Auf leisen Pfoten von Yulice ================================================================================ Kapitel 11: Heilig Abend - 2 ---------------------------- Charles genoss diese Zeit mit Erik an seiner Seite. Er konnte zum ersten Mal sagen, dass auch er glücklich war. Zum ersten Mal konnte er sich etwas nehmen ohne das er irgendwas zurück geben musste. Erik kümmerte sich gut um ihn, besser als er jemals angenommen hatte. Er wusste nicht woran es lag, dennoch mochte er es. Niemand hatte ihm solch ein Interesse entgegen gebracht. Ob es daran lag, weil er anders war? Erik hatte das Thema nicht nochmal angesprochen. Ein heikles Thema, denn Charles spürte, dass er nicht mehr lange hier sein würde und er mochte Erik sehr. Das war auch der Grund, warum er des Nachts zu Erik auf die Couch geschlichen kam. Er suchte seine Nähe und mochte sie auch. Er wusste nicht wirklich warum, doch sein Herz machte einige Hüpfer, wenn er an den Mann neben sich dachte. Charles fühlte sich bei ihm wohl. Kannte kaum das Gefühl der Sicherheit, aber genau das war es, was er bei ihm fühlte - Sicherheit. Er war nicht gehetzt, rannte vor irgendwelchen anderen Autos, Katzen oder Hunden davon. Nein sein Körper war ruhig und entspannend. Er hatte bereits die Person gefunden, dem er einen Wunsch zu erfüllen hatte. Er wusste schon was sein Geschenk an Erik heute Abend sein würde und hoffte das er den Grund weswegen er sich verwandelt hatte schon erkannte. Es war nicht einfach gewesen, doch beim genauen betrachten, war es bei Erik ganz einfach. Erik war einsam, hatte niemanden an seiner Seite und zu diesem Feste sollte nie jemand alleine sein. Charles sollte ihm Gesellschaft leisten und ihm seinen Frieden geben, den er verdient hatte. Vielleicht war es für Erik ein unbewusstes Handeln gewesen, doch er versuchte stets immer für andere da zu sein, doch sich ließ er völlig außer Acht. Es war ihm nie wichtig, für sich selbst etwas Gutes zu tun und das würde sich ab heute Abend ändern. Sein Geschenk war Charles mit dem er seine Zeit verbringen würde. Ob er das Geschenk später schätzen würde, konnte selbst der Kleinere der Beiden nicht beantworten. Den restlichen Tag hatten sie an Weihnachtsständen verbracht. Charles wusste nicht wirklich hin mit seinen Gefühlen, die ihm durch sein Körper schossen. Er freute sich so über winzige Kleinigkeiten die er beobachtete und nun auch endlich anfassen konnte. Wie die kleinen Schneekugeln oder die Spieluhren, die man nur mit einer Hand aufziehen konnte. Da Charles kein eigenes Geld besaß, konnte er sich nur einige Sachen anschauen. Hinzu kam, dass er nicht wusste wie lange er noch ein Mensch blieb. Innerlich spürte er das er nicht mehr viel Zeit hatte, daher genoss er die kurze Zeit, die er als Mensch verweilte. Er war so viele Jahre eine Katze gewesen und wusste nicht einmal warum ausgerechnet dieses Tier. Sie hatten sich zum Abend etwas zu Essen mit genommen. Erik hatte ihm gezeigt wie man das machte. Sie waren bei einem Imbiss in der Nähe von Eriks Straße gewesen. Sein Begleiter erklärte ihm das man das Essen auch gerne italienisch nannte, da es Köstlichkeiten aus dem Land waren. Ich nickte das ich verstand. Es gab so viele Länder, auf dieser Welt die Charles niemals zu Gesicht bekommen würde. Erik hatte ihm die Bilder an dem Imbiss erklärt, dass es eben Sehenswürdigkeiten aus dem Land waren. Er sprach etwas zu jedem Bild und lächelte Charles sanft an. Charles selbst wurde bei jedem Lächeln warm ums Herz. Er hatte genau das geschafft was er wollte - Erik glücklich machen! Er war es aber auch. Es war schön, diesen wundervollen Mann lachen zu sehen. Er sah wirklich gut aus und Charles verstand die Blicke, die Erik zuteilwurde, wenn sie die Straße hinunter gingen. Die Frauen schienen ihn anzuhimmeln, doch Augen hatte er anscheinend keine Für sie, denn er beachtete sie nicht einmal. Seine Höflichkeit kalt Charles und schenkte ihm seine Aufmerksamkeit völlig. Charles freute