L - You have changed my World von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 32: Zwischen Theorie und Praxis --------------------------------------- Zwischen Theorie und Praxis Schleppend kehrte mein Bewusstsein langsam aus den dunklen Sphären meiner Traumwelt zurück in die für mich zurzeit immer etwas Neues bereitzuhalten scheinende Realität des Lebens und bemerkte sofort, dass mir irgendjemanden gerade ganz nah sein musste, denn ich konnte deutlich die Wärme, den Geruch und auch den leichten Atem einer andren Person auf meiner Haut wahrnehmen. Sofort schnellte mein Puls in die Höhe und beschleunigte mein erschrockenes Herz auf eine beängstigende Geschwindigkeit, welche mir das Gefühl gab, das dieses sogleich den Versuch unternehmen würde, sich flüchtend einen Weg aus meinen Brustkorb zu suchen. Ein wahrer Schwall an kribbelnden Gefühlen begann gleichzeitig meinen Körper zu ergreifen, währenddessen ich weiterhin alarmiert den nicht gerade unangenehmen Geruch der vermeintlich anderen Person in mich aufnahm und sich bei jeden mich treffenden gehauchten Atemzug eine wohlige Gänsehaut auf meiner Haut auszubreiten begann. Was war hier los und warum war mir jemand so verdammt nahe, obwohl ich doch schlief? Wer machte so etwas? Alle meine Sinne waren bis aufs äußerste geschärft und überfielen meinen überraschten Körper mit einer regelrechten Explosion aus den verschiedensten Emotionen, sodass mir immer wieder abwechselnd erneut heiß und kalt wurde. Auf jede noch so kleine Berührung oder Wahrnehmung schien ich gerade einfach nur hypersensibel zu reagieren, wodurch mein Verstand von einer Sekunde zur anderen mit ständig wechselnden Wellen aus aufwühlenden Gefühlen konfrontiert wurde, die mich gerade einfach nur vollkommen überforderten. Alles in mir spielte anscheinend nur noch komplett verrückt und entzog meinen Körper somit regelrecht meiner Kontrolle, sodass ich es erst nach einigen Minuten überhaupt schaffte, die Befehlsgewalt über meine Augenlider wieder zu erlangen. Quälend langsam begann sich diese endlich meinem Willen zu unterwerfen und als ich es dann doch noch schaffte meine Augen müde blinzelnd zu öffnen, starrte ich völlig überrascht wie ebenso ungläubig in die zwei dunklen Seen von L, welche nur noch wenige Zentimeter von den meinen entfernt waren. Schlagartig stand die Welt um mich herum still, als ich mir seiner unerwarteten Nähe bewusst wurde, indessen mein Herz schmerzhaft noch einen Gang zu legte und mich abermals eine wahre Welle an atemraubenden Gefühle überrollte. Was hatte das hier gerade alles zu bedeuten? Wieso war er so nah an meinem Gesicht? Was machte er hier überhaupt? Eine unzählige Masse an Fragen brach in einem einzigen Moment unweigerlich über mich herein und verwirrten meine ohnehin schon abstrusen Gedankengänge nur noch mehr. Nicht um mich herum schien im Moment noch existent zu sein, denn alles zu was ich im Augenblick im Stande war, wurde unweigerlich von dem nun tobenden Chaos in meinem Inneren bestimmt, so dass ich abermals vollkommen Willenlos in diesen dunkeln Augen heillos zu ertrinken drohte und das versorgen meiner Lunge mit Sauerstoff zu einer wahren Herausforderung wurde. L starrte geschockt wie ebenso ungläubig auf die sich langsam öffnen Augenlider der jungen Frau unter ihm und konnte sich dennoch nicht dem bevorstehenden Unheil in irgendeiner Art und Weise entziehen, denn immer noch hatte die fesselnde Unruhe von ihm Besitz ergriffen, was es ihm schier unmöglich machte sich zu bewegen. Wie versteinert fixierte er entsetzt das Gesicht von Zahra, derweilen in ihm ein noch nie zuvor dagewesenes Chaos an Gefühlen tobte und seinen Herzschlag ins unermessliche trieb. Keinen seiner Gedanken konnte er mehr analysieren oder gar deuten, denn alles in seinem Kopf schien auf einmal bedeutungslos zu sein, als er in die ihm völlig schockiert entgegenblickenden blaugrauen Augen der jungen Frau unter ihm geradezu versank. Noch nie war er freiwillig jemanden so nahe gekommen wie in diesem einen Augenblick und auch wenn ihm die brausenden Wellen an Emotionen gerade einfach nur zu überrennen drohten, konnte er dennoch nicht vor ihnen fliehen. Weder sein Verstand noch sein Körper wollten ihm jetzt noch gehorchen und so sehr L auch im Moment versuchte sich aus diesem lähmenden Bann zu befreien, es gelang ihm einfach nicht. Nur noch wenige unbedeutende Zentimeter trennten noch ihre Gesichter von einer Berührung und doch war keiner der Beiden dazu imstande sich dem Andren in diesem Augenblick zu entziehen, sodass sie sich einander weiterhin nur wortlos in die