Die Liebe, die mich zu dir brachte... von siren_skeletra (Der Raub der Proserpina) ================================================================================ Prolog: -------- Mit wehendem Umhang und prachtvoller Robe stolziert er den Gang entlang. Die Wände voller Knochen und Schädeln. Der Tod liegt in der Luft, und die Leere breitete sich allmählich in seinem Herzen aus. Der Brunnen, sein Spiegel zur Welt, mit dem er alles zu sehen vermag, was er sehen wollte. Er wollte die schönen Blumen sehen, den Frühling, der langsam erwachte und sein Herz etwas erhellte. Die Pracht der Farben brannten sich in sein Herz und die Leere wurde durch Schönheit und Bewunderung ersetzt, doch da sah er sie. Ein Mädchen, so rein wie eine Blume selbst, liegend auf einem Meer aus wundervollen weißen Blüten. Sie schien so rein und lieblich, als ob sie für ihn unerreichbar wäre. Ihre Augen öffneten sich und erstrahlten wie ein grüner Smaragd. Ihre Haare so schimmernd braun, wie Kastanien. „Proserpina!“ Sie schrak auf und lief die Wiese entlang, in die Arme seiner Schwester: Demeter, Göttin der Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten. Sein Herz erwärmte sich und er fasste sich an die Brust. Was war das bloß für ein Gefühl? Ihr Lächeln verzauberte ihn und brachte sein Inneres dazu, zu handeln, damit sie nur ihm alleine gehörte. Mit bestimmten festen Griff hielt er den Rand des Brunnens fest und sah dabei zu, wie sie die wunderschönen Blumen bewunderte. „Du bist mein...Proserpina...“ Kapitel 1: Begegnung -------------------- „Proserpina!!“ Diese Stimme war eindeutig, die von Demeter. Diese Stimme konnte man nicht verwechseln, schon gar nicht, wenn es um ihre Tochter ging. Proserpina war die Tochter von Göttin Demeter und Zeus, der allerdings die Erziehung der Mutter überließ. „Ich bin hier Mutter!“ Sie rief in die Richtung, aus der die Stimme kam und entdeckte nach kurzen Augenblicken, wie ihre Mutter den Hügel voller Mohnblüten herunterlief. „Proserpina, da bist du ja!“ Ihre Mutter nahm sie in den Arm und sie selbst genoss es endlich wieder sie zu sehen. „Mutter! Ich habe dich so vermisst. Wie erging es dir im Norden?“ Sie lösten die Umarmung und die Mutter betrachtete ihre wunderschöne Tochter, die wahrscheinlich als die schönste Göttin gelten konnte. „Sehr gut, mein Liebling. Ich hoffe es erging dir gut, als ich fort war.“ „Ja, es war alles in Ordnung.“ Sie lächelte ihre Mutter an, wollte sie ungern beunruhigen und ihr sagen, dass sie sich etwas einsam gefühlt hatte. Obwohl ihr Rehe und Vögel Gesellschaft leisteten. Doch sie sehnte sich danach jemanden kennenzulernen, zu lachen und ihr Leben, dass sie hatte, zu genießen. „Mutter? Wann darf ich auch auf den Olymp, so wie du?“ Sie bekam einen bedrückten Gesichtsausdruck von ihrer Mutter, die dann auf den Boden sah. „Proserpina...du bist zwar eine Göttin, aber ich empfinde für dich den Olymp als ungeeignet.“ „Aber wenn ich eine Göttin bin, darf ich doch dort hin. Außerdem habe ich Vater schon sehr lange nicht mehr gesehen und...“ „Dein Vater interessiert sich doch gar nicht für dich! Er hat jedes Mal eine andere und setzt einfach so ohne nachzudenken Kinder in die Welt!“ Proserpina sah traurig zu Boden und fühlte sich gerade ziemlich unerwünscht in dieser Welt. War sie etwa auch ungeplant? Oder war sie gar nicht gewollt gewesen? Die Erkenntnis bestürzte sie und kämpfte mit den Tränen. „Proserpina...bitte verstehe doch, ich mache mir einfach Sorgen um dich. Ich möchte einfach nicht, dass du verletzt wirst.“ „Aber du hast es gerade selbst getan!“ Sie stumpte ihre Mutter von sich weg und rannte in den Wald. „Proserpina!“ Ziellos rannte sie in den Wald hinein und kam an eine Lichtung voller weißer Blumen. Sie kämpfte mit den Tränen und wischte sie sich von den Wangen. Sie legte sich in das Blumenmeer und versuchte alles zu vergessen. Dass sie eine Göttin war, das sie wahrscheinlich ungewollt zur Welt kam und dass sie auf ewig allein sein wird. Nur mit ihrer Mutter und den Waldtieren. Sie schloss die Augen und wurde von dem Duft der Blüten eingehüllt. Sie benebelten ihre Sinne. Sie wurde schlagartig müde und verfiel in einen ruhigen Schlaf. X x x Ein schwarzes Loch öffnete sich etwas abseits der Lichtung und eine schwarze Gestalt in edler Robe und langen hellem Haar stieg empor: Hades! Er hatte das Disaster mit angesehen und es schmerzte ihn, sie so zu sehen. Er lief näher an die Lichtung heran und betrachtete sie, wie sie schlief. In wirklichkeit ´sah sie noch schöner aus, als so, wie er sie mit seinem Brunnen bewundern konnte. Er lief näher heran und kniete sich zu ihr auf den Boden. Ihre Brust hob und senkte sich in einem ruhigen Rhythmus. Ein Zeichen, dass sie ruhig schlief. Er wollte sie gerade berühren, da... „Proserpina!!! Proserpina wo bist du?“ Er schrak auf und hörte die Stimme immer näher kommen. Als er wieder zu ihr herunter sah, sah er in diese großen smaragdgrünen Augen. Sie war wach geworden! Schnell öffnete er ein schwarzes Loch, dass ihn wieder zurück in die Unterwelt bringen sollte und verschwand darin. Sie selbst sah zu, wie er in dem schwarzen Loch verschwand. „War das etwa...“ „Proserpina! Da bist du ja endlich! Ich habe mir Sorgen gemacht!“ „Mir ist nichts geschehen Mutter.“ Sie sah an die Stelle, an der das schwarze Loch aufgetaucht und wieder mit dem Mann verschwunden war. Das konnte nur Hades gewesen sein. Nur einer würde in einem schwarzen Loch verschwinden. Doch, was hatte er hier zu suchen? Und wieso hatte er neben ihr gekniet? Fragen über Fragen machten sich in ihrem Kopf breit. Zusammen mit ihrer Mutter machten sie sich auf den Weg zur heiligen Wiese, auf dem ein Haus Stand. Sie lief in ihr Gemach und legte sich auf ihr Bett. „Was wollte er nur bloß? Und wieso war er neben mir?“ Es stellten sich noch mehr Fragen in ihrem Kopf, doch sie sollte versuchen zu schlafen. Wenigstens etwas, was sie alles vergessen ließ. Doch bevor das passieren konnte, erschien ein großer prächtiger Strauß von Narzissen auf ihrem Tisch. Sie stand sofort auf und der Duft war herlich. Sie entdeckte ein Schild aus einem Stück von einer Rolle. ~ Für Proserpina H~ „H?