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Persona: Shadows of Mirror

Kagami no Kage
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Edit 21.12.2019: Erneuerte Szene! Ich habe mir die Mühe gemacht und die Szene mit Akanes und Hiroshis Shadow noch einmal neu zu schreiben. Die Gründe, wieso sie ihre Personas bekommen haben, waren mir zu banal. Dieses Mal gefällt mir die Szene besser. :) Ich hoffe euch auch. Falls ihr die Szene noch einmal lest. xD Komplett anzeigen

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IV - Neumond

Samstag, 18.April 2015
 

In der Pause saßen Mirâ, Akane und Hiroshi zusammen auf dem Dach des Schulgebäudes und genossen ihre Lunchpakete. Während Akane und Hiroshi wieder einmal in eine ihrer endlosen Diskussionen vertieft waren, hing Mirâ ihren Gedanken nach. Sie musste an das Buch denken, welches sie am Abend gelesen hatte und überlegte, ob sie ihren Freunden davon berichten sollte. Eigentlich wollte sie die beiden da nicht noch weiter mit hinein ziehen. Andererseits steckten sie auch zum Teil mit drin. Zu mindestens kannten sie ihr Geheimnis mit der Persona. Seit jenem Abend war sie jedoch nicht noch mal in der Spiegelwelt gewesen. Zum einen, weil sie gar nicht daran gedacht hatte, zum Anderen aber auch, weil ihr diese Welt doch ziemlich Angst machte. Ob sie nun wollte oder nicht, wenn sie die Ursache dieses Phänomens herausfinden wollte, musste sie wohl oder übel wieder in diese Welt. Sie fragte sich, ob es denn nicht möglich wäre mit anderen Personen reden zu können, die eine Persona rufen konnte. Es wäre ihr jedenfalls eine kleine Hilfe mit ihrer Aufgabe fertig zu werden. Ein Seufzen entglitt ihren Lippen. Leider etwas zu laut, denn Akane und Hiroshi unterbrachen ihre Diskussion und sahen sie fragend an.

„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Hiroshi besorgt.

„Stimmt. Du bist heute schon den ganzen Tag so komisch.“, stellte Akane fest und schrak auf, „Du warst doch gestern Abend nicht noch mal in dieser schrägen Welt, nachdem wir uns getrennt hatten. Oder?“

Mirâ schrak auf: „Nein!“

Als sie merkte, dass sie schon fast geschrien hatte senkte sie den Kopf und auch ihre Stimme: „Sorry. Nein, ich war gestern nicht in dieser Welt.“

„Was ist es dann?“, Akane setzte sich neben ihre Freundin und blickte sie besorgt an.

„Ich möchte euch da wirklich nicht mit hinein ziehen.“, meinte Mirâ ruhig, „Ihr steckt eh schon viel zu tief mit drin. Und das wird sicher gefährlich.“

„Heißt das, du hast etwas herausgefunden?“, kam es von Hiroshi.

Mirâs Blick schnellte zu ihm. Es war merkwürdig. Irgendwie merkte er immer sofort, wenn Mirâ etwas verheimlichte oder es ihr nicht gut ging. Und das, obwohl sich die beiden erst ein paar Tage kannten. Sie hatte noch nie so einen Menschen kennen gelernt, deshalb wusste sie nicht so recht damit umzugehen. Er würde sofort merken, wenn sie log oder etwas verheimlichte, was es ihr schwer machte überhaupt zu Lügen, selbst wenn es eine Notlüge war.

Hiroshi seufzte und kratzte sich leicht am Hinterkopf: „Deinem Blick nach hast du wirklich etwas herausgefunden. Na los, erzähl schon.“

„Aber…“, Mirâ wollte protestieren, doch stoppte als sie in die lächelnden Gesichter ihrer Freunde sah. Diese Blicke sagten ihr, dass, egal wie sehr sie sich dagegen sträuben würde, die Beiden ihr auf jeden Fall helfen wollten. So konnte sie nicht anders und berichtete ihren Freunden, was sie am Abend zuvor in dem Buch gelesen hatte.

„Diese komischen Wesen heißen also Shadows. Ja? Und es gibt noch mehr Persona User?“, fragte Akane.

„So wie ich das in dem Buch gelesen habe: Ja.“, nickte Mirâ.

„Das heißt jeder könnte ein Persona User sein.“, kam Hiroshi zu dem Schluss.

„Im Grunde ja. Aber wie sich das auszeichnet, weiß ich nicht. Außerdem meinte die Autorin, dass sie nach gründlicher Recherche herausgefunden hat, dass für die Ursache der merkwürdigen Ereignisse jemand oder etwas verantwortlich ist. Also das dahinter jemand die Fäden zieht.“, erklärte Mirâ.

„Das bedeutet, dass auch hier noch etwas Schreckliches passieren wird?“, fragte Akane.

Mirâ nickte: „Das kann schon möglich sein.“

Ihre Freundin sprang auf: „Das dürfen wir nicht zulassen.“

„Wir?“, kam es erschrocken zurück.

Akane nickte: „Natürlich. Denkst du wir lassen dich da alleine rein gehen?“

„Chiyo hat recht. Wir helfen dir. Ist doch klar.“, stimmte Hiroshi mit ein.

Mirâ sprang auf: „Nein. Das ist zu gefährlich. Was wenn euch etwas passiert?“

„Das lass mal unsere Sorge sein.“, grinste ihr Kumpel nur, „Das nehmen wir auf unsere eigene Kappe.“

„Dann lasst uns heute Abend noch mal in diese komische Welt gehen und diesen Shadows mächtig in den Hintern treten.“, sagte Akane siegessicher.

Besorgt schaute sie ihre beiden Freunde an und bereute es ein wenig, ihnen von alledem erzählt zu haben. Andererseits war sie aber auch erleichtert nicht alleine in diese Welt gehen zu müssen. Aber geschah das nicht auf Kosten der Sicherheit ihrer Freunde? Doch nun war es zu spät. Sie hatte ihnen alles erzählt und die beiden hatten beschlossen ihr zu helfen. Dabei ließen sie sich auch nicht umstimmen. Plötzlich erinnerte sie sich daran, was Igor zu ihr gesagt hat: „Du musst dich an den Vertrag halten und die Verantwortung für all deine Entscheidungen selbst übernehmen.“ Das hieß, sie musste nun die Verantwortung dafür übernehmen, dass ihre Freunde mit hinein gezogen wurden. Es war ihre Entscheidung gewesen ihnen alles zu erzählen. Nun blieb ihr also nur eine Möglichkeit: Darauf zu achten, dass den beiden nichts passierte. Wiederwillig nickte sie und stimmte so den beiden zu. Doch sie hatte ein ungutes Gefühl dabei, gerade an diesem Tag in die Spiegelwelt zu gehen.
 

