vorerst wieder vergessen. Wenig später waren die beiden jungen Frauen schon wieder auf dem Sprung und klapperten die noch verbliebenen Läden der Einkaufsstraße ab, bevor sie sich dazu entschlossen wieder zurück zum Bahnhof zu laufen. Vor einem Geschäft mit teilweise verspiegelten Scheiben blieb Mirâ einen Moment stehen, um ihren völlig durcheinander geratenen Pony zu richten. Dabei fiel ihr Blick kurz darauf in den Laden hinein, welcher sich als Fastfood Restaurant entpuppte. Es war gut besucht, denn die Sitze waren fast alle belegt. Ein kleines Lächeln umspielte Mirâs Gesicht, als sie die sich fröhlich unterhaltenen Menschen sah und sie wollte sich gerade wieder abwenden, als ihr etwas oder besser gesagt jemand in den Blick fiel. Ganz in der Nähe der Fenster erkannte sie die blonden Haare von Hiroshi, welcher sich aufgeregt unterhielt. Mirâs Lippen formten sich zu einem Strich, als sie ein Mädchen erkannte, welches neben ihrem Kumpel saß. Sie trug ein schwarzes Top und eine schwarz-weiß karierte Bluse und sah den Blonden mit hochgezogener Augenbraue an, bevor sie ihren Kopf leicht beleidigt zur Seite drehte, wodurch ihre hellbraunen zu einem Zopf gebundenen Haare etwas wippten. Sofort schien der junge Mann, welcher einen Arm über die Lehne hinter ihrem Rücken gelegt hatte, zu versuchen sie wieder zu beschwichtigen, indem er ihr gut zuredete. Ein kleiner Stich zog sich durch Mirâs Herz, als sie die Beiden so sah, weshalb sie sich anwandte und ihre Hand vorsichtig an ihre Brust legte. Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in ihr aus und sie versuchte es so gut es ging zu verdrängen. Wieso regte sie dieses Bild überhaupt auf? Hiroshi war immerhin nur ihr Kumpel. Es sollte also kein Problem für sie sein, wenn er eine Freundin hatte. Das war sein gutes Recht und er sah ja auch nicht schlecht aus. Warum also nicht? Außerdem schlug ihr Herz für Masaru. Sie hat also gar kein Recht sich darüber aufzuregen. Schnell schüttelte die den Kopf, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und auch das ziehen in ihrer Brust ließ endlich wieder nach. "Alles in Ordnung? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.", holte sie Amy wieder aus ihren Gedanken. Schnell setzte die Jüngere ein Lächeln auf: "Ja alles gut. Mir war nur kurz schwindelig." Mit hochgezogener Augenbraue wurde sie aus zwei klaren Smaragden beobachtet, welche kurz darauf leichte Besorgnis annahmen: "Dann sollten wir wirklich langsam Nachhause. Es wird eh schon spät. Schaffst du es allein oder soll ich dich begleiten?" Beschwichtigend hob Mirâ die Hand: "Ich schaff das alleine. Keine Sorge. Ich glaube ich werde einen Spaziergang machen, dann geht es mir sicher wieder besser." "Na wenn du meinst.", entgegnete ihr die Blonde, bevor sich beide junge Frauen wieder auf den Weg zum Bahnhof machten. Dort verabschiedete Mirâ die Ältere und machte sich ebenfalls auf den Heimweg. Etwas später hatte ihr Weg sie zum Fluss geführt, wo sie kurz Rast machte und hinunter auf das fließende Wasser sah, in welchem sich die Abendsonne spiegelte. Noch immer hatte sie dieses unangenehme Gefühl, welches stärker wurde, je öfter sie an die Szene aus dem Restaurant dachte und das machte sie wahnsinnig. Was ihr Kumpel in seiner Freizeit machte und mit wem er sich traf, ging sie doch absolut nichts an. Wieso störte es sie dann trotzdem? Sie wusste es nicht, aber sie wollte, dass dieses Gefühl endlich verschwand. Ein Seufzen entglitt ihr, während sie ihren Weg fortsetzte. Am Besten war es, wenn sie versuchte auf andere Gedanken zu kommen. Also hob sie den Blick und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als ihr Blick auf eine zierliche Person fiel, welche unweit von ihr im Gras hockte und hinaus auf den Fluss sah. Es war Megumi, deren hellbraune Locken ihr kindliches Gesicht umwehten. Ein kleines Lächeln umspielte Mirâs Gesicht, als ihr einfiel, dass sie mit ihr noch einmal