“ Okay, das konnte eigentlich jeder zusammenzählen, aber das war nicht das, was sie gedacht hatte. Vor allem, was wollte er von ihr und wieso? Woher kannte er sie so genau, dass er soetwas schönes tat? Obwohl es merkwürdig war, fand sie es äußerst romantisch, da ihre Mutter sagte, dass die meisten Götter auf dem Olymp eher nicht so waren. Sie roch noch einmal an den Blumen, bevor sie sich ins Bett legte und dabei den Strauß bewunderte. Ob sie ihn vielleicht wieder treffen würde? Kapitel 2: Anders als gedacht... -------------------------------- Die Sonne kitzelte ihre Nase und die Vögel sangen lauthals ihre Lieder. Mussten die denn immer so laut sein? Sie öffnete die Augen und das Erste was sie sah, war der schöne Strauß aus Narzissen. Sie musste an den Gedanken lächeln und streckte sich dann, um aufzustehen. Es war mal wieder ein schöner Tag, den sie allein verbringen würde, bis abends ihre Mutter heim kehrte. Im Frühling hatte sie immer viel zu tun. Sie musste sich um die Saat und das Feld kümmern. Sie seufzte tief und stand dann auf, um ein Bad zu nehmen. Fühlte sich gerade einfach nicht wohl. Sie lief in das Badehaus, das genau neben ihrem Tempel stand. Sie lief hinein und ließ das Wasser einlaufen. Sie suchte sich eine Flasche mit Blütenessenz aus, die sie in das Becken leerte. Sie seufzte auf, als sie endlich in dem warmen Wasser saß und sich nach und nach wohler fühlte. Doch sie fühlte sich irgendwie beobachtet. Es lag eine komische Spannung in der Luft und sie merkte, dass etwas nicht stimmte. Noch bevor sie überlegen konnte was es war, erschien eine Rolle auf dem Beckenrand. Mit einer Handbewegung schwebte die Rolle und öffnete sich. ~ Liebste Proserpina, ich weiß, deine Mutter mag mich nicht besonders sehr. Ich habe sie dich auch alleine groß ziehen lassen. Doch ich habe sehr viele Pflichten, dass ich nicht einmal mehr wirklich die Zeit habe, dich besuchen zu kommen. Daher möchte ich dich auf den Olymp einladen. Aber sage bitte deiner Mutter nichts. Sie mag den Olymp nicht so gern. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir uns dort verliebt in die Augen sahen. Gründe gibt es viele. Es kommen sehr enge Verwandte auch zu Besuch, da ich eine kleine Feier geben möchte. Ich würde mich freuen, wenn du kommen würdest. In Liebe, dein Vater.~ Proserpina musste lächeln und wusch sich rascher als denn je. Sie zog sich ihr schönstes Kleid an und machte sich ihre Haare. Am Nachmittag war sie endlich fertig und betrachtete sich im Spiegel. „Ob Vater auffallen wird, wie sehr ich mich verändert habe?“ Mit einem letzten Blick auf den Strauß schnipste sie mit dem Finger und stand vor dem Tor am Olymp und wurde hinein gelassen. Sie hatte den Olymp immer nur von außen gesehen und nie betreten. Ihre Mutter hatte Augen und Ohren überall. Sie trat ein und lief die Treppen aus goldenen Wolken empor. Kaum war sie oben angelangt, wurde sie von allen Augenpaaren betrachtet. Doch die Stille legte sich wieder, als ihr Vater angelaufen kam. „Proserpina! Wie schön das du hier bist mein Kind!“ „Vater!“ Sie umarmten sich und sie hatte es vermisst, von ihm in den Arm genommen zu werden. „Wie groß du geworden bist! Zu einer wunderschönen jungen Frau! Kein Wunder, du bist ja nun die Göttin der Fruchtbarkeit!“ Er legte einen Arm um sie und lotste sie in eine Richtung. „Komm, ich möchte dich deinen Tanten und Onkeln vorstellen, obwohl Familiärer Stand bei uns nicht viel zu bedeuten hat.“ Weiter in der Ecke konnte sie weitere ausmachen, die sich freuten sie kennenzulernen. Sie hatte schon so vieles von ihnen gehört, doch sie wurde von allem abgeschnitten. „Wo ist denn Hades? Er hat doch selbst gesagt, dass er sich diesen Spaß nicht nehmen lassen will!“ Poseidon saß auf dem Sofa aus Kissen und trank seinen Wein. Irgendwie ein komischer Anblick, den sie nicht so toll fand. Er war wirklich ein Raudi, oder eher wie ein Seefahrer, der nichts anderes kannte als zu trinken. „Ich weiß es nicht, er wollte eigentlich...“ Doch ihr Vater konnte den Satz nicht beenden, da öffnete sich ein schwarzes Loch und ein Mann tauchte daraus auf, in einem schwarzen rüstungsähnlichen Gewand. Sein Haar schien, als ob es geblichen wäre und schimmerte. Die Haut Blass und beinahe grau. „Hades! Mein Bruder! Schön das auch endlich du eingetroffen bist!“ Zeus nahm seinen Bruder in den Arm und wendete sich gleich zu Proserpina um. „Ich möchte dir gerne meine Tochter vorstellen. Das ist Proserpina, Göttin der Fruchtbarkeit.“ Sie lächelte sanft und nickte kurz, was als knappe Verbeugung galt. Doch sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ihre Hand ergriff und ihr einen Kuss darauf gab. „Es ist mir eine Ehre euch kennen zu lernen, Proserpina...“ Er sah sie mit seinem durchdringenden Blick an und sie erstarrte. Ihr wurde prötzlich ganz warm und sie merkte, wie es in ihren Wangen warm wurde. „Hades du kleiner Romantiker! Jetzt hast du sie aber in Verlegenheit gebracht!“ Daraufhin fingen fast alle an zu lachen und sie entzog ihm sachte die Hand. Diese Situation war wiklich unangenehm, doch seine Anwesenheit gab ihr ein wohliges Gefühl. Die Männer unterhielten sich über so besinnloses Zeug, dass sie von Aphrodite entführt wurde, sodass sie endlich mal unter Frauen war. Aber selbst da, fühlte sie sich etwas unwohl und langweilte sich. Sie lief einfach etwas abseits von allem und sah auf die Wolken, die beinahe Blutrot schimmerten. Die Sonne ging langsam unter und sie musste gestehen, dass die Wolken von oben viel schöner aussahen, wie von unten. Sie selbst hätte nicht gedacht, dass es wirklich so langweilig auf dem Olymp war. Sie würde wahrscheinlich nur hier her kommen, um ihren Vater zu besuchen. Für mehr auch nicht. „Wie mir scheint, langweilt ihr euch...“ Sie schrak auf und drehte sich zur Seite. Sie sah Hades, der nun neben ihr stand und sehr sanft lächelte. Man sah beinahe sein Lächeln gar nicht, wenn man nicht genauer hin sah. „Hades, ihr habt mich erschreckt...“ Sein Blick war fest auf sie gerichtet und haftete an ihr. Die ganzen Fragen in ihrem Kopf brannten ihr förmlich auf der Zunge, doch irgendwie konnte sie sich nicht dazu überwinden ihn zu fragen. „Ich hoffe, euch gefallen die Narzissen.“ Jetzt war sie mehr als erstaunt. Sie hätte nicht gedacht, dass er von sich aus etwas erzählte. „Also wart ihr es doch, der mir den Strauß sandte.“ „In der Tat...“ Meinte er nur dazu und sie hatte aber immer noch nicht die Antwort die sie wollte. „Warum wart ihr an der Lichtung und wieso habt ihr mich im Schlaf betrachtet?“ Er drehte sich um und sah auf die Wolkenlandschaft. „Es gibt Dinge die sollte man wissen und manche, die man nicht wissen sollte...“ Sie wurde nicht aus ihm schlau. Auf was wollte er nun bitte hinaus? Aber anscheinend redete er nicht gerne darüber. „Sie sind anscheinend doch ein Buch mit sieben Siegeln.“ Meinte sie nur dazu und sah ihn an. Seine Stirn runzelte sich leist. Er sah ziemlich nachdenklich aus. „Denken sie wirklich so über mich?“ Üner diese Frage musste sie grunzen und wendete sich zum gehen. „Ja das denke ich. Und ich habe nicht die geringste Interesse daran mich mit einem rätselsprechenden Geheimnistuer zu unterhalten. Dazu bin ich mir zu schade...“ Sie wendete sich zum gehen und konnte nicht einmal ein Paar Schritte tun, da er griff er ihre Hand. „Proserpina!“ Sie sah ihn an und entzog ihm ihre Hand. „Ich glaube, ich habe mich verständlich ausgedrückt. Ich dachte ihr währt anders als die anderen, aber da habe ich mich wohl geirrt...“ Sie lief zu ihrem Vater der leicht angetrunken sang und sich vergnügte. Er erblickte seine Tochter und grinste. „Oh meine Proserpina! Du wunderschönste auf der Welt!“ „Vater ich werde langsam gehen. Ich bin müde und fühle mich ausgelaugt.“ „Was du willst jetzt schon gehen? Bleib dich noch etwas hier meine Schöne!