L - You have changed my World von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 18: Into the Darkness ----------------------------- Into the Darkness Langsam schritt ich aus dem Hotel und erblickte sogleich einen charmant lächelnden Light, welcher vor einem Taxi stand und auf mich wartete. Ich setzte umgehend mein strahlendstes Gesicht auf und während ich mich auf ihn zu bewegte, begutachtete ich mein augenscheinliches Date zunächst einmal eingehend. Auch er hatte sich umgezogen und empfing mich nun in einer schwarzen Hose und einen weißem Hemd, welches er nicht ganz zugeknöpft hatte. Wieder meldete sich das ungute Gefühl in meinem Bauch und wurde mit jeden Schritt den ich auf ihn zumachte immer bedrückender. Ich musste sehr vorsichtig heute Abend sein, denn mit Kira war nicht gut Kirschen essen und ich tappte über seine wahren Absichten bisher immer noch im Dunkeln. `Das wird wohl der Spießrutenlauf meines Lebens werden…` dachte ich genervt und unterdrückte ein resigniertes Seufzen. Ich war im Moment ganz klar im Nachteil. Zwar erahnte ich seine zweite Identität, aber ich wusste weder was er vorhatte, noch konnte ich ihn in irgendeiner Art und Weise einschätzen und das machte die ganze Sache gefährlich. `Hoffentlich kommt L nicht auch noch auf dumme Gedanken….` durchfuhr es mich beunruhigt und ich unterdrückte den in mir aufkommenden Zwang zu dem Hotelfenster unseres Zimmers hinauf zu blicken. Mittlerweile wusste ich ja wie hartnäckig L sein konnte, denn ich hatte die letzte Überwachungsaktion von ihm nicht vergessen, welche er bei meinem damaligen Treffen mit Light durchgeführt hatte. Und auch jetzt ahnte ich schon, dass er sich nicht einfach so abspeisen lassen würde. Ihm missfielen meine Verabredungen ebenso wie meine vermeintliche Freundschaft zu Light und er setzte steht’s alles daran diese zu unterbinden. Das wusste ich und genau diese Tatsache könnte heute Abend zu einem ernsthaften Problem für mich werden. Denn im Moment sah es für Light augenscheinlich so aus, als wenn Ryuzaki und ich uns nicht ausstehen konnten und nur zusammen arbeiteten, um Kira so schnell wie möglich zu fassen. Dies kam mir beim erschleichen seines Vertrauens mehr als zu gute. Zudem kam, das L jederzeit versuchte den persönlichen Kontakt zwischen uns weitestgehend zu unterbinden, somit war die Wahrscheinlichkeit gering das Light auf Idee kam, das ich ihn für L ausspionieren könnte. Jedoch wenn Ryuzaki dieses Mal wiederholt eingriff und Light das mitbekam, könnte meine Tarnung aller Wahrscheinlichkeit nach auch schnell auffliegen. Und das würde mich vielleicht nicht nur den entscheidenden Beweis, sondern auch im unglücklichsten Fall mein Leben kosten. Wenn L sich also einmischte, musste ich im Notfall versuchen Light davon zu überzeugen, das ich damit nichts zu tun hatte. Dennoch mahnte ich mich innerlich zur Ruhe. Ich durfte mich jetzt nicht in meinen Gedankengängen verlieren und unachtsam werden, sondern ich musste jetzt voll und ganz bei der Sache bleiben und einfach hoffen, das L sich diesmal ausnahmsweise zurück hielt. „Wow du siehst toll aus Zahra. Wusste ich`s doch, das es dir hervorragend stehen wird.“ Kam schmeichelnd die Begrüßung von Light und musterte mich eingehend. `Pass bloß auf, das dir nicht gleich die Augen aus dem Kopf fallen….` dachte ich genervt und hoffte inständig, das er nicht den ganzen Abend einen auf Süßholzraspler mache würde. „Danke Light, aber du siehst auch nicht schlecht aus. Und außerdem verdanke ich es ja immerhin dir, das ich jetzt in diesem wundervollen Kleid stecke. “ Gab ich mit einem süffisanten Schmunzeln zurück und zwinkerte ihm kurz zu. Innerlich schüttelte ich mich selbst über meine Worte. Das ganze würde mit Sicherheit kein angenehmer Abend werden, soviel stand jetzt schon mal fest. Aber diese Chance wollte ich mir einfach nicht entgehen lassen. „Es freut mich wirklich, dass es dir gefällt. Wollen wir dann?“ meinte er charmant und hielt mir zuvorkommend die Tür des Wagens auf. Ich nickte ihm dankbar zu und maß ihn gleichzeitig mit einem mehr als skeptischen Blick, bevor ich seiner Geste folgte und mich in das Taxi setzte. `Na dann, auf in die Höhle des Löwen…` ging mir entschlossen durch den Kopf und schenkte ihm nochmals ein verträumtes Schmunzeln, nachdem er neben mir Platz genommen hatte. „Willst du mir nicht doch schon verraten, wohin du mich heute Abend entführen möchtest?“ versuchte ich abermals charmant den eigentlichen Zielort aus ihm heraus zu kitzeln, während ich weiterhin dieses schmachtende Gesicht aufsetzte. Indessen fragte ich mich immer wieder, wie um alles in der Welt ich dieses Theater einen ganzen Abend lang durchhalten sollte. Am liebsten wäre ich jetzt schon sofort wieder ausgestiegen, aber hier musste ich jetzt durch. „Lass dich einfach überraschen Zahra.