Blinddate von Kibo-kamichan (Feuerschwingen (Sessh x Sayo)) ================================================================================ Kapitel 13: Dunkles Omen ------------------------ Nach einer gefühlten Ewigkeit waren Sesshomaru und Sayo endlich am Schloss angekommen und machten sich auf den Weg zu Hachidori und Phenea, die ein angespanntes Gespräch in ihren Gemächern hielten. Sie berieten sich über die Vorgehensweise, wenn Probleme eintreten würden. Sayo betrat mit Sesshomaru den Raum und sah sie überrascht an. Sie wusste ja, dass sie sich näher gekommen waren, aber Phenea saß in Hachidoris Schneidersitz und sie hatten sich aneinander geschmiegt, was für Sayo etwas sehr unangenehmes hatte. Seine Arme hatte er um sie gelegt und sein Gesicht an ihren Hals gebettet, als würde er am liebsten ein Stück aus ihr raus beißen. „Stören wir?“ „Nein, wir haben gerade besprochen, wie wir vorgehen, wenn es für dich zu gefährlich wird.“, meinte Phenea ernst und sah besorgt zu Sayo hoch. In der Zukunft musste sie dringend Vorkehrungen treffen, falls Sayo doch verletzt wurde und in der Zukunft medizinische Versorgung bräuchte. Es durfte Sayo auf keinen Fall irgendwas passieren, denn sie war noch von Nöten in ihrer Zeit und würde entscheiden, ob es mit der Welt endlich wieder bergauf ginge. „Meint ihr nicht, dass es gut wäre, wenn ich von den Vorkehrungen wüsste?“ „Schon, aber ihr habt einfach zu lange gebraucht um hie anzukommen und man konnte schon einmal vorplanen.“, hauchte Hachidori und winkte sie zu sich, während er mit der Hand über Pheneas Bauch streichelte. Sayo seufzte und ließ sich zusammen mit Sesshomaru bei ihnen herab auf die weichen Kissen. „Also, ich habe mir überlegt, ich werde meinen Rucksack mitnehmen. Kuro sucht gerade alles zusammen und verstaut es. Somit kann ich in meiner Zeit die Kleidung wechseln, damit es nicht so schnell auffällt. Sonst halten sie mich wohl für einen verrückten Cosplayer und meine Eltern rasten aus, da ich mit ganz anderer Kleidung losgezogen bin. Zumindest ist mein Plan so, dass ich versuchen werde, Kuro mit mir zunehmen. Er wird während des Kampfes meinen Rucksack tragen und auf den Moment warten, wenn ich zurück geschickt werden muss. Falls überhaupt. Möglicher Weise funktioniert es auch so und wir können danach uns locker von einander verabschieden und unseren Sieg feiern. So schwer wird es schon nicht werden, es ist ja nur eine Frau.“, meinte Sayo leicht aufmunternd und sah reih um, erhaschte jedoch nur dunkle Gesichter. Was war denn los? Sie sollten nicht so negativ an die Sache herangehen. Sie zuckte zusammen, als sie Sesshomarus leicht kühle Hand auf ihrer Schulter spürte und drehte sich zu ihm. Seine Miene war regelrecht versteinert und seine Lippen bildeten eine schmale Linie, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Was war mit ihm und warum sah er so bedrückt aus? „Sayo. Du verstehst den Ernst der Lage nicht…“, meinte er kalt und drückte ihre Schulter etwas fester. „Du vergisst, dass sie die Herrscherin des Landes ist, in das sie uns zum Kampf einlädt. Denkst du wirklich, sie macht es nur aus Bequemlichkeit? Nein. Wenn ich mitkomme, kann ein Krieg ausbrechen.“ „Also kommst du nicht mit?“, fragte sie verwirrt und sah zu den anderen ängstlich. „Nein, das wollte ich damit nicht sagen. Ich werde mitkommen, jedoch hat sie bestimmt ein Plan in der Hinterhand, denn sonst hätte sie einen Kampf auf neutralen Boden verlangt. Es könnte sein, dass ihr Heer uns erwartet.“, flüsterte er. Seine Stimme war schneidend und sie konnte regelrecht spüren, wie seine Wörter die Luft zerschnitten und eine Katastrophe andeuteten. „Sesshomaru hat Recht, Sayo. Es wäre wirklich möglich, dass nicht nur sie unser Gegner ist. Sesshomaru, wir zwingen dich nicht, dass du uns hilfst. Du kannst dich auch dagegen entscheiden.“, brummte Hachidori angespannt und spielte nachdenklich mit einer von Pheneas Strähnen. „Red keinen Unsinn. Für mich steht auch einiges auf dem Spiel. Des Weiteren hatte ich schon lange keine richtigen Gegner mehr und könnte etwas Abwechslung gebrauchen. Jedoch werde ich mit meinen Beratern die Situation noch einmal besprechen. Es wäre klug auch noch eine Armee in der Hinterhand zu haben, falls es ausartet und sie den Angriff auf mein Land ausweiten wollen. Zumindest kann ich dieser Valkyria viel zutrauen, wenn ich bedenke, wie sie sich damals bei den großen Treffen der Lords benommen hat. Sie war schon oft leicht habgierig und könnte die Situation ausnutzen.