Wohin unser Weg uns führt von Hiruma-Yoichi (eine two years from now fanfic) ================================================================================ Prolog: Wer wir zu sein scheinen -------------------------------- „SLYTHERIN!!!“ verkündete der Hut der Gründer auf ihrem Kopf. Und einer der Haustische brach in Applaus aus, während die anderen Schüler sich lieber auf den nächsten in der Liste konzentrierten. Emily nahm den Hut von Kopf und reichte ihn an ein blasses Mädchen mit dunklen Locken weiter. Mit klopfendem Herzen nahm sie an ihrem Tisch Platz und wurde von allen herzlich begrüßt. „Ich bin Theodore McIntosh, der Vertrauensschüler für Slytherin, wenn was ist kannst du mich immer fragen,“ stellte sich ein älterer Junge mit blonden Haaren vor und reichte ihr seine Hand. Sie nahm dankbar die Hand entgegen und wurde rot als sie sah wie ihre kleine zierliche Hand in seiner großen Pranke verschwand. Dann brach wieder Tumult aus als Graham Montague ebenfalls nach Slytherin kam. Sie kannte ihn und seine Familie und lächelte freundlich als er sich neben sie setzte. Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Emily war bereits auf dem Weg in ihr drittes Schuljahr in Hogwarts. Es war das erste Jahr in dem sie ein Fach ihrer Wahl nehmen konnten. Aufgeregt überflog sie den Brief, den die Schuleule ihr gebracht hatte, während sie sich auf ihre federweiche Matratze fallen ließ. Die Auswahl bestand aus Wahrsagen, Muggelkunde und alte Runen. Auch wenn Emily irgendwie so keine richtige Wahl dabei hatte. Wahrsagen war ja nun wirklich Humbug und reizte sie nicht einen Augenblick. Dann verweilte ihre Feder bei Muggelkunde. Sie war in ihrem ganzen bisherigem Leben keinem einzigen Muggel begegnet, aber sie übten eine gewisse Faszination auf Emily aus. Sie konnte sich keine Sekunde lang vorstellen ohne Magie zu leben und dennoch glücklich zu sein. Manchmal hatte sie im vorbeigehen, Muggelgeborene und Halbblüter von Zuhause erzählen hören und dabei etwas aufgeschnappt. Wie, das Heiler der Muggel etwas das sie Skalpell nannten, dazu benutzten um den Körper aufzuschneiden und so zu heilen. In Emilys Augen war das absolut barbarisch und dennoch empfand sie den Gedanken als aufregend. Zu gern hätte sie ihr Häkchen dort gemacht, aber sie konnte jetzt schon die Stimme ihrer Mutter hören. „Muggelkunde? Kind, diese dreckigen Wilden sind es nicht wert auch nur einen Gedanken an sie zu verschwenden! Willst du uns wirklich diese Schande bereiten?“ Ihr Vater würde gar nichts sagen, das überließ er immer der Mutter, nur sein Gesicht würde sich enttäuscht verziehen, vielleicht sogar leicht angewidert, bevor sein Gesicht vom Tagespropheten verdeckt wurde. Emily verzog genervt das Gesicht. Das war ihr das nun wirklich nicht wert. Also kreuzte sie alte Runen an und machte dabei alles andere als einen glücklichen Eindruck. Sie sah nochmal die ganzen Papiere durch, als ein kleiner Zettel sich aus dem Stapel löste und vor ihr liegen blieb. Neugierig verengte sie den Hals um ihn besser lesen zu können. „Erlaubnisschein das Dorf Hogsmeade zu besuchen,“ las sie laut vor. Sofort schmiss sie die anderen Papiere achtlos auf ihr Kissen und las sich den Zettel komplett durch. Ihre Augen begannen zu funkeln. Natürlich! Drittklässlern war es erlaubt am Wochenende das Dorf Hogsmeade zu besuchen. Durch das Dilemma mit den Wahlfächern hatte sie das fast vergessen. Sie machte ein paar Freudensprünge auf ihrem Bett. Sie konnte es gar