Weltraumäffchen von Nellas (DBZ ohne Erde) ================================================================================ Kapitel 3: Shikk ---------------- Die zweite Bremszündung war sauber über die Bühne gegangen und der Drifter befand sich mit unglaublichen 8% Treibstoffreserve in einem stabilen Orbit. Grandios. Sicher hatte sie das schon vorher berechnet, aber die Anzeige tatsächlich so niedrig zu sehen war trotzdem ein harter Schlag für Bulma. Da half es sehr, dass sich C18 tatsächlich zusammengerissen und nicht nur die Bürokratie elegant umschifft, sondern auch für den offiziellen Empfang ein ziemlich hohes Tier aufgetrieben hatte. Als sie stolz von einem Bürgermeister gesprochen hatte, war Bulma mäßig begeistert gewesen. Aber inzwischen hatten sie die Aufzeichnungen über Shikk aufgeklärt, dass dieser Kota Bakk faktisch ein gutes Drittel des Planeten beherrschte. Gar nicht schlecht für die Eröffnung einer Kunstausstellung. "Beruhige dich Chi-Chi, es ist alles perfekt", flüsterte Bulma der nervösen Frau neben sich zu und unterbrach die Litanei an Dingen, die schief gehen könnten, bevor sie überhaupt losging: "Außer dass du weder Ruhe noch Eleganz ausstrahlst, wenn du so an deinem Kleid herumzupfst." Chi-Chi schluckte wohl eine bissige Bemerkung hinunter und beruhigte sich tatsächlich. Die Show konnte beginnen. Bulma verstand kein Wort von dem, was gesprochen wurde, aber C18 schien höflich zu bleiben und der Rinderteufel wurde als großer Künstler Sigurð Hrafknellsson gefeiert. Das Protokoll wurde eingehalten... Sie bekamen sogar einen Früchtekorb geschenkt, von Bürgermeister Kota Bakk höchst persönlich. Bulmas Alarmglocken schrillten, als er C18 viel zu vertraulich die Hand schüttelte und zunickte, während er zur Erdling-Garde im Hintergrund sah. Auch Chi-Chi spannte sich an, doch die anschließende Rede schien unauffällig zu sein. Als C18 ihr den Früchtekorb überreichte traf sich ihr Blick, einer ratloser als der andere. Fürs Erste ließ Bulma es auf sich beruhen und überschlug ein weiteres Mal die Besucherzahl. Für den Treibstoff war gesorgt. Sie hätte nie zu hoffen gewagt, den Drifter brechend voll zu kriegen. Und es schien ihnen zu gefallen. Die Häppchen, die sie verteilten, waren vornehm winzig - was natürlich nichts damit zu tun hatte, dass sie das Wenige das sie hatten strecken mussten - und kamen gut an. Vielleicht war das ja sogar ein richtig profitables Geschäft... "Sieh mal, hier steckt ein Plättchen im Apfel", stellte Krillin verdutzt fest und hielt ein kleines Stück Metall hoch. "Eing wapf?", machte Son Goku mit vollem Mund. Der halbe Früchtekorb war ihm schon zum Opfer gefallen. "Da steht was drauf... Kannst du das lesen Schatz?", fragte Krillin seine erfolgreiche Managerin. "Hmm... Das sind nur Zahlen... Fast... 65.12467934,-13.80024269,28 steht da. Koordinaten?", spekulierte die Cyborg. "Ja, das sind Koordinaten, aber was bringen sie uns? Wenn er sich mit uns treffen will, dann hat er vielleicht in seiner Rede eine Uhrzeit versteckt... Aber warte mal, das ist viel zu weit weg, zeig mal her", überlegte Bulma und schnappte sich die merkwürdige Nachricht. "Moooooment." Sie setzte sich an eins der Kommunikatorpulte und aktivierte einen Langstreckenlink. Diese physikalisch völlig unmögliche Instand-Kommunikation war ihr immer noch etwas unheimlich, aber