Rain von BarbieDoll ================================================================================ Kapitel 4: Disaster ------------------- Es war ein ruhiger Mittag in Konoha und zur Abwechslung schien endlich mal die Sonne und tauchte alles in ein helles, warmes Licht. Die Schatten der Gebäude und Bäume wirkten nicht mehr beängstigend und boten Flucht, wenn es den Leuten zu warm wurde. Fröhlich trällerten einige Vögel ihre Liedchen vor sich her und die Leute schlenderten durch die Straßen.   Alles war friedlich.   „Sieh dir das Kleid mal an!“, begeistert zeigte Ino auf ein Kleid im Schaufenster, „Ist es nicht hinreißend?“ „Der Fummel wird ein hinreißendes Loch in mein Portmonee fressen“, antwortete Sakura genervt. „Lass uns da rein“, die Blondine griff nach dem Handgelenk ihrer besten Freundin und lief los. „Ino, der Laden ist nicht gerade meine Preisklasse“, beim Anblick der Preise wurde Sakura schlecht. „Um die Uchihas zu beeindrucken solltest du jeden Hebel in Gang setzen“, kommentierte die Yamanaka lediglich. „Ich bin nur zum Essen eingeladen worden und nicht auf einen Ball oder so etwas“, Sakura ließ die Augen rollen. „Du nimmst das ja gar nicht richtig ernst“, Ino blieb stehen und drehte sich mit ernstem Blick zu ihrer besten Freundin. „Doch tue ich, aber du übertreibst einfach“, meinte Sakura und verschränkte die Arme vor der Brust.   „Ich übertreibe nie!“   Nicht einmal in der Öffentlichkeit hatte Ino den Anstand private Diskussionen leise oder zu Hause auszutragen. Stattdessen wurde die Blondine gleich laut und schimpfte so laut, dass es sogar die Leute zwei Straßen weiter hören würden.   „Ist ja gut, ich untertreibe“, sprach Sakura schnell, bevor Ino ausrasten konnte. Zufrieden lächelte die Yamanaka. „Okay, da das jetzt geklärt ist, lass uns nach einem Kleid suchen“, sofort stürzte Ino sich in das Getümmel aus Kleiderständern.   Sakura seufzte und lief widerwillig ihrer besten Freundin hinterher, welche schon einige Kleider über ihren Unterarm gelegt hatte. Die Rosahaarige stellte sich auf einen langen Mittag ein und wünschte sich, dass ein Loch auftauchen würde, in dem sie verschwinden konnte. Aber das wäre ja zu schön um wahr zu sein, was hieß, dass Sakura die Shoppingtour über sich ergehen lassen musste. Sie spürte jetzt schon die schmerzenden Füße und dann hatte sie auch noch eine Nachtschicht im Krankenhaus vor sich.   Das konnte ja was werden.   Sakura seufzte, die Lust auf den Tag war schon seit heute Morgen wie weggeblasen. Sie hatte keine Lust auf die Shoppingtour, geschweige denn auf die kräftezehrende Nachtschicht, die ihr eine Menge abverlangen würde nach den schlaflosen Nächten.   „Was gibt es denn da zu seufzen?“, Ino hob eine Braue, „Du bist bei den heißesten Typen zum Essen eingeladen und lernst direkt ihre Eltern kennen.“ „Jungs sind nicht alles im Leben“, die Langeweile in Sakuras Stimme war nicht zu überhören. „So langsam solltest du dir aber mal Gedanken über einen festen Freund oder einen reichen Kerl machen“, warf die Yamanaka ein. „Wenn, würde ich einen festen Freund in Erwägung ziehen“, sprach Sakura, die Ino immer noch dabei zusah, wie sie reihenweise Kleider von den Ständern zog. „Ist ja deine Entscheidung. Aber du solltest anfangen zu suchen, das Glück kommt nicht mal eben so zu dir geflogen“, sagte die Blondine. „Woher willst du das wissen?“, hakte Sakura mit verschränkten Armen nach. „Ach Süße…“, seufzte die Blondine, „…das Leben ist nicht so einfach wie in deine kleinen, perfekten Traumwelt.“ „Das brauchst du mir nicht sagen“, so schlau war die Haruno auch.   Allein schon an diesem nervenzerreißenden Traum wusste sie, dass das Leben nicht so war, wie in ihren Träumen. Um genau zu sein hatte die Haruno das schon ziemlich früh gemerkt, so oft wie sie sich mit ihren Eltern gestritten hatte. Manchmal wäre es aber einfach das Angenehmste, wenn alles wie in ihren Träumen wäre. Das dachte aber vermutlich jeder und jeder wusste, dass es nie so kommen würde. Es konnte ja nie einfach sein und alles musste einem schwer gemacht werden.   „Aber mal ehrlich Sakura, wann hattest du vor dich endlich nach einem Freund umzuschauen“, riss Ino die Angesprochene aus ihren Gedanken. „Keine Ahnung“, Sakura zuckte mit ihren Schultern, „Ich habe noch nie so richtig darüber nachgedacht.“ Inos Kehle entwich ein tiefes Seufzen. „Weißt du Sakura, du bleibst nicht immer so süß“, nun erinnerte Ino die Haruno an eine alte Frau. „Sagt die richtige“, Sakura hob ihre Augenbrauen. „Bei mir ist das was anderes“, behauptete Ino überzeugt. „Alles klar“, die Rosahaarige fing sich einen erdolchenden Blick. „Was ich damit sagen will ist, das wenn du dich nicht langsam mal auf dem Markt umschaust, sind die ganzen Typen nicht mehr frei und weil du null Erfahrung hast lassen sich die Kerle noch weniger auf dich ein. Wer will schon eine zurückgebliebene Träumerin?“, nun war es Ino, welche einen Killerblick erntete. „Ich bin nicht zurückgeblieben!“, fauchte Sakura. „Du hattest noch nicht mal deinen ersten Freund, geschweige denn deinen ersten Kuss und du bist siebzehn. Siebzehn!“, erinnerte die Yamanaka sie. „Jaja! Ich lasse mir einfach nur Zeit. Ich will meinen ersten Kuss nicht mit einem von vielen, sondern mit dem Richtigen“, erklärte Sakura. „So was passiert nur in Filmen. Willkommen in der Realität, hier kannst du es vergessen deinen ersten Kuss mit dem Richtigen zu haben. Du kommst ja nicht direkt mit dem Richtigen zusammen, mit dem du bis an dein Lebensende glücklich sein wirst“, warf Ino ein. „Dann glaubst du nicht an die große Liebe“, meinte Sakura. „Weil es die nicht gibt“, begründete die Blondine. „So siehst du das, ich bin da anderer Ansicht“, sagte die Rosahaarige. „Dann stell dich schon mal auf eine große Enttäuschung ein“, in der Hinsicht sah Ino wirklich schwarz. „Jetzt probiere die hier an“, wechselte die Blondine das Thema.   Ino drückte ihrer besten Freundin einen Haufen Kleider in die Hände. Der Haufen hatte schon sein Gewicht, aber die Blondine zögerte nicht Sakura in eine Umkleide zu schieben.   Sakura hatte jetzt schon keine Lust mehr.   Auf den ersten Blick wirkten die Farben der Kleider nicht gerade schön. Entweder war es zu knallig oder irgendeine Farbe, die der Haruno nicht stehen würde. Vermutlich würden die Kleider Sakura nicht einmal gefallen, weil sie einfach nicht ihr Geschmack sein würden. Und mit Sicherheit würde sie sich nicht in irgendeinen Fummel zwängen, der ihr nicht gefiel, nur um irgendeine Familie zu beeindrucken.   