“ Sayo seufzte angewidert und zupfte an Sesshomarus Hose, während dieser sie neugierig betrachtete. „Es geht mir wirklich gegen den Strich, wie hier alles läuft. Nur wegen einem Streit, bei dem es um eine unerwiderte Liebe geht, muss gleich jeder in einen Krieg gezogen werden. Erinnert mich an diese tragischen Geschichten, wie Romeo und Julia. Ich bin wirklich froh, wenn wir in meiner Zeit sind. Dort läuft es eigentlich nicht mehr so extrem…“, hauchte sie und krallte sich leicht Trübsal blasend in seine Hose. Vorsichtig legte er einen Arm um ihre Schultern und zog sie an seine Brust, während seine Finger durch ihr Haar fuhren. „Sayo-chan. Diese Welt ist einfach anders und wir Dämonen sind sowieso auf Ärger aus. Es gibt auch Dämonen, die aus der Verzweiflung der Menschen geboren worden. Wir sind sozusagen die Ausgeburt ihrer Albträume.“, murmelte Sesshomaru beinahe beiläufig. Sie vergaß es wirklich immer wieder. Dämonen waren keine guten Wesen in dem Sinne, auch wenn sie einer anderen Meinung teils war. Aber sie verstand es auch noch nicht genau. Bis vor kurzem hatten Dämonen keine Bedeutungen für sie gehabt, denn sie hatte nie einen gesehen, doch viele hatten Angst vor ihnen. Sesshomaru… Grausamkeit. Ja, er hatte ihr gesagt, dass er schon genug Menschen getötet hatte, weil sie ihm im Weg gestanden hatten, aber sie fühlte sich trotzdem im falschen Film. Es war eine Sache für sie, wenn Betroffene hereingezogen wurden, aber wenn auch noch Zivilisten darunter leiden sollten, wurde es ihr zu viel. Aber über was beschwerte sie sich eigentlich? Krieg gab es auch in ihrer Zeit, wie auch Kämpfe, bei denen Zivilisten starben oder schwer verletzt worden, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen waren. Langsam blickte sie in Sesshomarus Gesicht und fragte heiser: „Pass aber bitte auf dich auf. Ich warte auf dich, vergiss das nie, egal was du tun wirst.“ „Nein, ich werde dich nicht vergessen. Dein Vertrauen in mich enttäuscht mich jedoch. Du solltest wissen, dass ich kein einfacher Gegner bin. Wobei ich schon sagen muss, dass wir eher seltener zu großen Kämpfen kamen. Abwechslung könnte mir gefallen.“ Seine Stimme schien leicht vergnügt, was Sayo Angst einjagte. Das konnte doch nicht wahr sein, dass Sesshomaru Freude an so etwas empfand… Oder doch? Es ging um so viel mehr und er machte Witze darüber, dass er endlich mal einen richtigen Gegner wieder gebrauchte. In der Zukunft würde er hoffentlich nicht solche Witze reißen und sich immer auf den nächsten miesen Kerl stürzen, weil er Langeweile bekam. Sie seufzte und betrachtete Hachidori und Phenea. „Also steht wohl fest, dass ich mitkämpfen werde. Ich gebe mir Mühe. Sesshomaru hat mir den Umgang mit dem Speer zumindest in den Grundzügen beigebracht und mein Feuer kann ich auch schon immer besser verwenden. Wenn es zu schlimm wird, kann mich Phenea in meine Zeit bringen, oder ich werde den Rückzug antreten. Ich werde zumindest nicht das Leben unserer Kinder aufs Spiel setzen.“ Sesshomaru nickte und betrachtete sie eingehend, während die anderen auch stillschweigend nickten. Jeder konnte sich denken, dass dieser Kampf für alle Konsequenzen haben würde, aber sie mussten endlich es hinter sich bringen, sonst würde Valkyria noch mehr miese Tricks anwenden. Wir spielten dieser Frau in die Hände, aber es musste endlich Schluss sein mit diesen Aktionen. Sayo wünschte sich wirklich ihre friedliche Welt. „Dann haben wir das wohl geklärt. Es ist wichtig, dass keiner blind losstürmt. Sie weiß um unsere Mächte und sie weiß, wie sie dagegen ankommen kann. Ihre Macht ist auch das Feuer, also ist Vorsicht geraten. Mit alten Drachen war noch nie zu spaßen und dieser ist so alt, wie Drago gewesen, was heißt, dass wir ein großes Problem haben.“, meinte Phenea besorgt und sah alle an. „Ihr müsst aber auch nicht mit mir kommen, wenn ihr gar nicht wollte. Es ist meine Sache.“ „Es geht uns alle an. Phenea. Bedenke, ich bin deine zukünftige Tochter. Hachidori ist mein Vater. Wenn du jetzt stirbst, wird es dazu nicht mehr kommen und ich verschwinden. Auch liebt dich Hachidori und Sesshomaru liebt mich und möchte ja nicht, dass seine erste und hoffentlich letzte Frau einfach verschwindet.“ „Du hast Recht…“, flüsterte sie und zog  bedürftig die Luft ein. „Es verwirrt mich nur etwas, wie du existieren kannst dann.