On the Rise von Votani ================================================================================ X. Die Entscheidung. Eine Unterhaltung. Training. ------------------------------------------------- 28 Der Anblick der Sterne, die helle Flecke in der sonst so undurchdringlichen Finsternis darstellten, hatten stets eine beruhigende Wirkung auf Mal gehabt. Nur heute blieb diese innerliche Ruhe aus, die ihn für gewöhnlich binnen weniger Sekunden erfasste. Stattdessen lauerte eine bekannte Wut unter der Oberfläche, deren Ursprung Mal inzwischen ganz genau kannte. Er wollte nicht viel im Leben, nur etwas Freiheit und Unbefangenheit, vor allem aber dass man seine Mannschaft und ihn in Frieden ließ. Weder hatte er Interesse sich mit verärgerten Geschäftsmännern herumzuschlagen, noch das Universum vor dem Untergang zu retten. Sie hatten ihren Soll erfüllt und sämtliche Bewohner aller Planeten über den Ursprung der Reaver aufgeklärt und dabei Leben gelassen. Reichte das nicht aus? Scheinbar war er der einzige, der so dachte. Er hätte einfach nicht nach einem neuen Piloten suchen sollen, denn alles hatte mit Tom Paris begonnen. Seit sie ihn an Bord genommen hatten, hatte ihr Weg sich mit Boyd Crowder gekreuzt, der den Grund darstellte, weshalb sie ein paar sogenannte Slayer und einen Vampir an Bord hatten, weshalb sie überhaupt von dem bevorstehenden Untergang des Universums durch eine Horde Vampire wussten, die nun Jagd auf sie machten. Mal verschränkte die Arme vor dem Brustkorb, als er sich in dem Pilotenstuhl nach hinten lehnte. Er hatte Tom abgelöst, damit dieser für seine geprellten Rippen zu eine Routineuntersuchung in der Krankenstation vorbeischauen konnte. Mal selbst war zuvor dort gewesen, aber die Wunde an seinem Bein war bereits am Verheilen. Sie hatten bei dem Vampirangriff auf dem Transportschiff noch einmal Glück gehabt. Niemand war ernsthaft verletzt geworden, auch wenn das laut Buffy und Faith nur ein Vorgeschmack auf den Orden war, der es auf sie abgesehen hatte. Mal sollte sie einfach auf dem nächsten Planeten absetzen und ihrem Schicksal überlassen. Das war die beste Lösung, das wusste er. Allerdings löste das nicht alle ihre Probleme. „Sieht ganz so aus, als nehme der Ärger kein Ende. Mal wieder“, ertönte Zoes Stimme hinter ihm, tief und mit einem Hauch an trockener Ironie, die Mal ein freudloses Lächeln abrang. „Jayne denkt sich nichts dabei, aber Kunitz kennt kein Vergeben, wenn es Diebstähle betrifft“, entwich es Mal, obwohl er Zoe damit nichts erzählte, was sie nicht bereits wusste. Diese wanderte vom Eingang des Cockpits zu dem zweiten Pilotenstuhl hinüber und ließ sich dort nieder. Ein Blick aus den Augenwinkeln zeigte, dass eine Hand schützend auf ihrem Babybauch lag. Ihr schwarzes Haar war zu einem Zopf zusammengebunden und hing ihr über ihre rechte Schulter, länger als früher noch. Sie trug eine helle Bluse und die Kette, die sie schon seit dem Krieg getragen hatte, hatte Zuwachs in der Form einer weiteren mit Kreuzanhänger bekommen, die erst vor kurzem ihr Leben gerettet hatte und die Zoe seitdem sichtbar trug. „Wahrscheinlich hat er schon Kopfgeldjäger auf uns angesetzt und wir haben es nur noch nicht bemerkt“, ergänzte Zoe und sprach somit das aus, was Mal ohnehin im Kopf herumgeisterte. „Wie Boyd vermutlich“, sagte er und Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Drei verschiedene Parteien waren hinter ihnen her, von der Allianz, um die sie grundsätzlich einen Bogen machen mussten, gar nicht erst zu reden. Und sie konnten nicht ewig hier draußen herumfliegen, denn ihre Vorräte und ihr Treibstoff nährten sich dem Ende und Geld kam so auch nicht in die Kasse. „Inara hat mit den Slayern gesprochen“, erhob Zoe nach einer Weile erneut das Wort. „Sie sind bereit bei unserem nächsten Stopp von Bord zu gehen. Allerdings können sie nicht versprechen, dass die Vampire uns nicht trotzdem auflauern, weil sie denken, dass sie noch immer hier sind. Scheinbar braucht es eine Weile, um sich im Universum herumzusprechen.“ „Sie sollten an ihrem Informationsnetz arbeiten“, erwiderte Mal und Zoe stieß einen zustimmenden Laut. „Sir?