Genervt entledigte sich die Rosahaarige ihrer Kleidung und griff nach dem ersten Kleid. Sie zog es sich an und betrachtete sich mit gehobenen Brauen im Spiegel.   Leuchtreklame.   Das war das erste, woran sie bei dem knalligen Gelb dacht, das überhaupt nicht zu ihren Haaren passte.   Was hatte Ino sich nur dabei gedacht?   Sofort zog Sakura sich das Ding wieder aus und warf es über die Tür, wo Ino es wegzog. Ein Glück verkniff sich die Yamanaka einen Kommentar, denn darauf hatte Sakura nun wirklich keine Lust, bei dem Tag, den sie noch vor sich hatte.   Sie griff nach dem nächsten Kleid und zog es sich an, aber auch dieses landete sofort auf der Tür der Umkleide.   Zu pink. Kartoffelsack. Zu bunt. Zu schnieke. Zu viel Spitze. Zu lang. Zu kurz. Zu nuttig. Zu pompös. Zu teuer. Und noch vieles mehr…   „Das waren jetzt hunderte von Kleidern. Kann ich nicht einfach ein paar raussuchen und du sagst mir welches am ehesten passen würde?“, Sakuras Kräfte neigten sich jetzt schon dem Ende, dabei hatte sie noch ziemlich viel vor sich. „Ich weiß gar nicht was du hast. Die Kleider waren perfekt“, beleidigt schob Ino ihr Unterlippe nach vorne. „Sie gefielen mir aber nicht und jetzt antworte auf meine Frage“, langsam wurde Sakura launisch. „Ja, also gut, also gut. Dann los, suche dir ein paar Teile aus, ich sehe mich was um“, dankbar lächelte die Haruno.   Langsam schlenderte Sakura durch die Reihen und ließ ihre rechte Hand durch die vielen Kleider gleiten. Der Laden hatte nicht gerade eine Auswahl, die der Haruno gefiel, aber Ino würde vermutlich in keinen anderen Laden gehen. Also musste Sakura hoffen hier ein passendes Kleid zu finden, was auch ihr gefallen würde. Sie hielt an und sah sich einige Kleider an, ehe sie eines herauszog. Es war zwar nichts, was ihr gefiel, aber es war akzeptabel. Dann machte sie sich weiter auf die Suche. Zum Ende hin griff sie einfach nur noch wahllos nach irgendwelchen Kleidern.   Wieder in der Umkleide zog sie das erste an und stellte sich vor Ino.   „Zu langweilig.“ „Zu pennerhaft.“ „Ist das ein Nachthemd?“ „Du gehst essen nicht auf eine Beerdigung.“ „Graue Maus.“ „Zu viele Rüschen.“ „Zu zugeknöpft.“ „Deine Titten wirken zu klein.“ „Da fällt ja alles raus.“ „Perfekt!“   Sakura drehte sich zu einem Spiegel, um das Kleid zu betrachten, welches sie sich ausgesucht hatte. Vermutlich war es eines von denen, was sie wahllos genommen hatte, denn Sakura konnte sich nicht daran erinnern es sich ausgesucht zu haben. Aber die Haruno musste zugeben, dass es wirklich schön war, jetzt musste nur noch der Preis stimmen. So viel Glück wie sie jedoch hatte, war das Kleid bestimmt zu teuer, weshalb sie sich gar nicht erst traute nach dem Preis zu sehen. Ino drehte ihre beste Freundin zu sich und sortierte noch einmal alles prüfend, ehe sie dann zustimmend lächelte.   Das Kleid war trägerlos und Knielang. Bis zur Taille war es Schwarz und der Rock war weiß. Es war perfekt für die Haruno und genau das Richtige für ein Essen.   „Das Kleid ist sogar runtergesetzt!“, begeistert klatschte Ino einmal in die Hände. „Gott sei Dank“, entfuhr es Sakura und sie zog sich wieder um. „Jetzt brauchen wir noch Schuhe, eine Jacke und Schmuck“, sofort entwich Sakura wieder ein Seufzen. „So lange ich pünktlich auf der Arbeit bin“, kam es lediglich von ihr. „Jaja“, Ino ließ die Augen rollen und zog ihre beste Freundin zur Kasse.   Im Schuhgeschäft bekam die Yamanaka gar nicht genug. Alle paar Sekunden hatte sie ein neues paar Schuhe in den Händen und zwang Sakura in diese. Zumindest waren sich die beiden in der Farbe einig.   Schwarz.   „Was hältst du von denen?“, fragte Ino. „Ich mag es nicht, wenn vorne meine Zehen rausgucken und ich kann noch nicht einmal auf hohen Schuhen laufen“, antwortete Sakura, die sich weiter umsah. „Okay, das erspart dir aber trotzdem nicht die Pediküre“, die Rosahaarige seufzte. „Müssen wir mich wirklich so extrem aufdonnern?“, Ino verdrehte die Augen. „Musst du das immer wieder diskutieren. „Ist ja gut“, genervt suchte die Haruno weiter.   „Wir nehmen die“, Ino griff nach einem Schuh. „Der Absatz“, ermahnte Sakura ihre beste Freundin. „Dann bringe ich dir eben bei auf hohen Schuhen zu laufen“, sagte die Blondine. „Bis morgen?“, skeptisch hob Sakura eine Augenbraue. „Ja, so schwer ist das gar nicht“, versicherte die Yamanaka. „Na gut“, gab die Rosahaarige nach. „Aber was sagst du denn jetzt zu den Schuhen?“, hakte Ino nach. Sie hielt schwarze Pumps mit Riemchen in der Hand. „Die sind süß, bis auf der Absatz“, antwortete Sakura. „Jetzt stell dich nicht so an und probiere sie an“, drängte Ino sie. „Jaja“, die Haruno entledigte sich ihren Schuhen und zog sich die Pumps an.   Noch einmal blickte sie unsicher zu ihrer besten Freundin, ehe sie aufstand und anfing zu gehen. Sie knickte gefährlich um und bereute es direkt diese Treter angezogen zu haben. Ino stellte sich neben ihre beste Freundin und erklärte ihr, wie man am besten auf hohen Schuhen lief und machte es ihr einmal vor. Sakura versuchte es ihr nachzumachen, aber das war nicht so leicht, wie es aussah. Sie würde aber das Laufen auf hohen Schuhen lernen müssen, da Ino andere Schuhe nicht mehr akzeptieren würde.   „Schon besser, komm wir gehen zur Kasse.“   Sakura zog sich wieder ihre eigenen Schuhe an und folgte der Blondine, um die Schuhe zu bezahlen. Dann ging es in den nächsten Laden.   Erst am späten Nachmittag waren die beiden Mädchen wieder zu Hause. Sakura ging hoch in ihr Zimmer, wo sie die Preisschilder von ihren neuen Klamotten entfernte, um sie dann in ihrem Schrank zu verstauen. Die Schranktüren geschlossen ging die Rosahaarige zu ihrem Bett und ließ sich auf dieses fallen. Sie war erschöpft und ihre Füße schmerzten höllisch vom ganzen laufen.   Wie sollte sie nur den morgigen Abend in hohen Schuhen überstehen?   Naja…sie musste ja nur bis zum Haus der Uchihas kommen, um dann in deren Eingangsbereich die Schuhe wieder auszuziehen. Das konnte ja nicht so schwer werden. Sakura musste es nur schaffen ohne Bänderriss davonzukommen. Vielleicht sollte sie noch ein wenig üben, auch wenn sie nicht wirklich Lust auf diese Halsbrecher hatte. Da konnten diese Schuhe noch so süß sein.   Sollte sie nun lernen oder nicht? Sollte sie den Schmerz in ihren Füßen entfachen? Oder sollte sie es einfach dabei belassen? Sollte sie sich vor ihrer Nachtschicht nicht ausruhen?   