entsetzt dreinblickenden Augen starrten. Sekunden wurden zu Minuten. Minuten, in denen weder Zahra noch L zusagen vermochten was gerade mit ihnen geschah, denn je mehr sie sich gegen diese unsichtbaren Fesseln stemmten, welche die Beiden so unnachgiebig in dieser Position gefangen hielten, desto enger schienen sich diese um sie herum zusammen zu ziehen. Jeder von ihnen versuchte für sich alleine das sie aufwühlende Chaos an Emotionen in ihrem Innersten auf die ein oder andere Art erfolgreich zu bekämpfen und dieser sich immer weiter zuspitzenden wie gleichfalls verwirrenden Situation zu entfliehen, aber weder L noch Zahra hatten die Kraft dazu ihren gelähmten Körper endlich wieder unter ihre Kontrolle zu bekommen. Plötzlich jedoch wurde ich völlig überraschend aus diesen mich gefangen haltenden dunklen Seen gerissen und vernahm kurz darauf perplex wie ebenso erschrocken ein kurzes schockiertes Aufkeuchen gefolgt von einem dumpfen poltern, welches mich im selben Moment wieder in die irritierende Realität des hier und jetzt zurück stieß. Ruckartig setzte ich mich auf und schaute mich eiligst nach dem Verbleib des schwarzhaarigen Detektives wie auch nebenbei für den Grund seines unerwarteten Abgangs um, was mir beim Erkennen dieses im darauf folgenden Augenblick umgehend ungläubig die Gesichtszüge entgleiten ließ. Vollkommen verdattert hockte ich auf dem Sofa und besah mir fassungslos die sich abspielende Szene vor meinen Augen, bevor sich ein amüsiertes Grinsen auf meine Lippen schlich und ich kurz darauf belustigt Auflachen musste. Da lag nun der große Meisterdetektiv wie ein Maikäfer auf dem Rücken und versuchte sich vergeblich gegen meinen Retter in der Not zur Wehr zu setzten, währenddessen dieser triumphierend auf ihm thronte und ihm nachdrücklich drohend seine Zähne zeigte. L hatte es gerade einfach nur kalt erwischt gehabt, denn durch den lähmenden Bann des in ihm tobenden Chaos, hatte er weder den unliebsamen Hund von Zahra bemerkt gehabt, noch schnell genug reagieren können um sich gegen diesen irgendwie zu verteidigen, sodass ihn Choco durch einen gezielten Sprung mit Leichtigkeit von den Füßen geholt hatte. Nun lag er hilflos wie ebenso verärgert unter dem ihm böse entgegen blickenden Tier und verfluchte sich in Gedanken selbst für seinen mehr als missglückten Selbstversuch, der ihn unbestreitbar in diese für ihm nicht gerade angenehme Lage gebracht hatte. Niederlagen waren ohnehin schon eine unbestreitbare Qual für ihn, aber gleich zwei dieser Art und zudem noch durch einen streunenden Hund wie Choco, ließ seine inzwischen eh schon abtrünnige Laune bis unter den Gefrierpunkt sinken. Er hatte sich selbst schlichtweg überschätzt und diese unerwünschten Gefühle in ihm, wie auch die unfreiwilligen Regungen seines Körper einfach nur heillos unterschätzt gehabt, was ihn zweifelsohne zusätzlich noch weiter gegen den Strich ging, denn so ein Chaos hatte er nun wahrlich nicht vorausberechnet gehabt. Zwar hatte L gedanklich alle ihm erdenklich Optionen im Vorfeld sorgfältig abgewogen gehabt, aber nicht mal die für ihn schlimmste Möglichkeit war an das zuletzt eingetroffene heran gekommen. Dass er sich mit dieser Aktion selbst ausschalten könnte, war ihm zwar unterbewusst sehr wohl bekannt gewesen, dennoch hatte er es einfach nicht wahr haben wollen und das war im Nachhinein gesehen wohl die am schwerwiegendste Niederlage von allen. Nun steckte L wirklich in einer ziemlich verstrickten Zwickmühle, denn nicht nur das er die Situation unterschätzt und Zahra ihn bei seinem kleinem Versuch erwischt hatte, nein, jetzt lag er auch noch wehrlos auf den Boden und hatte einen anscheinend recht wütenden Choco auf sich zu sitzen, welcher ihm zur Zeit gerade mal so das Atmen zu erlauben schien. Noch immer tobte diese beängstigende Flut an Emotionen durch seinen ohnehin schon verwirrten Körper und jagten seinen Puls in schwindelerregende Höhen, indessen er mehr als missmutig abwechselnd die allen Anschein nach recht amüsierte Zahra und dann wieder den leise knurrenden Hund auf ihm mit seinen schwarzen Augen fixierte. Ich saß derweilen belustigt den Kopf schüttelnd und mit angezogenen Beinen auf dem Sofa, währenddessen ich mir immer noch ungläubig das skurrile Bild vor mir besah. Choco hatte wohl meine körperlichen Veränderungen gespürt gehabt und wollte mich demzufolge wahrscheinlich so auf seine eigen Art und Weise beschützen, in welcher Ryuzaki ganz klar den Kürzeren gezogen hatte. Immer noch schossen mir tausende und abertausende an Fragen durch den Kopf, derweilen mein Herz trotz allen noch immer