Deses mal hatte Mirâ weniger Probleme ihrer Mutter einen Grund zu nennen, warum sie so spät noch das Haus verließ. Sie sagte einfach, sie wolle mit Freunden ins Kino gehen. Immerhin war am nächsten Tag Sonntag und somit keine Schule. Ihre Mutter gab sich mit dieser Ausrede vorerst zufrieden und fragte nicht weiter nach. Schwieriger war es für Mirâ ihre Ausrüstung mit zu nehmen, ohne dass ihre Mutter es merkte. Immerhin sah es komisch aus, wenn sie ins Kino wollte und dabei ihren Bogen und ihre Pfeile mitnahm.
 

Am Abend traf sich die Gruppe wie besprochen am Einkaufszentrum. Um ganz sicher zu gehen, dass niemand ihnen folgte oder etwas Verdächtiges vermutete, hatten sich die Drei dieses Mal direkt in der Gasse verabredet. Als Mirâ so alleine in der Gasse wartete, war ihr doch etwas anders. Dazu war die Gasse stockduster, da in dieser Nacht Neumond war und es somit keine weitere Lichtquelle gab. Wo blieben die beiden denn? Nervös blickte sie auf ihr Handy. Die Uhr zeigte bereits 21:10 Uhr an und genau vor zehn Minuten waren sie verabredet gewesen. Am liebsten hätte sie die beide angerufen, als ihr bewusst wurde, dass sie vergessen hatten Nummern auszutauschen.

„Daran hätte ich auch eher denken können.“, ärgerte sie sich über ihre eigene Dummheit.

Ein Geräusch ließ sie aufschrecken, doch als sie aufblickte um zu schauen woher das Geräusch kam erkannte sie bereits Hiroshi und Akane, welche auf sie zu kamen.

„Entschuldige die Verspätung, Mirâ. Die U-Bahn ist stehen geblieben. Es gab wohl einen kleinen technischen Defekt.“, entschuldigte sich Akane, „Allerdings verstehe ich nicht, warum Makoto zu spät kommt.“

„Ich musste noch etwas suchen.“, verteidigte sich Hiroshi.

„Was denn?“, kam nur eine genervte Frage.

Daraufhin ließ Hiroshi einen Ball auf den Boden fallen, welchen er mit dem Fuß festhielt, damit er nicht wegrollte.

„Ein Ball? Was willst du mit einem Ball?“, fragte Akane leicht schockiert.

„Damit halte ich uns auch ein paar Shadows vom Hals.“, erklärte der junge Mann selbstsicher, „Shingetsu hat auch nicht unendlich viele Pfeile. Ich denke zur Verteidigung reicht es. Außerdem habe ich einen ziemlich starken Schuss drauf.“

„Ja das stimmt. Du hast wirklich einen echten Schuss.“, meinte Akane nur, während sie zu Mirâ herüber ging.

Es dauerte eine Weile, bis diese Information bei Hiroshi angekommen war und er verstand, was Akane eigentlich meinte: „He-Hey!“

Obwohl es die Situation eigentlich nicht zuließ musste Mirâ unwillkürlich lachen. Die beiden waren aber auch zu komisch. Zu mindestens war nun ihre Anspannung etwas weg. Leicht erstaunt schauten Akane und Hiroshi ihre lachende Freundin an, doch stimmten dann ebenfalls mit ein.

„Danke, dass ihr gekommen seid.“, sagte Mirâ, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte.

Als Antwort bekam sie nur ein Lächeln der beiden, was ihr allerdings vollkommen reichte. Sie war froh, dass die Beiden sie nicht haben sitzenlassen und sie unterstützten. Nachdem sich die Gruppe noch einmal kurz abgesprochen und sich mental darauf vorbereitet hatte, betraten sie gemeinsam durch die Glaswand die Spiegelwelt.
 

Ein helles Licht blendete die Gruppe, als sie die merkwürdige Welt betraten. Es dauerte eine Weile bis sich Mirâs Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, doch dann sah sie sich aufmerksam um. Die Welt sah genau so aus, wie das letzte Mal, allerdings war alles in ein tiefes Rot getaucht. Ein Blick in den Himmel verriet ihr die Ursache: Ein riesiger roter Vollmond leuchtete über der Stadt. Also hatte sie recht mit ihrer Vermutung, dass der Mond hier das genaue Gegenteil zu dem in ihrer Welt darstellte.

„Der Mond macht einem ja richtig Angst.“, hörte sie hinter sich von Akane.

„Seid vorsichtig. Ich habe das Gefühl, dass etwas nicht stimmt.“, meinte Mirâ, während sie sich umschaute.

„Hier stimmt doch eigentlich gar nichts.“, kam es von Hiroshi.

Auch er schaute sich um, doch es war nirgends etwas zu sehen. Wie Mirâ fand, war es viel zu ruhig. Das letzte Mal wurden sie sofort von Shadows angegriffen, als sie die Spiegelwelt betraten. Doch heute war nichts und genau das beunruhigte sie. Um sicher zu gehen, dass sie sich gleich verteidigen konnte, sobald die Shadows angriffen, öffnete sie ihre Tasche und nahm sich ihren Bogen und einen Pfeil heraus.

„Vielleicht haben sie sich das vom letzten Mal gemerkt und haben Angst.“, meinte Akane. An ihrer Stimme jedoch merkte man sofort, dass sie selber nicht daran glauben konnte.

