Maskenhaft von Jaelaki ([Yamato/Tenzou & Kakashi - no slash]) ================================================================================ Kapitel 1: Die Maske fällt, es bleibt der Mensch; was heldisch war, sinkt hin. ------------------------------------------------------------------------------ I never could have seen this far  I never could have seen this coming  It seems like my world's falling apart, yeah  Why is everything so hard?  I don't think that I can deal  With the things you said  It just won't go away. „Weil ich den Dienst bei der ANBU quittiere, Tenzou.“ Ich blickte ihn an. Stumm. Seine Worte waren klar und deutlich. Doch sie schienen sich in meinen Gedankengängen zu verirren, gegen Mauern zu rennen, in Sackgassen zu enden. Ich verstand sie nicht. Seine Worte trommelten gegen meine Gehörgänge. Klangen nach, echoten, bis ich langsam den Kopf schüttelte. Wie, um Wasser in den Ohren loszuwerden. Doch die Bedeutung hing in der Luft. Er stand einfach da vor seinem Spind und räumte ein paar Habseligkeiten aus. Ein paar Wurfsterne, Kunais, Verbandsmaterial, seine ANBU-Maske und eine Ersatzuniform. Seine Mimik war ganz ruhig. Vielleicht konnte er sie auch einfach nur gut unter seiner Gesichtsmaske verbergen. „Warum?“ Das Wort entfloh meiner Zunge. Ich krächzte eher, als dass ich es souverän aussprach – so wie ich es mir vorgestellt hatte. Souverän und ernst. Mit einem leisen Vorwurf. Nicht so verloren und hilflos. Doch ich war nie souverän, wenn Kakashi-sempai vor mir stand. Ich fiel dann immer zurück in diese – Rolle. In das Kindchenschema. Die Rolle des kleinen Jungen, der keine Familie, keine Freunde, keinen Weg im Leben kannte. Zorn brodelte in meinem Magen. Ich war nicht mehr dieser kleine verlorene Junge. Ich war angesehen – irgendwie. Ich war ernst zu nehmen. Ich war stark. Und ich brauchte Kakashi-sempai nicht, um genau das zu sein. Taubheit breitete sich in meinem Magen aus. Es war als zirkulierte mein Blut nicht mehr in meinem Körper, sondern sackte einfach in meine Beine. Schwerfällig und unbeweglich schritt ich hinter Kakashi-sempai her, der ungerührt an den Tresen schlenderte und seine ANBU-Uniform abgab. Einen Moment hielt er seine ANBU-Maske in den Händen, dann übergab er sie der diensthabenden ANBU-Einheit mit einem Zwinkern. Sein Blick richtete sich auf mich und ich hielt augenblicklich inne. Meine ANBU-Maske bedeckte mein Mienenspiel, das ich trotzdem eisern zu kontrollieren versuchte. Ich glaubte unter seiner feinen Gesichtsmaske ein Lächeln zu erahnen. Er konnte nicht einfach den Dienst quittieren. Er konnte nicht einfach – gehen. Weil – In mir dröhnten seine Worte und deren Bedeutung. Ein eiskalte Welle Ängstlichkeit. Unsicherheit. Bedenken. Es glitt durch meine Adern. Und dann die Erkenntnis, als ich in sein unverdecktes Auge sah. Er würde mich zurücklassen. „Warum?“, hörte ich mich undeutlich sagen. In a perfect world  This could never happen  In a perfect world  You'd still be here  And it makes no sense  I can just pick up the pieces  But to you this means nothing  Nothing at all. „Tenzou“, begann er beharrlich, doch ich glaubte in seiner Gestik eine Verärgerung zu erkennen, was mich einen unpassenden Triumph spüren ließ, „weil ich nicht mehr bei der ANBU sein werde.“ Er sah warf mir kurz einen Blick zu. „Ich wiederhole es gerne nochmals – nur für dich, wenn du möchtest.“ Und zwinkerte. Verlegenheit vermischte sich mit beißendem Zorn. „Ich meine nicht – ich wollte – warum quittieren Sie den Dienst bei der ANBU, Sempai?