nicht erwarten den Honigtopf zu erkunden und im „drei Besen“ ihr erstes Butterbier zu trinken, am besten mit Theodore, dem Vertrauensschüler von Slytherin und ihr heimlicher Schwarm. Er war oft mit irgendwelchen Mädchen in Hogsmeade und hatte ihr schon das ein oder andere Süße aus dem Honigtopf mitgebracht. Sie sah sich schon an seiner Seite durchs Dorf spazieren. Vielleicht würden sie sogar in Madam Puddifoot's Cafe gehen. Dem romantischsten Ort in ganzem Dorf, wenn sie den älteren Mädchen glauben schenken dürfte. Beim Gedanken, wie Theodore ihre Hand halten würde und sie vielleicht sogar küsste wurde ihr Gesicht ganz heiß und sie hielt sich verlegen die Wangen. Das wäre zu schön um wahr zu sein! Sie straffte ihre Schultern und ließ sich vom Bett gleiten. Ihre Eltern mussten ihr einfach erlauben das Dorf zu besuchen. Sie rechnete sich gute Chancen aus die beiden zu überreden, schließlich war Hogsmeade ein Zaubererdorf. Als sie in das geräumige Wohnzimmer eintrat, saß ihr Vater wie so oft in seinem Sessel vor dem Kamin und las den neuesten Tagespropheten und grummelte ab und zu etwas in seinen perfekt gestutzten Bart. Ihre Mutter hingegen, scheuchte gerade Dipsy, eine ihrer Hauselfen, in die Küche um Eistee zu holen. „Und diesmal wirklich eisgekühlten oder dein Kopf landet auf dem Dach neben dem Wetterhahn!“ keifte sie noch hinterher, als ihr Blick auf Emily fiel. Ihre eisblauen Augen, die sie ebenso wie die rotbraunen Locken an ihre Tochter weitervererbt hatte, zogen sich kurz zusammen. Emily bekam das Gefühl als würde ihre Mutter sie mit ihrem Blick röntgen (noch so ein schönes Muggelwort) und ahnte bereits das ihre Tochter etwas von ihr wollte. Emily versuchte sich ihr Unbehagen nicht anmerken zu lassen und trat näher heran, die Erlaubnis wie ein Schild vor sich haltend. „Emily hatte ich dir nicht gesagt das du dich für das heutige Abendessen hübsch machen sollst? Die Montagues kommen heute mit ihrem Sohn und ebenso die Baddocks. Ich hatte dir sogar das grüne Kleid raus gelegt und nun muss ich feststellen das du immer noch diese unpassende Kleidung trägst.“ Die Stimme ihrer Mutter war wie poliertes Eis und sie ließ ihren Blick bei dem T-Shirt und der Jeans ihrer Tochter verweilen, während sie sich neben ihrem Mann auf einem Sessel setzte. Emily hatte das Gefühl das es im Raum merklich kühler geworden war und selbst die Hauselfen die den Tisch für das Essen vorbereiteten, schienen die Schultern noch ein Stück weiter einzuziehen und vehement den Blick in ihre Richtung zu vermeiden. Emily versuchte weiterhin die Ruhe zu bewahren, winkte doch das geliebte Hogsmeade Wochenende als Gewinn. „Ich weiß Mutter, ich werde mich auch gleich umziehen doch zunächst wollte ich mit euch über den Hogwartsbrief reden der eben mit der Eulenpost kam.“ Emily war froh das ihre Stimme nicht verriet wie nervös sie wirklich war. Bei ihren Worten hob sich die linke Augenbraue ihrer Mutter um ein kleines Stück, nur ihr Vater schien es nicht für wichtig genug zu halten hinter seiner Zeitung hervor zu schauen. Auch wenn er seit ein paar Minuten nicht mehr in seinen Bart über die Unfähigkeit des Ministeriums brabbelte oder die nächste Seite aufgeschlagen hatte. Ihre Mutter zog einen Fuß hinter den anderen. Die Haltung, die ihrer Meinung nach, die passende für eine gut erzogene Hexe war wenn sie saß und seufzte kurz bevor sie Emily mit einem Wink zu verstehen gab fortzufahren. „Dieses Jahr können Schüler, mit Erlaubnis der Eltern, das Dorf Hogsmeade besuchen an bestimmten Wochenenden. In dem Dorf lebt kein einziger Muggel und ich verspreche das ich dadurch meine Studien nicht vernachlässigen werde.