keinerlei Anstalten machte, sich endlich wieder seinem normalen Rhythmus anzupassen und somit aufhörte, mein Blut wie auf einer Wildwasserbahn durch meine Adern zu jagen. Was hatte das alles zu bedeuten gehabt? Wieso war er mir so nahe gewesen und das obwohl ich geschlafen hatte? Mit hochgezogen Brauen blickte ich nachdenklich hinunter zu L, welcher nicht gerade wohlgesonnen zu mir heraufschielte und behielt indessen wachsam den aufgewühlten Choco im Auge. Hatte der Hund vielleicht irgendetwas gespürt was ihn so sehr verunsichert hatte, das er Ryuzaki zurecht wies oder war dieser einfach nur Eifersüchtig auf die ihm entgangene Aufmerksamkeit gewesen? Das L mir etwas tun würde hielt ich für absolut ausgeschlossen, denn auch wenn viele seiner Ermittlungsmethoden und Marotten mir nicht wirklich in den Kram passten, so war er doch trotz allem ein Mann der für die Gerechtigkeit einstand. Wieso war mein Hund also der Meinung gewesen, mich beschützen zu müssen? Mit einem hörbaren Seufzen atmete ich erstmal tief durch und versuchte die wallenden Gefühle in meinem Herzen ein wenig milder zu stimmen, ehe ich mich doch endlich dazu entschloss L aus seiner unglücklichen Lage wieder zu befreien. „Schluss Choco. Es reicht.“ Mahnte ich sogleich mit deutlich fester Stimme das immer noch aufgewühlte Fellknäul, welcher augenblicklich aufhorchte und mit einem letzten irgendwie warnend wirkenden Blick hinunter zu dem Schwarzhaarigen nun wieder von diesem abließ. „Wurde aber auch Zeit. Wenn du den Hund nicht Händeln kannst, dann solltest du ihn lieber wieder abgeben bevor noch irgendjemanden was passiert.“ Kam auch schon prompt missmutig von dem jungen Detektiv, welcher nebenbei misstrauisch den sich nun entfernenden Hund wachsam im Auge behielt. Beim vernehmen seiner Worte fror meine eben noch so gute Laune schlagartig ein und meine Augenbraue begann verärgert unkontrolliert zu zucken, währenddessen ich mürrisch meine Arme vor der Brust verschränkte. Hatte der sie eigentlich noch alle, sich nach dieser Aktion auch noch über meinen Hund beschweren zu müssen? Wer weiß was passiert wäre, wenn Choco nicht dazwischen gefunkt hätte. Was hatte er damit überhaut bezwecken wollen? Wieso war er mir überhaupt erst so nahe gekommen? Die ganze Situation gerade war nicht nur völlig abstrus, sondern machte mich inzwischen sogar wirklich sauer, was in meinem Gesicht wohl auch deutlich abzulesen sein musste. Wie konnte er es eigentlich wagen, sich nach diesem Mist auch noch beschweren zu wollen? Der war doch echt vollkommen daneben. Von Minute zu Minute konnte ich immer deutlicher die in mir aufkommende Empörung und Wut über diesen seltsamen Detektiv spüren, welche sich leidlicher weise auch noch zusätzlich mit meinen sowieso schon aufgewühlten Gefühlen für ihn vermischte und so zu einer wahrhaft explosiven Mischung wurde. „Sag mal geht’s noch? Ich weiß sehr wohl, wie ich mit meinem Hund umgehen muss. Erklär du mir mal lieber, was zum Henker du hier gerade gemacht hast. Warum rückst du mir eigentlich so auf die Pelle, wenn ich schlafe?“ folgte auch prompt verstimmt aus meinem Mund, was ihm gleichzeitig noch einen eiskalten Blick von mir einbrachte. L konnte regelrecht die sich verändernde Stimmung der jungen Frau auf dem Sofa spüren und das ließ ihn augenblicklich alarmiert aufmerken, denn noch mehr Ärger konnte er beim besten Willen nicht gebrauchen. Sein Verstand war bereit an seiner persönlichen Leistungsgrenze angekommen und sein Körper schien an diesem unheimlichen Eigenleben doch tatsächlich Gefallen gefunden zu haben, sodass es dieses wohl gar nicht mehr aufgeben wollte. L wollte einfach nur noch seine Ruhe haben und so schnell wie möglich dieses bizarre Erlebnis mit Zahra vergessen. Wenigstens solange bis sich sein aufgewühltes Inneres endlich wieder beruhigt hatte, aber irgendwie schwante ihm schon, dass er sich gerade nur noch tiefer in dieses Schlamassel hinein manövriert hatte. Doch was sollte er ihr schon sagen? Die Wahrheit war für ihn ausgeschlossen, denn er wusste ja nicht einmal selbst, wie er mit diesem ebend Erlebten umgehen sollte. Also was blieb ihm dann noch, außer ihr eine Notlüge aufzutischen? „Ich wollte nur sicher gehen, dass es dir gut geht. Also lassen wir das Thema.“ Log er unwillig, indessen er sich behutsam wieder vom Boden erhob und unterdessen aufmerksam Zahra wie auch Choco im Blick behielt. Mein Gesichtsausdruck wurde septisch, währenddessen ich den Schwarzhaarigen prüfend bei seinem Tun beobachtete und nebenbei verbissen versuchte, meinen Ärger weiterhin unter Kontrolle zu behalten. „Sicher……Hör auf mich zu verarschen Ryuzaki…….was hatte das gerade zu bedeuten gehabt…?