“, fragte Zoe irgendwann und Mal wandte sich ihr zu. Ihre dunklen Augen legten sich mit Ruhe und einem Wissen auf ihn, der ihre Frage Lügen strafte. „Hast du schon eine Entscheidung getroffen?“ „Wie ich das sehe, gibt es da nicht viel zu entscheiden“, gestand Mal und ein harter Ton, den er nicht beabsichtigte, schlich sich in seine Stimme hinein. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er ihn bemerkte, als er bemerkte, dass seine Antwort noch vor Zoes Eintreten ins Cockpit festgestanden hatte. Er hatte nach einem Ausweg gesucht, nach einem anderen Weg, aber diesen gab es nicht. Sie standen mit dem Rücken zur Wand. Boyd, Kunitz und diese Vampire hatten ihn in die Ecke gedrängt und nun war es an Mal – an ihnen allen – sich wieder aus ihr hinauszuboxen. „Ich frage mich, wie viel Glück wir noch auf unserer Seite haben.“ „Ich habe gehört, dass man der eigene Schmied seines Glücks ist. Ein altes Sprichwort von der Erde. Laut Tom zumindest“, antwortete Zoe und Mals Mundwinkel zuckten in die Höhe. „Seine Liebe für alles, was die Erde und die Vergangenheit betrifft, ist schon ein wenig eigenartig. Oder bin ich der einzige, der so denkt?“ Zoes Augenbraue zuckte bei seinen Worten in die Höhe. „Ich hab gleich gesagt, dass ich ihn nicht mag, Captain.“ Ein belustigtes Schnauben suchte sich den Weg über Mals Lippen. „Ich hab von Tom das Gegenteil gehört. Angeblich sollst du ihm das Leben gerettet haben.“ „Gerüchte“, mutmaßte Zoe und Mal nickte, anstatt diese Unterhaltung fortzuführen. Tom Paris war ein Teil dieser Crew, ganz gleich seiner Fehler. Die hatten sie alle, da machte sich Mal nichts vor. Trotzdem war Tom ein guter Mann, der auf die Serenity passte und auch Zoe schien das so zu sehen, wenn sie sich die Mühe machte und sein Leben rettete. Vielleicht war sie auch einfach nur netter als er, wer konnte das schon mit Gewissheit sagen... „Ich schätze, es wird Zeit für ein Gespräch mit den anderen“, sagte Mal. „Das kann nicht schaden“, erwiderte Zoe, obwohl keiner von ihnen aufstand, sondern sie erneut schweigend nebeneinander saßen und das unendliche Weite des Alls durch die Frontscheiben der Serenity beobachteten. Erst nach einigen Minuten hievte Mal sich aus dem Pilotenstuhl und verließ das Cockpit. Er wartete nicht auf Zoe, aber er kannte ihre Antwort ohnehin bereits. Ob Mal es ihr nun anbieten oder er sie direkt darum bieten würde, Zoe würde keinen Fuß von der Serenity setzen und der Mannschaft den Rücken kehren, nicht einmal für ihr Baby oder vielleicht gerade wegen ihrem Baby nicht. Auch ohne darüber zu reden, wusste Mal, dass sie bereit war für eine Zukunft für das Kind, das Washs Blut in seinen Adern fließen hatte, zu kämpfen. Sein Weg führte ihn in den Gemeinschaftsraum, in dem er bereits aus der Ferne das Klappern von Konservendosen und Geschirr vernehmen konnte. Es war vermischt mit Stimmen, die durcheinander redeten, als sei das ein ganz gewöhnlicher Tag und als trachtete ihnen niemand nach dem Leben. Für einen Moment verweilte Mal in dem offenen Rahmen, der den Gang mit dem Gemeinschaftsraum verband, anstatt die Aufmerksamkeit auf sich und seine Neuigkeiten zu ziehen. Die Lichter waren gesenkt und tauchten den großen Raum in ein angenehm, warmes Halbdunkel. Tom, Kaylee und Inara deckten den Tisch, während Buffy und Simon den Inhalt der Konserven in die Kochtöpfe schütteten. Jayne saß mit Spike, Faith und Johnny am Tisch und spielte Karten, zusammen mit River, die unter Spikes Protesten neugierig über seine Schulter schaute. Worte wurden genauso einfach ausgetauscht wie Lächeln und kurze Armberührungen – und was Mal sah, war kein zusammengewürfelter Haufen Menschen, sondern eine zusammengewachsene Crew. Er sah sein Zuhause, das irgendwie zu dem Zuhause aller geworden war, unterschiedlich und fremd wie einige von ihnen waren. Dieser Erkenntnis konnte die Anspannung in Mals Schultern nicht lockern, festigte jedoch seinen Entschluss. Das hier – die Serenity und ihre Bewohner – waren ihm wichtiger als alles andere und das würde er nicht kampflos aufgeben. Dabei spielte es keine Rolle, wer oder was sich dachte es zerstören und ihm