If a song could get me you von Ryo (Marco X Ace) ================================================================================ Kapitel 1: A new start ---------------------- Es passierte alles wahnsinnig schnell. Das Letzte, woran Ace sich erinnern konnt,e waren die bunten Neonlichter um ihn herum, die schreiende Masse von Fans, die laute Musik und die Hitze, die den Raum einnahm. Dann wurde alles schwarz. Die Masse wurde ruhig. Die Musik wurde ruhig. Ein paar Entsetzte Schreie vernahm er noch, bevor sein Bewusstsein aussetzte. Er hörte Stimmen um sich herum. Leise Stimmen. Alltagsgeräusche. Irgendjemand schien sich zu streiten. Nicht laut, nicht so, als dass man mitbekam um was es ging, aber dennoch deutlich. Er öffnete langsam die Augen. Wo zur Hölle war er? Das Licht war gedämmt. Er sah eine Tür, richtete sich langsam auf. Wieso lag er auf einem Sofa? Wie war er hierher gekommen? Er schaute sich im Raum um. Ja, das kam ihm bekannt vor. Diese Kabine hatte er vor seinem Auftritt bekommen um sich fertig zu machen. Seine Sachen lagen hier. Achja. Der Auftritt. Er schaute auf die Uhr. Es war bereits nach Mitternacht. Er war sich sicher, er wäre auf die Bühne gegangen. Ja, er war aufgetreten. Und dann... Sein Kopf schwirrte. Die Tür öffnete sich. „Wir klären das noch, ich lass nicht zu, dass Sie ihn bis zum Umfallen ausnutzen!“ Ace hielt sich den Kopf. Die Stimme seines besten Freundes war plötzlich viel zu laut... „Ace! Du bist wach!“, Law kam auf den Jüngeren zugelaufen, legte ihm einen Arm um die Schultern. „Wie fühlst du dich?“ „Müde...“ er seufzte. Er war gerade erst aufgestanden und trotzdem fühlte er sich wie ausgelaugt. „Der Auftritt...?“ „Hör bloß auf mit dem dummen Auftritt! Du bist zusammengebrochen, erinnerst du dich?“ Tat er nicht. Aber das erklärte einiges. Er schüttelte den Kopf. „Dacht ich mir. Du hast mir den Schrecken meines Lebens eingejagt.“ Law zog seinen besten Freund enger an sich. „Du hast dich eindeutig übernommen mit der Sache.“ „Hab ich nicht“ „Ace! Du bist vor Erschöpfung zusammengebrochen, verdammte Scheiße!“ „Schrei nicht so...“ Law war nicht der Typ, der oft laut wurde. Damit ergänzten sie sich eigentlich fabelhaft. „Tut mir leid. Ich hatte nur wahnsinnig Angst, als du da plötzlich bewusstlos lagst...“ „Danke.“ Das war alles, was Ace sagen konnte. Er wusste nicht, was man sonst in so einer Situation erwiderte. Er lehnte sich ein wenig näher an Law, schloss die Augen erneut. „Die beuten dich hier aus, bis aufs Äußerste. Ich bitte dich, verlass diese Agentur.“ „Law...“ „Du bist jeden Tag bis um 23 Uhr proben und um 5 stehst du bereits wieder auf. Kein Wunder, dass dein Körper nicht mehr will.“ „Das müssen andere auch, die durchbrechen wollen.“ „Aber du bist nicht ‚andere’! Diesmal ist es gut gegangen aber so was kann jederzeit wieder passieren.“ „Wird es nicht.“ „Ace, du bist nicht der Typ, der einfach so umkippt, da muss schon mehr dazukommen um das bei dir zu schaffen. Das ist doch schon Beweis genug, du kommst nicht mal mehr zum essen.“ Um Ace vom essen abzuhalten muss man schon einiges machen. „Law, ich hab endlich eine Agentur gefunden mit der ich es schaffen kann zu debütieren.“ „Aber deine Gesundheit ist wichtiger als dein Debüt. Und das sag ich nicht nur als dein Freund sondern auch als dein zukünftiger Arzt.