sprechen wollte und dies nun die passende Gelegenheit dazu wäre, weshalb sie sich in Bewegung setzte und auf das junge Mädchen zuging. Bei der Jüngeren angekommen, legte sie dieser vorsichtig eine Hand auf die Schulter, woraufhin sie sich erschrocken umdrehte und Mirâ mit großen grünen Augen ansah. Sofort spürte die Violetthaarige, wie die Jüngere sich versteifte. "Alles in Ordnung, Megumi-Chan?", fragte sie deshalb vorsichtig. Die Kleine allerdings sah sie nur weiterhin erschrocken an. Ihr Mund bewegte sich, als wollte sie etwas sagen, doch sie schwieg, bevor sich ihre Lippen zu einem Strich formten und sie Mirâs Blick auswich. Diese legte den Kopf schief. Was war nur los mit der Kleinen? Schon eine ganze Weile war sie so drauf und das machte Mirâ irgendwie Angst. Das war immerhin nicht die Art von Megumi. Sie schrak aus ihren Gedanken, als sie Jüngere sich plötzlich bewegte und von ihr wegrutschte, um die Hand der Älteren von ihrer Schulter zu bekommen. "Ent-entschuldige Senpai. A-aber ich muss los.", damit wollte Megumi aufstehen und verschwinden, doch dieses Mal wollte sich Mirâ nicht einfach so abschütteln lassen. Also griff sie schnell nach dem Handgelenk der Braunhaarigen, welche sich erschrocken zu ihr umdrehte. Eindringlich sah Mirâ die Jüngere an: "Schluss jetzt mit dem Kindergarten. Was ist los? Wenn du etwas zu sagen hast, dann sag es, aber hör auf mir aus dem Weg zu gehen, ohne das ich weiß was los ist." Selten wurde Mirâ so direkt, aber dieses Mal musste es sein. Ansonsten würde Megumi wohl wieder einfach abhauen und das Problem würde unausgesprochen bleiben. Damit würde wohl eine noch größere Kluft zwischen ihnen entstehen, als ohnehin gerade herrschte und das wollte die Ältere auf gar keinen Fall riskieren. Sie mochte die Kleine und wollte ihre neu entstandene Freundschaft mit ihr nicht aufs Spiel setzen. Mit ihren roten Augen beobachtete sie die Jüngere, welche plötzlich begann auf ihrer Unterlippe zu kauen und ihren Blick in jede erdenkliche Richtung zu wenden, nur um dem der Älteren auszuweichen. Sie kämpfte mit sich, das merkte die Violetthaarige, aber sie traute sich anscheinend nichts zu sagen. "Also?", fragte die Ältere deshalb mit Nachdruck. Noch einmal traf sie ein erschrockener Blick, dann wurden Megumis Augen ernst. Mit einem Ruck zog sie ihren Arm aus Mirâs Griff. "Du willst wissen was los ist? Ihr nehmt mir meine beste Freundin weg. Das ist los!", schrie die Kleine Mirâ plötzlich ins Gesicht. Erstaunt riss diese die Augen auf und verstand die Welt nicht mehr. Wieso sollten sie Megumi ihre beste Freundin wegnehmen? Das ergab doch gar keinen Sinn. Deshalb legte sie nur den Kopf schief: "Ähm hä?" "Schau nicht so! Du weißt genau was ich meine!", schrie Megumi regelrecht, während sich kleine Tränen in ihren Augen sammelten, "Seit Rika euch kennengelernt hat redet sie nur noch von euch. Es geht nur noch Mirâ hier, Mirâ da und Makoto-Senpai hier und da! Es nervt! Sie redet über nichts anderes mehr und wenn ich versuche ein anderes Thema anzusprechen, wimmelt sie es ab und fängt wieder von vorn an! Dabei bin ich doch ihre beste Freundin! Jedenfalls dachte ich das... sie behandelt mich aber nicht mehr so... das ist... das ist unfair..." Mittlerweile hatten sich dicke Tränen einen Weg über Megumis Wangen gebahnt, während sie sich die Hände vors Gesicht geschlagen und sich auf den Boden gehockt hatte. Mirâ musste kurz überlegen, wer Rika war, bis ihr einfiel, dass es sich dabei nur um Matsurika handeln konnte. Diese schien sich Megumi gegenüber anscheinend auch nicht gerade Freundschaftlich zu benehmen, doch dafür konnten Mirâ und ihre Freunde doch nichts. Immerhin hatte sich die Schwarzhaarige an sie gehängt und nicht andersherum. Im Grunde hatte sie sich einfach dazwischen gedrängt, ohne dass sie oder ihre Freunde es ihr gestattet hatten. Vor allem Hiroshi schien froh zu sein, wenn die Jüngere nicht in der Nähe war. Aber