“ Er stand auf und legte einen Arm um sie. Er war gerade ziemlich aufdringlich. Sie schob seinen Arm von ihrer Schulter. Und gab ihm dann einen Kuss auf die Wange. „Ich werde gehen. Mutter macht sich bestimmt schon Sorgen wo ich bin.“ „Ist gut mein Liebling...“ Sie lächelte und lief dann Richtung Tor. Dort schnipste sie wieder mit ihren Fingern und stand nun in ihrem Zimmer. Sie zog sich schnell ihr Schlafkleid an und öffnete sich ihr Haar. Der Strauß Narzissen stand immer noch auf dem Tisch, den sie aus der Vase zerrte und aus dem Fenster schmiss. „Götter!“ Regte sie sich auf und räumte das kleid weg, damit ja ihre Mutter nicht mitbekommen würde. Aber anscheinend hatte sie heute wieder so viel zu tun, dass sie heute nicht nach Hause kommen würde. Sie seufzte und setzte es sich in den Kopf, noch mal einen Rundgang durch den Wald zu machen. Sie lief den Waldweg entlang und fühlte sich wieder beobachtet. Es lag schon wieder so eine Spannung in der Luft und erst jetzt merkte sie, wer sich hinter den Bäumen versteckte. „Hat man euch nicht beigebracht Leute nicht zu bespitzeln?“ Rief sie und sah in den schwarzen Wald, worin man nur Glühwürmchen umher schwirren sah. Etwas dunkles kam hervor. „Ich habe euch nicht bespitzelt...ich habe euch nur betrachtet.“ Hades! Was wollte er bloß? Dazu war er wirklich aufdringlich. Er stand nun ein paar Metern vor ihr entfernt. „Habt ihr denn keine Angst vor mir?“ „Wieso sollte ich? Ihr macht nicht den Anschein, dass ihr mir etwas böses wollt. Oder irre ich mich da?“ Er grinste nur dreckig. Das Grinsen ließ ihre Adern gefrieren und er wirkte nun wirklich beinahe bedrohlich. Versuchte sich allerdings nichts anmerken zu lassen. „Was wollt ihr von mir? Und wenn sie wieder mit einer Aussage kommen, die mir keine Antwort gibt, oder gar wieder meiner Frage ausweichen sehe ich mich gezwungen sie zu ignorieren.“ Er sah sie nun nicht mehr so bedrohlich an, eher nun schon beinahe gekränkt. „Ihr habt meine Blumen, die ich euch sandte, weg geschmissen.“ „Das aus gutem Grund. Ihr habt mir meine Frage nicht beantwortet und da ich keine Lust auf Männer habe, die von einer zu nächtsen springen, versuche ich den Gesten dieser auszuweichen. Es reicht schon, dass mein Vater jedes Mal eine andere hat.“ Verteidigte sie sich und setzte wieder zum gehen an. „Du hast vergessen wer ich bin! Niemand redet so mit mir! Ich bin Hades! Herscher der Toten und der Unterwelt!“ Er schrie es in den Wald hinein aus purer Verzweiflung, da er nicht wusste, wie er es ihr sagen konnte. Er kannte dieses Gefühl nicht, dass in ihm herrschte. Sie drehte sich zu ihm herum und sah ihn an. „Das weiß ich schon alles. Doch so sehr ihr in den Wald hinein schreit, wird es zurück schallen.“ Mit diesen Worten verschwand sie in den Wald. Kapitel 3: Das Gefühl --------------------- Sie wälzte sich im Bett und starrte schon die ganze Nacht an die Decke. Es war kurz vor Sonnenaufgang und hatte die ganze nacht kein Auge zu getan. Jedes Mal musste sie daran denken, wie sie im Wald stand und sich mit Hades auseinandersetzte. Vielleicht wollte er ihr noch sein Anliegen beichten, oder vielleicht war er schüchter? Nein! Niemals! Hades und schüchtern wäre eine Sache der Unmöglichkeit. Allerdings, kann sie sich nicht daran erinnern, dass er je eine Frau gehabt hatte, oder jemanden an sich heran ließ. Es war auch nicht auszuschließen, dass er Interesse hatte. Die Begenung an der Lichtung, der Strauß, der Handkuss und auch die Aufforderung zu bleiben, als er ihre Hand ergriffen hatte. Sie hatte zwar gewusst, dass sie durch das Amt als Göttin der Fruchtbarkeit eine Anziehungskraft auf Männer hatte, aber sie hätte nicht damit gerechnet ausgerechnet dem Mann zu gefallen, der als Eisklotz bekannt war. Sie setzte sich auf und mit einer Handbewegung, ging ihre Kerze auf dem Nachttisch an. Der kleine Schein beleuchtete schwach ihr Zimmer und sie sah etwas auf ihren Tisch stehen. Sie nahm die Kerze und lief heran. Zum Vorschein kam ein Strauß voller Narzissen. Wieder mit einem kleinen Zettel aus einer Rolle heraus geschnitten. „Es tut mir Leid...“ Laß sie und seufzte dann. Okay, jetzt hatte sie schon etwas Schuldgefühle. Eigentlich konnte man es ihm nicht übel nehmen. Er hatte wahrscheinlich keine Ahnung, wie man sich jemandem gegenüber verhält. Außer seinen Geschwistern gegenüber. Sie ließ den Strauß stehen, als Annahme der Entschuldigung. Sie zog sich rasch um und lief in den Wald. Zur Lichtung, wo sie schlief und er sie betrachtete. Sie setzte sich in die Blumen, die zur Zeit zu waren und sich nur sehr leicht öffneten, da die Sonne erst aus ihrem Schlaf erwachte und empor stieg. Sie hörte den Vögeln beim Singen zu. Es war eine wunderschöne Symphonie. Sie strahlte immer so eine angenehme Ruhe aus. Plötzlich hörte sie etwas Surren und ein schweres Auftreten. Sie spürte es durch den Boden, dass nun jemand abseits von ihr stand. Sie schaute in den etwas dunkleren Wald und entdeckte ihn wieder. Hades... „Also entweder sie spielen mit jemandem Verstecken, oder sie bespitzeln mich wieder.“ Er trat vor, sodass sie ihn sehen konnte. Er hatte einen bedrückten Gesichtsausdruck, als ob er gleich mit einem Geheimnis zu kämpfen hätte. „Ich habe euch nich bespitzelt, sondern nur betrachtet.“ Sie musste darüber grunzen. Genau das sagte er ihr schon einmal. „Da kommt mir die Frage auf, wieso ihr euch nicht neben mich setzt und mich betrachtet.“ „Meine Aura ist zu unangenehm für andere. Ihr bekommt dann Angst vor mir.“ „Ich habe keine Angst vor euch. Ich glaube kaum, dass ihr mir etwas antun würdet. Also...“ Sie zog mit ihrem Zeigefinger zu sich, wodurch er einen kleinen Ruck bekam, durch den er sich in Bewegung setzte. Er setzte sich zwar etwas weiter weg von ihr, aber nah Genug, um nicht gleich zu schreien. Sie sah wieder geradeaus und wartete. „Wieso sitzt ihr hier?“ Sie lächelte ihn an und zeigte geradeaus in den Wald hinein. „In dieser Richtung geht die Sonne auf, zwischen den Schluchten. Ihr werdet gleich sehen wieso.“ Die Sonne begann zwischen dem Spalt empor zu steigen und hauchte alles in ein weiches Orange. Die Strahlen huschten durch die Stämme und Zweige. Der Tau hüllte alles in ein wunderschönes Glitzern. Sie sah nun zu Hades, der wie erstarrt darauf sah. „Soetwas habe ich schon lange nicht mehr gesehen.“ Er begann wieder leicht zu lächeln. Sie konnte sich auch gut vorstellen, wieso er soetwas nicht oft sah. Er hatte Verpflichtungen in der Unterwelt. Sie stand auf und blieb vor ihm stehen. „Steht auf, ich möchte euch etwas zeigen.“ Er sah sie mit einer gerunzelten Stirn an und blieb jedoch sitzen. Er wusste anscheinend nicht, ob er ihr vetrauen konnte. Sie wollte ihm zeigen, dass es nicht die Aura war, die allem eine Angst machen, sondern wie sein Wesen war. Als er sich immer noch nicht bewegte, ergriff sie seine Hand und zog ihn einfach mit. „Nun kommt schon! Sonst sind sie weg!“ Sie schleppte ihn einfach mit im Schnellschritt. An einem Busch blieb sie stehen und ließ seine Hand los. „Ich möchte euch etwas zeigen.