“ War seine smarte Antwort und strich mir sanft eine Strähne von meinem Pony, welche ich absichtlich nicht mit hochgesteckt hatte, aus meinem Gesicht. Für ein paar Sekunden versteifte ich mich unter seiner Berührung und musste mich mit aller Macht zusammen reißen, um ihn nicht einfach die Finger zu brechen. Ich biss die Zähne zusammen und kämpfte mit aller Kraft gegen den in mir aufbrausenden Protest. Der hatte doch nen totalen Vogel. Warum rückte er mir jetzt plötzlich so auf die Pelle? Wenn der so weiter machte würde das Date schneller zu Ende sein, als er blinzeln konnte. Es reichte mir wahrlich schon, dass er mich offensichtlich ganz ungeniert anbaggerte, aber wenn er jetzt auch noch auf die Schnappsidee kommen sollte mich ständig antatschen zu müssen, konnte ich für nichts mehr garantieren. Auch ich hatte meine Grenze und da war es mir egal ob er Kira oder Jesus höchst persönlich war. Gucken ok aber anfassen geht gar nicht. Wiedermal mahnte ich mich innerlich zur Ruhe und schenkte ihm lediglich ein etwas enttäuschtes Gesicht, das er mit einem amüsierten Schmunzeln quittierte. Als sich dann das Auto in Bewegung setzte, warf ich doch noch einen letzten Blick auf das Hotel. Ich musste mich jetzt einfach zusammen reißen und versuchen mir den Abend zunutze zu machen, auch wenn es mir sichtlich schwer viel. L hatte indessen die Szenerie aufmerksam vom Fenster aus beobachtet und blickte nun unwillig dem sich entfernenden Taxi hinterher. Dieses völlig unvermittelte Treffen der beiden, hatte ihn einfach schlicht und ergreifend kalt erwischt. Er wusste zwar um Zahras Alleingänge, aber mit einem so spontanen Date hatte er nicht gerechnet. Zudem kam, dass er demzufolge nicht einmal die Gelegenheit gehabt hatte, irgendeine Art von Überwachungssystem bei Zahra zu deponieren. Somit musste er wohl notgedrungen erneut auf einen Hintermann zurückgreifen und die beiden unter Beobachtung stellen, um das Treffen trotz allem mitverfolgen zu können. Umgehend hatte er Watari von der neu entstandenen Situation und seinen damit zusammenhängenden Plan in Kenntnis gesetzt, welcher sich sofort daran machte diesen umzusetzen. „Ryuzaki. Denken sie wirklich, das Zahra ein ernsthaftes Interesse an meinem Sohn hat?“ unterbrach Herr Yagami die mittlerweile unangenehm werdende Still im Raum. L grübelte selbst schon seit Zahras letzter Aussage über diese Möglichkeit nach, denn mit hundert prozentiger Sicherheit ausschließen ließ sie sich nicht. Auch wenn ihm diese Vorstellung aus irgendeinem unerfindlichen Grund alles andere als zusagte, sie war schlussendlich auch nur ein Mensch und diese unterlagen nach seinen Erfahrungen schnell mal einem spontanen Gefühl, was infolge dessen zu mehr als unüberlegten Handlungen führen konnte. Und wenn Zahra auf die Seite vom vermeintlichen Kira wechseln würde, wäre das bei ihrem Intellekt eine Katastrophe. „Ich weiß es nicht Herr Yagami. Aber ganz ausschließen lässt es sich nicht. “ folgte kurz darauf L´s tonlose Antwort, während er weiterhin aus dem Fenster in die Richtung starrte, in welcher das Taxi mit Zahra und Light vor wenigen Minuten verschwunden war. Während der gesamten Fahrt hatte ich schweigend und in Gedanken versunken aus dem Fenster geschaut. Ich versuchte mir wenigstens einen vagen Plan zurecht zulegen, auch wenn ich immer noch nicht wusste wohin genau die Reise eigentlich ging. Dennoch wollte ich so gut wie möglich vorbereitet sein, denn Light durfte ich unter keinen Umständen unterschätzen. Er hatte Gott sei Dank weitere Annäherungsversuche unterlassen, was aber noch nicht hieß, dass ich jetzt aufatmen konnte. Denn eines wusste ich mit großer Bestimmtheit. Und zwar, dass er irgendetwas mit mir vorhatte. Damit war allerdings kein normales nettes Date gemeint. Nein er hatte anscheinend einen Plan, welchen er verfolgte und hatte mir in diesem ganzen Theaterstück wohl eine der Hauptrollen zugedacht. Diese ganzen Spekulationen und die damit einhergehende Ungewissheit raubten mir wirklich meine Nerven. Und eigentlich brauchte ich diese doch so dringend, wenn ich diesen Abend irgendwie überstehen wollte. Angespannt unterdrückte ich ein gequältes Aufseufzen und versuchte einfach mich ein wenig zu besinnen. Nachdem der Wagen zu stehen gekommen und Light mit einem „Da wären wir.“ ausgestiegen war, hielt er mir Gentleman like die Tür auf damit auch ich das Taxi verlassen konnte. Aufmerksam musterte ich meine Umgebung und behielt trotz allem Light immer wachsam im Auge. So wie es aussah standen wir vor einem Restaurant, aber irgendetwas sagte mir, dass dies wohl kein gewöhnliches Lokal war. Und nach einem Blick auf das Schild, welches über der Tür hing, bestätigte sich auch sogleich meine Vermutung. Ich zog die Augenbrauen hoch und sah völlig perplex hinüber zu Light, welcher mich lediglich smart anlächelte. „Na Zahra, damit hast du nicht gerechnet was?“ meinte er frech zu ihr und bot dieser höflich seinen Arm an, um mit ihr zusammen den Laden zu betreten. Nein damit hatte ich wahrlich nicht gerechnet und es steigerte in mir auch sogleich das ungute Gefühl in meinem Magen erheblich. Was um alles in der Welt wollte er in einem Dunkelrestaurant? Da war es doch stockfinster drin und das verhängnisvollste daran war für mich, das ich ihn demzufolge in diesem Lokal nicht mehr beobachten konnte. Das ganze Date wurde irgendwie immer unheimlicher und machte mich inzwischen wirklich etwas nervös. Eigentlich war so etwas ja mehr als untypisch für mich, aber wenn ich dran dachte mit einem unkalkulierbaren vermeintlichen Massenmörder wie Kira in einem stockdunklen Raum zu sitzen und nicht eine einzige seiner Bewegungen und Reaktionen verfolgen zu können, liefen mir ganze Eisberge den Rücken hinunter. Was hatte er bloß vor? Mein Verstand begann sich mittlerweile erneut zu verknoten, denn mir viel einfach kein Grund dafür ein, warum er mit mir in so einem Restaurant essen gehen wollte. Wenn ich ihn nicht sah, konnte er mich folglich auch nicht sehen. Also was sollte das dann? Was bezweckte er damit? `Es sei denn Light hat ein mini Nachtsichtgerät in seiner Hosentasche versteck….