Die Gefühle zweier Halbdämonen von Inuyasha20 (Und wie ihr Schicksal sie zusammen führte) ================================================================================ Kapitel 21: Die Verstrickungen des Schicksals --------------------------------------------- In diesem Kapitel wird es erst ganz zum Schluss sehr spannend, aber mehr verrate ich nicht und nun viel Spaß beim lesen :) 21. Kapitel: Die Verstrickungen des Schicksals Wie ein Häufchen elend, lag Kagome in einer Ecke und schlief. Nicht weit von ihr entfernt lag Inuyasha, der noch immer bewusstlos war. Kleine Regungen zeigten sich bei der Schwarzhaarigen, was daraus schließen ließ, dass sie anscheinend aus ihrem tiefen Schlaf erwachte. Langsam öffnete sie ihre Augen, die vom vielen Weinen noch ganz rot und geschwollen waren. “Ich muss wohl eingeschlafen sein…” Noch leicht benommen, richtete sie sich vorsichtig auf und schaute sich fragend um. Als sie dann schließlich den bewusstlosen Halbdämon erblickte, fiel ihr alles Schritt für Schritt wieder ein… Nachdem Miroku und Sango ihre Freunde gefunden hatten, die sich in einem schlimmen Zustand befanden, brachten sie sie erstmal zurück zur Hütte. Dort angekommen kümmerte sich der Mönch, gemeinsam mit Shippo, um den verletzten. Der weilen war die Dämonenjägerin damit beschäftigt, ihre völlig in Tränen ausgebrochene Freundin zu beruhigen. In ihrem zustand wäre sie nicht in der Lage gewesen, die Wunden des Halbdämons zu versorgen, da sie vor lauter Aufregung und Nervosität am ganzen Körper zitterte. Über eine Stunde war vergangen als Miroku, zusammen mit dem kleinen Fuchsdämon, aus der Hütte trat. Inzwischen hatte sich auch Kagome ein wenig beruhigt, weshalb sie ihren Freunden nun endlich erzählen konnte, war überhaupt passiert war. Natürlich waren diese sehr geschockt über dass eben gehörte, darum beschloss Sango, dass sie sich erstmal für eine weile ausruhen sollten. Besonders ihre Freundin brauchte ein ausgiebiges Schläfchen. Wie nicht anders zu erwarten, setzte sich die Halbdämonin direkt zu Inuyasha und schlief dann, vor lauter Erschöpfung, neben ihm ein. Und nun saß sie da und fühlte sich kein stück besser. Das was geschehen war, ließ ihr einfach keine Ruhe. Traurig schaute die junge Frau in das Gesicht des Bewusstlosen. “Eigentlich sollte ich es sein, die ihn dazu auffordern sollte, sich aus der ganzen Sache mit Naraku rauszuhalten…” Wieder war sie den Tränen nahe, doch diesmal versuchte sie diese zu unterdrücken, mit erfolg. “Ständig bringt er sich wegen mir in Gefahr und riskiert sogar sein Leben…! Ich bin so eine dumme Kuh! Er verdient es die Wahrheit über meine Gefühle für ihn zu erfahren, denn es kann alles so schnell vorbei sein…” “Ist alles in Ordnung?” Diese Frage, gestellt von Sango, ließ Kagome unwillkürlich aus ihren Gedanken schrecken. “J-Ja… alles gut. Wie geht es den Inuyasha?” “Na ja… er wird noch ein wenig Zeit brauchen, um sich vollständig zu erholen. Aber ich bin mir sicher, dass er schon bald wieder der Alte sein wird..” Miroku, der nun ebenfalls erwacht war, versuchte sie mit seinen Worten zu besänftigen, was ihm allen Anschein wohl auch gelang, da Kagome nun eindeutig erleichterter schien. Die Dämonenjägerin hingegen war noch nicht ganz zufrieden, da sie der Meinung war, dass ihre Freundin eher Ablenkung brauchte. Daher stand