sehen. verstehen. weitergehen. von karlach (— post.war drabbles) ================================================================================ Kapitel 1: Der Himmel über uns ------------------------------ Sie fliegt so hoch, dass sie die Wolken streifen kann, und viel, viel höher. Manchmal muss Ougi Kallen zurückpfeifen, sie daran erinnern, dass sie ein Leben auf festem Boden hat, eine Mutter die auf sie wartet und liebevolle Freunde, die sie mit weit offenen Armen empfangen haben. Hätte sie keine Anker auf dem festen Boden, sie würde weiter und weiter fliegen, denn endlich, endlich ist der Himmel frei. Wenn Kallen fliegt, fliegt sie für ihr Herz, nicht für den Krieg. Und wenn sie endlich wieder Erde unter ihren Füssen hat, dann erwartet sie Gino und lacht über ihre roten Wangen. Kapitel 2: Die Vergangenheit heute ---------------------------------- Manchmal erinnert sich Anya an Gesichter, Farben. Es gibt Bilder, die sind leicht und unbeschwert, voller Liebe und lachenden Gesichtern. Sie erfüllen sie mit einem warmen Gefühl, genau mitten in der Brust. Und dann gibt es andere, die lassen sie schweissgebadet aus dem Schlaf schrecken. Dann entfacht Jeremiah ein Feuer im Kamin und braut ihr Tee. Und dann sitzt er neben ihr und wartet, bis ihre Schultern nicht mehr beben, bis Anya nicht mehr weinen muss, weinen kann — um die tote Kaiserin, um ihre Kinder. Und manchmal, manchmal auch um den Piloten Lancelots mit den endlos traurigen, grünen Augen. Kapitel 3: Wie geht es dir? --------------------------- Und irgendwann wird aus Euphie Euphemia. Der Wechsel kommt überraschend und so fliessend und eines Tages erwacht er und fragte sich, wie es Euphemia wohl im Himmel geht. Es ist ein Luxus, den er sich normalerweise nicht erlauben kann — Zero hat Euphemia getötet. Er ist Zero, Zero ist er. Nach so vielen Jahren ist der Name Suzaku, sein Name, kaum mehr als eine Erinnerung, schwer von Schuld und blutverschmiert. Doch Euphemia, Euphie, der Gedanke an sie schmerzt auf eine bittersüsse Weise, die ihm die Last der Welt für einen Augenblick von den Schultern nimmt. Sag’, Euphemia, wie geht es dir? Kapitel 4: Namen ---------------- „Es ist gut, Guilford. Ich vergebe dir.“ Seine Stirn liegt in tiefen Falten und Cornelia muss fast lachen. „Ihr wart stets nur meine Prinzessin, Prinzessin“, widerspricht er etwas verzweifelt. Das Haar trägt er wieder zusammengebunden und es hat etwas tröstlich Vertrautes, ihn so zu sehen. Als sie nach seiner Hand greift, zuckt er zusammen, bevor er die Finger bestimmt um die ihren schliesst. Auch das ist neu, aber Guilford macht sich gut darin, ihre ehemalige Position als Prinzessin von Britannien zu vergessen. Nur mit ihrem Namen tut er sich noch schwer. „Es ist in Ordnung, Gilbert. Nimm dir die Zeit.“ Kapitel 5: Weltreisen --------------------- Sie machen eine Weltreise, um Tian-zi lachen zu sehen. Der Atlas liegt aufgeschlagen vor ihr, während sie mit rotem Filzstift alle möglichen Orte markiert. Xingke erkennt einige Namen, andere sind ihm ein vollkommenes Rätsel. Doch seine Kaiserin arbeitet unbeirrt vor sich hin, die Augen leuchtend vor Vorfreude. „In Paris werden wir uns aus der Botschaft schleichen müssen, um Versailles zu sehen“, überlegt sie laut und schaut zu ihm auf. Geduldig wartet sie sein Nicken ab, bevor sie sich wieder herunterbeugt, um ihre wilde Reiseroute weiter zu bearbeiten und Xingke lächelt schwach in sich hinein. Die Welt steht ihnen weit offen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)