“ gab ich sofort bohrend zurück, was mir von ihm sogleich einen ziemlich finsteren Blick bescherte, ehe er sich verstimmt zurück auf seinen Sessel hockte und mich mal wieder gekonnt zu ignorieren schien. L hatte jetzt gerade sowas von überhaupt keine Lust dazu, sich in irgendeiner Art und Weise ihr gegenüber zu erklären oder für seine Taten Rechenschaft ablegen zu müssen. Er war im Augenblick einfach nur sauer auf sich selbst und seinen vermasselten Versuch, wobei ihm diese unliebsame Unruhe nur noch weiter verstimmte. Meine Augen wurden noch eine Spur dunkler und erneut vergrub ich meine vor Wut zitternden Hände in die Haut meiner Oberarme, derweilen ich schmerzhaft auf meiner Unterlippe zu kauen begann. Was sollte denn das jetzt schon wieder? Er musste doch inzwischen sehr genau wissen, dass er mich mit solch einem Verhalten zur Weißglut trieb. Warum wollte er mir nicht sagen, was der wahre Grund für seine unerwartete Annäherung gewesen war? War es ihm vielleicht unangenehm oder wusste er es selbst nicht so genau? Ein kurzer verächtlicher wie ebenso empörter Laut verließ prompt meinen Mund, währenddessen ich ungläubig hinüber zu dem schwarzhaarigen Detektiv starrte und nebenher fassungslos den Kopf schüttelte. Der war doch echt ne Nummer für sich. Das ging mir gerade einfach nur alles schon wieder zu weit. Konnte er denn nicht einfach mal den Mund aufmachen und mit mir wie ein ganz normaler Mensch reden? `….nein……ganz sicher nicht……eher friert die Hölle zu und Red Bull verleiht wirklich Flügel……` war mein folgender sarkastischer Gedanke dazu und besah mir resigniert den starrsinnigen Mann auf dem Sessel. „Du hast echt nen Vogel Ryuzaki…….aber gut wenn du nicht darüber reden willst, dann lass es halt………ich gehe jetzt schlafen und wehe ich erwische dich nochmals so dicht an meinem Gesicht….“ Meinte ich schlussendlich verärgert und erhob mich ruckartig beleidigt von meinem Platz, was mir mein geschundener Kreislauf umgehend mit einer schwindelerregenden Karussellfahrt entlohnte, welche mir im nächsten Moment einfach den Boden unter meinen Füßen wegriss und ich mich sogleich haltlos auf diesem wieder fand. L hatte sehr deutlich ihre wütenden Worte vernommen und sie versetzten ihm aus irgendeinem Grund abermals einen schmerzlichen Stich, was ihm umgehend unwillig dazu bewegte sich ruckartig doch noch zu der jungen Frau umzudrehen. Doch sogleich durchfuhr ihn erneut dieses unwohle Gefühl und seine Augen begannen sich gleichsam erschrocken zu weiten, als er Zahra benommen zu Boden gehen sah. Mit einer schnellen Bewegung erhob er sich geschickt von seinem Platz und ließ sich achtsam neben der sturen Person nieder, welche dort zitternd auf dem Teppich hockte. „Hey Zahra…..Alles ok?“ sprach er sogleich das Häufchen Elend vor ihm an und ließ abermals prüfend seine schwarzen Augen wachsam über ihren bebenden Körper gleiten. Mein Kopf schien geradezu zu explodieren und meine Kraft entschwand mir mit jeder vergehenden Sekunde mehr und mehr, sodass ich gequält meine Augen zusammen kniff und unterdessen versuchte, mein unfreiwilligen Rummelbesuch irgendwie zu entfliehen. Gedämpft vernahm ich plötzlich die tonlose Stimme des Detektiven neben mir und blickte müde hinauf in seine zwei dunklen Seen, was meinen Puls abermals heftig beschleunigte. Meine Gedanken schnellten erneut durch die Gänge aus dunklen verwirrenden Wegen in diesem riesigen Labyrinth aus Fragen und doch schien mein Herz gerade einen wahren Freudensprung zu machen. Machte er sich vielleicht doch Sorgen um mich? Was sollte ich jetzt tun? Ich hasste es, wenn ich so hilflos war und vor allem in seiner Nähe, aber irgendwie freute es mich auch, dass ausgerechnet L jetzt gerade bei mir war, wo es mir nicht gut ging. Bloß durfte ich wirklich Schwäche zeigen? Konnte ich ihm wahrlich um Hilfe bitten? Ich atmete hörbar schwer ein, ehe ich mich endlich dazu durch rang und ihm mit einen kleinem Lächeln doch noch eine Antwort gab. „Entschuldige……Ich bin wohl doch noch etwas schwach auf den Beinen…..Würdest du…..?