Ein Geräusch ließ die Gruppe aufschrecken. Sofort hielt Mirâ ihren gespannten Bogen auf die Stelle. Eine Weile geschah nichts, doch dann bewegte sich etwas im Schatten der gläsernen Bäume. Kurz darauf formte sich ein Wesen aus dem Schatten, jedoch hatte es eine andere Form, als das letzte Mal. Ein silberner Shadow erschien, dessen Arme zwei spitz zulaufende Speere waren. Zu beiden Seiten hatte er ein Rad am Körper, an welchem jeweils drei Beine befestigt waren. Als sich diese anfingen zu drehen, schnellte das Wesen auf die Gruppe zu. Mirâ ließ ihren Pfeil fliegen, doch dieser prallte an dem Monster ab und flog in eine andere Richtung.

„Na warte.“, mit einem harten Tritt schoss Hiroshi seinen Ball auf das Wesen. Auch dieser prallte an dem Wesen ab, doch anders als Mirâs Pfeil kam er direkt wieder auf Hiroshi zurück. Mit einem dumpfen Knall ging der junge Mann zu Boden.

„Alles in Ordnung?“, fragte Mirâ.

„Ja. Geht schon.“, Hiroshi richtete sich wieder auf und rieb sich die Nase, welche getroffen wurde.

„Von wegen Shadows fern halten.“, meinte Akane, doch bekam darauf nur ein leichtes Murren zu hören.

Nun versuchte sie ihr Glück und griff den Shadow mit einem gekonnten Tritt an, doch auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg. Auch sie wurde wieder zurück geschleudert und landete unsanft auf dem Boden.

„Anscheinend reflektiert es Schlagangriffe. Und Pfeile können ihm nichts anhaben.“, zählte Mirâ zusammen, doch schrak plötzlich auf. Um das Wesen bildete sich ein weißes Licht. Das hatte nichts Gutes zu Bedeuten.

Sofort sprang sie auf und drehte sich zu ihren Freunden: „Lauft schnell weg.“

„Hu?“, kam es nur von den beiden anderen, doch da war es schon zu spät. Ein Blitz schlug zwischen der Gruppe ein und trieb sie auseinander. Kurz darauf fanden sich die Drei schmerzhaft am Boden wieder.

„Ein Elektroangriff…“, vorsichtig richtete sich Mirâ wieder auf, „Anscheinend können Shadows auch mit Magie angreifen. Na warte.“

Sie griff in ihre Tasche und zog ihr Smartphone heraus. Ein Blick auf das Display verriet ihr, dass sich das Persona Programm bereits gestartete hatte. Anscheinend startete es sobald mal die Spiegelwelt betrat. Nun war auch die Option „Summoning Persona“ zur Auswahl frei und Mirâ zögerte nicht lange sie zu wählen. Ein blaues Licht umgab sie und kurz darauf erschien Hemsut. Das Auswahlmenü für Hemsuts Angriffe öffnete sich und sofort wählte Mirâ die Option „Bufu“. Ihre Persona hob die Hand und um den Shadow legte sich eine leichte Eisschicht, welche daraufhin zerbarst. Damit wurde der Schadow zwar zurück gedrängt, allerdings nicht zerstört.

„Hat es nicht funktioniert?“, fragte sich Mirâ und wählte die Option noch einmal aus, woraufhin ihre Persona den Angriff wiederholte. Wieder wurde der Shadow zurück gedrängt, doch er verschwand immer noch nicht. Schockiert blickte sie auf das silberne Wesen. Dieses nutzte die Chance zu einem Angriff, allerdings dieses Mal direkt. Es drehte seinen Oberkörper und traf Mirâ mit seinen Speeren, sodass sie gegen eine Wand geschleudert wurde. Kurz musste sie nach Luft ringen, als der Shadow wieder etwas Abstand zu ihr gewonnen hatte. Das hier war alles echt und wenn sie nicht aufpasste, dann war es das mit ihr gewesen.
 

Akane und Hiroshi währenddessen beobachteten Mirâ bei ihrem Kampf. Sie konnten ja doch nichts machen, selbst wenn sie wollten. Sie hatten versucht ihre Freundin zu unterstützen, doch mit ihrer Kraft allein schafften sie es nicht. Sie fühlten sich mies. Eigentlich waren sie gerade zu nichts zu gebrauchen und das, obwohl sie Mirâ versprochen hatten ihr zu helfen und beizustehen. Doch in diesem Moment waren sie für diese keine Hilfe, sondern nur eine Last. Sie waren gegen den Shadow machtlos.

„Verdammt.“, fluchte Akane wütend über sich selbst.

„Ich weiß was du meinst. Mir geht es nicht anders.“, meinte Hiroshi nur, ohne auch nur den Blick vom Kampfgeschehen abzuwenden, „Ich fühle mich auch total machtlos. Es macht mich verrückt.“

Akane nickte: „Es wäre eine größere Hilfe, wenn wir auch Personas hätten.“

„Da hast du recht.“, stimmte ihr Hiroshi zu.

„Um ehrlich zu sein... Ich habe zwar großspurig gesagt, dass ich Mirâ helfen und diesen Shadows in den Hintern treten will. Aber eigentlich...“, Akane konnte nicht weiter reden. Es war ihr viel zu peinlich das auszusprechen. Doch Hiroshi lächelte nur leicht verbittert: „Eigentlich hattest du Angst. Hab ich recht?“

Erstaunt schaute sie Hiroshi an. Er sprach genau das aus, was sie nicht sagen konnte. Doch ehe sie noch etwas erwidern könnte sprach Hiroshi weiter: „Mir ging es da nicht anders. Ich hatte schon das letzte Mal tierische Angst, als uns dieser Shadow angegriffen hat. Ich war echt froh, als Shingetsu uns gerettet hat und wollte ihr danken, indem ich helfe. Das ging ja wohl nach hinten los.“

Akane blieb die Sprache weg. Hiroshi dachte genau wie sie.

„Dass es das mal gibt...“, sagte sie leicht verbittert, worauf sie von Hiroshi einen fragenden Blick erntete, „Das wir mal einer Meinung sind.“

Sie schaute wieder zum Kampfgeschehen und sprach weiter: „Ich möchte ihr so gerne helfen. Wenn ich doch nur eine Persona hätte.“

„Ja, ich möchte ihr auch helfen.“, Hiroshis Stimme klang verzweifelt.
 