“ „Es kann sein, dass etwas größeres dahinter steckt. Wer weiß? Ich bin auch etwas verwirrt, denn wenn du normal sterben würdest, würde ich gar nicht existieren. Darum hatte ich schon die Vermutung, dass jemand da zwischen funkt und vielleicht durch die Zeit reisen kann…“ „Naraku wäre wohl der perfekte Kandidat gewesen, jedoch nicht was das Zeitreisen betrifft. Jedoch haben wir ihn vernichtet vor einigen Jahren. Auch kann ich keine wirklich böse Aura wahrnehmen. Hachidori war es mit den Untoten und diese verschwanden jetzt auch alle.“ „Verstehe. Hoffentlich wird alles gut…“, murmelte Sayo und schmiegte sich eng an Sesshomaru. Vielleicht konnte sie in ihrer Zeit einen Anhaltspunkt bekommen, was hier los war. Was passierte, wenn man die Zeit veränderte? Wenn sie zurückkäme, wäre ihre Welt also gleich? Nach einiger Zeit lösten sich alle von einander und Sesshomaru stand auf. Sayo blickte auf und sah ihn fragend an: „Wo willst du hin?“ „Ich muss noch alles besprechen. Erledige, was du noch erledigen willst und ich werde alles weitere planen.“ „Kann ich nicht mitkommen?“ „NEIN.“, knurrte er laut und sah sie dann entschuldigend an, „Es geht nicht. Das fällt in meine Regelung und ist privat. Du gehörst nicht zum Rat und bist nicht offiziell meine Frau.“ „Hm. Na gut, aber beeil dich bitte. Wir sollten es nicht darauf anlegen, dass Valkyria den ersten Schritt macht.“, hauchte Sayo und küsste ihn kurz auf die Wange. Er nickte leicht und begab sich schnellen Schrittes aus dem Raum. Es tat ihr weh, ihn immer wieder von hinten zu sehen. War das ihre Schwangerschaft, oder die Tatsache, dass sie nicht mehr lange ihn sehen konnte. Er würde kommen. Er würde… Er musste. Unbedingt. Wenn nicht, fände sie einen Weg zurück und würde ihn sich schnappen und in ihre Zeit schleppen. Dann würde er sie kennen lernen von ihrer schlechten Seite, die durch ihn immer mehr wuchs und gedieh. Sie seufzte leise und sah zu Phenea und Hachidori: „Ich werde mich kurz nach Kuro erkundigen. Bin gleich zurück!“ Schnell ging sie, bevor die anderen noch etwas sagen konnten und schlich durch die Gänge. Sollte sie wirklich zu Kuro, oder lauschen, was Sesshomaru zu bereden hatte? Wäre es ein Vertrauensbruch? Kurz überlegte sie, in Richtung des Saals zu gehen, aber dann entschied sie sich doch noch um. Sie durfte nicht und er würde es wohl bemerken. Stattdessen ging sie wie vorher angekündigt zu Kuro und warf sich in die Kissen. Kuro krabbelte neben sie und betrachtete sie eingehend: „Bist du wirklich bereit?“ „Hm. So bereit, wie man sein kann. Ich kann nicht wirklich gut kämpfen, aber ich will ihnen helfen. Doch ich mache mir riesige Sorgen um Sesshomaru. Er hat angedeutet, dass wir einen Krieg entfachen könnten. Wenn das passiert, wird es für ihn gefährlich und wir haben Schuld.“ „Verstehe. Aber vertrau ihm. Sein Vater war schon sehr verantwortungsbewusst und klug. Sesshomaru ist stark und ein mächtiger Mann. Das klappt schon. Glaubst du wirklich, er würde sich so leicht unterbuttern lassen?“ „Nein. Aber er hat ein Dickkopf.“ „Aber er will dich! Das kann er nur in der Zukunft. Ich habe gehört, er soll sehr zielstrebig sein und geht über Leichen für das, was er sich einmal in den Kopf gesetzt hat.“ „Wow… Klingt etwas… krank.“ Kuro lachte und sah sie schnurrend an. Sayo fing an seine Ohren zu kraulen. Er streckte sich etwas und schmiegte sich an ihre Hand: „Nun. Er weiß was er will.“ „Du hast Recht, aber es ist manchmal doch leicht beängstigend.“ Sayo sah sich um und streichelte den kleinen Kater noch kurz, bevor sie wieder auf stand von den Kissen und nachdachte. Gab es wirklich keinen Weg, wie sie alles verbessern konnte? Sie trat an die Balkontüren und trat hinaus an die frische Luft. Tief einatmend sah sie auch zum Himmel. Es war bewölkt und schien immer düsterer zu werden. Sie versuchte in die Ferne zu blicken. Komisch. Sie schloss die Augen wieder. Als sie die Lieder aufschlug, waren ihre Pupillen verschwunden und sie erschrak. Rückwärts taumelnd lehnte sie sich an die Tür und sah nach vorne. Jetzt verstand sie, was so komisch an dem dunkeln gewesen war. Es war gar keine Wolke. Was vor ihr den Himmel verdüsterte, war eine sehr dunkle Aura, die nach Verwesung stank und ihr Angst machte. Würde es so enden? Was erwartete sie dort drüben im Süden? Der Tod? War es überhaupt sicher, dass Phenea jetzt sterben sollte? Sie betrachtete ihre Hand und schloss sie zu einer Faust, bevor sie sie wieder öffnete. Wenn es schief ginge und Phenea jetzt starb, würde auch sie sterben? Normal hatte sie gemerkt, dass die Zukunft düster war und es