When the rain begins to fall... von Takaya ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- When the rain begins to fall... von Jiroh ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Hi! Nach nun drei Jahren habe ich endlich beschlossen, dieser Fanfic endlich ein Ende zu setzen XD; Vieles hatte mich abgelenkt, sodass ich mich dieser einfach nicht mehr gewidmet hatte T.T Aber nun möchte ich sie endlich fertigstellen. Vielleicht gibt es da draußen noch welche, die evt. noch daran interessier sind, zu wissen, wie diese Story hier zu ende geht ^^ Also dann, viel Spaß für diejenigen, die diese Fanfic anfangen und möglicherweise neu beginnen zu lesen XD~ DISCLAIMER: Niemand, absolut niemand von diesen Charakteren gehört mir! T-T Außer die Randcharaktere, die ihr auch bald kennenlernen werdet. WARNING: Nur mal zur Info: Hier wird irgendwann noch Shonen Ai entstehen. Also an alle, die sich damit nicht gut verstehen, husch husch raus hier ;b PAIRING: Bin mal so doof und verrate es nicht. Wer's hier liest, wird schon von selbst darauf kommen XD. *~X POV~* -> aus der Sicht von X gesehen "blabla" 'denkdenk' kursiv <- Rückblenden ~~ Ortswechsel ~~ So, fertig mit dem Geplänkel, beginnen wir endlich XD -Prolog- Ein mit Licht erfüllter Raum. Zwei unterwürfige Gestalten traten ein und knieten vor jemandes Thron, dessen Gegenwart eine solche Anmut als auch eine gewisse innere Ruhe ausstrahlte. "Hey Jungs! Was geht ab?" Schock! 'Er... nennt uns... einfach Jungs! ER!', ging es durch ihre Köpfe, weil sie einfach nicht verstehen konnten, dass der Allmächtige... "Ach, hört auf Jungs! Lasst das Denken. Wir müssen darüber diskutieren, was für Aufgaben ihr erhalten werdet und welche Konsequenzen auf euch zukommen." Er räusperte sich bevor er mit seinen Unterweisungen anfing. "Zuerst Lee." Seine Augen richteten sich auf den Jungen mit den schwarzen mähneähnlichen Haaren. "Du wirst demnächst die Erlaubnis erteilt bekommen, die Erde zu besuchen, um dort den Wunsch dreier Kinder in deinem Alter zu erfüllen." Man konnte richtig das aufgehende Leuchten in Lees Augen beobachten, da einer seiner größten Wünsche wahr wurde. Sein Freund neben ihn warf ihm einen sich für ihn freuenden Blick zu, doch konnte er auch keinen neidischen vermeiden. "Gratulation, Lee.", flüsterte er, währenddessen ihr 'Boss' seinem besten Freund dessen Auftrag erklärte. Plötzlich richtete sich die feierliche Stimme an ihn: "Jetzt bist du an der Reihe, Rei Kon." Der Angesprochene hob seinen Kopf und sah in zwei ernstblickende Augen, fast schon... mitleidig. "Nun, Rei. Ich weiß nicht, ob du dieser Herausforderung gewachsen bist, weil es da einen Haken gibt, aber du bist nun mal der Beste in deinem Job." *~Rei's POV~* 'Worüber redet er?', fragte ich mich selbst, als ich die Sorge in seiner Stimme vernahm. Dann stand er unerwartet auf und schritt auf mich zu, wobei er eine Hand auf meine Schulter legte. "Hör zu, Rei. Dies wird einzig und allein von deinem Schicksal entschieden. Du entscheidest, was passieren wird, doch ich hoffe sehnlichst, dass diese Situation nie eintreffen wird." Er drückte unaufhörlich meine Schulter. Ich hörte Gottes Worten zu, obwohl es eher für mich erschien, als würde er in Rätseln sprechen. Aber dann gab er mir zu verstehen, aufzustehen und ihm in einen abgetrennten Raum zu folgen, wo Lee unser Gespräch nicht mithören konnte. Nach einer Weile öffnete die Tür sich wieder und unser Herr entließ Lee und mich, uns für die Reise auf die Erde vorzubereiten. Auf dem Weg überschwemmte Lee mich mit tausenden von Fragen, die ich zwar nicht immer beantworten konnte, aber immer mit einem Lächeln. Besonders eine ließ ich jedes Mal absichtlich aus, weil... ich kannte ihn schon seit meiner Geburt... er würde verdammt nochmal ausrasten! ... Oh, 'tschuldigung! Meinte es nicht so. Als ich meine Wohnung erreichte, packte ich alles, was ich benötigte, in meine Sporttasche ein und ließ ein letztes Mal meine Augen auf das Foto meiner Eltern schweifen. Dabei löste sich ein leiser Seufzer. Ach ja, der Herr gab uns auch Anweisungen, die wir befolgen sollten wie z.B. "Zeigt euch nicht in euren weißen Gewändern, weil die Erdlinge sonst denken werden, dass ihr Mitglied einer Sekte wärt" oder "Benutzt bloß nicht eure Flügel oder eure magischen Fähigkeiten, weil ihr dann nämlich gefangen genommen und anschließend analysiert werdet. Darunter fällt z.B. Sezieren oder sowas in der Art." Also... seine Meinung über die Menschheit war wirklich... ach, egal! Aber das Letzte...: "Ach ja! Und wenn ihr schon gerade dort seid, könnt ihr mir ne Kleinigkeit mitbringen! Ich liiiebe Sushi!" Als ich mir die Haare machte: "Er ist wirklich ein seltsamer alter Mann!" Unerwartet rollte Donner über meinem Haus. Ich zuckte sofort zusammen und entschuldigte mich inständig, hatte meine Hände dabei gefaltet. Doch eine Sache wollte mir nicht aus dem Kopf gehen: 'Was zum Teufel ist Sushi!?!?' Ein weiteres Krachen. "MIIAAAUUU!" ~~ Irgenwo anders ~~ *~Normal POV~* "Beweg' endlich deinen Arsch oder du kriegst gleich einen Tritt verpasst, das kann ich dir versprechen!" "Ja, ja alter Mann." "Nenn mich nicht so! Tu jetzt, was dir unser Sire befohlen hat, oder du wirst es bereuen, überhaupt am Leben zu sein!" Währenddessen der 'alte Mann' den nicht gerade interessierten blauhaarigen Dämon verließ, nahm dieser die notwendigsten Dinge und packte sie in einen Seesack. 'Hunde, die bellen, beißen nicht. Nur leere Drohungen.', ging es ihm durch den Kopf. Dieses Mal wollte sein Großvater nicht von ihm, ein paar Kreaturen zu töten oder zum Mittagessen ein paar Hundert Menschenseelen zu holen, nein, diesmal wollte er, dass er auf der Erde ein Beyblade Team führen und trainieren sollte, welches nur aus hoffnungslosen Idioten bestand, um dort Erfahrungen im Führen zu sammeln für seine spätere Zukunkt als 'Herr der Hölle'. Als er noch ein kleines Kind war, ging er öfters auf die Erde, wo er dort mit Geistern spielte, die noch ihrer Bestimmung nachgehen mussten, oder mit mysteriösen Gestalten, die nicht von der Gesellschaft akzeptiert wurden. Bis seine Eltern für immer verschwanden. Wegen dieser Erinnerungen wollte der Dämon seine Maske der Gefühllosigkeit ablegen, doch er konnte das nicht bringen. Stattdessen schnappte er sich seinen Sack und ging gelassen zum nächsten Ausgang seines Heimatortes. ------------ So, der Prolog fertig und neu bearbeitet -.-; Mann, Mann, wie hab ich damals nur geschrieben <.< Egal! Freu mich immer auf neue Kommentare oder Kommentatoren! Kapitel 1: Vergnügungspark -------------------------- Hi! Leider musste ich mein damaliges Kapitel mit dem Prolog löschen XD; Meine Kommentare! ;___; Aber was soll's! XD Und weiter geht's mit neu Updaten ò^ó DISCLAIMER: Niemand, absolut niemand von diesen Charakteren gehört miaaa!!! T-T Außer die Randcharaktere, die ihr auch bald kennenlernen werdet ^.~ WARNING: Nur mal zur Info: Hier wird irgendwann noch Shonen Ai entstehen. Also an alle, die sich damit nicht gut verstehen, husch husch raus hier ;b . PAIRING: Bin mal so doof und verrate es nicht. Wer's hier liest, wird schon von selbst darauf kommen XD. *~X POV~* -> aus der Sicht von X gesehen "blabla" 'denkdenk' kursiv <- Rückblenden ~~ Ortswechsel ~~ Erstes Kapitel -Vergnügungspark- Mitten in der Nacht. Eine mysteriöse Person schlich sich aus seinem Gemach auf die Terrasse des Hauses, immer wieder auf der Hut, ob jemand seinen Weg kreuzte. Als er sich sicher sein konnte, dass nichts geschehen würde, zog er sich sein dunkelblaues Shirt aus und ließ es auf den Boden fallen. Nur der Vollmond beobachtete ihn mit seiner schweigenden Anwesenheit. Die kühle Nachtbrise zerzauste seine rabenschwarzen Haare, welche er mit offen ausgestreckten Armen dankbar willkommen hieß. Mit einem leichten Schulterzucken erlöste er seine eingesperrten weißen Schwingen, wodurch ein paar einsame Federn sich im Atem des Windes verloren. "Puh! Das ist viel angenehmer!", seufzte der Tiger mit einem erleichterten Gesicht während er sich mit seinen Händen durch die undurchdringlichen Haare fuhr. "Es ist schon lange her als ich dies tat ohne irgendwelche Zuschauer um mich zu haben. Gott, wann werde ich je meine Ruhe finden?" Als Antwort zog ein rascher Luftzug wie ein Flüstern an seinem Ohr vorbei und er nickte zum Verständnis. Eine unscheinbare Feder wanderte in das Zimmer hinein, das er mit Kai zu teilen pflegte. Das leuchtende Objekt flog über Rei's Bett zu dem vom Team Captain und landete auf seiner Decke. Rei hatte nichts gegen Kennys Entscheidung in Sachen Zimmeraufteilung. Nun, Tyson konnte nicht mit Kai in eins, weil dieser weder Tysons schlafraubendes Schnarchen noch den Jungen selbst ausstehen konnte. Max war zu aktiv, so dass er ohne zu schlafen die ganze Nacht aufgeblieben wäre. Und Kenny brauchte einen Raum für sich selbst, um die Blades nachts zu überarbeiten. So blieb nur noch Rei übrig, mit dem Kai zumindest umgehen konnte. Nach Rei's Ausflug auf die Terrasse schlich er auf Zehenspitzen wieder hinein und stieg in sein Bett. "Ich wünschte, es könnte etwas einfacher sein.", sprach er leise zu sich selbst und schlief ein ohne auch nur zu bemerken, dass ein gewisser russischer Junge für einen kurzen Moment seine Augen öffnete. Der kommende Morgen war sehr lärmerfüllt, weil nebenan Max und Tyson unbedingt eine Kissenschlacht gegeneinander austragen mussten. Um fünf Uhr morgens. Das war wirklich selten, dass beide um diese Uhrzeit schon auf den Beinen waren. Rei grummelte leise vor sich hin und wollte gerade aufstehen, als ihn eine Stimme daran hinderte: "Lass es. Später werden sie ein Spezialtraining bekommen, für die Ruhestörung meines Schlafes." Der Chinese rümpfte die Nase, da er die Eitelkeit in Kais Tonfall nicht leiden konnte. "Hmpf." Er legte sich wieder zurück ins Bett und bedeckte seine Schultern. Für gewöhnlich war Kai einer der Ersten, die so früh aufstanden, aber dieses Mal wollte er ausschlafen. Er trainierte am Tag zuvor sehr hart und konnte deswegen immer noch seinen Muskelkater spüren. Nächstes Mal wird er es vielleicht nicht so übertreiben... Als er dabei war einzuschlafen, stieg ihm ein seltsamer Geruch in die Nase. Er stützte sich auf seine Ellbogen und entdeckte die weiße Feder auf seiner Decke. Ohne zu zögern nahm er sie und wog sie in seiner Hand hin und her. Es hatte wirklich einen merkwürdigen Duft, aber nicht unbekannt. Eher vertraut. Auf einmal erinnerte der Phönix sich wieder an ein Ereignis in seiner Kindheit. Ein Auto. Er saß in diesem Auto und beobachtete, wie die Bäume an ihnen vorbeiflogen. In der nächsten Sekunde streifte ein Windzug Kais Gesicht mit dem Geruch von Bienenwachs. Vor seinen Augen breitete sich ein goldenes Feld aus, das anscheinend kein Ende nahm. "Das ist Raps, mein Sohn.", hörte er eine männliche Stimme sprechen. Daraufhin war ein berstendes Krachen... Der Russe des Teams schüttelte seinen Kopf verwirrt und versteckte das glänzende Etwas unter seinem Kopfkissen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es jetzt 5.54 Uhr war. 'Okay, jetzt ist keine Zeit mehr zum Schlafen.', überlegte er beim Aufstehen. Rei wachte gegen 11 Uhr auf und wunderte sich, weshalb sich niemand die Mühe gemacht hatte, ihn aus dem Bett zu holen. Warum hat wenigstens Kai es nicht versucht? Er ist sein Zimmergenosse! "Hn, mir egal.", sagte er in den Raum hinein, mit einem Hauch von Missmut in der Stimme, und ging ins Badezimmer. Danach stieg er die Treppe runter zur Küche, wo alle auf ihren Plätzen saßen und ihr Frühstück zu sich nahmen. Oder sollte ich besser sagen verschlangen? Zumindest einer tat das jeden Morgen, jeden Mittag und jeden Abend. Und, wer war es? "Tyson!", konnte Rei vernehmen, wie wieder mal Kai beim menschlichen Bagger ausrastete. "Gott! Warum kannst du mich nicht in Ruhe essen lassen?", fragte der Drache schlechtgelaunt. Genau in dem Augenblick mischte sich der Chinese in dieses Gespräch ein. "Weil es niemanden gibt, der sich wie ein verrückt gewordener Rasenmäher benimmt und alles niedermacht, was auf den Tisch kommt.", beantwortete er Tysons Frage beim Eingießen seines Orangensaftes. "Hey! Das ist nicht fair! Ich bin nur hungrig!", schmollte besagtes Gartengerät. Alle bis auf Kai seufzten auf vor Unverständnis. Und jener Russe konnte nur ein "Idioten" verlauten. *~Max' POV~* Uweee, ich war so unglaublich glücklich!!! Wir würden in den Vergnügungspark gehen, mit Achterbahnen, verrückten Karussels uuuund... "Die Geisterbahn!", stimmte Tyson mit ein. Auch er war genau so aufgedreht wie ich und wir beide mussten unseren Enthusiasmus an den anderen auslassen. Sogar Rei konnte seine Vorfreude nicht verbergen. Die einzigen, die bis jetzt nicht wirklich ihre Mitteilnahme daran gezeigt hatten, waren Kai und Kenny. *~Normal POV~* "Könnt ihr nicht jemand anderes terrorisieren?", knurrte ihr Team Captain säuerlich die Kinder an. Es ging Kai auf die Nerven, dass zwei, in seinen Augen, Rotzbälger es nicht mal auf die Reihe kriegten, für nur eine Minute ruhig zu bleiben. Und ein Blick auf Kenny geworfen... dieser sah nicht besonders gut aus. "Jungs! Müssen wir unbedingt in diesen 'Vergnügungs'park gehen? Ich glaube, dass ist nicht so wirklich eine gute Idee." Das jüngste Teammitglied drehte seinen Kopf beschämt weg, um nicht den Blick der anderen ertragen zu müssen, welcher jetzt genau auf ihn gerichtet war. *~Tysons POV~* Oh Mann! Noch ein Spielverderber! Die einzigen vernünftigen Leute hier sind Rei und Max! Ich ging auf Kenny zu und ließ meine Hand auf seiner Schulter ruhen. Er wollte beinah bei dieser Berührung aufspringen, doch ich hielt ihn etwas heftig zurück. "Hey, beruhig dich Kenny! Du brauchst dich vor nichts zu fürchten. Versprochen!" Das Computergenie schien nicht gerade von meinen Worten überzeugt gewesen zu sein, so wie er mich misstrauisch ansah. Ich bin nicht wirklich jemand, der mit Worten gut umgehen konnte. Doch da platzierte sich Max neben mich, auf seinem Gesicht und groooßes Grinsen. Als ich ihn flüchtig neugierig aus dem Augenwinkel beobachtete, nahm ich seine Hand war, dessen Daumen nach oben zeigte. 