“ Sie schob den Busch zur Seite und es tauchte eine Gruppe von Rehen auf. Sie bekam ein Seutzen von ihm zu hören. „Sie werden weg laufen, wenn ich mich ihnen nähere.“ „Nicht, wenn ihr mit guten Absichten hin geht.“ Sie nahm wieder seine Hand und zerrte ihn beinahe wieder mit, da er sich sträubte. Die Rehe horchten auf und bewegten sich einen Zentimeter. Sahen die Beiden an. Er blieb stehen und machte keinen Schritt weiter. „Proserpina, sie werden weg rennen, wenn ich näher heran gehe.“ „Dann schließt bitte eure Augen. Keinen Schritt gehen und nicht gucken!“ Sie warnte ihn mit dem Finger und er seufzte nur erneut. Allerdings machte er das was sie wollte. Sie lief los und holte ein Reh. Sie kannten Proserpina schon, aber nicht ihren neuen Freund. „Nun streckt eure Haud aus.“ „Ich weiß nicht wofür das...“ „Macht doch einfach mal was ich euch sage...“ Er schnaubte und streckte die Hand aus. Proserpina tat nichts und das Reh lief langsam auf ihn zu. Ganz vorsichtig. Es stuppste seine Hand an und er erschrak, woraufhin er seine Augen öffnete. Er starrte das Reh an, dass sich nun streicheln ließ. „So düster die Aura auch sein mag, das Wesen in einem ist das Ausschlaggebende.“ Sagte sie und nun kamen auch die anderen, die sich ihnen näherten. „Denkt nicht immer dass ihr Böse seid, nur weil ihr aus der Unterwlt kommt und Gott der Toten sind. Auch der Tod hat schöne Seiten. Und auch wenn, der Kern von jemandem ist immer anders wie die Schale. Versucht euch das zu merken.“ Sie lächelte ihn sanft an und setzte sich dann auf einen Baumstamm. „Das ist das erste Mal, dass ich von jemanden gemocht werde.“ „Kein Wunder, wenn man versucht etwas zu sein, was man nicht ist...“ Er setzte sich zu ihr und sah den Rehen zu, wie sie grasten. Er sah beinahe Sorgenlos aus. Etwas sogar nachdenklich. „Ihr habt meinen Strauß nicht weg geschmissen.“ Merkte er an und sie sah auf den Wald. „Ich habe mir die Nacht über den Kopf zerbrochen...und zwar über euch...ganz ehrlich gesagt, werde ich nicht aus euch schlau. Zudem habt ihr mir immer noch nicht gesagt, wieso ihr an der Lichtung wahrt und wieso ihr mir den Strauß geschickt habt.“ „Ich...“ Daraufhin schwieg er und konnte irgendwie nichts sagen. Er kämpfte mit seinem Innersten, etwas zu sagen, was er noch nie jemanden sagte. „Ich weiß nicht was es für ein Gefühl ist aber, als ich mir die Blumen ansehen wollte, auf der Wiese, dann wahrt ihr auch dort und...mir wurde warm...ich fühlte mich wie berauscht. Konnte den Blick nicht von euch wenden, wie ein Süchtiger, der Gier nach mehr hatte...ich wollte euch für mich alleine. Dass euch niemand ansah, niemand berührte oder besitzen kann. Ich...“ Er sprach nicht weiter. Endlich wusste sie was los war. Mehr sogar, es hörte sich genau danach an, dass er sich in sie verliebt hatte... Sie starrte auf den Boden, wusste nicht so Recht, wie sie darauf reagieren sollte. „Ich weiß nicht, in was man diese Gefühle packen kann, daher...“ „Ich glaube, euer Bruder oder besser gesagt, mein Vater wird ihnen da bestimmt weiter helfen können. Denn ich bin nur eine Frau und denke nicht wie ein Mann.“ Sagte sie und versuchte es zu überspielen, dass sie es schon wusste. Allerdings war es so weniger peinlich für sie und für ihn. „Denkt ihr wirklich, dass er mir sagen kann, was mit mir los ist?“ Wie durcheinander und ahnungslos er doch war. Es war schon beinahe anziehend, so wie er sich gerade benahm. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er das kann!“ Sagte sie und hörte jemanden etwas rufen. Es wurde immer lauter. „Proserpina!! Proserpina, wo bist du denn?“ Sie schnellte auf und sah sich um, woher die Stimme kam. „Mutter...Schnell ihr müsst hier weg!“ „Wieso, sie ist doch meine Schwester?“ „Sie brauch mich nur mit einem anderen Gott zu sehen und sie wird wütend. Geht! Schnell!“ Schneller als Gedacht öffnete sich ein Loch und er verschwand ohne noch ein Wort zu sagen. „Ich bin hier Mutter!“ Ihre Mutter kam mit strahlendem Gesicht auf sie zu und umarmte sie. Proserpina plagten Schuldgefühle. Dass sie auf dem olymp war, dass sie sich mit einem Gott heimlich traf und dass sie Hades verschwieg, was es für Gefühle waren. Sie seufzte unhörbar. Wieso musste denn immer alles so kompliziert sein? Kapitel 4: Die Erlaubnis ------------------------ Zeus saß auf seinem Thron und trank etwas aus seinem Kelch, der mit Wein gefüllt war. Eine Spannung lag in der Luft, und er wusste sofort wer gleich auftauchen würde. Ein schwarzes Loch öffnete sich und Hades tauchte daraus auf. „Bruder! Wie schön, dass du mich besuchen kommst! Möchtest du auch einen Kelch Wein?“ „Nein danke. Ich möchte mit dir lieber etwas besprechen. Es ist wichtig.“ Zeus sah Hades an und stellte seinen Kelch weg und widmete sich ganz seinem Bruder. „Dann erzähle mir mal, was denn so von großer Wichtigkeit ist.“ „Naja, es geht um deine Tochter, Proserpina...“ Zeus musste automatisch grinsen und es kam ein lautes Lachen hervor. „Sag bloß du Eisklotz hast dich endlich mal verliebt!“ Hades sah seinen Bruder an. Er wusste, dass dieses Wort existierte und auch, dass viele Menschen und Götter liebten, aber er kannte dieses Gefühl nicht. „Bruder ich weiß nicht wie sich Liebe anfühlt, daher...“ „Lass mich raten. Dein Blick konntest du nicht von ihr abwenden. Wolltest, dass sie nur dir alleine gehört und dein lebloses Herz fängt schnell an zu schlagen, wenn sie neben dir steht.“ Zeus stand auf und legte seinen Arm um seinen Bruder. Lief mit ihm zum Rand des Saales, der aus einem Abgrund aus Wolken bestand und man die Erde betrachten konnte. „Bruder, du musst es ihr sagen. Denn ich muss gestehen, ich würde es mir wünschen, dass auch endlich mal du auf den Genuss von Frauen kommst.“ „Aber ich habe es ihr doch schon gesagt. Sie meinte, ich solle dich fragen, was mit mir los ist.“ Zeus musste lachen. Lauthals bällte er sein Lachen hinaus und vergoss schon Tränen aus Freude. „Hades, Sie weiß schon längst was mit dir los ist. Sie hat dich zu mir geschickt, damit es dir nicht peinlich ist, wenn sie dir sagt was los ist.“ Hades verstand nun und überlegte. Er wollte sie so sehr für sich. Wenn sie und auch sein Bruder dachten, dass es Liebe war, dann würde er nicht zögern seine Liebe nur ihr zu versprechen. „Hades, was ist los?“ „Ich...ich möchte dich um ihre Hand bitten!“ Er sah seinen Bruder verdutzt an. Jedoch setzte er sich bedrückt auf seinen Thron. „Das ist nicht so einfach wie es scheint Hades...“ „Was spricht dagegen?“ „Demeter...meine wundervolle ehemalige Geliebte, die in Proserpina vernarrt ist und sie niemals gehen lassen wird. Schon gar nicht zu dir in die Unterwelt.“ „Dann werde ich sie entführen. Wenn ich deinen Segen habe, reicht mir das.“ Zeus seufzte. Hades war hartnäckig, wenn er etwas haben oder erreichen wollte. „Gut. Ich bin damit einverstanden. Aber das was Demeter daraufhin tun wird, kann ich nicht beeinflussen.“ „Ich danke dir Bruder...“ Er sah nur zu wie er wieder in seinem schwarzen Loch verschwand. „Na wenn das gut geht...“ Kapitel 5: Die Entführung ------------------------- „Ich muss wieder los Proserpina. Pass auf dich auf mein Liebling.