keine Phenea gab. Aber normal dürfte sie nicht leben, außer sie war die Nachfahrin von Pheneas erstem Sohn. Doch das passte nicht, denn sie hatte auch von Hachidori Eigenschaften erhalten. Also musste sie normal meine Vorfahrin bekommen oder meinen Vorfahren und dann sterben. Hieße das, dass sie trotzdem alleine sein würde? Oder hatte sie alles verändert? Wenn jemand dahinter steckte, der die Zeit manipulierte, hieße das, dass jetzt die ganze Linie sich ändern würde? Irgendwie musste sie an den Film Butterfly Effekt denken und schüttelte sich. Normal meinte Phenea, sie würde es schaffen, aber wenn sie somit früher Kontakt mit ihr hatte, müssten sie die ganzen neuen Erinnerungen einholen. Sie konnte nur hoffen, dass sie in der Zukunft dem ganzen auf die Spur kommen würde. Ein normales Leben führen, könnte problematisch sein, wenn sie nicht wusste, wer hinter dem ganzen steckte. Wichtig wäre nur, dass sie nicht jedem sofort trauen würde. „Keine Sorge Sesshomaru. Wir schaffen alles.“, flüsterte sie leise vor sich  hin und streichelte noch einmal ihren Bauch. Wenigstens quälte sie die Übelkeit nicht mehr. Dank den ganzen Kräutern.  Sie trat wieder einen Schritt vor und lehnte sich an die Brüstung. Diese Aura war so finster. War es nur Valkyria, oder noch jemand anderes? Könnt ihr auch diese finstere Aura am Firmament sehen? Stille kehrte ein und sie lauschte. Dann öffnete sich die Tür unter ihr. Es waren die beiden und sie sahen in den Himmel, bevor sie zu ihr hinauf starrten: „Wir sehen nichts.“ Sayo sah irritiert nach unten und dann wieder hoch. Es war weg. „Bis eben war es da, ihr müsst mir glauben…“ „Wir glauben dir, aber es könnte auch etwas anderes gewesen sein.“ „Meint ihr?“ „Ja. Mach dir keine Sorgen. Wir schaffen das und werden mit allem fertig, was man uns bietet. Nicht umsonst sind wir die Stillen Herrschen der Kontinente. Unsere Macht ist größer als du dir vorstellen kannst. Du wirst noch viele Jahrhunderte brauchen, um alles zu meistern. Deine Sicht könnte einfach auch verschleiert gewesen sein. Möglicherweise ein Überbleibsel durch deine Pupille, die du vielleicht nicht komplett aufgelöst hast. Manchmal dauert es, bis man den Übergang richtig beherrscht.“ Sayo nickte nachdenklich und sah noch einmal zum Himmel. Sie sagten sie glaubten ihr, aber sagten auch gleichzeitig, es wäre Eibildung. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie konnte so eine finstere Aura plötzlich verschwinden? Oder hatten sie doch Recht? Wahrscheinlich konnte sie das nur hoffen, denn wenn diese Aura ihr wahrer Gegner war, würden sich nicht so glimpflich davon kommen. Zumindest würde sie diese Wolke und dieses bedrückende Gefühl nicht einfach vergessen und es im Hinterkopf behalten, falls es ihr noch einmal in der Zukunft begegnen sollte. Kurz darauf hörte sie, wie die Tür wieder geschlossen wurde. Betrübt schloss sie die Augen und eine einzelne Träne rollte über ihre Wange. Sie musste stark sein und durfte den Glauben an sich nicht verlieren, doch ihr wurde immer schwerer ums Herz, je näher sie dem Kampf kamen. Am Ende könnte das Nichts auf sie warten und die ewige Finsternis, dessen Aura ihr Herz jetzt schon fest im Griff hatte. „Sayo-chan?“, fragte Kuro vorsichtig und schmiegte sich an ihr Bein. Erschrocken fuhr sie herum und betrachtete ihn mit einem verschwommenen Blick. Sie rieb schnell die Augen und versuchte die letzte Träne weg zu schieben. Kuro seufzte leise und legte leicht ihr Fußgelenk. Sie schluckte kurz und fing an zu kichern. „Kuro! Hör auf, das kitzelt!“ „Soll es auch. Du sollst nicht so traurig schauen. Vergiss nicht, mich wirst du nie wieder los!“ „Ha? Das wollen wir sehen.“, hauchte Sayo und kniete sich vor den kleinen Kater, der sie kampfeslustig anstarrte und mit seinem Schwanz peitschte. Geschwind schob Sayo ihre Hand vor und kitzelte den kleinen Racker, der sich unterwürfig fallen ließ und mauend hin und her rollte. „Hilfe, Hilfe! Meisterin Sayo kitzelt mich zu Tode!“ Sayo gluckste leicht und hob ihn hoch: „Ich lass dich diesmal noch leben, aber nur… hmm… nur wenn du immer ein braver Kater bist und mir keine Scherereien machst!“ Kuro blickte sie leicht schüchtern an und nickte: „Ich gebe mir Mühe, euch zu erfreuen.“ Sayo hob eine Augenbraue leicht überrascht an und schüttelte sich. „Wir schaffen das, oder?“ „Genau.