L - You have changed my World von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 41: Kein Wort zu viel..... ---------------------------------- Kein Wort zu viel..... Erschöpft, Resigniert und wütend über mein eigenes unprofessionelles Verhalten öffnete ich missmutig die Tür zu unserem Hotelzimmer, während ich meinen Hund nebenher von seiner Leine befreite und meinen Blick zunächst einmal abschätzend über die hier anwesenden Personen schweifen ließ. L saß wie immer in seinem Sessel vor den Monitoren und schien sich wieder einmal mehr dazu entschlossen zu haben, mich mit vollkommener Ignoranz seinerseits bestrafen zu wollen, indessen es sich die restlichen Mitglieder der Sonderkommission angeregt plaudernd auf den Sofas gemütlich gemacht hatten. Es war ein für mich inzwischen altvertrautes Bild, das bei mir trotz alldem eben Erlebten ein kurzes kaum sichtbares Schmunzeln hervorlockte, welches allerdings fast zeitgleich wieder von meinen Lippen verschwand, denn als sie mich bemerkten brachen die regen Diskussionen zwischen ihnen unvermittelt ab und eine freundliche Begrüßung ihrerseits erklang in meinen Ohren, bevor sich ein etwas besorgt wirkender Ausdruck auf ihre Gesichter schlich. „Ist alles in Ordnung bei ihnen Zahra?...Sie sehen nicht gerade erfreut aus.....Ist irgendetwas vorgefallen?“ kam auch schon die beunruhigte Nachfrage von Matsuda und auch der Rest von ihnen richtete nun ihre volle Aufmerksamkeit allein auf mich. Sogleich rollte ich instinktiv genervt mit den Augen und ein ebenso geahndeter Laut verließ hörbar meine Lippen, denn diese Form von Aufmerksamkeit hatte mir noch niemals zugesagt, ehe mein Blick neuerlich erst zu L und dann hinüber zu den Monitoren huschte. Was sollte denn jetzt diese dämliche Frage? Hatten sie den Vorfall mit Light denn nicht mitbekommen? War es Möglich, das Ryuzaki die restlichen Mitglieder der SOKO noch nicht über meinen Besuch bei Light in Kenntnis gesetzt hatte und diese somit gar nichts von meinem missglückten Ermittlungsversuch wussten? Aber warum sollte er ihnen so etwas Verschweigen? Immerhin waren sie schließlich auch Ermittler im Kira-Fall und hatten daher eigentlich ein Anrecht auf alle Informationen die diesen Fall betrafen. Was also war hier los? Prüfend fixierten meine blaugrauen Augen den noch immer wortlos dahockenden Detektiven vor den Bildschirmen und meine Gedanken driften erneut zurück zu meinem unglücklich gelaufenen Treffen mit Light, was den Ärger in mir nur wieder von Neuem anzuheizen begann. Zähneknirschend wandte ich mich kurz darauf zurück an die SOKO-Mitgliedern, welche mich allesamt mit einem äußert skeptischen wie gleichso fragenden Blick musterten und beobachtete unterdessen wie Choco freudig um ihre Beine wuselte, um sich auch ein wenig Aufmerksamkeit von diesen zu erschleichen. „Mein Treffen mit Light ist einfach nicht so gut gelaufen wie ich es erhofft hatte....“ gab ich mit einem bestürzten Seufzen von mir und besah mir derweilen stirnrunzelnd die überrascht wirkenden Reaktionen der Männer, denn diese schienen tatsächlich nichts von meinem kleinen Ausflug gewusst zu haben. „Waaassss....Sie waren bei Light?...Wieso wussten wir davon nicht?“ folgte prompt die empörte Antwort von Aizawa und auch Matsuda und Mogi schalteten sich umgehend in die entstehende Fragestunde mit ein. „Gab es einen ausschlaggebenden Grund dafür?“ erklang es von Mogi überrascht, während von Matsuda ein „Was haben sie raus gefunden?...Gab es etwa einen neuen Hinweis?“ im gleichtakt hinter kam. Erneut musste ich all meine in mir aufkeimende Wut über mich selbst mit einem tiefen Atemzug herunter schlucken, ehe ich mich nach einem erneuten flüchtigen Seitenblick zu L mit hängenden Schultern missgelaunt auf eines der Sofas plumpsen ließ und für einige Minuten stillschweigend wenn dennoch aufmerksam das Geschehen um mich herum verfolgte. Fragende und vorwurfsvolle Augenpaare klebten jetzt förmlich an mir und auch an Ryuzaki, welcher sich noch immer nicht zu den Ereignissen geäußert hatte, sondern stattdessen unumwunden stur die Monitore vor sich mit seinen dunklen Augen fixierte, ohne auch nur eine einzige aufkommende Frage der Anwesenden in irgendeiner Form zu beantworten. „Es war eine kurzfristige Entscheidung von mir gewesen Light einen Besuch abzustatten, da ich der Meinung bin, das sich irgendetwas an ihm verändert zu haben scheint.....Aber letzten Endes hat es nicht wirklich weiter geholfen...“ ließ ich nun leise erklärend verlauten, um diese immer unangenehmer werdende Situation endlich aufzulösen und sogleich waren alle Blicke abermals auf mich gerichtet. „Heißt das, das Sie daran Zweifeln das Light tatsächlich dieser Kira ist Zahra?.....Könnte es wirklich sein, das er Unschuldig ist?