Persona: Shadows of Mirror von ShioChan (Kagami no Kage) ================================================================================ Kapitel 27: XXVII - Ruhige Vollmondnacht ---------------------------------------- Donnerstag, 02.Juli 2015 - Vollmond „Und Mika? Spürst du etwas?“, fragte Mirâ das kleine Mädchen, welches ihr gegenüber im Spiegel auf dem Boden saß. Mika schloss die Augen, doch schüttelte dann den Kopf: „Nein. Es ist merkwürdig. Vielleicht... Ist auch niemand in die Welt gekommen.“ Mirâs Blick glitt zu ihrem Fenster, wo der helle Schein des Vollmondes in ihr Zimmer schien. Sie hatte sich extra für diesen Abend mit Mika verabredet, um herauszufinden, ob wieder jemand in die Spiegelwelt gelangte, damit sie sofort am nächsten Tag Maßnahmen ergreifen und herausfinden konnten, wer verschwunden war. Doch Mika spürte nichts, obwohl sie bereits einige Stunden zusammen verbracht hatten. Müde sah sie auf ihr Handy, welches bereits kurz nach 0 Uhr anzeigte, ebenso wie mehrere Nachrichten ihrer Freunde in ihrem gemeinsamen Gruppenchat. Seufzend öffnete sie die Nachrichten, welche alle nur die Frage beinhalteten: Ob Mika etwas gespürt hatte. Schnell antwortete sie ihren Freunden, dass anscheinend niemand in der Spiegelwelt war und erhob sich dann, um sich zu Strecken. Ein wenig Hoffnung hatte sie ja, dass es vielleicht zu Ende war und niemand mehr in Gefahr gebracht wurde, doch so wirklich glauben konnte sie es nicht. Es würde nicht einfach enden. Das konnte sie sich nicht vorstellen, auch wenn es ein schöner Gedanke wäre. „Mika tut mir leid, dass ich dich so lange aufgehalten habe.“, entschuldigte sich die junge Frau bei dem Mädchen, welches sie die ganze Zeit beobachtet hatte. Dieses schüttelte den Kopf: „Nein schon gut. Ich halte weiterhin Augen und Ohren offen. Wenn etwas sein sollte melde ich mich. Du solltest ins Bett gehen. Du hast doch morgen Schule.“ Mirâ kicherte, doch ging bereits auf ihren Futon zu: „Du klingst wie meine Mutter, aber du hast recht. Gute Nacht Mika. Schlaf gut.“ „Du auch.“, damit verschwand das Mädchen und der Spiegel zeigte nur noch die Reflexionen des Zimmers. Mirâ betrachtete noch eine Weile den Spiegel ohne ihn aber direkt zu fixieren. Was war nur dieses merkwürdige Gefühl? Es beunruhigte sie, dass Mika bisher noch nichts gespürt hatte, obwohl es ja auch ein gutes Zeichen hätte sein können. Doch was, wenn jemand unbemerkt in die Spiegelwelt kam und er deshalb nicht gerettet werden konnte? Das machte ihr Sorgen und bereitete ihr mächtige Kopfschmerzen. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte an etwas anderes zu denken, um einschlafen zu können, doch ihre Gedanken drehten im Kreis. Es brauchte mehrere Versuche und einiges an Zeit, bis sie irgendwann in einen unruhigen Schlaf fiel. Freitag, 03.Juli 2015 Seufzend saß Mirâ neben ihren Freunden auf dem Dach der Schule und nahm einen Bissen von ihrem Reisbällchen. Auch ihre beiden Freunde Akane und Hiroshi seufzten, während Kuraiko ruhig ihr Frühstück weiter verspeiste. Äußerlich ließ sie sich zwar nichts anmerken, aber irgendwie konnte man spüren, dass auch sie angespannt wegen der derzeitigen Situation war. Mirâ hatte am frühen Morgen noch einmal mit Mika darüber gesprochen, ob diese jemanden spüren konnte, doch auch dieses Mal musste die Kleine verneinen. Dies hatte sie ihren anwesenden Freunden nun berichtet, während sie Masaru eine Nachricht geschrieben hatte, da dieser sich erst etwas später zu ihnen gesellen wollte. Zwar hatten ihre Freunde versucht es Irgendwie schön zu reden, dass es vielleicht sein konnte, dass dieses Mal niemand in der Spiegelwelt gelandet war, doch