“ Gegen Mittag kam endlich Sesshomaru wieder und schien in sich versunken zu sein. Er hatte einiges in Erfahrung gebracht und leider wurde sein Vorhaben kaum unterstützt. Er würde es trotzdem machen, auch wenn es für ihn tödlich enden konnte. Das wichtigste wäre jedoch, dass Sayo nicht dahinter kam, dass er keine Armee im Rücken hatte, die ihm zu Hilfe eilen könnte. Alles war falsch gelaufen. Sollten sie nur denken, dass er weich wurde, aber er wusste, dass er kämpfen musste. Auch wenn er alleine am Ende da stehen würde, würde er nicht aufgeben, bis er siegte… oder starb. Kurz hielt er seine Nase in die Luft und erschnupperte sie. Sie war also in seinen Gemächern. Eiligen Schrittes ging er zu ihr und beobachtete, wie sie auf dem Balkon stand und in den Himmel starrte. Leise schlich er sich zu ihr und sah über ihre Schulter. Er konnte nichts ausmachen. Was sah sie nur? Kuro schnurrte und umschmuste ihn. Sayo schien aber nichts zu bemerken. Was war hier los? „Sayo?“, fragte er leise und legte eine Hand auf ihre Schulter. Erschrocken zuckte sie zusammen und fuhr herum. Beinahe wäre sie gefallen, doch er hielt sie schnell am Ellenbogen fest und zog sie an seine Brust: „Was ist los?“ Sie musste sich erst einmal wieder fassen und presste sich fest an seine Brust, damit sie seinen Geruch verinnerlichen konnte: „Ich habe etwas gesehen… Ich meine es war echt, doch die anderen beiden meinen, dass ich es mir eingebildet haben könnte, doch ich will es nicht so einfach vergessen.“ „Was hast du denn gesehen?“, hauchte er leise und strich sorgsam über ihren Kopf. Auch wenn sie fast gleich groß waren, schien sie in seinen Armen immer mehr zu schrumpfen, während sie sich so fest an ihn presste. Er schluckte hart und legte den Arm zwischen ihre Schultern. Sie trug ihr Armband, aber er fragte sich, ob er an ihren Flügeln auch diese Regungen erkennen könnte. „Ich habe eine dunkle Wolke gesehen… Mein Herz hat sich so schwer angefühlt, als würde einer seine eiskalten Hände um es legen und zudrücken…“ Er hörte sie leicht schluchzen und küsste zärtlich ihren Haaransatz: „Erinnert mich an Narakus Miasma.“ „Wirklich? Aber er ist doch tot… Naja. Das komische ist, ich habe die anderen rausgerufen und als sie schauten, war die Wolke weg. Sie war einfach verpufft und nichts dunkles blieb in dieser Welt zurück…“ „Hm. Naraku war es bestimmt nicht, aber es könnte ein neuer Gegner sein. Wie hast du das Miasma gesehen?“ „Mit meinen zweiten Augen… es war da ganz hinten.“ „Also kannst du weiter sehen jetzt? Du hast mir einmal erzählt, du kannst mit deinem anderen Blick nicht in die Ferne sehen.“, hauchte er leise und hob ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. Sanft küsste er ihre Tränen fort und lehnte seine Stirn an ihre. Diese helle Haut. Wie eine Porzellanpuppe, die er viel zu schnell zerbrechen könnte, wenn er nicht aufpasste. „Es hat sich verbessert. Das liegt wohl am Training. Aber es war wirklich beängstigend. Hoffentlich wird es nicht nur verborgen, denn diese Macht war so beängstigend stark, das ich nicht glaube, dass wir gegen diese eine Chance hätten.“, hauchte sie leise und streichte über seine dunkle Rüstung vorsichtig, während sie seine kühle Stirn genoss. „Das klingt nicht gut. Aber du hast auch noch nicht mein Schwert so richtig im Einsatz gesehen. Vertrau mir in diesem Sinne einfach, ich weiß, was ich tue.“, hauchte er, auch wenn er eigentlich nicht wusste, was er tat. Würde diese Liebe auch seinen Tod bedeuten, so wie es bei seinem Vater gewesen war? Liebe machte weich, auch wenn es ihn auch wieder stark machte, für sie zu kämpfen. Vielleicht konnte er ein paar Kampfgefährten von damals noch engagieren, jedoch waren die meisten schon immer Feiglinge gewesen, doch war er es nicht auch geworden? Er fürchtete selbst jetzt den Tod. Fühlten sich auch die anderen so, wenn sie in den Kampf zogen? „Ich vertraue dir, Schatz. Nur ich lasse keinen Aspekt außer Acht. Du hast es nicht gesehen, was für eine dunkle Wolke es war.“ „In unserer Zeit kann man so etwas auch als dunkles Omen sehen. Es braut sich etwas zusammen und auch die Natur spürt es.“ „Hm. Ich hoffe das dunkle Omen gilt nicht uns.“ „Wir werden es sehen. Wir kommen nicht um diesen Kampf herum, auch wenn es problematisch werden könnte. Vertrau auf deine Kraft und auf die Zukunft. Wir sind alle sehr stark und es muss stimmen, wenn ich Egoist es sagte.“ „Egoistisch bist du schon lange nicht mehr.“, flüsterte sie neckisch und ließ ihre Hände zu seinem Gesicht wandern. Sanft streichelte sie seine Wangen mit ihren Fingern und genoss den rosigen Duft. Nie würde sie diesen Geruch vergessen. „Trotzdem riechst du immer noch so gut wie am ersten Tag.