“ begann ich kleinlaut, unterdessen ich völlig fertig meine Augen schloss und mir mit meiner Hand meinen pochenden Kopf hielt. L besah sich Zahra mit gemischten Gefühlen, denn sie in so einer Verfassung zu sehen behagte ihm gar nicht, aber er verstand sofort worauf die junge Frau hinaus wollte. „Natürlich……Komm…“ ließ er knapp verlauten, indessen er ihren Arm um seine Schultern legte und mit seiner anderen Hand behutsam um ihre Taille griff, bloß um sie keine zwei Minuten später vorsichtig stützend auf die Beine zu ziehen. Mein Herz setzte kurz aus, als ich seine warmen Hände an meinem Körper spürte und schnellte dann abermals ein beängstigendes Tempo ein, sodass mir ein kurzer wohliger Schauer über den Rücken lief. So sehr ich es auch hasste bemitleidet zu werden oder auf die Hilfe von anderen angewiesen zu sein, so sehr genoss ich jedoch gerade die Nähe und Wärme seines Körpers an dem meinem. Langsam ließ ich mich von ihm auf die Beine ziehen und schenkte ihm daraufhin ein ermüdetes aber dankbares Lächeln, was er mit einem emotionslosen Blick starr erwiderte. L spürte erneut diesen beängstigenden schwall an Gefühlen in seinem Inneren aufwallen und auch sein Puls folgte nun nicht mehr den normalen Gesetzten der Biologie, sodass es ihm wirklich schwer fiel, sich mit der jungen Frau in seinen Armen behutsam in Bewegung zu setzten. Er konnte deutlich die von ihr ausgehende Wärme und ihren unverkennbaren Duft vernehmen, was seinen Verstand abermals zu lähmen drohte, jedoch schaffte er es sich all diesen unliebsamen Regungen zu wiedersetzten und Zahra ein paar Minuten später vorsichtig auf ihrem Bett abzuladen. Erschöpft ließ ich mich auf die weiche Schlafstätte fallen und hielt zunächst erstmal für einem Moment inne, um meinen sich empörenden Kopf ein wenig Zeit zugeben, sich wieder etwas zu beruhigen. „Ich bin nebenan falls noch etwas sein sollte…“ kam kurz drauf missmutig von Ryuzaki, welcher sich nochmals abschätzend die junge Frau besah, ehe er sich umwandte und gleich darauf das Zimmer wieder verlassen wollte, um seine eigenen verwirrten Verstand ein wenig Ruhe zu gönnen. Leise drangen seine Worte an mein Ohr und sogleich richtete ich meine blaugrauen Augen auf den sich abwendenden Detektiv, bevor ich mit letzter Kraft nach seiner Hand griff und ihn zurück hielt. „Warte….“ Kam kaum hörbar über meine Lippen, indessen ich müde meinen Kopf senkte und einmal tief durchatmete. L durchfuhr es wie ein elektrischer Schlag, als Zahra plötzlich nach seiner Hand griff und schaute sofort ruckartig zurück auf die für ihn immer wieder rätselhafte Person auf dem Bett. „Danke…….Danke L das du dein Versprechen gehalten und mich da raus geholt hast…“ verließ leise meinen Mund und schaute ihm sodann mit einem warmen Lächeln auf den Lippen direkt in seine dunklen Augen, unterdessen ich immer noch eisern seine Hand fest hielt. Überrascht und nachdenklich blickte er hinab auf Zahra, in deren Gesicht sich eine ihm vorher noch nie aufgefallene Wärme spiegelte, welche ihm erneut ein unheimliches kribbelndes Gefühl in der Magengegend bescherte und ihn nur noch weiter verwirrte. Für ein paar Minuten sahen sich die Beiden nur wortlos in die Augen, bevor sich Ryuzaki mit einem emotionslosen „Keine Ursache..“ aus ihrem Griff löste und mit einem letzten misstrauischen Blick auf die junge Frau sogleich eiligst das Zimmer verließ. Ein kleines Schmunzeln machte sich auf meinen Lippen breit, als ich seine übereilte Fluch bemerkte und schoss nochmals kurz meine Augen, um mich voll und ganz auf das mich wohlig durchströmende Gefühl in meinem Herzen zu konzentrieren welches er abermals in mir ausgelöst hatte, ehe ich mich erschöpft wie dennoch nachdenklich zur Ruhe begab. Inzwischen hockte L nun gute drei Stunden geistesabwesend vor dem Monitor, welcher die schlafende Misa Amane zeigte und verstrickte sich immer weiter in die abstrusen Analysen zu seinem kleinen Selbstversuch mit Zahra. Irgendwie waren all seine Erklärungsversuche bisher gescheitert und auch der Umstand, dass dieses Experiment in so einem leidigen Umfang misslungen war, machte ihn von Minute zu Minute immer mehr zu schaffen. Wieso nur hatte er sich selbst so sehr überschätzt gehabt? Das war doch schon mehr als untypisch für ihn. Und auch das er diese lähmende Starre durch seinen außer Kontrolle geratenen Körper nicht mit einberechnet hatte, ließ ihm mittlerweile schon an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln. Er war schließlich L, der Meisterdetektiv und noch nie hatte es eine einzige Person geschafft, sich seines Geistes in so einem Umfang zu bemächtigen. Nur eines war ihm in der Zwischenzeit ganz deutlich bewusst geworden. Zahra war unbestreitbar der Auslöser für alle seine ihn verwirrenden und quälenden Probleme, nur das wieso ließ ihm einfach keine Ruhe. Nachdenklich schloss er seine Hand, an welche ihm die junge Frau zurück gehalten und was in ihm einen regelrechten Elektroschock ausgelöst hatte, ehe er sich diese nochmals prüfend besah. Was war es was sie nur an sich hatte, um ihn so durcheinander