` ging mir amüsiert durch den Kopf, was mir sogleich ein kleines Schmunzeln entlockte. Nein bei sich trug er sicherlich nichts dergleichen, das konnte ich mit einem geübten Blick ausschließen, aber dennoch wurde mir von Minute zu Minute immer unbehaglicher bei dem Gedanken mit ihn da rein zugehen. „Und dafür hast du mir jetzt extra dieses Kleid ausgesucht Light? In dem Laden siehst du mich doch eh nicht.“ Spielte ich die Empörte, während ich mich wiederwillig bei ihm einhakte und Light misstrauisch aus dem Augenwinkel musterte. „Stimmt, aber ich wollte dich zu gerne mal darin sehen.“ Kam prompt seine selbstsichere Antwort und zwinkerte mir nochmals zu, bevor er sich mit mir in Bewegung setzte. Ich biss mir schmerzhaft auf die Zunge, um mir eine entsprechende Entgegnung zu verkneifen. Er wollte mich nur mal darin sehen? Der hatte sie doch nicht mehr alle. Da musste noch etwas ganz andres dahinter stecken, das er solch einen Aufwand betrieb, denn sein Interesse an mir war sicher nicht echt. Er konnte sich vielleicht sehr gut verstellen, aber diese eine Tatsache war eine der wenigen Dinge, welche ich ganz deutlich in seinen Augen ablesen konnte. Und es beunruhigte mich zutiefst. Doch so sehr mich diese Gedanken auch alarmierten, ein positives war dem ganzen Spektakel dort drin doch noch abzugewinnen. Die Dunkelheit würde ebenso mich vor seinen Blicken schützen was bedeutete, dass ich mich wenigstens körperlich nicht mehr zu verstellen brauchte, sondern nur noch auf meine Stimme achten musste. `Na wenigstens bekomme ich schon mal keinen Krampf im Gesicht von diesem ständigen aufgesetzten Lächeln….`dachte ich ironisch und seufzte innerlich schwer auf. Mir wollte jedoch einfach nicht in den Kopf kommen, was er sich bei dieser Aktion dachte. „Darf ich bitten schöne Frau?“ holte mich Light wieder zurück in die Realität und hielt mir zuvorkommend die Eingangstür auf. Ich schenkte ihm erneut nur ein dankbares Lächeln, ehe ich erhobenen Hauptes an ihm vorbei schritt. `Oh Mann, das der auf seiner riesen Schleimspur noch nicht ausgerutscht und sich das Genick gebrochen hat grenzt ja schon fast an ein Wunder…` meldete sich mein gemarterter Verstand und ich schloss für einen Moment genervt meine Augen. Man konnte es mit Komplimenten auch übertreiben und Leute die mir ständig versuchten krampfhaft in den Allerwertesten zu kriechen, waren ohnehin schon ein rotes Tuch für mich. Gerade hatte ich es plötzlich ganz eilig, endlich in der erlösenden Dunkelheit des Restaurants zu verschwinden, bevor ich mir vor lauter Unmut noch selber ein Zungenpiercing verpassen würde. Das versprach wirklich ein langer Abend zu werden. Light sein Plan schien lückenlos aufzugehen und nach diesem Abend würde er schlussendlich die Entscheidung darüber fällen, ob er Zahra vertrauen konnte oder nicht. Der Plan war eigentlich recht simpel und er hatte alles bis ins kleinste Detail durchdacht, um Unannehmlichkeiten von vornherein auszuschließen. Zu allererste wollte er Zahra dazu bringen, das sie mehr als nur schlichte Freundschaft für ihn empfand, denn das war der effektivste Weg sich jemanden gefügig zu machen. Er wusste sehr genau wie er auf das andere Geschlecht wirkte und das wollte er sich hier zu Nutze machen. Auch wenn sie älter war als er, einem charmanten und gut aussehenden, intelligenten Mann konnte selten eine Frau widerstehen und mit kleinen Aufmerksamkeiten war einem die Zuneigung fast schon sicher. Das Kleid, welches er für sie ausgesucht hatte, war genau so eine kleine Aufmerksamkeit gewesen und Zahra schien wirklich auf seine Masche rein zufallen. Auch wenn er es bis jetzt nicht zu hundert Prozent bezeugen konnte, der heutige Abend würde ihm jedoch die absolute Gewissheit bringen. Dennoch hatte das Kleid noch einen zweiten, wesentlich wichtigeren Hintergrund, denn es war zeitgleich auch ein effektives Mittel um L auszutricksen. Das kurzfristig geplante Date mit dem dazugehörigem Kleid und der knapp bemessenden Zeitspanne für Zahra, um sich vorher noch etwas frisch zu machen und sich umzuziehen, gaben L so gut wie keine Chance Wanzen oder ähnliches an ihr anzubringen. Light war immerhin sehr wohl bewusst, dass sein Widersacher mit absoluter Sicherheit alles versuchen würde, um das Date irgendwie mit verfolgen zu können. Die zweite Absicherung, um genau das zu verhindern war dieses Restaurant. Man bekam nur mit Vorbestellung einen Platz und auch wenn es L trotzdem irgendwie gelingen sollte jemanden hier herein zu schleusen, dann war es für denjenigen nahezu unmöglich ihn und Zahra in der Dunkelheit ausfindig zu machen. Somit hielt er die Gefahr, das L dem Gespräch beiwohnen könnte bei einer Wahrscheinlichkeit von knapp unter fünf Prozent, dennoch musste er mit diesem Restrisiko achtsam umgehen. Und zu guter Letzt konnte er mit diesem hübschen Plan vielleicht auch Zahra überlisten. Wenn diese ihm nämlich nur genauso etwas vorspielte wie er es bei ihr