sie, wie vom Blitz getroffen, auf und ergriff die Halbdämonin am Arm. Mit einem Ruck, zog sie sie auf ihre Beine und zerrte sie geradewegs nach draußen. Fragend schaute der Mönch den zwei Damen hinterher, ehe er beschloss sich nicht weiter einzumischen und sich noch ein wenig auszuruhen. “Jetzt warte doch mal! Wieso hast du mich eigentlich aus der Hütte entführt?” Sichtlich verwundert lief Kagome ihrer Freundin hinterher, die sich anscheinend von nichts und niemanden aufhalten lies. “Damit du mal auf andere Gedanken kommst, außerdem brauchen wir noch mehr Heilkräuter.” “Ja klar, als ob das der einzige Grund wäre…” dachte die Halbdämonin und glaubte ihr somit kein Wort. Nach kurzer weile hatten sie einiges zusammen gesammelt, so dass sie daher beschlossen zurück zu kehren. “Kagome?” “Ja?” “Sei ehrlich, du hast dich in Inuyasha verliebt, Stimmt´s!” Vor lauter Schreck, blieb die junge Frau mit den Hundeohren stehen und ließ sogar all ihre gesammelten Kräuter, zu Boden fallen. Mit solch einer Frage hatte sie definitiv nicht gerechnet, doch was sollte sie nun tun? Sollte sie ihr wirklich die Wahrheit sagen? Denn das wäre wie ein Eingeständnis, Obwohl, wenn sie sich recht erinnerte hatte sie es sich bereits eingestanden, dass sie in den Hundejungen verliebt war. “Versuch es gar nicht erst zu leugnen! Nach deinem Gefühlsausbruch neulich zu urteilen, ist es ziemlich offensichtlich.” “Eh?” Verdutzt schaute Kagome sie an. War sie etwa wirklich so leicht zu durchschauen? Nach kurzem grübeln entwich ihr ein schweres seufzen, da sie sich schließlich dazu entschieden hatte Sango die Wahrheit zu sagen, was ihr nicht gerade leicht fiel. “Ja… es stimmt. Ich will aber jetzt wirklich nicht darüber reden…” Natürlich hatte die Dämonenjägerin Verständnis dafür, allerdings musste sie eins noch los werden. “In Ordnung, das verstehe ich. Trotzdem will ich dir nochmals sagen, dass du nicht immer auf Kikyo Rücksicht nehmen kannst, das ist dir doch hoffentlich klar?!” Ein leicht beleidigter Ausdruck zeigte sich in Kagomes Gesicht, doch schnell änderte sich dieser in ein leicht deprimiertes, “Ja, ich weiß…” Selbstverständlich wusste sie, dass Sango recht hatte. Deshalb beschloss sie mit Inuyasha zu reden, sobald es ihm wieder besser ging. Zwei Tage waren vergangen, in denen sich seine Freunde fürsorglich um den verletzten Halbdämon kümmerten. Bisher war noch keine Änderung in Sicht, doch an diesem Tag, sollte es anders sein. Es war bereits Mittag, als Inuyasha langsam seine Augen auf schlug. Zu aller erst verspürte er starke Schmerzen an seinem gesamten Körper, die er versuchte, so gut es ging, zu unter drücken. Vorsichtig drehte er den Kopf zur Seite, um sich etwas umzuschauen, da er ihm Moment keine Ahnung hatte, wo er sich überhaupt befand. Doch als er in Kagomes schlafendes Gesicht sah, war seine Anspannung wie weggeblasen und er realisierte, dass er sich in Sicherheit befand. “Ein Glück, ihr geht es gut.” Ein erleichtertes Lächeln zierte seine Lippen, was jedoch schnell wieder verschwand, weil ihm ein stechender Schmerz durch seinen gesamten Körper fuhr. Krampfhaft versuchte er einen Schmerzens Aufschrei zu unterdrücken, bis der Schmerz nachließ und er sich wieder entspannen konnte. Blitzschnell öffnete Kagome ihre Augen, da sie irgendwas gespürt hatte und tatsächlich, so wie sie