wegnehmen zu wollen. Trotz seiner Verletzung am Bein waren Mals Schritte fest, als er den Gemeinschaftsraum betrat und sich räusperte. Alle verstreuten Unterhaltungen und Witze fanden ein abruptes Ende, als hätten sie nur auf Mal gewartet. Die Sorglosigkeit war zerbrechlicher als Glas und lag nun in Scherben vor Mals Füßen. Sein Blick wanderte von einem zum anderen, von den Mitgliedern seiner Crew zu den Neuankömmlingen an Bord, die ihn mit ganz verschiedenen Ausdrücken anschauten. Etwas Erwartungsvolles lag in Buffys Blick, während Faith und Spike ihn herausfordernd ansahen. Johnny brachte ihm eine grimmige Geduld entgegen, die er so von dem älteren Mann nicht kannte, und Tom ließ sich gemütlich auf der Tischkante nieder. „Mal...“, begann Inara, doch Mal bat sie mit einem stummen Blick um Ruhe. „Ich habe mir lange unsere Situation durch den Kopf gehen lassen. Die Situationen von uns allen, um es besser auszudrücken“, sagte Mal, denn um diese kleine Rede kam er nicht herum. Er war immer noch der Captain dieses Schiffs, aber das machte ihn nicht wichtiger als die anderen. Es erlaubte ihn genauso wenig über die Köpfe seiner Crew zu entscheiden. „Nicht nur, dass wir uns scheinbar mit dem Ende des Universums durch einer Horde Vampire – so komisch wie das auch klingen mag - konfrontiert sehen, aber auch Boyd Crowder wird uns nicht in Ruhe lassen.“ Mals Augen blieben an Johnny hängen, der sein Kartenblatt beiseite gelegt hatte und sein Gesicht verzog. Das war Mal Zustimmung genug. „So wie ich das aus euren Informationen zusammensetzen kann“, fuhr Mal fort und wandte sich Buffy und Faith zu, „scheint Boyd mit dieser Initiative zusammenzuarbeiten. Das bedeutet also, dass es ihm nicht gefällt, dass wir mit seiner Ware einfach spurlos verschwunden sind und sie nicht bei den Koordinaten ankommt. Er wird uns Ärger machen. Das ist sein Spezialgebiet. Ganz genauso wie die Initiative, wenn sie Wind bekommt, dass da etwas in ihrem Deal mit Boyd schiefgegangen ist. Auch Kunitz können wir nicht unterschätzen. Der Mann ist nicht umsonst so berüchtigt auf jedem halbwegs zivilisierten Randplaneten. Man hintergeht ihn nicht.“ Jayne mied seinen Blick und studierte angestrengt seine Karten, als Mal zu ihm hinübersah. Die angefangene Packung mit Zigarren lag derweil noch immer in Mals Kajüte, obwohl er sie am liebsten mit der Luftschleuse bekannt gemacht hätte. Allerdings brachte das Vernichten von Beweismaterial ihm rein gar nichts. Allein für einen Verdacht des Diebstahls waren laut den Gerüchten bei Kunitz bereits die Köpfe gerollt. „Wir müssen also davon ausgehen, dass uns eine Menge Leute auf den Fersen sind. Wir haben uns Feinde gemacht. Nicht wenige und nicht schwache. Daher ist die einzige logische Entscheidung meinerseits, dass wir nicht darauf warten, dass man uns findet, sondern dass wir uns dem Feind stellen.“ Auf seine Worte hin herrschte drückendes Schweigen. Blicke wurden ausgetauscht. Inara berührte Kaylees Arm mit sanfter Geste und Tom legte die Stirn in Falten, eine stumme Frage auf den Lippen tragend. „Darum werden wir auf dem nächsten Planeten einen Stopp einlegen. Wir brauchen ohnehin neue Vorräte und Treibstoff. Das wird die letzte und einzige Gelegenheit für diejenigen sein, die entscheiden, sich meinem Plan nicht anzuschließen. Alle anderen werden mit Buffy, Faith und mir nach dieser merkwürdigen Sichel suchen gehen, um wenigstens eine Gefahr aus der Welt zu schaffen. Wird es gefährlich? Auf jeden Fall. Gefährlicher, als sich mit einer Reaver-Flotte und der Allianz konfrontiert zu sehen? Bin ich mir ziemlich sicher. Überlegt es euch gut. Wir werden den Planeten in dreizehn Stunden erreichen. Wer von Bord gehen möchte, sollte bis dahin fertig sein.“ Anstatt auf eine Reaktion zu warten, wandte sich Mal ab und marschierte davon, zurück zum Cockpit, Zoe ignorierend, die im Schatten des Gangs stand und diesen Monolog mitangehört hatte. 