“ gab Matsuda hoffnungsvoll von sich und trat nunmehr einen Schritt auf mich zu, indessen sich sogleich deutliche Spuren von Zweifel auf meinem Gesicht zu spiegeln begannen. „Nein....Light ist für mich eindeutig dieser Kira.....aber dennoch ist irgendetwas anders....nur weiß ich nicht, was genau das alles zu bedeuten hat...“ warf ich mit hochgezogener Braue und einem bedeutenden Blick nachdrücklich ein, was mir jedoch nur ein paar ziemlich verwirrte Gesichter einbrachte und zudem von einer neuen irritierten Welle von Fragen begleitet wurde. „Wie meinen sie das jetzt schon wieder?....Wären sie so nett uns vielleicht mal darüber aufzuklären?..“ mischte sich nun auch wieder Aizawa mit ein, währenddessen die anderen SOKO-Mitglieder abermals auf den Sofas Platz nahmen und gespannt zu mir hinüber schauten. Kurz huschte mein Augenmerk abermals hinüber zu L, der sich noch immer in dieses eisernen Schweigen hüllte und mir somit unterschwellig das seltsame Gefühl gab etwas falsch gemacht zu haben, was meinen Ärger über mich selbst nur nochmals weiter anspornte. Müde fuhr ich mir mit den Händen durch meine Haare und massierte nebenher meine inzwischen schmerzhaft pochenden Schläfen, denn so langsam wurde mir diese Diskussion wirklich zu viel. „Ich kann es nicht erklären....Es ist mehr ein Gefühl, als eine Tatsache....Vergesst es einfach ok?....Es hat uns eh nicht weiter geholfen...“ meinte ich abschließend entnervt und erhob mich alsdann schwermütig von meinem Platz, um mich endlich dieser unschönen Lage entziehen zu können. „Denkt was ihr wollt....Fest steht jedenfalls, das wir diesen Kira endlich Dingfest machen müssen....Und so lange nicht das Gegenteil bewiesen ist, ist Light Yagami unser Hauptverdächtiger.....immerhin haben seit seiner Inhaftierung die Morde aufgehört....“ stellte ich sachlich nochmals klar und bewegte mich unterdessen schlurfend hinüber Richtung Badezimmer, bevor ich nach einem letzten prüfenden Blick in die Rund resigniert und ohne ein weiteres Wort darin verschwand, während mir mehrere ungläubig starrende Augen bis auf den letzten Meter stillschweigend folgten. L hatte das Eintreffen von Zahra wie auch die nicht zu überhören gewesene Unterhaltung mit mit den restlichen Ermittlern wortlos verfolgt, derweilen er unnachgiebig seinen nachdenklichen Blick auf Light fixiert hatte. Er wusste immer noch nicht zu sagen, was in der Zelle zwischen der jungen Frau und dem Studenten tatsächlich vorgefallen war, sodass er sich zunächst erst mal dazu entschlossen hatte die später eingetroffenen Mitglieder der SOKO über dieses unerfreuliche Treffen im Ungewissen zu lassen. Sie hatten es erst, so wie er es voraus kalkuliert hatte, durch Zahras Rückkehr erfahren und er wiederum hatte dadurch den Vorteil des Überraschungsmoments auf seiner Seite, denn somit konnte er gezielt die Reaktionen der jungen Frau auf diese Tatsache hin überprüfen. Wenn Kira sie tatsächlich manipuliert haben sollte, dann würde sich das auf die eine oder andere Art in ihrem Verhaltensmuster widerspiegeln, da war er sich sicher. Und auch wenn ihm jetzt gerade keine ungewöhnlichen Reaktionen bei ihr aufgefallen waren, so würde er sich solange nicht zu diesem Vorfall äußern, bis er sich hundertprozentig sicher war das Zahra immer noch sie selbst war. Er konnte schließlich nicht das Risiko eingehen, das jemand wie Kira ein Spion in sein Team schmuggelt ohne das er es bemerkte oder gar die Ermittlungen durch jemanden wie Zahra beeinflussen ließ. Nein, bis diese Sache nicht vollständig aufgelöst war, würde er keine Informationen mehr heraus geben. Nicht einmal den anderen Ermittlern der Sonderkommission gegenüber. Es war einfach zu gefährlich. Aber das war nicht das Einzigste was dem schwarzhaarigen Detektiven Kopfzerbrechen bereitete, denn schon der Gedanke daran das die junge Frau sich doch noch, wenn auch ungewollt, auf die Seite von Kira schlug jagte seinen marternden Herzschlag an die Grenze des erträglichen. Diese Gefühle für Zahra machten ihm seine Entscheidungen und Gedankengänge zu Light immer schwerer und hatten ihn schlussendlich erst in diese verquere Situation hinein manövriert. Hätte er ihr nicht Vertrauen wollen und auf seinen Verstand statt auf sein Herz gehört, würde er jetzt nicht in dieser Zwickmühle stecken. Unwillig wie gleichso verärgert mustertet er abermals die braunen Augen des vermeintlichen Kiras und legte sich missmutig den Daumen an die Unterlippe, währenddessen er über sein weiteres Vorgehen zu sinnieren begann. Er musste einen Weg finden, um sich seiner Sache in