vermutet hatte, war ihr verletzter Freund endlich erwacht. “Inuyasha! Wie geht es dir?” Wieder schaute der Halbdämon in ihr besorgtes Gesicht. Er konnte es nicht ertragen sie so zu sehen, deswegen beschloss er sie durch ein sanftes Lächeln aufzumuntern. “Mach dir keine Sorgen, ich wird schon wieder Gesund.” Die junge Frau konnte sich bei diesem Anblick ein erleichtertes Lächeln nicht verkneifen. Dann schaute sie ihn liebevoll an, während sie ihm vorsichtig ein paar, vom Schweiß verklebte Haarsträhnen, aus dem Gesicht strich. Diese gefühlvolle Atmosphäre, die gerade zwischen den beiden entstanden war, war Inuyasha natürlich nicht entgangen und gerade als er was sagen wollte, platzte plötzlich Shippo wie aus dem nichts in die Hütte hinein, um einen feuchten Lappen zu bringen. “Shippo, du verdammter Idiot!” Schimpfte er ihn gedanklich aus und wäre ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen, da dieser schöne und innige Moment nun zerstört war. Dankend nahm die junge Frau den kühlen Lappen entgegen, um den verletzten damit den Schweiß von der Stirn zu tupfen. “Inuyasha, du bist ja endlich wach!” Tierisch freute sich der kleine Fuchsdämon über diese Erkenntnis und auch Sango und Miroku, die nun ebenfalls die Hütte betraten, freuten sich ihren Freund endlich wieder bei Bewusstsein zu sehen. Ein weiterer Tag war vergangen, an dem sich der Halbdämon nicht bewegen konnte, doch am Abend zeigten sich erste Besserungen. Dank Kagomes Hilfe, konnte er zumindest aufrecht sitzen und auch schon ein wenig Nahrung zu sich nehmen. “Die habe ich alle ganz alleine gefangen!” verkündete Shippo stolz, während er freudig mit einem Fisch in der Hand, vor Inuyasha auf und ab sprang. “Echt? Das hast du wirklich gut gemacht!” lobte der Weißhaarige ihn und biss danach gierig in seinen Fisch hinein. Trotz der vergangenen Tage, herrschte eine friedvolle Stimmung bei der Gruppe. Allerdings schaffte Miroku es, diese mit einem einzigen Schlag zunichte zu machen. “Wie wollen wir nun weiter vorgehen, in Bezug auf Naraku?” Urplötzlich herrschte ein unangenehmes Schweigen in der kleinen Hütte und alle Blicke waren nun auf den Mönch gerichtet. “Wie meinst du das?” “Nun ja Sango… in letzter Zeit ist viel passiert und besonders Kagome und Inuyasha hatten darunter zu leiden. Es wäre daher hilfreich zu wissen, wie ihr über diese Sache denkt?” Mit dem letzten Satz wandte er sich an seine zwei Halbdämonischen Begleiter, in dessen Gesichter sich jeweils eine andere Reaktion zeigte. Recht nachdenklich schaute Kagome zu Boden, während Inuyasha den Mönch ernst und entschlossen in die Augen schaute. “Keh, denkst du etwa, ich würde den Schwanz einziehen?! Wir bleiben natürlich bei unserem ursprünglichen Plan, indem wir Naraku mit dem Juwel der vier Seelen vernichten!” Sehr verwundert über diese Aussage, drehte die Halbdämonin ihren Kopf in Windeseile in Inuyashas Richtung. “Was?! Ist das sein ernst?” irritiert starrte sie ihn an. “Hatte er nicht noch vo ein paar Tagen gesagt, dass es für mich zu gefährlich sei? Was hat seine Meinung auf einmal geändert?” Der Mann mit den niedlichen Hundeohren bemerkte den verwirrten Blick von Kagome, der auf ihm ruhte. Allerdings hatte er gerade wirklich keine Lust, ihr seine meinungs- Änderung zu erklären, also ignorierte er sie einfach. Miroku und Sango kam das