Es gibt nur eine Wahrheit. von _Sylvester_ ================================================================================ Prolog: Kleine aber entsetzende Information ------------------------------------------- Mit einem lauten Krachen stieß Conan die Tür zum Dach auf. Der Wind wehte kalt in sein Gesicht und durch seinen geschrumpften Körper war seine Ausdauer auch nicht mehr die beste. Doch das alles war in diesem Moment vollkommen belanglos. Conan's Blick ging bloß in eine Richtung. Kaitou Kid. Wieder einmal hatte dieser eine seiner Botschaften entsendet und erfolgreich den Blue Diamond gestohlen, ein wertvolles Stück. Zumindest hatte er ihn bisher erfolgreich gestohlen. Denn diesmal würde Conan ihn definitiv zur Strecke bringen. "So, so. Du bist mal wieder der Einzige, der meine Botschaft richtig entschlüsseln konnte...Herr Detektiv." mit seiner selbstbewussten Art und einem überlegenen Grinsen im Gesicht drehte Kaitou Kid sich um. "Ich habe dich bereits erwartet." fügte er noch hinzu, während er seinen Schatz noch einmal bewunderte. "Du scheinst dir deiner Sache ja ganzschön sicher zu sein, Kid." auch Conan strotzte vor Selbstbewusstsein. Diesmal würde er ihn kriegen, er hatte sich gut vorbereitet. "Ich habe dafür gesorgt, dass keine Menschenseele sich diesem Ort nähert und deinen Hängegleiter habe ich ebenfalls untauglich gemacht. Es gibt kein Entkommen Kid!" Conans Stimme war todernst. Nun konnte Kid sich weder unter die Menge mischen noch mit seinem Hängegleiter davon fliegen. Doch Kid lachte nur und verstaute seine Beute in der Tasche. "Du vergisst immer wieder, dass ich ein Künstler bin. Ich entkomme immer wenn ich will." Der Kleinere sah ihn weiterhin ernst an und verbarg jedwige Verunsicherung. Wie immer war es ein Kopf an Kopf Rennen, wobei keiner von den Beiden nachgeben wollte. Nach diesem kurzen Austausch wurde Kid jedoch ernst und trat ein paar Schritte auf Conan zu. Dieser war überrascht darüber und wich ebenfalls ein Stück zurück. "Ich weiß über die Hintergründe deines jetzigen Körpers bescheid." sagte er trocken, woraufhin Conan kurz seine Fassung verlor. Hatte er etwa über Conan nachgeforscht? Und was erhoffte er sich daraus? "Und weiter?" Conan fasste sich wieder, behielt Kid jede Sekunde im Auge. Er musste auf den richtigen Moment warten, bis er ihn mit seinem Narkosechronometer betäuben konnte. Obwohl es ihn schon interessierte, worauf der Dieb hinaus wollte. Kid wandte sich etwas seitlich von ihm ab, wohlwissend, dass Conan nur auf eine Öffnung seinerseits wartete. Und die würde er ihm schon noch geben. "Keine Sorge, ich werde auch diese Informationen niemandem verraten, kleiner Detektiv. Aber ich hätte da ein paar interessante Informationen für dich." Conan sah ihn verdutzt an. Lange schon suchte er nach einer noch so kleinen Spur, um der Organisation hinterherzujagen. "Kid.." er lächelte sicher. "Ich glaube ja, dass du kein schlechter Mensch bist. Denn du fügst nie einem Menschen Schaden zu und gibst fast immer deine gestohlenen Edelsteine zurück. Ebenfalls merkwürdig ist, dass du immer so ein großes Trarar um deine Raubzüge machst...." kurz hielt er inne, bevor er fortfuhr: "Aber was für einen Nutzen hättest du davon, mir zu helfen?" Conan versuchte schon immer irgendwelche Beweggründe hinter Kids Taten zu sehen, war jedoch bisher noch nicht auf den richtigen Pfad gekommen. Kid seufzte. Sein Umhang wehte sachte im Wind. "Hör zu du kleiner Detektiv. Du kannst es so oft versuchen wie du willst, du wirst mich nicht kriegen. Und ich verfolge meine eigenen Ziele, also sei lieber dankbar, dass ich dir das sage." Kids Haltung lockerte sich etwas. "Es seidenn dich interessiert es nicht, was ich dir zu sagen hab." er versuchte Conan zu provozieren."Na los, spucks schon aus." erwiderte Conan widerstrebend. Lächelnd über seinen kleinen Triumph den kleinen Detektiv in der Hand zu haben fuhr Kid fort: "Ich rede