'Was hat er jetzt vor?' Dies wurde gleich von ihm selbst beantwortet, indem er auf Kenny zutrat: "Würdest du uns begleiten, wenn ich den ganzen Tag an deiner Seite bliebe? Es würde mehr Spaß machen, wenn jeder mitkäme." Jetzt zierte ein sanftes Lächeln sein Gesicht, was ihn noch niedlicher aussehen ließ als zuvor. Ja genau, in meinen Augen war er wirklich niedlich! Aber nicht in der Hinsicht, wenn ihr wisst, was ich meine. Nicht, dass ich ihn liebte oder so etwas in der Richtung. Hey, guckt mich nicht *so* an! Da werd ich ja rot! Egal. Max ist auf alle Fälle die richtige Person, um jemanden aufzuheitern.... '...was bei Mr. Sklaventreiber sinnlos ist.' *~Normal POV~* Beide Kinder warteten gespannt auf die Antwort ihres Strategen, während Kai und Rei auf ihr Zimmer verschwanden, um sich fertig zu machen. Kennys versteckten Augen blieben am Boden haften. Seine Finger bewegten sich unruhig vor Nervösität, als ob ihm etwas auf dem Herzen lag. Unser Blondschopf nahm dann seine zitternden Hände und drückte sie leicht. "Was geht dir durch den Kopf?", fragte er ohne sich gleich aufzudrängen. "Nun ja...was ist, wenn ich brechen muss?" Diese Frage war für den Brunetten so peinlich, sie zu stellen. "Dann werde ich deinen Rücken sanft streicheln, bis es dir wieder besser geht.", meinte die Schildkröte einfach. "Und...was ist, wenn ich mich schwindlig fühle und meine Knie weich werden?" Seine Stimme unterstrich seine Unsicherheit. Wie auch immer, Max verlor kein bisschen sein Lächeln: "Dann werde ich dir unter die Arme greifen und dich zu einer Bank bringen, wo du dich beruhigen kannst." Tyson bewunderte ihn für seine Gelassenheit, weil er in jeder misslichen Lage rompt eine Antwort hatte. Er war richtig stolz darauf, einen Freund wie Max zu haben. Doch eine Sache störte ihn gewaltig: 'Könnte er bitte seine Hand wieder loslassen?!' *~Rei's POV~* Als ich mich fertig machte, ging ich wieder runter. Dabei hörte ich die lärmenden Stimmen von den dreien. Ich freute mich riesing auf den Vergnügungspark und konnte es kaum erwarten. Für mich ist es das erste Mal auf der Erde, an einem solchen Ort zu sein. Ich wollte in die Küche reingehen und gerade um die Ecke biegen, als ich kurz Tyson sah und abrupt wieder zurückschritt. 'Warum zittert er so? Weil ihm kalt ist? Nein...das kann's nicht sein.' Ich schaute vorsichtig zu ihm rüber, aber ich war nicht in der Lage zu beschreiben was sich da in seinen Augen widerspiegelte. Ich kam einfach nicht drauf. "Eifersucht.", kam es plötzlich hinter mir, was mich wie bekloppt aufschreien ließ und mich dazu veranlasste mich rumzudrehen, um Kai mit seinem gleichgülitgen Gesichtsausdruck zu erblicken. Die anderen hatten wohl aber nichts davon mitbekommen. Sein Blick durchforschte mich, als würde er in mich hineindringen und mich aushöhlen, rausfinden, ob ich vielleicht nicht von dieser Welt stammte! Ich fühlte mich unwohl in seiner Nähe. Auf meiner Stirn bildete sich ein kleiner Schweißtropfen, der dann an meiner Wange wie ein Regentropfen an der Fensterscheibe hinunterglitt. Diese momentane Atmosphäre war unerträglich. Wie wenn die Zeit stehengeblieben wär, obwohl erst ein paar Minuten vergangen waren. Doch als mir auffiel, dass ich ihn ununterbrochen anstarrte, zuckte ich kurz und wandte meinen Blick den Bodenfliesen. 'Was ist, wenn er es rausgefunden hat? Meine Mission ist gefährdet...!' Ich stillte meine Unruhe. Ich musste. In diesem Moment bewegte er sich auf mich zu und ging an mir vorbei mit dem Worten: "Deine Neugierde wird noch zu deinem Verhängnis." Er stampfte fast in die Küche rein, um den anderen Beine zu machen, ihre Sachen zu holen, so dass sie endlich zum Vergnügungspark aufbrechen konnten. Was waren seine genauen Worte? "Ich hab besseres zu tun als mich mit Versagern wie euch abzugeben." Man kann ihn wirklich als die verkörperte Eitelkeit bezeichnen! Manchmal fragte ich mich, warum er so unnahbar war... ~~ Zwei Stunden später ~~ *~Normal POV~* Nach vielen Albernheiten, Quatschen und Streitereien in ihrem Tourbus erreichten sie glücklicherweise den langersehnten Rummelplatz. Sogar die Sonne genoss diesen Tag. Tyson und Max waren außer sich vor Freude. Die schlimmsten Zappelphilippe, die ihr je gesehen habt. Wo immer sie waren, sie konnten nicht still bleiben bis sie jede Schaubude zu Gesicht bekommen haben. Darunter fielen Schießbuden, Glücks- und Lottospiele, Süßigkeitenstände... Sagte ich Süßigkeitenstände? Als sie es irgendwann, mit viel Zerren und Ziehen, schafften den Blondschopf von den besagten Objekten fernzuhalten, versuchten sie sich zu einigen, welches Gerät sie als erstes ausprobieren wollten. Natürlich sah ihr Eisblock von Anführer dies als nicht seine Angelegenheit. "Die Achterbahn ist das Beste! Fangen wir doch damit an!" Das war Tysons Vorschlag. "Na ja, ich bleib lieber auf der Erde, wenn du nichts dagegen hast." "Oh, ist schon okay, Kenny. Rei?" Der Dunkelhaarige nahm das gesamte Gerüst in Augenschein. Ein mulmiges Gefühl überkam ihm, was ihn dazu verleitete, dankend abzulehnen. "Sorry. Vielleicht später." So langsam platzte dem Jungen der Kragen wegen dieser Feigheit. "Und Max?" Er durchbohrte den unschuldigen Freund regelrecht, der leicht beklemmend lächeln musste. "Ummm..." Das war etwas schwierig für Max, besonders wenn man Höhenangst hatte wie er. Es fiel ihm erst wieder ein, als er sich vor diesem Monstrum von Achterbahn stellte. "Nun komm schon! Es wird dir Spaß machen!" Und so packte dieser Hitzkopf ohne Vorwarnung die Hand des verwunderten anderen und schleifte ihn auf die Plattform, von dort aus sie auf den nächsten Waggon warteten. "Aber! Tyson! Halt! Ich kann nicht!!!" "Kein aber! Natürlich kannst du! Das wird für dich das größte Spaßerlebnis aller Zeiten!" *~Max' POV~* 'Ich glaube nicht' war mein erster Gedanke, als ich schon mit Tyson in dieser bescheuerten Achterbahn saß und mich krampfhaft an dem Griff festhielt. Das ist so peinlich für jemanden in meiner Position... Der Waggon fing zu rollen an, immer höher. Ich verschloss meine Augen und betete, dass es sehr schnell vorbei sein sollte. Aber dann nahm ich eine Hand auf meiner Schulter wahr und schaute prekär auf, konnte kaum das Grinsen auf Tysons Lippen übersehen. "Entspann dich. Denk nicht, dass du fallen wirst. Stell dir vor, dass du überden Köpfen der Leute hier fliegst, die alle jetzt so klein sind wie Ameisen." 'Was...' Ich starrte ihn an als hätte er sich in einen Affen mit Baseballcap aufm Kopf verwandelt. Für eine Augenblick dachte ich er wüsste... Naaah, auf keinen Fall! Ich habe ihn noch nie so gesehen. So...fürsorglich. Egal, ich folgte seinem Rat und entspannte mich in meinem Sitz. Dabei vergaß ich, dass ich eigentlich nicht schwindelfrei bin. Und als ich mir nicht gerade bewusst war, was geschah, hatten wir schon die Spitze erreicht und sausten nun mit Karacho wieder runter. Ich schrie mir die Kehle aus dem Hals. Und... ich hatte Spaß! *~Normal POV~* Rei sah den beiden Teenagern zu, wie sie vergnüglich schrieen, wobei seine Augen sich wie ein Magnet auf sie fixierten. Er war glücklich zu sehen, wie ausgelassen sie waren. Keine Probleme lagen auf ihren Schultern... Plötzlich durchfuhr etwas ihn wie ein elektrischer Schlag, was ihn dazu antrieb, sich von den beiden abzuwenden und beunruhigt von einer Seite zur anderen zu schauen. Es war ein Signal für ihn, dass in den nächsten paar Minuten Gefahr zu erwarten war. Dabei bemerkte er nicht den seltsamen Blick von Kai, der ihn ununterbrochen ansah. Aus heiterem Himmel wurde die Luft mit Schreien erfüllt und viele Blicke wandten sich in dieselbe Richtung: Ein kleiner Junge war auf einem Kettenkarussel, dessen eine Kette sich löste, als ein Kettenglied abbrach, und nun der junge Passagier sich hilflos an der übriggebliebenen festklammerte. Der Besitzer des Karussels hielt ohne zu zögern das Gerät sofort an, doch wegen der noch anwesenden Zentrifugalkraft, welche an den Kräften des Kindes zehrte, konnte es sich nicht mehr halten und ließ noch im Flug los. Rei konnte nicht nur dastehen und nichts tun. Als hätte ihn etwas gestochen, sprintete er drauf los und fing den fliegenden Jungen in einem katzenähnlichen Sprung auf. Und Kai hatte alles gesehen. Der Phönix war nicht sehr interessiert an diesem Vergnügungspark. Seiner Meinung nach war es viel zu langweilig abgesehen von dem komischen Benehmen des Tigers vor einer kleinen Weile. Na ja, wenn man Babysitter fürs Team spielen muss. Auf einmal starrte er Rei an, wie jener zum Karussel rannte, und konnte kaum seinen Augen trauen, als jener zum Sprung ansetzte: zwei weiße Schwingen, die sich in voller Länge majestätisch ausbreiteten und einen flüchtigen Schatten über sein erstauntes Antlitz warfen. Außerdem war da wieder dieser unvergessliche Geruch in der Luft: Der Duft von Rapsblüten. Mit einem Zwinkern verschwand beides aber so schnell wie sie auch kamen. 'War das...real?' Der Engel in geheimer Mission fing mit Leichtigkeit das nicht sehr schwere Kind auf und blieb für ein paar Sekunden überm Boden in der Luft stehen, als ob er die Schwerkraft überwunden hätte. Die Mutter des Jungen kam angerannt und schloss ihren Sohn fest in ihre Arme, währenddessen sie Gott und seinen gesandten Engel tausendfach dankte. 'Hehe, wenn sie wüsste...' Rei trat ein wenig auf der Stelle, wobei der versuchte die stechenden Blicke zu ertragen. Er war doch keine Attraktion in einer Manege. Dann drehte er sich wieder zu seinen Freunden und ging zurück, als wäre nichts gewesen. Dort standen Max und Tyson, schon zurück von ihrer Achterbahnfahrt, die ihn jetzt lärmend attackierten. "REEEIIII!!!!!!!! Das war großartig! Du bist ein Held!" Beide Bladebreakers konnten sich nicht mehr halten, brabbelten drauf los und schmissen sich voller Bewunderung an ihren Teamkameraden. Auch Kenny war aufgeregt von diesem ganzen Spektakel. Nur Kai stand mit einem gewissen Abstand von ihnen entfernt ohne wenigstens einen misstrauischen Blick auf den Chinesen zu werfen. 'Wie kann jemand solche Fähigkeiten besitzen? Ich glaube, ich sollte dieser Sache nachgehen...' Später, nach mehreren Malen und ihren Überredungskünsten, konnten sie ihre 'Brillenschlange' dazu bringen, mit ihnen in die Geisterbahn zu gehen, indem sie Hunderte von Versprechungen machen mussten wie z.B. ihn zu einem Eis einzuladen usw. Sogar der Phönix erbarmte sich, stieg auf ihr Level und begleitete sein Team von Taugenichtsen. Er traute ihnen zu, dass sie irgendwas aushecken würden oder in Schwierigkeiten geraten könnten. Doch jetzt spielte der Mannschaftsclown den Boss: "Okay, Jungs! Es ist einfach billiger, wenn wir nur zwei Waggons nehmen!" "Dann ist es besser, wenn ich mit Kenny in einen Wagen steige", stellte Max fest und wandte sich an den Betroffenen, "Ich hab's dir versprochen." Daraufhin errötete der Brunette ein wenig, weil sich Max so nett um ihn kümmerte. Nun, das passte aber wieder Tyson nicht in den Kram, weswegen er reinplatzte: "Wohin immer Max geht, gehe ich auch!" Hier mal eine kleine Verbildlung, wie alle in etwa darauf reagierten: Max -> *OoO* Kenny -> ^^; Rei -> oO? Kai -> -_- "Hn." Da warf der Drache dem Tiger einen mitleidigen Blick zu: "Es tut mir so leid, Rei, dass du mit Sauertopf in einem Fahrzeug verbringen musst!" "Das hab ich gehört.", sprach 'Sauertopf' scharf mit zusammengebissenen Zähnen, während er ein Auge auf den dRei'sten Kerl behielt, ihn mit Todesblicken durchbohrte und sich dabei die perfekte Strafe für später durch den Kopf gehen ließ. "Tyson! Das macht mir nichts aus.", ging Rei mit einem aufrichtigen Lächeln dazwischen. "Lasst uns reingehen und Spaß haben!" Alle von ihnen stimmten mit ein und schlenderten zu dem Punkt, wo sie stehen bleiben mussten, um auf ein Gefährt zu warten. Kai hielt sich von dem ganzen Getue fern, aber ging hinter ihnen her. Na ja, er würde es niemals zugeben, aber er war nicht immer davon begeistert alleine zu sein. Wer würde es denn? Als schließlich ein leerer Wagen ankam, sprangen das Dreier-Pärchen hinein. Kenny wurde blass bei dem Gedanken, dass er in ein paar Sekunden in einen Tunnel fahren würde, wo nur schreckliche Gestalten lauerten, auch wenn sie nur aus Plastik und Draht bestanden. Im Gegensatz zu ihm konnten Tyson und Max es kaum erwarten, dass die Show bald mal anfing. Sie zappelten solange bis Kenny verrückt wurde und ein Machtwort sprach. Mit einem Ruck setzte sich dann der Wagen fort, um Platz für den nächsten zu machen, in dem Rei und Kai sich dann setzten. ~~ In der Geisterbahn ~~ *~Rei's POV~* Dieses Geisterhaus war nicht wirklich zum Fürchten, obwohl meine Freunde vor uns kRei'schten, als wenn es um ihr Leben ginge. Wenigstens dachte ich das bei Kennys Schreien. Die anderen klangen eher mehr wie Freudenschreie. Neben mir saß Kai still, bewegte sich nicht einmal bei den gruseligen Kreaturen, die aus jeder Ecke auftauchten, selbst über uns. Sie erschreckten mich zwar nicht, aber sie ließen mich immer wieder zusammenzucken, sobald sie aus ihren Verstecken heraussprangen. Ich schämte mich ein wenig neben ihm, doch... 'Zumindest bin ich nicht so gefühlskalt wie er.' "Das ist deine Meinung." 'Eh...? Was?!? Hat er etwa...?!?' Bevor ich meinen Gedanken zu ende denken konnte, passierte etwas, womit kaum einer gerechnet hatte... ~~ In einem Kontrollraum ~~ *~Normal POV~* Zwei Angestellte saßen an einem Pult und sahen fern, obwohl ihre Aufgabe darin bestand, auf die Passagiere der Waggons aufzupassen. Einer fragte seinen Kollegen ohne seinen Kopf von der Mattscheibe abzuwenden: "Hast du den zweiten Gang der Strecke versperrt? Du weißt doch, der, der so baufällig ist zur Zeit." "Ja, ja.", meinte der andere Mitarbeiter in einen desinteressierten Tonfall. ~~ Zurück zum Pärchen ~~ Etwas Komisches geschah Kai und Rei. Sie sahen wie das Gefährt ihrer Freunde in einen anderen Tunnel umbog als ihrer, denn mit einem deutlich hörbaren Klicken hatte sie das Umstellen der Weichen vernommen, so dass sie unerwartet nach rechts fuhren und einen anderen Weg einschlugen. Zuerst dachten sie, dass das zur Unterhaltung dazugehörte, doch als nichts kam, was sie das Fürchten lehren sollte, begannen sie, an ihrer Vermutung zu zweifeln. "Was ist hier nur los?", sprach der Langhaarige etwas besorgt seinen jetzigen Gedanken aus. "Keine Ahnung. Warten wir." Aber es war keine Zeit zum Warten, denn Rei spürte wieder dieses unangenehme Prickeln auf seiner Haut. Ohne weiteres schmiss er sich gegen Kai und schubste ihn aus dem Fahrzeug in den staubigen Boden. 