das konnte Megumi nicht wissen, immerhin war sie in den letzten Wochen immer abgehauen, wenn sie die Gelegenheit gehabt hätte sich zu ihnen zu setzen. Natürlich hätte sie dies der Kleinen am liebsten sofort gesagt, ja sogar regelrecht ins Gesicht geschrieen, denn sie war wirklich sauer darüber, dass Megumi damit solange, so sinnlos, geschwiegen hatte. Allerdings wusste sie auch, dass sie die Kleine damit nur noch weiter kränken würde. Also schloss sie die Augen und atmete einmal kurz durch, bevor sie sich zu der Jüngeren hinunterhockte und ihr dieses Mal beide Hände auf die Schultern legte, welche unter ihrem Schluchzen bebten. Dabei bemerkte sie auch, wie die Kleine sich wieder versteifte. "Megumi-Chan, wie kommst du denn darauf, dass wir dir Matsurika als Freundin wegnehmen wollen? Das ist doch vollkommen absurd. Dazu haben wir kein Recht und das haben wir auch nicht vor.", versuchte sie so ruhig, wie es ihr irgend möglich war, zu erklären, "Sie hält sich in letzter Zeit oft bei uns auf, das stimmt. Aber nicht weil wir sie darum bitten oder um sie von der wegzuziehen, sondern weil sie von sich aus zu uns kommt. Und im ehrlich zu sein, ist das nicht immer so angenehm... aber du bist jederzeit bei uns willkommen. Hörst du Megumi-Chan? Ich fand es wirklich traurig, dass du die letzten Male einfach abgehauen warst. Deshalb habe ich mir Sorgen gemacht. Und es tut mir für dich wirklich Leid, dass es so gekommen ist. Aber in so einer Situation solltest du Matsurika darauf ansprechen, so wie jetzt bei mir. Du solltest ihr sagen, was dich stört. Das wird unangenehm sein und es kann passieren, dass ihr euch streitet, aber wenn sie wirklich deine beste Freundin ist, dann wird sie es verstehen. Und sollte sie doch beleidigt sein, dann kannst du jederzeit zu uns kommen. Wir sind doch auch Freunde." "Wirklich?", vorsichtig sah die Braunhaarige auf und in Mirâs lächelndes Gesicht. Diese nickte: "Ja. Und auch ich werde Matsurika bei Gelegenheit noch einmal drauf ansprechen, aber vorher solltest du mit ihr darüber reden. Okay?" Megumi nickte und wischte sich ihre Tränen aus dem Gesicht. Jedenfalls versuchte sie es, denn diese wollten nicht aufhören zu laufen. Deshalb zog Mirâ ein Taschentuch aus ihrer Tasche und reichte es der Jüngeren, welche sich erst einmal die Nase schnäuzte, ungeachtet dessen, dass es in der Öffentlichkeit nicht gern gesehen wurde. Die Violetthaarige ignorierte es und lächelte nur sanft, während sie der Braunhaarigen beruhigend über die Schulter strich. So saßen die beiden jungen Frauen eine ganze Weile so da, bis sich Megumi wieder beruhigt hatte. Etwas später saßen sie beide nebeneinander und schauten auf den Fluss hinunter. Stille hatte sich zwischen ihnen ausgebreitet, doch Mirâ empfand sie nicht als unangenehm. Beide nutzten die Zeit, um ihre Gedanken zu ordnen und wieder zur Ruhe zu kommen. "Entschuldige, dass ich laut geworden bin, Senpai. Auch dafür, dass ich dir aus dem Weg gegangen bin.", murmelte die Jüngere plötzlich, "Ich wusste nur nicht weiter." "Schon okay, Megumi-Chan. Ich finde es sogar gut, dass du so aus dir herausgekommen bist. Man muss sich untereinander auch Mal die Meinung sagen können, ohne dass der andere gleich beleidigt ist. Das gehört zur Freundschaft dazu.", sagte Mirâ, während sie ihren Blick gen Himmel gerichtet hatte. Sie bemerkte, das Megumi sie kurz ansah und dann nickte, bevor auch sie ihren Blick wieder zum Wasser wandte, aber sagte nichts weiter dazu. Die Kleine schien es ohnehin begriffen zu haben und Mirâ war froh, dass diese Sache nun endlich geklärt war. Als die Sonne schon fast untergegangen war verabschiedeten sich die beiden Mädchen voneinander. Noch einmal hatte Megumi der Älteren zugewunken, bevor sie sich umgedreht hatte und verschwunden war. Auch Mirâ hatte noch einmal gewunken und sich dann auch entgültig auf den Heimweg begeben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)