Viel Schlaf würde die Siebzehnjährige wohl nicht bekommen, bei ihrem ach so geliebten Traum. Sie konnte ja versuchen ein wenig zu dösen und morgen einfach hoffen den Weg zum Haus der Uchihas ohne nennenswerte Schäden zu überleben. Okay, vermutlich würden diese Hoffnungen davonfliegen, sobald sie den ersten Schritt mit ihren neuen Schuhen wagen würde. Also hieß es wohl oder übel lernen, lernen, lernen.   Langsam stand die Haruno von ihrem Bett auf und kramte ihre neuen Schuhe aus dem Kleiderschrank. Sie schlüpfte in diese hinein und fing langsam an auf und ab zu gehen. Anders als am Anfang, knickte sie nicht mehr bei jedem Schritt um, dennoch konnte sie es nicht vermeiden. Sakura musste sich anstrengen, damit sie nicht mehr umknickte und sie würde es auch schaffen. Plötzlich ging die Tür auf und Ino stand mit einem breiten Grinsen im Türrahmen.   „Gefallen dir die Schuhe etwa so sehr?“, hakte sie nach. „Ich will mir morgen bloß keinen Bänderriss holen“, antwortete Sakura, während sie weiter auf und ab ging. „Du musst abrollen und nicht stampfen“, tadelte die Blondine ihre beste Freundin. „Jaja“, diesen Satz sagte Ino ihr immer wieder und so langsam nervte er. „Warte einen Moment, ich hole eben meine Schuhe“, mit diesen Worten verschwand Ino.   Nach ein paar Minuten stand die Yamanaka wieder im Zimmer. Sie stellte sich vor Sakura und demonstrierte ihr, wie man auf hohen Schuhen lief, indem auch sie einmal auf und ab ging. Bei Ino wirkte es so einfach, aber sobald Sakura es selber versuchte war das was ganz anderes. Es viel ihr ziemlich schwer mit dem Absatz wie mit normalen Schuhen zu gehen, da sie nur an der Ferse sicheren Halt hatte.   „Ino…ich gebe es auf…“, seufzte Sakura nach einiger Zeit, „Ich werde nie auf diesen Schuhen laufen können.“ Deprimiert setzte Sakura sich auf ihr Bett. „Jetzt stell dich doch nicht so an“, Ino stemmte ihre Arme in die Hüften. „Ich stelle mich nicht an“, murrte Sakura. „Doch! Selbst deine Ausbildung zur Ärztin war schwieriger und du lässt dich von einem paar Schuhen so leicht unterkriegen?“, die Blondine schüttelte den Kopf. „Lieber mache ich diese Ausbildung nochmal, als auf diesen Schuhen zu laufen“, sagte Sakura. „Wer schön sein will muss leiden und jetzt steh wieder auf, sonst trete ich dir mit meinen Schuhen in den Arsch und das ist alles andere als angenehm!“, seufzend und völlig unmotiviert erhob Sakura sich und fing wieder an zu laufen. „Große Schritte, du hüpfst ja gleich“, tadelte Ino und bekam einen genervten Blick zugeworfen.   „Jetzt komm, so schwer ist das auch nicht Sakura.“ „Du hast leicht reden, du machst das schon länger als ich.“ „Und trotzdem hatte ich nicht so Probleme wie du.“ „Jaja.“ „Nee du.“ „Was?“ „Jaja heißt leck mich am Arsch und das werde ich nicht tun.“ „Nimm nicht alles so wörtlich.“ „Tue ich nicht und jetzt lauf weiter.“   Nach einer Stunde klappte das Laufen auf hohen Schuhen dann einigermaßen. Sakura verstaute die Schuhe wieder in ihrem Kleiderschrank und zog sich frische Kleidung aus eben diesem. Dann machte sie sich auf den Weg ins Bad, wo sie sich unter die Dusche stellte.   Fertig angezogen betrachtete sie nochmal ihr Outfit. Sie hatte sich für einen dunkelblauen Faltenrock mit einem roten Top entschieden. Das Top hatte sie in den Rock gesteckt, den sie ohne Gürtel sowieso nicht tragen konnte, weshalb sie sich für einen Schwarzen mit einer reichverzierten Schnalle, die dennoch schlicht wirkte entschieden hatte. Zufrieden lächelte sie ihrem Spiegelbild zu, ehe sie dann ihre Augenringe überschminkte und nach unten in die Küche ging, wo sie sich einen Kaffee mit etwas zu Essen nahm. Ino gesellte sich mit ernster Miene zu ihr und setzte sich gegenüber von ihr hin.   „Stimmt was nicht?“, Sakura hob eine Augenbraue. „Aufstehen“, kam es lediglich von der Yamanaka. „Das beantwortet nicht meine Frage“, stellte Sakura fest. „Jetzt mach einfach mal“, entgegnete Ino. „Warum sollte ich?“, Sakura hob eine Augenbraue. „Weil ich es dir sage?“, ihre beste Freundin sprach den Satz so aus, als wäre das selbstverständlich. „Hörst du dann auf so komisch zu sein?“, hakte die Rosahaarige nach. „Ich bin überhaupt nicht komisch!“, beleidigt verschränkte Ino die Arme vor der Brust. „Dazu sag ich jetzt mal lieber nichts“, Sakura fing sich erdolchende Blicke. „Jetzt steh auf“, fauchte Ino. „Ist ja gut, ist ja gut“, Sakura tat was ihre beste Freundin gesagt hatte und stand auf. Prüfend ließ Ino ihren Blick immer wieder auf und abschweifen, ehe sie lächelte. „Das passt“, sagte sie schließlich und deutete Sakura sich wieder zu setzen. „Was passt?“, fragend hob Sakura eine Augenbraue. „Dein Outfit“, antwortete Ino. „Und zu was?“, die Haruno schien immer noch nicht ganz zu verstehen. „Dein Outfit passt zu den neuen Schuhen“, verdeutlichte Ino das Ganze nun. „Ja und?“, Sakura nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee. „Du wirst die Schuhe heute auf der Arbeit tragen“, brachte Ino die Sache nun auf den Punkt. „Wie bitte was?“, fast hätte Sakura sich verschluckt. „Du hast mich schon verstanden“, meinte die Blondine lediglich, welche die Arme vor ihrer Brust verschränkte. „Ich hab eine anstrengende Nachtschicht vor mir und soll auf hochhackigen Schuhen durchs Krankenhaus stöckeln? Bestimmt nicht!“, entfuhr es Sakura. „So kannst du aber gleichzeitig lernen auf den Schuhen noch besser zu laufen“, warf Ino ein. „Ja und? Das kann ich doch auch tagsüber, nachdem ich meine Nachtschicht beendet hab“, meinte Sakura, welche erneut einen Schluck von ihrem Kaffee nahm. „Und wenn du mal wieder eine Extraschicht einlegst?“, fragte die Yamanaka. „Mache ich schon nicht“, antwortete Sakura. „Das hast du schon mehr wie einmal gesagt und du hast dich nie daran gehalten“, entgegnete Ino. „Dieses Mal hast du mein Wort“, Ino hob eine Braue. „Das reicht mir nicht. Ich kenne dich schließlich nicht erst seit gestern“, die Yamanaka schüttelte den Kopf. „Was muss ich tun, damit du mir glaubst und ich diese Schuhe nicht auf der Arbeit tragen muss?“, hakte Sakura seufzend nach. „Nichts, du wirst die Schuhe tragen ohne Wenn und Aber“, Ino blieb standhaft. „Ach komm schon…bitte Ino, das kannst du mir doch nicht antun“, bettelte die Rosahaarige. „Doch kann ich und ich werde es auch“, meinte sie streng. „Du bist nicht meine Mutter, du kannst mich doch nicht zwingen“, nun hob Ino beide Augenbrauen, „Okay doch kannst du. Aber ich bin deine beste Freundin, kannst du nicht einmal eine Ausnahm machen?“, die Blondine schüttelte den Kopf.   „Du wirst die Schuhe tragen.“ „Werde ich nicht.