“ Sie winkte ihrer Mutter zum Abschied und lächelte. Sie hatte wirklich viel zu tun in dieser Zeit. Sie lief wieder in den Wald und machte ihren Rundgang. Die Sonne ging gerade unter und hauchte alles in ein dunkles Rot. Etwas knackte und sie drehte sich um. Doch da war keiner. Nichts war zu sehen. „Komisch...“ Sie lief weiter und sah wie die Rehe im Gras lagen und sich langsam schlafen legten. Hier hatten sie wirklich keine Sorgen in dem Wald ihrer Mutter und ihr. Keine Raubtiere. Nur das Gute lebte hier. >Knack!< Mit einer schnellen Bewegung drehte sie sich um und sah weiter in den dunklen Wald. „Wer ist da?! Zeig dich!“ Rief sie hinein, doch nichts passierte. Sie lief weiter und hatte vielleicht schon Halluzinationen. An einer großen Lichtung blieb sie stehen und sah eine große Wieso voller Narzissen. Sie lächelte und lief auf die Wiese zu. Sie ließ sich auf den Boden fallen und fühlte sich wohl. Der Himmel war rot und die Wolken schimmerten Golden. Sie drehte sich auf den Bauch und wollte gerade eine Narzisse plücken, da packte sie etwas um den Bauch, hob sie hoch und wurd über irgendeine Schulter gepackt. Sie konnte nicht erkennen, wer es war. Hörte nur noch ein Wiehern eines Pferdes und wurde bewusstlos. Es war warm und kalt zugleich. Ihr Kopf tat weh und sie wurde endlich wieder wach. Sie hielt sich ihren kopf und setzte sich auf. Ließ ihren Blick schweifen. Sie lag in einem prächtigen Bett aus scharz lackiertem Holz. Alles war düster, grau und die Aura war angsteinflösend. Am Ende des Zimmers entdeckte sie ein Fenster und stand sofort auf. Sie erschrak, was sie da sah. Lava, aus der versuchten schwarze Skelette zu fliehen. Der Himmel grau, als währe ein Vulkan ausgebrochen. „Das kann nicht sein...“ Sie lief an eine Tür die sie fand und versuchte diese auf zu machen. Doch vergebens, sie war verschlossen. „Hallo? Lasst mich hier raus!! Bitte! Ist jemand da?!“ Sie rüttelte weiter an der Tür, in der Hoffnung, dass diese aufgehen würde. Doch niemand öffnete ihr. Verzweifelt setzte sie sich aufs Bett. Wieso war sie denn bitte in der Unterwelt. Es machte immerhin den Anschein so, dass es so war. Nirgends würden versuchen Skelette aus der Lava zu fliehen und zu schreien. Sie seufzte abgrundtief. X X X Er saß auf seinem Thron und döste vor sich hin, um wenigstens etwas Schlaf zu bekommen. Er konnte nicht schlafen, er war viel zu aufgeregt dafür. Er hatte Proserpina einfach mitgenommen, weder mit der Einwilligung von ihr, oder von seiner Schwester Demeter. „Herr?!“ Er öffnete leicht die Augen und sah seinen Diener an, der vor sich verbeugte. „Was gibt es Schwefel...“ „Mein Lord, euer Gast, er ist aufgewacht!“ Er horchte auf. Sie war endlich wach! Er hätte mit dem zauber nicht übertreiben sollen. Sie war ganze drei Tage bewusstlos gewesen und hat geschlafen. „Pech!!“ Schrie er und ein anderer Diener kam angelaufen. Ganz untertänigst. „Ja mein Lord?!“ „Geh mit Schwefel und bringt sie her!“ Sagte er in seinem dunklem düsteren Ton und winkte dann mit der hand, damit sie gehen sollten. Er fragte sich gerade selbst, was ihn dazu geritten hatte, sie einfach mit her zu nehmen, aber er wollte sie mehr als alles andere und die Erlaubnis hatte er von seinem Bruder bekommen, dies reichte ihm voll und ganz. Die Tür öffnete sich und sie trat mit seinen Dienern ein. Er stand sofort auf und lächelte. „Proserpina! Wie schön das du...“ Sie hob mitten im Satz ihre Hand und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Er starrte zu Seite auf den Boden, hielt sich die Wange, die wie tausende Nadelstiche leicht schmerzte. „Dunkler Lord!“ „Was fällt ihnen ein den dunklen Lord zu...“ Er runzelte die Stirn. „Pech! Schwefel! Raus hier!!!“ Schrie er wütend und sie eilten hinaus, aus Angst ja nicht wieder in die Folterkammer zu müssen. Sie sah ihn an, als ob sie einem Monstrum gegenüber stand. Und endlich sah er sie wieder an. Er sah sie geplättet an. Beinahe schon geschockt. Sie sah ihn hasserfüllt an. „Ich hasse dich!“ Sagte sie und seine Augen weiteten sich. Er wusste jetzt nicht so ganz, wie er damit umgehen sollte. Er war noch nie in so einer Situation. „Ich ...“ „Was ich?! Ich wollte dich nur besitzen, weil ich dich liebe?! Meine Güte Hades hast du dir auch mal überlegt was zur Liebe gehört?“ Fragte sie ihn und er sah gekränkt zu Boden. Er wusste es nicht. Er kannte es nicht. Kannte nur den Hass, den Schmerz und das Böse. „Hades sieh mich an!“ Forderte sie und er hob ruckartig den Kopf. „Es kann niemals nur eine einseitige Liebe stark bleiben. Zur Liebe gehören immer Zwei. Jeder kann jemanden Lieben, aber die liebe ist sinnlos, wenn diese nicht erwidert wird. Verstehst du das?“ Er nickte knapp und hörte ihr zu, setzte sich jedoch auf seinen Thron. „So wie du gehandelt hast, denkst du bestimmt, dass ich bei dir bleiben werde und dich genauso liebe, wie du mich, richtig?“ Er seufzte und fasste sich sachte mit seinen Fingerkuppen auf die Wange, auf der sie eine Ohrfeige gefeuert hatte. „Um ehrlich zu sein, ja...ich dachte...“ „Liebe kann nicht von heute auf morgen einfach so entfacht werden. Meistens dauert es Wochen oder sogar Jahre, aber manchmal reichen sogar nur Sekunden. Ich wusste von Anfang an, was es für ein Gefühl bei dir war und ich hatte gedacht, dass du dafür kämpfen würdest. Aber anstatt mich jeden Tag zu besuchen und mir wunderschöne Blumen hinzustellen, entführst du mich genau an den Ort, von dem ich niemals fliehen kann.“ Er sah sie an und hielt den Blick stand, den sie ihm zuwarf. Er war nicht gerade freundlich. Der Blick ging selbst ihm unter die Haut. „Ich werde jetzt in das Zimmer zurück gehen, in dem ich aufgewacht bin und du wirst dir durch den Kopf gehen lassen, was du angestellt hast!“ Sie drehte sich um und lief durch das Tor. Pech und Schwefel brachten sie wieder in das Zimmer und Hades blickte ihr mit einem verletzten und besorgten Gesichtausdruck hinter. „Was habe ich nur getan...“ Kapitel 6: DasVersprechen ------------------------- Sie starrte in die Leere. Die Augen ausgeweint, die Seele aus dem Leib geschrien und verzweifelt bis aufs Mark. Sie starrte in den Spiegel, Pech und Schwefel kamen ab und zu rein und versuchten sie zu trösten. Meinten, dass er es wenigstens aus Liebe tat und nicht aus Gier nach Schönheit, um diese zu besitzen. Sie hatten recht. Wenn sie sich überlegte, dass er anders war als die anderen, aber er hatte sie einfach mitgenommen. Sie konnte das laute Lachen hören. Es schallte durch den ganzen Thronsaal von ihm, wodurch man es durch das ganze Anwesen hören konnte. Auf dem Bett, lag ein schwarzes Kleid, was ihr gegeben wurde. Hatte sich jetzt schon seit vier tagen weder gewaschen, noch wollte sie Hades sehen. Jedoch kann sie sich hier drin nicht ewig einsperren. Sie nahm das Kleid und klopfte an die Tür, die auch gleich geöffnet wurde. Nun war das Gelächter noch mehr zu hören. Sowie die Musik und Stimmen anderer Leute. „Feiert er ein Fest?