auch sie konnten es nicht wirklich glauben. Das unangenehme Gefühl ließ Mirâ auch nicht los. Es war beklemmend und sie hoffte so sehr auf eine Antwort, doch würde wohl so schnell keine darauf bekommen. Das Geräusch einer geöffneten Tür ließ die Gruppe aufschrecken und in die dazugehörige Richtung schauen. Dort sahen sie Masaru, welcher allerdings nicht sofort auf sie zukam, sondern erst einmal in alle Richtungen blickte, als würde er etwas suchen. Kurz darauf sah er über sich und kletterte dann die Leiter des kleinen Häuschens hinauf, nur um kurz darauf mit gesenkten Schultern wieder herunterzukommen und auf die Gruppe zuzugehen. „Senpai, was ist passiert? Suchst du jemanden?“, fragte Akane verwundert. Der Schwarzhaarige nickte und setzte sich zu der Gruppe: „Ja also, ich suche Esuno.“ „Esuno?“, kam es im Chor von Akane, Hiroshi und Kuraiko. „Der Junge, der immer auf dem Dach schläft und schwänzt. Hab ich Recht?“, stellte Mirâ fest, was ihr fragende Blicke ihrer Freunde einbrachte. Erneut nickte Masaru: „Ja genau.“ Er wandte sich an die anderen drei, welche immer noch so schauten, wie ein Schwein ins Uhrwerk: „Esuno ist ein Mitschüler aus meiner Klasse. Er ist ziemlich faul und schwänzt häufig den Unterricht, allerdings hat er bisher noch nie während der Klassenstunde und der Anwesenheitskontrolle gefehlt. Selbst unser Klassenlehrer war erstaunt, dass Esuno fehlte. Ich dachte ich finde ihn an den sonst üblichen Orten, aber egal wo sich nachgesehen habe, er ist nicht da.“ „Du machst dir ja echt Sorgen um ihn.“, bemerkte Kuraiko in ihrer üblichen kühlen Art. „Wäre er heute zur Anwesenheitskontrolle da gewesen oder hätte wenigstens der Lehrer etwas gewusst, dann würde ich nicht nach ihm suchen.“, meinte der ältere Schüler nachdenklich, „Wie gesagt, er schwänzt den Unterricht, aber zur Klassenstunde ist er immer anwesend.“ „Kann es sein, dass du da eine Verbindung zur Spiegelwelt ziehst?“, hakte Hiroshi nach, woraufhin Masaru nickte, „Vielleicht ist er aber auch nur krank und hat vergessen sich zu melden.“ „Ja genau. Das könnte doch sein.“, meinte auch Akane, „Passiert ja schnell mal, dass es jemandem schlecht geht.“ „Vielleicht habt ihr Recht.“, stimmte der ältere Schüler zu. „Wenn es dich so beschäftigt, dann geh doch nach der Schule bei ihm vorbei. Als Mitglied des Schülerrats solltest du ja ohne Probleme an seine Adresse kommen.“, warf Kuraiko in die Runde, woraufhin sie von allen etwas irritiert angesehen wurde. Es war das erste Mal, dass sie nun mit der Gruppe gemeinsam über das Phänomen der verschwunden Schüler grübelte und schien bisher auch recht desinteressiert, doch dieser Vorschlag war eine sehr gute Idee. So ganz desinteressiert schien sie dann doch nicht zu sein. Irgendwie brachte dieser Gedanke Mirâ zum Lächeln. Es war immer wieder erstaunlich wie die Schwarzhaarige ihr Interesse unter einer Maske verstecken konnte, dadurch aber vielleicht auch eher einen kühlen Kopf bewahrte. Masaru überlegte kurz, doch befand dann, dass diese Idee die einfachste Lösung wäre, weshalb er sich vornahm die Adresse zu besorgen. Am späten Nachmittag befand sich die gesamte Gruppe auf dem Weg zu Yasuos Haus. „Sagt mal. Die Idee ist ja schön und gut, aber könnt ihr mir erklären, weshalb ich mit musste?“, fragte Kuraiko mürrisch. „Naja. Du gehörst immerhin jetzt zum Team, da fanden wir es angebracht dich mitzunehmen.“, erklärte Hiroshi mit einem Grinsen, was ihm allerdings nur einen tödlichen Blick von der Schwarzhaarigen einbrachte. „Es müsste gleich hier um die Ecke sein.