Bezug auf Zahra sicher sein zu können. Nur wie sollte er das anstellen? Noch dazu wenn all die anderen SOKO-Mitglieder mit im Zimmer waren? Die Gefahr der Wahrscheinlichkeit, das Einer von ihnen eine unüberlegte Handlung unternahm und seinen Plan zu Überprüfung der Geschehnisse im Haftraum damit gefährdete, war ausgesprochen hoch. Vor allem da er ja inzwischen um das unstete Wesen von Matsuda wusste. Aufmerksam richtete sich sein Augenmerk folglich auf die Gruppe von Männern, welche sich abermals angeregt über den Fall und über die Reaktionen von Zahra unterhielten, bevor er sich dann vollständig zu diesen umwandte. „Sie können für heute Schluss machen meine Herren....Sollte sich irgendetwas Neues ergeben, werde ich Sie selbstverständlich über Watari informieren lassen..“ unterbrach seine emotionslose Stimme die Diskussion der Ermittler, welche nun eindeutig irritiert zu L hinüber starrten und erst einmal anscheinend einen Moment brauchten, um seine Worte einen richtigen Sinn abzuverlangen. „Was?...Aber wieso denn?... Ist das ihr Ernst Ryuzaki?...“ kam postwendend die Nachfrage von Mogi, welcher genau das Aussprach was allen anderen ganz deutlich übers ganze Gesicht geschrieben stand. „Ja ist es..“ folgte im selben Atemzug aus L´s Mund, ehe er sich erneut zu seinen Bildschirmen umwandte und somit klar machte, das jegliche Gegenrede zwecklos war. Unschlüssig und ein wenig verwundert schauten sich die Ermittler der Sonderkommission immer wieder gegenseitig an, unterdessen niemand wirklich eine Antwort auf die Stille Frage in ihren Augen zu geben vermochte. Was hatte das zu bedeuten? Eine stumme Frage, die wie ein prall gefüllter Luftballon im Raum schwebte und doch nicht beantwortet werden würde, sodass sich die Mitglieder nach einem minutenlangen hin und her dann doch schließlich schulterzuckend von dem schwarzhaarigen Detektiven verabschiedeten und die improvisierte Ermittlungszentrale kopfschüttelnd wie gleichso irritiert verließen. Mit einem erschöpften Laut streifte ich das letzte Teil von meiner Kleidung von meinem Körper und betrat anschließend vorsichtig die Dusche in dem kleinem Badezimmer, ehe ich die Tür sorgfältig hinter mir zu zog. Behutsam drehte ich sogleich das erfrischende Nass auf und stellte mir die optimale Temperatur ein, bevor ich mich wohlwollend unter den belebenden Schauer begab und genießerisch die Augen schloss. `Was für ein Tag...` ging mir missmutig durch den Kopf und wieder schweiften meine Gedanken zurück zu dem missglückten Besuch beim vermeintlichen Kira. Was war nur mit mir los gewesen? Ich war doch sonst nie so unprofessionell und ließ mich so leicht von jemanden beeinflussen? Nein. Eigentlich war ich ein Profi darin meine Fassade anderen gegenüber aufrecht zu erhalten und somit an die gewünschten Informationen zu kommen, ohne das ich zu illegalen Mitteln greifen musste. Normalerweise trennte ich auch in all meinen Fällen meine Gefühle von meinen Ermittlungen, nur warum war es mir heute nicht gelungen? Wieso nur war ich unter seiner Berührung zur Salzsäule erstarrt und hatte meine eigenen Gedankengänge nicht mehr klar ordnen können? Mit einen hörbaren klatschen schlug ich meine Hand wütend gegen die Wand der Dusche und ich lehnte daraufhin genervt meinen Kopf schwer gegen die kalten feuchten Fliesen, sodass das warme mich umschließende Wasser langsam über meinen Rücken hinabfloss. Nachdenklich beobachtete ich die funkelnden Perlen, welche sich wie in einer Tropfsteinhöhle langsam von den durchnässten Spitzen meiner Haare lösten und versuchte nur einen klaren Gedanken in dem Chaos meines Verstandes zu finden. Was hatte sich an Light nur so sehr verändert, das es mich in solch einer Form in meinen Ermittlungsergebnissen verunsichern konnte? Er war Kira. Punkt, Aus, Ende. Das bewiesen sämtliche Fakten die wir zu diesem Fall gesammelt hatten, auch wenn wir immer noch nicht wussten wie er all die Verbrecher töten konnte, ohne auch nur in irgendeiner Form eine Spur zu hinterlasse. Doch wieso wollte mich mein Bauchgefühl einfach nicht in Ruhe lassen? Warum war da ständig diese mahnende Stimme in mir, welche mich versuchte vom Gegenteil zu überzeugen? Das Alles wollte einfach keinen Sinn für mich ergeben. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht, doch war ich immer noch nicht in der Lage dazu, das „Was“ genau zu bestimmen. Es wurmte mich einfach nur unaussprechlich, das mir die Situation mit Light so sehr entglitten und ich zudem tatsächlich auch noch auf L´s Hilfe angewiesen gewesen war, um mich aus meiner Blockade wieder zu befreien. Was wenn er nicht da gewesen wäre? Was wenn ich wirklich ganz alleine mit dem vermeintlichen Kira in der Zelle gesessen hätte und ich mich nicht selbständig aus diesem Karussell der Verwirrung entziehen hätte können? Schon alleine bei dem Gedanken daran lief mir ein eisiger Schauer über den Rücken, welcher mich sogleich beunruhigt frösteln ließ, sodass sich jedes feine Haar auf meinem Körper widerwillig aufzustellen begann. Das Geschehende heute hatte mir gezeigt, wie unvorsichtig und schwach in den letzten Monaten geworden war und das mich dieser Fall ausnahmslos an den Rand meiner physischen und psychischen Grenzen trieb. Es war der ein Fall, der mit keinem anderen auf der Welt vergleichbar war und der einem im nur einem Bruchteil einer Sekunde der Unvorsichtigkeit alles nehmen konnte, was man besaß. Einschließlich des eigenen Lebens. Abermals durchlief ich in Gedanken all meine Erinnerungen an die bereits vergangenen Monate, in welchen ich nun schon ein offizielles Mitglied der SOKO war und in welchen sich fast mein gesamtes Leben um hundertachtzig Grad gedreht hatte. Lina´s Tod war der Auslöser für meine Auswanderung nach Japan gewesen und nur durch die Jagd auf ihren Mörder war es für mich möglich gewesen, überhaupt an diesen Fall zu geraten. Hätte sich dieser Mistkerl eine andere Person als Opfer ausgesucht, dann wären seine Taten sicherlich immer noch nicht aufgeklärt worden und es hätten noch mehr Menschen ihr Leben lassen müssen. Bei dem Gedanken wurde mein Herz erneut so unendlich schwer und abermals ergriff diese unsagbar quälende Traurigkeit Besitz von mir, denn wie so oft schlich sich gleichzeitig auch wieder das Gesicht von Lina in meinen Verstand zurück. Doch eines hatte ich inzwischen Begriffen. Der Schmerz des Verlusts und meine damit verbundenen Erinnerungen würden niemals ganz verschwinden. Ich konnte sie lediglich in eine weit entfernte Ecke meiner Selbst verbannen und musste einfach lernen mit dieser Tatsache zu leben. Bestärkend atmete ich einmal tief durch und versuchte mein gemartertes Herz wieder ein wenig zu beruhigen, bevor sich daraus ein ganz anderer Gedanke in meinen Kopf zu manifestieren begann. Hätte es diesen Vorfall damals nicht gegeben, dann wäre ich jetzt nicht in Japan und würde versuchen diesen Massenmörder namens Kira zu überführen. Das bedeutete ebenso auch, das ich ohne Lina´s Ableben wahrscheinlich niemals auf L getroffen wäre und mich somit auch niemals hätte in ihn verlieben können. Ein trauriges wie gleichso wehmütiges Schmunzeln legte sich bei diesen Gedankengängen auf meine Lippen und eine kleine salzige Träne fand ihren Weg lautlos über mein Gesicht. `Das nennt man wohl Ironie des Schicksals...` dachte ich bitter und schüttelte leicht meinen braunen Haarschopf. Es war seltsam und ich hasste mich alleine auch nur für das aufkommen dieses Gedanken, aber auf eine gewisse Art und Weise war ich Lina in diesem Augenblick aus ganzem Herzen mehr als dankbar. Sie hatte mich Dinge gelehrt die ich ohne sie niemals erfahren hätte und mir die positiven Seiten des Lebens gezeigt. Nur durch Sie war ich hier und hatte den Menschen gefunden, dem mein Herz gehörte. Lina war der Grund dafür, das ich gelernt hatte was Liebe ist und wie man sie mit anderen Menschen teilte. Meine Freundschaft mit ihr hatte mich zu L geführt. Ein erneutes trauriges Lächeln machte sich auf meinem Gesicht breit und meine heißen Tränen vermischten sich vollständig mit dem sanftem Kribbeln des wärmenden Schauers über mir, während sich in meinem Herzen ein seltsamer Zwiespalt zwischen Schmerz und Glück einfand. Ich hatte nach all den Monaten der Trauer und der Einsamkeit endlich wieder einen Sinn in meinem Leben gefunden. Etwas wofür es sich zu leben lohnte und wofür ich mit all meiner mir noch verbleibenden Kraft kämpfen würde. Erst hatte es nach ihrem plötzlichen Tod nur noch meine Arbeit als Kriminalbeamtin gegeben, welche sich wie eine Stütze in meiner Seele auf mein Leben ausgewirkt hatte. Doch nun wurde mir schlagartig bewusst, das meine Tätigkeit als Ermittlerin nicht mehr das einzigste war, das meinen Willen zu Leben aufrecht erhielt. Nein, es war ein sturer und undurchschaubarer Detektiven, welcher mich ständig mit seiner Art auf die Palme brachte und dessen wahres Ich noch nicht geschafft hatte zu entschlüsseln. Sofort schlug mein Herz einen neuen schnelleren Takt an, denn auch wenn ich mir inzwischen selbst eingestanden hatte das ich mehr als nur simple Zuneigung für L empfand, so war mir dennoch nie wirklich bewusst gewesen wie wichtig er tatsächlich für mich geworden war. Selbst wenn er meine Gefühle vielleicht nicht erwidern mochte, so machte mich diese tiefe Liebe für ihn doch irgendwie stärker und