Mit schmerzenden Gliedern wiederholte sie den Angriff mit „Bufu“ noch einmal und dieses Mal mit Erfolg. Nachdem das Eis zerbrochen war verschwand der Shadow in einem dunklen Nebel. Erleichtert atmete Mirâ auf und erst einmal richtig durch. Sie war vollkommen außer Atem. Die Nutzung ihrer Persona hatte ihren Tribut gefordert. Hemsut verschwand und Mirâ hörte ein Geräusch, welches von ihrem Smartphone ausging. Als sie einen Blick darauf warf stand auf dem blauen Bildschirm mit weißer Schrift geschrieben: „Level up.“ Das Bild verschwand und gab den Blick auf Hemsuts Statusseite frei, wo sie ein kleines Feld öffnet mit der Aufschrift: „New Skill“. Nachdem das kleine Feld verschwunden war leuchtete das Feld mit der Aufschrift „Dia“ auf und setzte sich in die Liste der anderen Fähigkeiten. Um zu testen, was diese neue Fähigkeit konnte, wählte Mirâ sie aus. Ihre Persona erschien daraufhin noch einmal, hob ihre Hand und um Mirâ bildete sich ein grünes Licht. Ganz langsam verschwanden die Wunden, welche sie während des Kampfes erlitten hatte und auch die Kratzer an ihrem Bein waren nach der Heilung weg.

„Eine Heilfähigkeit… praktisch.“, dachte sie sich, „Ich sollte Akane und Hiroshi auch heilen.“

Als sie sich allerdings zu ihren Freunden umdrehte waren diese verschwunden. Erschrocken schaute sie sich um. Wo konnten die beiden nur hin sein? Sie hätten ihr doch etwas gesagt. Oder? Sie wurde leicht panisch. Plötzlich wurde sie von einem Feuerball getroffen und ging zu Boden.

„Au... Wo kam das denn her?“, sie blickte auf und schaute auf einen riesigen Shadow, welcher die Form eines Löwen hatte. Seine Mähne war Feuerrot und um seinen Kopf schlängelte sich eine gelbe Schlange. Deren Maul war weit aufgerissen und sie schien ihren Gegenüber angreifen zu wollen. Auch um die Beine des Löwen schlängelten sich solche Schlangen. Noch einmal riss der der Shadow sein Maul auf und griff Mirâ mit einem Feuerball an. Diese reagierte schnell und rollte sich zur Seite, sodass die Attacke sie nicht treffen konnte. Schnell zückte sie ihr Smartphone und rief ihre Persona Hemsut. Diese griff darauf den riesigen Löwen mit Bufu an, als Mirâ es ihr befahl. Die Eisattacke traf den Shadow genau an seiner Schnauze und dieser schrie schmerzhaft auf, doch verschwand nicht. Er drehte sich um und rannte davon.

„Was zum? Hey bleib stehen!“, schnell folgte Mirâ dem Shadow.

Eigentlich hätte sie ihn lieber flüchten lassen, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie ihre Freunde finden würde, wenn sie ihm folgte. Sie wusste nicht woher dieses Gefühl kam, aber sie hoffte, dass es stimmte. Allerdings sagte ihr ein anderes Gefühl, dass sie nicht sehen wollte, was ihren Freunden passiert sein konnte. Eine ganze Weile rannte sie dem Shadow hinterher, bis dieser um ein Geschäftsgebäude herum rannte. Als auch sie um die Ecke kam, blieb ihr fast das Herz stehen.

„Akane! Hiroshi!“, rief sie geschockt.

Beide hingen an Armen und Beinen aufgegangen jeweils an einer merkwürdigen schwarzen runden Fläche, auf welcher ein rotes Pentagramm leuchtete. Da die beiden auch nach mehrmaligen Rufen nicht reagierten, schloss Mirâ daraus dass sie bewusstlos waren. Sie musste die beiden retten. Nur wie? Noch ehe sie sich etwas überlegen konnte, ging plötzlich ein Blitz auf sie nieder.

„Urgh...“, sie konnte sich gerade noch so auf den Beinen halten, doch sah sich aufmerksam um.

Kam dieser Angriff auch von diesem riesigen Löwen? Zwar sah Mirâ den Shadow, doch dieser sah nicht danach aus, als hätte er angegriffen. Als ihr Blick nach oben ging, fiel ihr etwas Goldenes auf. Ein Strahl, der in einer Hand endete schwebte etwas über ihren Freuden. Sie folgte dem Strahl und erkannte plötzlich eine goldene Scheibe mit roten böse aussehenden Augen. Von der Scheibe gingen noch viele weitere Strahlen ab, welche an Händen endeten.

„Noch ein Shadow?“, entkam es ihr erschrocken.

Wie sollte sie alleine zwei solch riesige Shadows besiegen? Die kleinen Shadows waren für sie kein so großes Problem, die waren relativ leicht zu besiegen. Aber diese zwei? Dazu kam, dass sie bereits einen Teil ihrer Kraft verbraucht hatte. Das merkte sie. Doch sie durfte nicht verzagen. Sie musste doch ihre Freunde retten. Schnell schob sie alle Zweifel beiseite und sah entschlossen zu den beiden Shadows auf. Wenn sie sich recht erinnerte hatte ihre Eisattacke gegen den löwenartigen Shadow geholfen. Also rief sie ihre Persona und griff den einen Shadow mit Bufu an, doch der andere nutzte seine Chance und griff Mirâ sofort mit einer erneuten Blitzattacke an. So schnell sie konnte sprang sie zur Seite, um nicht erneut von diesem Angriff getroffen zu werden. Sie zog einen Pfeil, spannte ihn ein und schoss ihn auf den anderen Shadow. Beide Angriffe schienen Wirkung zu zeigen, denn die Gegner taumelten etwas zurück, doch besiegt waren sie damit noch nicht. Wieder kam ein Blitz auf sie zu, welchem sie schnell auswich. Doch dabei merkte sie nicht den Feuerball auf sich zu kommen. Als sie ihn doch bemerkte, war es bereits zu spät und sie wurde zu Boden gerissen.
 

„Urgh...“, vorsichtig öffnete Akane ihre Augen.