Verhalten ihrer Freunde ein wenig merkwürdig vor, dennoch nickten sie dem Halbdämon entschlossen zu und erklärten sich somit für einverstanden. “Such gefälligst schneller! Ich will Naraku, so schnell wie möglich, den Kopf abreißen!” “Jetzt komm mal wieder runter Inuyasha! Nur weil du dich wieder bewegen kannst, heißt das noch lange nicht, dass du wieder vollkommen fit bist!” mahnte Kagome ihren ungeduldigen und aufbrausenden Begleiter, doch dieser antwortete darauf nur mit einem beleidigten grummeln, da er genau wusste, dass sie recht hatte. Nach weiteren zwei Tagen ging es dem Halbdämon bereits erstaunlich besser, so dass sich die Gruppe dazu entschloss weiter zu reisen. “In welche Richtung müssen wir denn nun lang?” erkundigte sich Miroku, der somit hoffte seinem Kumpel ein wenig behilflich zu sein. Die Angesprochene holte, ohne wenn und aber, das Juwel hervor und konzentrierte sich darauf. “Da geht’s lang!” Mit ihrem Finger zeigte sie schließlich in Richtung Norden, woraufhin Inuyasha sogleich losstürmte. “Jetzt warte doch auf uns!” forderte die Halbdämonin, die ihm eilig hinterher gelaufen war und versucht seinem Tempo schritt zu halten. “Also ich frage mich wirklich, von wo er diese ganze Energie auftreibt…“ Kopfschüttelnd schlug sich Sango ihre Hand an die Stirn. “Tja, er ist eben nicht so schnell klein zu kriegen.” gab ihr der Mönch als Antwort und wirkte dabei irgendwie gut gelaunt. “Na los, komm, sonst verlieren wir die beiden noch.” Nicht mehr all zu weit von der kleinen Gruppe entfernt war Kikyo, die ganz alleine in einem alten und verlassenen Verließ saß, dass sich tief ihm inneren von Narakus Schloss befand. So gefangen, wie sie momentan war, hatte sie viel Zeit zum nachdenken gehabt, besonders das Ereignis vor einigen Tagen ging ihr nicht mehr aus dem Kopf… Die Miko hatte sich auf den Hof des Schlosses begeben und auf weitere Anweisungen von Naraku gewartet, als sie plötzlich vom weiten eine Art leuchtende Kugel am dunklen Nachthimmel erblickte. Irritiert blieb sie stehen und beobachtete, wie dieses etwas immer näher auf sie zugeflogen kam und dann ging alles ganz schnell. Völlig unerwartet drang das Licht in sie ein und verursachte somit einen fürchterlichen Schmerz. Erschöpft ließ sie sich zu Boden fallen und auf einmal hatte sie das Gefühl, als ob eine große leere in ihrem Herzen ausgefüllt worden wäre. “Was… Was ist gerade geschehen?” Vollkommen durcheinander fasste sich Kikyo an den Kopf, da sie versuchte sich krampfhaft an etwas zu erinnern, doch noch bevor sie eine Antwort finden konnte, bildete sich plötzlich ein Schatten genau über sie. “Naraku!” Die ersten Erinnerungen kehrten zurück, doch darüber konnte sie sich keine Gedanken mehr machen, da sie von diesem Fiesling bewusstlos geschlagen wurde. Als sie wieder erwacht war, befand sie sich in diesem Kerker. Inzwischen hatte sich die Miko an noch vieles weitere erinnert, was sie regelrecht verzweifeln ließ. “Verdammt, was… was habe ich bloß getan?! Wie… Wie konnte ich nur?!” Vereinzelte Tränen liefen ihr die Wangen hinunter, da sie längst begriff, was sie alles angerichtet hatte. “Kagome… bitte verzeih mir!” “Ich glaube, wir sind nicht mehr weit von Narakus Aufenthaltsort entfernt.” “Ja… du hast recht Kagome. Es ist zwar nur sehr schwach, aber man kann seine dunkle Aura schon deutlich