ich war fest dazu entschlossen für meine Ziele kämpfen, sodass mich nicht einmal Kira davon abhalten könnte. So etwas wie heute würde mir nicht noch ein zweites Mal passieren. Ich durfte nicht zulassen, das jemand wie Kira die Oberhand in diesem Spiel auf Leben und Tod gewann und dadurch die Chance bekam, seine furchtbaren Taten fort zu setzten. Nein. Light hatte sich zwar in irgendeiner Form verändert, aber ich durfte mich nicht davon beeinflussen und mich dadurch von eindeutigen Beweisen abringen lassen. Um diesen Fall zu lösen brauchte ich beides. Kopf und Herz. Soviel war mir inzwischen klar. Aber ich musste aufpassen, das ich die Grenze die das Gleichgewichts der beiden Faktoren in der Waage hielt, nicht einfach blindlings überschritt und mir somit das Genick brach. Mit neuer Entschlossenheit in den Augen trat ich erhobenen Hauptes aus der Dusche und klaubte mir eines der frisch duftenden Handtücher vom Stapel, unterdessen ich den noch immer in mir brodelnden Ärger über mein eigenes Versagen versuchte einfach tapfer herunter zu schlucken, bevor ich mein nasses Ebenbild nachdenklich im Spiegel begutachtete. Die Geschehnisse der Vergangenheit waren noch immer ganz deutlich als blasse Narben auf der Haut meiner Körpers zu erkennen und würden mich wohl immer wie ein stummes Mahnmal für den Rest meines Lebens begleiten. Vorsichtig strich meine Hand über die alte Wund an meinem Arm, welche mir Lina´s Mörder in der Nacht seiner Festnahme zu gesetzt hatte und wanderte anschließend hinunter zu der inzwischen verheilten Schusswunde an meinem Bein, die mich immer an diesen Stalker erinnern würde, bevor ein kurzes resigniertes Aufseufzen meine Lippen verließ. `Alles hinterlässt seine Spuren......ob nun sichtbar oder unsichtbar...` mahnte mich leise mein scharfer Verstand und mein Blick fiel abermals auf die mir entgegen starrende Frau im Spiegel. War das dort immer noch ich? Das Bild vor mir war mir irgendwie so vertraut und doch konnte ich winzig kleine Spuren der Veränderung darin entdecken, die wohl ohne Frage auf die anstrengenden letzten Wochen und Monate zurück zuführen waren. Mein Gesicht war eindeutig dünner geworden und auch der Ausdruck in meinen Augen war nicht mehr der Selbe wie zuvor. Wer würde ich sein, wenn wir diesen Fall endlich aufgeklärt haben und Kira ein für alle Mal hinter Gittern saß? Nochmals verließ ein bestürztes Seufzen meinen Mund, währenddessen ich über meine eigenen wirren Gedanken belustigt den Kopf schüttelte und mich dann anschließend daran machte, meine Haare zu einem einfachen bequemen Zopf zu binden. Nachdenklich drehte ich mich zu der Stelle, wo ich gewohnheitsmäßig meine Wechselsachen zurecht legte, als ich jedoch plötzlich mitten in der Bewegung ruckartig zu Stein erstarrte und mit offenen Mund vor mich hin stierte. `Das kann doch jetzt echt nicht Wahr sein oder?...` polterte auch sogleich mein verstimmter Verstand los, während ich mir zeitgleich mit der Hand vor den Kopf fasste und mich genervt rücklings gegen die Wand lehnte. Ich hatte doch tatsächlich bei all dem Ärger über mich selbst wieder einmal vergessen, mir frische Sachen zum Wechseln mitzunehmen. `Du lernst auch nichts aus deinen Fehlern oder Mädchen?...` kam postwendend spottend von meinen Gedanken hinterher und ein deutlicher Ausdruck von Unwillen machte sich prompt auf meinen Gesichtszügen breit, als mein Augenmerk anschließend auf die schmutzigen Klamotten fiel. Missmutig schaute ich an meinen spärlich bedeckten Körper hinab und neuerlich konnte ich über meine eigene Gedankenlosigkeit wiederholt nur verständnislos den Kopf schütteln, bevor ich mich abermals dazu entschloss den Weg zurück in mein Zimmer erneut nur mit einem Handtuch bekleidet anzutreten. `Immerhin kann ich mit solch einer Aktion hier sowieso niemanden mehr Schocken....` kommentierte mein Verstand zusätzlich nochmal meine prekäre Lage, unterdessen ich nur noch erschöpft mit den Schultern zucken konnte und mir wie schon einmal einfach die alten Sachen unter den Arm klemmte. Mit einem tiefen Atemzug legte ich verstimmt meine Hand auf das kalte Metall der Türklinke und schloss kurz bestärkend meine Augen, denn auch wenn ich kein Problem mit meinem Körper hatte, so war die Situation in die ich mich gerade selbst mal wieder manövrierte einfach nur unglaublich skurril. Nicht nur das ich neuerlich halb nackt durch das komplette Hauptzimmer musste, nein, mehr noch beunruhigte mich der Gedanke daran auf L zu treffen, denn jetzt war die Lage doch ein wenig anders als beim ersten mal. „Augen zu und durch“ machte ich mir selber Mut und prüfte noch einmal abschließend den Sitz des Handtuchs um