tat, um an einen Beweis gegen ihn als Kira zu kommen so würde sie sich mit Sicherheit in der Dunkelheit verraten. Er hatte nämlich einen entscheidenden Vorteil gegenüber Zahra und der hieß Ryuk. Der Shinigami hatte die dienliche Eigenschaft auch in dieser tiefen Schwärze die Gesichter der Menschen erkennen zu können und wenn Zahra den Fehler beging, ihre eventuell vorhandene Maske in der scheinbaren Sicherheit der Finsternis fallen zu lassen, würde er es sofort bemerken. Auch wenn Ryuk ihm niemals persönlich auf solch eine Beobachtung hinweisen würde, kannte er den Shinigami mittlerweile gut genug, um an seinen unbedachten Reaktionen eine wahrscheinliche Lüge heraus hören zu können. Und sollte auch nur der kleinste Verdacht in ihm aufkommen, das Zahra wirklich nur mit ihm spielte, würde er sich sicher nicht mehr weiter die Mühe machen sie auf seine Seite bringen zu wollen und ihr eventuell seine zweite Identität als Kira preis zugeben. Dieser Abend würde für ihn alles Entscheiden. Inzwischen saßen die beiden in totaler Dunkelheit an einem Tisch und warteten neugierig auf ihr Erlebnisessen, währenddessen sie sich mit ein bisschen gepflegtem Smalltalk die Zeit vertrieben. Light verhielt sich weiterhin sehr charmant und machte Zahra ein nettes Kompliment nach dem anderen, indessen er zeitgleich sehr aufmerksam die Reaktionen von Ryuk studierte. Ich hatte mittlerweile echt die Faxen dicke. Der Kerl machte mich schier verrückt mit seinem dämlichen Geschwafel und zudem suchte seine Hand ständig die meine, welche ich allerdings ihm jedes Mal unter einem Vorwand wieder entledigte. Noch immer stellte sich mir die Frage, was er mit dieser ganzen Aktion eigentlich bezweckte, aber mir wollte sich die Lösung einfach nicht erschließen. Mein Gesicht sprach Bände, aber meine Stimme verriet genau das Gegenteil. Wenigstens konnte ich mich so ab und zu halbwegs abreagieren und mich somit voll und ganz auf diese bizarre Situation fixieren. Wenn er zumindest mal mit dieser ständigen Schleimerei aufhören würde, wäre das schon ein Halleluja wert. Mir war inzwischen von seinen Gelaber echt schlecht und mein Appetit hatte sich ebenfalls schon lange verabschiedet. Ich wollte nur noch hier raus. Weg von Light und raus aus dieser beunruhigenden Dunkelheit um mich. Das ungute Gefühl schrie unterdessen unaufhörlich in mir, aber ich schaffte es ungeachtet dessen vollkommen Ruhig zu erscheinen. „Sag mal Zahra du hattest doch mal erwähnt, das es dich interessiert, wer wirklich hinter diesem Kira steckt oder?“ fragte Light neugierig in die Dunkelheit hinein. Ich horchte auf und starrte misstrauisch in die Finsternis, zudem Fleck wo ich ihn vermutete. Was sollte denn das jetzt werden? „Richtig. Und ich glaube ich hatte dir diese Frage auch schon mal beantwortet gehabt Light.“ Gab ich nun freundlich klingend zurück, während mein Gesicht weiterhin skeptisch in die vorkommende Schwärze blickte. „Ja stimmt das hast du. Aber was wäre, wenn L´s Vermutung richtig und ich dieser Kira sein würde?“ fragte er lauernd und achte indessen weiterhin auf jegliches Geräusch, welches Ryuk von sich gab. Mein Blick wurde auf einem Schlag mindestens genauso dunkel wie dieser Raum und ich biss mir gleichzeitig ärgerlich auf die Lippe. `Dir überschwänglich um deinen dann nicht mehr vorhandenen Hals fallen….` ging mir sarkastisch durch den Kopf und ballte nebenbei die Hände. Wollte der mich jetzt etwa verarschen oder war das gerade wirklich so etwas wie ein Geständnis gewesen? Was wollte er mit dieser Frage bezwecken? Machte er sich etwas Lustig über uns? Mein innerstes begann immer mehr zu brodeln und ich musste mich bei so viel Dreistigkeit wahrlich zusammen reißen, um ihn nicht jetzt schon einen Kopf kürzer zu machen. Allerdings wusste ich, dass ich mich egal was passierte unter Kontrolle behalten musste und nicht vergessen durfte, warum ich diese Farce hier auf mich nahm. `Bleib ganz ruhig Mädchen…..Entspann dich…` riet ich mir selbst und atmete leise einmal tief durch. „Bis jetzt gibt es ja dafür noch keine Beweise Light und solange bis das Gegenteil der Fall ist, bist und bleibst du für mich ein guter Freund. Und auch wenn du wirklich dieser Kira sein solltest, würde das nichts an deinem Charakter ändern oder?“ meinte ich sanft zu ihm und behielt derweil allerdings einen Blick bei, der jeden Menschen sofort tot umfallen lassen würde. Jedoch würde Light diesen ohnehin in diesem Raum nicht sehen und somit konnte ich wenigstens etwas von meinen wahren Gedanken ausdrücken, welche ich anderenfalls komplett hätte unterdrücken müssen. Das waren nach meiner Meinung die bisher schwersten Worte, welche ich jemals in solch einem Tonfall über die Lippen hatte bringen müssen. Diese ganze Situation kotzte mich einfach nur an. Spätestens jetzt stand für mich endgültig fest, das Light wirklich dieser Kira war und uns allen nur ganz gekonnt etwas vorspielte. Dennoch konnte ich diese These immer noch nicht beweisen und solange ich nicht wusste wie er tötete, konnte ich nicht das Risiko eingehen ihm meine Gedanken offen zu legen. Das wäre im ungünstigsten Fall dann schlicht und ergreifend blanker Selbstmord und ich wollte diese Welt eigentlich noch nicht so schnell den Rücken kehren. Light hörte indessen Zahra sehr aufmerksam zu, konnte