“, meinte Masaru, welcher gemeinsam mit Mirâ ein Stück weiter vorne lief. Leichten Schrittes bog er an der nächsten Kreuzung rechts ab, doch blieb abrupt stehen, weshalb die jüngeren Schüler in seinen Rücken rannten. Irritiert rieb sich Hiroshi seine Nase, doch wurde, gemeinsam mit den drei Mädels, im nächsten Moment zurück hinter eine Mauer gezogen. Auch Mirâ fand dieses Verhalten merkwürdig und wollte ihren Senpai fragen, was denn los war, doch dieser gebot ihr mit einem „shh“ Einhalt. Angespannt sah er dann vorsichtig um die Ecke, zurück auf sie Straße, in welche sie ursprünglich einbiegen wollten. „Was ist denn los?“, fragte Mirâ letztendlich so leise sie konnte. „Ich hab euch doch von diesem Kommissar erzählt, der mich so beunruhigt hat.“, erzählte Masaru ohne den Blick von dem Geschehen zu nehmen. Fragend sah Akane zu Masaru hinauf: „Ja. Und was ist mit dem?“ „Er ist hier.“ Leicht irritiert sah die Gruppe sich gegenseitig an und rutschte dann ebenfalls an die Ecke der Mauer heran, um sich selbst ein Bild der Situation machen zu können. Nur um dann festzustellen, dass der Kommissar, welchen ihr Senpai meinte, genau der Mann war, in welchen Mirâ bei ihrem letzten gemeinsamen Ausflug fast hinein gerannt wäre. Auch Kuraiko stellte fest, dass sie diesen Mann kannte. So erzählte sie, dass er sie, genau wie bei Masaru, zu ihrem Fall befragt hatte. „Ich habe ihm erzählt, dass ich mich an nicht sehr viel erinnern konnte, aber irgendwie hatte ich das Gefühl...“, sie konnte nicht weiterreden, da Masaru sie unterbrach: „Dass dieser Typ dir nicht glaubt und irgendwie durch dich hindurch blicken kann. Hab ich Recht?“ Kuraiko nickte bestätigend. Mirâ musste schwer schlucken. Wenn dieser Mann irgendetwas ahnte und sie gemeinsam mit Kuraiko und Masaru sah, würde er doch sofort eins und eins zusammen zählen und wüsste sofort was ungefähr los war. Vielleicht nicht unbedingt, das Beide in einer fremden Welt gefangen gewesen wären, aber vielleicht, dass Mirâ und ihre Freunde etwas mit dem Verschwinden und plötzlichen wieder Auftauchens derjenigen zu tun hatten. Was sollten sie nun machen? Sie waren dem Ziel so nah und kamen nicht an es heran. Doch eine weitere Frage quälte die junge Frau. „Was machen die ganzen Polizisten überhaupt hier?“, fragte sie frei heraus. Ihre Freunde schwiegen, während sie sich alle wieder in den Schutz der Mauer stellten. Es konnte nichts Gutes bedeuten und jeder von ihnen hatte wohl in dem Moment den gleichen Gedanken: Es hatte etwas mit Yasuos Verschwinden zu tun. Dieser Kommissar untersuchte anscheinend diese Fälle, sonst wäre er nicht sowohl bei Masaru, als auch bei Kuraiko auf den Plan getreten. Und dass er sich nun hier in der Nähe des Hauses von Yasuo aufhielt, deutete eindeutig darauf hin. Doch Mika hatte am Vortag nichts gespürt. Genauso wenig am heutigen Morgen. Was hatte das nur zu bedeuten? „Hey! Was macht ihr hier?“, hörte die Gruppe plötzlich eine tiefe männliche Stimme, welche sie so sehr aufschrecken ließ, dass sie in null Komma nichts das Weite suchten. Völlig außer Atem stützten sich alle an einem Gegenstand ab, welchen sie gerade für geeignet empfanden. „Verdammt hab ich mich erschreckt.“, meinte Mirâ, während sie sich an einer Laterne abstützte. „Wem sagst du das?“, fragte Akane, welche an einer Wand lehnte. Auch Masaru stützte sich an der Wand ab und atmete erst einmal durch: „Das war knapp. Hoffentlich hat er uns nicht erkannt. Vor allem zusammen.“ „Das wäre schlecht.“, meinte Hiroshi, welcher gebeugt stand und sich seinen Händen an seinen Knien abstützte, „Das könnte uns in Schwierigkeiten bringen.