'Dieser Duft...' "Kon, du Arsch! Was zum..." Der Phönix konnte nicht mehr seinen Satz fortsetzen, da ein ohrenbetäubender Lärm, welcher direkt auf den Waggon krachte, ihn unterbrach. Er sah ein Chaos aus Geröll und Eisenträgern, konnte für einen Moment nicht verstehen, was vor ein paar Sekunden passiert war. Wie wenn sein Verstand sich von selbst abgeschalten hätte. Er schüttelte seinen Kopf aus dieser Trance und stand sofort wieder auf, immer Ausschau haltend nach dem Chinesen. "KON!" Er war für seine Teamkameraden verantwortlich, der einzige Grund, warum er auf der Erde war: Um zu lernen wie man gewisse Dinge ernst nahm und wie man mit ihnen umging. Und nun war es an der Zeit zu handeln! Mit seinen dämonischen Fähigkeiten schob er die Deckenüberreste zur Seite, um klare Sicht sich zu verschaffen. Niemand war gerade in der Nähe, so dass es ihm möglich war, ungestört zu arbeiten. Plötzlich hörte er jemanden neben dem Wrack husten und eilte zum Dunkelhaarigen hin, der etwas benommen zu den Füßen eines Werwolfroboters lag. Glücklicherweise hatte Rei noch rechtzeitig seine Haut retten können, als er die Gefahr, die auf sie zukam, vernahm. Ansonsten wäre er jetzt ein plattgemachter Pfannkuchen. Der Anführer kniete sich zu ihm runter und tastete nach irgendwelchen Verletzungen oder gebrochenen Körperteilen. Eine klaffende Wunde zeigte sich an Rei's rechtem Arm. "Du bist verletzt.", stellte er einfach fest und wollte sich gerade seinen weißen Schal abbinden, als der Verletzte ihn mit einen Wink lächelnd davon abhielt. "Es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Morgen ist es bestimmt verschwunden." Mit diesen Worten wickelte er eins seiner Bänder am Handgelenk ab, verband sich selbst und zog es noch einmal mit den Zähnen fest. "Okay. Jetzt können wir zurückgehen. Die anderen machen sich sicherlich Sorgen, dass wir immer noch hier stecken." "Hn." Der Chinese kam wieder auf die Beine, doch er schwankte noch ein wenig, weshalb Kai ihn an seinem unverletzten Arm fest packte, damit er nicht wieder umkippte. Ein leichter Schimmer von Röte zeigte sich auf Rei's Wangen ohne dass er wusste, wieso. Gott sei Dank war es dunkel genug im Tunnel, sonst wäre seinem Captain seine Verlegenheit aufgefallen gewesen. ~~ Draußen ~~ "Jetzt mache ich mir aber wirklich Sorgen um die beiden." Max' Augen suchten das ganze Gelände um das Geisterhaus ab. "Oi, mach dir keine Gedanken, Max! Ich bin mir sicher, Eisblöckchen kann auf sich selbst aufpassen wie auch Rei. Vielleicht hat Eisblöckchen sich in die Hosen gemacht und versteckt sich nun in einer Ecke der Geisterbahn, weswegen Rei ihn suchen musste!" Tyson lachte schelmisch und stemmte beide Hände in die Seiten. "Dann hast du bestimmt nichts dagegen, wenn Eisblöckchen dich für dieses Kommentar später drei Stunden mehr trainieren lässt als normal.", kam wie aus dem Nichts eine Stimme hinter ihnen und alle drei drehten sich überrascht um, um ihre vermissten Kameraden zu erblicken. Kai sah ein wenig sauer aus, doch er lächelte immer noch heimtückisch. Tyson konnte kein "Oh, oh..." unterdrücken. "Genau. Noch nie davon gehört, dass man nicht hinterm Rücken eines anderen spricht? Egal. Gehen wir nach Hause." Der Russe wollte gerade aufbrechen, als ihn dieser Hitzkopf den Weg blockierte. "Was?" Mit Kai war nicht gerade gut Kirschen essen, nach der Tortur, die er durchgemacht hat. "Bevor wir gehen, fordere ich dich beim Schießstand heraus!" Tyson richtete kampfeslustig seinen Zeigefinger auf Kai. Dieser sah ihn stumm an, nichts in seinem Gesicht regte sich. Für solche Spielchen war er nun echt zu alt. Jedoch besaß er seinen Stolz, was er auch zeigte, als er ohne Kontra zu geben zum Schießstand voran ging. Mit dieser Entscheidung wanderten alle dorthin, wo Tyson sich ein Gewehr schnappte und dabei kommentierte: "Derjenige, der den besseren PRei's gewinnt, muss nicht den gesamten Haushalt für eine Woche übernehmen!" Weiterhin blieb der Grauhaarige still und nahm sich ebenfalls ein Schusswaffe. Beide hatten fünf Schüsse. Als erstes begann der Drache und schaffe zwei von fünf möglichen Treffern. Dafür hat er einen kleinen Teddybär gewonnen, den er dem Blondschopf schenkte. "Yeah! Jetzt versuch mal das zu schlagen!" "Hn" war das Einzige, was Kai verlauten ließ bevor er sein Gewehr nur mit einer Hand festhielt und fünfmal hintereinander schoß, ohne ein Ziel zu verfehlen. Alle kamen aus dem Staunen nicht heraus und ließen ihre Kinnlade nach unten sinken. "Wow junger Mann! Das kommt selten vor, dass jemand den HauptpRei's sich erschießt!", erzählte der Besitzer des Standes begeistert und überreichte Kai ein riesiges pinkes Plüschtier, welcher es mit einer gewissen Abscheu dieses Ungetüm betrachtete. "Was soll ich damit?", fragte er mehr sich selbst und wollte dieses widerwärtige Ding wegschmeißen. "Gib es mir." Alle Augen drehten sich zum grinsenden Tiger um. Etwas verwirrt wichen sich zurück. "Was? Schaut mich nicht so an! Ich hege nichts für solche 'süßen' Kuscheltiere!" Er schnappte sich dieses pinke 'Monster' aus Kais Händen und ging auf das nächste vorbeikommende kleine Mädchen zu, was ihm ins Auge fiel. Mit einem warmen Lächeln übergab er es ihr und war glücklich, zu sehen, wie die Kleine freudig lachte und sich von ihm herzlich verabschiedete. Zufrieden ging er zu seinen Teamkameraden zurück. "Jetzt können wir nach Hause gehen." ... Fortsetzung folgt A/N: Na, wie gefiel's euch? Hat ein paar Stunden gedauert, mein eigenes Werk zu übersetzen und zu korrigieren x.X "Deine Neugierde wird noch dein Verhängnis sein." Im Englischen passt's besser --" Da heißt es "Curiosity kills the cat" Aber auch gut, seid um Kommentare nicht verlegen! XD Kapitel 2: Tag des Regens ------------------------- A/N: *waves* Hi~~~! Es ist unglaublich, dass es wirklich Leutz gibt, die meine Story lesen und sogar mögen! Ich bin zutiefst ergriffen T-T ! Hoffentlich habe ich jetzt endlich alle möglichen Fehler ausgemerzt XD; Und Entschuldigung für die gewisse Ausdrucksweise ab und zu. Aber bevor die Story losgeht, erstmal meine Dankessagungen XD : @Hayan: *hält schon ma den Feuerlöscher bereit* ^^; Ich werde mir größte Mühe geben, euch mit meinem Geschreibsel zu erfreuen! @Kilya: Vielen Dank für deinen Kommi >< ! Ich beeil mich! @Jarva: Ich hoffe, dass sie für dich auch später noch sich interessant 'anhört' ^.~ @Virginie: Freut mich, dass sie dir gefällt! ^-^ Ich habe mich von einer anderen Fic inspirieren lassen, die es leider nur auf Englisch gibt und außerdem 36 Kapitel lang ist ^^" @Meeko-Chan: Hier, die Fortsetzung! Danke für's Lob! *blush* @Devil_SSJPan: Gern geschehen! Darfst dich bei sailormoonfan bedanken, der mich dazu gedrängt hat, sie nochmal in Deutsch zu schreiben. ^____^;;;; @Peruka: Sorry, aber im Englischen ist sie nicht sehr viel weiter als im Deutschen --" Sobald ich sie nämlich auf Englisch verfasst habe, übersetze ich sie gleich danach. Euch allen danke ich für die lieben Kommis! Falls jemand etwas später reinkam, auch danke!!! Jiroh: Kai, mach es! Kai: Nein. Jiroh: Rei, mach es! Rei: Nein. Jiroh: ;___; Will es irgendjemand für mich machen? Max: Ich! Jiroh besitzt uns nicht noch irgendetwas anderes, das Beyblade betrifft! Jiroh: Das war kawaii! Danke! Max: ^____________^ Jiroh: Okay, Kenny, mach die Warnung! Und keine Widerrede! Kenny: --; ... *OxO* Ähmmm... es wird irgendwann Sho...Shonen Ai geben. Also,wer das nicht ausstehen kann, verlasse bitte diese Fanfic. *errötet noch mehr* Jiroh: Dank dir, Herzchen! Jetzt ab zur Fic! Zweites Kapitel -Tag des Regens- Ein Tag wie jeder andere mit einer Ausnahme: Es war die ganze Zeit vollkommen bewölkt. Rei saß zur Mittagszeit auf dem Fensterbrett im Wohnzimmer und schaute raus. Sein Gesicht war genauso betrübt wie der bedeckte Himmel selbst. Er wusste, was dies bedeutete... Aber dann wurde ihm leichter, als er darüber nachdachte, und seufzte: "In der Hinsicht ist es..." Genau in diesem Moment kam Kai herein und erwischte den Tiger, wie er in seinen Gedanken versunken war, beachtete doch den Seufzer nicht. "Wo sind die anderen?", fragte der Captain kurz und bündig. Er verschwendete wirklich seine Worte nicht. Die Antwort war ein Schulterzucken. "Keine Ahnung. Ich denke, sie sind zum Einkaufszentrum gefahren, um dort neue Beybladeteile zu kaufen." Aber dies war unwichtig für den Phönix. Etwas anderes beschäftigte ihn: der Vorfall letztes Mal in der Geisterbahn. Er hatte nichts rausgefunden, was diesen ungewöhnlichen Fall geklärt hätte. Nach dem Rummelplatz beobachtete er Rei zuhause ohne irgendwie aufzufallen. Er verbrachte nämlich den Rest des Tages damit, ihn überallhin zu verfolgen, wo immer er auch ging (außer zur Toilette natürlich). Doch leider entdeckte er nichts Merkwürdiges oder Bemerkenswertes. Zuerst dachte er nämlich, dass Rei vielleicht auch ein Dämon war wie er, aber das kam nicht in Frage, ausgeschlossen. Warum? Schaut euch den Jungen an und sagt mir, er arbeitet für den Herrn der Unterwelt. Das ich nicht lache! Er war viel zu verweichlicht, um einer von ihnen zu sein, und noch dazu hätte er nicht mal ein kleines Insekt zur Strecke bringen können! Wenn er ein Dämon war, würde Kai mit Tyson den Tango tanzen! Dann fing der Himmel an, hell aufzublitzen. Daraufhin folgte ein grollender Donner. Über Rei's Haut breitete sich eine Gänsehaut aus und seine Aufregung kannte keine Grenzen. 'Bald wird es passieren', ging es ihm durch den Kopf, weswegen er vom Fensterbrett sprang und nach draußen eilte. 'Was geht nur in ihm vor?', fragte Kai sich selbst, wobei er langsam dem katzenhaften Jungen nachging. Er konnte sich nicht erklären, wieso er das tat, aber er hatte auch nichts dagegen. Da war er. Arme weit ausgebreitet und Augen geschlossen. So stand der Chinese da: wie jemand, der zu Gott betete und ihn mit ganzem Herzen empfing. Ein Lächeln zierte sein Gesicht und für einen Moment glaubte der Junge mit den schiefergrauen Haaren ein Paar weiße Objekte auf des Tigers Rücken zu sehen. Er rieb sich ein Auge voller Unglauben und auf den zweiten Blick verschwanden sie urplötzlich wieder, als hätten sie nie existiert. 'Warum sehe ich immer diese Flügel?! Werde ich jetzt verrückt oder was!?' Auf einmal goss warmer Regen über sie direkt ins Gesicht und wusch für einen Augenblick ihren Kummer fort. Es fühlte sich an wie eine angenehme Dusche mit der Ausnahme, dass man dabei auch noch die Verbindung von frischer Luft und frischem Grün einatmete, welches man nur bei einem Regenguss wahrnehmen konnte. "Ich hoffe, du wirst auch dein neues Leben mögen.", murmelte Rei unmerklich vor sich hin. Er merkte nicht, dass noch eine andere Person in seiner Nähe war, weswegen er sich sehr erschreckte, als er Kai erblickte, der ebenso im Regen stand. "Woah! Was...machst du denn hier?" Sein Blick haftete regelrecht an Kai. Gegen seinen Willen. "Ich wollte gerade dasselbe fragen." Der Russe sah ihn streng und durchdringlich an, doch er ließ sich nicht davon einschüchtern. Aber es war ihm zutiefst peinlich, in dieser komische Situation gesehen worden zu sein und er war nicht in der Lage, sich eine Ausrede einfallen zu lassen, so dass er wohl oder übel die Wahrheit erzählen musste. "Hehe, also...", er kratzte sich am Kopf, "Ich mag den Regen. Deswegen rannte ich nach draußen, um ihn willkommen zu heißen." Er lächelte verlegen. Niemand hatte gesagt, dass er die ganze Wahrheit erzählen musste. "Ich hab's gesehen." Kleine Pause. "Wie auch immer.", kommentierte er und ohne irgendetwas noch hinzuzufügen kehrte er Rei den Rücken zu und ging zurück ins Haus, während der andere immer noch im Regen dastand, seine Kleidung schon vor längerer Zeit mit Wasser vollgesogen. "Ich kann diesen Jungen nicht verstehen! Warum muss er sich immer benehmen wie ein A..." "REI!" 'Waaah! Tut mir leid! Tut mir leid! Ich wollte nicht so roh sein...', faltete der Angesprochene seine Hände um Vergebung, dass er beinahe etwas Schlechtes über Kai verlauten ließ, als er wieder seinen Namen rufen hörte. "REI! Beweg deinen Arsch hierher! Ich kann keinen kranken Blader im Wettkampf gebrauchen!" Ihr könnt euch vorstellen, wer gerade nach ihm schrie. Und als er bemerkte, wer die rufende Person war, schlurfte er mit einem säuerlichen Gesicht entlang zurück zum Haus. "Arschloch.", zischte er. Donner groll unverzüglich über ihm, gefolgt von einem gleißenden Blitz. "MIIAUU! Es tut mir leid! Es tut mir leid!", schrie er ängstlich, während er seinen Kopf schützend hielt. Er rannte so schnell wie er konnte hinein vorbei an Kai, welcher sein verwundertes Gesicht nicht im Moment verbergen konnte, und sofort direkt in ihr Schlafzimmer. Dort wechselte er seine nassen Klamotten, die an ihm klebten wie eine zweite Haut. "Nicht gerade angenehm.", stellte er seufzend fest. Nachdem er sich geschält hatte, nahm er einen Pullover und eine Hose, welche der Chinese eigentlich für seinen morgendlichen Lauf benutzte. Glücklicherweise wusch er beides nach jedem Training. Als er sich ein Handtuch aus dem Badezimmer holte und sich damit die Haare abrubbelte, verließ er wieder den Raum in Richtung Küche, wo seine Teamkameraden, die wieder anscheinend da waren, gerade das Mittagessen zubereiteten. Aber das war nicht so einfach, wenn Tyson es wieder sofort vertilgte, sobald es den Esstisch erreichte. Max verzweifelte fast an ihm, aber anstatt mehr zu kochen, legte er den Kochlöffel beiseite und fing an, mit seinem besten Freund zu schimpfen: "Tyson! Es reicht! Du kannst nicht den ganzen Tag nur essen und essen! Du erinnerst an ein Schwein und du wirst fett wie ein SCHWEIN! Glaubst du wirklich, du wirst im Beybladen erfolgreich sein, wenn du täglich einen ganzen Kühlschrank leerst?!" Keine Antwort. "TYSON! Hörst du mir überhaupt zu?! Du Alptraum aller Diätberater!!!" ... Uuuh, das war direkt! Sogar Kai hatte sich immer zurückgehalten, wenn er den Drachen anmeckerte. Alle Blicke waren jetzt auf den Blauhaarigen gerichtet, der aufgehört hatte zu essen und nun den Blondschopf etwas finster anschaute. "Max..." Plötzlich bekam die Schildkröte ein schlechtes Gewissen. 'Vielleicht habe ich ein wenig überreagiert...' "Max...was hast du gesagt? Ich konnte dir nicht zuhören, weil ich zu sehr mit Essen beschäftigt war." Stille Dann kippten alle der Reihe nach mental um. Ohne irgendeiner Ankündigung schneite Mr. Dickenson unerwarteterweise mit einem breiten Grinsen hinein, das sich von der einen Ecke seines Gesichts bis zur anderen erstreckte. "Guten Appetit, Jungs! Großartige Nachrichten!" "Brat pfür Nachfrischten?" Fragt nicht. "Nun, ich habe für euch einen Campingplatz für zwei Wochen gebucht, so dass ihr allein für euch selbst trainieren könnt." Max sprang von seinem Stuhl. "Whew! Das ist cool! Ich gehe meine Sachen packen!" Der Platz, wo der Blonde noch vor ein paar Sekunden saß, war nun leer. Auch Kenny, Rei und Kai waren auf dem Weg in ihre Zimmer. Nur Tyson schaufelte gemütlich sein Essen weiter. Ihr könnt euch verbildlichen, was als nächstes passierte. Eine gewisse Person konnte nicht genug Essen kriegen und für dies erhielt er die Strafe... Der Drache schmiss unbeholfen seine Besitztümer in seinen Koffer, stolperte die Treppen runter, brach sich fast das Genick und eilte in den Tourbus hinein. Er zog gewissermaßen Ärger an. Im hinteren Teil des Busses konnte man den grauhaarigen Team Captain vernehmen: "Ts, so ein Idiot." Max konnte nicht aufhören zu kichern, während Kenny Tyson in den Ohren lag wegen seines unkoordinierten Bewusstseins. Der Tiger konnte sich kein leises Lachen verkneifen, als er Tyson beobachtete, wie er mit Max schimpfte, dass er ihn in den Rücken gefallen war, aber er ließ es auch sogleich wieder sein. Rei war nicht in der Stimmung zum Lachen, so dass er eher der Landschaft seine Aufmerksamkeit schenkte. Es war immer noch bewölkt, alles erschien grau und trist, was den Chinesen dazu veranlasste, aufzuseufzen. 