allerdings keinen Funken Unwahrheit in ihren Worten feststellen. Allerdings bemerkte er ebenso das schadenfrohe Lachen von Ryuk und in diesem Moment konnte er ihre Worte eindeutig Lügen strafen. Sie verstellte sich wahrlich perfekt, aber hatte dennoch den winzigen und somit fatalen Fehler begangen, sich in der absoluten Dunkelheit in Sicherheit zu wiegen. Sein Plan war also perfekt aufgegangen und hatte ihm letztendlich das Leben gerettet. Wäre der Shinigami nicht gewesen oder hätte Zahra trotz des scheinbar sicheren Lichtverhältnisses ihre Maske aufbehalten, hätte er vermutlich ihren Worten Glauben geschenkt und sich damit schlussendlich das Genick gebrochen. Das hieß folglich auch, dass er sich in Zukunft wohl zwei sehr lästige Personen vom Hals schaffen musste. L genauso wie Zahra. Denn diese war nicht minder gefährlicher als Ryuzaki, wenn sie gegen und nicht für ihn arbeitete. Light hatte nach meinen vermeintlich netten Worten das Thema Kira relativ schnell wieder beendet gehabt, was mich mehr als verwundert hatte. War ich vielleicht nicht überzeugend genug gewesen? Hatte er etwa Verdacht geschöpft und zog sich deshalb nun wieder zurück? Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht, denn obendrein fiel mir ebenso auf das er nun nicht mehr versuchte der Baggerkönig des Abends zu werden, sondern es bei einem hin und wieder nett gemeinten Kompliment beließ. Einen wirklichen Reim konnte ich mir allerdings nicht darauf machen, auch wenn ich heil froh war das diese lästigen Annäherungsversuche nachgelassen hatten und mein Magen sich etwas beruhigen konnte. Was hatte er nur mit diesen Abend bezwecken wollen und warum hatte er nach der Hälfte seine offensichtliche Taktik abermals geändert? Egal wie sehr ich auch durch das Labyrinth in meinen Gedanken hetzte, ich fand einfach keinen logischen Ausgang, welcher diese Verhaltensänderung erklären konnte, außer dass er irgendwie Verdacht geschöpft haben musste und dies schien mir in unserer momentanen Lage schier unmöglich. So verlief der Rest des Abends ab da an weitestgehend Ruhig, was das ungute Gefühl in mir jedoch noch weiter anzuspornen schien. Irgendwie schlich sich in mir das Gefühl ein, das ich ab nun an noch vorsichtiger im Umgang mit Light sein musste, als ich es bisher schon gewesen war. Umso erleichterte war ich, als wir endlich diese erdrückende Dunkelheit des Restaurants wieder verließen und Light mich mit einem Taxi zurück zum Hotel gebracht hatte. Während der Fahrt musste ich mich noch ein letztes Mal konzentriert Zusammennehmen, um meine wahren Gedanken ihm gegenüber verbergen zu können. Dieser Abend hatte mich einfach nur total ausgelaugt und zusätzlich noch mehr Fragen offen gelegt, als er beantwortet hatte. Nicht mal einen winzigen Beweis hatte mir diese Theater eingebracht, sondern nur das unangenehme Gefühl ich hätte genau das Gegenteil von dem erreicht, was ich eigentlich hatte erreichen wollen. Nachdem Light mich mit einer mehr freundschaftlichen Umarmung verabschiedet hatte, welche mir erneut einen kompletten Fluss aus Eisregen über den Rücken laufen ließ und sich das Taxi mit ihm endlich außer Sichtweite befand, sank ich mich mit einem erschöpften Seufzen resigniert zu Boden. Diesen Abend würde ich mit Sicherheit so schnell nicht vergessen und mit absoluter Wahrscheinlichkeit auch niemals wieder wiederholen. L hatte derweil die Verabschiedung zwischen Light und Zahra wiederwillig verfolgt. Sein Plan mit Hilfe eines Hintermannes das Date heimlich mit zu verfolgen war gründlich gescheitert. Light hatte sich wahrlich alle Mühe gegeben, damit die beiden an diesem Abend ungestört waren, und schon allein diese Tatsachen ließen seine Laune noch weiter sinken. Er sah diesen Rückschlag als eine derbe Niederlage an und das war etwas, was er überhaupt nicht ausstehen konnte. Er hasste es einfach überlistet zu werden, besonders wenn es so jemand wie Light war, der vermeintliche Kira. Misslaunig hockte er sich wieder auf seinen Sessel und klaubte sich ein paar Zuckerwürfel aus der Schale, um diese dann nachdenklich in seinen Kaffee plumpsen zu lassen. Als ich endlich völlig fertig das Hauptzimmer betrat blieb mein Blick zuerst an dem schwarzhaarigen Detektiv hängen, welcher mir nicht gerade wohlwollend entgegen blickte. Ich maß ihn knapp prüfend mit hoch gezogenen Brauen und begrüßte dann zunächst einmal den völlig euphorischen Choco, welcher schwanzwedelnd um meine Beine wuselte. Ich konnte mir schon denken, welche Laus L über die Leber gelaufen war, denn immerhin war es den Abend über erstaunlich ruhig geblieben und bei den akribischen Vorbereitungen von Light würde es mich nicht wundern, wenn eine geplantes Eingreifen seinerseits Fehl geschlagen war. Und ich wusste ja nur zu gut, wie sehr er es hasste wenn etwas nicht so lief, wie er es geplant hatte. „Und wie war dein Date mit Light?“ kam auch prompt lauernd von ihm und musterte diese aufmerksam. Ich schloss für einen Moment genervt meine Augen und atmete einmal tief durch, bevor ich zu einer Antwort ansetzte. „Dunkel.“ War alles was ich entnervt preisgab und machte mich nach einem letzten skeptischen Blick zu ihm auf den Weg in mein Zimmer, während ich mir beim Laufen mit den Händen meine Pumps von den Füßen streifte. „Ist in einem Dunkelrestaurant so üblich. Aber das meinte ich nicht und das weißt du auch Zahra.