29 War sie verwirrt? Definitiv. Aber wirklich verübeln konnte man Buffy das wohl kaum. Immerhin erwachte man nicht jeden Tag aus einem künstlichen und äußerst kalten Schlaf auf einem Raumschiff voller herzensguter Spinner, die mehr als nur eine Schraube locker hatten. Anders konnte sie es beim besten Willen nicht erklären. Ihre Finger schlossen sich um das kalte Stahl des Geländers. Es war dasselbe Stahl, welches das gesamte Schiff zusammenhielt und dafür sorgte, dass sie nicht dem Vakuum zum Opfer fielen. Buffy konnte nicht behaupten, dass sie schon Fuß auf viele Raumschiff gesetzt hatte. Die ein oder zwei Transportflüge zu benachbarten Planeten von Sunnydale stellten die Ausnahme dar. Sie waren nötig gewesen, denn sie Suche nach der Sichel konnte nicht aufgeschoben werden. Ganz im Gegenteil, wenn sie sich nicht beeilten und die legendäre Waffe aufspürten, dann war nicht nur Sunnydale verloren, sondern gleich das gesamte Universum. Irgendeine kosmische Macht fand es offenbar unterhaltsam, all diese Verantwortung auf die Schultern eines – in ihrem Fall zweier – Slayer abzuladen, die von einem sarkastischen Vampir begleitet wurde, dessen Motive ihr immer noch recht schleierhaft waren. Buffy konnte sich wirklich kaum einkriegen vor Lachen! Obwohl... wahrscheinlich musste sie sich korrigieren, denn ihre Gruppe erhielt Zuwachs in der Form eines Raumschiffkapitäns und seiner zusammengewürfelten Crew, sollte sie sich nicht dafür entscheiden zuerst von Bord zu flüchten. Zugegeben, im Kampf gegen die Vampire hatten sie sich wacker geschlagen. Sie hatten überlebt, was man nicht von vielen Menschen behaupten konnte. Vielleicht waren sie doch zu mehr zu gebrauchen, als Buffy ihnen zutrauen wollte? Ihre Gedanken kamen jäh zu einem Ende, als Schritte hinter ihr auf dem Metall erklangen und im Lagerraum von den Wänden hallten. Buffy löste ihren Blick von dem Platz unten im Bauch der Serenity, wo noch immer die Kisten standen, die Tiefkühltruhen, die sie gefangen gehalten und ihnen kostbare Wochen geraubt hatten. Stattdessen sah sie über ihre Schulter hinweg zu dem Piloten, der im Gang hinter ihr aufgetaucht war und auf sie zukam. Doch er war nicht allein, wie ihre Sinne ihr schnell mitteilten. Weitere Schritte folgten und auch River, Inara, die zuckersüße Mechanikerin Kaylee, die von dem Arzt und dem miesepetrigen Jayne gefolgt war, gesellten sich zu ihnen. Faith schob sich an ihnen vorbei, die Mundwinkel zu einem belustigten Grinsen gehoben. „Rate mal, wer das Bekämpfen von Vampiren lernen will, B.“ Buffys Blick wanderte über die Anwesenden und ihre Augenbrauen zogen sich in Verwirrung zusammen. „Ähm... Alle?“ „Immerhin wäre es ziemlich unverantwortlich von uns, uns mitten ins Getümmel zu werfen und am Ende nur ein Klotz am Bein zu sein“, sagte Tom, der neben ihr am Geländer zum Stehen kam. Er bettete die Arme auf der Metallstange und lehnte sich trotz seiner Rippenprellung vorsichtig nach vorn. Ein charmantes – oder auch blendendes – Lächeln ruhte auf seinen Lippen. „Ich bin sicher, dass wir es bereuen werden“, räumte Simon ein, der zwischen Kaylee und seiner Schwester stand. Er hatte die Arme vor dem Oberkörper verschränkt und Sorge schwamm in seinen dunklen Augen. „Aber wenn das Universum zerstört wird, werden wir sowieso alle sterben. So wie ich das sehe, haben wir also kaum eine Wahl.“ „Was immer der Spinner-Doktor sagt“, brummte Jayne. Kaylee trat mit einem zaghaften Lächeln vor. „Bitte bring uns bei, wie wir uns am besten verteidigen können. Wir haben zwar keine Superkräfte wie du und Faith – oder River –, aber wir tun unser Bestes.“ „Unsere Mannschaft besteht aus Überlebenskünstlern, Kaylee“, sagte Inara, die der Mechanikerin einige Haarsträhnen hinter das Ohr strich. Sie strahlte eine Ruhe aus, die Buffy nur selten erlebt hatte und sie ein bisschen an Giles erinnerte. Buffy lächelte, bevor sie es bemerkte. Dabei war sie sich kaum mehr sicher gewesen, dass sie dazu überhaupt noch im Stande war. So viel war in den letzten Monaten geschehen. Sie war von Zuhause weg und hatte ihre Freunde seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr gesehen, nur um einer Legende hinterher zu jagen und sich mit Faith in die Haare zu bekommen, weil sie verschiedene Methoden hatten, um ihre Ziele zu erreichen. Nicht nur die Vampire waren ständig hinter ihnen her, sondern auch die Allianz. Nicht zu vergessen war diese merkwürdige Initiative, die annahm, sie könnte an ihnen herumexperimentieren. Am schlimmsten waren jedoch die Träume, die sie jede Nacht plagten und ihr ihren Tod durch den Master vorspielten. Waren es ihre Sorgen und Ängste, die sich manifestierten, oder eine Art Eingebung, eine Vision? „Buffy...