'Es ist wirklich traurig... Jemand weint wieder.' Nur er allein wusste, warum der heutige Tag nur mit Regen gefüllt war. Und nur er allein kannte die sowohl schöne als auch traurige Seite von ihm. Er verlor sich für eine Weile in seinen Gedanken, als ihm jemand einen leichten aber nicht schmerzlichen Schlag auf den Kopf versetzte und seinen Gedankengang unterbrach. Er wandte seinen Kopf nach oben und traf auf den Phönix mit seinem Ich-zeige-keine-Gefühle-Gesicht. "Wir sind da.", antwortete Kai nur und brach somit den Augenkontakt. "Okay.", nickte er und holte seine Sporttasche. Bald führte Mr. Dickenson sie zu ihrem Platz, wo sie ihre Zelte aufbauen konnten. "Nun Jungs," meinte der Chef von BBA, "Ich werde euch jetzt erneut verlassen und vertraue euch, dass ihr hart arbeiten werdet, damit ihr die Möglichkeit erringt, die White Tigers zu schlagen." Das Erwähnen der Gegner ließ den Tiger erzittern, das niemand aber bemerkte. 'Warum ausgerechnet Lee...' Er wollte nicht gegen seinen besten Freund antreten, obwohl er auch wusste, dass er keine andere Wahl hatte. 'Um rauszufinden, wo der Mensch für meine Mission sich befindet, muss ich das auf mich nehmen!' Später gab der Anführer jedem ein paar Anweisungen: "Mizuhara. Du gehst in den Wald und sammelst Äste und Zweige für das Lagerfeuer." "Aye, aye, Captain!", salutierte Max spielerisch und raste in das Meer von Bäumen davon. Die Sicht des Phönix' änderte sich und ging auf Kenny zu ohne dabei jegliche Strenge zu verlieren. "Du solltest einen geeigneten Platz für unsere Zelte finden." "Wird gemacht." Der Brünette ging auch fort, um seine Aufgabe zu erledigen, währenddessen der Drache ungeduldig auf seine wartete. "Und ich? Was krieg ich? Was krieg ich? fragte er nervös, war darauf gespannt, was ihm Eisblöckchen zuteilte. "Du, Kinomiya, fegst den Boden, wo unsere Zelte stehen werden und entfernst jeden einzelnen Kieselstein und größeres. Anschließend stellst du alle Zelte allein auf, während die anderen sich mit dem Abendessen beschäftigen." Die Augen des Drachen wurden groß. "HALLO?! Und was ist mit Rei?!? Wieso erteilst du ihm keine Anweisungen, anstatt mich mit allem zu überhäufen?!" Tyson war mehr als sauer auf die unfaire Aufteilung seines Anführers. Er hätte ihn am liebsten erwürgt, doch er behielt sein Vorhaben für sich. "Spiel nicht den Dummen, denn das bist du schon. Kon ist immer noch an seinem Arm verletzt." Als derjenige seinen Namen vernahm, schaute er auf und wunderte sich, warum Kai mir nichts dir nichts Rücksicht ohne irgendwelche Absichten auf ihn nahm. Hinzu kam, dass sich seine Wunde aufgrund seiner Engelskräfte wieder vollkommen regeneriert hatte. Nicht mal eine dünne Linie war mehr vorhanden. Und: Er wollte nicht bevorzugt werden, für was er nicht berechtigt war. Tyson untersuchte den Arm des Tigers und sah nichts. Keine Wunde oder Ähnliches, geschweige eine schützende Bandage. "Rei? Warst du verletzt?" Die Frage zog die Aufmerksamkeit des Russen auf seinen Teamkollegen, nur um rauszufinden, dass der klaffende Riss von gestern verschwunden war. Er konnte weder eine Narbe noch irgendein Anzeichen entdecken, als ob die Verletzung nie dagewesen wäre. 'Was zum...' Sein Inneres war jetzt heftig aufgewühlt, doch sein äußerer Schein so undurchdringlich wie ihr ihn seit der ersten Episode kennt. "Ja, das war ich." Rei's Blick ging zum Grauhaarigen rüber. "Wie ich es dir schon sagte, Kai, dieser kleine Kratzer würde am nächsten Tag nicht mehr da sein." Ein verschmitztes Lächeln zierte seine Lippen. Das war nicht wirklich gerade überzeugend für den stillen Jungen, aber er würde es fürs erste akzeptieren müssen. "Nun Kinomiya, geh und tu, was ich dir angeordnet habe!" "Und was ist mit Rei?" schmollte dieser zurück und betonte dies, indem er noch seine Arme vor seiner Brust verschränkte. "GEH!" Kai verlor seine Geduld durch die Inkompetenz des anderen, was zur Folge hatte, dass der Drache mindestens fünf Meter hochsprang und wie der geölte Blitz fortrannte, um Kenny zu assistieren. Jedoch sah man Tysons Gesicht an, dass auch in ihm sich nun eine Frage aufgeworfen hatte. *~Rei's POV~* Währenddessen sah ich ihn verblüfft an, als Kai meinen 'verwundeten' Arm packte und mich wie einen störrischen Esel von unserem Campingplatz zerrte, hinein ins Dickicht durchs Unterholz. "Ah! Kai! Wo gehen wir hin?!" Nichts. Er schleifte mich wortlos bis zu einer alten mächtig großen Eiche und blieb darunter stehen, sah sich noch einmal um, ob wir nicht verfolgt wurden. Dann fiel sein Blick auf mich und ich endeckte eine finstere Miene auf seinem Antlitz, als wäre er wegen etwas wütend gewesen. "Wie konntest du letztes Mal im Tunnel wissen, dass die Decke auf uns krachen würde?" Die Frage... kam überraschend und unerwartet. Nur aus diesem Grund brachte er mich mitten ins Nirgendwo?! Doch ich blieb ruhig und überlegte, was ich sagen sollte ohne dabei mein wahres Motiv zu offenbaren. 'Warum ist er so scharf darauf zu erfahren, wie ich dieses Ereignis voraussagen konnte? Nächstes Mal muss ich echt mehr auf meine Fähigkeiten aufpassen...' "Ein paar unnatürliche Geräusche machten mich darauf aufmerksam." 'Und bessere Ausreden einfallen lassen.' "Und warum habe ich nichts von alldem vernommen?" 'Oh Mann. Warum muss er mir solche bescheuerten Fragen stellen? Vielleicht hast du dir deine Ohren nicht gewaschen?!?' Den letzten sarkastischen Satz behielt ich für mich. "Woher soll ich das wissen? Durch mein Training in der Wildnis in China wurden meine Sinne verbessert, weswegen es mir wahrscheinlich deswegen früher auffiel als dir." "Hm." Das klang nicht gerade, als wäre er mit meiner Antwort zufrieden. "Egal. Geh zurück und hilf Tyson." ... Bitte WAS! Zuerst entführte er mich hierher und löcherte nach etwas, für das ich hätte Ärger kriegen können, wenn ich gelogen hätte, und dann behandelte er mich, als wäre ich sein gehorsames Schoßtier, was wohl nach seiner Pfeife tanzen sollte! Dachte der wirklich ich gehöre zu denen, die mal den Diener für jemanden spielen?! Plötzlich ging er weg, tiefer ins Gebüsch, und ließ mich allein. 'Uuuh, großartig! Muss er genau in diesem Augenblick den einsamen Wolf raushängen lassen?' Ich konnte diese Art von Charakter nicht ausstehen, die hochnäsig taten und gingen, als hätten sie einen Stock im Arsch. Glaubt ihr in echt, ich ginge zurück? N-E-I-N! 'Ich werde niemand anderes außer Gott dienen! Er glaubt wohl, er wäre Mr. Universum oder was! Er sollte gefälligst auch uns unter die Arme greifen und nicht nur Befehle geben! Und genau das werde ich jetzt ihm direkt ins Gesicht sagen!' Mir kochte die Galle, je mehr ich darüber nachdachte, wie er war. Dabei folgte ich seinen Spuren ohne mich nicht daran zu stören, in den schlammigen Grund zu stampfen. Meine Nackenhaare sträubten sich bei jedem Schritt, den ich tat, meine Hände ballten sich zu Fäuste und ich schimpfte vor mich leise hin, damit Gott mir nicht einen Blitz runterschickte. Auch dieses nervige Zwicken in meiner Magengegend ignorierte ich einfach. In kurzer Zeit erreichte ich Kai und sah ihn auf einem Abhang stehen, sein Rücken zu mir gekehrt. Ein kalter Luftzug zerrte an seinem weißen Schal und ließ ihn leise zur Seite wehen, während er selbst dastand und nichts tat außer runter ins Tal zu blicken. Der Himmel war immer noch von den Regenwolken besetzt, aber an einigen Stellen brach sich das Sonnenlicht durch die Massen und erleuchtete die Welt wieder. Es gab einen phänomenalen und überwältigenden Anblick wieder. Besonders die Kontur von Kai brachte den Kontrast von Hell und Dunkel zur Geltung. Als ich auf ihn näher zutrat, ein paar Meter von ihm entfernt, schnauzte er mich bloß an. "Hab ich dir nicht gesagt, du sollst zurückgehen." Normalerweise würde ich sowas nicht durchgehen lassen, besonders, wenn ich schon sauer auf diese Person war. Auch wenn ich eigentlich von ruhiger Natur bin. Doch meine heiße Wut wurde mit einem Mal weggewaschen, als wenn jemand einen Eimer eiskaltes Wasser über mich gekippt und mich von meinen negativen Gedanken befreit hätte. Nur wegen Kais einsamer Erscheinung. Warum sonderte er sich immer nur von uns ab... "Hast du. Und ich werde nicht allein zurückgehen, Kai. Komm mit." Er wollte sogleich protestieren, wenn ihn nicht ein Geräusch unterbrochen hätte und ihn kurz erfasste. Meine Augen suchten den Boden ab und fanden einen tiefen Riss kurz vor mir, der stetig größer wurde. Zum Glück sprach ich schneller als ich nachdenken konnte. "KAI! Verschwinde von dort! Es wird...!" Aber es war zu spät. *~Normal POV~* Alles ging sekundenschnell. Er schlitterte kurz, bevor der Teil der Klippe abbrach und er lautlos in die Tiefe stürzte. Rei stand wie gelähmt da, bestürzt über den nun leeren Platz, und wenn er sich nicht zusammengerissen hätte, wäre er noch ein Weilchen länger an diesen Punkt geblieben. "K..KAI!!!" Er schnellte zum Rand der Abhangs, ließ sich auf seine Knie fallen und sah zu seinem Teamkameraden runter, wie er reglos tiefer in die Schlucht segelte, mit dem Kopf voraus. Als wenn sein Körper jegliches Leben verloren hätte... 'Was soll ich tun? Was soll ich tun? WAS SOLL ICH TUN?!?' Rei bekam es mit der Panik zu tun und raufte sich verzweifelt die Haare. ... Fortsetzung folgt A/N: MUHAHAHAHA!!!! Endlich ein Cliffhanger!!! Was wird Rei tun? Wird er nur zusehen wie Kai in sein Verderben fällt? Vielleicht ja, vielleicht nein, ich weiß es nicht. *sieht Leser mit Tobsuchtsanfällen auf sich zukommen* *versteckt sich unter Decke* 'Hehe, natürlich weiß ich, was geschehen wird! MUHAHAHAHAHAHAHAHAHA!!!' Mögt ihr den Verlauf meiner Story? ^-^ Kommis, s'il vous plait :D Kapitel 3: Schwarz trifft weiß ------------------------------ A/N: Und weiter hochlad! X_x;; @Mosqito: *blush* Du liebst meine Fanfic? Tut mir leid, sie ist leider schon vergeben ^.~ Hmmm, kann Kai das oder nicht...lies selbst! @teenager-pan14: Danke für dein liebes Kommi XD @sailormoonfan: Schön, dass auch du meine Arbeit ein bisschen schätzt, obwohl du immer so gemeiiin bist >< *Arigatou-Fähnchen schwenk für alle anderen* Hab heute keine Lust für DISCLAIMER und WARNING, wisst schon selbst, was hier kommen soll. Nächstes Mal, okay? *chu* Drittes Kapitel -Schwarz trifft weiß- "K..KAI!!!" ... 'Was soll ich tun? Was soll ich tun? WAS SOLL ICH TUN?!?' Rei bekam's mit der Panik zu tun und raufte sich verzweifelt die Haare. Als Rei sich am Kopf berührte, kam er auf einmal zum Stillstand. Seine Haarsträhnen verbargen seine Augen und für einen Moment blieb er ruhig. Plötzlich traf er eine Entscheidung. "Gott... vergib mir." Und mit diesen Worten sprang er unerschüttert dem schieferhaarigen Jungen nach. Er versuchte, mit ihm auf gleicher Höhe zu fliegen, aber es war leichter gesagt als getan, weil er einen Vorsprung hatte, der schwer aufzuholen war. Jedoch nicht unmöglich. Der Tiger versteckte seinen Pferdeschwanz unter sein Shirt, damit er ihm nicht hinderlich wurde, presste seine Arme an seinen Körper, wodurch er keinen Luftwiderstand mehr besaß und nun von einer Sekunde auf die andere an Geschwindigkeit zunahm! Er zog mit Kai gleich, der anscheinend ohnmächtig war. Doch das stimmte nicht. Wie dieser mit geschlossenen Augen sich weiter nach unten treiben ließ, bemerkte Kai eine andere Präsenz in seiner Nähe und öffnete ein Auge, nur um dann sogleich vor Entrüstung das zweite aufzureißen. "KON! WAS...!" Das war zuviel für den Phönix. Sein Teamkamerad war wohl so verrückt zu glauben, sie spielten Superman oder was?! Aber bevor er etwas anderes rufen konnte, packte der Dunkelhaarige sein schwarzes Shirt und zog daran. Sein Pony verdeckte seine Augen, was Kai wundern ließ, warum der andere ausgerechnet in dieser Situation so still blieb. Rei zuckte einmal zusammen. Und plötzlich wölbte sich etwas auf dessen Schulter und da waren sie wieder: Diese weißen Flügel, die sich jetzt ausbreiteten und wie ein Fallschirm funktionierten, um die Fallgeschwindigkeit zu drosseln. Kai war sprachlos. Zum allerersten Mal fehlten ihm die Worte, weil er nicht wusste, was er sagen sollte. Für gewöhnlich war er eh kein sehr gesprächiger Mensch. Es war ein Verteidigungsmechanismus, seine Schwächen und seine wahre Identidät zu verbergen. Doch diesmal war es anders. Den himmlischen Bewohner anstarren war das einzige, was er gerade zu tun vermochte. Er hätte niemals gedacht, dass Rei ein Engel war. Er hätte nicht mal davon geträumt! Die Finger des Engels krallten sich fester in den Stoff von Kais Shirt, währenddessen er nach seinem Wohlbefinden fragte. Doch es war als hätte der Anführer der Bladebreakers seinen Gehörsinn verloren. In langsamen Abständen näherten sie sich dem Ende der Schlucht. Riesige Steine und Felsen lagen auf dem Grund verteilt soweit das Auge reichte. An einem freien Platz setzte er Kai behutsam ab, lockerte seinen Griff und landete direkt neben ihm. Er fühlte sich etwas schwindlig von dem nicht gerade gewohnten Flug, welcher sich angefühlt hatte, als hätte er ewig gedauert, obwohl er es nur ein paar Sekunden gewesen waren. Er zeigte dem anderen seinen Rücken. "Phew...", seufzte der Tiger. Das war für diesen Tag ein bisschen zuviel Aufregung. Rei traute sich nicht, seinen Captain anzusehen, bis er allmählich etwas Stechendes in seinem Rücken spürte, was ihn dazu veranließ, sich wieder umzudrehen. Kai behielt wie vorhin seinen Blick bei, was zur Folge hatte, dass Rei sich bewusst wurde, seinen Problemen sich vors Gesicht führen zu müssen. *~Rei's POV~* "Jetzt kennst du mein Geheimnis." Ich ging einen Schritt vor; mein Herz raste, als würde es sich einen Weg nach draußen schlagen wollen. Aber ich blieb gelassen und widerstand seinen unerforschten karmesinroten Augen, die nicht einmal einen meiner Gestiken loszulassen schienen. Eine davon war die Umwandlung meiner Flügel in eine kleinere Größe, damit ich mich besser bewegen konnte. Bei diesem Anlass verlor ich eine Feder, die direkt