“ Folgte sogleich misstrauisch und behielt sie währenddessen wachsam im Auge. `Also doch ein missglückter Überwachungsversuch….` dachte ich unwirsch und drehte mich mit einem Seufzen nochmals zu ihm um. „Kurz gefasst….Ich konnte erneut nichts Nützliches aus ihm heraus bekommen und auch sonst war der Abend ein totaler Reinfall. Ach ja und um deine nächste Frage auch gleich zu beantworten….Nein ich habe kein solcherlei geahndetes Interesse an Light, wie es vielleicht den Anschein erweckt haben mochte. Ich will ihn lediglich als Kira überführen nicht mehr und nicht wenigen. Und nun wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich für heute mit diesem Theater in Ruhe lassen würdest. Ich bin einfach nur total am Ende glaub mir. Dieser Light kann einem noch mehr auf den Wecker gehen als du Ryuzaki.“ Gab ich übellaunig erklärend von mir, bevor ich mit Choco zusammen in meinem Zimmer verschwand. L starrte derweil missmutig hinüber zu Zahra und beobachtet forschend jede ihrer Reaktion, während er ihr nebenbei aufmerksam zuhörte. Und mit jedem gesprochenem Wort verdunkelte sich sein Blick eine Nuance weiter. Nachdenklich legte sich sein Daumen an die Unterlippe, während er weiterhin auf ihre Zimmertür starrte. Sie hatte wirklich seine Fragen vorher gesehen und im vornherein beantwortet. Hatte sie es etwa geschafft ihn zu durchschauen? Wusste Zahra etwa, welche Pfade seine Gedanken einschlugen und konnte deshalb seine einzelnen Gedankengänge nachvollziehen? Dieser Umstand missfiel ihm zusehends und seine Laune sank abermals erheblich. Dennoch schien sie ihm eben die Wahrheit mitgeteilt zu haben, denn so etwas wie Lüge hatte er in ihren Augen nicht war nehmen können. Trotzdem musste er vorsichtig sein. Sie konnte sich wahrlich meisterhaft verstellen und hatte ihn inzwischen schon mehr als einmal damit getäuscht gehabt. Und doch schienen ihre Worte auf einen unerklärliche Weise für ihn erleichternd, was ihn zudem ohnehin schon komplexen Rätsel namens Zahra noch weiter irritierte. / Eine undurchdringlich schwarze Dunkelheit umgab mich und meine Herz hämmerte permanent panisch gegen meine Brust. Ich rannte unaufhörlich durch die Finsternis, doch nirgends war auch nur ein Hauch von Licht. Nichts. Ich war allein. Ganz allein. Meine Lungen brannten und gezeitigt fühlte es sich an, als würde ich in diesem Meer aus schwärze ertrinken. Wo war ich und wie kam ich hierher? Ich schrie so laut ich konnte in den dichten allumfassenden Nebel hinein, welcher jedes meiner Worte sofort zu verschlucken schien. Mein Hals schmerzte und einen unbeschreibliche Angst loderte in meinen Augen. Mein ganzer Körper schien schwer wie Blei, denn ich hatte das Gefühl mich nicht einen Zentimeter von der Stelle zu bewegen, egal wie sehr ich mich anstrengte. Angsterfüllt blickte ich mich immer wieder um, aber da war nichts. Nur Dunkelheit, welche immer schwerer auf mir zu Lasten schien und mich drohte einfach zu ersticken. Mein Puls raste und mein Herz fühlte sich an, als würde es in jedem Moment auseinander reißen, dennoch lief ich unbeirrt weiter. Heiße Tränen bahnten sich ihren Weg über mein Gesicht und schienen meine Haut regelrecht zu verätzen. Alles was ich empfand war ein unsagbar grausamer Schmerz und eine mich erdrückende Angst, welche meinen Körper in jeden Moment zerspringen lassen würde. Dann plötzlich blieb ich stehen und starrte fassungslos auf die hell leuchtende Person vor mir. „Lina…“ flüsterte ich und erneut brach ein wahrer Schwall von ätzenden Tränen schmerzvoll aus meinen gemarterten Augen. „Lina“ brüllte ich ihr nun entgegnen und versuchte mit aller Macht sie zu erreichen. Immer und immer wieder schrie ich ihren Namen in die Dunkelheit, dem einzigen Lichtpunkt in diesem schwarzem Labyrinth entgegen. Aber je näher ich ihr kam, desto mehr begann ihr Körper zu zerreißen. Mein Herz setzte ein paar Schläge aus, nur um danach nur noch schmerzvoller gegen meine Brust zu schlagen. Ich schrie und rannte mit aller Kraft die ich aufbringen konnte auf sie zu. Doch kurz bevor ich Lina erreichen konnte, zersprang sie einfach unter einen markerschütternden Schrei in tausende von Einzelteilen. Wieder brüllte ich voller Panik ihren Namen und brach sogleich gequält zusammen. Ich schlug meine Hände vor mein Gesicht und weinte bitterliche Tränen, welche tausendmal mehr schmerzten, als mein eigenes Herz es vermochte. Gepeinigt sah ich auf meine blutverschmierten Hände und brüllte erneut auf. Und im gleichen Moment brach die Dunkelheit wie ein zerreißendes Stück Papier auf und ein Meer aus blutigen Tränen begann mich zu erfassen. Erneut erfasste Panik meinen Körper und mein Herz versuchte mit allermacht schmerzvoll meinen Brustkorb zu sprengen. Wieder begann ich zu schreien und suchte angsterfüllt einen Ausweg aus meiner bedrohlichen Lage. Immer wieder zog mich das rote Nass nach unten und begrub mich unter sich, bis ich kaum noch atmen konnte. Das Gefühl zu ertrinken wurde übermächtig und ich konnte das warme Blut in meinem Mund schmecken, welches versuchte meine schmerzenden Lungen zu erreichen. Dann ganz plötzlich fühlte ich Boden unter meinen Füßen und hustete gequält, um das rote Nass wieder aus meinen Körper zu bekommen. Benommen und