“ Kuraiko saß auf einem Geländer, welches den Fußweg von der Straße trennte und atmete ebenfalls ruhig durch: „Und selbst wenn, wäre es jetzt eh zu spät. Dann müssen wir uns eben eine gute Ausrede einfallen lassen. Außerdem kann er nicht beweisen, dass wir etwas mit dem Fall zu tun haben, außer das Senpai und ich beides Opfer waren. Ich meine wir könnten uns darüber ausgetauscht haben oder was weiß ich. Wichtiger ist jetzt aber herauszufinden, ob Esuno-Senpai wirklich in die Spiegelwelt entführt wurde oder nicht. Aber wenn die ganze Schar von Polizisten da ist, werden wir heute nicht mehr weit kommen.“ Erstaunt sah die Gruppe wieder einmal zu Kuraiko. Da war es wieder gewesen: Dieses anfängliche Desinteresse zu dem Fall, welches sie an den Tag legte, aber auch nur äußerlich war und welches aber nach einiger Zeit zu offener Interesse wurde, wo sie sich richtig hineinsteigerte. Die junge Frau blieb aber wieder einmal am ruhigsten von allen und erklärte ihre Ideen in einer Ruhe, welche sich sofort auf die Gruppe übertrug. Ihre Ideen konnten der Gruppe später noch sehr nützlich werden, wenn sie diese einmal brauchen würden. Kuraiko schien zu bemerken, weshalb alle sie so erstaunt ansahen, weshalb sie einen leicht beleidigten Blick aufsetzte und diesen von der Gruppe abwandte. „Ich meine ja nur, weil ihr alle schon wieder Panik bekommt. Ihr solltet wirklich ruhiger an die Sache heran gehen.“, meinte sie nun wieder in ihrer üblichen Art. Mit einem leichten Lächeln sah die Gruppe Kuraiko an, welcher das eindeutig zu peinlich war, weshalb sie den Blick nicht anhob und weiter in eine andere Richtung sah. Da sie eh nicht mehr zu Yasuos Haus gelangen würden, entschloss sich die Gruppe erst einmal Mikas Report vom heutigen Tag abzuwarten und vorerst nach Hause zu gehen. Ganz egal was sie dann zu berichten hatte, einigten sich die fünf darauf, trotzdem am nächsten Tag einen erneuten Versuch zu starten und bei Yasuo vorbeizugehen. Am Abend saß Mirâ auf einem Hocker am Eingangsbereich der Karaokebar und lag, die Arme nach vorne hin ausgestreckt, schon halb auf dem Tresen. Es war dieses Mal fast gar nichts los. Um die paar Gäste, welche an diesem Abend anwesend waren kümmerten sich ihre Kollegen, während sie erst einmal die Anmeldung übernehmen sollte. Shuichi, welcher diese Aufgabe normalerweise übernahm, hatte einer Kollegin geschrieben, dass er sich wohl verspäten würde, weil er noch einige Dinge auf der Uni zu klären hatte. Und nun saß Mirâ hier, niemand kam und sie hatte auch niemanden zum Reden, da alle anderen beschäftigt waren. Es war langweilig. Allerdings konnte sie deshalb noch einmal in Ruhe über die Dinge des Tages nachdenken. Das Yasuo nicht in der Schule war und ein Aufgebot an Polizisten ausgerechnet in seiner Straße vor Ort war, konnte kein Zufall sein. Zumal auch dieser Kommissar dabei war, welcher Masaru und Kuraiko befragt hatte. Ihr kam die Frage auf, wer dieser Mann überhaupt war. Als sie ihm persönlich das erste Mal über den Weg gelaufen war, hatte er sie mit einem Blick angesehen, den sie nicht deuten konnte, der ihr aber sehr unangenehm war. Ob er etwas wusste? Doch woher? Damals hatte sie einen blauen Schmetterling gesehen. Sie wusste nicht was dieser Schmetterling, der immer mal wieder auftauchte, zu bedeuten hatte oder ob er überhaupt irgendetwas bedeutete. War es wichtig? Oder nur eine Illusion? Doch warum sah sie diesen kleinen Flattermann dann nur bei bestimmten Leuten? Wollte er ihr vielleicht etwas sagen? Wenn ja, was? Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es etwas mit dem Vorfall oder dem Velvet Room zu tun haben könnte. Doch was? Egal wie sie es drehte, es machte keinen wirklichen Sinn. Doch schlimmeres Kopfzerbrechen bereitete ihr, dass dieser Kommissar Verdacht schöpfen könnte. Vielleicht hätten sie nicht wegrennen sollen, als er sie gefunden hatte. Vielleicht hatten sie dann etwas herausgefunden. Aber was wenn er unangenehme Fragen gestellt hätte? Es würde ihnen doch niemand glauben, worum es ging. „Urgh... Das ist alles zu kompliziert.