vor Kais Füßen flog. *~Kais POV~* Als ich mit meinen eigenen Augen sah, wie Rei seine Flügel befreite, war mein einziger Gedanke: 'Heilige Scheiße!' Es war auf eine Art und Weise für mich unbegreiflich, doch auch irgendwie klar. Nach dem kleinen Flug beobachtete ich ihn misstrauisch, wie er seine Flügel in die Kompaktversion schrumpfen ließ, wobei eine Feder seinen Weg bei mir wiederfand und nun zu meinen Füßen lag. Ich beugte mich runter und hob sie auf, wunderte mich wie so etwas kleines nur einen solchen unvergesslichen Geruch ausströmen konnte, den ich noch vor zwei Tagen in der Nacht, wo ich die andere auf meinem Bett fand, vernahm. Es war merkwürdig genug, dass sie am nächsten Tag nicht mehr aufzufinden war, obwohl ich sie doch vorsichtig unter mein Kopfkissen gelegt hatte. Jetzt hatte ich dieses Objekt wieder und führte es unter meine Nase, um den Duft von Bienenwachs tief einzuatmen. Bis zum Grunde meiner Seele. "Das warst du.", stellte ich einfach fest und sah ihn dabei an, was ihn wohl erschreckte, da ich wohl so aussah, als würde ich mich gleich auf ihn stürzen und auffressen. Als ich das erkannte, drehte ich meinen Kopf zur Seite. Trotzdem verriet mir sein Gesicht, das ihm etwas auf dem Herzen lag, eine Frage in seinem Kopf rumschwirrte, für das er den Mut nicht aufbringen konnte, sie zu stellen. "Was?" fragte ich genervt. *~Normal POV~* Der Chinese wusste nicht sich auszudrücken und stotterte die ganze Zeit. Es war so schwierig für ihn zu verstehen, warum der andere solche seltsamen Dinge sagte. Oder auch tat. Denn die Art, wie Kai mit Rei's Feder umging, war nun doch... wie soll man es sagen... schon nahezu anrüchig? "Was...meintest du mit 'Das warst du'?" Endlich war es raus. Auch wenn Rei schon etwas Angst vor Kai bekam aufgrund seiner obszönen Verhaltensweise. "Hn. Ich habe eine deiner Feder in der Nacht, wo du nach draußen auf die Terrasse gingst, gefunden. Ich wusste, dass sie nicht von einem Vogel stammen konnte, war aber nicht in der Lage, einzuschätzen, woher ihr Ursprung war. Jetzt ist alles klar." Und damit sah Kai Rei wieder durchdringender an, die Feder nachwievor zu seinem Gesicht geführt. Rei war nicht vorsichtig genug gewesen und hatte nun ein schlechtes Gewissen gegenüber Gott, dass er das Versprechen, ihr Geheimnis nicht zu offenbaren, gebrochen hatte. Nun konnte er es eh nicht mehr rückgängig machen. Doch sie mussten trotzdem aus der Schlucht raus. "Hmm, ich denke mal, ich muss dich tragen, wenn wir nicht den ganzen Weg nach oben klettern wollen. Außerdem ist es durch den Regen zu rutschig für diese Aktion." Rei konnte schon vorhersagen, dass das nicht einfach sein würde, weil Kai erstens ein wenig größer war als er selbst und zweitens er nicht gerade leicht wog, wie er es vorhin rausfand. Der Tiger hatte Angst, ihn fallen zu lassen. Er schritt ein wenig weg vom Phönix, der ihn interessiert hinterhersah, und fuhr sich mehrere Male durch sein dunkles Haar. 'Das ist nicht gut.' Doch als er über eine Lösung grübelte, hörte er ein flatterndes Geräusch hinter sich und drehte sich rasch um. Das war nun wirklich unfassbar! Der russische Junge stand still da in seiner natürlichen Haltung: Arme über seiner Brust verschränkt, kaltherziges Benehmen und ein Gesicht aus Stein. Aber eine Sache wurde hinzugefügt... "DU! DU...DU HAST AUCH FLÜGEL?!?" Rei war mehr als verblüfft beim Anblick dieser zwei schwarzen Objekte und zeigte entgeistert auf sie. Sie ähnelten seinen, waren aber mehr wie die einer Fledermaus. Die lederne Haut spannte sich wie die Nacht über den Tag und gaben dem Dämon in seiner Kaltblütigkeit Nachdruck. "Ich glaube, jetzt dürfte es kein Problem sein, den Rand des Abhangs zu erreichen.", meinte Kai knapp. Jedoch war er nicht auf die Reaktion des anderen vorbereitet. Er hätte alles erwartet: -dass Rei aufschrie vor Freude, weil er nicht allein war mit seinem Geheimnis -dass er sich vor seiner Erscheinung als Sohn der Hölle fürchtete -oder dass er dachte, dass das nur ein böser Traum war und er jede Minute aufwachen würde. Doch nichts von alldem passierte in der Art. Stattdessen ging der andere auf ihn zu, blieb vor ihm stehen und BAMM! ohrfeigte ihn hörbar, dass die Steinwände das hallende Echo oftmals zurückwarfen. Vögel kRei'schten und stiegen in den Himmel auf. Irgendwas Schweres lag in der Luft. Es war jenseits seines Verständnisses. 'Warum hat er das getan?!' Während er seine rotwerdende und pulsierende Wange spürte, sah er den wütenden Engel erstaunt an, dessen goldenen Orbitale für einen kurzen Augenblick einen Einblick auf seine bestürzte Seele gewährten. Wie in einem offenen Buch. Sie war auch... 'In Fetzen?' Etwas, was später näher betrachtet werden sollte. Dann fing Rei an wie verrückt ihn anzukeifen: "WIE KONNTEST DU NUR DAS TUN?! Weißt du überhaupt, was für Sorgen ich mir gemacht hab? NEIN! Dir hätte alles passieren können und du dachtest offensichtlich 'Oh, ich könnte spaßeshalber mal Selbstmord begehen oder zumindest so tun', so dass du deine Flügel oder deine magischen Fähigkeiten nicht gebrauchen musstest." Man konnte nicht den Sarkasmus aus seiner Stimme überhören. Er machte eine kleine Pause, um Luft zu holen. "Jetzt sag mir, WARUM, Kai, WARUM in Gottes Namen!?" Stille. Der Ausbruch des Chinesen war zu enorm, zu unglaublich. Es verschlug ihm absolut die Sprache. War das wirklich Rei..? Er konnte es nicht ändern, er musste den kleineren anstarren, der ihm noch böse Blicke zuwarf bis ein Donner ertönte und es wieder zu regnen begann, leise und auf eine Art erlösend. Als hätte jemand bei Rei einen Schalter umgelegt, schwang er von böse in traurig um, wandte seinen Rücken zu Kai und entfernte sich ein paar Meter von ihm weg. Seine Hände waren immer noch zu Fäusten geballt. "Tut..tut mir leid. Vergib mir. Du hattest bestimmt einen Grund." Dann blieb er still, bemerkte nicht, dass er zitterte. "Hm. Was auch immer, Kon, wir sollten zurückkehren. Die anderen, du weißt." Kalt wie immer und unfreundlich, doch da war auch ein gewisser Unterton zu hören, welcher wohl Rei deutlich machen sollte: 'Mach dir keine Gedanken über die Dinge, die es nicht wert sind'. Somit spannte er seine Dämonenflügel aus und erhob sich in die Lüfte. Rei befand sich noch auf dem Boden und versteckte sein Gesicht für einen Moment. Dann hob er seinen Kopf mit einer stummen Bitte an den Regen: 'Bitte, wasch meine Tränen fort.' Der Captain beobachtete ihn ohne dass ihm die Tränen auffielen, da der Regen es nicht erlaubte, dass ihr Engel entblößt würde. Als Rei seinen inneren Frieden wiederfand, setzte er auch seine Schwingen frei, stieg auf und flog unauffällig schnell an Kai vorbei, damit er nicht in seine Augen sehen konnte, die er hinter seinen Haarsträhnen versteckt hielt. Oben angekommen nahmen sie den schnellsten Weg zurück zum Lager. Niemand verlor ein Wort über den Vorfall, doch beide wussten, dass sie früher oder später in einem ruhigeren Augenblick miteinander reden mussten. ~~ Auf dem Campingplatz ~~ Glücklicherweise schaffte Tyson mit Max' Unterstützung, die drei einzigen Zelte, die ihnen zur Verfügung standen, aufzubauen, bevor der Regen den Boden berühren konnte. Nun saßen der Blondschopf und der Blauhaarige in ihrem Zelt und lauschten dem Regen, wie er auf ihrem Dach trommelte. Alle hatten sich darauf geeinigt, dass sie wieder dieselbe Aufteilung wie in ihren Zimmern machen werden, als sie in ihrem Tourbus auf dem Weg zum Lager waren. Nur Tyson konnte wiedermal nicht seinen Mund halten. "Hey, Rei! Warum überlegst du es dir nicht anders und teilst mit Kenny ein Zelt anstatt mit Sauertopf? Ich versteh einfach nicht, wie du nur freiwillig mit ihm verbleiben kannst! Es muss doch fürchterlich sein!" Kai hatte ihn für diesen Kommentar mit seinem Blick aufgespießt. Rei musste den Drachen hämisch angrinsen, während er eine Orange schälte. "Nun, Tyson, dafür gibt es drei Gründe: 1. Kenny selbst hat darauf bestanden, seinen eigenen Raum für seine Schreibarbeiten zu haben 2. ich würde dieses ständige Tippen auf seinem Laptop nicht für eine Minute aushalten können, besonders wenn er nachts arbeitet und 3. ...", er warf sich eine Orangenscheibe in den Mund, "...ich kann doch Kai nicht in seinem Bett alleine lassen, oder?" Er zeigte seinen unschuldigsten Blick beim Verzehr seines Obstes. "WAS!!!!!" Beide Jungs schrien unisono, glotzten ihn an wie Goldfische. Max, der neben Rei saß, spuckte seine gerade getrunkene Milch wieder aus und der Brünette hielt sogar in seiner Arbeit am Computer inne, um amüsiert aufzuschauen. Der Tiger brach sein kleines Frühstück ab, um eine Kamera aus dem Nichts hervorzuholen und hielt sie genau vor seinen verdutzten Teamkameraden. "HAB EUCH!" Und damit schoss er schnell ein Foto, stand auf von seinem Sitz und machte einen Abgang, wobei er mit seiner 'Tatwaffe' provozierend ihnen zuwinkte. "DU! Gib mir diesen Fotoapparat!", schimpfte der Phönix wütend und jagte hinter Rei her, gefolgt von Tyson. Er konnte ihn nicht unbestraft davonkommen lassen, dass er ihn fotografiert hatte, wo er bloßgestellt wurde. Und Tyson war nicht in besserer Stimmung, weil er von jemanden für dumm verkauft wurde. "Das ist nicht witzig, Rei!" "Oh doch! Und wie!" Er war zu flink, um von seinen nun verärgerten Freunden gefangen zu werden, doch er hatte erreicht, was er beabsichtigt hatte: Kais starre Front zu lockern. Er hat das versucht, um ihn aus der Ruhe zu bringen. Und natürlich, weil es lustig war. Max öffnete ihr Zelt, um nach Rei und Kai zu sehen, die immer noch nicht zurückgekommen waren, wieder mal. Wie damals im Geisterhaus. "Ich frage mich ehrlich, was sie die ganze Zeit nur treiben!" Erneut seufzte er auf. Und der Regen konnte auch nicht abgestellt werden. 'Sie sehen es nicht...' *~Tysons POV~* Da haben wir es! Er hatte es schon wieder gemacht! Vorhin, als er vom Holz sammeln zurückkehrte, hatte er auch geseufzt. In diesem Moment schwirrten mehrere Dinge in meinem Kopf wie 'Hat er Sorgen?', 'Soll ich ihn fragen?', 'Würde eine Umarmung helfen?' und so weiter. Aber nichts war wirklich passend oder gescheiter. Ich fühlte mich so gelähmt. So dumm... Aber ich war nicht der Typ, der aufgab! "Max! Wann werden wir endlich essen! Ich sterbe vor Hunger!", jammerte ich wie jedes Mal, weil ich wusste, dass es ihn zum Lachen brachte. Und bis jetzt änderte sich das nicht. "Wir werden mit dem Kochen anfangen, sobald Kai und Rei wieder aufgetaucht sind. Nicht früher!", schmunzelte er gut gelaunt und machte eine Geste nach draußen. "Wir sollten besser nach ihnen sehen. Je früher desto besser, wenn du nicht durch Hungertod zugrunde gehen willst." Das war Max, so wie ich ihn kannte und mochte! ... Shit! Ich hatte es schon wieder gesagt! Gott, was soll ich dagegen tun, damit ich mich nicht ständig blamierte... *~Normal POV~* Doch es war nicht mehr notwendig nach ihnen zu suchen, weil sie genau in dem Moment wieder auftauchten, nass aber nicht verkühlt. "REIII!!!" Die Schildkröte sprang auf und rannte schnurstracks aus dem Zelt in die Arme des Tigers. Dieser tätschelte den plötzlichen hyperaktiven Jungen auf dem Kopf, um ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen. "Wir haben dich vermisst! Dich auch natürlich, Kai!" Er traute sich nicht, seinen Captain zu umarmen, da er befürchtete, dass er vielleicht dann eine von Kais gnadenlosen Bestrafungen empfangen könnte aufgrund seines gebliebenen kindischen Verhaltens. Aber das war außerhalb dessen Interessengebietes. "Hn." Wieder zu Rei gewandt: "Zwei Minuten später und wir hätten nach euch gesucht!" Max war so überaus glücklich, dass die Vermissten sich wieder bei ihnen angefunden hatten, denn für kurze Zeit nagte eine böse Vorahnung an seinen Nerven. 'Für einen Moment dachte ich wirklich beide wären in Gefahr.' "Puh...", atmete Max erleichtert im Raum zwischen Rei's Schulter und Nacken aus, was den Chinesen kurz zusammenzucken ließ. "Max, das kitzelt!", kicherte er verhalten. ~~ In einem Zelt ~~ Tyson war mehr als aufgebracht: 'NEEIIIIN! Was tust du mir nur an, Max?!?' Dramatische Gestiken begleiteten seine Verzweiflung. Kenny, der ihn dabei von seinem Zelt beobachtete, musste bei seinem komischen Verrenkungen leise auflachen. "Tja, Ty, da musst du durch." ~~ Am Abend ~~ Endlich konnten sie mit dem Kochen anfangen, damit sie nicht mehr unter dem Geheul des blauhaarigen Bladers leiden mussten. "Ma~~~x! Wann krieg ich mein E~~~~~ssen?! Ich verhungere!!!" Er war immer noch sauer über die Art, wie Max sich gegenüber Rei verhielt, und versuchte vehement, die Aufmerksamkeit des Blondschopfs zu gewinnen. Mit Erfolg. "Sei nur etwas geduldiger, Tyson! Du bist nicht wirklich eine große Hilfe, wenn du die ganze Zeit um mich herum zappelst." "Was soll ich dann machen? Kann ich etwas für dich tun?" Ohne dass es ihm auffiel, betonte er das 'dich', während er neben ihn trat und über seine Schulter blickte. "Ummm..." Max errötete leicht. *~Kennys POV~* Es war lustig mitanzusehen, wie alle ihren Spaß hatten. Aber manchmal sollte ich besser auf sie aufpassen. Max und Tyson standen im Vordergrund, nicht wie Rei und Kai. Doch meine Augen waren auch auf unseren Anführer gerichtet, immer zurückhaltend und isoliert. 'Er ist der Komplizierteste von allen. Es wird ein hartes Stück Arbeit ihn unaufdringlich zu integrieren... Aber ich werde es schaffen!' ~~ Bei Nachteinbruch ~~ "Okay, Jungs! Zeit ins Bett zu gehen!" Ich deutete auf ihre Zelte, wobei Kai und Rei sich sofort fügten. "Aber Kenny! Wir sind noch nicht müde!" Oh Mann... 'Gott, wieso hast du zwei Kinder erschaffen namens Max und Tyson!' Ein schwacher Donner erklang über meinem Kopf. ... *~Normal POV*~ Nachdem Kenny die weinerlichen Bälger in ihre Behausungen kickte und sich danach in seine eigene begab, überfiel sie der Schlaf, so dass sie nicht mal für eine Minute die Augen offen halten konnten. Die Dunkelheit breitete sich aus wie ein Lauffeuer mit dem Mond in Begleitung. Viele Stimmen der Nacht wie das Zirpen der Grillen oder das Quaken der Frösche spielten als Begleitmusik zur ruhigen Atmosphäre, um einen in den Schlaf einzulullen. Wenn da nicht dieses impertinente schlechte spielende Orchester wäre, auch bekannt als Tysons Schnarchen. Aus dem Grund waren zwei Personen immer noch wach. "Wie kann Max das nur aushalten ohne dabei verrückt zu werden!", beklagte sich Rei mit einer nicht allzu lauten Stimme, drehte sich auf den Bauch und versteckte seinen Kopf unter sein Kopfkissen. "Sogar Kenny ist in der Lage, bei diesem 'Konzert' einzuschlafen!", kam es gedämpft. Nichts. Es schien so, als wäre der Eigenbrötler eingeschlafen, aber dem war nicht so. Das wusste Rei besser. Wenn du mit jemanden in einem Raum ein Weilchen verbracht hast, erfuhrst du einiges über den anderen u.a. auch Schlafgewohnheiten. Kai gehörte zu den Personen, die nur so taten als ob, damit erstens er in Ruhe gelassen wurde und zweitens er friedlich über Dinge nachdenken konnte. Aber der Chinese vermochte nicht seinen momentanen Gedanken für sich behalten, kam unter dem Kopfkissen hervor und legte seinen Kopf auf seine Arme. 