spüren.” bestätigte Miroku die Vermutung der Schwarzhaarigen. “Na das ist doch super! Je schneller wir da sind, desto besser” “Nicht so voreilig Inuyasha, wir sollten nichts überstürzen!” “Sango hat recht, außerdem sind deine Wunden noch nicht vollständig verheilt!” “Keh, nichts kann mich davon abhalten, Naraku endlich ins Jenseits zu befördern!” Den beiden Frauen entwich ein verzweifeltes Seufzen, da die Sturheit des Halbdämons manchmal sehr anstrengend war. “Es wird bestimmt noch ein paar Tage dauern, bis wir Narakus Schloss erreichen und bis dahin wird Inuyasha sich schon erholt haben.” Ohne weiter auf die Diskussion seiner drei Freunde einzugehen, spazierte Miroku, mit Shippo auf seiner Schulter, gelassen an ihnen vorbei. Zwei weitere Tage waren vergangen, die recht ruhig verliefen. Es gab nur ein paar kleine zwischen fälle mit Dämonen, die allerdings recht einfach zu besiegen waren. “W-Wir sollen d-da hinein g-gehen?” Ängstlich klammerte sich Shippo an Kagomes Schulter fest, die gerade verkündet hatte, dass sie durch einen düsteren Wald hindurch müssten, der genau vor ihnen lag. “Was ist den los, hast du etwa Angst?” Mit einem verspottenden Grinsen, zog Inuyasha den kleinen Fuchsdämon auf, woran er sichtlich Spaß hatte, anders als Shippo. “S-So ein Blödsinn, i-ich wollte nur sicher gehen…” “Na klar…” “Das reicht jetzt ihr beiden, lasst uns weiter gehen!” Mutig wagte Miroku den ersten Schritt hinein, gefolgt von Sango, die ebenfalls keine Furcht zeigte. “Na dann wollen wir mal.” Mit einem Nicken bestätigte Kagome die Aussage des Halbdämons und gemeinsam durchschritten sie die Grenze des Waldes. Nur Shippo, der sich immer noch krampfhaft an der Schulter der jungen Frau festkrallte, kämpfte verzweifelt damit, nicht vor Angst in Ohnmacht zu fallen. Allerdings war es nicht seine Einbildung, die ihm solche Furcht einflößte, denn auch die anderen spürten diese unheilvolle Aura, die den gesamten Wald umgab. “He he he, bald wird es nicht mehr lange dauern und das Juwel gehört mir!” Naraku, der mit einem fiesen Grinsen in Kannas Spiegel schaute, überlegte sich ganz genau seine nächsten Schritte. Er wollte um jeden Preis, dass seine Feinde so viel wie nur irgend möglich, leiden mussten. Ziemlich Angst einflößend stand er auf und schaute in eine Ecke des Raumes. “Kagura, du weißt was zu tun ist!” Die Angesprochene schaute ihren Meister mit einem verachtenden Blick an, ehe sie das Zimmer verließ und sich in Richtung Hof begab. “Lieber verrecke ich, als deinen befehlen folge zu leisten!” dachte sich die Windherrscherin, als sie draußen angekommen war und sich hoch in die Lüfte erhob. Mehrere Stunden irrte die buntgemischte Gruppe durch den Wald. Als es langsam anfing dunkel zu werden, beschlossen sie für heute in diesem Wald zu übernachten. “Sagt mal… findet ihr es nicht auch merkwürdig, dass wir seit Tagen nichts mehr von Naraku gehört haben?” Sango, die ihre süße Dämonenkatze Kirara streichelte, schaute besorgt in die Runde. “Ja das stimmt. Wahrscheinlich ist das die Ruhe vor dem Sturm.” meinte Miroku, der verdächtig nah neben der Dämonenjägerin saß. “Jetzt zieht nicht so besorgte Gesichter! Bald haben wir es ja hinter uns und dieser Mistkerl wird endlich von dieser Welt verschwinden!” “Und was ist, wenn wir es nicht schaffen ihn zu besiegen?” Nun hatte Sango die