bringen zu können? Zahra löste Dinge in ihm aus, welche er noch nie in seinem Leben zuvor gespürt hatte und welche ihm zwar seither mehr als nur auf die Nerven gingen, aber trotzdem nicht unbedingt unangenehm waren, wenn er ehrlich darüber nachdachte. Nur warum war das so? Warum war diese sture und unberechenbare Person ständig in seinem Kopf? Es verwirrte ihn einfach, denn es war für ihn alles nicht rational erklärbar und somit vollkommen unlogisch. Betrachte man die einzelnen Reaktionen getrennt voneinander und fügte sie in das Schema für das soziale menschliche Verhalten ein, welches er seit seiner Kindheit eingehend für seine Arbeit studiert hatte, so passten diese eigentlich nur in die Spalte der Zuneigung. Jeder Reaktion und jedes Gefühl, was er seit er Zahra kannte registriert und analysiert hatte, fand er ausschließlich in der Benennung von Zuneigung zu einem anderen Menschen wieder. Anders gesagt, alles was er abgespalten von seinem eigenem Standpunkt aus betrachtete, ließ nur eine Schlussfolgerung zu und diese nannte sich schlicht und ergreifend Liebe. Aber das war für jemanden wie ihn doch vollkommen ausgeschlossen. Seit seiner Kindheit, waren Gefühle für ihn lediglich eine zwischenmenschliche theoretische Regung, mit deren Hilfe er andere Menschen nach seinem Belieben steuern konnte, nicht mehr und nicht weniger. Bei sich selbst, haben sich noch niemals solche irrationalen Reaktionen eingestellt gehabt und das war auch gut so, denn eines hatte ihm seine jahrelange Arbeit als Detektiv gelehrt. Gefühle brachten nur Unglück und verführten Menschen zu unlogischen Handlungen, welche sie oft im Nachhinein bereuten. Also warum sollte er jetzt plötzlich so etwas wie Zuneigung für einen anderen Menschen empfinden? Aus welchem Grund, hätte sich seinem Verstand so etwas wie Liebe bemächtigen sollen? Was sollte an dieser jungen sturen Frau denn schon so besonderes sein, das er sich auf einmal zu dieser hingezogen fühlen sollte? Sie war auch nur eine Frau, wie viele andere denen er schon unfreiwillig begegnet war und noch nie hatte es ihm in irgendeiner Form interessiert gehabt, was mit diesen passierte. Unwillig fixierte L abermals seine Hand und ballte diese kurz darauf verärgert zur Faust. Nein, so etwas Unlogisches wie Liebe oder Zuneigung konnte er nicht empfinden. Auch wenn ihm sein scharfer Verstand nur diesen einen wirklich plausiblen Weg offen legte, so konnte und wollte er das einfach nicht glauben. Plötzlich jedoch wurde er abrupt aus seinen bizarren Gedankengängen gerissen und blickte perplex auf die dampfende Tasse Kaffee, welche nun unerwarteter weise vor ihm stand, ehe er ruckartig hinauf zu der sich neben ihm befindliche Person schaute. „Verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht stören Ryuzaki.“ Folgte sogleich entschuldigend Lächelnd von seinem treuen Begleiter, welcher ihm nun zusätzlich noch eine Schale Zucker auf dem Tisch stellte. L´s Blick wanderte einmal prüfend über seinen freundlich dreinblickend Gehilfen, bevor er sich wortlos wieder von diesem abwandte und erneut grübelnd auf dem Fernseher starrte. Watari besah sich irritiert wie gleich auch abschätzend seinen jungen Schützling, denn sonst hatte ihn dieser immer sofort bemerkt gehabt, wenn er sich ihm näherte. Irgendetwas war nicht in Ordnung, das konnte der alte Mann ganz deutlich spüren. Allerdings wusste er auch, dass er den sturen Detektiv nicht dazu zwingen konnte mit ihm zu reden, weshalb er sich nach einem letzten besorgten Blick sogleich wieder zum Gehen abwandte. „Watari……..Sagen Sie, woran merkt man das man für einen andren Menschen Zuneigung empfindet?“ verließ unvermittelt tonlos die Frage seine Lippen und fixierte indessen weiterhin regungslos den flimmernden Monitor vor sich. L wollte es jetzt einfach wissen, denn nur aus seiner Theorien etwas zu schließen wäre für ihn nicht gerade aussagekräftig, besonders wenn es sich um ein so unlogisches Gebiet wie Emotionen handelte. Auch wenn sich alles in ihm dagegen sträubte, er selbst war einfach nicht in der Position dazu sich ein rational Urteil über solche Dinge zu erlauben, denn diese waren für ihn von jeher ein vollkommen unergründliches Verhaltensmuster der Menschen gewesen. Watari erstarrte mitten in der Bewegung und blickte völlig überrascht zurück zu seinem jungen Schützling, welcher nach wie vor regungslos vor dem Fernseher hockte. Noch nie hatte L ihn auf solch ein heikles Thema wie Gefühle angesprochen und nun hatte er ihn einfach so mit so einer Frage überrumpelt gehabt, sodass er im ersten Moment nicht wirklich wusste, wie