'Ich weiß, dass du gerade nicht schläfst, Kai.' Die Gestalt neben ihm bewegte sich und 'hmpf'te genervt. "Was willst du, Kon?", fragte Kai mit rauer Stimme, dabei verschränkte seine Arme hinter seinem Kopf. "So, du kannst also wirklich Gedanken lesen.", stellte Rei ein bisschen besorgt fest, dass der andere möglicherweise seine Absicht entdeckt haben könnte. "Nur manchmal und ich schnappe nicht alles auf." Da fiel Rei ein Stein vom Herzen und er atmete befreit auf, drückte sein Kissen leicht. Jetzt hatte keine Befürchtungen mehr, dass er es ihm erklären müsse, welcher Grund ihn dazu bewegt hatte, auf die Erde zu kommen. "Jetzt sind wir ganz allein." Diese Aussage gab dem Engel den Anlass, sich nun doch Sorgen zu machen, und vermied es, zum Dämonen zu schielen. Er konnte sich schon denken, was Kai als nächstes sagen würde oder besser gesagt fragen. "Warum bist du auf der Erde?" 'Na toll! Jetzt, Gott, warum bin ich so naiv, jemanden zu helfen, indem ich meine Flügel einsetze und somit meine Identidät aufdecke... Aber... ich bereue nicht eine Sekunde davon.' Rei spürte immer noch diesen Blick auf sich, tat aber nichts anderes außer durch das offene Zelt zu sehen und ihren Campingplatz zu überblicken: die verloschene Feuerstelle, die Zelte der anderen, der stille Wald durchflutet mit Mondlicht. "Du hast meine Frage nicht beantwortet." Der Russe versuchte nicht zu streng oder zu grob zu klingen, weil er wusste, dass er nichts damit erreichen konnte, was er wollte. 'Was soll ich ihm nur erzählen... Ah! Nicht denken!' Verängstigt kniff Rei die Augen zusammen. "Mach dir keinen Kopf. Ich werde deinen Gedanken nicht lesen, wenn du es nicht wünscht." *~Rei's POV~* Bei dieser Aussage musste ich aufschauen und traf seine dunkelroten Augen dabei. So voller Geheimnisse, die niemand ausmachen konnte. Es erstaunte mich, sowas aus seinem Mund zu hören. Er lebte immer sehr zurückgezogen. Zwar stand er immer nur abseits von uns, gab aber auch Ratschläge, wenn wir Fehler machten. 'Insgeheim sorgt er sich um unser Wohlergehen, zeigt uns nur die kalte Schulter.' Ich habe nie darüber nachgedacht. Über ihn. Vielleicht weil ich zu sehr mit meinem eigenen 'Job' beschäftigt war. Wie auch immer, ich wusste, ich konnte ihm nicht die Wahrheit erzählen. Meine Bestimmung. Ich durfte es nicht. Aber ich durfte auch nicht lügen. Ihr wisst schon, wieso. Eine verzwickte Situation... "Also...", fing ich an. Meine Stimme versagte; ich wäre am liebsten weggelaufen. 'Das ist keine Lösung. Gott, wenn du mich jetzt hören kannst, bitte, tu etwas, damit ich vor dieser Aufdringlichkeit fliehen kann!' FSSS..TCHAK! "Was..." Meine Ohren zuckten, als sie etwas vernahmen. Es klang, als ob ein Seil gerissen wär. Auch Kai saß aufrecht und wollte aus dem Zelt kriechen, wenn ein Schrei ihn nicht aufgehalten hätte. *~Normal POV~* "WOOOAH! MAX! WAS IST PASSIERT?!?!!" Vor nur wenigen Minuten schlief der Drache friedich in seinem Schlafsack neben seinem Kumpel, träumte von einem riesigen Büffet, und das Nächste, was geschah, war, dass er fühlte, wie das Zeltdach auf sie fiel. Auch der Blondschopf wachte auf, wunderte sich und schnellte hoch, was nicht gerade klug war, weil das einzige, was er tun konnte, war sich selbst im Zelt zu verhaspeln. Tyson erging es nicht anders. Ein großes Knäuel wurde erschaffen. Dann tastete Max sich versuchend durch das Durcheinander, um den Ausgang zu finden. Plötzlich berührte er etwas Weiches. "Tyson, bist du das?" "Natürlich bin ich es! Und jetzt...", der Drache kam ins Stocken, "Könntest du vielleicht deine Hand von meinem Hintern nehmen?" . . . "Tyson! Max! Alles okay?", hörten beide Jungs Rei's Stimme. "Ich..ich..denke schon. Wir...wir kö..können nur nicht den W..Weg nach draußen finden." Das normalerweise überdrehte Kind war nun mehr als ruhig, sagen wir mal zurückhaltend. Nur wegen so einer kleinen Berührung. Als Rei und Kai ihnen da raushalfen, machten sie sich an die Arbeit, das Zelt wieder aufzubauen. Um drei Uhr morgens. Es war schon seltsam, dass 'Chef' immer noch schlief trotz des Lärms, der eine ganze Elefantenherde aufgeweckt hätte. Müde und ausgelaugt gingen der Phönix und sein Nachbar zu ihren Schlafsäcken in der Hoffnung, sie könnten endlich zu ihrem ersehnten Schlaf finden. Doch bevor Rei ins Land der Träume wanderte, betete er ein 'Vielen Dank' zu seinem 'Boss'. ~~ Irgendwo anders ~~ Eine Gestalt saß in seinem Thron, zusammengesunken als hätte sie alle Kraft dafür verloren. Seine Hände waren aus Verzweiflung aneinander gepresst, um das Zittern zu unterdrücken. "Rei... vergib mir." ... Fortsetzung folgt A/N: Endlich fertig! Das war nun echt 'ne schwere Geburt, dieses Kapitel. Und ich finde es grausam! >O< Ich hoffe nur, dass das später besser wird. Ihr könnt trotzdem gern euren Senf hierzu geben ^-^ Kapitel 4: Kleine Sünden ------------------------ A/N: Go! Go! Go! >_<; @Marie01: Freut mich! XD @hegiin: Bin ja schon weiter! ^^; Drängt mich doch nicht soooo! Vor allen anderen verbeuge ich mich zutiefst, dass sie meinen Schund lesen. ^-^; Aber solange es euch gefällt, schreib ich gerne daran weiter ^o^ Das meine Fanfic so beliebt wird, hätt' ich nicht gedacht. Vielleicht so ein oder zwei Commis, aber es sind schon 22! T^T Ich danke auch für eure Treue! ToT Jiroh: Menno, das ist so gemein T_T Max: Was ist so gemein? Tyson: Dass sie keinen von uns besitzt oder alles, was Takao Aoki, unserem Schöpfer, gehört. Jiroh: *seufz* ... ^______^ Max: Und warum grinst sie jetzt so? Tyson: Ano...weil sie aus allen von uns ein Yaoi Pärchen machen will --" und auch ein wenig OOC, hängt von den Situationen ab. Max: Ah...ja. *rotwerd* Jiroh: *schmeißt sie raus* Vergeudet meine kostbare Zeit nicht und geht gefälligst auf die imaginäre Bühne! Viertes Kapitel -Kleine Sünden- Eine Woche verstrich nach dem Vorfall in der Schlucht. Seit dem hatten Kai und Rei kein Wort darüber verloren und trainierten unentwegt für die Meisterschaft gegen die White Tigers. "Drigger! Tiger Claw Attack!" "Dragoon, Abwehr!" Jetzt gerade traten Rei und Tyson gegeneinander bis sie schwitzten. Heute war ein schwüler Tag, weil er direkt auf den regnerischen folgte. Die Luft war schwer zu atmen und jeder hatte nur noch einen Gedanken: einen Sprung in den See, der in der Nähe des Camps lag. Doch Kai befiehl, solange zu kämpfen, bis sie selbst ihre Grenzen übersteigerten, während er Max für ein Battle herausforderte. Kenny saß etwas abseits und machte sich Notizen auf seinem Laptop. *~Kennys POV~* Wenn das so weiter geht, können wir vielleicht sogar die Weltmeisterschaften erreichen! Ich bin wirklich stolz auf alle. Und sogar Kai hat sich ein bisschen verändert. Zwar benahm er sich nicht anders als sonst, aber er konnte an Stärke als Anführer sammeln. Bemerkenswert. Trotzalledem war ich nach einer Woche nicht dazu fähig gewesen, ihn als Freund in unsere Gemeinschaft zu gewinnen. Ich probierte mehrere Dinge wie sie ein paar Spiele spielen zu lassen, in denen sie mehr Kontakt zueinander bekommen sollten. 'Was Tyson wohl missfiel, weil Max da eher mit Rei in Berührung kam als er selbst.' Aber Kai lehnte alles ab, was ich vorschlug. Etwas musste sein Vertrauen in andere Menschen zerstört haben oder könnte es auch jemand gewesen sein... ich weiß es nicht. Wie konnte Gott mir nur so eine idiotische Aufgabe verpassen?! *~Normal POV~* Die Sonne stand an ihrem Höchstpunkt und schien gnadenlos auf die vier Blader. Bis auf Kenny, welcher auf einer Bank abseits vom Spielfeld im Schatten saß. Bevor man sich versah gewann Kai sein Match gegen Max durch geschickte Manöver und schritt nun zu den anderen zwei Bladebreakers, die immer noch damit beschäftigt waren, den Blade des anderen aus dem Ring zu kicken. Etwas fiel ihm ins Auge, als sein Blick zum Tiger wanderte. Rei zuckte alle zwei Minuten und konzentrierte sich nicht vollkommen auf seine Bewegungen. Ein undefinierter Schmerz quälte ihn auf seinem Rücken, nicht sehr schlimm, aber immer beständig und belastete ihn so. Für eine Sekunde krümmte er sich deswegen krampfhaft. 'Warum kann ich das nicht loswerden?' Er musste sich mehr zusammenreißen, damit niemand ihn in seiner jetzigen Lage so sah. So schwach... "Stoppt dieses Battle! Das beleidigt ja mein Auge, zu sehen, dass ihr nichts dazugelernt habt!", schrie der Russe die beiden Jungs an, was zur Folge hatte, dass ihre Blades sofort in der Arena anhielten und auf Rei's und Tysons Gesicht nur Staunen vorzufinden war. Der Drache war extrem sauer wegen diesem Reinruf. "Was willst du, Sauertopf? Wir haben uns in den letzten Tagen wirklich verbessert und das einzige, was du tun kannst, ist uns Tag und Nacht lang schuften zu lassen! Jetzt könntest du ruhig mal runterkommen und uns eine Pause gönnen wie z.B. im See schwimmen zu gehen! Es würde dir schon nicht wehtun!" Während er seinem Captain seine Meinung vortrug, verringerte sich mit jedem Wort sein Ärger. Er sprach allen echt aus der Seele, stand mit beiden Armen auf seine Seiten gestützt da und wartete auf eine Antwort. Die anderen achteten darauf, dass Tyson nicht Mr. Ich-strebe-nach-Perfektion strangulierte. Manchmal kann er auch durchgreifend sein, wenn er's will. "Ts, mir egal. Tu, was du nicht lassen kannst, aber komm dann später nicht heulend zu mir, weil du ein Match verloren hast." Wie eine Bombe schlug die Freude bei allen ein, insbesondere natürlich bei Tyson und Max, die sich am liebsten sofort ihrer Kleider entledigt hätten, wären sie nicht von Kais stechenden Blick aufgehalten worden. Sehr lustig. Aber nicht nur sie waren glücklich, auch Rei und Kenny freuten sich auf das eisigkalte Wasser, das über ihre Haut prickeln würde. Ein Auge auf den Tiger geworfen zeigte einem, wie sein Gesicht sich allmählich entspannte. 'Ich hoffe, das Wasser wird dies ein wenig erleichtern...' ~~ Eine halbe Stunde später am See ~~ Jeder trug Boxershorts zum Schwimmen und konnte es kaum abwarten, ins kühle Nass zu springen, wenn Kenny nicht so tun würde, als würde es beißen. "Jungs, ich denke, ihr solltet nicht mit mir rechnen", klang seine Stimme verschüchtert, "Vielleicht ist das Wasser zu kalt und ihr kennt mich doch. Ich bin einer der Schnellsten, der eine Erkältung kriegt!" Er kratzte sich unsicher am Kopf und ging ein paar Schritte zurück. "Kenny..." Ein hämisch guckender Max stand urplötzlich hinter der Brillenschlange und tappte ihm auf die Schulter. Dieser fuhr zusammen und sah zu seinem Kameraden hoch. "Du wirst nirgendwohin gehen." Oh oh... Im nächstem Moment wurde der Brünette von Tyson auf der linken und Max auf der rechten Seite eingehakt und hatte somit keine Chance mehr zu fliehen. Und es hätte nicht schlimmer werden können, da wurde er glatt hineingeworfen, gefolgt von diesen verrückten Kindern. Wie eine Leiche trieb er geschockt auf der Wasseroberfläche. Rei, der sie dabei beobachtete, amüsierte sich köstlich und glitt ruhig ins Wasser, ließ sich von den angenehmen Wellen treiben. Doch dabei wollte der Schmerz, dieser Druck, nicht verschwinden und er konnte es nicht zulassen, dass die anderen ihn in dieser Haltung so sahen, weshalb er sich dazu entschloss, unter Wasser zu verschwinden in der Hoffnung, dass keiner seine Abwesenheit bemerkte. Er schwamm so lange, bis er sich sicher sein konnte, dass er nicht mehr in ihrem Blickfeld war. Dann tauchte er an einer seichten Stelle auf, wo ein Feld aus grünem Schilf sich vor ihm erstreckte und das leise Plätschern des Sees zu hören war. Er sah sich noch einmal um, aber er entdeckte keinen von seinen Freunden. Nur ein paar Vögel schwirrten über ihn und der Wind wehte verspielt um ihn herum, als wollte es ihn aufheitern. Vorsichtig fasste er sich an die Schulter, was sich aber als Fehler herausstellte, denn es verursachte nur diese Verspannung wieder, ließ ihn seine Augen vor Schmerz zukneifen. "Ow...", winselte er kaum hörbar. Nach dem fast Unfall hatte er überhaupt nichts gespürt. Es wurde erst im Laufe der Tage schlimmer, so dass er nicht mehr auf dem Rücken schlafen konnte. Manchmal wurde es auch besser, doch das hielt nicht für lange. Und die anderen mussten es nicht wissen, weil sie sich nicht um ihn sorgen sollten. Glücklicherweise schaffte er es, Max davon zu überzeugen, dass alles mit ihm in Ordnung sei, als sie auf dem Weg zum See waren. Max lief genau hinter dem Chinesen, als etwas auf seines Freundes Rücken ihm seine Aufmerksamkeit erregte: zwei rote Flecke. "Rei?" Er ging auf ihn zu und berührte diese zwei großen seltsamen Punkte. "Was ist das?" Rei wäre beinahe aufgesprungen, so unglaublich tat es weh. Aber stattdessen zuckte er mit der Schulter, um sein Unwissen zu zeigen, und lächelte leicht gequält: "Vielleicht schlief ich immer auf zwei Steinen, ohne dass sie mir auffielen. Auf jeden Fall tuen sie nicht weh, falls es dich beruhigt." Mit dieser Erklärung wollte er es auf sich beruhen lassen. "Wenn du meinst, okay." Er behielt es die ganze Zeit für sich, doch nun war er allein mit seinem Problem und konnte sich in seiner ganzen Natürlichkeit zeigen. "Weglaufen ist keine Lösung, Idiot." Okay, er war nicht allein. Rei wirbelte herum, ein wenig geschockt, dass jemand ihm gefolgt war, aber auch erleichtert, dass es Kai war und niemand anderes. "Und du? Du hast wohl auch nichts Besseres zu tun als mir nachzuspionieren, oder?" Der finstere Blick von Kai war Antwort genug. Er watete zum Engel, packte ihn an den Schulter und drehte ihn andersherum, so dass Rei's Rücken nun vor ihm zu sehen war. "Kai! Was...was tust du da?!" Rei wurde unterm dem festen Griff des Dämon feuerrot im Gesicht und war nicht in der Lage, sich zu bewegen. "Halt den Mund." Der Dunkelhaarige zuckte und gehorchte wie ihm 'befohlen' wurde und sagte nicht ein Wort in den nächsten fünf Minuten, während Kai seinen Rücken an den roten Malen abtastete. "OW! Pass gefälligst auf! Das..." Die kommenden Worte wurden verschluckt, weil er sonst sie ausgesprochen hätte. "Es tut weh, richtig? Tu nicht so, als fehle dir nichts. Du bist nicht wirklich ein guter Schauspieler, da ich deine Maske von Anfang an durchschaut habe. Möglich, dass du Max und die anderen aufs Glatteis führst, aber nicht mich." Er überprüfte Rei's Rücken mit weniger Grobheit, konnte aber ein 'Hmpf' wegen diesem rebellischen Verhalten nicht unterdrücken. 