“ Fragte sie Schwefel, der sie ins Badehaus brachte. „Wir mussten etwas tun. Er saß die ganze zeit in seinem Thron und versauerte darin. Es macht ihm wirklich zu schaffen, dass ihr ihn zurecht gewiesen habt. Selbst ich und auch Pech, kennen ihn so nicht. Weder haben wir ihn so gesehen.“ Proserpina hörte genau zu und nickte dann verständlich. Vielleicht hätte sie sanfter mit ihm umgehen sollen. „Unser Lord hatte schon viele Frauen, aber alle hatte er nur kurz bei sich gehabt, um seine Lust zu befriedigen. Wobei dies sehr selten war. Seltener wie bei seinem Bruder Zeus.“ Sie kamen endlich im Badehaus an und er verbeugte sich dann. „Ich werde nun zurück gehen. Pech wird mich brauchen ihn weiter zu erheitern. Lassen sie sich ruhig Zeit.“ Er verschwand dann wieder und schloss die Tür. Sie sah sich um, und alles war aus schwarzem glänzenden Marmor. Man könnte glauben, dass man gar nicht mehr in der Unterwelt wäre. Sie zog sich aus und das Wasser wurde eingelassen. Danach stieg sie in das Becken und merkte wie der Schmutz und ihr unwohliges Gefühl weggespült wurde. Sie tauchte unter und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Wie soll ich mich nun ihm gegenüber verhalten? Vielleicht weiterhin auf Abstand bleiben? Oder lieber doch das Glauben, was Schwefel gesagt hatte. Es kann schon möglich sein, dass er nur aus Liebe gehandelt hatte. Aber... Sie tauchte auf, schnappte nach Luft. Sie wusch sich fertig und zog das schwarze Kleid an. Es war weich wie Daunen und leicht wie der Hauch eines Windes. Sie fühlte sich wohl und seufzte glücklich auf. Vor dem Spiegel eines Schminktisches setzte sie sich hin und machte sich ihr Haar. Als sie fertig war lief sie den Gang entlang und folgte der Musik. Das Gelächter schallte nicht mehr durch das Anwesen. Nur die Musik und das Raunen, von Stimmen. Als sie im Thronsaal ankam, waren viele Leute da. Aber sie waren anscheinend Freunde oder Bedienstete von ihm. Er saß selbst zusammengesunken auf seinem Thron und versauerte regelrecht. Unaufmerksam lief sie an ihn heran, wurde allerdings bereits von Pech und Schwefel entdeckt, die Hades anstuppsten, dass er aus seiner Trauerstarre erwachen sollte. Er sah auf und sein Blick traf direkt auf ihren. Seine Augen weiteten sich und sah sie einfach nur an. Er dachte wohl, dass er immer noch träumte. „Hades? Ist alles in Ordnung?“ Fragte sie ihn und bekam nur ein Stammeln von ihm. „Ich...nein...aber...ja...nicht...“ Sie sah sich um. Alle Blicke ruhten auf ihnen beiden. Sie fühlte sich etwas unwohl. „Könnte ich mit dir reden...allein?“ Fragte sie ihn und er erhob sich sofort, um mit ihr in seine Räume zu gehen, die hinter dem Thronsaal waren. Sie standen nun in einem Raum, wundervoll eingerichtet. Ein Feuer loderte im Karmin und strahlte ein gewisses wohliges Gefühl aus. „Proserpina ich...!“ „Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Wegen meinem Verhalten vor ein paar Tagen. Ich hätte mich zügeln sollen und habe stattdessen meiner Wut freien Lauf gelassen. Ich...“ „Ich glaube, ich bin es, dem man verzeihen muss.“ Er sah sie an. Erleichterung war in seinem Blick, aber auch Leid zeigte sich darin. „Ich hätte wenigstens dich fragen sollen, ob du mit mir gehen würdest. Ich habe in dieser Sache nicht nachgedacht. Dabei bin ich mir nicht einmal sicher, ob es wirklich Liebe ist, die ich fühle. Obwohl du und auch Zeus meinen, es wäre das.“ „Reicht es dir, wenn ich sage, dass ich genau deshalb hier bleibe?“ Sie sah zu ihm auf und er starrte sie an. Als wäre es unfassbar gewesen, dass sie hier bleiben würde. Er lief einen Schritt auf sie zu. „Du...du bleibst hier? Bei mir? Du willst nicht mehr zurück?“ Sie schüttelte den Kopf und blieb stumm. „Wieso willst du hier bleiben? Ich habe dich einfach entführt, das er gibt doch keinen Sinn!“ „Reicht dir als Argument, dass du anders bist als alle anderen? Dass du aus Liebe gehandelt hast und nicht aus Gier, Machtergreifung und Besitz?“ Fragte sie ihn und er konnte daraufhin nichts erwidern. Sie nahm seine Hand und lächelte ihn an. „Wenn du versprichst, mich gehen zu lassen, wenn ich gehen möchte, werde ich aus freien Stücken hier bleiben.“ Er umfasste ihre Hand, die seine ergriffen hatte. Niemals würde er sie gehenlassen, geschweige denn zulassen, dass sie ihm genommen wird. „Ich verspreche dir, dass ich dich gehen lasse werde, wenn du es wünschst.“ Sie lächelte ihn an und sein Herz machte einen Sprung. Sie blieb bei ihm und verurteilte ihn nicht für das, was er getan hatte. „Ich glaube, wir sollten wieder zurück, sie machen sich bestimmt schon Sorgen.“ Sagte sie und ließ seine Hand los. Sie lief los zur Tür, die wieder zum Thronsaal fürhrte. Er folgte ihr schweigfend. Jedoch mit einem so sanften breiten Lächeln, dass man es jetzt nicht mehr übersehen konnte. Sie liefen gerade hinaus, da kamen Pech und Schwefel angelaufen. „Fräulein Proserpina! Ihr habt nun gar nicht unsere Tanzeinlage gesehen!“ „Ihr müsst sie euch unbedingt anschauen!“ Hades setzte sich auf seinen Thron, was er immer automatisch tat. Doch Pech zog sie gleich mit. „Setzt euch! Setzt euch!“ Er zog sie auf den Schoß von Hades, dieser fragte sich gerade selbst, was die beiden vor hatten. Doch er konnte nicht mäckern. Er hatte nun seine Schöne auf dem Schoß, ganz nahm an sich. Er legte einen Arm um ihre Taille und zog sie sachte an sich, damit sie ja nicht weg rutschen konnte. Sie selbst lief leicht rot an und traute sich nicht, ihn anzusehen. Seine Hand an ihrer Taille führte dazu, dass es in ihrem Bauch anfing zu kribbeln. Pech und Schwefel hampelt herum und sie musste zugeben, dass es bei ihnen wirklich ulkig aussahe. Pech ein kleiner Mobbliger mit kleinen Hörnen und Schwefel genau das Gegenteil: Dürr und groß. Sie waren wirklich lustig und konnte wirklich verstehen, wieso es so erheiternd war. Sie musste anfange zu lachen und hielt sich die Hand vor den Mund, damit es ja nicht so laut erschien im Saal. Sie saß den restlichen Abend auf seinem Schoß und vergnügten sich. Nach und nach verschwanden auch die Leute, wobei sie schon längst eingeschlafen war. Der ganze Tag hatte sie etwas geschafft und schlief nun, an seine Brust gelehnt auf seinem Schoß. Er sah auf sie hinab, wie sie an ihn gekuschelt da saß. Es war keiner mehr hier. Selbst Pech und Schwefel hatte er fort geschickt. Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr un lächelte sanft. Er hob sie hoch und lief in ihr Gemach. Er wollte sie nicht die ganze Nacht im Sitzen schlafemn lassen. Er legte sie sachte in das Bett und deckte sie zu. Doch anstatt dass sie einfach weiter schlief, legte sie eine Hand auf seine, die sich neben ihr abstützte. Sie sah ihn nun durch verschlafene Augen an. Die Augen strahten in einem wunderschönen Smaragdgrün. „Sind denn alle schon gegangen?“ Er war über sie gebeugt und lächelte. „Ja, sie sind alles schon weg. Pech und Schwefel auch.“ Er fuhr ihr sachte durchs Haar. Es war unglaublich weich. „Bleibst du hier?“ Sein Herz machte bei dieser Frage einen Satz. Wie meinte sie die Frage nun? Solle er die Nacht hier bleiben, ober nur bis sie eingeschlafen war. „Bleib hier...bitte...