er darauf reagieren sollte. Grübelnd sah er hinüber zu dem jungen Detektiv und ahnte indessen irgendwie schon, dass diese unerwartete Frage irgendetwas mit Zahra zu tun haben musste, was ihm sogleich ein amüsiertes Schmunzeln entlockte. „Nun ja Ryuzaki……Wenn man sich zu jemanden hingezogen fühlt, dann……“ begann er schleppend und überlegte angestrengt, wie er es am besten seinem Schützling begreifbar machen konnte. „Nun also…..dann möchte am diese Person ständig ansehen und man möchte in ihrer Nähe sein…..verstehen Sie?.......Ich meine, wenn man für jemanden diese Zuneigung empfindet, dann fühlt man sich bei dieser geborgen und außerdem steigen die biometrischen Werte nachweislich an……..es reagiert der gesamte Körper mit einem angenehmen und warmen Gefühl….“ Schloss er seinen Erklärungsversuch und maß abwartend wie ebenso neugierig den schwarzhaarigen Detektiv vor ihm. L hörte sich sehr genau die ihm erreichenden Worte seines treuen Begleiters an und diese bestätigten ihn nur noch weiter in seinen skurrilen Theorien, was ihm jedoch nicht gerade glücklicher stimmte. „Danke Watari…….Sie können jetzt gehen.“ Folgte sogleich emotionslos von diesem, was Watari abermals ein kleines Schmunzeln entlockte. „Gut. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, dann können Sie jederzeit zu mir kommen Ryuzaki.“ Ließ dieser hilfsbereit verlauten, bevor er sich mit einem zufriedenen Lächeln wieder aus dem Zimmer begab und somit den jungen Detektiv abermals mit seinen Gedanken allein ließ. Am nächsten Tag fühlte ich mich schon wieder wie neu geboren, denn der ausgiebige Schlaf hatte mir wie es schien wirklich gut getan, sodass ich gut gelaunt auf einem der Sofas Platz genommen hatte und mich ausgiebig mit den restlichen Ermittlern über die neuen Entwicklungen im Kira-Fall unterhielt. Laut ihren Informationen hatte Misa inzwischen darum gebeten gehabt ihr Leben zu beenden, was mich trotz der Umstände des bestehenden Verdachts von Kira Nummer zwei traurig stimmte. Durch die letzten durchlebten Tage war mir mehr als schmerzlich bewusst geworden, wie sehr so eine Verhörmethode und die vorkommende Isolation nach außen an den Nerven eines Menschen zerren musste, sodass ich ihren Wunsch auf eine gewisse Art und Weise recht gut nachvollziehen konnte. Jetzt wo ich am eigenen Leib erfahren hatte was es hieß eingesperrt zu sein, missfielen mir L´s Spielchen nur noch mehr, was nichts desto trotz rein gar nichts an meiner eigentlichen Hilflosigkeit dahingegen änderte, sondern mir diese nur noch nachdrücklicher vor Augen geführt wurde. Ryuzaki sagte zu alledem nichts und hockte weiterhin nachdenklich auf einen der Sessel, währenddessen er unauffällig Zahra ständig im Auge behielt. Noch immer beschäftigte ihn das gestrige Gespräch mit Watari und auch wenn dieses seine theoretischen Erkenntnisse zur sozialen zwischenmenschlichen Ebene nur untermauerte, so konnte er sich doch solche Gefühle in Bezug auf sich selbst nicht eingestehen. Zu unlogisch waren diese Emotionen einfach für ihn und ließen ihm allerdings dennoch keine Ruhe. Unbewusst huschte mein Blick immer wieder hinüber zu L und beschwörte jedes Mal von neuen dieses wohlig warme kribbeln in meinem Bauch. Das ich ihn liebte war für mich nun nicht mehr zu bestreiten, aber was sollte nun daraus werden? Hatten diese tiefen Gefühle in mir überhaupt eine Chance? Wenn ich an den vorangegangen Abend dachte, machte mein Herz jedes Mal aufs Neue ein Wettlauf mit der Zeit, denn noch immer wusste ich nicht, was genau er damit hatte bezwecken wollen. Konnte es vielleicht sein, das er tief in seinem Inneren vielleicht doch etwas für mich übrig hatte? Hatte er mich eventuell sogar küssen wollen? Sogleich schlich sich abermals das Bild meines verrückten und doch so wundervollen Traums in meine Gedanken, was mir umgehend eine leichte röte auf die Wangen zauberte und ich schmunzelnd den Kopf schüttelte. `Das ist doch Kinderkram Mädchen……reiß dich mal zusammen und benimm dich deinem Alter entsprechend…` schimpfte ich mich selbst in Gedanken und konzentrierte mich anschließend wieder auf mein Gespräch mit den Ermittlern der SOKO. Kurz darauf jedoch tat sich etwas auf dem Monitor und alle Aufmerksamkeit richtete sich auf das nun erwachende junge Mädchen darauf. Ich blieb beobachtend im Hintergrund auf meinem Platz sitzen und verfolgte aufmerksam wie gleich auch interessiert das kurze Gespräch zwischen L und Misa. Irgendwie wirkte Sie extrem verwirrt auf mich und faselte die ganze Zeit etwas von einem Stalker, was meinen rationalen Verstand nun endlich erneut auf den Plan