“ „Wirst du doch.“ „Nein!“ „Doch!“ „Mann, Ino!“ „Jetzt stell dich doch nicht so an, das sind nur Schuhe.“ „Halsbrecher.“ „Stell dich nicht so mädchenhaft an.“ „Doch!“   Am Abend im Krankenhaus zog Sakura sich seufzend ihren Kittel und das Stethoskop an. Ihr Blick ruhte auf ihren neuen Schuhen, die sie nun doch trug. Egal wie lange sie auch auf ihre beste Freundin eingeredet hatte, sie war standhaft geblieben und letzten Endes musste Sakura nachgeben. Und nun stand sie hier in ihren neuen Schuhen und sie betete, dass sie ohne Bänderriss davonkam. Vermutlich würde das ihre anstrengendste Schicht in ihrer gesamten Kariere als Ärztin sein.   „Sakura-San!“   Die Angesprochene drehte sich um.   „Was gibt es Ayame?“, hakte sie nach. „Ein Not-OP“, waren lediglich die Worte der Schwester. „Ich mache mich sofort auf den Weg“, diese Schicht fing ja gut an.   „Was haben wir?“, fragte sie, als sie den OP betrat. „Jiraya-Sama“, ein Seufzen entwich ihrer Kehle. „Wir haben ihn doch gerade erst entlassen“, kam es von der Haruno. „Er war auf Mission und erlitt schwerste Verbrennungen und dazu kommt, dass sein Chakra fast vollkommen aufgebraucht ist“, berichtete die Schwester. „Na super, ist Tsunade-Sama schon auf dem Weg?“, fragend blickte die Schwester sie an. „Das heißt wohl nein“, Sakura machte sich an die Arbeit. „Tsunade-Sama wird vor Morgen nicht in Konoha anzutreffen sein“, meldete sich eine andere Ärztin zu Wort. „Ich verstehe“, das würde wirklich eine anstrengende Schicht werden.   Das Chakrasystem Jirayas war nicht gerade ein unkompliziertes, eher im Gegenteil. Er war schließlich ein Sannin und überaus stark. Und bei dieser Stärke konnte das Chakrasystem schon ziemlich verzwickt sein.   „Okay, er ist stabil, bringt ihn auf ein Zimmer“, sprach Sakura völlig erschöpft nach einigen Stunden. „Ist alles okay mit Ihnen?“, hakte eine Ärztin nach. „Jaja, ich hab nur ziemlich viel Chakra gebraucht“, mit diesen Worten verließ Sakura das Zimmer.   Ein brennender Schmerz machte sich an ihrem Bauch bemerkbar. Derselbe wie letztes Mal, als sie das erste Mal die Katze bemerkt hatte. Sakura presste ihren Unterarm gegen ihren Bauch, doch der Schmerz ließ nicht nach. Sie konnte sich ein kleines Aufkeuchen nicht verkneifen und kniff ihre Augen zusammen.   „Sakura-San?“, ertönte Ayames Stimme, „Was ist los mit Ihnen?“ „N-Nichts, nichts“, Sakura setzte schnell ein Lächeln auf, „Es ist alles in Ordnung, kümmern sie sich um die anderen Patienten.“   Nur zögerlich ging Ayame weiter, ehe Sakura sich in ein Zimmer rettete und sich dort auf den Boden sinken ließ. Sie atmete schwer und Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn.   „Was ist passiert?“, erschrocken öffnete sie ihre Augen und blickte in die Onyxe Itachis. „N-Nichts. E-Es geht schon“, langsam stand sie auf, doch der Schmerz war inzwischen so groß, dass sie drohte zu fallen. Itachi reagierte jedoch schnell genug und fing sie auf. „E-Entschuldigen Sie. Ich bereite Ihnen ziemliche Umstände, obwohl ich sie eigentlich nach Ihrem Anliegen fragen solle“, sprach die Haruno. „Ich werde eine Ärztin holen“, der Uchiha wollte Sakura zum Bett helfen. „Nein! D-Das ist lediglich der Chakraverlust“, log Sakura, obwohl sie mit Sicherheit sagen konnte, dass Itachi wusste, dass sie log. Ohne ein weiteres Wort nahm der Dunkelhaarige seinen Arm von der Haruno weg und trat einen Schritt zurück. „Okay, wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie nun mit einem gequälten Lächeln. „Routine“, sie nickte. „Sakura-San“, eine Schwester trat ins Zimmer. „Ja bitte?“, sie konzentrierte sich weiterhin auf Itachi. „Jiraya-Samas Werte sinken“, berichtete sie. „Ich habe nicht genug Chakra, ist Tsunade-Sama schon wieder da?“, sie biss sich auf ihre Unterlippe. „Nein“, Sakura deutete Itachi sein Oberteil auszuziehen. „Wo befindet sich Tsunade-Sama?“, fragte die Haruno „Das wissen wir nicht“, gestand die Schwester. „Itachi-San, es tut mir leid, dass ich Sie jetzt frage, aber sie sind nun mal ANBU und daher sind Sie hier der einzige im Moment, der am ehesten wissen könnte, wo sich Tsunade-Sama befindet, also wissen Sie, wo sie ist?“, der Uchiha blickte auf die herab, während sie ihre Arbeit weiter verrichtete. „Darüber darf ich nicht sprechen“, nachdenklich blickte Sakura zur Schwester. „Wie schlecht steht es um Jiraya-Sama?“, hakte sie nach. „Nicht sonderlich gut, der Chakraverlust seinerseits ist immer noch ziemlich groß“, die Haruno trat einen Schritt zurück und Itachi zog sich wieder sein Oberteil an und wollte den Raum verlassen. „Warten sie!“, er drehte sich zu der Oberärztin, die sich vor ihn stellte und sich verneigt. „Ich weiß, dass es nicht Ihre Pflicht ist, aber könnten Sie mir bitte im OP assistieren?“, Itachis ruhiger Blick ruhte auf ihr. „Was brauchst du?“, erleichtert blickte sie zu ihm hoch. „Lediglich ihr Chakra. Und Kyoko bereite den OP sofort vor“, die Schwester verschwand. „Also gut. Jiraya-Samas Chakrasystem ist ziemlich verzwickt und ich muss eine Verbindung zu eben diesem aufbauen“, setzte die Haruno an. „Um mein Chakra dann in sein System zu leiten“, beendete Itachi ihren Satz. „Ja. Ich weiß, es ist ziemlich viel verlangt, aber…“ „Lass uns gehen“, mit großen Augen blickte Sakura zu dem Größeren, der auf die Tür zuging.   Im OP angekommen stand schon alles bereit und einige Ärztinnen blickten verträumt zu Itachi. Sakura ließ die Augen rollen und stellte sich an den Tisch, auf dem ihr Patient lag. Sie legte ihre Hände an die Stelle, an der sich das Chakrazentrum Jirayas befand und fing an Chakra in dieses zu leiten. Itachi legte ohne ein Wort seine Hände auf die ihre und gab sein Chakra dazu.   Es war so viel ruhiger als das ihre und dennoch viel intensiver. Es verband sich ziemlich schnell mit den Chakrazellen des Sannin, weshalb es nicht so anstrengend wie zuvor war, das Chakralevel zu steigern.   Sakura blickte zu Itachi, welcher das Ganze ohne jede Mühe zu überstehen schien. Nicht eine Schweißperle stand ihm auf die Stirn geschrieben und es schien ihn noch nicht einmal anzustrengen, obwohl das ein ziemlich komplizierter Vorgang war.   Endlich aus dem OP raus verneigte Sakura sich vor Itachi und bedankte sich noch einmal, ehe er verschwand.   „Und was hab ich gesagt? Du hast wohl länger gearbeitet“, sprach Ino mit verschränkten Armen, als Sakura zur Tür rein kam. „Aber auch nur, weil ich im OP aufgehalten wurde, ohne Itachi-San hätte das Ganze noch länger gedauert“, entgegnete Sakura. „Ohne Itachi-San? Aber er ist doch gar kein Arzt“, Ino hob eine Augenbraue. „Ich hatten nicht mehr genügend Chakra und er war gerade vor Ort“, berichtete die Haruno. „Du gehst ja richtig ran“, grinste Ino. „Ich gehe überhaupt nicht ran. Ich wollte lediglich einen guten Job hinlegen“, meinte Sakura. „Jaja und jetzt komm, wir müssen dich noch fertigmachen“, sagte Ino. „Jetzt schon?“, die Haruno hob ihre Augenbrauen. „Ja, du musst perfekt aussehen“, Ino sprach so, als ob das selbstverständlich wäre. „Perfektion wird überbewertet“, Sakura atmete einmal tief ein. „Nicht bei den Uchihas“, ein strenger Unterton begleitete ihre Stimme. „Na schön“, gab Sakura nach. Ino grinste breit. „Okay, als erstes gehst du duschen und machst dich fertig. Zieh ein Unterwäschenset an…“ „Ino! Ich will doch nicht mit jemandem schlafen“, unterbrach Sakura sie. „Und was ist mit Itachi?“, die Blondine grinste. „Ihn auch nicht! Ich hab auch noch nie mit ihm…“ „Jaja, da kannst du dich sowieso nicht mehr rausreden“, winkte Ino ab. „Aber…“ „Kein Aber. Also…weiter im Text: Noch nicht das Kleid anziehen, zieh dir einen Bademantel über. Dann kümmre ich mich um deine Haare und dein Make-up, dann kannst du dich anziehen“, sprach sie. Ohne ein weiteres Wort stand Sakura auf und machte sich auf den Weg ins Bad.       „Itachi!“   Der Angesprochene ging in die Küche, wo seine Mutter am Kühlschrank stand. Sie holte immer wieder etwas aus dem Kühlschrank und legte es dann doch zurück. Sie wusste so wie es aussah noch nicht so recht, was sie kochen sollte. Ihr Sohn konnte nicht nachvollziehen warum sie sich so verrückt mache. Sakura war lediglich ein Gastbesuch wie jeder andere. Sie war keine bedeutende Person in ihrem Leben. Sie würde nur einmal bei ihnen zu Abend essen und das war’s.   „Hat Sakura irgendwelche Allergien? Oder weißt du was ihr Lieblingsgericht ist?“, riss seine Mutter ihn aus seinen Gedanken. „Nein“, antwortete er. „Hm…dann muss ich es wohl auf gut Glück versuchen“, sprach sie und holte Gemüse aus dem Kühlschrank, ehe sie Itachi streng von oben bis unten musterte. „So wirst du mir nicht an den Tisch kommen heute Abend“, der strenge Unterton war nicht zu überhören. „Ich gehe mich fertigmachen“, mit diesen Worten verließ Itachi den Raum.   Seine Mutter gab sich nicht oft so viel Mühe, wenn Besuch kam. Sie gab sich jedes Mal Mühe, aber sie fragte nie nach Allergien und machte einfach das was ihr in den Sinn kam. Aber dieses Mal war es anders. Sakura hatte es ihr offensichtlich richtig angetan und das würde wohl heißen, dass sie sie öfter einladen würde. Vermutlich würde sie alles über die Oberärztin wissen wollen und vermutlich würde Mikoto sie noch mehr mögen, wenn sie erfuhr, dass Sakura kein Ninja war.   Itachi entledigte sich seiner Kleidung und stellte sich unter die Dusche. Er war noch vor gut fünfzehn Minuten trainieren gewesen und da seine Mutter ihn aufgehalten hatte war er noch nicht zum Duschen gekommen.   Aus der Dusche gestiegen trocknete er sich ab, ehe er sich sein Handtuch um die Hüften wickelte und in sein Zimmer verschwand. Er ging an seinen Kleiderschrank und öffnete ihn. Anders als bei den meisten war hier überwiegend schwarz zu sehen, zwischendurch immer mal wieder grau, rot und ein wenig weiß. Itachi zog eine schwarze Hose mit einem schwarzen Oberteil heraus. Er zog sich eine Boxershorts an und danach folgten die ebengenannten Klamotten mit Socken. Das Oberteil hatte einen V-Ausschnitt und lag ein wenig enger an, weshalb seine Muskeln gut zur Geltung kamen.   Unten in der Küche war seine Mutter mitten in der Arbeit, aber aus den Augenwinkeln musterte sie ihn von oben bis unten. Sie schüttelte den Kopf, ehe sie dann ihren Kopf zu ihrem Sohn wandte.   „Zieh dir doch bitte ein Hemd an. Sasuke habe ich deswegen auch schon hochgeschickt.“   Ohne zu widersprechen tat er was seine Mutter ihm sagte, da er sie nicht verärgern wollte. Sie wollte einen guten Eindruck bei Sakura hinterlassen, da die Oberärztin vermutlich wie all die anderen dachte. Sie hielt den gesamten Clan sehr wahrscheinlich für arrogant. Itachi zog sich ein weißes Hemd an, ehe er dann wieder in die Küche ging, wo auch schon sein kleiner Bruder genervt am Tisch saß.   „Müssen wir uns wirklich für ein Mädchen wie die so rausputzen?“, er hatte seinen Kopf auf seiner Hand abgestützt. „Sasuke! So redet man nicht über anständige Mädchen!“, tadelte Mikoto ihn. „Anständig? Sie hat sich wie der letzte Dreck uns gegenüber verhalten“, kam es von ihm. „Sie hat Fugaku nur zurechtgewiesen und dich lediglich um Hilfe gebeten“, meinte seine Mutter. „Gebeten ist gut. Sie hat nicht einmal gefragt, sondern ist direkt davon ausgegangen, dass ich ihr helfe“, Sasuke konnte auch kein einziges Mädchen ausstehen. „Sie hat lediglich ihren Job gemacht und sie hatte ja Recht mit der Annahme, dass du Yuki helfen wolltest“, nun sagte Sasuke nichts mehr. Mikoto warf einen Blick auf die Uhr über der Tür  „Du meine Güte! Schon so spät? Ich muss mich ja auch noch fertig machen. Itachi, pass bitte auf, dass nichts anbrennt“, mit diesen Worten verschwand sie. Itachi stellte sich an den Herd. „Musstest du diese Ärztin unbedingt mit nach hier nehmen?“, der spottende Unterton war nicht zu überhören. „Ich wollte keinen Umweg machen“, antwortete Itachi lediglich. „Und nur wegen dir isst dieses Weib jetzt mit uns zu Abend. Und dazu kommt, dass Mutter sie anscheinend mag und ich habe keine Lust darauf diese Ärztin hier öfter zu sehen“, beschwerte Sasuke sich. „Du kannst sie nur nicht leiden, weil sie dir Befehle erteilt hat“, meinte sein älterer Bruder. „Ich lasse mir doch keine Befehle von einer Ärztin geben“, Sasuke verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie hat dir gesagt, was du tun sollst“, mit diesen Worten war die Diskussion beendet.   In dem Moment klopfte es auch schon an der Tür. Sasuke machte keine Anstalten sich zu bewegen und Itachi konnte nicht vom Herd weg, da seine Mutter ihm die Hölle heiß machen würde, wenn etwas anbrannte. Schritte waren im Flur zu hören. Es waren Fugakus. Auch er war nicht gerade davon begeistert, dass seine Frau Sakura zum Abendessen eingeladen hatte. Aber wenn Mikoto einmal etwas entschieden hatte war das unumstößlich, weshalb Fugaku sich letztendlich fügen musste.   Im Eingangsbereich konnte man die eingeschüchterte Stimme Sakuras und die unterkühlte Fugakus hören. Es war eine kurze Konversation, denn nach wenigen Sekunden stand Sakura schon in der Küche, während Fugaku wieder verschwand.   „Guten Abend“, Sakura verneigte sich. „Guten Abend“, entgegnete Itachi und Sasuke blieb still.   Itachi musterte Sakura von Kopf bis Fuß.   Zu ihrem Kleid trug sie ein schwarzes Jäckchen und eine Silberkette mit einem kleinen schwarzen Edelstein als Anhänger. Ihre Haare hatte sie leicht gelockt und den oberen Teil hatte sie zugebunden. Ihr Make-up war auffälliger als sonst. Sie hatte ihre Lippen in einem dezenten Rosa gehalten, aber ihre Augen waren mit Wimperntusche, Eye-Liner und schwarzem Lidschatten geziert.   „Ähm…I-Ihren Regenschirm habe ich im Eingangsbereich wieder zurückgestellt.“   Sie hatte ihre Hand vor ihre Brust gehoben. Es war ihr unangenehm gewesen, dass Itachi sie so angesehen hatte. Er nickte und deutete ihr gegenüber von Sasuke Platz zu nehmen. Sakura bedankte sich bevor sie sich hinsetzte und eine für sie unangenehme Stille aufkam.   „So!“, Mikoto kam in die Küche und Sakura stand sofort auf, um sich zu verneigen. „Guten Abend“, begrüßte sie sie. „Ach Sakura!“, Mikoto legte ihre Hände auf die Oberarme der Angesprochenen, „Du musst doch nicht immer so förmlich sein. Du bist hier zu Gast als Bekannte und nicht als Ninja.“ „I-Ich bin gar kein Ninja“, sofort strahlten die Augen Mikotos. „Das höre ich gerne. Dann begibst du dich wenigstens nicht leichtsinnig in Gefahr“, sie strich Sakura eine verirrte Strähne aus dem Gesicht, als wäre sie ihre Tochter. Nun warf auch Mikoto einen Blick auf das Äußere der Haruno. „Du siehst bezaubernd aus“, lächelte sie. „D-Danke“, Sakura hatte sich noch nicht an die Situation gewöhnt. „Setz dich doch. Itachi du kannst dich jetzt auch wieder setzen“, die beiden genannten Personen taten was gesagt wurde. Mikoto stellte sich wieder an den Herd und nahm die Töpfe von der Platte. „Wo ist euer Vater?“, Mikoto klang ein wenig erbost. „Büro“, Sasuke klang sichtlich genervt. „Sasuke! Leg einen anständigen Ton an den Tag!“, tadelte seine Mutter ihn und er schnaubte auf, weshalb er sich einen wütenden Blick fing. „Du wirst heute abspülen mein Lieber und danach geht’s ins Bett!“, Mikoto richtete den Holzlöffel auf ihren Sohn. „Was ich bin doch keine zwölf!“, entfuhr es ihm. „Widersprich deiner Mutter nicht!“, sie drehte sich wieder zum Herd und füllte einige Schüsseln, die sie dann auf den Tisch stellte. „Fugaku! Essen ist fertig!“, es waren Schritte zu hören und nach wenigen Minuten stand der Gerufene schon im Raum. Er schenkte Sakura einen kühlen Blick, ehe er sich ans Kopfende des Tisches setzte. „Ich hoffe du magst Soba Nudeln mit Gemüse“, Mikoto setzte sich schräg gegenüber von Sakura hin. „Ja“, Sakura lächelte ein wenig. „Dann guten Appetit“, alle fingen an zu Essen.   Stille kam auf.   „Als was arbeitest du denn, wenn du kein Ninja bist? Bist du nur Ärztin oder machst du auch was anderes?“, ein neugieriger Schimmer war in Mikotos Augen zu sehen. „Ich bin nur Oberärztin“, antwortete Sakura. „Was heißt denn hier nur? Du rettest vermutlich am Tag mehr Leben als meine Männer hier“, sprach die Dunkelhaarige. „Wohl kaum“, bemerkte nun Fugaku. „Fugaku!“, erzürnt blickte seine Frau ihn an. „Ist schon okay. Viele Ninjas denken so“, versuchte Sakura sie zu beruhigen. „Ich muss mich bestimmt nicht von einer frechen Göre wie dir in Schutz nehmen lassen!“, brauste Fugaku auf und Sakura legte das Besteck hin. „V-Verzeihung. Ich glaube nicht, dass ich hier wirklich willkommen bin Mikoto-San“, Sakura stand auf und verneigte sich, „I-Ich wünsche Ihnen allen noch einen schönen Abend“, mit diesen Worten verließ die Haruno die Küche. „Sag mal schämst du dich denn gar nicht Fugaku? Sakura ist hier zu Gast und du behandelst sie wie Dreck! Deine Gastfreundschaft lässt stark zu wünschen übrig!“, wütend stand Mikoto auf und ging in den Eingangsbereich.   „Sakura, bitte bleib doch noch“, Mikoto stellte sich vor die Siebzehnjährige. „Aber Ihr Mann…“ „Fugaku ist nicht ganz einfach. Ignorier einfach seine Kommentare“, lächelte Mikoto. „Sind Sie sicher, dass ich noch hier bleiben sollte?“, Sakura blickte zur Seite. Mikoto zog lächelnd ihr Gesicht wieder zu sich. „Aber ja doch. Lass dich von meinem Mann nicht so einschüchtern“, Sakura blickte sie unsicher an und schlüpfte zögerlich aus ihren Schuhen.   Wieder in der Küche setzten sich die beiden Frauen an den Tisch und aßen mit den Männern weiter.   „Erzähl uns doch ein wenig von dir, du bist so ruhig“, brach Mikoto die Stille. „Was soll ich Ihnen denn erzählen? Es gibt eigentlich nichts wirklich Wissenswertes über mich“, entgegnete Sakura unsicher. „Doch, ganz bestimmt. Erzähl uns doch von deiner Familie“, Mikoto war sichtlich interessiert an Sakura. „Nun…ich bin vor einem Jahr ausgezogen, weil ich keinen guten Draht zu meinen Eltern hatte und jetzt geht es eigentlich. Aber naja…so ein richtiges Verhältnis wie in üblichen Familien ist das wohl nicht“, erzählte Sakura. „Wohnst du alleine?“, die Haruno schüttelte den Kopf. „Ich wohne mit meiner besten Freundin Ino Yamanaka zusammen, weil wir uns einzeln die Häuser, beziehungsweise Wohnungen nicht leisten können“, antwortete sie. „Verstehe“, Mikoto nickte, „Wie alt bist du jetzt?“ „Sieb…“, mitten im Satz brach Sakura ab und blickte an Mikoto und Sasuke vorbei, aus dem Fenster. Mikoto drehte sich ebenfalls um. „Stimmt etwas nicht Sakura?“, die Angesprochene schüttelte ihren Kopf und lächelte entschuldigend. „V-Verzeihung…ich…ich…“ „Möchtest du vielleicht den Garten sehen?“, unterbrach Mikoto sie. „Wenn es Ih…ich meine dir keine Umstände macht“, erneut schweifte Sakuras Blick für einige Sekunden aus dem Fenster, während Mikoto auf die Uhr sah. „Nun gut. Ich zeige dir den Garten und dann kümmre ich mich um den Nachtisch“, die Dunkelhaarige stand auf, gefolgt von Sakura.   Die Haruno verneigte sich noch einmal bevor sie mit Mikoto die Küche verließ. Sie folgte der Uchiha in den Garten, den sie dann einmal ausführlich gezeigt bekam.   Er war wirklich groß.   „Ich muss jetzt Nachtisch machen, du kannst dich gerne noch etwas umsehen.“   Mikoto verschwand und Sakura biss sich auf die Unterlippe, da sie es ziemlich unhöflich fand herumzuschnüffeln, aber sie war zu neugierig. Die Rosahaarige suchte das Fenster der Küche, doch es war nichts mehr zu sehen. Sie hörte ein Rascheln in einem Strauch, an den sie trat.   „Was machst du da?“, erschrocken drehte Sakura sich um und blickte direkt in die Augen Itachis. „Ich…ähm…“, sie nagte an ihrer Unterlippe. „Du warst vorgestern auch schon hier“, Sakura fühlte sich ertappt und sah zur Seite. Itachi trat an sie heran. „Was hast du hier gewollt?