“ Da sich Law mitten im Medizinstudium befand wusste er, was er sagte. Und um ehrlich zu sein wusste Ace das auch nur zu gut. Er war in der Tat nur noch müde und ausgelaugt, schüttete sich mit Kaffe und Koffeintabletten voll und schlief überall ein, wenn er mal einen ruhigen Moment erwischte. Er war nicht der Typ aufzugeben, aber die Sache wuchs über ihn heraus. Es ist gerade mal ein halbes Jahr her, als er mit Law und ein paar anderen Freunden in einer Karaokebar war und die Agentur ihn ansprach. Ace war sofort begeistert von der Idee berühmt zu werden. Er liebte es im Mittelpunkt zu stehen. Und er sang sehr gerne. War doch perfekt! Doch nach einer Weile wurde aus dem Hobby eine Leidenschaft und jetzt könnte er sich ein Leben ohne sein Mikrofon nicht mehr vorstellen. Er wollte auf die Bühne. In dem Moment ging die Tür auf und sein Manager trat ein. „Spade, du bist wach! Sehen sie Mr. Trafalgar, ich habe ihnen doch gesagt, dass es nicht so schlimm ist wie sie es schildern.“ „Hallo?! Einer ihrer Klienten hatte eben einen Erschöpfungsanfall und Sie tun so, als wäre nichts?“ So aufgebracht sah mal Law wirklich selten. „Spiel das doch nicht so hoch. So was passiert nun mal in diesen Business.“ „So was HAT nicht zu passieren!“ Er wandte sich an Ace, suchte Augenkontakt. Ace wusste, was er wollte. Und er wusste, was besser für ihn war. Und das war sicher nicht, dass er in seinem Alter bereits ein Burnout erleidet. „Manager...“, fing er an, pausierte kurz. „Ich steig aus. Law hat Recht.“ „Spade, Baby, du kannst nicht wegen so einer Kleinigkeit aussteigen. Außerdem hast du einen Vertrag unterzeichnet, du kannst nicht einfach so gehen.“ Da hatte er allerdings Recht. Fragend sah er zu Law. „Der Vertrag wird nichtig, sobald den Sängern etwas passiert. Und nicht nur als sein Freund sondern auch aus medizinischer Sicht ist der Vertrag damit mehr als nur aufgelöst.“ Gut, dass Law auch immer das Kleingedruckte las. Ohne ihn wäre er jetzt wirklich halb verloren gewesen. Scheinbar schien auch der Manager das zu bemerken und knirschte grummelnd mit den Zähnen. Er schien in Ace noch einen Ausweg zu finden und appellierte an diesen. „Spade, dein Durchbruch steht kurz bevor. Du willst doch nicht kurz vorm Ziel alles in den Sand setzen?“ „Damit er nach dem Debüt gar nicht mehr schläft? Aber sicher...“ Er funkelte Law mit bösen Blicken an. Ihm gefiel nicht, dass er so gut Bescheid wusste. „Tut mir leid Manager, aber in dem Punkt vertraue ich auf meinen Freund.“ Etwas traurig war er schon bei dem Gedanken, aber er legte viel Wert auf Laws Entscheidungen. „Wenn das so ist... dann kann man wohl... nichts machen.“, knirschte er zwischen seinen Zähnen hervor und verließ den Raum. „Danke.“, flüsterte Ace seinen Freund noch einmal zu. „Nein, ich danke dir. “, er zog Ace in eine sanfte Umarmung. Eine Woche war seitdem vergangen. Ace hatte sich in den Tagen danach zu aller erst einmal ausgeschlafen und sich allgemein ausgeruht. Das tat ihm besser als er es zuerst dachte, seine Laune stieg wieder, sein Appetit war mindestens dreimal so hoch wie zuvor und seine plötzlichen Schlafattacken hörten auf. Allerdings hatte er ein paar Probleme, sich an seine neu gewonnene Freiheit zu gewöhnen. Auch wenn er zu viel gearbeitet hatte fehlte ihm jetzt etwas, wo er gar keine Aufgabe mehr hatte. Die meiste Zeit verbrachte er in der Wohnung, die er sich mit Law teilte. Er hatte noch nicht debütiert, noch nicht richtig, aber sein Bekanntheitsgrad war in der Stadt trotzdem schon ausreichend, so dass ihm Fangirls hinterherliefen , sobald er das Haus verließ. Alles hatte seine Schattenseiten, nicht wahr? Und auf die Fangirls konnte er gut und gerne verzichten. Auf seine Freiheit allerdings nicht. Wie lange würde es dauern, bis er wieder ungestört rausgehen konnte? Bis er vergessen war? Er legte sich aufs Sofa, schaltete den Fernseher an. Er war alles andere als ein Stubenhocker, doch durch seinen vorzeitig beendeten Auftritt hatte er für genug Schlagzeilen gesorgt um in aller Munde zu