“ Sagte sie und ergriff seine Hand fester. Ihr Blick wirkte leicht ängstlich und bedrückt. Hatte sie etwas Angst hier zu sein? Oder waren es die Blicke der anderen, die ihr unter die Haut gegangen waren. „Ist gut. Ich werde mich schnell umziehen gehen, dann bin ich sofort wieder bei dir, versprochen...“ Sagte er und sie nickte. Er lief hinaus in seine Räume und zog sich seine Toga an, die er natürlich wieder auszog wenn er zu Bett ging. Es war nicht ungewöhnlich dass Männer nackt schliefen. Jedoch, was war nur mit ihr los, wieso sie auf einmal so anhänglich war? Er seufzte und lief zurück in ihr Gemach. Er würd wohl gleich herausfinden, was mit ihr los war. Kapitel 7: Der Stich ins Herz ----------------------------- Er öffnete die Tür und trat in ihr Gemach ein. Es war alles dunkel bis auf das Licht, dass die glühende Lava von sich gab, und durch das Fenster schimmerte. Er trat ans Bett und sah sie. Sie schlief tief und fest. Ihr Brustkorb hob und senkte sich. Er musste bei diesem Anblick lächeln. Er beugte sich hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ihre Haut an seinen Lippen zu spüren, war eine Wohltat und so ein Verlangen danach gewesen, dass es ihn schon beinahe im Inneren schmerzte. „Gute Nacht...meine Liebste...“ flüsterte er und lief aus dem Zimmer. Erst dort konnte er richtig Luft holen. Ihre bloße Anwesenheit wickelte ihn praktisch um den Finger. Er lief in sein Gemach und legte sich auf die vielen Kissen, die vor seinem Kamin lagen. Er konnte jetzt nicht schlafen. Dafür war er viel zu aufgekratzt. Ihn ließ dieser Blick nicht los, als sie ihn gebeten hatte zu bleiben. Irgendetwas hatte einfach nicht mit ihr gestimmt. >Bleib hier...bitte...< Diese flehenden betörenden Worte hallten in seinem Kopf. Er furh sich frustriert durchs Haar. „Verdammter Mist!“ Zischte er und atmete schwer. Selbst das Bild von ihr in seinem Kopf ließ ihn nicht los. Plötzlich hörte er etwas knarren. Die große Tür zu seinen Räumen wurde geöffnet. Er sah finster zur Tür. Wer wagte es denn noch ihn zu dieser Stunde zu stören! Eine zirliche Gestalt tapste in der Dunkelheit. Als das Licht des Feuers aus dem Kamin den Körper erhellte, weiteten sich seine Augen. „Proserpina...was...du hast doch geschlafen...“ sagte er und sie sah ihn durch verschleierte Augen an. Irgendetwas stimmte einfach nicht mit ihr. Sie lief barfuß nur in ihrem hauch dünnen Nachtkleid zu ihm und blieb vor ihm stehen. Sie kniete sich auf die Kissen und krabbelte auf allen vieren zu ihm. Er konnte ihre Haut durch den Stoff schimmern sehen. Ihre Rundungen bewundern. Ihre Zimtfarbenen Brustwarzen, die wie zwei Knospen heraus stachen. Schneller als gedacht kniete sie über ihm und er musste schwer schlucken. „Pro...proserpina, wa machst du da!“ Sie lächelte nur verschmitzt und fuhr mit ihren Händen über seine muskulöse Brust. Er hielt ihre Handgelenke fest. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht. „Proserpina hör auf! Was ist nur...“ weiter konnte er nicht sprechen, da drückte sie ihre Lippen auf seine. Der Kuss ließ ihn in Trance verfallen und lockerte seinen Griff um ihre Handgelenke. Er spürte, wie ihre Arme um seinen Hals fielen und ihr Körper auf seinen sank. Seine Hände gleiteten von selbst über ihre Rundungen und erkundeten jeden Zentimeter. Er konnte sich einfach nicht wehren. Seine Hände führten ein Eigenleben. Er packte sie am Po und ihr Unterleib rieb an seinem, das nun eine Beule zeigte. Ein Keuchen von ihr brachte ihn wieder in die realität. „Proserpina...du...“ „Shhhh...“ sie legte ihren zeigefinger auf seine Lippen. Sie grinste nur und ihre hand hatte sein Glied gefunden. Sie fing an ihn zu verwöhnen. Und schon wieder! Er vergaß alles um sich herum. Nur noch er und sie! Er schloss die Augen und keuchte. Okay, er hatte echt gedacht das sie jungfräulich und schüchtern in diesen Dingen war, aber anscheinend hatte er sich geirrt. X X X „Schwefel, hast du auch genug beim Herrn hinein getan?“ „Ja, aber er hat den Kelch nicht ganz ausgetrunken...“ Schwefel sah sich das Spektakel an, was sich gerade vor ihnen bot. Eine Frau machte sich über den Gott des Todes her. Komische Sache wenn man bedenkt, dass es eigentlich anders herum sein sollte. „Pech...komm, lassen wir sie in Ruhe. Ich glaube der Schock tritt erst morgen früh ein.“ Sie machten die Vorhänge zu und schlichen sich davon. Das Serum hatte doch gewirkt und das besser als gedacht! X X X Sie kuschelte sich an etwas warmes, dass ihren ganzen Körper umschlang. Sie fühlte sich wunderbar und ein wohliger Geruch stieg ihr in die Nase. Jedoch irgendetwas stimmte nicht. Etwas kitzelte sie am Ohr. Sie öffnete die Augen und sah auf eine nackte muskulöse Brust, die sich hob und senkte. Sie riss den Kopf nach oben und entdeckte ihn! Hades! Moment! Was war gestern passiert? Sie rappelte sich auf und merkte, dass sie nackt mit ihm auf einem Berg von Kissen voreinem Kamin lag. Ein laken wickelte sie zusammen wie ein wunderschönes Paket. „Proserpina...“ Ihre Augen weiteten sich, als sie seinen Namen hörte. Er redete im Schlaf. Irgendwie herzallerliebst, allerdings was war passiert. Sie versuchte sich zu erinnern. Sie war müde gewesen und lehnte an seiner Brust. Selbst dadurch lief sie rot an. Aber danach war sie in ihrem Zimmer und ihre Erinnerung verschwamm. Plötzlich bewegte er sich und sie sah in graue Augen. „Guten Morgen meine Liebe...“ Hauchte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ehh...ich...“ Verdutzt sah er sie an und die Frage stand ihm schon auf der Stirn, was ist los? „Ich...wie bin ih hier her gekommen? Und...und...wieso...bin ich nackt?“ Fragte sie und lief rot an. Sie sah peinlich berührt auf seine Brust und ihm schwante übles. „Du kannst dich an die nacht nicht mehr erinnern?“ Fragte er sie und sie schüttelte den Kopf. Er runzelte die Stirn und seine Nüstern bebten. „Pech!!!!!Schwefel!!!!!“ Schrie er und Proserpina zuckte zusammen. Er nahm sich seine Toga, die war vom Stoff dicker und gab sie ihr. Er stand auf und nahm sich etwas anderes, dass er sich um die Hüften band. Pech und Schwefel rannten in sein gemach und verbeugten sich. „Ja Herr!“ „Vielleicht könnt ihr mir auf die Sprünge helfen. Gestern Abend kam eine wunderschöne Frau zu mir in mein Gemach, obwohl ich sie zuvor schlafend in ihrem bett gesehen habe. Sie hat mich verführt und, ach ja verwöhnt. Klingelt es bei euch?“ Fragte er sie und pech und Schwefel schluckten. Proserpina konnte nicht glauben was sie da hörte. Hatten sie beide etwa... „Herr, wir wollten doch nur, dass ihr glücklich seid!“ „Da hättet ihr mal vorher überlegen sollen!!! Ihr habt auch was in meinem Kelch getan!!!“ „Ja Herr!! Es tut uns sehr Leid, Herr!!“ „Verschwindet!! Ich will euch für heute nicht ein einziges Mal sehen, habt ihr ich verstanden?!“ „Sehrwohl eure Boshaftigkeit!“ „Raus hier!“ Proserpina sah den zwein hinterher und konnte immer noch nicht glauben, dass sie beiden dafür verantwortlich waren, dass sie miteinander geschlafen hatten. „Ich habe es geahnt und habe es dennoch zugelassen...ich Idiot...