“ Ihr Name wurde gesagt und Buffy schreckte in die Realität zurück. „Was?“ Tom berührte ihre nackte Schulter und die Berührung löste eine Gänsehaut aus. „Alles in Ordnung? Wir reden die ganze Zeit mit dir, aber du scheinst mit den Gedanken woanders zu sein.“ „Es ist nichts. Mir geht’s gut“, antwortet Buffy und entzog sich seinem Griff, als sie sich umdrehte, damit sie die gesamte Truppe ins Gesicht sehen konnte. Sie stemmte die Hände in die Hüften. „Okay. Ich werde euch trainieren“, verkündete sie und die Sanftheit wich aus ihrem Ton. „Aber erwartet nicht, dass ich es euch einfach mache oder euch sanft rannehme. Das werden die Vampire auch nicht tun. Sie werden eure Schwachpunkte ausnutzen, also wäre es gut, wenn ihr sie kennt und wisst, wie ihr das vermeidet. Faith wird mir helfen.“ Die braunhaarige Slayer ließ ihre Fingerknöchel knacken. „Wir werden sicher noch einiges an Spaß haben.“ „Gut, als erstes solltet ihr euch etwas Bequemes anziehen. Bewegungsfreiheit ist entscheidend. Wir treffen uns in zehn Minuten da unten.“ Buffy zeigte auf dem verlassenen Laderaum, der sich unter ihnen erstreckte, bevor sie ihre neuen Schüler entließ. Faith verweilte. „Sie haben mehr Mumm, als ich ihnen zugetraut habe. Ich frage mich, wie viele überleben werden, wenn es hart auf hart kommt. Wollen wir wetten, B?“ „Über so etwas macht man keine Scherze, Faith“, erwiderte Buffy. „Diese Leute setzen ihr Leben aufs Spiel, um uns zu helfen. Wo ist Spike? Er kann sich ruhig nützlich machen und einen Beitrag zu diesem Training leisten.“ „Denkst du, was ich denke?“ Faith grinste, aber wartete nicht auf Buffys Antwort. „Ich werde ihn holen.“ Erst in dem Moment, in dem Buffy wieder vollkommen allein war, wurde ihr bewusst, was das Ganze eben wirklich bedeutete. Sie gingen nicht von Bord. Sie alle hatten sich entschieden ihrem Captain und drei Fremden ins Ungewisse zu folgen. Ihre Worte an Faith entsprachen der Wahrheit. Sie setzten ungefragt ihr Leben für sie auf Spiel. Sie riskierten ihr Leben für das Universum, obwohl die Mehrheit aller Bewohner keine Ahnung hatte und es vielleicht auch nie haben würde. „Wo bist du diesmal?“, unterbrach dieselbe Person zum dritten Mal ihre Gedanken. Es war Tom, der Pilot, der – soweit Buffy gehört hatte – nur eine halbe Woche vor ihnen auf der Serenity gelandet war. Viel wusste sie nicht über den Mann mit den blonden Haaren, den bunten Hawaiishirts und dem charmanten Lächeln, welches meist an Kaylee gerichtet war. Seine bunten Hemden hatte er für ein enganliegendes T-Shirt auswechselt und seine Stoffhose für eine einfache Shorts. „Nirgendwo“, erwiderte sie und schüttelte den Kopf. „Ich... hab nur gerade gedacht, dass nicht viele Leute an Bord bleiben und sich uns anschließen würden. Andererseits erzählen wir grundsätzlich niemanden davon, dass wir eine sagenumwobene Sichel suchen, um einen übermächtigen Dämon zu töten, der von einem Vampirorden aus seinem Käfig befreit wird. Die meisten Leute würden uns wohl für verrückt erklären.“ „Vermutlich. Die Geschichte klingt auch eher nach einem Holoroman. Einem spannenden Holoroman, muss ich dazu sagen.“ Buffy hob eine Augenbraue. „Spannend?“ „Spannend mit einem herzzerreisenden Ende, in dem mindestens eine Person stirbt“, korrigierte sich Tom und eine Ernsthaftigkeit unterlag seinem Ton. War sie schon vorher da gewesen und Buffy hatte sie nur überhört? „So kann man es schon eher ausdrücken“, bestätigte Buffy und spazierte um Tom herum, um die Stufen hinunterzusteigen und die Kisten, die als ihre Gefängnisse fungiert hatten, mit übermenschlicher Kraft beiseite zu schieben und mehr Platz zum Trainieren zu kreieren. Toms Blick war Säure auf ihrer Haut, als er sie vom Treppengeländer dabei beobachtete, die Arbeit nur von den fernen Stimmen der restlichen Mannschaft begleitet, die lauter wurden und näher kamen. 