sich innerlich sehr über diese kleine Geste. Es war genau das was Charles brauchte. Eine kleine Aufmerksamkeit, auch wenn es egoistisch erscheinen mag. Begierig hatte er das Essen entgegen genommen und hatte darauf bestanden, es nach oben in die Wohnung zu tragen. Erik hatte erst versucht es ihm abzunehmen, doch er blieb stur und hielt das Essen eisern fest. Er wollte auch eine Kleinigkeit beitragen, wenn er schon nichts bezahlen konnte, da er kein Geld besaß. Er besaß auch sonst so nichts. Nicht mal als Katze, nur sein kleines Glöckchen an seinem Hals war sein Eigentum, auch wenn jeder seiner Art so ein Glöckchen besaß. Stolz grinsend fand er sich wenige Minuten später in der Küche wieder und begann das Essen aus der Tüte zu bekommen und das Essen an die Stelle zu stellen, wo er und Erik saßen. Schnell fischte er Besteck heraus und setzte sich dann brav auf seinen Platz. Vorsichtig öffnete er sein Essen und schnupperte an seinen Nudeln. Es roch wirklich gut. Erik hatte sich wenige Sekunden später zu ihm gesetzt und sie aßen ruhig mit einander. "Nachdem Essen solltest du ins Wohnzimmer kommen. Ess langsam", Erik grinste geheimnisvoll und räumte sein dreckiges Besteck beiseite. Charles musterte ihn verwirrt und sah auf seine Nudeln hinab, die wirklich ausgezeichnet schmeckten und sah dann wieder zu Erik. Er sollte sich beeilen mit essen, umso schneller wusste er was sein gegenüber damit meinte. Er konnte es auch nicht verhindern, dass seine Beine etwas weich wurden, bei dessen grinsen und nickt eifrig. "Ich beeile mich.", sagte er schnell und aß dann weiter. Erik war inzwischen wieder ins Wohnzimmer verschwunden. Charles hörte ihn etwas herum hantieren, doch die Geräusche die dabei entstanden konnte er nicht zuordnen. Was machte er dort? Charles rutschte aufgeregt auf seinem Platz hin und her, als Erik meinte er habe noch eine Überraschung für ihn. Der Kleiner habe noch nie etwas geschenkt bekommen, zumindest nie so offensichtlich. Es hatte ein Vorteil ein Kater zu sein und dazu noch ein hübscher, wenn man etwas zu Essen schnorren wollte aber sonst bekam er kaum etwas. Katzenminze von der älteren Dame. Es war nie besonders viel, aber Charles wollte auch nie etwas zurück haben. Er liebte es den Menschen Wünsche zu erfüllen. Das Lächeln was sie ihm schenkten war Belohnung genug. Seine Aufregung die in ihm tobte war zu diesen Maßen dann auch verständlich. Sein Herz donnerte schwer gegen seine Brust. Er japste kurz und schlang die letzten bissen eher hinunter, als das er sie in Ruhe aß, so wie es Erik ihm sagte. Flink rutschte er vom Hocker und verräumte das dreckige Geschirr. Er hatte es sich bei Erik und den Leuten davor immer abgeschaut, wie sie sich verhielten und so fiel es ihm auch nicht schwer. Seine Füße folgten den leisen Klängen des Radios, dass das Wohnzimmer beschallte und er verwundert die Augenbrauen hob. Erik saß auf der Couch und lächelte ihn selbst sanft an. Seine Augen waren weich und umspielte das Lächeln ebenfalls. Es war ein ehrliches Lächeln. Charles Herz machte abermals diesen bestimmten Hüpfer. Nicht verstehend was das eigentlich zu bedeuten hatte. Seine Beine wurden bei diesem Anblick des Mannes weich und irritiert sah er zu ihm und dann zum Weihnachtsbaum, wo sich nun ein kleines Geschenk befand. Seine Augen weiteten sich, denn vorher hatte da noch nichts gelegen. Aufgeregt sah er wieder zu Erik und wusste erst nicht was er ihm entgegen bringen sollte. "Ich denke das hat jemand für dich dort gelassen.", schmunzelte er geheimnisvoll. Charles wusste, dass der Weihnachtsmann nur eine fiktive Person für Kinder war, doch nun als er es selbst erlebte fühlte er sich wie jene Kinder. Begeistert lief er zur Tanne und bückte sich um die kleine Schatulle aufzuheben. Neugierig schnupperte er kurz daran. Es roch nach Erik. Natürlich roch es nach ihm, er musste ihm auch dieses Geschenk gekauft haben. Federleicht ließ er sich neben Erik auf die Couch fallen und sah erst ihn