rief, indessen sich ein konzentrierter Ausdruck auf meinem Gesicht breit zumachen begann. Wieso meinte Misa plötzlich in der Gewalt eines Stalkers zu sein? Ich dachte, dass Sie ganz genau über den Grund ihrer Festnahme in Kenntnis gesetzt wurde. Und außerdem rief sie ständig nach Light, was diese laut den Angaben der Ermittler vor ihrem Ohnmachtsanfall nicht getan hatte. Wieso änderte sich jetzt so urplötzlich ihr Verhalten? Erst bestreitet Sie Light zu kennen und jetzt gab sie offen und ehrlich zu das die beiden ein Paar waren? Irgendetwas stimmte hier doch hinten und vorne nicht. Und immer wieder dieses unsinnige Gerede von einem Stalker. Noch dazu kam, das Sie jetzt tatsächlich den Eindruck erweckte Angst zu haben und das, obwohl sie doch am Anfang so gefasst gewirkt hatte. Es schien beinahe so, als hätte sich Misa während ihrer Ohnmacht um 180 Grad gedreht, ja fast so als hätte Sie ihr Gedächtnis verloren oder zu mindestens einen Teil davon. Aber wie war das nur möglich? Was war hier bitteschön los? Das war doch alles nicht mehr normal. Immer schneller begann sich erneut dieses rasende Karussell in meinem Kopf zu drehen und mein Verstand suchte krampfhaft nach irgendeiner plausibel klingenden Lösung für ihre unerwartete Verhaltensänderung, aber mir wollte sich einfach kein schlüssiger Weg aufzeigen, der dieses erklärte. Angespannt fixierte ich den Fernseher und schüttelte nebenher verständnislos den Kopf, denn Misa hatte sich tatsächlich verändert, nur das warum war mir unerklärlich. Was hatte das alles nur zu bedeuten? War sie im Endeffekt doch nicht dieser Kira Nummer zwei? Aber alle Indizien sprachen doch dafür, ansonsten hätte L sie niemals zum Verhör geladen gehabt, ob nun freiwillig oder unfreiwillig. Das ergab doch hier alles gar keinen Sinn? Plötzlich jedoch weiteten sich überrascht meine Augen und sofort machte sich ein belustigtes Schmunzeln auf meinen Lippen breit, als Misa L gerade tatsächlich allen Ernstes als Perversling beschimpfte und dieser das Ganze auch noch ungläubig wiederholte. In gleichen Augenblick stoppten meine rationalen Gedanken abrupt und drehten sich in eine vollkommen abstruse Richtung, sodass ich ein kurzes amüsiertes Kichern nicht mehr unterdrücken konnte. `Auweia……Kopfkino lässt grüßen…….`meldete sich auch prompt mein genervter Verstand, indessen ich versuchte die in mir aufkommenden Bilder schleunigst wieder zu verdrängen, ehe ich auch schon einen ziemlich schrägen Blick von L einkassierte. „Was ist so lustig?“ folgte auch sogleich missmutig von diesem und maß mich abschätzend mit seinem dunklen Augen, unterdessen ich mir ein weiteres Auflachen nicht verkneifen konnte. Mit einem amüsierten Grinsen besah ich mir kopfschüttelnd den Schwarzhaarigen auf dem Sessel, welcher mir weiterhin unwillig entgegen starrte. „Nichts…..Alles gut Ryuzaki…..Mir ist nur gerade was eingefallen..“ vermeldete ich mit einem belustigten Schmunzeln, was mir L prompt mit einem skeptischen Blick entlohnte, bevor unser Augenkontakt durch das Klingeln eines Handys abrupt unterbrochen wurde. Umgehend angelte der junge Detektiv das Gerät aus seiner Hosentasche und legte nach ein paar knapp gewechselten Worten sofort wieder auf, bevor er sich mit einem tonlosen „Light wird gleich hier sein.“ an die restlichen Mitglieder der Sonderkommission wandte. Mein Gesicht gefror schlagartig zu einer verzehrten Maske und meine Laune kroch noch weiter Richtung Antarktis, als ich die Worte von Ryuzaki vernahm. `Der hatte mir jetzt gerade noch gefehlt…` durchfuhr es mich auch schon missmutig in Gedanken, denn ich hatte seinen letzten Angriff auf meine Lippen ganz und gar nicht vergessen. Schon allein bei dem Gedanken daran lief es mir abermals eiskalt den Rücken hinunter, sodass ich mich sogleich unwillig schüttelte und mein Gesicht unglücklich verzog. Für ihn hatte ich im Augenblick am aller wenigsten Nerven und nach seiner letzten Aktion konnte er sich glücklich schätzen, wenn ich ihm überhaupt noch eines Wortes würdigte. Das konnte ja jetzt echt heiter werden, aber was auch immer er hier wollte, es bedeutete im Umkehrschluss nichts Gutes. Light war Kira und das er die Sonderkommission aufsuchte, hatte sicherlich irgendeinen Hintergedanken der für unsere Ermittlungen und unser Leben eine nicht gerade zu unterschätzende Gefahr darstellte. Egal was er dieses Mal in seinem kranken Kopf ausgeheckt hatte ich würde es schon herausfinden, denn ich werde nicht zulassen, das Light irgendjemanden aus der SOKO ein Leid zufügen würde und ganz besonders nicht L. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)