Wo war sie und was war passiert? Vorsichtig blickte sie sich um und dabei fiel ihr Blick auf Hiroshi, welcher neben ihr hing. Sie schrak auf. Hing? Als sie an sich herunter sah, bemerkte sie, dass auch sie an einer merkwürdigen Fläche hing. Was ging hier vor? Das letzte woran sie sich erinnerte war, dass Mirâ mit einem Shadow gekämpft hatte und sie selbst sich mit Hiroshi darüber unterhalten hatten, wie gut es wäre ebenfalls eine Persona zu haben. Doch was war danach passiert? Wie war sie hier hoch gekommen? Ein Schrei ließ sie aufschrecken. Das Bild was ihr sich bot ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sie erkannte Mirâ, welche gegen zwei riesige Shadows kämpfte. Doch es sah nicht gut für sie aus. Immer wieder trafen sie Feuerattacken und rissen sie zu Boden. Zwar versuchte sie sich mit ihrer Persona zu wehren, doch schienen ihre Kräfte mittlerweile zur Neige zu gehen. Sie sah so unglaublich erschöpft aus. Etwas regte sich neben ihr, was sie veranlasste zu ihrer Rechten zu blicken.

Langsam hob Hiroshi den Blick. Auch er war verwirrt und schien zu überlegen wie er in diese Situation geraten war. Erschrocken blickte er zu Akane hinüber, doch diese schüttelte nur den Kopf, als Zeichen, dass sie selbst keine Ahnung hatte.

„Das ist jetzt aber vollkommen egal. Mirâ steckt in Schwierigkeiten.“, rief sie ihm plötzlich entgegen, was ihn veranlasste sich die Szene ebenfalls anzuschauen.

Ihm erging es nicht anders als Akane. Auch er schien zu erstarren, als er die zwei Shadows sah, gegen welche Mirâ kämpfte.

„Was sind das für Shadows? Die sind ja riesig!“, rief Hiroshi geschockt, „Shingetsu hat niemals eine Chance alleine gegen die beiden.“

„Wem sagst du das?“, fragte Akane und versuchte sich irgendwie zu befreien, doch der Zauber, welcher sie an der Fläche hielt schien zu stark. Egal wie sehr sie ihre Arme auch bewegte, sie kam nicht frei.
 

Erneut traf sie eine Attacke der beiden Shadows, welche mittlerweile ihre Angriffe kombinierten. Schmerzhaft schlug sie auf dem Boden auf.

„Verdammt!“, fluchte sie mit heiserer Stimme.

Selbst mit ihrer Persona schaffte sie es nicht ihren Freunden zu helfen. Wie sollte sie es dann schaffen herauszufinden, was in dieser Welt verkehrt läuft? Mit verschleiertem Blick sah Mirâ zu ihren Gegnern hinüber. Diese machten sich für einen erneuten Angriff bereit. Sie musste aufstehen und ausweichen, sonst war das ihr Ende. Doch sie konnte nicht. Alles schmerzte und ihre Kraft reichte kaum noch um ihre Persona zu rufen. Es schien aus zu sein. Dabei hatte das Abenteuer gerade erst angefangen. Sie bereute es ihre Freunde in so eine Gefahr gebracht zu haben, ohne sie beschützen zu können.

„MIRÂ!“, hörte sie jemanden rufen.

„SHINGETSU!“, war das nächste was sie vernahm.

Als sie ihren Blick vorsichtig hob, erblickte sie ihre beiden Freunde. Diese versuchten sich irgendwie zu befreien und riefen nach ihr.

„Mirâ gib nicht auf!“, rief Akane ihr zu.

„Shingetsu, bleib standhaft.“, hörte Mirâ auch Hiroshi rufen.

Ihren Freunden ging es also gut.

„Welch ein Glück...“, ging ihr durch den Kopf.

Langsam ließ sie ihren Kopf wieder auf ihren Arm sinken. Sie war so müde und wollte nur noch schlafen.

„Du darfst nicht einschlafen!“, rief Akane noch lauter, „Mirâ! Schau uns an! Schlaf bloß nicht ein!“

„Akane...“, wieder hob die junge Frau vorsichtig den Kopf. Akane hatte Recht. Sie durfte nicht einschlafen, aber es fiel ihr so schwer. Der Kampf hatte sie ausgepowert und geschwächt.

„Shingetsu! Es tut uns leid, dass wir nicht stark genug sind, dir zu helfen. Aber bitte... Bitte stirb nicht!“, entschuldigte sich Hiroshi verzweifelt.

„Makoto-kun...“, vorsichtig richtete sich Mirâ auf, auch wenn es sie unendlich viel Kraft kostete und es ihr extrem schwer fiel.

„Wie konnte ich nur hier hineingeraten?“, ließ sie plötzlich eine ihr bekannte Stimme aufblicken.

Sie ähnelte Akanes, wirkte jedoch trotzem ziemlich verzerrt.

„Wieso habe ich zugestimmt noch einmal in diese Welt zu gehen? Dabei machen mir solche Situationen doch Angst.“, sprach die Stimme weiter, woraufhin Mirâ zu Akane sah, deren Blick geschockt wirkte, „Und das für jemanden, den ich erst kennen gelernt habe. Wieso riskiere ich für so jemanden mein Leben? Ich will hier nicht sein!“

Dieser Satz kam eindeutig nicht von der Braunhaarigen, auch wenn er mit ihrer Stimme gesprochen wurde. Darüber war sich die Violetthaarige sicher. Trotzdem versetzte ihr die Aussage einen kleinen Stich, obwohl sie ihn nachvollziehen konnte. Hätte sie in dieser Situation denn ähnlich wie Akane reagiert und wäre einfach mitgegangen, obwohl sie wusste, dass es gefährlich war? Wahrscheinlich nicht.

„Wieso konnte ich meine große Klappe nicht halten?“, erklang nun eine weitere Stimme.

Diese glich der von Hiroshi, war jedoch ebenfalls extrem verzerrt. Ein Blick zu besagtem Blonden verriet der jungen Frau, dass auch er diesen Satz nicht gesagt hatte, denn auch er wirkte ziemlich geschockt über diese Aussage.