und dann das Geschenk an. Er durfte auch endlich etwas auspacken und es gehörte wirklich nur ihm. Mit leicht zittrigen Händen versuchte er das Geschenkband aufzuknüpfen. Nichts sollte davon kaputt gehen. Sogar das Geschenkpapier war für ihn etwas besonderes, sodass er es sorgfältig öffnete. Neben sich hörte er das leise Lachen von Erik, das ihn ein Schauer über den Rücken laufen ließ. Charles mochte sein Lachen. Am Anfang hatte er ihn meist nur genervt und zornig gesehen. Eigentlich ein negativ denkender Mensch, der niemand versuchte in seine Nähe zu lassen. Der kleine Braunhaarige war schon mehrere Tage an seiner Seite und eine zufriedene Wärme bildete sich in seinem Bauch. Er hatte es geschafft! Er hatte Erik seinen Frieden gegeben den er brauchte um sein Leben weiterhin zu beschreiten. Die Erkenntnis blitzte durch seine Gedanken und er konnte nicht anders, als Erik anzusehen. In die blaugrauen Augen zu blicken, die ihn sanft musterten. Sorge trat sogar kurz in ihnen, da Charles ihn doch etwas zu lange gemustert hatte. Ruckartig senkte Charles seinen Kopf und schloss kurz seine Augen. Nun wusste er auch wie es war, wenn man sich peinlich berührt fühlte. Genau in diesem Moment fühlte er sich so. Sich selbst ablenkend packte er schnell weiter sein Geschenk aus und entdeckte wirklich eine kleine Schatulle. Langsam ließ er sie aufschnappen und spähte hinein. Strahlende blaue Augen weiteten sich, als er den Inhalt erblickte. "Ich dachte, dass du vielleicht etwas für dich hier haben möchtest.", sprach Erik leise, auch wenn es keinen Grund dafür gab. Charles wusste auch nicht in welchem Sinne er seine Aussage getätigt hatte, doch ein Lächeln stahl sich über seine schmalen roten Lippen. Das Kästchen beinhaltete ein Lederarmband, wo sich in der Mitte des Bandes ein silbernes Glöckchen befand. Es musste reines Weißsilber sein, denn es leuchtete leicht. Es waren kleine Verzierungen drauf und eine sprang Charles gleich ins Gesicht, es war nur ein Wort ~ DANKE ~. Erstaunt blickte er zu dem Mann neben sich, der ihn genau beobachtete hatte. Er bedankte sich? Wieso bedankte er sich? "Mir erschien es wichtig zu sein mich bei dir zu bedanken für das was du in den wenigen Tagen für mich getan hast.", lächelte er entschuldigend und hatte den fragenden Blick von Charles anscheinend richtig gedeutet. Dieser nahm das Armband heraus und die Glocke chillte leise. Sie klang anders, wie die seine die er noch immer in seiner Hosentasche trug. Es klang irgendwie reiner. Ohne zu zögern reichte er Erik das Armband und hielt seinen linken Arm zu ihm. Erik sollte es ihm ummachen wenn er es ihm schon geschenkt hatte. "Danke…", kam es nun auch überwältigt von dem Kleineren. Er hatte niemals mit einem solchen Geschenk gerechnet. Es war wunderschön und sehr von Erik überlegt gewesen. Er selbst fühlte sich etwas schlecht, dass er ihm nichts besorgen konnte, da er kein Geld besaß. Er wollte sich nicht wieder etwas von Erik nehmen. "Es ist wunderschön.", strahlte er weiter und sah eifrig zu, wie Erik das Armband um sein Handgelenk legte und es verschloss. Leichte Röte färbte sich auf Charles Wangen. Erst jetzt merkte er wie schön Eriks Hände aussahen. Sie waren für einen Professor ziemlich kraftvoll. Sehnen standen oberhalb seiner Hand etwas heraus. Charles eigene Hände waren kleiner und hatten lange schmale Finger. Seine wahren groß und kräftig, aber dennoch schlank. Schluckend schaute er zu dem Mann hinauf, dem diese wundervollen Hände gehörten und sah in seine Augen, die ihn durchdringend musterten. Charles erwiderte den Blick und sein Herz begann mächtig zu rasen. Es schlug so heftig gegen sein Brustkorb das es begann zu schmerzen. Erik senkte seinen Blick nicht. Sah ihn weiterhin unverfroren an. Musterte eingehend sein Gesicht. Sein Blick wanderte zu seinen Lippen und wieder zu seinen Augen, was Charles etwas unruhig werden ließ. So hatte ihn Erik noch nie angeschaut und zum einen wunderte es ihn, dass es ihn selbst