“, frustriert ließ Mirâ ihre Stirn auf die kalte Tischplatte sinken. „Was ist so kompliziert?“, fragte plötzlich eine männliche Stimme. Erschrocken hob die Violetthaarige den Kopf und sah Shuichi, welcher genau vor ihr am Tresen stand. Mit einem Ruck saß Mirâ wieder gerade auf ihrem Hocker und begrüßte ihren älteren Kollegen. Dieser legte fragend den Kopf schief: „Kann ich dir irgendwie helfen? Verstehst du irgendwas nicht?“ Mirâ brauchte eine Weile ehe sie verstand weshalb Shuichi fragte, doch schüttelte dann den Kopf: „N-Nein. Also es hat nichts mit der Arbeit zu tun. Meine Freunde und ich haben da so ein kleines Problem und wir wissen nicht genau, wie wir damit umgehen sollen. Das ist ziemlich kompliziert zu erklären, deshalb...“ „Ich verstehe. Klingt nach einer Menge Kopfzerbrechen.“, meinte der Braunhaarige nur, „Und es ist nichts, wo ich dir vielleicht einen Tipp geben kann?“ Die junge Frau schüttelte erneut den Kopf: „Das ist nett, aber leider nicht. Wir verstehen es ja selber nicht wirklich, deshalb bringt es nichts von einem Außenstehenden Rat einzuholen. Nimm es mir nicht übel.“ Shuichi lachte: „Keine Sorge. Mach ich nicht. Außerdem hast du bei mir noch etwas gut.“ Irritiert sah Mirâ ihn an. Was hatte sie denn bei ihm gut? Hatte sie Shuichi mal einen Gefallen getan? Sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. „Schon vergessen? Sie Sache mit Kyo.“, sagte der Junge Mann zaghaft und kratzte sich am Hinterkopf, „Es war ja irgendwie auch meine Schuld, dass es so ausgeartet war.“ Ach das. Mirâ wurde kurze Zeit leicht blass. Am liebsten wollte sie den Vorfall vergessen, zumal sie danach ja auch fast noch von einem Auto erwischt wurde. Sie hatte sich entschlossen Shuichi nichts von dem Beinaheunfall zu berichten, sonst würde er sich noch mehr Gedanken darüber machen. Das wollte sie nicht. Deshalb schüttelte sie diese Gedanken von sich und lächelte ihren Kollegen freundlich an: „Ach was. Das ist schon wieder vergessen. Du konntest nichts dafür. Also hör auf dir Gedanken zu machen. Mir geht es gut. Also keine Sorge.“ Zwar sah Shuichi sie leicht besorgt an, doch lächelte sie dann ebenfalls an, ehe er die junge Frau am Tresen ablöste. Da nicht mehr viel zu tun war, konnte Mirâ die Gelegenheit nutzen und etwas eher Feierabend machen. Sie war sowieso viel zu hibbelig, um sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Ihre Hoffnung war, das Mika gute Nachrichten für sie hatte und niemand in der Welt war, doch sie hatte so ein unangenehmes Gefühl, seit sie das Polizeiaufkommen gesehen hatte. Nachdem sie ihren Lohn bekommen und sich von ihren Kollegen verabschiedet hatte, machte sie sich auf den Heimweg. Doch Zuhause wurden ihre Hoffnungen zerschlagen, als sie von einer Mika mit dunkler Miene begrüßt wurde. Sie hatte schlechte Neuigkeiten für sie. Es hatte eine Weile gedauert, doch letzten Endes hatte sie etwas gespürt. Eine Person, welche sich in der Spiegelwelt aufhielt. Doch es war ein anderes Gefühl, als dieses welches sie hatte, wenn Personen durch ein Tor in die Spiegelwelt kamen. Diese Person war schon eine Weile in der Welt. Allerdings hatte sie noch eine viel schlechtere Nachricht. „Zwar kann ich die Person in dieser Welt spüren, aber...“, Mika schwieg kurz, „Ich kann denjenigen nicht Orten, also weiß ich nicht wo sich derjenige sich gerade aufhält.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)