nicht mehr um den heißen Brei herum Shinichi." es war das erste Mal, dass er ihn mit seinem richtigen Namen ansprach. "Sie wissen bescheid. Dass Shinichi nicht tot ist, sondern geschrumpft." Conan schluckte einmal. Und noch einmal. Schlagartig wurde er kreidebleich im Gesicht und musste einen Schritt zurück setzen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Kids Worte hallten in seinem Kopf wieder und wieder. Hatte er richtig gehört? Sie wussten bescheid? Conan brauchte einen Moment um seine Gedanken zu sortieren, denn tausend Fragen wirrten in seinem Kopf herum. "Woher... Woher wissen sie davon?!" Doch Kid schüttelte nur den Kopf. "Ich weiß es nicht, so viel konnte ich nicht aufschnappen. Es war auch eher nur Zufall." er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Conan sich nun fühlte, er empfand fast etwas Mitleid mit ihm. Conan wollte noch so viel fragen, jedoch kam er nicht mehr dazu, denn im nächsten Augenblick stürmten Nakamori und seine Leute das Haus. Sirenen und Lautsprecher ertönten. "Es tut mir Leid, aber wir müssen ein anderes Mal weiter reden." Kid drehte sich um und ging zur Dachkante. "Warte! Du kannst nicht weg!" Doch im nächsten Moment warf er eine Blendgranate und sprang ohne das Bemerken von seinem Rivalen hinunter. Geschockt rannte Conan zum Dachrand und hielt Ausschau nach Kid. "Verdammt!" er schlug mit der Hand auf den Boden. Gleich wurde er wieder von den Fragen, die sich ihm aufdrängten erdrückt. Er bemerkte gar nicht, dass um ihn herum mittlerweile einige Polizeibeamte aufgetaucht waren. Was würde nun passieren? Würden sie ihn jagen? Und was war mit seinen Freunden? Und vor allem... was war mit Ran? Kapitel 1: Und schlimmer kann es doch nicht mehr werden. -------------------------------------------------------- Mit einem langezogenen Schrei schreckte Conan hoch. Seine Hände zitterten wie verrückt und der Schweiß perlte auf seiner Stirn. Keine Sekunde später wurde schlagartig die Tür aufgestoßen und Ran platzte besorgt ins Zimmer: "Conan! Was ist denn los?!" sie sah ihren kleinen Schützling prüfend an, während dieser erstmal wieder zu sich kommen musste. Verblüfft starrte Conan ihr in die Augen und versuchte die Sache runter zu spielen: "Es...es ist nichts. Nur ein Albtraum." entgegenete er und versuchte tief durchzuatmen, um sich zu beruhigen. //Ok, alles gut. Klaren Kopf bewaren.// sagte er sich in Gedanken. "Was machst du immer für Sachen." behutsam nahm Ran ihn in den Arm. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie vor sich keinen kleinen Grundschüler hatte. Conan konnte das Pochen ihres Herzens spüren und plötzlich holte ihn sein Gewissen wieder ein. //Ran, es tut mir so Leid.// Wie gerne würde er ihr alles erzählen, was passiert war. Keine Lügen mehr auftischen und sie nicht ständig enttäuschen. Jedesmal wenn er Ran ein weiteres Mal alleine lassen musste und vertrösten musste fühlte er einen starken Stich im Herzen. Ran beobachtete den Kleineren und versank ebenfalls in Gedanken. Sie waren sich so ähnlich, Shinichi und Conan. "Weißt du Conan..." dieser sah ihr fragend in die Augen, doch Ran schüttelte nur den Kopf und brach ihren Gedankengang ab: "Ach nichts. Ist schon gut." Nach einer Weile war der Schock des Albtraums abgeklungen, wobei Conan sich immer noch fragte, was Ran ihm wohl sagen wollte. Aber vielleicht war es auch besser, wenn es dabei geblieben war. Sie durfte auf keinen Fall etwas von seinem Schicksal erfahren, denn die vergangene Nacht war kein Traum gewesen. Es war die Realität und Conan musste sich nun gut überlegen, was er tun sollte, er musste auf jedenfall kühlen Kopf bewahren. Nachdem Conan sich vergewissert hatte, dass bei Ran und Kogoro definitiv alles in Ordnung war, sie trieben sich heute zum Glück unter Menschen herum, machte er sich auf den Weg zu Haibara und Professor Agasa. Es war wohl das Beste mit ihnen über die derzeitige Situation zu reden. Conan hoffte inständig, dass den Beiden noch nichts passiert war. Aus diesem Grund ging er auch relativ zügig, eigentlich wäre er am liebsten gerannt. Und so stand er bald schon vor dem großen Haus des Professirs, klingelte an der Tür und horchte. Keine Reaktion. Er klingelte nochmal und nochmal: "Haibara?! Professor Agasa?! Halloo?!" es rühte sich nichts und langsam schlich sich die Panik in Conans Körper. Genüsslich schlängelte sie sich erst in seine Beine und breitete sich dann im gesamten Körper aus. //Ruhig bleiben.