“ Sie sah auf und sah wie sein kiefer arbeitete. Es machte ihm wirklich zu schaffen. Sie stand von den Kissen auf und wickelte sich das große Tuch um den Körper. „Hades...geh mit dir doch nicht so hart ins Gericht...“ Sie legte eine Hand auf seine Schulter, doch er schaute einfach weg. So als ob er gerade durch die Tat alles verloren hätte. „Du kannst doch nichts dafür. Außerdem kann ich mich nicht daran erinnern.“ Er sah sie an und schüttelte den Kopf. „Du verstehst es nicht...das ist genau der Grund, der mich so wütend macht...“ meinte er und lief weiter. Er schob einen Vorhang zur Seite. „Ich muss Sachen erledigen. Fühl dich wie zu Hause...“ Er verschwand hinter dem Vorhang und ließ sie stehn. Sie fühlte sich gerade allein gelassen und verletzt. Jedoch konnte sie verstehen auf was er hinaus wollte. Er hatte gehofft, dass das, was in der nacht passiert war, auf Gegenseitigkeit beruhte. Doch das war es nicht. Es war wohl gerade ein Stich in sein Herz, das wahrscheinlich gerade angefangen hatte wieder zu schlagen. Kapitel 8: Die Königin der Unterwelt ------------------------------------ Sie lag in ihrem Bett und grübelte weiterhin über die Ereignisse, die sich zugetragen hatten. Das rote Licht der Lava schien durch ihr Fenster herein und erhellte alles in einem warmen Ton. Sie lag nun eine Woche in ihrem Zimmer herum. Pech und Schwefel hatte sie die ganze Zeit nicht zu Gesicht bekommen. Und dann war da noch Hades. Als sie an ihn denken musste bekam sie Kopfschmerzen und Herzrasen zugleich. Sie drehte sich um und starrte an die Decke. Er war ihr einfach ein Rätsel, aber dann kam ihr der Morgen in den Sinn, an dem sie zusammen nebeneinander aufgewacht waren. Röte stieg ihr wieder in die Wangen und ein Kribbeln durchzog ihren Bauch. „Es ist alles so seltsam, seitdem ich ihn kenne...“ murmelte sie vor sich hin und seufzte erneut. Gefühle waren einfach so irreführend und kompliziert. Sie musste wieder zurück denken, als er mitbekommen hatte, was los war. Es hatte ihn so sehr verletzt, dass sein Herz sich wohl wieder zusammengezogen hatte. Sie setzte sich auf und starrte auf ihren Kleiderschrank. Sie wollte es nicht hinnehmen, dass nun alles vorbei war. Zu sehr mochte sie ihn nun. Zwar war das nicht wirklich ihre Welt und es war angsteinflößend, aber sie sah nun eine andere Welt. Sie war frei von dieser verschönerten Gefangenschaft ihrer Mutter und konnte endlich, zwar etwas eingeschränkt, frei sein. Er würde sie gehen lassen, wenn sie es wollte. Das hatte er ihr versprochen und Götter hielten ihr Wort. Zumindest hoffte sie das. Entschlossen stand sie auf, suchte sich das schönste Kleid heraus und stolzierte in das angrenzende Badehaus. Mit Narzissen Öl und Tannenduft nahm sie ein Bad. Danach fühlte sie sich viel besser und war entschlossen Hades gegenüber zu treten. Es war ihr egal, dass er verletzt war. Sie könnte es genauso sein. Sie wurde genommen, gegen ihren Willen und hatte keine jegliche Erinnerung daran. Sie schlüpfte in das graue Kleid, was leicht silbern schimmerte. Es ähnelte sehr einer Königin. Sie musste lächeln und drehte sich vor dem Spiegel. Es war schon lange her, dass sie sich schön fühlte. Sie lief aus dem Badehaus in den Flur. Alles war still und ruhig. Nichts war zu hören, bis... „Was?! Wo ist sie?! Was meint ihr, sie ist nicht hier!!“ Es war durch das ganze Anwesen zu hören. Eigentlich sollte sie Angst vor dieser Stimme bekommen, aber sie wusste, dass er ihr nichts tun würde. Sie lief weiter und da stand er. Pech und Schwefel standen zusammen mit Hades vor ihrem Zimmer, die Tür geöffnet. Sie konnte etwas weißes an ihm sehen, aber es verschwand hinter seinem Umhang. „Ich bin hier...“ sagte sie kleinlaut. Sein Kopf schnellte zu ihr und seine Züge wurden weicher. Ja, fast flehender. „Proserpina...ich habe...“ sie lächelte ihn an und lief auf die drei zu. „Tut mir Leid. Ich wollte keine Panik verursachen. Ich war im Badehaus und habe ein Bad genommen.“ sagte sie und lächelte ihn sanft an. Mit einem Nicken seinerseits verschwanden Pech und Schwefel. Sie waren allein und es legte sich eine beunruhigende Stille zwischen ihnen beiden. Bis ein Räuspern die Stille brach. „Du siehst wundervoll aus in dem Kleid...ge...gefällt...es dir?“ fragte er und schluckte dann, als sie ihn ansah. „Ja, es war das Schönste. Ich kam nicht drum rum.“ sagte sie und lächelte ihn an. Sie merkte wie er wieder anfing zu schlucken und anscheinend versuchte die Richtigen Worte zu finden. Doch etwas ließ ihn verwundert aufschauen. „Dieser Geruch...Narzissen...und...“ „Tannenöl...Ich liebe den Duft der Nadelwälder und Narzissen...sie sind meine Lieblingsblumen.“ sagte sie und ein lächeln umspielte seine Lippen. Hinter seinem Umhang kam etwas weißes hervor. Eine Narzisse! Sie sah zu ihm auf und er hielt sie ihr hin. „..meine auch...“ sagte er und lächelte sie weich an. Diese Züge kannte sie zu gut bei ihm. Sie waren selten, doch es zeigte ihr, dass er sie liebte. Sie schritt näher an ihn und nahm ihm die Blume aus der Hand, um daran zu riechen. Sie schmiegte sich an ihn und sie spürte wie seine Arme sich um sie schlangen. Sie sah zu ihm auf und war sofort in seinen Augen gefangen. Ein Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen und er kam ihren Lippen näher. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals und das Blut rauschte in ihren Ohren. Etwas vergrub sich in ihrem Haar und das nächste was sie spürte, waren seine Lippen auf ihren. Er war vorsichtig, fast zu vorsichtig. Beinahe keusch. Sie presste sich an ihn und erhöhte den Druck auf ihren Lippen. Erst jetzt wachte er aus seiner Starre und küsste sie strenger. Verlangender. Sie musste sich von ihm lösen. Mit einem Keuchen beendete sie den Kuss, so sehr musste sie nach Luft schnappen. Er raubte ihr wortwörtlich den Atem. Sie spürte wie er ihre Wange berührte und mit seinem Lippen über ihre vollen Lippen fuhr. „Proserpina? Fühlst du dich hier wohl?“ Unfähig etwas zu sagen nickte sie nur und sah auf seine Brust. Er schien nun wieder seine komplette Fassung zurück zu haben. „Willst du bei mir bleiben?“ Fragte er und bemerkte, wie sie immer dunkler wurde. Sie vergrub ihr rotes Gesicht in seiner Brust. „...mmh hmm...“ Murmelte sie und nickte leicht. Sie konnte ihn jetzt nicht ansehen, dafür war sie viel zu schüchtern, um das jetzt noch zu tun. Seine Händen fuhren ihr über den Rücken, hinunter zur Taille und hielt sie dort fest an sich gedrückt. „Dann werde meine Frau, Proserpina...“ Hauchte er und sie hob ruckartig ihren Blick. Wie erstarrt blickte sie ihm in die Augen. Er sah sie so weich und warm an, dass sie beinahe dahin schmelzen würde. Ihr Herz raste noch mehr und sie würde fast denken es würde stehenbleiben, so schnell pochte es. Sie lächelte und Tränen bahnten sich bei ihr an. Sie kullerten ihr die Wange hinunter und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. „Ja...ich will...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)