“, präzisierte ich. Er fuhr sich durchs Haar und ich glaubte, ihn seufzen zu hören. „Irgendwann wirst du es verstehen. Vielleicht“, fügte er leise hinzu. Dann zog er ein buntes Heftchen aus seiner Hosentasche und klopfte mir sachte gegen die Schulter. Ich erstarrte. „Mach's gut. Pass auf dich auf, Holzkopf.“ Er grinste unter seiner Maske. Glaubte ich. Dann hob er die Hand, rückte sein Stirnband zurecht, warf mir einen Blick zu – den ich nicht recht deuten konnte – zwinkerte und im nächsten Moment, war er in einer Rauchwolke verschwunden. Der Frühlingswind fuhr über meinen Körper und nahm den Rauch mit sich. Alles, was blieb, war die Erinnerung. I used to think that I was strong  Until the day it all went wrong  I think I need a miracle to make it through, yeah  I wish that I could bring you back. Die ANBU war eine Spezialeinheit. Eine Einheit, bei der Loyalität und Ergebenheit, Ehre und Erfolg, Fähigkeit und Intelligenz, Kontrolle und Demut Maßstäbe waren. Die einzigen. Es gab kein Aber. Kein Nein. Kein Warum. Aber gerade Letzteres pochte unablässig, immer und immer wieder in meinem Kopf. Die Frage, warum er nicht mehr hier war. Und warum ich selbst diese Frage nicht abschütteln konnte. Ich kniff die Augen kurz zusammen, als ich einen Ast aus meinen Fingern sprießen ließ. Warum. Warum veränderten sich ständig Dinge im Leben? Warum konnte man nichts festhalten? Warum verließen einen Menschen? Menschen, die wichtig für einen waren? Und warum konnte man diesen Menschen im Gegenzug selbst unwichtig sein? „Tenzou!“, rief mich plötzlich eine ärgerliche Stimme zur Ordnung und ich zuckte leicht zusammen. Schon wieder hatte ich mich ablenken lassen. Schon wieder hatten sich meine Gedanken in Fragen verstrickt, auf die ich keine Antwort wusste. Und das während ich auf einer Mission war. Wir sollten nur Informationen sammeln, keine aktives Eingreifen, aber jede Information hatte ihre Kosten, konnte man mit seinem Leben bezahlen. Ich hatte Dinge zu erledigen. Wichtige Dinge. Dinge, die wichtiger waren als schwammige Fragen. Oder Menschen, die mich zurückließen. Wenn ich wach war, lag es ganz klar vor meinen Augen. Aber – wenn ich alleine, wenn ich kurz vorm Einschlafen war, dann wusste ich es nicht mehr. Wie ich ohne Kakashi mein Leben bei der ANBU weiterführen sollte. Es war so verkehrt. Es war so falsch. Ich konnte es mir nicht vorstellen. I wish that I could turn back time  'Cause I can't let go  I just can't find my way, yeah  Without you I just can't find my way. Mich hatte nie jemand nach meinen Wünschen gefragt. Ich hatte selbst nie gewagt darüber nachzudenken. Lebensträume gab es nicht in einem ANBU-Leben. Denn. Es ging nicht darum, sich eine Zukunft aufzubauen. Es ging darum, in der Vergangenheit nicht zu ertrinken. Es ging darum, in der Gegenwart zu überleben. Experimente. Missionen. Verrat und Trauer. Verlust und Trostlosigkeit hatten mein Leben bestimmt. Bis Kakashi-sempai in mein Leben getreten war. Nein. Es war früher nicht alles besser gewesen – im Gegenteil. Die Vergangenheit ließ eiskalte Schauer meinen Körper entlangfahren. Schweißnass wachte ich deswegen noch in mancher Nacht auf. Verzerrte Gesichter und tote Augen schauten mir in meinen Träumen entgegen. Stimmen, die mich fragten, warum ich sie sterben ließ. Wünsche. Nein. Wünsche hatten nur Menschen, die mehr waren als ein verkorkstes Experiment. Zumindest hatte ich mir das lange eingeredet. Denn irgendwann – es war so eine Nacht, in der ich plötzlich