die Sache interessierte sie jetzt wirklich. Da konnte sie schon mal Module mit Energie versorgen, die sie nicht verstand. "Hier Stray Flower, wer ruft?", schickte sie tief in den Nordquadranten. Stille. Bulma drehte die Lautstärke hoch, aber sie empfing nur das Rauschen der Hintergrundstrahlung. "Hier Stray Flower, wer ruft?", wiederholte sie. Ein dumpfes Rascheln grollte durch die Kommandobrücke. "Stray Flower für Blood Dancer, stress mal nicht so. Wir warten schon seit Stunden, da kannst du wohl mal eine Minute warten!", schimpfte Vegetas Stimme über Funk. Bingo. Na großartig, sie wollte gar nicht wissen wie er schon wieder ihren Standort erraten und einen Machthaber von Shikk dazu gebracht hatte, ihnen Komm-Link Koordinaten zu übergeben. Vermutlich wusste er auch über die Piraten Bescheid, der Laune nach zu urteilen... Aber glücklicherweise gab es ein einfaches Wort, das die Diskussion elegant auf später verschob: "Funkdisziplin!" Bulma konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie das unterdrückte Zähnefletschen empfing. Sie hatten sich bereits in den ersten Wochen der großen Wanderschaft darauf geeinigt, nie über Funk zu streiten. Zu 100% abhörsicher war keine Kommunikationsform und im Eifer des Gefechts fielen schnell mal Details, die nicht an falsche Ohren geraten sollten... "Jumps sind nicht so schlecht wie du denkst. Bist du für einen versorgt?", knurrte Vegeta diszipliniert. Bulmas Hirn ratterte, als sie in Windeseile die Nachricht decodierte. Er wollte sie wahrscheinlich vom heißen Pflaster runterlotsen... Als ob sie das nicht selbst schaukeln könnte! Aber zugegebenermaßen hatte der Angeber ein paar mehr Jährchen Zeit gehabt, um Kontakte zu knüpfen... Und anscheinend schien mit Shikks Bürgermeister keine Fehde zu laufen. Beeindruckend. Vegeta wollte also, dass Bulma von den weiteren Optionen eine mit mehreren Zwischenstationen wählte... Und fragte nur, ob sie bis zum nächsten Planeten kamen. Entweder wollte er sich dort schon mit ihnen treffen, oder er kannte dort jemanden der ihnen weiterhelfen konnte. "Es gibt keinen Sprung, den ich nicht schaffe. Und wenn ich aussteigen und schieben muss!", gab sie zurück. Eine kurze Pause entstand, als Vegeta versuchte abzuschätzen wie schlimm es wirklich aussah. "Das will ich sehen", antwortete er schließlich. Er wollte sich also mit ihnen treffen. "Lass dir Zeit und bring mir ein paar Andenken mit!" Also nicht das erste Zeitfenster das sich bot. Ließ sich einrichten, wenn die Sache mit der Kunstausstellung weiter so glatt lief. Aber anscheinend kannte er niemanden auf der nächsten Station, sie mussten sich also auf Shikk mit allem eindecken was sie brauchten. Und mit mehr, denn anscheinend mussten sich Vegeta und die anderen für das Treffen so beeilen, dass sie ihre Reserven aufbrauchen würden. Ein paar Andenken gleich, na herrlich, wie sollte das denn gehen...? "Vielleicht kann mir ein Freund was nettes empfehlen", warf sie ein. Es wäre schon interessant zu wissen, ob sie vom netten Herrn Bürgermeister Unterstützung erwarten konnten. "Geh nur nicht dem ersten Halsabschneider auf den Leim, den du triffst", warnte Vegeta. "Nimm auf jeden Fall ein Wörterbuch mit. Am Besten zwei, damit du die Antwort verstehst." Sie sollte also wenn dann beide Cyborgs als Bodyguards mitnehmen? Naja, war eigentlich zu