// sagte er sich in Gedanken und sogleich bemerkte er, dass die Tür gar nicht abgeschlossen war. Sofort stürmte er hinein und rannte in den Wohnbereich, wo sich der Professor meist aufhielt. Dort angekommen erstarrte er und sah mit aufgerissenen Augen durch den Raum. Conan's Blick streifte von den Regalen bis zu den weiteren Türen und über das Sofa. Nichts. Alles sah wie immer aus, obwohl ihn das eigentlich nicht wundern dürfte, die Organisation machte ihre Dinge stets so unauffällig wie möglich. "Professor! .... Haibara!" sie waren wirklich weg. "Verdammt!" Conan schlug mit der Faust gegen den Türrahmen, während im selben Moment das Telefon klingelte. Vorsichtig näherte er sich dem Gerät und sah auf den Display. Nummer unbekannt. Nach einem kurzen Zögern nahm Conan dann doch den Hörer ab, auch wenn er es im Nachhinein bereuen würde: "Lange nicht voneinander gehört, Shinichi...Oder sollte ich eher sagen, Conan Edogawa." ein kalter Schauer lief Conan über den Rücken, denn diese Stimme würde er nie vergessen. Diese kaltherzige mordlustige Stimme, die ihn verstummen ließ. Gin ignorierte ihn jedoch einfach und fuhr fort: "Du hast wirklich Glück, dass du die Klappe gehalten hast. Aber einfach so kommst du nicht davon, für nervige Schnüffler haben wir uns was ganz besonderes überlegt, etwas viel schlimmeres als den Tod." - "Was habt ihr vor?!, Wo ist der Professor?!" Conan schrie förmlich ins Telefon, doch Gin lachte ihn nur aus: "Du hörst von uns." erwiderte Gin in leisem Ton und beendete das Gespräch: "Halt! Warte Gin!" wütend schlug Conan den Hörer auf den Apparat, seine Hände wollte nicht aufhören zu zittern. Er musste schleunigst irgendetwas unternehmen, bloß was? Er hatte ja nichtmal einen Anhaltspunkt, wie er Gin auf Spur kommen konnte, geschweigedenn wie er Haibara und Agasa finden sollte. Wenn sie überhaupt noch lebten. "Du musst es ihnen sagen." die Stimme klang weich und Conan wusste gleich zu wem sie gehörte. Abprupt drehte er sich um und sah seinem Rivalen direkt in die Augen: "Kid..." Nach einer kurzen Pause kam er auf dessen Aussage zurück: "Ich habe jetzt wirklich keine Zeit für deine Spielchen." Conan wirkte wütend, konnte aber trotzdem nicht verbergen, dass er verzweifelt war. Kid dagegen lehnte locker mit verschrenkten Armen an der Wand. Diesmal war die Atmosphäre zwischen den Beiden ganz anders. Sie wirkten nicht wie zwei Rivalen, die sich gegenseitig übertrumphen wollten, denn Kid setzte keineswegs seine arrogante Art auf. Natürlich bemerkte er, dass der "Herr Detektiv" nicht ganz auf der Höhe war, weshalb er ihn diesmal auch nicht begann zu sticheln. Die Lage war ernst und deshalb kam Kid auch gleich zur Sache: "Shinichi du musst sie warnen, damit sie sich selbst schützen können, du kannst nicht immer alle alleine beschützen und alles auf dich nehmen." Eindringlich sah er Conan an in der Hoffnung er würde eine vernünftige Entscheidung treffen und sich helfen lassen. Doch Conan schüttelte bloß verzweifelt den Kopf: "Ich kann nicht! Ich will niemanden da mit reinziehen... Wenn Ran wüsste, dass ich damals von einem Gift geschrumpft wurde, wäre sie in größter Gefahr!" Kid merkte, dass es so nichts brachte, trat somit ein paar Schritte auf Conan zu und hob ihn am Kragen leicht hoch. Wütend sah er ihm in die Augen: "Das ist sie doch jetzt scho du verdammter Idiot! Gott verdammt du kannst nicht