Hauptsache wir sind zusammen von Maryhase ================================================================================ Kapitel 2: Erklärt ------------------ Lucy besah sich den Mann, der gerade auf der Couch schlief. Natsu erinnerte sich vielleicht nicht an sich und die anderen, aber in ihm steckte so viel, dass ihr zeigte, dass er sich doch irgendwo erinnerte. Den ganzen Tag hatte er mit Nashi gespielt und nun schlief er auf der Couch und hielt das pinkhaarige Mädchen im Arm. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der Blondine. Er hatte die Vaterrolle angenommen, obwohl er auch hätte sagen können, dass Lucy und Polushka ihm einen Bären aufbinden wollten. Dies machte sie so ungemein glücklich, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Leise trat sie auf ihre kleine Familie zu und hob Nashi vorsichtig aus den Armen des Dragonslayers. Das kleine Mädchen lächelte und öffnete kurz die Augen. Als sie ihre Mutter erblickte, kuschelte sie sich etwas an sie. „Ich hab Papa lieb…“, nuschelte sie und schloss wieder ihre Augen. „Er soll nicht wieder nicht da sein…“, meinte sie noch und schlief wieder ein. Lucy kicherte. Er sollte nicht wieder nicht da sein… Dies wünschte sich auch die Blondine. Natsu sollte bei ihnen bleiben. Er war nun mal ein Teil ihres Lebens. Von Lucys Leben schon lange, von Nashis erst ein paar Tage. Die Stellargeistmagierin hatte ihre Tochter ins Bett gebracht und ging nun wieder zu Natsu. Bei ihm angekommen setzte sie sich vor die Couch und legte ihre Arme vor Natsu ab und ihren Kopf darauf. So konnte sie ihm beim Schlafen zusehen. Sie hatte ihn in letzter Zeit öfter beobachtet, doch diesmal war sie ihm näher, er war zu Hause. Da blinzelte er mit den Augen, bis er sie schließlich aufschlug und verschlafen in die von Lucys blickte. Kurz schreckte er etwas zurück, bis er das sanfte Lächeln der Blondine erkannte. Dann entspannte er sich wieder etwas und ließ sich zurück in die Kissen sinken. „Bin ich eingeschlafen?“, fragte er flüsternd und Lucy nickte. „Wo ist Nashi?“, wollte er noch wissen und sah sich kurz um. „Die hab ich ins Bett gebracht“, erklärte ihm Lucy, ebenfalls flüsternd. „Ich wollte dich nicht wecken…“ Natsu lächelte nun ebenfalls und schüttelte leicht den Kopf. „Das hast du nicht und wenn, wäre es in Ordnung gewesen“, meinte er rutschte etwas nach hinten. „Möchtest du mit rauf?“ Doch die Blondine schüttelte den Kopf und stand langsam auf. „Komm mit ins Bett…“, bat sie ihn leise und reichte ihm ihre Hände, welche er zögernd ergriff und ebenfalls aufstand. Dann änderte sich die Ansicht. Er sah zu ihr hinab und irgendwie war ihm flau im Magen. Aber es war nichts schlechtes, es fühlte sich gut an und er fragte sich, ob es der Blondine genauso ging. Und ja, auch sie hatte Schmetterlinge im Bauch, fühlte sich so verliebt, so glücklich. Beinah schon vorsichtig legte sie ihre Arme um ihn und drückte sich an den Dragonslayer, welcher automatisch seine um sie legte. „Es ist so schön, dass du wieder da bist“, sagte sie leise und Tränen traten ihr in die Augen. „So oft habe ich mir gewünscht, dass alles nur ein böser Traum war und ich neben dir aufwache, wenn ich die Augen öffne… Aber jedes Mal, wenn ich aufwachte, war ich allein…“ Lucy krallte sich etwas in das Rückenteil von Natsus Mantel und ließ den Tränen freien Lauf. Der Pinkhaarige