aufgewacht war, mein Atmen viel zu schnell, der Puls raste – da wusste ich plötzlich, was ich mir vielleicht wünschte. Aber das würde nichts ändern. In a perfect world  This could never happen  In a perfect world  You'd still be here. Die Zeit war ein geheimer Begleiter. Sie machte sich kaum bemerkbar. Erst nach Jahren wurde sie mir wirklich bewusst. Erst dann, wenn ich meine ANBU-Uniform wieder einmal austauschen musste, weil sie mir zu klein geworden war. Erst dann, wenn ich erkannte, dass die jüngsten ANBU-Mitglieder keine Jugendlichen mehr waren und die neuesten so viel jünger waren als ich. Es war schon Jahre her, dass ich selbst ein Kind und nur wenige Jahre weniger, seitdem ich kein Heranwachsender mehr war. Aber meine Zeit teilte sich nicht in Stunden, Tage oder Jahre. Missionen strukturierten mein Leben. Attentate, Überfälle, Hinterhalte, Morde im Dienste des Dorfes, um der Sicherheit willen, für den Frieden. Es waren noble Ziele und ich fragte mich, warum Kakashi die ANBU verlassen hatte. Die Intentionen rechtfertigten die Methoden. Es war für ein größeres Wohl. Es ging nicht um den Einzelnen. Das ging es nie. Die Welt war nicht gerecht oder friedlich. Menschen logen, verrieten, schlachteten sich ab. Und es machte mich wütend, dass ich nicht verstand, warum Kakashi das nicht sehen konnte. Warum er nicht verstand, dass unsere Arbeit notwendig war und richtig. Und es machte mich wütender, dass es mir nicht egal war, was Kakashi für notwendig und richtig ansah. Dass er mir nicht egal sein konnte. Nach so vielen Missionen ohne ihn. Nach so vielen Leichen und Attentaten und Blut und Schreien und Augen, die mich nachts ansahen, tote Augen. Nach so viel Zeit, die heimlich vergangen war. Verrannt zwischen all dem. And it makes no sense  I can just pick up the pieces  But to you this means nothing  Nothing at all. Es war Zufall. So ein Zufall, der einen in den Magen rammte und einem sämtliche Luft aus den Lungen presste und einen alles nur zäh verstehen ließ. Aber ich war ANBU und meine Reflexe waren genau für diese Fälle trainiert. Zumindest fast. Nicht genau solche Situationen. Aber. Sozusagen. Jedenfalls standen wir uns plötzlich gegenüber. An diesem Denkmal, das jeder fürchtete und doch verehrte. Einer meiner Kameraden war in der letzten Mission gestorben. Das hörte sich so friedlich an. Zu friedlich. Er war tagelang gefoltert worden und dann gestorben. Dehydriert. Seine Leiche war voller Blut und Fäkalien beschmiert gewesen, als wir ihn endlich gefunden hatten. Der Anblick. Ein weiteres Paar Augen, das mich nachts heimsuchte. Die Frage hing über meinen Gedanken. Warum? Die verbotene Frage. Warum? Noble Ziele waren die Antwort. Die Frage, ob es notwendig war, drängte sich dazwischen. Eine weitere verbotene Frage. Wie viel musste ein Mensch für ein höheres Ziel auf sich nehmen? Und wie viel war ein Mensch wert und ein Ninja? Durfte ein Ninja Wünsche haben? Ich stand da. Vor diesem Denkmal, das uns gleichzeitig eine Mahnung war. Meine ANBU-Maske verdeckte mein Gesicht. Ich war einer von vielen. Einer von zahlreichen, anonymen ANBU. Und da stand er. Seine Maske verschleierte seine Mimik. Das war das oberste Gebot. Verhüllung, Versteck, Vermummung. Ich spürte, wie sich sein Blick in den meinigen brannte. Dann sah er einfach weg, durch mich durch. Als erkannte er mich nicht. Die Frühlingsbrise fuhr in mein Haar. Doch ich nahm es kaum wahr, denn all meine Sinne waren auf ihn konzentriert. Plötzlich schlenderte er an mir vorbei. Wie erstarrt verweilte mein Blick auf dem Stein, in den unzählige Namen gemeißelt waren, und las doch keinen davon. Er durfte mich nicht vergessen haben. Er sollte. Er musste sich erinnern – an mich, an uns. Denn alles was blieb, war die Erinnerung.   