'Angeber. Ich würde das auch behaupten, wenn ich die Gedanken anderer lesen könnte.' Liebevoll presste Kai seine beiden Daumen auf die wunden Stellen. "ME~OW!! Autsch, das war gemein." "Hn. Du bist schwach und zu offensichtlich." Der Dämon strich nun sanft darüber. "Das sind Blutergüsse, die du letztes Mal bekommen hast, da du deine Flügel mit meinem Gewicht überladen hast. In zwei, drei Tagen wird es besser, denke ich. Sieht wohl so aus, als ob deine heilenden Kräfte erst dann richtig einsetzen, wenn du Verletzungen von außen bekommst." Es hatte den Anschein, als ob Kai damit schon Bekanntschaft gemacht hatte. Und es sah so aus, dass er außerdem gewisses Wissen über die Engelspezies besaß. Das war überaus erstaunlich für Rei, weil es ihm jetzt bewusst wurde, dass der Grauhaarige seinen Kampf mit Tyson mit Absicht stoppte, um etwas zur Ruhe kommen zu können. 'Vielleicht ist er doch nicht so schlecht.' Er lehnte sich in die Berührung des Russen und seufzte im Flüsterton ein "Danke" in dessen Richtung. In Kais Augen zeigte sich das Erstaunen eines Jungen, der nicht wusste, was er in solch einer Situation tun sollte. Sollte er ihm irgendwie... entgegen kommen? Plötzlich drang eine laute nervige Stimme durch ihre Ohren und zerstörte die angenehm ruhige Atmosphäre: "Oi, ihr beiden! Da seid ihr ja!" Rei rutschte vor Schreck auf dem matschigen Boden aus und wäre um ein Haar gefallen, wenn Kai ihn nicht unter die Arme gegriffen hätte. Sie sahen sich um und entdeckten den Blauschopf über ihnen auf einem Ast, in einer überlegend aussehenden Pose. "O lá lá...", kam es unanständig, "...was seh ich da? Unser gefundenes Pärchen wollte etwas Zeit für sich haben?" Dazu kam noch ein fieses Lachen. Rei haute es um und ließ ihn versteinern. Kai dagegen war mehr als angepisst, denn das ging zu weit. Mit einem finsteren Blick fixierte der Grauhaarige den Punkt an, wo der Ast mit dem Baum verbunden war und auf einmal krachte er ab. "AIIII!", schrie Tyson, während er fiel. Zum Glück war der Ast genau über dem Wasser, sodass er in den See fiel und anschließend eine Menge Grünzeug ausspuckte. "Tyson!" Max kam angerannt und lachte den säuerlich guckenden Jungen aus, welcher mehr als einen Todesblick zu ihrem Anführer schickte, als ob er der Schuldige gewesen wär. Der Blonde hatte auch dieses Malheur gesehen und konnte sein breites Grinsen nicht verbergen; mit dem Zeigefinger zeigte er nach oben. "Du weißt, dass Gott kleine Sünden als erstes bestraft." Nun musste Rei auch lachen. Er allein wusste, dass nicht nur Gott Strafen austeilen konnte. Aber inzwischen wurde ihm kalt und er wollte aus dem Wasser rausgehen, wenn eine kleine Fontäne ihn nicht mitten ins Gesicht getroffen und rau rückwärts ins Schilf geworfen hätte. Überrascht sah der Tiger die zwei feixenden Jungs an, die in ein großartiges Gelächter verfielen. "Max! Tyson! IHR...!" Er wollte seinen Satz nicht fortsetzen, denn anstelle davon machte er eine Handbewegung unter Wasser; seine Augen waren immer noch auf die Clowns gerichtet, die im Augenblick eine Wasserschlacht gegeneinander austrugen. Sie wechselten schnell ihre Opfer. "Jetzt drehen wir den Spieß um.", murmelte er, das Lächeln eines Fieslings in seinem Antlitz. Auch der Phönix sah ihm mit verschränkten Armen zu in seinem Tun und wunderte sich, was er gerade in Planung hatte. Die Wasseroberfläche begann mehr und mehr kleine Wellen zu bilden, die sich dann langsam zu einer riesigen Flutwelle vereinten. Auf leisen aber raschen Sohlen näherte sie sich den Zweien. Kenny, der auch seinen Teamkameraden hinterher gegangen war, als Rei vermisst wurde, blickte perplex zur anrollenden Katastrophe herauf. "Eh...Jungs..." Mehr Worte kamen nicht aus seinem Mund heraus, weil es zu spät war. Die Welle stand über den beiden Teenagern, warf einen Schatten auf jene, bevor sie dann wie ein hungriges Tier auf sie einbrach. "AIIYEEEEE!!!!!" waren die letzten Schreie, als der See sie mit einem Haps verschlang. Danach ließ es gemächlich ab, als wäre nichts passiert. "Hast du nicht etwas übertrieben?" Kai ging zum Ufer und nickte zu dem Chaos rüber. "Nö.", feixte der andere hinterhältig und machte es dem stummen Blader gleich. Nachdem sie die fast Ertrunkenen herausgefischt hatten und zum Lager zurückgingen, fingen sie an, das Abendessen vorzubereiten. Mit einem Problem: "Eto...wir haben...nur etwas Gemüse, zwei Äpfel und ein bisschen Zucker." Kenny sammelte alles zusammen und legte es auf einen Baumstumpf. "Eh?! Nicht mehr?!?" Tyson war mehr als wütend; er war verzweifelt wegen diesem mageren Mahl und sah auf die wenigen Zutaten. "Was kann man nur damit anfangen..." Dann trat Kai dazu, doch immer noch abstandhaltend zum Drachen, und sah sich um. "Wer war für den Einkauf verantwortlich?" Ein großes Fragezeichen bildete sich über ihren Köpfen, bis dann alle einen flüchtigen Blick auf den Hitzkopf warfen. "Hey, ich bin unschuldig! Woher sollte ich wissen, dass die Geschäfte so früh schließen?" Böse Blicke folgten. "Waaa, 'tschuldigung!", duckte sich Tyson. Was war jetzt zu tun? Ihre Mägen begannen langsam zu knurren. "Okay, lasst es uns versuchen und improvisieren ein wenig." Rei krempelte seine Ärmel von seinem Langarmshirt hoch und holte ein Messer hervor. "Max, könntest du mir beim Schneiden helfen?" "Klar!" "Tyson, sammel ein paar Nüsse in dem Dickicht dort drüben." "Aye, aye, Sir!" war die Antwort des Drachen und er sprintete eilig los, rein in die Büsche. "Und du, Kenny, zünd bitte das Lagerfeuer an." Ohne ein Wort, aber mit einem Lächeln nahm er die Streichholzschachtel und versuchte es einige Male. Der dunkelhaarige Bladebreaker ignorierte seinen Captain vollkommen und machte sich an die Arbeit ohne irgendwelche anderen Anordnungen zu vergeben. Das ärgerte Kai auf eine Art und Weise. Für gewöhnlich scherte er sich einen Dreck, ob jemand ihm Aufmerksamkeit schenkte, aber heute war es... anders. Er konnte sich nicht erklären, warum, doch es hatte etwas mit Rei zu tun. Und es ging ihm auf den Geist! Seit wann legte er auf Anerkennung wert? Bis jetzt kam er gut allein klar, es war ihm egal, ob seine Existenz gefragt wurde oder nicht. Und das wird sich jetzt auch nicht ändern! Er sah Rei und Max zu, wie sie das Gemüse zerkleinerten, und wollte sich davonmachen, wenn Rei nicht ausgerufen hätte: "Ach, was mach ich denn mit den Äpfeln? Ich hab keinen blassen Schimmer, wie ich die zubereiten soll." Als wäre es eine Andeutung für jemand Bestimmtes gewesen. . . . Er machte auf dem Absatz kehrt, nahm Rei die Äpfel aus der Hand und holte ein großes Küchenmesser von irgendwo hervor und legte es in seine linke. "Amateure bleiben Amateure." Verdutzt sahen Rei und Max auf ihrem Anführer, waren auch zugleich etwas ängstlich, weil sie ihn noch nie in so einer Verfassung erlebt hatten. Für einen Moment blieb er ruhig vor dem Obst stehen, die auf dem Baumstumpf lagen, und rührte sich nicht, unerschüttlich, Augen geschlossen. Als würde er sich auf das Bevorstehende konzentrieren. Das imponierte den Chinesen nicht ein bisschen, eher das Gegenteil. 'Was will er hier beweisen? Seine dämonischen Fähigkeiten oder was? Pf, was für ein Angeber!' Plötzlich warf Kai sein 'Werkzeug' in die rechte, schälte die zwei Äpfel mit solch einer Gewandtheit, und einer Hand, und schnitt sie in dünne präzise Scheiben, als arbeitete er mit Butter. Als nächstes tat er die Stücke in eine Pfanne, fügte Zucker hinzu und erhitzte sie über dem Feuer, was Kenny gerade geschafft hatte, es zu entfachen. Nach ein paar Sekunden war der Nachtisch mit kandierten Äpfeln auf zwei Tellern verteilt und fertig zum Essen. Der Tiger glotzte wie sein blonder Freund blöd aus der Wäsche, als hätte Kai den Mond mit bloßen Händen eingefangen; ihnen blieb die Spucke weg. Dann brach Max wie ein liebeskrankes Mädchen in helle Begeisterung aus: "KRAAASS!! Ich habe noch nie sowas Fantastisches gesehen! Jetzt versteh ich, warum du Team Chef bist! Ich muss das Ty erzählen!" Und schon war er weg. "Nun...wer ist hier ein Angeber, Rei?", kam ein nicht zu deutender Seitenblick von Kai, welcher das Schneidewerkzeug aus der Hand legte. Zuerst schluckte der Angesprochene schwer, lächelte peinlich berührt und legte eine Hand auf seinen Hinterkopf. "Ehehe..." Doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck und sein auf Kai gerichteter Blick festigte sich. "Jetzt hast du uns doch geholfen." Kais Augen zuckten kurz hoch und er wusste, dass er sich für diesen Abend geschlagen geben musste. "Das... zahl ich dir heim, Kon." "Ja, ja." ~~ Später in ihren Zelten ~~ Rei lag auf seinem Bauch und hörte der stillen Nacht zu. Heute war Vollmond, welcher den Platz mit seinem bläulichen Licht erhellte. Ein bisschen gelangte ins Zelt und hinterließ einen hellen Streifen auf Kais Schlafsack, dessen rechter Arm unter seinem Kopf und sein linker auf seinem Bauch ruhte. 'Kai?' Stille. 'Ich möchte dich nicht stören, aber...' "Sprich." Diese plötzliche Antwort ließ Rei kurz zusammenzucken. 'Ähm... das..was du vorhin demonstriert hast..gehört das auch... zu deinen Fähigkeiten?' Endlich war es raus. Es war auch seltsam, dass er diese Frage so stockend stellte. Vielleicht lag es nicht an der Frage selbst, sondern an der Person, die er fragte. "Nein.", sagte Kai kurz und bündig, aber in einem Tonfall, dass er nichts gegen ein Gespräch hätte, zum ersten Mal, seit er mit den Bladebreakers zusammenhing. 'Dann...hast du es von selbst gelernt?' "Hn. Ich musste." Er musste? Aber warum... Der Tiger hielt inne, als er verstand, was er meinte. Dann.. 'Du wurdest dazu gezwungen. Hab ich Recht?' Wieder Stille. Rei trat ins Fettnäpfchen ohne es zu bemerken. Und jetzt hatte er Schuldgefühle. Reuevoll versteckte er sein Gesicht in sein Kissen und fluchte unaufhörlich über seine Dummheit und Rücksichtslosigkeit. Es war ihm egal, ob Gott ihn dafür grillen würde; ab und zu brauchte er das, um Dampf abzulassen. "Sie sagten, ich bräuchte es, um zu überleben, und ich tat es. Sie sagten, wenn ich diesen Job hier mache, würde ich ein besserer Anführer in der Hölle später werden, und ich tat es." Die schroffe Stimme verstummte so schnell wie sie erklang. *~Rei's POV~* Das war für mich vollkommen neu gewesen, dass Kai so offenherzig sprach. Er erzählte uns nie etwas von seinem Leben oder seiner Vergangenheit. Immer kaltherzig, ließ nie jemanden an sich ran. Und auf einmal offenbarte er mir einen Teil davon. Das war... toll. Ich fühlte mich wichtig und zum ersten Mal... 'Gebraucht.' "Was." 'Uh, nichts. Gab es nie eine Zeit, wo du etwas für dich getan hast? Nicht für die anderen.' Ich konnte einfach nicht verstehen, warum er nicht ein wenig mehr an sich selbst dachte als an das, was ihm seine Vorgesetzten befohlen hatten. Als ich keine Antwort bekam, seufzte ich und winkte mit der linken ab: 'Ist schon okay. Das ist normal für dich, Eisblöckchen.' "Fang nicht an wie Tyson!", zischte Kai zurück. *~Normal POV~* ~~ In einem anderen Zelt ~~ "Ich wusste gar nicht, dass Eisblöckchen Selbstgespräche führt." Tyson und Max saßen in ihren Schlafsäcken und hörten gespannt dem seltsamerweise gesprächigen Team Chef zu. Aber um ehrlich zu sein: Sie konnten kein einziges Wort verstehen. "Tyson, bist du müde?", flüsterte die Schildkröte so leise wie er konnte. "Was glaubst du denn! Ich darf unter keinen Umständen diesen einzigartigen Moment verpassen! Vielleicht spricht er im Schlaf.", kicherte er. "Pssst! Sei ruhig! Du könntest die anderen wecken!", warnte Max ihn und legte seine Hand auf Tysons Mund. Schreckhaft zog er sie wieder weg und versuchte, noch mal ihr eigentliches Gespräch aufzugreifen, dass sie vor Kais Gebrabbel begonnen hatten. "Schere!" "Stein!" "Papier!" Ein Blick auf ihre Hände. "Yeah! Ich hab schon wieder gewonnen!", schrie Max auf und warf seine Arme in die Lüfte. Wie war das mit leise sein? "Mann, warum verliere ich immer?", schmollte der Drache, während er seinen Kopf zur Seite drehte. "Na ja, du bist zu einfach zu durchschauen!" "WAS!" In dem Moment wurde die Öffnung des Zeltes auseinandergerissen und ein nicht gerade glücklicher Kai blickte finster auf die beiden Kinder. Als wäre der Herr der Hölle auferstanden, um sie mit in sein Reich zu verschleppen. "Geht. Ins. Bett.", waren die einzigen Worte, eine Stimme wie aus Stahl, die kein Jammern oder Ähnliches erlaubte. Ohne sich zu beschweren verschwanden sie gänzlich in ihren Schlafsäcken und gaben keinen Mucks mehr von sich. "Hn." Nun konnte auch Kai ins Bett gehen, vergaß aber nicht die Frage von Rei. "Er ist schlimmer als Gott, was das Bestrafen von kleinen Sünden angeht." "Ja, ja.", grinste Max und schlief selig ein. ... Fortsetzung folgt -------- Rei: Zum Schluss wurde es ja ganz lustig! Kai: Warum? Rei: Weil ich mit dir die ganze Zeit geredet hab ohne einmal meinen Mund aufzumachen! Kai: Wie auch immer. Jiroh: Nun musst du nicht mehr so tun, als ob du auf der 'Bühne' wärst. Kai: Hn. Wie so tun? Jiroh: -.-; Oh Mann. Egal, wie fandet ihr diese Kappie? Gut? Schlecht? Meiner Meinung nach kann ich ganz zufrieden damit sein ^o^ Ich mag die Szene am See am meisten >< Kai: *kommt mit Sushimesser* *ching* Mach mich nie wieder so offenherzig... Jiroh: O=O! Hilfe!!! *verschwind* Kapitel 5: Schwüle Momente -------------------------- Jiroh: Tja ja. Bevor's anfängt, hier meine Dankessagungen an die neuen Leser >o<: @DarkAngelLady: Weee *froi über's Lob* T^T @Ranko9000: DAAAAAAAAAAANNNNNNNKEEEEEEEEEEE ^____^ @KuraiofAnagura: Ich hoffe, du bist in einem der Bundesländer, wo man sogar jetzt noch Ferien hat ^^; Aber meine Fic als Grund, um ins Net zu gehen... XD @siane: oO Oje, hoffe, du hast dir nicht allzu sehr wehgetan! Wie ich sehe, braucht man schon Sicherheitsvorkehrungen für meine Fic ^.^;;; @Wolf_of_Pain: Hmmm, wo haste sie denn alle gelesen, diese Fics? *neugierig glubsch* Gegenfrage: Wenn man jemanden etwas schenkt, ist man dann nicht gleichzeitig ein Engel? ^.