“, seine Stimme jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. „Ich…“, sie wusste nicht ob sie lügen sollte oder nicht, „D-Das würden Sie mir sowieso nicht glauben. Ich war aber nicht in böser Absicht hier, das kann ich ihnen versichern.“ „Was hast du hier gemacht?“, anscheinend hatte Itachi nicht vor lockerzulassen. „Ich…da war…“, wieder schweifte ihr Blick weg und sie blickte in das grinsende Gesicht der Katze, welche den Kopf schüttelte. „Nun…also…“, angestrengt dachte Sakura nach und plötzlich hörte sie ein Krächzen. Auf Itachis Schulter ruhte eine Krähe, welche nun auf die ihre flog. „Na kleiner Mann“, sie kraulte das Tier. „Woher kennst du ihn?“, Sakura blickte in das kalte Gesicht Itachis. „Ich habe ihn vorgestern verletzt gefunden und geheilt“, die Krähe schmiegte ihren Kopf an Sakura. „Warst du deswegen hier?“, sie nickte. „Erstaunlich“, fragend blickte Sakura den Uchiha an. „Woher wusstest du, dass er verletzt war?“, hakte er nach. „Wir alle haben unsere Geheimnisse“, antwortete Sakura.   „Itachi! Sakura! Essen ist fertig!“   Die Krähe flog davon und die beiden gingen in die Küche, wo sie sich an den Tisch setzten.   „Was habt ihr denn da draußen gemacht?“, ein Lächeln umspielte Mikotos Lippen, als sie das Essen servierte. „Ich habe Sakura darauf angesprochen, was sie vorgestern hier gemacht hat“, nun richteten sich alle Blicke – Itachis Ausgeschlossen – auf sie. „Und was hast du hier gemacht? Du hättest doch vorbeikommen können“, sprach Mikoto. „Sie hat rumgeschnüffelt! Sie ist doch Tsunades kleiner Liebling!“, brauste Fugaku auf. „Ich habe lediglich die Krähe von Itachi-San geheilt“, erzählte die Haruno. „Und das sollen wir dir glauben? Dass ich nicht lache! Was solltest du für Tsunade herausfinden!“, der Uchiha wurde lauter. „G-Gar nichts…ich sage…“ „Lüg uns nicht an!“, unterbrach er sie. „Aber ich lüge nicht“, Sakuras Stimme wurde leiser und im Moment hasste sie Itachi dafür, dass er sie verpetzt hatte. „Woher hast du gewusst, dass die Krähe verletzt war? Das kann kein Mensch mal eben so hellsehen! Und vor allem nicht so eine kleine Ärztin wie du!“, Sakura senkte den Blick und umklammerte den Rock ihres Kleids. „Ich bin nicht von…“ „SAG UNS DIE WAHRHEIT!“, die Haruno zuckte zusammen. Sie biss sich auf ihre Unterlippe und stand schließlich auf. „Danke für das Essen Mikoto-San, es hat mir wirklich geschmeckt, aber mir ist der Appetit vergangen. Und es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe“, die Haruno verneigte sich und lief in den Eingangsbereich. „BLEIB GEFÄLLIGST HIER!“, Fugaku stand auf und eilte in den Eingangsbereich, wo er nach dem Oberarm der Ärztin griff. „Sie tun mir weh!“, Sakura stiegen die Tränen in die Augen, so viel Angst hatte sie im Moment. „WIE ERBÄRMLICH!“, Fugaku schubste sie weg und sie fiel zu Boden. „FUGAKU!“, Mikoto stand hinter ihm und er ging davon. Die Dunkelhaarige hockte sich zu der bereits weinenden Sakura und wollte die Arme um sie legen, doch sie schüttelte den Kopf. „E-Es ist schon okay“, sie zwang sich zu einem Lächeln. „Sakura“, Mikoto strich ihr einige Haare hinters Ohr. „L-Lassen Sie das bitte“, der Blick Mikotos wurde zunehmend besorgter. „Du sollst doch du sagen“, Sakura schüttelte den Kopf. „I-Ich kenne Sie doch nicht einmal“, mit diesen Worten stand die Haruno auf. „Ich werde jetzt gehen“, sie lief aus dem Haus und die Straße entlang.   Das war wohl der furchtbarste Abend in ihrem gesamten Leben gewesen. Und für dieses Desaster hatte sie so viel Geld ausgegeben, das konnte doch nicht wahr sein.   Was hatte sie sich gedacht? Dass sie willkommen war? Dass sie einen guten Eindruck hinterlassen würde?   Im Moment ging alles nur noch den Bach runter. Schlaflose Nächte, dieser ständige Alptraum, der heutige Abend.   Konnte es noch schlimmer kommen?   Bestimmt, so viel Glück wie die Haruno im Moment hatte. Vermutlich würden ihr als nächstes die Patienten wegsterben oder sie würde das Haus verlieren. Vielleicht schmiss Ino sie ja auch raus und sie müsste wieder zu ihren Eltern ziehen.   Hatte sie irgendwas verbrochen oder warum war ihr Leben im Moment die reinste Hölle? Sollte das irgendeine Strafe sein für etwas, was sie mal getan hatte? Aber was sollte sie schon großartig getan haben?   Am liebsten würde sie sich von jetzt auf gleich auflösen wollen. Sie wollte wenigstens für einen Tag unsichtbar sein, damit ihr nichts passierte. Sie wollte Menschen aus dem Weg gehen und sich einfach nur noch zu Hause in ihre Bettdecke einmummeln. Aber vermutlich würde sie dann einschlafen und das würde heißen, dass sie wieder diesen Traum haben würde. Und darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Noch nicht einmal schlafen konnte sie, um ein paar Stunden der Realität zu entkommen.   Das war doch zum Haare ausreißen!   Zu Hause angekommen hörte sie schnelle Schritte und schon nach wenigen Sekunden befand Sakura sich in den Armen ihrer besten Freundin.   „Du musst mir alles erzählen.“   Ino löste die Umarmung wieder und lächelte ihre beste Freundin an. Doch als sie das verheulte Gesicht Sakuras erblickte verschwand ihr Lächeln. Sie blickte Sakura besorgt an und strich ihr über die Wangen.   „Was ist passiert?“, Sakura schüttelte nur den Kopf. „Komm, ich mache uns Tee und dann erzählst du mir alles“, Sakura stellte ihre Schuhe ab und setzte sich auf die Couch, während Ino Tee machte. „Also was ist passiert?“, Ino reichte ihrer besten Freundin eine Tasse. „Es war furchtbar“, schluchzte die Haruno und nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Das kann ich mir denken, wenn du so weinst“, meinte Ino. „Fugaku-San war gar nicht erbaut davon…dass ich zum Essen eingeladen war…“, setzte die Haruno an. „Scheiß doch auf den Wichser. Der ist ein arrogantes Arschloch“, kommentierte Ino. „Wie alle anderen Uchihas auch“, stimmte Sakura zu. „Auch Itachi?“, Sakura nickte. „Auch Itachi-San“, bestätigte sie. „Hat er etwas damit zu tun, dass du weinst?“, ein leicht wütender Unterton begleitete Inos Stimme. „Kann man so sagen“, Sakura klang nachdenklich und nahm einen Schluck von ihrem Tee. „Was hat er denn gemacht?“, bohrte Ino nach. „Also vor dem Nachtisch war es ja noch halbwegs erträglich“, begann Sakura. „Warum nur halbwegs?