Neugier gepackt, denn insgeheim bewunderte sie die positive Einstellung des Halbdämons. “Na ja, wenn wir verlieren, dann sind wir wenigstens ehrenhaft im Kampf gestorben.” “Na toll…” ging es den vier Anwesenden durch den Kopf, während sie Inuyasha nur noch stumm anstarren konnten. Der Abend war noch relativ jung, also unterhielten sich die fünf Freunde noch ein wenig. Nur Kagome schien nachdenklich still zu sein. Immer wieder gingen ihr Mirokus Worte durch den Kopf, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm wäre. Wenn das stimmte, dann würde es bedeuten, dass sich langsam alles dem Ende zuneigte und das wiederum hieß, dass sie endlich mit Inuyasha ein ernsthaftes Gespräch führen musste! Ohne Vorwarnung stand die Halbdämonin plötzlich auf, was all ihre Freunde hoch schrecken ließ. “Inuyasha… komm bitte mal mit, ich muss mit dir reden!” Ohne auf eine Antwort zu warten, lief Kagome in irgendeine beliebige Richtung. Inuyasha war von ihrem Verhalten relativ perplex und schaute darum Miroku und Sango fragend an. Diese jedoch konnten nur ahnungslos mit den Schultern wackeln, weshalb er beschloss ihr zügig hinterher zu laufen. Nachdem er sie eingeholt hatte, liefen die beiden schweigend nebeneinander her. “Was hat sie denn plötzlich? Habe ich vielleicht irgendwas gesagt, was sie verärgert haben könnte?” Alles Grübeln brachte dem Hundejungen auch nicht weiter, doch alles war besser, als diese unangenehme Stille zu ertragen. Urplötzlich blieb seine Begleiterin stehen, was auch ihn zum anhalten brachte. Langsam fing er an, sich ernsthafte Sorgen um sie zu machen, denn so schweigsam hatte er sie bisher noch nicht erlebt. “Du weißt… was ich Kikyo damals für ein versprechen gegeben habe, oder?!” Nun schien Inuyasha ebenfalls ein nachdenkliches Gesicht zu machen, da er nicht verstand, wieso sie gerade dieses Thema ansprach. “Äh… j-ja…?” fragend schaute er sie an und war nun gespannt was sie als nächstes sagen würde. Doch als er sah, wie Kagome traurig zu Boden schaute, breitete sich ein unangenehmes Gefühl in ihm aus. “Weißt du… kurz bevor ich ihr dieses versprechen gab, haben die Kinder aus meinem damaligem Heim ,mir einen ziemlich üblen streich gespielt, was mich an jenem Tag wirklich sehr verletzt hatte. Weinend bin ich in den Wald gelaufen… tja… und dann war da Kikyo, die mich vor einen Dämon rettete und mich als einzige so Akzeptiert hatte, wie ich war. Ich war ihr damals so dankbar, dass ich ihr deswegen was gutes tun wollte.” “Deshalb hast du ihr versprochen, gemeinsam das Dorf vor Dämonen zu beschützen.” schlussfolgerte Inuyasha, woraufhin sie ihn bestätigend ansah. “Ja… aber das war ein Fehler!” “W-Was?” Seine Irritation führte nun ins unermessliche, wieso sollte es ein Fehler gewesen sein, jemanden zu Helfen? “Man sollte sich nicht in das Schicksal anderer Leute einmischen, das weiß ich jetzt. Durch mein einmischen ist Kikyo ihre wahre Macht verwert geblieben. Wenn sie alleine gegen all diese Dämonen gekämpft hätte, dann hätte sie noch viel mehr Kampf Erfahrung erlernen können und auch ihre spirituellen Kräfte wären ums vielfache gestiegen. Ich glaube, dass ich damals eine art Test für sie gewesen bin, denn sie leider nicht bestanden hatte. Ihr Schicksal war es eine starke und erfahrene Miko zu werden, doch dies kann man unmöglich werden, wenn man sich