erwarten. Wäre ja auch ein Wunder, wenn sich der noble Prinz mit einem hochrangigen Würdenträger gut verstehen würde. "Gute Idee. Wir sehn uns dann, Ende", verabschiedete sie sich. "Ja, aber vergiss deinen Schal nicht. Es ist kalt hier. Einen schönen Aufenthalt noch! Ende", beendete auch Vegeta die Unterhaltung. Eins musste man ihm lassen, er gab sich echt Mühe alles unscheinbar und unauffällig wirken zu lassen. Sie war immer wieder erstaunt, wie höflich und diplomatisch er sein konnte, wenn er wollte. Bulma schaltete das Langstreckenmodul ab und dachte über die letzte Warnung nach. Vegeta brauchte etwas Spezielles, das sie von Shikk mitnehmen sollten... Aber wofür konnte der Schal stehen? "Den anderen scheints ja auch nicht so rosig zu gehen", stellte Tenshinhan fest. "Ich habs doch gesagt, Vegeta hat für sowas nen echt guten Riecher!", freute sich Krillin. "Wochum gehtsch?", machte Son Goku, der noch immer gemütlich vom Geschenkkorb naschte. Auf Saiyajin-Art. Mit einer kompletten Ananas im Mund. "Wir treffen die anderen auf dem nächsten Planeten und bleiben noch ne Weile in Planet Trade Organization Gebiet. Vorher müssen wir aber den Drifter und die Gleiter auf Vordermann bringen. Und sie werden Reserven von uns brauchen", übersetzte Bulma die Funksprüche. "Wasch ekt?", rief Son Goku und schluckte die Ananas fast im Ganzen runter. "Ist ja super! Son Gohan wird staunen, dass sein Großvater unter die Künstler gegangen ist." Die Ausstellung lief fast zu gut. Das Wasser floss in Strömen in ihre Tanks, genauso wie die Besucher in den Drifter. Die Schmuggelware ging richtig gut, Bulma schloss einige profitable Geschäfte ab und stockte mit C17 als überzeugendem Übersetzer einige Vorräte auf. Die ein oder andere ihrer kleinen Erfindungen kam an den Mann, im Austausch gegen sehr interessante Blaupausen. Die Überarbeitung ihrer Regenbogenkanone stand an... Inzwischen hatte sie den Kurs ausfindig gemacht, den Vegeta gemeint haben musste. Er gefiel ihr nicht, aber das durfte sich der große Krieger dann persönlich anhören. Die möglichen Zeitfenster hatte sie stets im Blick, aber solange sie Profit machten eilte der Aufbruch nicht. Bürgermeister Kota Bakk hatte ihnen im Rahmen einer Kulturförderung sogar eine Bergbaulizenz organisiert, damit dem Maestro nicht das Rohmaterial ausging. Sie hatte immer noch keine Ahnung wie Vegeta und Kota in Verbindung standen, aber er war in jeder Hinsicht kooperativ. Das war sehr viel mehr als sie je zu hoffen gewagt hätte. Das Geschäft ihres Lebens, mitten in King Colds ehemaligem Territorium! Das Triebwerk des Drifters war bald wiederhergestellt, einige Kunstgegenstände überteuert verkauft, alle Tanks zum Bersten gefüllt und die Lagerräume hatten ihren Soll-Füllstand erreicht. Bulma war mehr als zufrieden. Die Weiterreise würde vermutlich etwas frostiger werden, wie Vegeta angekündigt hatte. Atmosphären, die ihr schon auf der Anzeige die Haare zu Berge stehen ließen... Sie hatte zwar nicht vor zu landen, aber anscheinend sahen Vegetas Pläne etwas anders aus. Das wenn er sich mal nicht ausreden ließ. Würde sich zeigen, ob sie die Sache mit dem Schal richtig interpretiert hatte... Aber da machte sie sich eigentlich keine Sorgen, sie hatte genügend Möglichkeiten vorbereitet, die ihr Schal sein konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)