drückte sie etwas von sich, nahm Lucys Gesicht in die Hände und wischte ihr die Tränen weg. Anschließend legte er seine Stirn an die der Blondine und schloss die Augen. „Wenn ich gewusst hätte, dass hier jemand auf mich wartet, hätte ich sicher versucht, schneller aufzuwachen…“, flüsterte er und öffnete seine Augen dann wieder, um in die von Lucy zu sehen. Für einen Moment schien es magisch, so als ob nur sie beide allein auf dieser Welt wären. Langsam näherten sich ihre Gesichter noch etwas, bis ihre Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander getrennt waren. Natsu wusste nicht so recht, ob er weitergehen durfte. Zwar hatte er sich schon an so manches erinnert, doch fehlten ihm noch die meisten Erinnerungen. Die Erinnerungen an Lucy fehlten noch zum größten Teil. Seine Zeit mit Igneel war wieder da und auch ein Teil seiner Kindheit in Fairy Tail. Doch die letzten Jahre waren noch verschleiert. Er kannte Lucy, dass wusste er, aber wie genau war ihm noch unklar. Allerdings hatte er gerade so ein starkes Kribbeln im Bauch und würde er die Blondine jetzt von sich stoßen, wäre es vorbei, das wusste er. Auch hatte sie ihn gebeten, mit ihr in einem Bett zu schlafen. Sie hatte ihm erklärt, wie allein sie sich gefühlt hatte. Das war nicht gespielt, das war echt. Also traute er sich, schloss die Augen und überbrückte die letzten Millimeter, legte seine Lippen auf ihre und plötzlich explodierte ein Feuerwerk in seinem Bauch und er wusste, es war das Richtige. Nach einer kleinen Ewigkeit lösten sie sich voneinander, sahen sich einfach nur in die Augen und standen nur da, hielten sich in den Armen. Für beide war dies eben ein besonderer Moment. Lucy sah, dass Natsu sich doch irgendwie an sie erinnerte und ihre Nähe suchte und Natsu musste feststellen, dass er die Nähe der Blondine brauchte. Sacht hob er eine Hand an ihre Stirn, strich ein paar Haarsträhnen nach hinten und anschließend über ihre Wange. „Ich liebe dich…“, hauchte er schließlich sanft, schien im ersten Moment selbst etwas verwirrt über seine Aussage zu sein und schließlich doch zu erkennen, dass dies die Gefühle waren, die er für die Stellargeistmagierin empfand. Lächelnd legte sie ihre Hand an seine Wange, gegen welche er sein Gesicht etwas schmiegte. „Ich liebe dich auch, Natsu Dragneel…“, antwortete sie ihm und legte ihren Kopf an seine Brust, lauschte seinem Herzschlag, der gerade so schnell ging, wie wohl ihr eigener. Sie war glücklich, sie konnte wieder glücklich sein. Am nächsten Morgen schlug die Blondine ihre Augen auf und etwas war anders. Sie begriff es nicht sofort und realisierte es erst, als sie sich umdrehte und in das schlafende Gesicht von Natsu sah. Er war bei ihr geblieben, hatte sie die Nacht über im Arm gehalten. Langsam aber sicher kam ihr Natsu zurück, stück für stück. So wie Makarov und Polushka es ihr erklärt hatten… „Lucy, bitte verzeih“, bat Makarov die Blondine und Polushka verneigte sich ebenfalls leicht. „Wir haben dir nichts von Natsu gesagt, weil wir uns selbst nicht sicher waren, ob er je wieder aufwacht“, erklärte der ältere Mann. „Wir wollten dir keine falschen Hoffnungen machen“, warf nun auch die Heilerin ein. „Wir fühlten uns schon schlecht deswegen, aber wir wollten nicht, dass es dir noch schlechter geht, wenn wir dir gesagt hätten, dass Natsu hier ist und er dann vielleicht-“ „Das mag schon sein“, mischte sich Lucy ein und unterbrach Polushka so, da sie nicht hören wollte, dass sie in Betracht gezogen hatten, dass Natsu vielleicht hätte sterben können. „Ich habe die ganze Zeit geglaubt, dass Natsu tot ist! Habt ihr darüber gedacht, wie ich mich fühle? Wie ich mich gefühlt habe? Natsu schloss in meinen Armen seine Augen und regte sich nicht mehr!