“, Ino hob eine Braue. „Fugaku-San hat sich beschwert, dass ich zum Essen eingeladen war“, berichtete die Rosahaarige, ehe sie dann fortsetzte, „Mikoto-San hat mir dann noch den Garten gezeigt und mich dann alleine gelassen, um den Nachtisch vorzubereiten und dann kam Itachi-San“, Sakura nahm erneut einen Schluck von ihrem Tee. „Hat er irgendwas versucht? Dich zu küssen? Oder mehr?“, sprudelte es aus Ino. „Nein, Itachi-San würde so etwas doch nicht machen“, verteidigte Sakura ihn. „Und was wollte er dann?“, hakte die Blondine nach. „Er hat mich gefragt was ich vorgestern im Uchihaviertel gemacht hab“, antwortete Sakura zögerlich. „Und was hast du dort gemacht?“, Inos Augenbrauen wanderten in die Höhe. „Seine Krähe war verletzt und ich hab sie geheilt“, erzählte die Siebzehnjährige. „Woher wusstest du, dass seine Krähe verletzt war? Wir wohnen nicht einmal in der Nähe des Uchihaviertels“, Ino war sichtlich verwirrt. „Ich konnte nicht schlafen und war spazieren. Dabei habe ich nicht auf meine Umgebung geachtet und ehe ich mich versah befand ich mich im Uchihaviertel“, log die Haruno. „Okay. Und jetzt erzähl weiter, was ist danach passiert?“, kam Ino wieder auf das eigentliche Thema zu sprechen. „Ich habe Itachi-San erzählt, dass ich seine Krähe geheilt habe und auch er wollte dann wissen, woher ich wusste, dass sie verletzt war. Und weil ich ihm nicht erzählen wollte, dass ich nicht schlafen konnte habe ich ihm gesagt, dass wir alle unser Geheimnis haben“, langsam nickte Ino, „Dann hat Mikoto-San uns reingerufen. Drinnen hat sie dann gefragt worüber Itachi-San sich mit mir unterhalten hat und dann hat er erzählt, dass ich vorgestern im Uchihaviertel war“, Ino schnaubte auf. „So ‘ne Petze!“, sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Hm…auf jeden Fall wollte dann auch Mikoto-San erfahren, was ich dort gemacht hab und ich habe ihr erzählt, dass ich Itachi-Sans Krähe geheilt hab und daraufhin ist Fugaku-San völlig ausgeraster und hat mich als Lügnerin dargestellt. Er hat mich nur noch angebrüllt und ich bin gegangen“, beendete Sakura ihre Erzählung. „So ein Wichser! Darum musst du gar nichts geben, der Kerl ist es nicht Wert Sakura“, Ino nahm ihre beste Freundin in den Arm. „Trotzdem war es furchtbar“, meinte sie und schmiegte sich an Ino. „Komm erst mal wieder runter“, Ino strich ihr über den Oberarm. „Ich werde mir morgen frei nehmen, ich brauche einfach mal Ruhe“, mit diesen Worten stand Sakura auf und verschwand in ihrem Zimmer.   Ino saß noch einige Minuten so da und erdolchte Itachi in ihren Gedanken. Dieser Schnösel hätte ja wenigstens einmal die Klappe halten können oder in diesem Moment lügen können, aber das war wohl zu viel verlangt. Er stand ja über Sakura und sah es nicht ein sie in Schutz zu nehmen, da sie ja nur Oberärztin war. Wütend schüttelte Ino de Kopf und ging in ihr Zimmer, wo sie sich schlafen legte.   Es fing gerade einmal an zu dämmern als ein dumpfes Klopfen an der Haustür der beiden Mädchen zu hören war. Ino war direkt genervt, da derjenige, der gerade klopfte sie aus ihrem Schlaf gerissen hatte und dabei hätte sie noch drei Stunden zum Schlafen gehabt. Da sie aber davon ausgehen konnte, dass der Besucher für sie war, weil es sich sehr Wahrscheinlich ein Ninja oder jemand aus ihrem Team war, stand sie auf. Sie verließ ihr Zimmer und machte sich auf den Weg zur Tür, die sie mit einem gereizten Schnauben öffnete, um deutlich zu machen, dass der Besucher ihrer Meinung nach viel zu früh auf der Matte stand. Es handelte sich um einen ANBU, der vor ihr stand, was sie sichtlich verwirrte.   Seit wann schickte man denn ANBUS für sie los?   „Kann ich Ihnen helfen?“, Ino verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich muss zu Sakura Haruno“, nun hob Ino ihre Brauen. „Sind Sie sich sicher, dass sie nicht mich Ino Yamanaka meinen?“, fragte sie vorsichtshalber nach. „Absolut“, verdattert blickte Ino den Mann vor ihr an. „Sie hat sich heute aber frei genommen“, warf sie ein. „Das tut nichts zur Sache, ich muss zu ihr“, so wie es aussah war es dringend. „Also gut“, seufzte die Blondine und drehte sich Richtung Flur, „Sakura!“   Nach wenigen Minuten stand die Haruno schon im Eingangsbereich. Sie hatte sich eine Jacke übergezogen und hatte sie eng um ihren Körper gewickelt, da ihr anscheinend kalt war.   „Der Besuch hier ist für dich“, mit diesen Worten verschwand Ino und ließ eine verwirrte Sakura zurück. „Ähm…guten Morgen, wollen Sie nicht erst einmal rein kommen?“, ohne darauf zu antworten trat der Mann ein und Sakura schloss die Tür. „Sind Sie sich sicher, dass sie nicht meine Mitbewohnerin Ino Yamanaka suchen?“, hakte sie nach. „Nein“, langsam nickte Sakura. „Und wie kann ich Ihnen helfen? Ich habe mir für heute frei genommen“, sprach sie. „Tsunade-Sama möchte das du unverzüglich zu ihr kommst“, nun stutzte die Haruno. „Tsunade-Sama? Hat sie gesagt was sie von mir möchte?“, der Mann schüttelte den Kopf. „Ich muss jetzt auch los“, mit diesen Worten verpuffte der Mann. „Was wollte er?“, Ino trat mit einer Tasse schwarzen Kaffee zu ihrer besten Freundin, der sie die Tasse gab. „Ich soll unverzüglich zu Tsunade-Sama“, sie nahm einen Schluck von dem Getränk. „Du sollst zu Tsunade? Was will sie von dir?“, Sakura zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung“, nachdenklich trank sie den Kaffee nun in einem Zug aus, „Ich mache mich schnell fertig.“   Sakura eilte in ihr Zimmer, wo sie sich schnell eine kurze Hose aus Stoff mit einem Top anzog, ehe sie dann ihre Haare zu einem lockeren Dutt hochsteckte, was alles andere als ordentlich aussah, aber Tsunade hatte sie schon in schlimmeren Aufzügen gesehen. Sie ging wieder in den Eingangsbereich, wo sie sich schnell ein paar Schuhe anzog und dann das Haus mit ihrem Hausschlüssel in der Hand verließ.   Was wollte Tsunade von ihr?   Noch nie hatte Tsunade jemanden losgeschickt, um die Haruno so früh aus den Federn zu reißen. Okay, geschlafen hatte sie nicht, aber trotzdem war es komisch. Und dazu kam, dass sie nicht irgendwen sondern direkt einen ANBU geschickt hatte. Das konnte ja schon nichts Gutes heißen.   Sakura klimperte mit dem Hausschlüssel in ihrer Hand rum, als würde ihr das Helfen eine Antwort auf ihre Frage zu finden. Sie stand nun vor dem Hokageturm und betrat ihn. Natürlich hörte sie sofort auf mit dem Schlüssel in ihrer Hand zu spielen und atmete einmal tief durch, als sie vor der Bürotür der Hokage zum Stehen kam. Sie sah noch einmal an sich herunter, um zu checken, dass sie nicht ganz so furchtbar aussah. Dann klopfte sie an.   „Herein.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)