Hauptsache wir sind zusammen von Maryhase ================================================================================ Kapitel 3: Erinnert ------------------- Es gibt gute, wie auch schlechte Erinnerungen. Doch die einen will man lieber nicht mehr sehen, sie einfach vergessen, aus dem Gedächtnis löschen. Allerdings fällt einem dies nicht so leicht und die schlechten Erinnerungen beeinflussen unser Wohlbefinden. Aber man kann versuchen sie erträglicher werden zu lassen, neue und schönere Erinnerungen zu schaffen, die die unschönen überdecken… „Lasst uns weg fahren!“, schlug Natsu vor und Lucy und Nashi sahen ihn mit großen Augen an. Nicht, dass sie gegen diesen Vorschlag etwas einzuwenden hatten. Sie würden gerne einen kleinen Urlaub machen, einfach mal in die Sonne fahren. Doch dass der Pinkhaarige diesen Vorschlag schon nach zwei Wochen brachte, verwunderte sie mehr. „Die Gilde weiß noch nichts von mir, hast du mir ja gesagt“, erklärte er also, auf ihre fragenden Blicke. „Du könntest ihnen sagen, dass du mit Nashi etwas wegfahren möchtest.“ Die Blondine sah ihn unsicher an. Sie wusste, dass sie dann Erza und Gray im Nacken sitzen hätten und dann wüssten sie von Natsu. Der Master hatte ihr doch ausdrücklich gesagt, sie sollte sein Erwachen solange für sich behalten, bis er sich wieder erinnerte. So erklärte sie es ihm auch. „Dann hauen wir einfach ab“, war seine Antwort darauf und Nashi war von der Idee begeistert und rannte lachend durch das Haus. „Natsu, ich weiß nicht so recht“, gab Lucy ihre Bedenken offenbar. „Du erinnerst dich noch nicht an alles und ich will nicht, dass dir etwas passiert…“ „Du meinst wohl eher, dass du Angst vor mir hast“, murmelte der Pinkhaarige und Lucy sah ihn verwirrt an. Sie verstand nicht, was er meinte. „Wie meinst du das?“, fragte sie daher nach. Traurig blickte Natsu zu ihr und richtete seinen Blick anschließend zu Boden. „Ich habe es gesehen“, erklärte er. „Ich habe dich verletzt! Dich angegriffen!! Obwohl du mir doch so wichtig bist!!“, wurde er lauter und sah die Blondine verzweifelt an. „Wie kannst du da noch so nett zu mir sein? Mich in deiner Nähe haben wollen?“ Natsu ging auf die Knie und hielt sich den Kopf. Lucy musste ihn doch hassen, ihn nicht mehr in ihrer Nähe haben wollen. Vielleicht war er eine Gefahr für sie und Nashi. Für die beiden, die er doch so sehr liebte. Da legte Lucy ihre Arme um ihn und der Dragonslayer zuckte erschrocken zusammen, wollte zurückweichen, doch hielt die Blondine ihn fest an sich gedrückt. „Erinnerst du dich auch daran, dass du nicht, du selbst warst?“, hauchte sie leise und Natsu verstand nicht. „Was meinst du…?“, fragte er erstickt, brachte fast keinen Ton heraus. Die Stellargeistmagierin lehnte sich etwas nach hinten und sah ihrem Mann in die Augen. „Du warst nicht du selbst“, erklärte sie noch einmal. „Du wurdest von etwas kontrolliert. Du selbst hättest uns niemals angegriffen…“ Sanft lächelte sie und legte eine Hand an die Wange Natsus. Dann lächelte sie etwas traurig und meinte: „Vor all den schönen Erinnerungen, musst du dich ausgerechnet daran erinnern…“ Sie legte ihre Stirn an die des Pinkhaarigen und schloss etwas die Augen. Auch Natsu schloss seine Augen und atmete ihren herrlichen Duft ein. Erneut huschten einige Bilder vor seinem inneren Auge vorbei, doch so schmerzhaft, wie die ersten wirklichen Erinnerungen, waren diese nicht. Es waren schöne Ereignisse aus seinem Leben. Wie er Lucy kennenlernte, mit ihr auf Aufträgen war und wie er sie schließlich heiratete. Zwar konnte er sie noch nicht richtig zu ordnen und wirklich helfen taten sie ihm auch nicht, aber es war ein Anfang. „Natsu, lass uns doch abhauen“, sprach Lucy nach einer Weile der Zweisamkeit und des Schweigens. Natsu sah sie überrascht an und bemerkte, dass die Blondine lächelte. „Lass uns irgendwohin an den Strand fahren und die Sonne genießen…“ „Auja…“, hauchte Natsu und gab Lucy einen kurzen Kuss, welchen sie gern erwiderte. ~*~ „Hallo Levy, hallo an alle anderen! Ich wollte euch nicht erschrecken und auch nicht, dass ihr euch zu große Sorgen um uns macht. Aber ich bin mit Nashi in den Urlaub gefahren, da wir einfach mal raus wollten. Wo wir allerdings sind, verrate ich euch nicht. Bevor ihr alle vor Wut an die Decke springt und euch um Nashi und mich sorgt, kann ich euch beruhigen. Wir haben einen sehr fähigen Bodyguard dabei. Schließlich will Natsu vor seiner Tochter nicht als Schwächling dastehen. Falls ihr euch jetzt fragt, wie wir