30 Faith konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob sie die Augen verdrehen oder lachen wollte. Es war vermutlich eine Mischung aus beidem, als sie den mickrigen Haufen betrachtete, der sich in sportlicher Kleidung im Lagerraum zusammengefunden hatte. Eigentlich hatte es sie schon amüsiert, als der Pilot und die restliche Crew ihr im Gemeinschaftsraum aufgelauert hatten, um sie auf das Training anzusprechen. Die Guten wussten schon wirklich nicht, mit wem sie es zu tun hatten. Sie war keine Lehrerin. Sie hatte bessere Dinge zu tun, als ein paar Möchtegernvampirjägern das Kämpfen beizubringen. Am Ende würden sie ihnen doch nur im Weg sein, sobald es schwierig wurde. Sie waren keine Slayer und mit ihrem Können konnten sie einfach nicht mithalten. Wieso sie also hier stand und mitmachte, war selbst ihr ein Rätsel. Andererseits hatte sie wenigstens etwas zu lachen, wenn sie ihre Vorstellungen übertreffen und sich noch lächerlicher als ohnehin schon anstellen würden. Man konnte schließlich nie wissen – und für die kleine Mechanikerin und dem Arzt sah Faith eindeutig schwarz. „Also gut, ich brauche euch wohl nicht mehr erklären, was ein Vampir ist“, begann Buffy. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und ihr Blick wanderte bedeutungsschwer über die Mannschaft der Serenity. Ja, bei Buffy waren sie an der richtigen Adresse. Die gute Buffy war das Paradebeispiel aller Slayer, schlau, hübsch und von allen geliebt. Sie machte nie etwas falsch, weil sie perfekt war. Faith würde sich am liebsten übergeben. Oder ein Loch in die Außenhülle der Serenity schlagen, aber sie hatten eine Mission zu erfüllen. Sie mussten das Universum vor dem Untergang retten, weil irgendeine Macht es so entschieden hatte. Da sollte jemand Faith noch einmal etwas vom freien Willen erzählen… „Ihr wisst inzwischen was ein Vampir ist. Was ein Vampir anrichten kann“, erzählte Buffy weiter und spielte die Rolle der Trainerin mit einer Leichtigkeit, die Faith beinahe beineidet hätte, wenn es sie nicht so anekeln würde. „Vor allem aber wisst ihr, wie man ein Vampir tötet.“ Tom nickte, ein gelassenes Grinsen auf den Lippen tragend. „Etwas Spitzes. Mitten ins Herz, dann macht es Puff und das Problem hat sich erledigt.“ Selbst aus den Augenwinkeln heraus konnte Faith sehen wie Buffys Mundwinkel sich hoben. Faith hingegen verzog das Gesicht und verschränkte die Arme vor dem Brustkorb. Der Humor der beiden war sich ähnlich, furchtbar ähnlich sogar. Bemerkten sie das überhaupt? „Gibst du ihnen nun eine Kostprobe oder nicht, B? Dafür ist Spike doch hier, oder?“, lenkte Faith ein und deutete auf Spike, der halb auf den Treppen lag, die hinauf zum restlichen Schiff führten. „Was soll das heißen?“, meckerte dieser. „Seh ich etwa aus wie das Versuchskaninchen, an dem jeder seine Slayer-Fähigkeiten austesten kann?“ Er hatte die Beine ausgestreckt und übereinandergeschlagen, während er sich lässig mit einem Ellenbogen auf der Metallstufe abstützte und sie bei ihrem Tun beobachtete. Nun legte er den Kopf schief und hob eine feine Augenbraue, uninteressiert, leger und ach-so-cool. „Solange du diesen Ship im Kopf hast, bist du zu nix anderem zu gebrauchen, Spikilein“, erwiderte Faith mit einem Zucken der Schultern. Selbst auf Buffys Lippen erschien ein schmales Schmunzeln, als sie den Vampir mit einer Handgeste aufforderte sich zu erheben. „Komm schon, Spike.“ Mit einem schweren Seufzen kam dieser auf die Beine und bewegte sich mit schlürfenden Schritten auf Buffy zu, um mit ein paar Metern Abstand vor ihr stehen zu bleiben. Die anderen machten ihnen Platz und formten einen Kreis um die zwei Kämpfer, die kaum unterschiedlicher sein konnten. Ganz besonders, da sich einer von ihnen nicht einmal wehren konnte, ohne höllische Kopfschmerzen zu bekommen. Plötzlich war der gefährliche Vampir nur noch ein grimmiges Schoßhündchen, das bellen aber nicht beißen konnte, lachhaft. „Okay...