meinem Körper, ehe ich mit einer fließenden Bewegung die Tür öffnete und vollkommen unerwartet geradeaus in zwei emotionslose schwarze Seen starrte. L hatte inzwischen mal wieder genug von der ewigen Warterei auf Zahra gehabt, denn er wollte endlich Gewissheit über diese beunruhigende Situation mit Light bekommen und somit nicht nur seinen Verstand sondern auch seine Gefühlswelt wieder ein wenig milder zu stimmen. Es verärgerte ihn noch immer, das er sich überhaupt darauf eingelassen hatte und dadurch in gewisser Hinsicht sogar seine eigene Ermittlungsarbeit gefährdet hatte, nur weil ihm diese nicht schweigen wollenden Gefühle für Zahra so arg zugesetzt hatten. Mit entschlossenem Blick hatte er sich missmutig von seinem Platz erhoben und war dann langsam wie ebenso aufmerksam hinüber zu der Tür des Badezimmers geschritten, denn im Augenblick wusste er nicht genau zu sagen was passieren würde, wenn er Zahra ohne Vorwarnung im Bad überraschte. L konnte einfach nicht einschätzen, wie sich ihr Verhalten im Falle einer Manipulation von Light auf solch eine prekäre Lage auswirken würde und gemahnte sich daher selbst zu allerhöchster Vorsicht. Doch in dem selben Moment, als er an seinem Ziel angekommen war, öffnete sich urplötzlich die Tür und eine knapp verhüllte Zahra stahl sich augenblicklich in sein Blickfeld, was bei ihm sogleich eine unverhoffte wie ebenso heftige Explosion an Emotionen in seinen Körper auslöste. Abrupt blieb der schwarzhaarige Detektiv wie angewurzelt stehen und bemühte sich darum sein ihm den Atem raubenden Herzschlag irgendwie wieder unter seine Kontrolle zu bringen, währenddessen seine Augen ohne sein bewusstes Zutun immer wieder über das Gesicht und den Körper der jungen Frau vor ihm tasteten. Für eine kurze Zeit war sein logischer Verstand einfach wie ausgelöscht und kehrte erst mit dem Vernehmen eines spitzen Aufschreis wieder langsam zu ihm zurück, ehe er in ein ziemlich empört dreinblickendes Gesicht schaute. Mein Herz setze für mehre Sekunden gänzlich aus und ich wich instinktiv ein Schritt schritt zurück, als ich L direkt vor meinen Augen wieder fand, während ich entsetzt das schützende Handtuch vor meinen Körper umklammerte, welches sich durch meine überhastete Bewegung unglücklicherweise von seinen Platz gelöst hatte. Vollkommen sprachlos wie gleichso irritiert starrte ich in das ebenso völlig perplex wirkende Gesicht von Ryuzaki und die Zeit um uns herum schien für etliche ungläubige Minuten absolut still zu stehen. Meine Gedanken rasten haltlos durch das Chaos aus Gefühlen in meinen Kopf und mein Puls schien sich mittlerweile nicht mehr im Bereich des rationalen zu bewegen, ehe ich mir endlich meiner peinlichen Situation richtig bewusst wurde und ich mir mit fahrigen Händen eiligst erneut das rettende Handtuch um meinen Körper wickelte. „Sag mal hast du sie eigentlich noch alle Ryuzaki?...Was machst du hier vor der Tür, wenn ich gerade unter der Dusche bin?...Bist du jetzt etwa unter die Spanner gegangen oder was?..“ durchbrach meine deutlich verärgerte Stimme die uns umgebende Stille und meine Augen wurden von Sekunde zu Sekunde immer dunkler, unterdessen ich aufgebracht auf meinen Lippen herum knabberte. Hatte der jetzt wirklich nen kompletten Vogel? Was fiel ihm eigentlich ein hier vor dem Bad herum zu schleichen? Wollte er etwa abermals ohne jegliche Vorwarnung den Raum stürmen, nur weil ihm irgendeine fixe Idee keine Ruhe ließ? Der war doch echt unglaublich. Abwartend besah ich mir finster die nun ebenso dreinblickenden schwarzen Seen vor mir und festigte nochmals meinen Griff um das schützende Handtuch, indessen meine Gefühle immer wieder neue Blitze durch meinen Körper jagten. L besah sich prüfend wie ebenso wachsam die unruhigen Spiegelungen auf dem Gesicht der jungen Frau und verfluchte nebenher wohl zum hundert tausendsten Mal seine vollkommen außer Kontrolle geratenen Emotionen, denn der Anblick von Zahra ließ ihn eine Unruhe spüren, die er noch nie zuvor in seinem Leben gekannt hatte. Warum brachte ihm diese spärlich bekleidete Frau nur so durcheinander? Er hatte doch schon bereits mehr als einmal den Körper einer nackten Frau gesehen und immer hatte ihn das nicht wirklich interessiert, aber bei ihr war es irgendwie etwas völlig anderes. Lag es vielleicht an den Gefühlen, die er für sie verspürte? „Nein...Es gibt da etwas, das ich mit dir Besprechen muss...