“ Sie war zum Ende hin etwas hastig geworden, aber das war auf ihre Aufregung zurück zu führen. Ihre Mutter blickte skeptisch und sah kurz zur Seite, doch ihr Mann schien nichts dazu sagen zu wollen, also wandte sie sich wieder Emily zu. „Das ist gut und schön, aber du hast doch sicherlich nicht vor alleine hin zu gehen oder? Der Montague-Junge wäre bestimmt gerne deine Wochenendbegleitung. Du kannst ihn gleich fragen wenn er mit seinen Eltern hier ist.“ Ihre Mutter war nicht der Mensch mit dem man diskutierte, also nickte Emily nur ergeben. Auch wenn sie lieber mit Theodore gegangen wäre zu ihrem ersten Besuch, so hatte sie doch das bekommen was sie wollte. Sie bedankte sich artig bei ihrer Mutter und wollte schon das Wohnzimmer verlassen als ihr Vater zum ersten Mal heute, das Wort an sie richtete. War die Stimme ihrer Mutter kalt und scharf so war die Stimme ihres Vaters gleich einem Donnergrollen, tief und rasselnd. „Habt ihr dieses Jahr nicht auch Wahlfächer bekommen? Was hast du genommen Liebes?“ Der Kosename mit dem sie ihr Vater bedachte, täuschte sie nicht über die Tatsache hinweg das der Blick ihrer Mutter nun etwas lauerndes hatte. „I-Ich habe alte Runen gewählt, Wahrsagen und Muggelkunde bringen einen nicht weiter im Leben, nicht wahr Vater?“ Es herrschte kurz schweigen, bis ihr Vater endlich zu stimmte und ihre Mutter sie nun endgültig nach oben schickte um das grüne Kleid anzuziehen. Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Emily war eine der Ersten am Gleis 9 ¾. Sie fühlte sich unwohl, wenn sich alle von ihren Familien verabschiedeten als ob sie sich nie wieder sehen und sie nur in Begleitung ihrer Hauselfe kam. Auch der Einkauf in der Winkelgasse war immer eine Tortur, hatte sie doch das Gefühl das man sie mit mitleidigen Blicken verfolgte. So aber konnte sie sich in Ruhe ein Abteil aussuchen und Dipsy dabei helfen ihren schweren Koffer in die Gepäckablage zu hieven. „Dipsy wünscht der Meisterin einen angenehmen Aufenthalt in ihrer geliebten Schule,“ kam es piepsig von der kleinen Dienerin und eine kleine Welle der Zuneigung zu der Elfe überkam Emily. „Danke Dipsy, bevor du zu unserem Anwesen zurück kehrst befehle ich das du bei Fortescue halt machst und dir ein Eis holst und es in Ruhe isst.“ Das klang vielleicht etwas merkwürdig, aber wenn Emily es nicht als Befehl sagte, konnte sich Dipsy nicht ihr geliebtes Eis holen. Das Leben war eben nicht fair, vor allem nicht zu der schon ergrauten Hauselfe die oft den Zorn von Emilys Eltern hatte ertragen müssen. Mit einer Verbeugung und einem verdächtigem Schimmern in den handtellergroßen Augen verschwand die Hauselfe und Emily war nun allein in dem Abteil. Sie ließ sich auf einen Sitz plumpsen und sah allmählich zu wie sich der Bahnsteig mit Menschen füllte. Als sie Miranda erkannte klopfte sie kurz an das Fenster ihres Abteils und war froh als diese sie bemerkte und nur wenige Sekunden später im Abteil stand. Freudig umarmten sich die Freundinnen und wie zuvor half Emily, nun den Koffer von Miranda, nach oben zu verfrachten. Miranda war in ihrem Jahrgang und wohl so was wie ihre beste Freundin. Sie war eine der wenigen, die wusste das sie für Theodore schwärmte und mit ihr zusammen oft in die Bibliothek ging, um ihn dann zufällig dort über den Weg zu