“, begann Buffy und nahm eine Kampfstellung ein. Sie zog einen spitzen Pflock aus dem Hosenbund hinter ihrem Rücken, der aussah wie einer, den Jayne aus den Stuhlbeinen geschnitzt hatte. Im Moment waren die alles, was sie hatten, denn die Initiative war scheinbar davon ausgegangen, dass sie keinerlei Waffen in den Tiefkühltruhen brauchten. „Hey“, brummte Spike und hob die Hände in Abwehr. „Müssen wir mit dem Ding herumspielen? Ich bin sicher, dass sie auch so den Sinn hinter dieser Übung verstehen.“ Sein Blick glitt über die Mannschaft, als er nach Verständnis in den Gesichtern suchte. Kaylee hatte die Finger ihrer Hände ineinander verhakt und presste diese gegen ihre Brust und der Arzt hatte die Arme verschränkt. Auch die anderen zeigten gemischte Gefühle, nur nicht die merkwürdige Schwester von Simon, die einige Schritte nach vorn gesetzt hatte, als hielte es sie kaum noch an Ort und Stelle. Fast so, als juckte es ihr in den Fingern, sich selbst den Pflock anzueignen und den Übungskampf mit Spike auszutragen. Sie hatte Blut geleckt. Faith kannte diese Reaktion zu gut von sich selbst, als dass sie sie nicht wiedererkennen würde. River war ihr Name, wenn sich Faith recht erinnerte. Bisher hatte sie mit dem Mädchen nicht viel zu tun gehabt, doch sie strahlte etwas aus, das Faith nicht benennen konnte. Zudem hatte sie eine Unterhaltung zwischen Tom und Jayne mitbekommen und hatte gehört, wie River die Vampire auf dem anderen Schiff mit faszinierender Leichtigkeit niedergemäht hatte. Sie war die einzige an Bord, die Slayer-Potenzial hatte, obwohl kein weiterer Slayer existieren konnte. Zumindest war es unmöglich, solange Faith und Buffy am Leben waren – und so schnell wollte Faith daran eigentlich nichts ändern. „Meinetwegen“, gab Buffy zu und warf Faith den Pflock lapidar zu. „Passt genau auf“, widmete sie sich dann wieder den anderen, die sie beobachteten. „Es ist wichtig besonders auf die Reißzähne zu achten. Spike?“ Abermals ein Seufzen, ergebend, beinahe gelangweilt. „Fein.“ Spikes Gesicht begann sich zu verformen. Die Augenbrauen wichen hervorstehende Wölbungen, die sein Gesicht in eine hässliche Fratze verwandelten, während seine Zähne sich verlängerten, schärfer wurden und die Reißzähne bildeten, von denen Buffy sprach. Kaylee zog scharf die Luft ein und Simon löste die Verschränkung seiner Arme, um ihre Schulter stattdessen zu unsicher zu tätscheln. Und auch Jayne umschlang den Griff seines Waffe fester, seine Vera, nicht ganz sicher, ob er dem Vampir nicht doch gleich den Kopf wegpusten sollte. „Passt jetzt genau auf“, sagte Buffy. Im nächsten Moment überbrückte sie schnellen Schrittes den Abstand zu Spike, packte ihm am Kragen seines Mantels und trat ihm die Beine weg. Spike stieß ein Knurren aus, welches in einem schmerzvollen Schrei endete. Er griff sich an die Stirn, während er rückwärts fiel. Buffy ließ sich mitziehen und landete auf ihm, um ihm mit der Faust gegen die Brust zu boxen, dort wo sich sein nicht mehr schlagendes Herz befand. „Au!“, brummte Spike und sah an sich hinunter. „Tu nicht so, als ob das wehgetan hat“, antwortete Buffy mit einem Augenrollen, bevor sie den Blick hob und die anderen fixierte. „Das Wichtige ist, dass ihr nicht zögert. Ihr dürft dem Feind keine Zeit zum Handeln lassen. Ihr müsst den ersten Schritt machen. Ganz egal, was der Blutsauger sagt oder tut, ihr habt den Vorteil, wenn ihr zuerst handelt. Verstanden?“ Ein zögerliches Nicken seitens Kaylee, Simon, Jayne und Tom folgte. Rivers starrer Blick hing dagegen an dem von Buffy auf dem Boden gehaltenen Vampir, der wahrscheinlich insgeheim jede Minute davon genoss. Inara lehnte mit der Hüfte an dem Treppengeländer. Nicht einmal für diese Trainingsstunde hatte sie ihre feinen Kleider gegen etwas Beweglicheres eingetauscht. Scheinbar musste sie immer die Prinzessin spielen – oder sollte Faith sagen, die Companion. Mit so einem hübschen Gesicht und Körper machte man bestimmt ein kleines Vermögen... „Na gut, dann können wir ja jetzt mit dem richtigen Training anfangen“, erklärte Buffy, als sie sich bei Spike abstützend aufrichtete. „Kaylee und Simon, ihr bildet ein Trainingsteam. Jayne trainiert mit Faith und Tom...