immer alles auf dich nehmen, zum letzten Mal! Ich mache das hier um dir zu helfen klar?!" es war wirklich ungewöhnlich, dass Kid so ausrasten konnte. Geschockt sah Conan ihn über seine Reaktion an, bevor sein Blick sich senkte und er tiefstes Bedauern in sich spürte. Plötzlich hörten die Beiden ein Geräusch aus Richtung der Tür, Kid sah auf und traute seinen Augen nicht. Langsam ließ er Conan wieder zurück auf den Boden: "Ich glaube das Thema hat sich gerade erledigt." Während Conan sich langsam umdrehte, schon ahnend was passiert war, wich Kid langsam zurück. Das ließ er die zwei besser unter sich ausmachen, fest stand jedenfalls, dass sein Plan so nicht aussah. Unauffällig zog er sich zurück. Das Mädchen stand wie erstarrt in der Tür, hielt sich am Rahmen etwas fest. Sie hatte bereits Tränen in den Augen stehen und brachte keinen Ton heraus. Conan wusste nicht wie er reagieren sollte, seine Augen waren geweitet und sein Körper angespannt, während er mit heiserer Stimme versuchte etwas zu sagen: "R... Ran..." Kapitel 2: Die Ehrlichkeit der Gefühle -------------------------------------- Wie konnte ein so kurzer Moment so entscheidend sein. Verwirrt stand Ran im Türrahmen, starrte ihren kleinen Conan an und konnte nichts sagen. Die Worte, die sie gerade gehört hatte schockten sie bis ins tiefste Innere und doch hatte sie es immer gespürt. Gespürt, dass Shinichi irgendwie immer in ihrer Nähe gewesen war. Aber sollte sie wirklich glauben, was sie da hörte? Unsicher trat sie einen Schritt nach vorn, musste aber gleich wieder eine Hand an die Wand legen, damit sie nicht aus dem Gleichgewicht kam. Mit einem dicken Kloß im Hals versuchte sie irgendetwas zu sagen. „Was…“. Ihr Blick schweifte zu Kid, der sich versuchte unauffällig zurückzuziehen. Allerdings war ihr das vollkommen egal und sie reagierte nicht darauf. „Es ist nicht so wie du denkst Ran!.“ sagte Conan aufgebracht. Doch Ran konnte es nicht verstehen und letztendlich kullerte die erste Träne über ihre Wange. „Was bedeutet das?“ fragte sie den Kleinen zögerlich, doch ließ sie ihn nicht zu Wort kommen. „Ich verstehe es nicht. Du bist doch Conan, mein kleiner Conan. Wie kann es sein, dass du Shinichi sein sollst?“ Conan wusste nicht, wie er die Situation erklären sollte, stattdessen entschuldigte er sich bloß bei ihr: „Es tut mir so leid Ran… Ich will dich hier nicht mit reinziehen.“ Nach einer weiteren kurzen Stille nahm Ran wieder das Wort auf: „Warum redest du nie mit mir, nie erzählst du mir was, das war schon immer so. Ich habe dich so vermisst, immer gehofft, dass es dir gut geht und dass du bald zurückkommst. Und du belügst mich die ganze Zeit!“ Ihre Trauer wurde zu Wut weil sie einfach nicht weiter wusste. „Ran jetzt hör mir doch zu!“ Conan ging auf sie zu, wollte sie beruhigen, ihr alles erklären, seiner geliebten Ran. Doch sie wich zurück. Eine Träne nach der anderen lief ihr über die Wangen. Nachdem Conan merkte, dass er Ran so nicht erreichen konnte, blieb er stehen. Er sah ihr tief und ernst in die Augen. Nichts tat ihm mehr weh, als so der Person gegenübertreten zu müssen, die ihm am wichtigsten war. „Ran bitte. Wenn du gewusst hättest, was passiert ist, wärst du in großer Gefahr gewesen. Und das bist du auch jetzt! Ich erkläre dir alles, vertrau mir!“ Aufgelöst hallten die eben gefallenen Worte in Rans Kopf wieder, doch es war zu viel auf einmal als dass sie sie ordentlich aufnehmen konnte. Vertrauen? Wie sollte sie vertrauen nach dieser riesigen Lüge. Schluchzend schüttelte sie mit dem Kopf. „Ich… ich muss jetzt erst mal alleine sein.“ damit drehte sie sich um und ergriff die Flucht. Conan wollte ihr hinterher, jedoch schaffte er es nicht mit seinen kurzen Beinen mitzuhalten. „Ran, warte! Warte doch!