laufen. Sie erzählte Emily, dass sie den Sommer in Griechenland verbracht hatte und das sah man ihr an. Ihre sonst eher blasse Haut, war nun gebräunt und stand im Kontrast zu ihren platinblonden Haaren. Im Gegensatz zu Emily trug Miranda nie Jeans oder überhaupt irgendwelche Hosen, sie war das perfekte niedliche Mädchen, eben eine wahre Reinblütige, hätten ihre Eltern gesagt. Ein Thema das Emily in Gesprächen lieber vermied. Miranda war gerade dabei von einem süßen Kellner zu schwärmen, als ein lauter Pfiff ertönte und die Lok sich langsam in Bewegung setzte. Emily ließ sich von Mirandas Stimme einlullen und gab nur ab und zu ein Kommentar ab. In Gedanken war sie schon einige Kilometer weiter in Hogwarts und konnte es kaum erwarten wieder durch die vertrauten Gänge zu wandern und vor allem Theodore wieder zu sehen. Sie hatte nur ein paar wenige Briefe von ihm in den Ferien bekommen und hoffte das es für ihn nicht zu offensichtlich war, das sie ihn mochte. Sie hätte sich gerne mit ihm ein Abteil geteilt, doch als Vetrauensschüler hatte er sein Pflichten denen er nachkommen musste. Dann wurde die Abteiltür zur Seite geschoben und ein Junge betrat das Abteil. Es war Montague, mit seinen kurzen mausbraunen Haaren und dem, durch seine Größe, schlaksig wirkendem Körper war er überhaupt keine Konkurrenz für Theodore. Nichtsdestotrotz lächelte sie ihm zu, war er doch meist ihr Leidensgefährte bei den langweiligen Abendessen ihrer Eltern. „Hey Em, Hey Miranda habt ihr zufällig Adrian gesehen? Wir wollten..ähm uns ein paar der Erstklässler ansehen.“ Er grinste vielsagend und Emily musste an sich halten nicht mit den Augen zu rollen. Immer mussten die beiden irgendwas aushecken. Emily verstand nicht wie sie Spaß dabei hatten, wenn sie andere ärgerten. Dabei konnte sie sich teilweise richtig gut mit Montague unterhalten und selbst mit Adrian, der ihr manchmal etwas Angst machte da er immer so ernst schaute, hatte sie schon einmal ein fast normales Gespräch geführt. „Nein Adrian ist nicht hier,“ meldete sich Miranda zu Wort,“ wenn du ihn gefunden hast, könnt ihr ja zu ins Abteil kommen. Natürlich nach euren Erledigungen.“ Das letzte Wort betonte sie und grinste dabei genauso verschlagen wie Montague. Dieser war schon halb aus der Tür verschwunden, als er sich nochmal zu Emily drehte. „Es bleibt doch bei unserem Date am Hogsmeade Wochenende oder Em?“ Emily wurde augenblicklich rot. Warum musste er das ausgerechnet fragen, wenn Miranda dabei war? Und außerdem ist das kein Date, hätte sie ihm am liebsten entgegen geschrien, doch stattdessen nickte sie nur und er verließ,deutlich zufrieden, ihr Abteil. Sofort fiel Miranda über sie her. „Du hast ein Date mit Montague? Das hast du mir ja noch gar nicht erzählt! Also hast du deine naiven Träume über unseren Vertrauensschüler endlich vergessen? Gut so, den hättest du eh nie bekommen, der sieht viel zu gut aus. Aber jetzt erzähl doch endlich mal wie es zu dem Date gekommen ist! Dir muss man echt alles aus der Nase ziehen.“ Emily war immer kleiner in ihrem Sitz geworden. Der Hieb mit Theodore saß, hatte sie ihre Gefühle doch gar nicht aufgegeben und nur eine Verabredung mit Montague weil sie sonst nicht nach Hogsmeade gedürft hätte. Doch das jetzt vor der Freundin zugeben, traute sie sich nicht, hatte diese doch eben klar gemacht was sie von all dem hielt. „Naja, unsere Eltern kennen sich, wie du weißt und da kam halt eins zum anderen,“ meinte sie bloß sollte die Blondine da doch hineininterpretieren was sie wollte. „Ach das ist ja so romantisch! Vielleicht küsst ihr euch ja sogar. Keine Sorge ich helfe dir bei deinem Outfit, damit du endlich mal richtig hübsch aussiehst.