“ Er schüttelte kurz den Kopf, während sein Haar seinen Bewegungen folgte und sah sie übermütig an. Sie ließ die Luft ausfahren und erwiderte seinen Blick. „Du bist unverbesserlich.“ „Du auch nicht.“, brummte sie neckisch und küsste sie noch einmal. Dunkles Omen hin oder her. Sesshomaru hatte Recht, sie waren mächtig und würden mit allem klar kommen und er hatte ja auch noch die Armee, die hinter ihm stand und ihm zur Hilfe eilen würde, wenn es doch um einen Hinterhalt sich handeln würde. Auch wenn sie ihr Augenmerk auf den Kampf richten sollte, konnte sie nicht anders, als an die Zukunft mit ihm zu denken. Der Moment, wenn ihr Bauch wuchs und er sich rührend um sie kümmerte. Bestimmt würde er irre werden und würde irgendwann bei ihren Essgewohnheiten streiken. Oder würde er alles für sie tun, damit sie brav war? Dann käme der Moment, wenn die kleinen kämen. Der erste Moment, wenn er seine Kinder halten würde und wenn sie sie halten würde. Sie würden eine Familie sein und bestimmt würden die kleinen ihnen das Leben schwer machen, aber es würde sich lohnen. Sesshomaru war alles was in ihren Leben zählte und niemand würde sich dazwischen drängen. „Sayo-chan, woran denkst du?“, brummte er leise und küsste sanft, aber fest ihre Lippen. Sie schüttelte sich kurz und grinste über alle Maßen: „Ich habe daran gedacht, wie wir unsere Zukunft gestalten könnten und welche Wege uns offen stehen.“ „Du träumst zu viel Sayo.“ Seine Hand strich über ihre Wange und legte sich auf ihre Schulter. Sie sollte nicht zu viel Träumen. Er wünschte es sich so sehr, ihr sagen zu können, dass keine so glückliche Zukunft sie erwarten würde, doch sie wollte ihr auch nichts von seinem Plan erzählen. Schon gar nicht, da er nicht wusste, ob er diesen Kampf überstehen konnte. Es wäre für sie eine Qual, würde sie ihn hinter jeder Verkleidung vermuten. Bestimmt kämen genug Männer und sie würde ihnen ihr Herz schenken, weil sie glaubte, dass er es war. Zeit brachte Rat und irgendwie würden sie es schon meistern. Zumindest würde er nicht den Kopf in den Sand stecken.  Für ihn war die Frage sowieso noch offen, ob er ein Familienmensch war. Es war sehr gegen die Natur eines Dämons, doch er hatte schon einige Sonderlinge gesehen und könnte dazu gehören, denn sie erwärmte sein kaltes Herz. Machte ihn zu einem Sterblichen. Sein Land könnte durch ihr Eingreifen in dieser Zeit schnell fallen, doch er würde es hinnehmen müssen. Anscheinend hatte Ren schon Recht damit, dass ein Phönix viel anrichten konnte, doch er konnte ihr einfach nichts schlimmes andichten, außer dass sie zu Rechtschaffend war und an das Gute in jedem Wesen glaubte. Leider musste er sich auch eingestehen, dass dies auch ein Vorteil war, sonst hätte sie sich ihm nie genähert und er hätte nie gelernt, was das Wort Liebe bedeutet. Wenn er sie wieder traf, würde er ihr es verraten, wenn sie ihm sagen würde, dass sie ihn liebte. Der Moment wenn er es auflösen würde. Hoffentlich wäre sie nicht zu wütend auf ihn, doch er wünschte sich die Frau an seiner Seiten und das nicht aus einer Laune heraus, sondern aus tiefstem Herzen. Sayo sollte sich sicher sein, dass sie wirklich die Person gefunden hatte, mit der sie in der Zukunft leben wollte. Sobald sie seinem neuen Ich ihre Liebe gestehen würde, würde sie ihm gehören, egal was sie sagte. Nie wieder würde er sie je wieder gehen lassen. „Jetzt träumst du aber.“, brummte sie und piekte in seine Wange. Er blinzelte kurz und beobachtete sie eingehend. „Mach weiter und dein Finger ist ab.“ „Das meinst du nicht ernst.“, flüsterte sie und piekte noch einmal. Doch auf einmal drehte er sich und schnappte nach ihren Finger. Schnell hatte sie versucht die Hand wegzuziehen, doch er hielt sie fest und biss zart hinein. Sie jaulte kurz auf. Seine Zähne waren zu spitz. Als Entschuldigung leckte er ihren Finger und pustete sanft über die wunde Stelle. Sie beobachtete ihn und schmolz einfach dahin. Er war wirklich ein irrer Mann, doch er war ihrer und würde es immer bleiben. „Hachidori?“, fragte Phenea und hatte sich nach dem Balkonbesuch wieder hingepflanzt. Er kam sofort hinterher und setzte sich vor sie im Schneidersitz. „Was ist los, Phenea?“ „Was ist, wenn dort wirklich Miasma war?“, hauchte sie und rieb sich leicht frösteln über die Arme. „Hm. Wir kommen damit klar. Mach dir keine Gedanken, doch du solltest nicht so viel darauf geben. Sie ist jung und unerfahren. Wahrscheinlich könnte sie solches Miasma nicht mal richtig einschätzen.