sein. Was er noch mehr hasste als die Fangirls war das Getuschel der Leute. Er machte sich nichts aus ihren Worten, aber es nervte dennoch. Das Fernsehprogramm war auch jeden Tag das Selbe. Während er gedankenverloren auf den Bildschirm starrte, liefen Serien über Probleme, die so komplex waren, dass er ihnen schon nicht mehr folgen konnte. Gerade als eine 15-jährige ihren Eltern von ihrer Schwangerschaft erzählte und Ace zur Fernbedienung griff, da ihm das jetzt wirklich zu doof wurde, öffnete sich die Wohnungstür und Law kam von der Uni zurück. Endlich Gesellschaft! „Hey! Wie war dein Tag?“ „So wie immer?“, Law lächelte. „In den Vorlesungen passiert für gewöhnlich nicht viel unterschiedliches. Aber danke für die Nachfrage“, er wuschelte Ace durch die Haare, ging dann in die Küche, um Essen vorzubereiten. Was das anging waren Aces Kochkünste auf Nudelsuppe und Pizza beschränkt – aus dem Tiefkühlfach. „Ich geh hier noch ein. Können wir nicht weit wegziehen, dahin, wo mich niemand kennt?“, er jagte seinen Tagträumen nach. Ein Königreich für die Anonymität. „Darüber wollt ich mit dir reden...“, hielt Law inne, während er gerade eine Dose öffnete. „Worüber?“, Ace wurde hellhörig. Sein Freund drehte sich zu ihm um. „Also... ich hab heute meine Testergebnisse bekommen...“, er schaute verlegen zur Seite. „Du bist nicht durchgefallen oder? Law? Du hast soviel gelernt, das kann nicht-“ „Nein.“, unterbrach er ihn. „Bin ich nicht. Eher das Gegenteil.“ Ace lehnte sich gegen die Arbeitsplatte. „Ich hab am besten abgeschnitten und mir wurde ein Stipendium angeboten.“ „Was? Das ist doch super! Schau doch nicht wie drei Tage Regenwetter, ich dachte schon sonst was! Glückwunsch!“ „Ace...“, er kam ein paar Schritte auf ihn zu. „Das ist ein Auslandsstipendium. Für ein Jahr.“ Ace fröhliche Miene verschwand augenblicklich. „Das heißt du bist ein Jahr weg?“ Das war ein halber Weltuntergang! Ace konnte unmöglich ein Jahr von seinem besten Freund getrennt sein. Sie kannten sich schon ewig und dass sie zusammen wohnten war auch kein Zufall. Law war alles für ihn. „Ja...“ Das ging nicht! Das ging überhaupt nicht! Andererseits... war es eine einmalige Chance... „Komm mit mir, Ace.“, er schlang seine Arme um dessen Hüften. Ace erwiderte die Geste. „Geht das denn so einfach?“ „Das hat zu gehen. Du wohnst bei mir und meine Wohnung wird bezahlt. Nur für das Visum und die Verpflegung müsste man selbst aufkommen...“ „Dann steht es außer Frage dass ich mitkomme! Denkst du ich will ein Jahr dich nicht sehen können?“ Und wie er mitkommen würde. Das war die Lösung seiner Probleme! Ein Fremdes Land wo ihn keiner kannte, zusammen mit seinem besten Freund. Er hatte eh nichts zu tun und konnte gut und gerne einen Job annehmen. Hauptsache nicht getrennt sein. Nicht alleine hier zurückbleiben. Law lächelte „Danke.“ „Wann geht es denn los?“ „In zwei Wochen“ Zwei Wochen schon! Das war perfekt. Solange würde er es in der Wohnung noch aushalten. Und nun hatte er mit Sachen packen auch genug zu tun. Das würde ihn von seinen Gedanken ablenken. Klasse! „Wohin geht es dann überhaupt?“ Law widmete sich lächelnd wieder dem Essen. „Nach Japan.