“ Emily war das nun allmählich, doch etwas zu viel. „Das ist ja ganz nett von dir, aber wenn er mich nicht in meinen normalen Klamotten mag, dann ist das nun echt mal sein Pech.“ Miranda schaute verdutzt, war es doch eher selten das Emily ihre Meinung so deutlich machte. Doch sie fasste sich bald und begann wieder von ihrer Reise zu erzählen, da Emily anscheinend nicht näher auf das Thema „Date“ eingehen wollte. Sie waren eine kleine Weile mit der Lok gefahren, als die Tür zum Abteil ein zweites Mal geöffnet wurde. Diesmal standen zwei Jungen in der Tür. Beide waren recht groß und schlank, mit dunklen Haaren und hellen Augen. E Einen der beiden erkannten die Mädchen sofort. Es war Cedric Diggory, der allseits beliebte Mädchenschwarm und Sucher der Hufflepuffs. Den zweiten Jungen der etwas muskulöser war, erkannte Emily erst auf den zweiten Blick und an den leicht gelockten Haaren. Es war Hopkins, ebenfalls ein Hufflepuff und laut Flint ein gefährlich austeilender Treiber. „Entschuldigt Mädels, aber können wir zu euch ins Abteil? Die anderen sind belegt und wir stiefeln schon eine Weile im Zug herum.“ Es war Diggory der das Wort an sie richtete und dabei charmant lächelte. Emily tauschte einen Blick mit Miranda aus, die wie sie noch in ihrer Freizeitkleidung steckte, sie schien eher wenig begeistert die beiden im Abteil aufzunehmen und tat das auch sofort kund. „Tut mir ehrlich leid, aber dieses Abteil ist nur für Slytherins reserviert und nicht für Schlammblüter und ihre Freunde,“ ihre Stimme klang verächtlich und sie fixierte bei dem Wort „Schlammblüter“ besonders Hopkins, der die Hände zu Fäusten ballte. Emily wusste zuerst nicht wohin sie ihren Blick wenden sollte und sah dann aus dem Fenster, das ihr den Blick auf die Spiegelungen der beiden Jungs freigab, die nun wütend wurden. „Bei euch falschen Schlangen will doch eh kein vernünftiger Mensch sitzen,“ keifte Hopkins schon los und machte einen bedrohlichen Schritt auf die beiden Mädchen zu. Diggory packte ihn am Arm und zog ihn wieder weg. „Komm schon, das ist es nicht wert. Suchen wir uns einfach ein anderes Abteil.“ Mit einem letzten finsteren Blick verzogen sich die beiden. Sobald sie aus ihren Augen verschwunden waren, fing Miranda schon an zu schimpfen. „Elender Muggel. Warum verzieht der sich nicht einfach in die Höhle aus der er gekrochen ist? Hast du gesehen? Fast hätte er mich geschlagen, dieser Rüpel.“ Es ging noch eine ganze Weile so weiter und wurde auch nicht besser als Adrian und Montague zurück kamen, da Miranda ihnen gleich brühwarm alles erzählte. Sofort stimmte Montague in die Schimpftirade mit ein, während Adrian nur genervt das Gesicht verzog und dabei eine ähnliche Miene zur Schau stellte wie Emily, wenn auch, wahrscheinlich, aus anderen Gründen. Sie war froh, als das Gespräch auf die Wahlfächer kam. Montague und die anderen hatten sich in Wahrsagen eingeschrieben, da sie sich dort ein leicht verdientes „Ohnegleichen“ erhofften. „Schade das du nicht auch Wahrsagen genommen hast, wir hätten uns einen Tisch teilen können,“ meinte Miranda zu ihr, auch wenn sie in Emilys Ohren gar nicht so traurig darüber klang. Nachdem sie noch ein wenig über Hogsmeade geredet hatten und Montague zum Glück nicht nochmal ihr Date erwähnte, auch