“ „Da hast du Recht. Aber wir sollten auf Nummer Sicher gehen und Nachforschungen betreiben, was es gewesen sein könnte. Vielleicht hat jemand anderes die Fäden im Spiel.“, brummelte sie und beobachtete ihren Gegenüber. Sein Gesicht war markant, doch strahlte er jetzt schon etwas Herzliches aus, obwohl er vom Charakter eher ein Monster sein sollte. Konnte sie mit diesem Mann leben? „Lass uns das auf später verschieben. Egal was kommt, wir meistern es. Ich kann nur hoffen, dass du genug Kraft aufbringen kannst für den Zeitsprung. Ich kann dir etwas leihen, aber ich weiß nicht, woher du sie geholt hast.   Deine Flügel sind wieder komplett und strahlen, aber wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass sie unsere Schwachstellen kennt.“ „Ich schaff das schon. Ich weiß wie viel ich für das Tor brauchen werde und werde darauf achten, dass ich es im richtigen Moment mache. Danach musst du mich aber wahrscheinlich etwas beschützen, weil ich schwächeln werde.“ „Natürlich. Aber meinst du wirklich, du solltest heute sterben?“ „Ich weiß es nicht, wir haben noch kein Kind. Aber wir sollten in Zukunft aufpassen.“, hauchte sie uns sah sein Gesicht an, das sich leicht verfinsterte. „Was ist los?“ „Ich habe dir etwas nicht gesagt gehabt.“ „Was?“ „Nun, ich bin schon sehr alt und ich habe wirklich Veränderungen bemerkt in der Zeitachse. Zeitsprünge habe ich noch nicht gemacht, aber irgendwie ist die Achse aus dem Gleichgewicht. Wenn du sie zurückschickst, pass auf, dass du wirklich die richtige Zeit erwischt. Wir müssen später sehr aufpassen. Wenn ich so überlege, könnte Sayo möglicher Weise einen Zeitsprung einer anderen Art gesehen und hat bemerkt. Wir können uns aber nicht sicher sein.“ „Wirklich? Das klingt gar nicht gut. Also haben wir es mit einem gefährlichen Gegner zu tun, wenn er springen kann. Meinst du es könnte ein Phönix sein?“ „Möglicher Weise, aber bestimmt können es auch andere Wesen. Wenn die Person aus der Zukunft kommt, müssen wir da suchen, aber ich habe das Gefühl, dass jemand alles auslöschen will. Valkyria soll doch was gesagt haben von wegen, sie will das alle Phönixe sterben. Einerseits hat sie einen Groll gegen dich, aber andererseits versucht sie jetzt alle auszulöschen.“ Phenea nickte und spreizte ihre Federn sachte in alle Richtungen. Sie waren nachgewachsen, doch schienen sie ihr viel mehr zu schillern. Nie wieder wollte sie ohne sie sein. Kurz schloss sie bedächtig die Augen und bewegte die Flügel in alle Richtungen, bis ihre Flügel je gestoppt wurden. Sachte öffnete sie die Augen und bemerkte, wie sie von schwarzen Schwingen eingekesselt war. Er streichelte mit seinen Federn die ihren und entlockte ihr ein leichtes Keuchen. „Mistkerl!“, brummte sie und krabbelte nach vorne, während er die Beine links und rechts neben ihr elegant aufstellte und ihr Einlass gewährte. Hachidori lächelte und küsste sie liebevoll, während sie beinahe verrückt wurde durch die Berührung seiner Flügel. „Ich liebe dich, kleines.“ „Nenn mich nicht kleines… aber ich liebe dich auch über alles. Lass uns Valkyria in den Hintern treten und danach für Nachwuchs sorgen!“ Hachidori starrte sie ungläubig an und zuckte kurz: „Direkter ging es auch nicht mehr… Aber diesmal fessel ich dich und fick dich besinnungslos.“ „Fesseln… muss schauen, ob das funktioniert, aber besinnungslos vögeln klingt sehr gut, als Belohnung oder mehr als Grund, dass wir lebendig aus der Sache herauszukommen.“ Er nickte und küsste sie noch einmal: „Dann würde ich sagen, dass ich dich nicht jetzt aber nach dem Kampf verführe. Man möchte ja nicht, dass du unkonzentriert bist, weil du immer noch meinen Schwanz spürst.“ „Unglaublich, dass du solche Gespräche vor so einem Kampf führst. Aber dann machen wir das so. Du wolltest doch deinen Balz-Tanz noch haben. Aber ja. Lass uns alles vorbereiten und dann abreisen. Sesshomaru hat ja alles geklärt. Mein Herz fühlt sich leider immer noch so eng an, aber ich sehe in unsere aller Zukunft…“ „Ach süße.