Doch bevor sie darüber nachdenken konnte, sprach die Stimme bereits weiter: „Ich bin doch eh vollkommen machtlos in dieser Welt. Was mache ich also hier? Wieso riskiere ich mein Leben? Ich will hier weg!“

Die Stimme wurde lauter und plötzlich schlug neben Mirâ ein erneuter Blitz ein und verfehlte die violetthaarige Frau nur um Haaresbreite. Immer noch war sie zu schwach um sich aufzurichten und würde die nächste Attacke der Shadows wahrscheinlich gar nicht überstehen. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen und ihr Blick schnellte zu den beiden riesigen Wesen, welche über ihr schwebten. Diese Stimmen kamen eindeutig von ihnen. Doch was hatte das zu bedeuten?

„Ich will noch nicht sterben!“, erklang es erneut.

Die Stimmen vermischten sich. Es schien als würden die Shadows den gleichen Gedanken haben, doch war dies für Mirâ gerade zweitrangig. Viel mehr interessierte sie, wieso diese Wesen die Stimmen ihrer neuen Freunde hatten. Einen Moment später jedoch kam ihr ein Geistesblitz, als sie an eine Textzeile dachte, die sie in dem Buch über Personas gelesen hatte. Dort hieß es Shadows wären die manifestierten dunklen Gedanken der Menschen, was wiederum bedeutete, dass diese Wesen die Shadows ihrer Freunde sein mussten. Das brachte ihre Gedanken zum Schluss, dass Gesagtes die versteckten Gedanken der beiden waren. Ein kleines Lächeln umspielte plötzlich ihr Gesicht, welches sie allerdings wieder gesenkt hatte.

Erschrocken blickten Hiroshi und Akane zu Mirâ, deren Blick auf den Boden gerichtet war. Auch ihnen war mittlerweile der Gedanken gekommen, dass die Shadows ihre innersten Gedanken aufgesprochen hatten. Und genau das war es, was sie so schockierte. Was sollte Mirâ denn nun von ihnen denken, wo sie ihr doch so großspurig ihre Hilfe angeboten hatten? Diese Sätze mussten für die Violetthaarige regelrechte Schläge in die Magengrube gewesen sein. Das Schlimme an der Situation war, dass sie es nicht einmal verneinen konnten. Es stimmte. Sie hatten Angst und bereuten es der jungen Frau gefolgt zu sein, obwohl sie doch wussten, dass sie gar keine Chance gegen Shadows hatten, so ganz ohne dieses Wesen namens Persona. Ihnen war klar, dass dies ein riesiger Vertrauensbruch war und sie waren sich sicher, dass Mirâ ihnen das niemals verzeihen würde. Doch plötzlich geschah etwas, womit sie nicht gerechnet hatten. Die am Boden liegende junge Frau hob ihren Blick… und sie lächelte. Zwar glänzten kleine Tränen in ihren Augenwinkeln, doch das breite Lächeln war deutlich zu erkennen. Den beiden Gefangenen versetzte dies einen kleinen Stich. Wie konnte sie denn noch lächeln, nachdem sie das gehört hatte?

„Schämt euch nicht. Ich verstehe euch.“, sagte Mirâ plötzlich, „Es ist nichts dabei Angst zu haben. Vor allem in dieser Welt. Und trotzdem habt ihr ohne darüber nachzudenken sofort gesagt, dass ihr mich begleitet. Obwohl ihr wusstet, dass ihr sterben könntet. Es tut mir so leid, dass ich euch nicht beschützen konnte.“

Erstaunt sahen ihre Freunde sie an und konnten gar nicht glauben, was sie eben gehört hatten, aber es ging ihnen sehr nahe. Trotzdem schien das die Shadows nicht zu beeindrucken, denn plötzlich setzten diese zu einem erneuten Angriff an und dieses Mal war sicher, dass Mirâ den Angriff nicht überstehen würde. Geschockt mussten die beiden Gefangenen zusehen, wie ihre neue Freundin sie trotz ihres nahenden Endes anlächelte. Kurz darauf leuchtete der Himmel bedrohlich auf, als die Attacken der beiden Wesen genau auf die junge Frau zusteuerten.

„Mirâ! Es tut mir so leid! Unseretwegen bist du nun in dieser ausweglosen Situation. Dabei wollten wir dich doch unterstützen! Ich wollte mit dir Seite an Seite kämpfen!“, rief Akane aus voller Kehle, woraufhin der riesige Löwe plötzlich stoppte.

„Shingetsu, auch mir tut es leid! Wir wollten dir helfen, stattdessen haben wir dich in Schwierigkeiten gebracht und waren dir ein Klotz am Bein. Dabei wollte ich dich unterstützen!“, rief auch Hiroshi ungeachtet der Situation.

Auch die Sonnenscheibe stoppte plötzlich ihre Attacke, noch ehe diese die junge Frau auf dem Boden erreicht hatte. Stattdessen löste sich der kombinierte Strahl aus Flammen und Blitzen in glitzernde Partikel auf und verstreute sich in der Umgebung. Erstaunt blickte Mirâ auf die beiden Wesen, welche plötzlich stillstanden und begannen sich langsam aufzulösen. Auch die beiden Oberschüler sahen nun erstaunt zu den riesigen Shadows und spürten, wie sich in ihrer Brust ein warmes Gefühl ausbreitete. Im nächsten Moment lösten sich auch die riesigen Platten, an welchen sie gefesselt waren und sie schwebten vorsichtig zu Boden. Kaum hatten ihre Füße diesen berührt waren sie auf ihre Freundin zugestürmt, die noch immer auf dem Boden lag. Vorsichtig half Akane ihr auf, wofür sich Mirâ schwach bedankte.
 