wenn er vielsagend in ihre Richtung sah, zogen sie ihre Schuluniformen an, da sie bald am Bahnhof ankommen würden. Sie erwischten eine leere Kutsche und standen kurz darauf vor den beeindruckenden Mauern Hogwarts. Emily ließ ihren Blick liebevoll über jede einzelne Zinne dieses Gemäuers gleiten. In diesen Hallen hatte sie zum ersten Mal gezaubert, hatte Geister gesehen und war auf einem Besen geflogen. Besonders daran konnte Emily sich gut erinnern. Das Gefühl des Windes, das leichte Schaukeln des Besens mit dem man anfing eine Symbiose einzugehen. Noch heute, bekam sie bei dieser Erinnerung ein aufgeregtes flattern in der Magengrube und wünschte, sie könnte sich jetzt gleich auf einen Besen schwingen. Aber heute würde sie nur noch zum Festessen kommen und würde dabei zu sehen müssen wie die Erstklässler eingeschult wurden. Nun ja, vielleicht würde sich morgen zwischen oder nach dem Unterricht eine Gelegenheit finden. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Emily war froh als endlich das Hogsmeade Wochenende vor der Tür stand. Sie hoffte das wenigstens da das Thema Harry Potter ein alter Hut war. Meine Güte, der sah doch auch nur aus wie ein ganz normaler Junge! Ihr war schnuppe ob "der Junge der überlebte" dieses Jahr eingeschult worden war oder nicht. Doch auch im Slytheringemeinschaftsraum war man nicht sicher vor seiner Geschichte, auch wenn manche, unter vorgehaltener Hand versteht sich, bedauerten das es ihn nicht auch erwischt hatte wie seine Eltern. Emily hatte sich dann meist in die Bibliothek verzogen oder nach draußen um sich dort einen ungestörten Platz zu suchen. Sie war froh das zumindest Miranda nach einer Woche aufhörte darüber zu quasseln. Eine der wenigen Sachen wofür sie sie liebte. Dies war mitunter auch eine der Gründe, warum sie doch ganz froh war alte Runen gewählt zu haben. Es waren nur wenige Schüler in Prof. Babblings Unterricht und nur noch ein anderer Slytherin hatte das Fach gewählt. Somit war sie dort von Ruhestörungen befreit und konnte sich ganz auf den Unterricht konzentrieren. Und der verlangte ihr das auch ab. Alte Runen war komplizierter als es klang, hatte eine Rune doch meist fünf oder mehr Bedeutungen. Dennoch war es für Emily ein angenehmes Fach, da sie gerne lernte. Miranda und Montague nannten sie deswegen öfter mal „Ravenhirn“, aber irgendwo tief drin, empfand sie das merkwürdigerweise als Kompliment und nicht als Beleidigung. "Du siehst hübsch aus Emily," lobte Miranda, während sie ihre Freundin von allen Seiten her musterte. Für das Treffen mit Montague, Emily hatte Miranda eingebläut es nicht mehr Date zu nennen, hatte sie Emily eins von ihren Kleidern geliehen. Der obere Teil war dunkelbraun mit einem V-Ausschnitt, ein schwarzer Gürtel lag um ihre Hüfte und der Rock war in einem schönen weiß gehalten. Emily fühlte sich um ihre Beine etwas nackt, da sie sonst ja Hosen trug, aber ansonsten fand sie das Kleid gar nicht schlecht und ließ den Rock leicht hin und her schwingen. "Danke Miranda, ich werde auch versuchen es dir unbeschadet wieder zu geben." Miranda winkte ab. "Hab einfach Spaß. Und vergiss nicht mir hinterher alles haarklein zu erzählen, hast du gehört?" Sie umarmten sich kurz und Emily verließ den gemeinsamen Schlafsaal. Im Gemeinschaftsraum traf sie auf Theodore, der gerade eine Partie Zauberschach spielte mit Adrian. Leicht nervös, ging sie auf ihn zu. Sie lächelte Adrian kurz zu, der sie eben so kurz musterte und dann