für den einfacheren weg entscheidet.” “Das… das kann ja sein, aber ihr wart damals doch noch Kinder, das hättet ihr niemals erahnen können, selbst nicht Kikyo!” “Mag sein… trotzdem hat es damit alles angefangen. Das hat sie geschwächt und deshalb konnte sie sich nicht gegen Narakus Einfluss währen. Hm… Jetzt versteh ich auch wieso Kikyo später immer so wütend geworden ist wenn ich, mal wieder, einen Dämon an ihrer Stelle erledigt hatte. Sie muss es wohl instinktiv gespürt haben, dass es so nicht richtig war. Aber wenn der Stein erstmal ins rollen kommt, ist er nur schwer wieder aufzuhalten…” “Aber…” Langsam fehlten Inuyasha die Worte, zwar wusste er immer noch nicht, worauf Kagome eigentlich hinaus wollte, aber sie so bedrückt zu sehen, behagte ihm ganz und gar nicht. Dennoch musste er einsehen, dass sie mit ihren Worten nicht ganz unrecht hatte. Trotzdem war diese ganze Situation nicht ihre Schuld, was er schließlich auch laut aussprach. “Ich weiß… und irgendwie glaube ich auch, dass alles so kommen sollte. Frag mich nicht wieso, aber ich habe so das Gefühl, als ob das Juwel all unsere Schicksale miteinander verknüpft. Nicht umsonst sind wir beide uns über den weg gelaufen. Vielleicht erschien das Juwel, um jedem eine zweite Chance auf Glück zu gewähren und glücklich kann ich nur mit dir an meiner Seite werden!” Mit weit aufgerissenen Augen starrte Inuyasha sie an. Der letzte Satz hatte ihn so aus der Bahn geworfen, dass er gerade nicht fähig war zu sprechen. Natürlich bemerkte Kagome seinen momentanen Schockzustand, weshalb sie auch sogleich fortführen würde, doch zuerst ging sie ein paar Schritte auf ihn zu, so dass sie sich nun genau gegenüber standen. “Zuerst wollte ich es nicht wahrhaben, weil ich Kikyo nicht verletzen wollte. Aber seit unserem letzten Kampf ist mir klar geworden, wie schnell alles vorbei sein kann und selbst jetzt haben wir das Schlimmste noch nicht hinter uns und niemand kann sagen, ob wir alle das überhaupt überleben werden! Deshalb muss ich dir sagen, dass ich unendlich glücklich bin, dich getroffen zu haben. Auch wenn du schnell mal über reagierst oder dich stur wie ein kleines Kind benimmst, so macht mir das überhaupt nichts aus, weil ich jede deiner Eigenschaften vom ganzen Herzen Liebe!” Innerlich fühlte sich die Halbdämonin, als ob sie von einer Riesen Last befreit wurde, denn endlich hatte sie ihm ihre Liebe gestanden und das diesmal richtig. Ein so wundervolles Gefühl breitete sich in ihr aus, was sie bisher noch nie zuvor verspürt hatte. Ihr Herz pochte wie verrückt, allerdings nicht nur ihres, auch Inuyashas Herz drohte jeden Moment aus seiner Brust zu springen. “Das muss ein Traum sein… nein… es ist wahr… es ist wirklich war!” Ganz vorsichtig ergriff er ihre Hand und konnte sich dabei ein verlegendes Lächeln nicht verkneifen. “Ist das nicht verrückt? Wir konnten uns am Anfang nicht mal ausstehen und jetzt…” “Jetzt haben wir uns in einander verliebt!” vollendete die schwarzhaarige seinen Satz, während sie das zarte und warme Gefühl genoss, als sich ihre Hände berührten. Auch der Halbdämon schien dieses Gefühl zu genießen, allein das sie in seiner nähe war reichte ihm schon aus. Doch jetzt noch diese Akzeptierenden Gefühle von ihr zu erhalten, machte ihn zum Glücklichsten Mann der Welt, auch wenn er es im Augenblick noch