“ Tränen stiegen der jungen Frau in die Augen. „Ihr seit damals ohne Natsu in die Gilde zurückgekommen und als ich Euch fragte, wo er ist, habt Ihr mir gesagt, er sei tot! Was glaubt ihr, wie hätte ich reagiert, wenn er plötzlich wieder vor mir stand!? Hätte ich Freudensprünge machen sollen?!!“ Lucy wusste nicht, was sie von dem Verhalten denken sollte. „Eine einfache Erklärung, wie „Lucy, Natsu ist ohne Bewusstsein, aber wir wissen nicht wie es um ihn steht“ hätte mir genügt!! Ich hätte ihn besuchen können, als ich schwanger war! Ich hätte ihn mit Nashi schon öfter besuchen können!! Sie hätte ihren Vater nicht erst gestern kennen gelernt!!“ Lucy ging auf die Knie und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie wusste ja, dass die beiden älteren Personen es nur gut mit ihr gemeint hatten, doch wäre sie dankbarer gewesen, wenn man sie nicht in dem Glauben gelassen hätte, dass Natsu nicht mehr da war. „Warum trefft ihr einfach solche Entscheidungen?“, fragte sie noch und wirkte in diesem Moment so verzweifelt, zerbrechlich, schwach. „Wir wollten einen solchen Moment eigentlich verhindern…“, gab der Master an und nahm Lucy in seine Arme. „Vielleicht kannst du uns irgendwann verzeihen. Nicht heute, nicht morgen, aber vielleicht irgendwann…“ Ja, vielleicht konnte Lucy ihnen irgendwann wieder verzeihen. Vielleicht, wenn Natsu sich wieder an alles erinnerte. Mit diesem Gedanken spielte die Blondine zumindest. Doch jetzt wollte sie nicht mehr über irgendwas nachdenken, sondern lieber den Moment genießen, Natsus schlafendes Gesicht zu betrachten. Do da regte er sich und blinzelte, verzog das Gesicht etwas und öffnete schließlich die Augen, blickte direkt in die von Lucy und lächelte glücklich. „Guten Morgen, Natsu“, grüßte ihn die Blondine und das verschlafene Lächeln wurde etwas breiter. „Guten Morgen“, gab er zurück und zog Lucy an sich, um ihr einen sanften Kuss zu geben, was die Blondine zuerst etwas überraschte, es dann aber liebend erwiderte. Nach einer Weile lösten sie sich wieder und lächelten sich einfach nur an. Lucy sah es ihm an, dass er sich an etwas erinnert hatte. Natsu musste es nicht erklären. Es machte sie glücklich, dass er langsam wiederkam. Da kam Nashi hereingestürmt und sprang lachend zu den beiden aufs Bett. „Mama! Papa!“, rief sie freudig und kuschelte sich an die beiden. Sie behielt natürlich für sich, dass sie die beiden schon ein paar Minuten durch das Schlüsselloch beobachtet hatte. „Langsam du Wirbelsturm“, lachte der Pinkhaarige und schnappte sich das kleine Mädchen, welches er sofort durchkitzelte. Nashi quiekte erfreut auf und wollte sich zu seiner Mutter retten, doch diese half ihrem Mann. Allerdings wechselte Natsu sein Opfer und kitzelte auch Lucy durch, welche sich dann auf dem Bett hin und her wälzte. In diesem Moment waren sie alle drei glücklich und es kam jedem so vor, als wäre Natsu die letzten Jahre bei ihnen gewesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)