I don't know what I should do now  I don't know where I should go  I'm still here waiting for you. Mein Atem rauschte in meinen Ohren, mein Puls dröhnte dagegen und ohne einen rationalen Gedanken wandte ich mich um. Zu ihm. „Warum?“, rief ich ihm nach und sah, wie er instinktiv stehen blieb, sich langsam umwandte und mich unergründlich anschaute. Die Maske verdeckte sein Gesichtsspiel größtenteils, doch ich glaubte, so etwas wie Überraschung und Verwirrung einen kurzen Moment aufleuchten zu sehen. Dann übernahm die stoische Ruhe seine Mimik. Sie war so vertraut. So vertraut fremd. Einen vagen Augenblick hatte ich das Gefühl, er würde mir tatsächlich eine Antwort geben. Eine Erklärung, die er mir bereits jahrelang schuldete. Doch woher sollte er das wissen? Er war nicht mehr der, der er vor Jahren gewesen war – ich auch nicht. Und er konnte mich nicht erkennen. Er konnte einfach nicht. Er sollte nicht. Es war meine Aufgabe, nicht zu – Kakashi sah mich nur an. Und trotz aller Masken hatte ich das stechende Gefühl, dass er etwas erkannte. Doch er schwieg, dann wandte er sich um. Wortlos. Und verschwand in einer verdunstenden Wolke.   I'm lost when you're not around  I need to hold on to you  I just can't let you go. Tagelang zerbrach ich mir den Kopf wegen dieser Begegnung. Wochenlang. Fragte mich, ob er mich erkannt hatte, ob er sich erinnerte. Monatelang versuchte ich zu erfahren, was es zu bedeuten hatte. Ob es etwas bedeutete. Aber alles löste sich allmählich in Rauch auf. So wie er es getan hatte. „Tenzou“, erklang endlich die Stimme des Sandaimes und ich hob meinen Kopf, „ich habe eine wichtige Mission für dich.“ Ich nickte knapp. Eine weitere Mission. Eine weitere Mission, bei der ich mich fragen würde – „Hier. Es steht alles in dieser Rolle. Vernichte sie anschließend.“ Ich nickte gehorsam, verbeugte mich und nahm die versiegelte Schriftrolle entgegen. In meinem engen Einzimmerapartment las ich sie. Geschützt durch mächtige Siegel, verborgen unter einer Maske aus Geheimnissen und Anonymität. Die Botschaft war klar. Diese Mission würde meine Gegenwart bestimmen und meine Zukunft gestalten. Die Aufgabe würde mein Leben verändern, das wusste ich. Zum ersten Mal seit Jahren – oder überhaupt – war mir der Sinn einer Mission offenbar. Der mittelbare und der unmittelbare. Naruto Uzumaki, hallte in meinen Gedanken wider. Vor meinen Augen sah ich jemand anderen. Yeah, yeah In a perfect world  This could never happen  In a perfect world  You'd still be here. Jahrelang war ich sein heimlicher Schatten. Der anonyme Beschützer eines Kindes, dessen geheimnisvolle Fähigkeiten Angst verbreiteten, Abscheu und Einsamkeit. Der blonde Junge erinnerte mich unwillkürlich an mich selbst. Meine Mission war seine Sicherheit. Nein, eigentlich war meine Mission die Sicherheit der Geheimnisse Konohas. Er war eines davon. Ein recht lautes. Jahrelang verfolgte ich seine Misserfolge, seine üblen Streiche und Beschimpfungen. Der Frust stand in seinen Augen, die Einsamkeit in seiner Haltung. Jedes seiner Worte gierte nach Aufmerksamkeit. Irgendwann beendete er die Akademie und ich fragte mich, was aus ihm nur werden sollte. Es war ein lauer Frühlingstag, als er sich leicht zurücklehnte, die Arme hinter dem Kopf verschränkte und es laut verkündete. „Hallo! Ich bin Naruto Uzumaki und ich werde Hokage!