nicht mal störte. Sein Bauch wurde heiß und es fühlte sich dort an, als würden tausende Insekten darin herum schwirren. War das etwa das Gefühl, was viele Menschen als Schmetterlinge im Bauch beschrieben? So fühlte es sich zumindest gerade bei Charles an. Eriks Hand ruhte noch immer auf der seinen und entfernte sie nicht. Charles schluckte kräftig. "Ähm…", kam es nur von ihm und sah nun auf seine Hand hinab. Erik war es dann der von ihm weg rutschte, als würde er erst jetzt registrieren, was er gerade hier gemacht hatte. Wobei er nichts getan hatte, schoss es Charles durch den Kopf. Verwirrt legte er die Stirn in Falten. Sein Gesicht blieb aber nicht lange so, als er das Chillen an seinem Arm vernahm und ihn lächeln ließ. "Wirklich vielen Dank. Ich habe noch nie etwas geschenkt bekommen.", meinte er ehrlich. "Noch nie?", kam es fassungslos aus Eriks Mund und Charles nickte kurz. Innerlich hoffte Charles, dass er seine Aufgabe noch nicht erfüllt hatte, denn so konnte er noch etwas länger bei Erik bleiben. Es schien so, dass es bereits zu spät war. Es war nur eine Frage der Zeit, bis man ihn rief und er verschwinden musste. "Es ist wundervoll.", bestätigte Charles liebevoll und hob seinen Arm, um das Glöckchen mit Absicht chillen zu lassen. Wärme breitete sich wohlig in seinem Bauch aus. Es war wie klebriger Honig, der sich ausbreitete und tiefer hinunter glitt. Ein wohliger Schauer über kam ihn und er lächelte Erik an. Unter sich, waren die beiden immer sehr schweigsam. Es bedarf keine Worte um den jeweils anderen zu verstehen. Charles war das schon beim ersten Moment aufgefallen. Es passte in allen Fasern seines seins. Erik schien es genauso zu gehen. Dieser wirkte etwas nervös und knabberte auf seinen wunderschönen Lippen herum. Was sollte das denn, schoss es Charles durch den Kopf. Gedanken die der Kleine keinen Sinn zu finden schien. Sein Bauch kribbelte, seine Hände waren feucht. Verwirrt sah er Erik einfach nur an und verstand die Welt um ihn herum nicht mehr. Er war so lange eine Katze gewesen, das er mit den menschlichen Gefühlen und Bedürfnissen nicht mehr zurecht kam. Er verstand es einfach nicht. So etwas wie Verlangen schien seinen Körper gewaltsam gepackt und gegen eine Wand geschleudert zu haben. Ein Schlag ins Gesicht kam dem dann doch etwas eher nahe oder der Tritt eines Menschen in seine Bauchgegend, wenn er nicht schnell genug den Passanten auf der Straße ausgewichen war. "Es freut mich das es dir so gefällt.", hörte Charles Erik sagen, auch wenn er nicht wusste ob er etwas in den Ohren hatte. Seine Worte waren so weit weg und doch ziemlich nah. "Charles? Alles okay?", fragte Erik gegenüber besorgt und legte seine Hand auf dessen Schulter. "Du bist sehr blass geworden.", die Sorge war Erik ins Gesicht geschrieben. Seine Augen weiteten sich kurz und sofort schnellte eine Hand auf Charles Stirn. Innerlich seufzte Charles zufrieden auf. Seine Hände berührten nun schon seine Stirn. Peinlich berührt lehnte sich Charles etwas nach hinten, auch wenn er sich gerne in seine Hand geschmiegt hätte. Sein Herz wummerte heftig gegen seine Brust. Nun war es Erik der ihn verwirrt musterte und Charles konnte es nicht verhindern etwas rot zu werden. Seine Ohren mussten bereits wie ein Vulkan glühen. "Wir sollten uns hinlegen.", Charles hatte die Worte eindeutig zu schnell in den Raum geworfen. Es war ihm aber egal. Er musste ins Bett und das so schnell wie möglich! In ihm tobte alles. Er verstand sich selber nicht mehr und das verunsicherte ihn. Niemals hatte er mit solch heftigen Gefühlen seinerseits gerechnet. Es war grotesk! Er lebte nun schon so viele Jahrhunderte unter Menschen und so etwas war ihm noch nicht einmal passiert. Er ging aber auch nie davon aus, dass ausgerechnet er zu einem Menschen wurde. Etwas in seinem Hinterkopf begann zu dämmern. Es gab noch etwas, an das sich Charles erinnern sollte, erinnern konnte er sich aber nicht. Alles schien auf ihn einzustürzen