“ „Ich trainiere mit Spike“, lenkte River ein. Sie stand neben dem blonden Vampir, der sich aufgerichtet hatte. Wann genau sie sich bewegt hatte, war selbst Faith entfallen. River sah zu ihm hinunter und er schenkte ihr einen resignierten Blick. „Falls es dir nicht aufgefallen ist, ich kann mich nicht wehren, ohne dass mein Kopf förmlich explodiert, Püppchen.“ River schwieg und Buffy seufzte ergeben. „Du findest schon eine Möglichkeit, Spike...“ „Nicht, dass River tatsächlich trainieren muss, wie man Vampire in Staub verwandelt“, fügte Faith hinzu. „Ich frage mich, wie viel am Ende von Spike noch übrig sein wird.“ Mit einem hämischen Grinsen an Spike gewandt, ging Faith davon. „Tom, du trainierst mit Inara“, hörte sie Buffy sagen, doch Inara winkte ab. „Ich glaube, ich werde für eine Weile nur zuschauen.“ „Sieht so aus, als müsstest du mit mir trainieren, Buffy“, sagte Tom und Faith musste sich nicht umdrehen, um das Schmunzeln auf seinem Gesicht zu sehen. Stattdessen stellte sie sich vor Jayne auf, der nur widerwillig seine Vera auf der untersten Treppenstufe ablegte. Es war ohnehin ein lächerlicher Name für eine Waffe. „Bereit?“, fragte Faith. Sie streifte die Lederjacke ab und warf sie unwirsch beiseite, ehe sie sich die braunen Haare beiseite strich. Jaynes Blick folgte ihrer Bewegung. Trotz dem Abstands konnte sie die geweiteten Pupillen seiner braunen Augen sehen, erkennen, dass ihm gefiel, was er sah. Die Erkenntnis ließ sie grinsen. Er hatte keine Ahnung, auf was er sich bei ihr einließ, aber das war nicht Faiths Problem. „Pass auf, dass du dir nicht wehtust“, erwiderte Jayne und die Arroganz in seiner Stimme war erheiternd, da er sich wirklich nicht dem Ernst der Lage bewusst zu sein schien. Er war ein großkotziger Angeber, wie Faith sie schon oft in den Bars auf Sunnydale und auf anderen Planeten gesehen hatte. Im Gegensatz zu Buffy, die nie aus dem kleinen Nest herausgekommen war, hatte Faith schon so einiges von diesem Universum gesehen. Allerdings hatte sie nie den Platz gefunden, an dem sie gehörte. Sie hatte auch keine Familie und keine Freunde, denn sie war schon immer ein Einzelgänger gewesen. Ein bisschen so wie Jayne auch einer war, dessen war sich Faith durchaus bewusst. Sie konnte die Ähnlichkeit in dem bärtigen Mann erkennen, was sie gleichzeitig anekelte und faszinierte. „Das Gleiche könnte ich dir raten“, sagte sie und stieß ein Lachen aus. Sie beide nahmen eine Kampfstellung ein und traten um den anderen herum, während sie auf eine perfekte Gelegenheit für einen Angriff warteten. Doch sie waren zu ungeduldig, was eine weitere Eigenschaft war, die sie teilten. Gleichzeitig gingen sie aufeinander los. Jayne holte aus, doch Faith duckte sich unter dem Schlag hinweg. Sie trat ihm ein Bein weg, doch Jayne packte sie an den Schultern und stützte sich bei ihr ab. Ein Ächzen drang aus Faiths Kehle, als sie nach unten gedrückt wurde, doch sie befreite sich aus seinem Griff, indem sie ihm an den Unterarmen wegschlug. Sie packte eines seiner Handgelenke, drehte sich zur Seite und verdrehte Jayne im selben Atemzug den Arm. Ein Schrei entfuhr ihm und seine Beine knickten ein, als Faith im gegen den Rücken drückte. „Gibst du auf?“, fragte sie. Ein Lufteinziehen folgte, dann Schweigen. Faith bohrte ihr Knie in seinen Rücken und Jayne presste ein mit Zähnen zusammengebissenes „Ja“ hervor. „Das ging sogar schneller als erwartet“, erwiderte Faith, als sie von ihm abließ und davon marschierte. Bevor sie den schmalen Gang erreichte, der zu ihrem und Buffys vorläufiger Schlafstätte führte, schlangen sich jedoch zwei muskulöse Arme um ihren Körper. „Man sollte seinem Feind nie den Rücken zudrehen“, grummelte Jayne dicht an ihrem Ohr und sein Atem kitzelte ihre Haut. „Und offenbar nie Gnade zeigen“, stieß Faith aus. Sie versuchte sich zu befreien, doch ihre Arme blieben dicht an ihren Oberkörper gepresst, weshalb sie mit dem Bein ausholte und ihm rückwärts in den Schritt trat. Jaulend ließ Jayne von ihr ab und stürzte zu Boden, die Blicke der anderen auf sich ziehend. Faith richtete ihr Top und setzte grinsend ihren Weg fort. Das dürfte ihm eine Lehre sein, sie ein weiteres Mal zu unterschätzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)