“ gab er knapp erklärend preis und bemühte sich darum, sich nichts von seinen überreagierenden Körper anmerken zu lassen, unterdessen er die junge Frau genauestens im Auge behielt. Meine Brauen rutschen umgehend ein Stück in die Höhe, als ich seine Worte vernahm und meine Laune sank noch ein ganzes Stück weiter in den Keller, den L bestätigte gerade das, was ich im Vorfeld schon längst vermutet hatte. Der hatte wirklich Nerven, mir das auch noch einfach so ins Gesicht zu sagen. Hatte er den gar kein bisschen Respekt vor der Privatsphäre von anderen Personen? `Die Frage hättest du dir sparen können oder?....` erklang postwendend die Stimme meines Verstandes in meinem Kopf und ich hatte wahrlich zu kämpfen, um meinen Ärger über seine Aktion wie auch meine überschäumenden Gefühle für ihn nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. „Aber nicht, wenn ich gerade im Bad bin, verstanden?...“ folgte auch schon bissig von mir, bevor ich meinen Blick irritiert einmal durch das komplette Zimmer schweifen ließ und sich sogleich ein mehr als fragender wie gleichso misstrauischer Ausdruck bei mir breit machte. „Wo ist der Rest?...“ fragte ich lauernd und besah mir prüfend den jungen Detektiv, welcher mir immer noch unumwunden entgegen starrte. „Ich habe sie für heute nach Hause geschickt...Es bringt nichts, wenn sich die gesamte Sonderkommission hier aufhält, solange wir keine neuen Ermittlungsansätze haben....“ kam ungerührt von ihm zurück und maß Zahra abermals abschätzend mit seinen dunklen Augen. Egal wie, aber er würde seine Antworten auf seine Fragen bekommen. Erneut machte mein Herz einen überraschten Hüpfer und ohne das ich es wollte, driften meine Gedanken in eine Richtung, welche mir sofort einen kleinen rötlichen Schimmer auf die Wangen zauberte. Ich war alleine mit ihm und ich trug gerade nichts als ein kleines einfaches Handtuch. Ich war mir sicher, er würde niemals irgendetwas anstößiges versuchen und zudem war mir diese Art von Situation mit ihm nun wirklich nicht mehr allzu fremd, doch seit ich mir meiner Liebe für ihm bewusst war, ließen mich solche Augenblicke nicht mehr ganz so kalt wie früher. `Schalte verdammt noch mal dein Kopfkino aus Mädchen...`mahnte mich sogleich auch schon mein verdrehter Verstand, sodass ich kurz aber heftig meinen braunen Haarschopf schüttelte, um diese Fantastereien wieder aus meinen Kopf zu verbannen. „Wie auch immer....“ meinte ich anschließend schulterzuckend zu ihm und wandte mich daraufhin immer noch kopfschüttelnd in die Richtung von meinem Zimmer, als ich plötzlich am Arm ergriffen wurde und ein überraschter Laut meine Lippen verließ. L besah sich stillschweigend die Reaktionen von Zahra und ihm entging keineswegs der leichte Anflug von rot auf ihren Wangen, was ihn umgehend erst mal gehörig verwirrte. Was hatte das jetzt schon wieder zu bedeuten? War ihr diese Situation etwa unangenehm? Abwegig waren diese Überlegungen sicherlich nicht, doch warum hatte sie dann früher nie so darauf reagiert? War das vielleicht ein Anzeichen auf eine Manipulation von Kira? Sofort übernahm sein Verstand erneut die Kontrolle über seinen emotionsgeladenen Körper und mit einer schnellen gezielten Bewegung hielt er Zahra davon ab, das Zimmer zu verlassen, denn erst musste diese Sache ein für alle mal aufgeklärt werden. Er durfte sich jetzt auf keinen Fall von ihr oder seinen Gefühlen beirren lassen. Meine Augen wurden groß und spiegelten Überraschung wie gleichso Irritation wieder, als mich L bestimmend zurück hielt und plötzlich eisern gegen die nächstbeste Wand drückte. Schlagartig stieg mein Puls noch einmal an und ich klammerte verbissen meine freie Hand ins Handtuch, um ein erneutes entschwinden dessen zu verhindern, bevor ich perplex in das Gesicht des Schwarzhaarigen aufschaute. Was ging den jetzt auf einmal ab? Hatte der eigentlich noch alle Latten am Zaun? Was hatte ich ihm den bitteschön getan, um so behandelt zu werden? Doch ehe ich mich aus meiner mich vollständig ergreifende Starre wieder lösen und ihm eine dementsprechende Antwort auf sein Handeln zukommen lassen konnte, vernahm ich auch schon seine tonlose aber trotz dessen nicht minder drohende Stimme in meinen Ohren. „Was ist da vorhin in der Zelle zwischen Dir und Light vorgefallen?“ kam dunkel über seine Lippen und beobachte prüfend die sich widerspiegelnden Gesichtszüge der jungen Frau, indessen er die sich nun endgültig überschlagenden Reaktionen in ihm zu unterdrücken versuchte. Diese Nähe war schon fast zu viel für ihn und doch sah er im Augenblick keine andere Möglichkeit, sich schnellstmöglich eine Antwort auf diese Frage zu verschaffen. Kurz schlich sich ein irritiertes Blinzeln in meinen überrumpelten Gesichtsausdruck und für einen Moment war für mich nicht logisch fassbar, was er eigentlich damit meinte, denn in meinen Kopf herrschte einfach nur erneut ein unaussprechliches Chaos. Er war mir so verdammt nahe und meine Gefühlswelt schien gerade jetzt den letzten Funken des rationalen Denkens in meinem Verstand vollständig verschluckt zu haben, bis ich es dann doch endlich schaffte meine abdriftenden Gedanken wieder zurück auf den logischen Pfand zu bringen. „Sag mal...geht´s dir Danke?...Lass mich gefälligst los...