“, rief er hinaus und warf einen selbstbewussten Blick in die Runde seines frisch geformten Genin-Teams; ein breites Grinsen zeichnete sich in seiner Mimik, in der jede Gefühlsregung zu lesen war. Unsichtbar verschmolzen mit einem nahe stehenden Baumstamm, spürte ich dennoch die Herausforderung, den Anspruch und die Hoffnung in den Worten. Unglaubwürdige Worte, die aus seinem Mund geradezu lächerlich wirkten. Kakashi sah ihn einfach nur an. Eine Maske verhüllte seine Gesichtszüge. Mehr noch. Unleserlich stand seine Mimik im Gesicht und zeigte nichts als stoische Ruhe. Doch dann. Da war dieser Funken. Dieser Ausdruck in seinem Auge. Vielleicht bildete ich es mir nur ein. And it makes no sense  I can just pick up the pieces  But to you this means nothing  Nothing at all  You feel nothing  Nothing at all. Alleine stand er an der Brüstung gelehnt und schaute über die Dächer Konohas. Seine Schüler waren bereits zu Hause und obwohl ich noch immer den Auftrag hatte, Naruto Uzumaki zu beobachten, ließ ich mich aus den Holzfasern gleiten und stand mit einem Male ebenso hier. „Was willst du?“, murmelte er unter seiner Gesichtsmaske und schaute in den Frühlingshimmel. Natürlich hatte er mich nun bemerkt. Seine Fähigkeiten waren nicht verblasst – soweit ich das beurteilen konnte. Er stand da. Stand da und sah auf mit seiner desinteressierten Mimik. Wie er es schon tausend Mal gemacht hatte. Ich verstand es nicht. Und doch konnte ich es verstehen. Es klang paradox, aber das war es nicht. Desinteresse, Ignoranz, kühle Distanz, das waren die Basiszutaten für soziale Kontakte zu ANBU-Mitgliedern. Meine ANBU-Maske verdeckte mein Gesicht. Ich war einer von vielen. Einer von zahlreichen, anonymen ANBU. Und da stand er. Seine Maske verschleierte seine Mimik. Das war das oberste Gebot. Verhüllung, Versteck, Vermummung. „Ich habe gehört, dass du jetzt Genin trainierst“, meinte ich vage und musterte seine vertraute Gestalt – trotz der ganzen Jahre, die zwischen uns lagen. Er nickte ob des Offensichtlichen misstrauisch. Seine Maske verschleierte seine Mimik. Das war das oberste Gebot. Verhüllung, Versteck, Vermummung. Das Ich musste untergehen, verschmelzen mit den Missionen, den noblen Zielen und den vagen Antworten auf verbotene Fragen. Die physische Maske war nur ein Symbol für die tatsächliche Bedeutung des Ganzen. Es gab keine Träume für einen ANBU. Keine Hoffnung. Keine Antwort. Keine Freundschaft. Kakashi hatte verstanden, dass es in der ANBU keine Zukunft gab, keine Träume und keine Freundschaft. Und er hatte sich dagegen entschieden. Er hatte sich die Maske vom Gesicht gerissen. Endlich konnte ich das erkennen. „Viel Erfolg, Kakashi-sempai“, flüsterte ich. Ein trauriges Lächeln legte sich auf meine Lippen. Kakashi hatte unsere Kameradschaft nicht aufgegeben, mir nicht den Rücken gekehrt oder das, was unter anderen Umstände eine Freundschaft gewesen wäre, verraten. Im Gegenteil. Er hatte mir einen Weg gezeigt. Eine Möglichkeit. Eine Zukunft. Aber ich konnte es nicht. Noch nicht. Meine Vergangenheit ließ mich nicht dem einsamen Jungen den Rücken kehren. Ich musste noch eine Mission erfüllen. Eine Mission, bevor ich mich irgendwann fragen musste, was mein Traum war. Morgen. Instinktiv fasste ich an meine ANBU-Maske und rückte sie zurecht. Mit einem vagen Blick verschwand ich in einer grauweißen Rauchwolke. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)