Liebe in Gefahr von PurpleTaiga (Liebe auf dem Trainingsgelände Teil 2) ================================================================================ Kapitel 3: Täuschung -------------------- Die letzten Sonnenstrahlen schienen auf den Stoffbündel, in dem sich Armin befand. Die Sonne hatte ihren Tiefstand erreicht und tauchte den Himmel in ein warmes Rot, das nicht erahnen ließ, dass die Survey Corps einen Mann nach dem anderen verloren. Plötzlich zuckte Armins kleiner Finger und er blinzelte mit den Augen. Erschrocken riss er sie auf. „Es ist ja stockfinster!“, dachte er verzweifelt. Doch dann fiel ihm wieder ein, was geschehen war. „So fühlt sich also der Tod an?“ Resignierend tastete er sein Umfeld ab. „Das fühlt sich aber an wie normaler Waldboden“, dachte er irritiert und berührte die Decke. „Ganz weich... Ist das etwa...?“ Er hob die Decke an und sah seine Vermutung bestätigt. Vorsichtig schob er sie beiseite. Erleichterung machte sich in ihm breit, bis er bemerkte, dass die Überreste des Titanen, der ihn angegriffen hatte, neben ihm lagen und er ganz alleine war. Nachdenklich rieb er die Decke in seinen Händen. „Ich war komplett zugedeckt, vermutlich hat man mich für tot gehalten...“ Seufzend stand er auf und klopfte sich den Dreck von den Beinen. Noch wackelig suchte er die Umgebung ab. Doch er fand nichts, was ihm weitergeholfen hätte. „Ich habe weder ein Pferd noch ein funktionstüchtiges 3D- Manöver, was soll ich nur tun?“, dachte er verzweifelt. Ein weiterer Blick auf die Decke veranlasste ihn, zu überlegen, wer ihn für tot erklärt hatte. Er setzte sich wieder auf den Boden, legte die Decke über seine Beine, die er angezogen hatte, und bettete den Kopf auf seine Knie. Die Augen hielt er geschlossen, als ihm ein wohlvertrauter Duft in die Nase stieg. Hoffnungsvoll hob Armin den Kopf, doch er musste schnell realisieren, dass das wohl nur ein Trugschluss gewesen sein muss. Dann wurde ihm klar, dass es Jean gewesen war, der ihn zugedeckt hatte, und er deshalb seinen Duft wahrgenommen hatte. „Jean, du Idiot, ich bin doch gar nicht tot...“, murmelte er leise in die Decke hinein. Jean ritt betrübt neben Reiner her. Dieser schwieg. Auch ihn stimmte es traurig, dass Armin bei dieser Mission ums Leben gekommen war. Schließlich sprach er aus, was ihn beschäftigte: „Jean? Glaubst du wirklich, dass du die Möglichkeit hast, Armin mitzunehmen?“ Jeans Blick verfinsterte sich. „Natürlich werde ich ihn holen, auch wenn die anderen schon vorreiten!“, schnaubte er wütend. „Bist du sicher, dass Armin das will? Am Ende stirbst du noch, weil du so leichtsinnig handelst.“ Reiner sprach ruhig, er wollte nicht, dass Jean Unüberlegtes tat. Auch wenn sie in Hinsicht auf Armin Konkurrenten gewesen waren, sah er ihn als guten Freund. Jean wollte gerade zu einem Gegenargument ansetzen, da wurde ihm bewusst, dass Reiner vermutlich nicht Unrecht hatte. Aber es war nicht das, was er hören wollte. Wie könnte er es übers Herz bringen, seinen geliebten Freund einfach so im Wald verrotten zu lassen? Ein kalter Schauer lief ihm bei diesem Gedanken über den Rücken. „Reiner... Ich hoffe, wir werden die Toten nicht hier lassen.“ Dieser nickte ihm zu. Armin schlich von Baum zu Baum. Im Schutz der Schatten wollte er versuchen, die Hauptformation zu erreichen. Ein Rascheln ertönte neben ihm. Ängstlich drehte er sich in diese Richtung. Es war eines der Pferde. „Ganz ruhig“, murmelte er leise. Das Pferd sah ihn aufmerksam an und er bekam die Zügel zu fassen. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, so würde es doch leichter, die Gruppe wieder zu finden und vielleicht ein 3D- Manöver zu bekommen. Er schwang sich auf das Pferd und ritt los. Aufmerksam beobachtete er die Umgebung. Vielleicht waren noch irgendwo Gefährten von ihm, die noch ein Lebenszeichen von sich gaben oder er zumindest ihre Waffe nehmen konnte. Er schluckte bei dem Gedanken, sich an den Sachen eines Toten zu bedienen, aber ohne 3D- Manöver würde er es hier draußen nicht mehr lange machen. „Hoffentlich ist Jean noch nichts zugestoßen... Er ist jetzt bestimmt völlig durch den Wind...“, seufzte er leise. Neben Jean und Reiner erschallte ein Schreien. Perplex drehten sich die beiden in die Richtung, aus der dieses Schreien gekommen war. Drei 15 Meter Titanen rannten auf sie zu. „Verdammt“, brachte Jean nur hervor, „Wie konnten wir die übersehen?“ Reiner konnte es auch nicht glauben und wusste nicht, wie sie zu zweit drei dieser Biester erledigen sollten. Beide hangelten sich an den Bäumen entlang und versuchten hoch genug zu kommen, doch da sie schon an der Waldgrenze waren, war die Dichte der Bäume schon eingeschränkter und ein heimliches Manöver war beinahe unmöglich. Reiner erreichte den Nacken des ersten Titanen und versuchte, die Schwachstelle aufzuschneiden. Doch er wurde von dem zweiten Titanen gepackt. Jean sprang so, dass er die Hand mit Reiner abschlug. Sie landeten nebeneinander auf dem Boden und die Hand um Reiner verdampfte. Verzweifelt versuchten sie es immer wieder, doch die Titanen hatten mittlerweile Spaß daran gefunden, sie immer wieder wegzuschubsen. Armin erkannte die grünen Umhänge auf dem Boden. Er zügelte sein Pferd und ging vorsichtig zu seinen Kameraden. Ihm wurde übel, als er die Leichen sah, zerfetzt und mit Blut überströmt. Doch wie er gehofft hatte, lagen dort wirklich 3D- Manöver. Schnell schnappte er sich ein Paar und legte es an. Er ließ ein wenig Gas ab, um ihre Funktionalität zu testen. Erleichtert seufzte er auf, das Gerät schien zu funktionieren. Mit einem letzten Blick zu seinen Kameraden lief er zurück zu seinem Pferd und machte sich erneut auf die Suche nach Jean. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)