“, hauchte er nur und zog sie dicht an sich und küsste sie liebevoll immer wieder. Das Leben was sie sich wünschten, könnte stattfinden, doch wenn dort in der Zukunft ein Feind war, würde er bestimmt ihnen öfters Steine in den Weg legen, als es ihnen lieb war. Würden sie es schaffen? Am besten würden sie sich leicht zurück ziehen und aus allem raushalten, sodass sie sicher aus allem hervor gingen. Die beiden küssten sich noch einige Zeit und liebkosten einander, bis es an der Tür klopfte. Schnell lösten sie sich von einander und Sesshomaru trat mit Sayo und Kuro ein. Der kleine schwarze Kater trug einen vollen Rucksack, sodass sich Phenea fragen musste, was für Kräfte in dem Kater steckten. „Kuro-chan wird unsere Auren verbergen, so können wir sehr lange unerkannt bleiben. Dann kann sich Valkyria nicht mehr so stark vorbereiten.“ Die beiden nickten. „Wie kommt es, dass du so eine Fähigkeit hast?“, fragte Phenea jedoch unsicher nach, denn es war schon komisch. „Eines Tages ist meine Herrin einem Mann begegnet, der ihr eine Art Juwel gab. Dieser Juwel hat große Kräfte. Mit diesem konnte sie mir diese Fähigkeit geben. Anscheinend kann man sie aber nicht mehr nehmen. Jedoch kann es sein, dass sie die Fähigkeit an weitere Gegner gegeben hat. Es tut mir leid, dass ich euch allen da nicht weiter helfen kann.“ „Schon in Ordnung, aber es macht mich stutzig. Wenn wir Glück haben kommen wir in den Besitz dieses Juwels und können näheres in Erfahrung bringen. Es wäre möglich, dass wir so uns darauf vorbereiten können, oder das Hachidori und ich die Kraft nutzen können, um unsere Auren zu verbergen. Zumindest könnte der Feind uns dann nicht mehr auflauern.“ Hachidori nickte und streichelte kurz über ihren Rücken. „Sayo, du solltest dein Armband abnehmen. Wir brauchen deine Kräfte.“ Sayo nickte und löste das Band. Ihre Flügel spreizten sich. Sachte streckte sie sie und berührte zufällig Sesshomaru, der recht dicht an ihr stand. Er ließ seine Hand über ihre Flügel gleiten, was ihren einen Schauer über den Rücken jagte. Böse sah sie zu ihm, doch er lächelte nur entschuldigend. „Wir sollten dann.“, meinte Sesshomaru nur und drehte sich zum gehen um, während die anderen sich kurz mental vorbereiteten. Sayo holte schnell zu Sesshomaru auf und hielt sich leicht an seinem Ärmel fest. Er blickte zu ihr runter und hob eine Augenbraue. „Bitte, lass uns etwas so gehen. Ich werde dich so sehr vermissen und irgendwie gibt deine Nähe mir wirklich großen Mut.“ „Nun gut. Du wirst mich wieder sehen. Vergiss das nicht.“ „Ja. Aber das ist noch eine Ewigkeit hin.“ „Dir gehört die Ewigkeit. Du bist wie ich unsterblich, also rede keinen Unsinn. Vertrau mir. Zeit verliert irgendwann im Fluge und verliert an Bedeutung für dich.“ Sie nickte und sah zu ihm: „Du hast Recht… Meinst du, für dich vergeht die Zeit immer noch so schnell?“ „Bestimmt, denn ich werde daran denken, dass wir uns bald wieder sehen werden.“ „Bald.“, hauchte sie und dackelte um ihn herum. Er musste stehen bleiben und blickte ihr in die Augen. Ihr Blick war leicht von Trauer durchzogen, doch sie zwinkerte es schnell weg und küsste ihn leidenschaftlich. „Wenn du mich vergisst, werde ich dich finden und dir einen Tritt verpassen.“ „Versuchs doch.“ „Werde ich.“, meinte sie und schnappte den Speer, der an der Wand lehnte, während sie mit dem Hintern wackelte. Sie hörte sein leises Knurren und schmunzelte. Irgendwie hatte sie es teils schon vermisst. Hoffentlich würde sie sich in der Zukunft nicht immer umdrehen, wenn ein Hund knurrte. Alle zusammen gingen sie runter vors Tor. Sayo war etwas irritiert, denn sie sah die Armee nicht, aber wahrscheinlich bereiteten sie sich entweder noch vor oder waren schon längst losgegangen, um bereit zu sein für den Kampf. Alles war gut und würde gut werden. Sesshomaru hatte wie immer alles im Griff und würde auf sie warten. Sie sah zum Himmel auf und bemerkte die Wolken, doch diesmal war es nicht die finstere Aura, die sie zuvor gesehen hatte, sondern Wolken die ein Gewitter ankündigten. Das konnte heiter werden, aber auch praktisch sein. Sie machten sich auf den Weg in ihre letzte Schlacht, die sie gemeinsam ausfechten würden. Ihr Abenteuer steuerte aufs Ende zu, wie auch der Abschied von ihrem Liebsten und ihrer neu gewonnen Familie. Konnte sie ihr Herz endlich von der Angst befreien und durchstarten? Was würde sie erwarten? Was bedeutete das Omen? War es wirklich verschwunden oder stand es hinter den Grenzen, die in das Land des Südens führten? Sie sah sich um und bemerkte, wie sich alle erhoben. Sie schlug mit den Flügeln und machte mit Kuro im Arm einen Senkrechtstart. Ihr Weg würde sie über Berge und Flüsse führen und am Ende im Kampf enden, aus denen sie hoffentlich gut herauskamen. Bestimmt sah sie unterwegs die große Armee, die er anführen würde.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)