“ empörte ich mich umgehend, nachdem ich meine Kontrolle über mich Selbst zurück erobert hatte. „Erst will ich, das du mir erklärst, was da los war...“ warf L prompt zurück und verstärkte nochmals seinen Griff, unterdessen er in die nun abermals dunkel funkelnden Augen von Zahra blickte. „Verdammt noch mal....Ich weiß es doch selber nicht...Irgendetwas in mir hat mir gesagt, das ich ihm glauben soll.....aber mein Verstand sagt mir, das er Kira ist....Ich war einfach nur verwirrt ok?“ meinte ich sauer und schenkte ihm im selben Atemzug nochmals einen bösen Blick, derweilen ich mich irgendwie aus seinem Griff zu befreien versuchte. „Verwirrt also....Ich glaube dir nicht....Kann es nicht vielleicht eher sein, das er dich versucht hat zu manipulieren?..“ harkte der junge Detektiv sogleich eisern nach und sah Zahra indessen nur noch prüfender in ihre blaugrauen Augen, welche ihm weiterhin verärgert wie gleichso ungläubig entgegen blickten. Mir fiel fasst alles aus dem Gesicht, als ich mir seiner Gedanken bewusst wurde und konnte ihm für einige Minuten lediglich sprachlos entgegen starren, bevor ich endlich meine Worte wieder fand. „Was?...Glaubst du wirklich, ich würde mich von jemanden wie Light beeinflussen lassen?...Niemals...Es war nichts dergleichen...Verdammt nochmal L glaub mir doch...“ versuchte ich es noch einmal und sah im indessen eindringlich entgegen, während mein Herz immer härter gegen meinen Brustkorb zu hämmern begann. Ja es hatte für ihn so aussehen müssen und ich hätte an seiner Stelle sicherlich ähnliche Schlussfolgerungen gezogen, aber es war nicht so. Ich war immer noch ich selbst. L beobachte unterdessen weiterhin stillschweigend die Spiegelungen in ihren Augen und nichts darin deute für ihn auf eine Lüge hin. Aber konnte er ihr wirklich so schnell glauben? „Was wenn es doch so ist und es dir nur nicht bewusst ist?.....Man könnte aber auch annehmen, das dein Interesse an Lights Person im nach hinein doch noch gestiegen ist...“ erklang die erneute skeptische wie gleichso forschende Stimme von ihm in meinen Ohren und ich konnte nur noch vor entsetzten die Luft ausstoßen, als ich seine erneuten Unterstellungen vernahm. Was ging da eigentlich jedes mal in seinem Kopf ab? Hatte ich ihm den nicht schon hundert mal gesagt, das ich rein gar nicht an Light interessiert war? War es denn tatsächlich so schwer zu begreifen? „Kannst du diesen Schwachsinn nicht langsam mal lassen?...Wie oft muss ich es dir denn noch sagen, damit du es endlich verstehst?...Ich habe keinerlei Gefühle für Light und er hat mich auch nicht manipuliert...Ich bin immer noch ich....Und jetzt lass mich endlich los, verstanden...“ gab ich aufgebracht von mir und spürte wie mein Körper sich unter all den in mir aufkeimenden Gefühlen immer weiter aufzubäumen begann. L war unschlüssig in seinen Schlussfolgerungen, denn alles was er auf ihrem Gesicht, in ihren Augen und auch in ihren Worten lesen konnte, spiegelte für ihn eindeutig die Wahrheit wieder. Aber konnte er sich darauf auch hundertprozentig verlassen? Was sollte er nun glauben? Konnte er ihren Worten wirklich vertrauen? „Woher soll ich wissen, das du nicht lügst?“ folgte auch schon abschätzend von ihm und meine Augen wurden für einen kurzen Augenblick deutlich von Traurigkeit und Hilflosigkeit übermannt. Wie sollte ich es ihm nur begreiflich machen? Was konnte ich tun, damit er mir glaubte? Mir wurde mein Brustkorb immer enger und meine Gedanken hasteten durch den Irrgarten der Erinnerungen, auf der Suche nach der Antwort für diese ausweglos erscheinende Frage. Dann jedoch schlichen sich plötzlich die Worte von Watari wieder in mein Gedächtnis zurück und mir fiel schlagartig ein Satz ein, denn ich schon einmal L gegenüber erwähnt hatte. Meine Augen suchten instinktiv die seinen und ich wog in meinem Kopf all die Möglichkeiten ab, die mir irgendwie in den Sinn kamen. Aber da war schlussendlich nur noch Eines was mir in diesem Moment einfiel, um ihn von der Aufrichtigkeit meiner Worte zu überzeugen. „Ich habe es dir doch schon einmal gesagt L....Man spürt es einfach, wenn es ehrlich gemeint ist...“ flüsterte ich ihm mit einem sanften Lächeln zu, bevor ich mich kurzerhand zu ihm vorbeugte und meine Lippen zärtlich auf die seinen legte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)