panisch rang ich nach Atem. Doch mit dem Boden kam auch die Dunkelheit zurück. Diesmal jedoch materialisierte sich diese zu einer Person und ich schrie erneut angsterfüllt auf. Der Mörder von Lina, James Walter, und er lachte mich mit einer hohnerfüllten Fratze an, welche sich im nächsten Moment zu einem neuem Gesicht verzog. Ungläubig starrte ich auf die sich verformende Schwärze, welche mit jeder Sekunde näher auf mich zukam. Verschreckt versuchte ich zurückzuweichen, doch ich konnte mich nicht bewegen. Wieder schrie ich erschrocken auf als ich bemerkte, dass ich eine Stück weit in den Boden eingesunken war und dieser mich wie eine Schraubzwinge gnadenlos festhielt. Erneut stieg Panik in mir auf und mit angsterfüllten Augen sah ich auf die schwarze Gestallte, welche immer näher auf mich zu schritt. Allmählich begann sich ein Gesicht heraus zu lösen und erneut entfuhr mir ein spitzer Schrei. Das war Light und er kam immer näher und näher. Unaufhaltsam mit jedem Schritt und ich war gefangen in einem Boden aus Dunkelheit. Hecktisch sah ich mich um und erblickte hinter mir eine weitere Person, welche genau wie Lina hell leuchtet und mir ihre Hand entgegen streckte. Mein Herz machte einen Sprung, als ich das Gesicht erkennen konnte. „L“ flüsterte ich ungläubig und begann gleich darauf immer und immer wieder seinen Namen zu rufen. Ich schrie so laut ich konnte und sah mich panisch gleichzeitig permanent nach meinem Verfolger um. Light kam mir kontinuierlich Stück für Stück näher und so sehr ich es auch versuchte, der Boden hielt mich eisern fest. Erneut sah ich zu L, welcher immer noch dort stand und seine Hand nach mir ausstreckte. Ich schrie weiterhin seinen Namen und versuchte trotz allem vergeblich mich zu befreien. Wieder rannen diese heißen Tränen über mein Gesicht und immer wieder schrie ich L´s Namen, doch er bewegte sich nicht. Angsterfüllte drehte ich mich erneut nach Light um und in diesem Moment hatte er mich auch schon erreicht. Wilde Panik loderte in meinen Augen auf und ich schrie noch einmal nach dem einzigen Licht in dieser allumgebenden Dunkelheit. Ich schrie nach L und im gleichen Moment erfüllte mich ein grausamer vernichtender Schmerz. / Es war spät und L hockte wiedermal vor seinem Laptop, um sich mit den vorhanden Informationen zum Fall Kira von seinen Grübeleien zu Zahra abzulenken, als er plötzlich alarmiert aufhorchte. Ruckartig wandte er seinen Kopf zu der Zimmertür von dieser und fixierte sie aufmerksam mit seinen schwarzen Augen, während er angespannt auf die dahinter liegenden Geräusche lauschte. Gerade war er der Meinung gewesen, das sie seinen Namen, das sie nach L und nicht nach Ryuzaki gerufen hatte. Keine Minute später war er auch schon von seinem Sessel aufgesprungen und machte sich beunruhigt auf den Weg zu ihrem Zimmer. Er hatte sich nicht verhört, denn wieder vernahm er ganz deutlich Zahras Stimme, welche panisch nach ihm rief. Ohne anzuklopfen öffnete er eilig die Tür und blieb dann sogleich völlig verdutzt stehen. Unschlüssig musterte er prüfend die junge Frau, welche wild um sich schlagend in ihrem Bett lag und nach ihm rief. Sie schien zu schlafen, aber von Schlafwandeln konnte hier nicht die Rede sein. Nein sie träumte und dem rufen nach zu urteilen träumte sie wohl von ihm. Verwirrt schritt er näher auf sie zu und beobachtete stillschweigend die für ihn ziemlich befremdliche Szene. Zwar schien es eher ein Alptraum zu sein, aber die Tatsache, dass sie überhaupt von ihm träumte irritierte ihn gründlich. Er sah bei ihr einfach nicht mehr durch. Zahra war für ihn inzwischen so etwas wie ein Buch mit sieben Siegeln. Immer wenn er dachte der Lösung dieses Rätsels ein Stück näher gekommen zu sein, tat sie wieder etwas schier Unerwartetes und machte alle seine möglichen Lösungsansätze erneut zu nichte. Abermals schlich sich in ihm diese rätselhafte Unruhe ein, während er die unruhig schlafende junge Frau mit kritischen Blick abschätzend maß und erneut begann über diese zu sinnieren. Unwilligkeit machte sich auf seinem Gesichte breit, je länge er das Schauspiel beobachtete. Wenn sie weiterhin so unkontrolliert um sich schlug, würde sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit bald aus versehen selbst verletzten. L grübelte kurz über seine möglichen Optionen in dieser Situation nach, bevor er sich misslaunig auf die immer noch nach ihm rufende Zahra zu bewegte und versuchte ihre Handgelenke zu packen, ohne das diese ihn selbst erwischte. Dafür brauchte er schon alleine mehrere Anläufe, aber letztendlich bekam er diese doch zu fassen und schon eröffnete sich ein neues Problem, welches ihn ein weinig erstaunte. Zahra war zwar eine Frau, aber gegen jegliche Erwartungen konnte sie eine Unmenge an Kraft aufbringen, was es ihm sichtlich erschwerte diese unbändige Person auf dem Bett von ihrem Tun abzuhalten. Aufmerksam behielt er währenddessen ihren Körper ganz genau im Auge und musste ein paar Mal flink ihren Bewegungen ausweichen, wenn er keine schmerzhafte Bekanntschaft mit ihrer kraftvollen Gegenwehr machen wollte. Wiederholt sprach er Zahra mit ihren Namen an und versuchte wie jedes Mal vergeblich diese aus ihrer Traumwelt zurück zu holen. Mittlerweile gingen ihm diese Spielchen gehörig auf die Nerven und somit fixierte er diese