wieder konzentriert auf das Spielbrett starrte. Theodore lächelte wie immer charmant, stand auf und umarmte sie kurz. "Emily, du siehst ja heute wirklich hübsch aus. Hat Miranda dich so hergerichtet für euren ersten Hogsmeadeausflug?" Emilys Herz hatte einen Schlag ausgesetzt bei der Umarmung und so brauchte sie erst mal einen Moment bevor sie ihm antwortete. "Ja, aber Miranda will erst morgen hin, weil sie noch ihr Traumtagebuch schreiben will für Wahrsagen." "Oh ok, na dann wünsche ich dir viel Spaß. Hogsmeade wird dir auf jeden Fall gefallen. Ich hab dir ja alle guten Plätze verraten. Kannst mir ja hinterher erzählen wie es war." Er zwinkerte ihr noch zu und setzte sich dann wieder zu Adrian. Emily war erleichtert das er nicht gefragt hatte ob sie mit jemand anderen hinging und das Montague von Professor McGonagell eine Strafarbeit bekommen hatte, weil er die Erstklässler in die Trickstufen gesteckt hatte. Deswegen waren sie in der Eingangshalle verabredet. Ein paar Minuten in denen sie die anderen Schüler beobachtete, vielleicht schnappte man ja wieder ein Muggelwort auf, tauchte Montague endlich auf. "Sorry der alte Drachen hat mich aufgehalten. Süß siehst du aus." Er grinste sie breit an und legte eine Hand um ihre Taille. "Ähm danke Mon." Als sie losgingen, ließ Emily sich etwas nach rechts fallen und löste so unauffällig die Umarmung. Er sah sie kurz verwirrt an, hatte sich aber schnell wieder im Griff. Er erzählte wie er die Hauspokale auf Muggelart säubern musste, während sie darauf warteten das Filch sie passieren ließ. Emily machte ein mitfühlendes Gesicht, konnte sich aber nicht mehr so richtig auf das gesagte konzentrieren als Hogsmeade endlich in Sicht kam. Es war wirklich ein recht beschauliches Dorf aber alles drum herum blühte und es wirkte so friedlich wie eine Postkarte. "Wohin willst du als erstes Em? Ich lad dich später gerne auf ein Butter.....Em?" Emily hatte den Honigtopf entdeckt und steuerte schnellen Schrittes drauf zu. Als sie gegen jemanden lief und sich dessen Beute bestehend aus Schokolade und einer Zuckerfeder auf den Boden verteilte. Sie drehte sich um und wollte sich entschuldigen als ihr die Worte im Hals stecken blieben. Sie sah nur den Wuschelkopf und das Hufflepuff-Abzeichen auf seiner Uniform. Hopkins! Schoß es ihr durch den Kopf, als sie schon registrierte das das nicht sein konnte. Dieser Junge war viel blasser als Hopkins und trug zudem eine Brille. Erleichtert wollte sie sich nun doch endlich entschuldigen als Montague aufgeholt hatte. "Was läufst du denn einfach vor Em? Wir wollten uns doch alles zusammen angucken!" Er starrte sie vorwurfsvoll an, als sein Blick auf den am Boden knienden fiel. Zuerst teilnahmslos, dann erkennend und schließlich angewidert sah er den fremden Jungen an und zog dann Emily einfach am Arm von ihm weg. Emily konnte nur noch entschuldigend in seine Richtung lächeln, da sie sich nicht traute in Montagues Gegenwart mit ihm zu reden. Drinnen war alles, von Boden bis zur Decke voll mit von Süßigkeiten beladenen Regalen. Dort gab es Eimer gefüllt mit Druhbels besten Blaskaugummi, Töpfe voll mit zischenden Wissbies und ein Stand wo Lutscher mit Blutgeschmack feil geboten wurden, dort blieben dennoch irgendwie die Leute aus. Ansonsten war es ein großer Ansturm an Schülern die sich ihre Monatsration an Leckereien holten. Montague hielt immer noch ihren Arm fest und ließ sie erst los, als sie neben dem verlassenen Stand waren. Emily konnte sich keinen Reim darauf machen warum er den Jungen von vorhin so offensichtlich verabscheute und fragte auch lieber nicht danach. Nachdem sie eher schweigsam da gestanden hatten, hob sie einen der Lutscher hoch. Er war flach und rund und rechts und links waren Kerben hinein geritzt worden und als sie ihn an den Mund hielt, sah es von außen so aus als ob sie Vampirzähne hatte. Montague lächelte leicht. „Sehr schwach Em, da gibt es echt bessere Witze.