kaum glauben konnte. “Ja, ganz recht… und nun kann ich mir ein Leben ohne dich, nicht mehr vorstellen…” Leichte Besorgnis spiegelte sich in seinem Gesicht wieder, da ihm wieder seine Worte in den sinn kamen, die er ihr noch vor ein paar tagen gesagt hatte. Doch nicht nur er, sondern auch Kagome wirkte plötzlich leicht bedrückt. “Hör zu, ich… ich muss dir noch etwas sagen…” Die weißen Hundeohren fingen bei diesen Worten nervös an zu zucken, denn sein Gefühl ließ ihn nichts gutes erahnen. “Auch wenn ich es mir vom ganzen Herzen wünsche, so können wir dennoch nicht zusammen sein, jedenfalls… noch nicht…” “Wegen Kikyo…?” vermutete Inuyasha, woraufhin er ein bestätigendes Nicken von ihr erhielt. “Ich weiß, dass du dich für mich entschieden hast und dass sie die jenige ist, die damit zurecht kommen muss… trotzdem würde ich mich besser fühlen, wenn sie uns ihren Segen geben würde. N-Natürlich weiß ich nicht wie lange es dauern wird, bis sie über dich hinweg ist, aber wenn du damit einverstanden wärst, möchte ich dich bitten… solange auf mich zu warten…” Diese Bitte zu äußern, war für die Halbdämonin sehr unangenehm gewesen. Schließlich verlangte sie da gerade nicht einfach nach irgendeiner Kleinigkeit und noch dazu kam, dass sie wahnsinnige Angst vor seiner Antwort hatte, weswegen sie es nicht lange aushielt, ihm in die Augen zu schauen. Doch plötzlich spürte sie, wie sie behutsam in den Arm genommen wurde. Im ersten Moment wusste die junge Frau nicht, wie sie diese Handlung deuten sollte, also beschloss sie diese wohltuende nähe zu ihm, zu genießen. Einige Minuten verharrten die beiden so, ehe Inuyasha sich ein wenig löste, um seiner geliebten tief in die Augen zu schauen. Allein dieser blick verursachte in ihr ein so starkes kribbeln, dass sie das Gefühl hatte, ihre Beine würden jeden Moment nachgeben und als er dann noch vorsichtig seine Hand auf ihre Wange legte, kämpfte sie ernsthaft damit, nicht ihn Ohnmacht zu fallen. Langsam kam er ihrem Gesicht immer näher, bis sich ihre Nasenspitzen berührten. Für Kagome war das nun der Ausschlag gebende Punkt, ihren Kopf einfach auszuschalten und sich voll und ganz von ihren Gefühlen leiten zu lassen. Auch Inuyasha dachte an gar nichts mehr, er hielt nur kurz einmal inne, um sicher zu gehen, dass seine geliebte es auch wirklich wollte. Nicht dass es so wie beim letzten mal lief, was dem Halbdämon noch schmerzlich in Erinnerung war. Sehnsüchtig schaute er ihr in die wunderschönen blauen Augen, um daraus ihre Antwort erkennen zu können. Als Kagome dann schließlich ihre Augen schloss, war das für ihn das Zeichen, dass er die Erlaubnis bekommen hatte. Nun schloss auch er seine Augen und genoss das unfassbar weiche Gefühl ihrer Lippen, die er mit einem zärtlichen Kuss versiegelte. Beide bekamen nichts mehr von ihrer Außenwelt mit, das einzige was sie wollten, war es dass dieser Augenblick nie enden sollte. Doch sie wussten, dass es leider nicht ewig andauern konnte, daher legten sie all ihre Liebe für einander in diesen einen Kuss. Nach einer gefühlten Ewigkeit löste Inuyasha sich von den Lippen seiner geliebten und drückte sie nochmals feste an sich, während er ihr etwas ins Ohr flüsterte. “Egal wie lange es dauert, ich werde auf dich warten, weil du mein Schicksal bist!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)