und das machte ihn mürbe. Bald würde er diese Welt wieder auf vier samtigen Pfoten bestreiten und nicht auf zwei Beinen. "Das sollten wir wirklich...", gab Erik als Bestätigung. Er nickte sich selbst zu und erhob sich von der Couch. Ein Griff zu der kleinen Schatulle, ließ ihn aber in seiner Bewegung inne halten und verwundert zu Charles schauen. Dieser wollte nicht, das Erik die Schatulle weg schmiss. Es gehörte schließlich mit zu seinem Geschenk! Charles hatte nach seiner Hand gegriffen und ein etwas lauteres Nein hervorgebracht. In Charles Ohren klang es wie ein Schrei. Hoffentlich war er nicht wirklich so laut gewesen. Wie peinlich das doch war! "Nicht... Ich möchte diese auch behalten.", brabbelte er schneller als es eigentlich nötig war. Es war etwas besonderes was er in seinen Händen und an seinem Arm trug. Es würde ihn immer wieder an diese Zeit hier erinnern. An Erik erinnern. Seine Augen trafen die von Erik und er hatte das Gefühl er würde tief in sie hineingezogen. Wie ein Strudel. Fest und sicher. Egal wie schnell man schwamm. Man entkam ihn einfach nicht. Charles konnte die Gefühle an Erik nicht lesen, doch ein gewissen Funkeln entging auch ihm nicht. Was hatte das zu bedeuten? Mit einem Mal zog er fest die Luft ein, als er die weichen sanften Lippen von Erik auf die seinen spürte. Erik hatte sich zu ihm gebeugt. Erst dachte Charles er wollte ihm etwas sagen. Was ihn noch verwirrt hatte, da Erik es ihm ja nicht ins Ohr flüstern musste, sie waren schließlich alleine in der Wohnung. Die Überraschung war ihm daher ins Gesicht geschrieben. Sein Herz machte einen weiteren schnelleren Hüpfer. Er wusste nicht wo oben und unten stand! Seine Magen flatterte. Sein Körper wurde wie Pudding. Er verstand nicht was hier eigentlich passierte. Deutlich spürte er eine Hand in seinem Nacken, die ihn sachte kraulte. Unglaublich! Fühlte es sich so an wenn man sich küsste? Charles hatte Menschen nur dabei beobachtet und sich immer gefragt ob das wirklich so toll war wie alle behaupteten. Nun jetzt erfuhr er es, auch wenn es ein sehr keuscher Kuss war. Charles war überrumpelt und verunsichert. Er hatte so was noch nie gemacht! Instinktiv bewegte er aber seine Lippen langsam gegen die von Erik. Es war ein schönes Gefühl den Kuss zu erwidern stellte Charles fest und schloss die Augen. Tat es Erik also nach, bis dieser mit einem Wumms von ihn weg preschte. Irritiert schaute der Kleinere Erik mit großen Augen an. Hatte er denn etwas Falsches gemacht? "Es... es tut mir leid... ich...", stammelte Erik und räumte schnell das Papier vom Tisch und verschwand in die Küche. Zutiefst verwirrt und verständnislos blieb Charles auf der Couch sitzen und sah in Richtung Küche. Erik kam nicht wieder. In dessen Blick lag selbst Verwirrung. Er hatte durcheinander und verunsichert gewirkt. Hatte Charles etwas falsch gemacht? Er konnte ja kaum etwas falsch machen, denn Erfahrungen in Sachen menschlichen Gefühlen oder gar Praktiken waren bei ihm gleich null! Charles hatte das Gefühl in seinem Hals legte sich ein Klos der nicht verschwinden wollte. Es schmerzte sogar. Sein Kopf schnellte hoch, als er Schritte hörte. Erik kam zurück. Schien wieder völlig gefasst, nichts von den anderen Gefühle lagen mehr in seinem Blick. Er schien jedoch wie distanziert, schaute Charles kaum an. Notgedrungen passte da eher. "Wir sollten wirklich schlafen gehen.", sagte er und lief ins Schlafzimmer, um anscheinend seine Decke zu holen. Unsicher was er nun machen sollte erhob sich Charles, lief an Erik vorbei und wünschte ihm eine gute Nacht. Diese Nacht sollte er sich vielleicht nicht zu ihm legen. Eriks Lippen brannten noch immer wie Feuer auf den seinen. Es war als würde er sie noch spüren. Charles Hand ging an seine Lippen und legte sich schnell in Eriks Bett. Alles roch hier nach ihm, das es ihn nicht gerade einfacher machte. Wann hatte er denn begonnen so über Erik zu denken? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)