“ Trotzdem hatte sich seine Laune deutlich gebessert und sie sahen sich nun beide begeistert um. Sie probierten die Pfefferkobolde, bei denen Emily die Tränen in die Augen traten und Montague gerne den nächsten Mülleimer aufgesucht hätte. Danach kamen die Eismäuse dran und das kühlte das ganze wieder etwas ab. Wirklich begeistert war Emily von den Schokokugeln in die eine Erdbeermousse gefüllt war. Montague beobachtete breit grinsend wie sie sich genüsslich die Mousse von der Lippe schleckte. „Du bist wirklich ne Naschkatze Em,“ lachte er und Emily lächelte leicht verlegen. Er knuffte sie kurz in die Seite und mit deutlich leereren Portemonnaies verließen sie das Geschäft. Montague wollte unbedingt in Zonkos Scherzartikelladen und Emily ließ sich breit schlagen und konnte nicht anders als auch zu lachen als sie einen Muggelscherzartikel entdeckten der Furzkissen hieß. Dann kamen sie an dem Cafe vorbei von dem die Mädchen so geschwärmt hatten. Zum Fenster herein schauend, sahen sie das so gut wie alles dort in rosa gehalten wurde und von Spitzendeckchen dominiert wurde. „Willst du da rein? Fragte Montague sie und er hörte sich an als würde es sich hierbei um Askaban handeln. „Um Merlins Willen nein danke!“ kam es von Emily nicht minder entsetzt. Überrascht von Emilys Ausbruch sahen sich die beiden an und fingen dann gleichzeitig an zu lachen. Immer noch kichernd betraten sie „die drei Besen“. Es war ein ähnliches Bild wie im Honigtopf, nur bestanden hier die Hälfte der Gäste aus Erwachsenen. Sie drückten und zwängten sich zu einem frei gewordenen Tisch und Montague ließ sie kurz alleine um Getränke zu holen. Kurz da drauf kam er mit zwei Butterbier wieder. Aufgeregt nahm Emily das viel gelobte Getränk in die Hand. Sie und Montague sahen sich kurz in die Augen und nahmen gleichzeitig den ersten Schluck. „Ahhhh,“ kam es aus beiden Kehlen und sie mussten wieder lachen. „Das schmeckt wirklich,“ musste Emily zugeben und nahm noch einen Schluck, während sie ihren Blick über die Gäste schweifen ließ. Hier und dort saßen noch andere Schüler und alle Häuser waren vertreten. Zum Glück schien sich zumindest heute keiner über die Rivalität der Häuser Gedanken zu machen und es war einfach eine friedliche wenn auch recht laute und ausgelassene Stimmung. Nach einer Weile hatten sie ausgetrunken und um dem Lärm des Pubs zu entkommen, beschlossen sie der heulenden Hütte einen Besuch abzustatten. Es war ein leicht geschwungener Weg der zu der baufälligen Hütte führte, die langsam aber allmählich von der Natur zurückerobert wurde. Im warmen Licht der Abenddämmerung wirkte die ansonsten für Grusel und Spuk berühmte Ruine eher friedlich und malerisch. Emily genoss diesen Anblick und ließ die ganze Umgebung auf sich wirken. Trotz aller Bedenken war das ein wirklich schöner Tag gewesen. Montague konnte wirklich nett sein, wenn es nicht an die falschen Themen kam und Hogsmeade war noch besser als sie sich es vorgestellt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)