nun kurzentschlossen mit seinem gesamten Körpergewicht, indem er sich rittlings auf sie setzte und ihre Arme mit aller Macht neben ihren Kopf in das Laken drückte. L hatte es wahrlich schwer, gegen ihrer unbewussten Bewegungen zu kämpfen und nicht im nächsten Augenblick wieder von der buckelnden Zahra abgeworfen zu werden, als diese unvermittelt mit einem kurzen Aufschrei ihre Augen öffnete und ihn panisch entgegen blickte. Mein Atem ging stoßweise und mein gesamter Körper war schweißgebadet, als ich mit rasendem Herzen plötzlich angsterfüllt in das Gesicht von Ryuzaki starrte. „L“ flüsterte ich völlig verwirrt und hatte in diesem Moment nicht mal den Hauch einer Ahnung wo ich überhaupt war. Der angesprochene musterte Zahra aus wachsamen Augen, welche ihm immer noch voller Panik entgegen sah und anscheinend noch nicht vollends wieder in der Realität angekommen zu sein schien. Und erneut sprach sie seinen Namen aus, indessen sie zeitgleich mit ihren blaugrauen Augen die seinen suchte, was erneut diese irritierende Unruhe in ihm aufflackern ließ. „Schon gut Zahra. Du hast geträumt.“ Sprach er diese nun missmutig an und besah sich nochmals prüfend die junge Frau unter ihm. Total verwirrt starrte ich einfach nur in seine schwarzen Augen und versuchte zu begreifen, was hier eigentlich los war. Ich hatte geträumt? Was hatte das alles zu bedeuten? Und mit einem Schlag holte mich mein rationaler Verstand zurück aus der bis eben noch so befremdlichen Traumwelt. Jetzt war ich plötzlich hell wach und registrierte somit sofort erschrocken in was für einer Lage ich mich gerade befand. Ich lag in meinem Bett und L saß auf mir, wodurch ich nicht die geringste Chance hatte mich zu bewegen. Von einem Augenblick auf den nächsten verschwand jedoch diese einnehmende Panik aus meinen Augen und ein gefährliches verärgertes Funkeln begann darin zu leuchten. „Sag mal hast du nen Vogel Ryuzaki? Mach sofort das du von mir runter kommst, aber ein bisschen plötzlich.“ Warf ich ihm verärgert entgegnend und versuchte gleichzeitig mich aus seiner Gewalt zu befreien, was dieser jedoch vehement unterband. L musterte abermals prüfend die nun altbekannte Zahra, welche von ihrer momentanen Situation alles andere als angetan schien, was er deutlich an ihren Reaktionen ablesen konnte. Jedoch ließ er sie nicht los, denn die Frage, warum sie ausgerechnet von ihm träumte und welche ihn grundlegend irritierte, wollte er unbedingte erläutert haben. „Du hast wild um dich geschlagen und da blieb mir keine andere Wahl als dich aufzuhalten. Zudem hast du immer wieder nach mir gerufen. Warum?“ fragte er sogleich lauernd und beobachte Zahra weiterhin wachsam. Ich blinzelte kurz verwirrt, ehe erneut dieser beängstigende Traum wie ein Film vor meinen Augen ablief. Ich hatte wirklich von ihm geträumt und anscheinend demzufolge auch im Schlaf nach ihm gerufen. Diese gesamte Situation überforderte mich plötzlich komplett, denn ich konnte mir im Augenblick diesen bizarren Traum selbst nicht erklären. Alles in mir begann sich gegen diese Tatsache, dass ich nach ihm gerufen hatte zu sträuben und erneut spannte sich mein Körper vor Wut über mich selbst. Ich sah gerade einfach selbst nicht mehr durch. „Ich hab nur geträumt du Vollidiot und jetzt mach endlich das du von mir runter kommst.“ Giftete ich ihn nochmals an und versuchte mich abermals vergeblich aus seinen Griff zu befreien. „Nein. Nicht solange bist du mir erklärt hast, warum du von mir geträumt hast.“ Konterte er misslaunig und hielt Zahra weiterhin eisern fest. Hatte der eigentlich einen totalen Sockenschuss? Das alles ging mir gerade wiedermal gehörig zu weit und ich konnte mich noch nicht mal zur wehr setzten. Erneut brachte mich L einfach nur zur Weißglut. Was dachte er sich eigentlich dabei mich hier einfach so fest zuhalten? Der spinnt doch völlig. „Woher soll ich denn wissen, was ausgerechnet du in meinem Kopf zu suchen hast? Auf solche Alpträume von dir kann ich auch getrost verzichten Ryuzaki.“ Meinte ich nunmehr finster, während ich mich so weit wie möglich mit meinem Oberkörper aufbäumte und seinem Gesicht somit trotz allem gefährlich nahe kam. L hingegen starrte der nun ziemlich wütende junge Frau unter ihm ebenfalls finster entgegen, während er sie weiterhin in sein Griff gefangen hielt und grübelte eingehend über ihre soeben geäußerten Wort nach. Einige Minuten starrten wir uns lediglich dunkel entgegen, bis wir plötzlich auf ein unvermitteltes Geräusch an der Tür aufmerksam wurden und gleichzeitig überrascht in die Richtung blickten, wo diese lag. Dort stand ein total verblüffter Watari, welcher sich ihm nächsten Augenblick auch schon wieder mit einem „Entschuldigt bitte. Ich wollte nicht stören.“ blitzartig aus dem Zimmer verkrümelte und die Zimmertür schnell hinter sich schloss. Verwirrt besah ich mir die so eben hektisch geschlossene Tür, bevor sich ein mehr als genervter Ausdruck auf meinem Gesicht breit machte und ich mich mit einem lauten Seufzten zurück in die Kissen fallen ließ. Mit jeden Tag entwickelte sich mein Leben immer weiter zu einer einzigen unberechenbaren Freakshow, aus der es für mich wohl kein anderen Ausweg zu geben schien, als den vor alles schützenden Umhang des Wahnsinns. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)