Ein plötzliches warmes blaues Licht ließ die Gruppe aufschauen, wo immer noch die beiden Shadows schwebten. Diese jedoch hatten sich bereits fast komplett aufgelöst und änderten im nächsten Moment ihre Form. Der riesige Löwe verwandelte sich in eine weibliche Gestalt, deren Gesicht von einer weißen Maske verdeckt war. Eine tiefrote volle Mähne umspielte dieses, auf welcher ein goldener Reif saß, der an eine sich in den Schwanz beißende Schlange erinnerte, und deren Pony die Maske zur Hälfte verdeckte. Der doch recht muskulöse Körper der weiblichen Gestalt war von weißen Leinen umhüllt, welche bis zu ihren kräftigen Oberschenkeln reichten. Um ihre Taillie lag ein goldener Reif, der ebenfalls an eine sich in den Schwanz beißende Schlange erinnert. An diesem hing eine Kette mit goldenen Gliedern, die sich um den Rücken spannte. Ihre Waden waren ebenfalls von weißen Leinen umgeben, welche von goldenen Schlangen umschmeichelt wurden, die sich um die Gliedmaßen schlangen. Auch an ihren Handgelenken waren solche goldenen Schlangen zu erkennen, jedoch lagen diese direkt auf der Haut an. Die goldene Sonnenscheibe schrumpfte in sich zusammen und verlor die roten gefährlichen Augen, während sich dahinter ein männlicher Körper mit muskulösen Oberarmen und Beinen formte. Sein Gesicht war ebenfalls von einer weißen Maske verdeckt, über welches eine weiße Kaputze mit goldenem Rand gelegt war. Über seiner linken Schulter lag quer ein weißes Tuch, das nahtlos in den quer gelegten knielangen Leinenrock überging, welcher vorn und hinten zum Teil von einem roten, mit goldenen Elementen versetzten, Tuch verdeckt wurde. Auf dem Vorderen prangerte eine nach unten greifende goldene Hand, deren „Arm“ bis zur goldenen Scheibe führte, die das Wesen vor seinem Körper trug. Auch von dieser gingen rechts und links des Tuches jeweils zwei nach unten greifende Hände ab. An den Seiten wurde die Scheibe von dicken goldenen Ketten gehalten, welche am Rücken zur Kapuze übergingen und dort befestigt waren. Um seine Beine schlangen sich goldene kniehohe offene Sandalen.

„Ich bin du… du bist ich…“, sprachen die Wesen synchon und richteten noch einmal ihren Blick auf die drei Oberschüler, bevor sie sich in blau leuchtende Karten verwandelten und zu ihren neuen Besitzer kehrten.

Doch noch ehe sie diese erreicht hatten, lösten auch sie sich auf und legten sich als blaues warmes Licht über Akane und Hiroshi.
 

„Ein Glück. Euch geht es gut.“, sagte Mirâ schwach, ehe sie wieder in sich zusammensackte.

Sofort hatte Hiroshi unter sie gegriffen und sie aufgefangen, da sie ansonsten Akane mit ihrem Gewicht nach unten gezogen hätte. Zwei besorgte Blicke trafen die Violetthaarige, welche nur vorsichtig aufblickte und lächelte.

„Es geht gleich wieder…“, kam es leicht geschwächt von Mirâ, während sie ihr Smartphone zog und Hemsut rief.

Gleich darauf gab sie ihrer Persona den Befehl „Dia“, woraufhin sie die Wunden der drei nach und nach heilte.

„Mirâ, es tut uns leid. Unseretwegen…“, begann Akane, doch wurde von Mirâ mit einer Handbewegung zum schweigen gebracht.

Lieb lächelte sie ihre Freunde an: „Ihr braucht euch für nichts zu entschuldigen.“

„Aber…“, fing auch Hiroshi an, da ihn vor allem die Situation Nahe ging, damit die Violetthaarige ihre Gedanken gehört haben musste. Immerhin müssen sie diese Worte sehr verletzt haben.

Doch die junge Frau schüttelte nur lächelnd den Kopf: „Nein, schon gut. Lassen wir das.“

Besorgt sagen sich der Blond und Akane kurz an, da sie nicht wussten, was sie darauf erwiedern sollten.

„Ich bin vielleicht kaputt.“, meinte die Braunhaarige schlussendlich, um das Thema zu wechseln, und sah sich kurz um: „Es scheinen keine weiteren Shadows aufzutauchen. Lasst uns zurück gehen und es für heute gut sein.“

„Gute Idee.“, stimmte Hiroshi zu. So machten sich dir drei auf den Rückweg und verließen die Spiegelwelt.
 

Zu Hause angekommen öffnete Mirâ leise die Tür. Dieses Mal hatte sie Glück und alle waren bereits im Bett, so musste sie sich keinen weiteren Fragen stellen. Gerade war sie eh nicht in der Lage noch viel zu reden. Dieser Kampf hatte sie wieder einmal einiges an Kraft gekostet. Erschöpft ließ sie sich wieder auf ihren Futon fallen und schaute an die dunkle und kahle Wand. Ihr einziger und letzter Gedanke war, dass sie nun zwei starke Verbündete hatte. Danach war sie sofort im Reich der Träume verschwunden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich bin wieder daha~ ^^

Und es gibt ein neues Kapitel. >D
Hoffe es hat euch gefallen. ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  fubukiuchiha
2017-01-12T13:15:02+00:00 12.01.2017 14:15
Hi
Super Kapitel, ich finds gut das die drei zusammen halten und Mira das nicht alleine machen muss. Hiroshis Idee mit dem Fußball war ja gut gedacht, hat nur leider nicht geklappt. Wenn man einem Shadow gegenüber steht ist das gefährlich aber der Patzer war zu gut.
Ach immer dieses Freundschaftsgerede, aber wer kann dem japano Kitsch schon widerstehen. Auf die Persona von Hiroshi und Akane bin gespannt, wenn sie zum ersten mal ran müssen.
Ich habe zwei Vermutungen, in welcher Beziehung Hiroshi und Akane zueinander stehen, bin gespannt ob eine davon zutrifft.
Freu mich schon drauf wie es weiter geht.
Lg fubukiuchiha
Antwort von: ShioChan
12.01.2017 16:13
Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat, obwohl es echt schlecht ist. Vor allem die Sache wo Akane und Hiroshi ihre Personas bekommen haben. Das war so schwachsinnig. T___T Da hätte ich mir was besseres einfallen lassen müssen.
Ja der Patzer. XD Es musste einfach so sein. XD
Ja mag sein, dass es kitschig wirkt, aber irgendwie gehört es dazu. ^^" Irgendwie ist das ja auch immer die Botschaft darin, dass Freundschaft wichtig ist. Ich muss auch sagen, dass ich auch so denke. Und ich bin der Meinung, dass man froh sein sollte wenn man Freunde hat, die einem immer helfen. Ich hab da so meine schlechten Erfahrungen gemacht. ^^" egal... Jedenfalls gehört es einfach zu solchen Storys dazu. XD
Du darfst gespannt sein. XD und ich bin gespannt ob sich deine Vermutung zutrifft. XD

Freu mich auf deinen nächsten Kommentar.