mit Natsu in den Urlaub fahren konnten… Das soll euch lieber der Master erklären, schließlich hatte er mir quasi verboten, darüber zu reden. Aber keine Sorge, wir kommen wieder. Nur wollen wir unsere Zeit zu dritt noch etwas genießen – wenn ihr versteht, was ich meine. Anbei ein kleines Foto von uns, damit ihr seht, wie gut es uns geht und wie glücklich wir sind. Es ist so schön, dass unser Salamander wieder da ist. Ihr werdet es noch mitbekommen, wenn wir wieder zu Hause sind. Dennoch ist er ein wenig anders, erwachsener gewordener. Ich kann mir das natürlich auch nur einbilden und Natsu hatte es sonst immer gut versteckt. Ein Grund, warum wir weggefahren sind, ist dieser, dass Natsu ohne Erinnerungen aufgewacht war. Aber die Erinnerungen kommen zurück und er erinnert sich auch immer mehr an alles und wir können, sobald wir zu Hause sind, mit ihm in die Gilde kommen. Er freut sich auch schon sehr, euch alle wieder zu sehen. Wie sagt er immer, er ist schon ganz heiß darauf! Das war es dann von unserer Seite. Bitte seid nicht zu streng mit dem Master. Er hatte es nur gut gemeint. Liebe Grüße, Lucy“ Alle in der Gilde drehten sich zu dem kleinen Mann um und funkelten ihn böse an. Der Master zog seinen Kopf ein und ahnte schon, was auf ihn zukommen würde. „Was hat das zu bedeuten?!“ „Wir wollen Erklärungen!!“ „Natsu lebt also noch?!“ Jeder in der Gilde wollte antworten und der Master schwitzte schon sehr, da kam Erza zu ihm und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Am besten klärt Ihr uns auf“, meinte die Rothaarige und Mirajane legte ihren Arm von der anderen Seite um den klein gewachsenen Mann. „Und lasst ja nicht aus“, mahnte die Weißhaarige ihn. Makarov ergab sich schließlich, nachdem er sich noch einmal umgesehen hatte und in jedem Gesicht das Verlangen nach der Erklärung sah. „Also gut, dass war so…“ Polushka war ebenfalls anwesend und lächelte leicht. Sie hatte das Bild aufgehoben, welches dem Brief beigelegt war und in dem ganzen Trubel zu Boden gefallen war. Nashi war in der Mitte zu sehen und in einer Umarmung ihrer Eltern, welche ebenfalls lachten. Man konnte erkennen, dass Natsu wieder der alte war. Denn das Grinsen, welches er zeigte, war sein typisches Natsu-Grinsen. „Schön für euch drei“, flüsterte die Pinkhaarige und merkte nicht, dass eine gewisse blauhaarige Dragonslayerin sie sah und ebenfalls lächelte. „Luce, findest du nicht, dass du etwas zu weit gegangen bist?“, fragte Natsu seine Frau, als sie auf einem Felsvorsprung aneinander gekuschelt den Sonnenuntergang beobachteten. Lucy blickte noch einen Moment auf das Meer, hinter welchem die große rote Scheibe langsam verschwand. Dann wandte sie ihren Blick nach hinten zu Natsu, welcher seine starken Arme von hinten um sie gelegt hatte und so ihren Rücken an seine Brust drückte. „Er wollte, dass ich ihm irgendwann verzeihe“, erklärte die Blondine und lächelte frech. „Wenn wir zurück sind, werde ich ihm sagen, dass ich ihm verziehen habe.“ Nun lächelte auch Natsu und küsste sie vorsichtig, legte jedoch mehr Gefühl in den Kuss, als Lucy ihn erwiderte. „Wann wollen wir denn eigentlich zurück?“, fragte der Pinkhaarige, nachdem sie sich lösten und streichelte über ihren Bauch. „Hm… Weiß noch nicht genau“, grinste die Stellargeistmagierin und küsste ihren Dragonslayer erneut. „Auf jeden Fall noch, bevor wir zu viert sind…“, grinste sie und auch Natsu grinste sie an. „Das hört sich gut an…“, meinte er und blickte zu dem dicken Ast, auf welchen sie schon oft gesessen waren und den Sonnenuntergang beobachtet hatten. „Lass uns noch etwas an den Strand runter und uns in den Sand legen…bis tief in die Nacht…“ „Liebend gern Luce, liebend gern…“, grinste er und trug seine Frau zum Strand, welche sich freudig an ihn klammerte. Nashi beobachtete dies aus ihrem Fenster. Eigentlich sollte sie ja schlafen, aber sie wollte noch nicht. Sonst hätte sie das doch nicht gesehen! Dann holte sie schnell einen Stift und ein Blatt Papier heraus und fing an etwas darauf zu schreiben. „Liebe Oma, lieber Opa im Himmel Heute schreibe ich leider nicht viel, aber ich wollte dass ihr unbedingt wisst, dass Mama wohl wieder ganz glücklich ist. Papa erinnert sich wieder und wir wollen euch besuchen kommen. Darauf freue ich mich schon sehr. Es wird das erste Mal für mich, dass Papa dabei ist! Jetzt muss ich aber ins Bett, sonst schimpft Mama wieder mit mir. Gute Nacht, ich hab euch lieb. Eure Nashi “ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)