“ Der Flughafen war überfüllt von Pendlern, Urlaubern und Geschäftsleuten. Wohin man auch sah waren die Menschen im Stress, schlecht gelaunt und angenervt. Ace konnte sie durchaus verstehen. Flughäfen waren mit ihren ganzen Kontrollen und Beobachtungen mit Recht ein Ort zum nervös werden. Er zog den Gepäckwagen zum Eincheckschalter und überließ Law die Formalitäten. Es war schon komisch, dass sie jetzt mit jeweils 2 großen Koffern in ein neues Leben starteten, auch wenn es nur für ein Jahr war. Die Auswahl, was mit sollte und was nicht erwies sich als äußerst schwierig, dabei hatte keiner von ihnen wirklich viel Kram. Den Rest hatten sie für dieses Jahr bei einen von Laws Studienfreunden untergebracht, der glücklicherweise einen großen Keller besaß. Die Wohnung wurde aufgegeben. Es lohnt sich nicht sie weiter zu halten, wenn sie darin eh nicht wohnen würden. Als das Gepäck auf den Weg ins Flugzeitinnere war, gingen sie langsam zum Gate und warteten auf den Check-In. Glücklicherweise erkannte niemand von den hier Anwesenden Ace. Das hätte ihm auch gerade noch gefehlt. Er freute sich auf Japan. Es war die Heimat seines Vaters, genauso wie es die Heimat von Laws Mutter war. Sie beide waren zwar zweisprachig aufgewachsen, trotzdem hatte er leichte Bedenken. Es ist nicht so, dass er dieses Land noch nie besucht hätte, aber immer wieder gab es einen leichten Kulturschock. Japan unterschied sich wahnsinnig von seinem jetzigen Lebensort. Eine halbe Stunde später durften sie das Flugzeug betreten. „Aufgeregt?“, Law schaute ihn fragend an, als sie ihre Plätze einnahmen und tippte mit seinen Fingern gegen Ace’ Hand. „Ja...“, Ace schloss die Augen. „Ziemlich.“ Law lächelte. „Ich auch. Aber wir sind ja zusammen.“, er lehnte sich zurück. „Ohne dich hätte ich dieses Stipendium nie angenommen. Danke“ Ace grinste ihm entgegen. Das Flugzeug startete. Etliche Stunden später kamen sie in Japan an. Ace verbrachte die meiste Zeit mit Schlafen, so gingen die Stunden auch relativ schnell vorbei. Japan war unglaublich warm. Er wusste, dass Japan sehr heiße Sommer hatte, aber als sie das Gebäude verließen war es doch erst mal ein kleiner Temperaturschock. „Sooo heiß....“ Er zog seine Koffer gequält bis zum Taxi und hielt den Fahrer für verrückt, der einen Pullover trug. Aber dem schien die Hitze weit weniger auszumachen. Er hoffte, er würde sich daran auch gewöhnen... Viel mehr Sorgen machte er sich um Law, der Hitze eigentlich so gar nicht abkonnte. „Alles klar bei dir?“, erkundigte er sich bei seinem besten Freund. „Passt...“, gab dieser nur als Antwort. Ace hoffte, dass ihre neue Wohnung eine Klimaanlage haben wird, sonst würde das ein sehr langes Jahr werden... Sie stiegen ins Taxi und fuhren vorbei an den endlos großen Häusern der Hauptstadt. An den Menschen, die hier immer in Hektik waren, an den Neonlichtern, die selbst am Tag um die Wette blinkten und den riesigen Kreuzungen. Eine leichte Melancholie überkam ihn, aber er wusste, dass es die beste Lösung war. Und er würde sich bestimmt an die Stadt gewöhnen. Ihre Wohnung befand ich nicht direkt in der Innenstadt, aber immer noch recht zentral. Sie war nur eine halbe Stunde U-Bahnfahrt von Laws Uni entfernt, hatte ein kleines Bad, eine kleine Küche, die mit dem Wohnzimmer verbunden war und ein Schlafzimmer. Sie war von der Uni komplett eingerichtet und eigentlich nur für eine Person bestimmt. „Ist es okay für dich, wenn wir in einem Bett schlafen? Sonst kaufen wir noch ein zweites.“, fragte Law sorgenvoll. In ihrer alten Wohnung hatte jeder sein eigenes Zimmer und dementsprechend auch sein eigenes Bett gehabt. „Quatsch. Ist doch groß genug, das wird schon gehen. Mach dir darüber keine Sorgen.“ Ace war in dem Punkt wirklich unkompliziert. „Du musst nur damit rechnen, dass ich in der Nacht um mich schlage.“, grinste er seinen besten Freund an. „Damit kann ich leben.“ Law pflanzte sich auf die große Couch im Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Spätestens, als er die japanischen Sender durchzappte wusste er, dass dies hier eine völlig andere Welt war. „Also dann, willkommen in unserem neuen Leben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)