LG Shio~
Von:  fahnm
2014-10-07T22:19:43+00:00 08.10.2014 00:19
Spitzen Kapi^^
Mach weiter so^^
Antwort von: ShioChan
08.10.2014 13:31
Danke freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat. ^^
Von:  DanteRedgrave
2014-10-07T21:43:39+00:00 07.10.2014 23:43
Willkommen zurück :D

Als aller erstes Mal finde ich das sich deine Kampfszenen wirklich verbessert haben. Sie waren wirklich spannend zu lesen

Und es ist eine Coole Idee Hiroshi einen Fußball als Waffe zu geben^^
allgemein mag ich Hiroshi sehr, ein wenig schwer von Begriff und locker aber weiß gleichzeitig wann es Zeit ist ernst zu sein

Mirâ scheint mir eine sehr nachdenkliche Person zu sein, sehr vorausschauend und Pflichtbewusst. Das merkt man, wie sie sich an den Vertrag erinnert und sich deswegen sofort verantwortlich für ihre Freunde fühlt.

Persönlich fand ich Hiroshis und Akanes dunkles Geheimnis, welches ihre Shadow herbeigerufen hatte nicht wirklich dunkel. Klar Neid gehört zu den 7 Todsünden und es war ja auch Chies Geheimnis aber hier waren sie ja nicht aus egoistischen Gründen eifersüchtig, sondern wollten nur helfen. Es stört zwar nicht die Story oder den Lesefluss aber ich hab mir da ehrlich gesagt etwas mehr erhofft

Trotzdem, ein sehr gutes Kapitel und ich hatte viel Spaß beim lesen :) freu mich schon auf das nächste
-Gruß Dante
Antwort von: ShioChan
08.10.2014 13:42
Erst mal: Danke für die nette Begrüßung. =3

Es freut mich, dass ich mich bei den Kampfszenen verbessern konnte. >3< Ich hoffe ich halte das bis zum Ende durch. Allerdings muss ich gestehen, dass die Kampfzene, die man in diesem Kapitel lesen kann, die zweite Version ist. xD" Die erste Version hatte ich verworfen und neu geschrieben. ^^"

Naja ich fand, dass es ja nicht immer richtige Waffen sein müssen. o.o Ich meine Yukiko hat ja auch einen Fächer und Chie kämpft nur mit ihren Füßen. Kanji kämpft ja sogar mit Tischen und Stühlen. XDDDDDD Ich fand Alltagsgegenstände, die diese Charaktere immer bei der Hand haben sind auch ganz gut. ^-^

Ich habe mir Mirâ so gedacht, wie ich mich fühle, wenn ich Persona gespielt habe. An manchen Stellen hab ich einfach nur dagesessen und mir gedacht "Ist es für den Protagonisten denn nicht komisch, dass es so passiert, wie es passiert?". In den Animeversionen von P3 und 4 kommt das schon irgendwie rüber, dass sich die Charaktere so ihre Gedanken machen - aber in den Spielen irgendwie nicht. Da sind sie ja irgendwie die stillen und ruhigen Gary Stue's, die plötzlich alles können und von jedem gemocht werden. Das ist jetzt nicht böse oder abwertend gemeint, aber so kommen sie mir halt im Spiel rüber. Soll nicht heißen, dass ich Yu und Makoto/Minato nicht mag - ich mag die beiden total. xD Aber ich dachte, ein Charakter, der sich auch mal Gedanken darüber macht WARUM Das passiert und warum gerade SIE ist ganz gut.
Ich selber würde mir aber auch Gedanken machen, wenn ich meine Freunde in eine Gefahr bringen würde, von der ich sie eigentlich fern halten will. Wer will schon, dass seine Freunde wegen einem selbst verletzt werden? ^^"
Ich hoffe das es nicht nervt, das Mirâ sich so viele Gedanken macht. O___O

Ja~ orz ich weiß. Die Idee mit den beiden war so was von lahm. Mir gefällt das selber nicht so wirklich, aber mir fielen wirklich keine anderen Dinge ein, die die beiden in den Moment gequält haben könnte. In diesem Moment hat es die beiden nur einfach aufgeregt, dass sie so schwach waren - was sie ja eigentlich nicht sind. (ich würde mich ohne Schutz nicht in so eine Welt trauen xD") Aber wie gesagt, das war schon die zweite Version von dem Kampf. Ich hatte eine andere - viel banalere - Idee, für die ich aber auch von meiner Betaleserin schon zusammen gestaucht wurde. xD" SIe meinte auch ich könnte es besser.

Trotzdem freut es mich, dass dir das Kapitel gefallen hat und ich hoffe ich kann bei den anderen wieder mehr punkten. ^_^

Shio~
Antwort von:  DanteRedgrave
08.10.2014 20:56
Das schaffst du schon mit den Kampfszenen, wenn du einmal den Dreh raus hast werden sie immer einfacher zu schreiben :D

Ich find Minato wirkte im Film auch sehr Gary Stu mäßig, bzw. hat alles einfach so akzeptiert wie es gekommen ist
Jetzt wo du es erwähnst, vielleicht sind die Protagonisten in den Persona spielen auch deswegen silent weil der Spieler selbst sich die Gedanken machen soll O.o

Ich finde ein Gary Stu Charakter kann auch ein guter Protagonist sein, solange sie witzig sind

Jetzt würde ich echt gerne die Betaversion lesen, kann ja nicht so schlimm gewesen sein
Antwort von: ShioChan
09.10.2014 15:03
Wird schon, danke ich. xDDD

Ja ein wenig verhält er sich schon wie ein Gary Stue, allerdinst wird er nicht von jedem gemocht. Im SPiel irgendwie schon. O_o Aber das ist bei Yu ja nicht anders. lD"
Ich hab nie behauptet das ein Gary Stue ein schlechter Protagonist ist. xD" Aber irgendwie... naja... muss das sein? XD Ein Protagonist kann doch auch mal nicht gemocht werden. lD"

Ich lösche meistens die erste Version gleich wieder. xD Und sie war wirklich schrecklich...

So ich geh jetzt weiter am Cover arbeiten... *an ihren Schreibtisch schlürft*


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