“ schrie er ihr noch hinterher, bevor er sich nach Luft schnappend hinhockte. Sein Kopf platzte fast, was sollte er jetzt tun? Er musste Ran komme was wolle beschützen und wenn es ihn sein Leben kosten würde. So von ihr angesehen zu werden bereitete ihm einen großen Stich im Herzen und er bereute es, sie so lange alleine gelassen zu haben. Verbittert sah er in den Himmel hinauf, der ebenfalls graue Wolken zeigte und auf Regen hinwies. Verdammt! Er wollte sie doch bloß beschützen, nur das Beste für sie tun und sie nicht in gefährliche Situationen bringen auch wenn er wusste, dass sie immer stark war. Conan sah, wie sich ein paar Sonnenstrahlen langsam durch die Wolken drückten, als wollten sie sich nicht unterkriegen lassen. Bei dem Gedanken spürte auch Conan ein lautes Schreien aus seinem Inneren. Ein Schreien das raus wollte und auf keinen Fall verlieren wollte. Heftig trat er mit dem linken Fuß auf den Boden auf und stemmte sich wieder nach oben. Fest entschlossen rannte er nun die Straßen entlang auf der Suche nach Ran. Er wusste, dass im Moment jede Bewegung gefährlich war die er machte. Doch er musste das jetzt klären um Ran nicht zu verlieren und sie weiterhin schützen zu können. Das war jetzt wichtiger als alles andere und erst danach würde er sich überlegen, wie es weiterging. ___________________________________________________________________________ Nachdem Ran eine Weile gelaufen war, geweint und geschluchzt hatte, erreichte sie den naheliegenden Damm, welcher vor dem Fluss entlanglief. Sie blieb stehen und sah eine Weile in die Ferne, während die Sonnenstrahlen ihr Gesicht trockneten. Hier war sie jeden Nachmittag nach der Schule mit Shinichi lang gegangen, oftmals hatten sie hier noch ein wenig Zeit miteinander verbracht. Ran konnte sich an jedes Detail erinnern, wie das Wetter war, wie Shinichi wieder irgendetwas über Sherlock Holmes und seine Abenteuer erzählt hatte oder wie er sie einfach immer wieder zum Lachen gebracht hatte. Manchmal regte er sie auf tierisch auf, aber lange böse sein konnte sie ihm nie. Ein leichtes Lächeln zog sich über Ran’s Lippen, als sie es bemerkte legte sie die Hand leicht davor. Dann aber ließ sie einen tiefen Seufzer heraus und setzte sich unten an das Flussufer, um nachdenken zu können. Die Knie vor die Brust gezogen sah sie über das glitzernde Wasser, was im gleichmäßigen Strom den Fluss entlang zog. Wie sollte sie sich eigentlich fühlen? Normalerweise sollte sie doch sauer auf Shinichi sein, aber das war sie nicht. Ran horchte tief in sich hinein und spürte eher Erleichterung, dass es Shinichi gut ging, dass sie nun endlich wusste, wo er war. Wenn sie es sich so durch den Kopf gehen ließ, hatte er sie trotz seiner Veränderung immer beschützt und immer über sie gewacht. Trotzdem änderte das alles nichts daran, dass er sie die ganze Zeit belogen hatte. Alle Dinge die sie gegenüber Conan gesagt oder gefühlt hatte. Plötzlich musste sie tierisch das Gesicht verziehen. „All diese Dinge…“ sagte sie zu sich selbst und wurde sofort rot. Da waren einige gewesen, die sie Shinichi gegenüber niemals, aber auch wirklich niemals gesagt hätte. Dafür würde er auf jedenfall noch eine Lektion bekommen! Sie ertappte sich selbst dabei, wie sie lachte und sich eigentlich freute, ein Lebenszeichen von Shinichi zu haben und ebenso gestand sie sich ein, dass sie ihn wirklich liebte. Mit dieser komplizierten Situation umzugehen war dann die andere Sache. „Schluss jetzt damit!.“ Ran schlug sich leicht mit den Handflächen gegen die Wangen. „Jetzt habe ich ihn endlich wieder und jetzt muss ich auch stark sein für ihn.“ sie merkte gar nicht, dass sie mit sich selbst redete und die Leute, die an dem Fluss vorbei gingen sahen sie schon schräg an. Ran blieb noch eine ganze Weile am Fluss sitzen und ließ ihre Gedanken umher schweifen. Sie erinnerte sich an so viel und fühlte jedes Erlebnis mit Shinichi so, als wäre es gerade erst gewesen. Nachdem sie sich entschlossen hatte, ihm zuzuhören, stand sie auf und ging los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)