~ @Ricki: Huhuuuu! *waves* Hab Dank, dass auch du mir treu sein willst ^x^ @Shinu: o.o Lebst du noch? Hab mir ja diesma ziemlich viel Zeit gelassen... -_-;; @Marlene: *chuuu* Vielen Dank auch für dein Kommi! Ich freue mich immer wieder, wenn irgendjemand meine Geschichte gut findet! >o< Max: So das reicht jetzt aber! Anfangen! °^o^° Fünftes Kapitel -Schwüle Momente- Zwei Wochen sind schnell vergangen und sie waren wieder unterwegs zur nächsten Meisterschaft, wo sie auf die White Tigers stoßen würden. "Warum musste es ausgerechnet Lees Mannschaft sein?" Schon auf der ganzen Fahrt über grübelte Rei, wie er den Kampf mit seinem besten Freund vermeiden konnte, musste aber leider feststellen, dass er keinen Ausweg aus dieser Misere fand. Er fuhr sich einmal mit der Hand übers Gesicht, als würde er vor einer schwierigen Matheaufgabe sitzen, kriegte jedoch keinen freien Kopf und wurde immer düsterer im Gesicht. "Wenn du so weiter machst, wirst du bald so aussehen wie Mr. Bittermiene." Rei sah verwirrt auf und erblickte Tyson, der gerade damit beschäftigt war, sich die Zeit zu vertreiben, indem er ihren Team-Kühlschrank ärgerte. "Na, komm schon, Kai, spiel mit! Sonst werde ich noch vor Langeweile sterben!" "Das wäre keine so schlechte Idee." "GROOOAR! Max, lass mich los! Lass mich ihn fertig machen!" Eine witzige Sicht von beiden, was Tyson natürlich beabsichtigt hatte, damit die anderen was zum Lachen hatten, Kai ausgeschlossen. Doch er wollte unter keinen Umständen nachgeben. "Du hast doch nur Schiss gegen mich zu verlieren! Wenn es drauf ankommt, läufst du gleich weg und verkriechst dich vor Angst schlotternd ins nächste Loch!" Das war zuviel. Jetzt war Tyson zu weit gegangen, er hatte Kai wütend gemacht. Nicht, dass er es zeigen würde, aber an dem Aufblitzen in seinen weinroten Augen konnte jeder Idiot erkennen, dass jener es nicht auf sich sitzen ließ. "Von mir aus, Kinomiya. Aber falls ich gewinnen sollte, wirst du eine dreiwöchige Diät machen." Oha, das ist eine harte Bedingung. "Keine Sorge, das Glück steht auf meiner Seite, denn du wirst für mich drei Wochen lang meinen Diener spielen, der immer an meiner Seite ist und das tut, was ich ihm befehle." "Hn. Wie auch immer. Was spielen wir?", fragte Kai genervt, wollte das Ganze so schnell wie möglich hinter sich bringen. "Wer bin ich?", antwortete Rei ohne zu zögern und holte einen Block mit Klebezetteln und einen Stift hervor. "Ihr schreibt für die Person rechts von euch, wer er ist." Dies demonstrierte der Tiger prompt, während er sich zu Kai setzte. "Dabei ist es egal, wenn die Person, die ihr aufschreibt, lebendig ist oder nicht. Die Hauptsache ist, dass es eine bekannte ist. Dann pappt ihr es auf seine Stirn." BATSCH! Schon klebte Rei seinem mürrischen Anführer das gelbe Papier an. "Und er muss uns Fragen stellen, die wir entweder mit 'Ja' oder 'Nein' beantworten können. Comprende?" Es war wirklich sehr provokativ, wie der Dunkelhaarige den Zettel an Kai ranmachte, besonders wenn das Grummelchen komisch damit aussah. Aber er rührte sich nicht ein bisschen, saß nur in seinem Sitz und wartete auf das Ende von diesem idiotischen Getue. Er fühlte sich nicht danach, sich mit Rei zu streiten. Nachdem jeder Blader seinem rechten Sitznachbarn etwas geschrieben und den Zettel verpasst hatte, schlug Max vor, dass Rei zuerst anfangen sollte, so als Starter, um zu zeigen, wie es zu spielen gilt. Rei: Okay... nun... bin ich männlich? Alle: Nein! Großes Gekicher ging durch die Runde bis auf Kai. Dieser wollte sich nun echt nicht wie ein Mädchen benehmen. Rei seufzte nur. Rei: Ich wusste es! Jetzt geht es im Uhrzeigersinn weiter, sobald man ein 'Nein' erhält. Deshalb ist Max jetzt an der Reihe. Max: Hmmm... bin ich Blader? Alle: Ja! Max: Bin ich einer von uns? Alle: Nein! Max: Schade! Rei: Jetzt Tyson. Ty: Bin ich bekannt? Alle: Yeah! Der Drache kratzte sich nachdenklich am Kopf. Ty: Lebe ich in Japan? Alle: Uh huh. Ty: Ähm... Ha! Jetzt hab ich's! Ich bin der Besitzer des Nudelrestaurants an der Ecke! Wie konnte man nur so daneben liegen? Alle: Nein! Es wurde kollektiv der Kopf in die Hand gelegt. Kai blieb wortlos. Max: Wie kannst du immer nur ans Essen denken! Du bist unverbesserlich, Tyson! Ty: Liege ich etwa falsch? Seine Freunde starrten ihn ungläubig an. Kenny: Ehehe... Uhm, ich denke bin als nächstes. Nun, bin ich männlich? Alle nickten. Kenny: Ich bin... kein Blader? Alle schüttelten mit dem Kopf. Rei: Ja. Der Chinese wurde fraglich angesehen. Rei: Ja, du bist kein Blader. Alle murrten. Kenny: Okay... Der Brillenträger sah zu Tyson rüber und wunderte sich. 'Wieso grinst er wie ein Honigkuchenpferd? Vielleicht...' Kenny: Ich bin Tysons Großvater! Erstaunte Gesichtszüge verteilten sich auf ihre Gesichter. Unterdessen entfernte Kenny seinen Zettel von seiner Stirn und freute sich über seinen Sieg. Ty: Wie... Kenny: Ich musste nur dich ansehen, um es rauszufinden! Ty: Oi! Nicht fair! Rei: Toll! Jetzt kannst du es versuchen, Kai! 'Und komm mir nicht mit Gedankenlesen!' Kai: Ts. Warum sollte ich. Keiner konnte seinen verblüfften Blick wegen dieser komischen Bemerkung ihres Captains verbergen. Mit wem sprach er?! Kai sah sich nachdenklich in der Runde um, bis ihm etwas aus dem Augenwinkel anblitzte. 'Aha.' Völlig desinteressiert stellte er dann seine Fragen. Kai: Bin ich fett? Alle stimmten zu. Ty: Oi! Kai: Bin ich dickköpfig? Alle stimmten vehementer zu. Ty: OI! Der Grauschopf musste versuchen, nicht ganz allzu angeekelt zu klingen. Kai: Bin ich Tyson? Max: Yey! Du hast's geschafft! Rei: Aber lasst uns bis zum Ende spielen, bis alle ihre Person herausgefunden haben! Es hatte etwas gedauert für die drei Freunde, bis sie erraten konnten, wer sie waren. Max: Ich bin nicht weiblich, ich lebe nicht in Japan und ich bin groß... Also... Bin ich Robert von den Majestics? Ty: Woohooo! Max, du hast's auch hingekriegt! Der Junge mit dem Baseballcap konnte sich nicht mehr zurückhalten und musste den nächsten Sieger einfach in die Arme nehmen und zu tode knuddeln. Max konnte nicht anders außer rot zu werden. Kai: Mach weiter, Dummkopf. Ty: Hey, willst du Ärger?! Max: Ach, Ty, mach's einfach fertig. Ty: Okay, okay, drängt mich nicht! Hmmmm..... ~~Nach einer laaangen Weile~~ Wer noch nicht eingeschlafen war, tat es jetzt. Nur Kai war wie immer, nur noch schlechter gelaunt. Ty: Ähm... Ich bin Mr. Dickenson? Sonnenschein erleuchtete augenblicklich den fahrenden Bus für ein paar Sekunden, dazu nno begleitet von einer mysteriösen Musik, die die Luft vibrieren ließ. ~~Irgendwo hoch oben auf einem Thron~~ "Halleluja! Ein Wunder ist geschehen!" ~~Zurück zum Bus~~ Max: Was. War. Das?! Rei: Was war was? 'Ich muss das Thema wechseln.' Ja, ja, ich mag dieses Spiel, aber ich bin selbst nicht so gut darin. Max: Naaa, gib nicht auf! Es ist wirklich nicht so schwer! Rei: Ahh, ich bin nicht mehr in der Stimmung dafür. Er nahm seinen Zettel ab und rief entrüstet. Rei: Was! Max, wieso hast du ausgerechnet sie ausgesucht?! Seine einzigen Anhaltspunkte waren, dass er weiblich war, kein Blader, nicht in Japan lebte und größer als er selbst war. Max: Weil ich sie liebe! Großer Schock für jemanden. Ty: Wen liebst du?! Rei! Gib mir den Sticker! Rei: Huh? 'Aaah, jetzt weiß ich, wo der Hase läuft!' Natürlich hielt der Engel den Zettel von Tyson fern. Kai: Blitzmerker. Rei: Klappe. Max verstand nur Bahnhof. Kenny: Damit ist entschieden, wer des anderen Bedingung erfüllen darf. Alle Blicke waren jetzt auf Tyson gerichtet. Ty: Für drei Wochen keine Süßigkeiten?! Ich werde sterben! Kenny: Nicht nur Süßigkeiten. Du musst außerdem noch die Hälfte von dem essen, was du normalerweise zu dir nimmst. Ty: Wa..was... BOFF! Das hatte ihn jetzt wirklich umgehauen, was dazu führte, dass seine Freunde sich über ihn beugten und ihm frische Luft zufächelten, um ihn langsam aufzuwecken. Nur Kai blieb in seinem Sitz und sah aus dem Fenster, denn wollte sich dieser lächerlichen Gesellschaft nicht anschließen und ignorierte sie vollkommen. Und es wäre auch so geblieben, wenn er nicht dieses ungute Gefühl gehabt hätte, dass er nicht auf sein momentanes Glück sich stützen konnte. Kai hörte Rei ein nachdenkliches 'Hmm...' machen und befürchtete das Schlimmste. "Wenn man das genauer betrachtet, haben sowohl Tyson als auch Kai ihr Spiel verloren." "HUUUUUH?!?" Alle glotzten ihn an, als hätte er behauptet, es lebten Hasen auf dem Mond. "In welcher Hinsicht?", fragte Max neugierig und ließ von Tyson ab, um Rei's Schlussfolgerung zuzuhören. "He, überlegt doch mal, wer als erstes von uns gewonnen hat.", meinte jener verschmitzt und kreuzte seine Arme vor seiner Brust. Ein hämisches Grinsen saß in seinem Gesicht fest. Das war es ihm wert, nur um SEINE Reaktion zu sehen. Mittlerweile wachte auch 'Dornröschen' wieder von seinem Schlaf auf und schaute Rei verwirrt an, der nicht mehr aufhören konnte zu feixen. Als hätte er etwas ausgeheckt. Ty: Das. Max: War. Kenny: Ich. "Genau! Wenn wir das so sehen, dann hatten Tyson und Kai schon in dem Augenblick verloren, als Kenny seines erraten hatte. Folgerichtig müssen beide ihr Versprechen einhalten." Nun wurde für Kai der Spieß umgedreht und ein wahrer Alptraum wurde wahr. Er traute seinen Ohren nicht. Was meinte Rei gerade?! Mit weit geöffneten Augen starrte er seinen katzenartigen Teamkameraden an, fiel beinah von seinem Sitz, wenn er nicht daran gedacht hätte, nicht aus dem Rahmen zu fallen. 'Später, Kon, wirst du die Hölle auf Erden erfahren! Etwas, was du gebührlich verdienst!' Kai war sauer. Richtig sauer. Und wenn er nicht darauf trainiert gewesen wäre, Haltung zu bewahren und seine Würde aufrecht zu erhalten, hätte er ihm schon längst die Eingeweide rausgeschlagen. Stattdessen bebten seine Hände, so dass er die Armlehne ergreifen musste. "Coool! Jetzt hat Tyson einen Butler für ganze drei Wochen!" "Aber Max! Wie soll ich das drei Wochen lang durchstehen?! Nur die Hälfte. Ich bin verdammt!" 'Ich bin eher derjenige, der verdammt ist. Drei Wochen mit diesem Idioten... Dafür werde ich Rei zur Rechenschaft ziehen.' Kai war nie wirklich der Typ gewesen, der nachsichtig war, aber das würde sich jetzt sehr schnell ändern. ~~Am Flughafen~~ "Kai! Trag meine Tasche!" "Geh und hol mir was zu trinken, Sauertopf!" "Kai~~~i! Tu mir den Gefallen und massier mir die Schultern. Ich fühle mich ein bisschen verspannt." "Oh, Kai! Könntest du etwas Minze nehmen? Ist ein wenig peinlich." Und das ging so seit ihrer Ankunft am Flughafen. Tyson erlaubte sich so einiges und es war zu offensichtlich, dass er sich über seinen Team Captain lustig machte, wann immer er konnte. Der Seltsamste daran war: Kai ließ es sich gefallen ohne irgendwelche Beschwerden, nicht mal ein Knurren. Wo immer Tyson hinging, er trottete hinterher und was immer der blauhaarige Junge wünschte, er erfüllte es. Der Rest der Gruppe war mehr als wütend auf Tysons Benehmen: Sie schämten sich für ihn und aus dem Grund taten sie so, als würden sie ihn nicht kennen, weil die anderen Passagiere schon zu ihrem hitzköpfigen Freund guckten und den anderen bemitleideten. "Armer Kai. Ich muss unbedingt ein Machtwort sprechen, damit Tyson diese Farce beendet!" Genau in diesem Moment wollte der Blondschopf Tyson zur Vernunft bringen, als sie zu ihrem Flugzeug gerufen worden sind. ~~Im Flugzeug~~ Mr. Dickenson hatte für sie ein Privatflugzeug arrangiert, weil er genau wusste, dass der Trubel, immer umringt von Fans und Reportern, aber besonders von vielen kRei'schenden Mädchen, sie regelrecht in Stücke reißen konnte. Deswegen waren nur die fünf Jungs und seine Wenigkeit anwesend, die den Flug nach China mit Fernsehen genossen, aus dem Fenster schauen und über ihr kommendes Match gegen die White Tigers quatschen. Alle freuten sich schon darauf außer Rei, der immer noch nicht sehr gut gelaunt war und lieber allein mit seinen Gedanken sein wollte. Mit einer Hand unterm Kinn gestützt sah er den vorbeiziehenden Wolken in einem gemäßigten Tempo zu, die anscheinend die Zeit der Ewigkeit besaßen. Nicht wie unser Chinese. 'Ich habe noch nichts gefunden, Lee davon zu überzeugen, dass das hier zu wichtig ist, als dass ich das verraten könnte. Aber es ist schlimmer, dass jetzt auch noch Kai langsam es wissen möchte...' Seine Augen bekamen ein Glänzen. Er erhob sich von seiner Haltung und starrte stets in die Leere mit dem Unterschied: Seine goldenen Augen hatten ihren Schein wieder, den Schein der Erkenntnis. Was dachte er eben? Warum ist es schlimmer...? "KAIIII! Gib mir meinen Pudding zurück! JETZT!" Rei drehte erschrocken seinen Kopf, sodass er mitansah, wie sein Anführer Tyson seinen Pudding wegschnappte und ihn Kenny stattdessen gab, der mehr als erfreut über diese ausnahmsweise nette Geste gewesen ist. "KAI! Du musst mir GEHORCHEN! Vergiss deine Abmachung nicht!", grunzte Tyson sauer. "Vergiss DEINE Abmachung nicht.", war die simple Antwort und er bewegte sich wieder zurück zu seinem Platz im hinteren Teil des Flugzeuges. "Er hat Recht, Tyson! Du darfst keine Süßigkeiten essen und alles, was dazu gehört! Und es ist okay, wenn Kai sie dir wegnimmt und nicht auf deine Befehle hört.", tadelte die Schildkröte ihn in seiner liebenswürdigen Art. 'Max, wie kannst du nur...' Tyson fühlte sich hintergangen von seinem besten Freund, aber er konnte ihm einfach nicht böse sein. 'Dieses Lächeln...' Er schüttelte seinen Kopf verwirrt. 'Was dachte ich da nur!' *~Max' POV~* Manchmal war er so lustig. Er brachte mich zum Lachen, bis ich kaum atmen konnte, nahm Kai ständig aufs Korn, so dass ich leise kichern musste. Alles in allem war Tyson der beste Kumpel, den ich je hatte! 'Und niemand würde ihn mir wegnehmen!' 'Er könnte nicht mehr als das werden für mich, und wenn doch, so würde er niemals dieselben Gefühle für mich hegen. Außerdem werde ich deswegen nicht unsere Freundschaft riskieren!' "Max?", weckte mich eine Stimme aus meinen Gedanken auf. Die Stimme von Tyson. "Stimmt etwas nicht? Über was grübelst du die ganze Zeit nach? Schon seit wir in unserem Flugzeug sind." 'Hat er es bemerkt?' "Öh, hoffe, du wirst nicht böse auf mich... Ich... stelle einen Tagesplan für deine Diät zusammen... damit du einen... Überblick hast über deine Essgewohnheiten." 'Uh oh, jetzt wird er ausrasten...' *~Normal POV~* "Maxie..." Tyson zitterte, als hätte ihn eine kalte Dusche überrascht. "...das ist...", er schmiss sich an den Blonden ran, "Das ist großartig! Du denkst an mich!" "WOOW! Tyson!" Und bald fanden sie sich mitten im Gang auf dem Boden wieder, lachten und spielten wie zwei wilde Hunde. Rei sah ihnen mit einem Lächeln zu und fragte sich, ob Kai immer noch schlecht gelaunt war. Na ja, er war nicht gerade unschuldig an dem Ganzen gewesen, weswegen er nach hinten ging, einen Sitz vor dem Russen nahm und sich dann rüberbeugte, dabei tückisch grinste. "Hey, spielst du immer noch Sauertopf?" "Was glaubst du? Ich bin der Sklave von diesem Einfaltspinsel. Lass mich in Ruhe, Kon.", zischte Kai im harschen Ton zurück und wandte seinen Kopf zur Seite, um keinen Augenkontakt mit dem Übeltäter zu haben. Weggehen war jetzt fehl am Platz. "Es tut mir leid, dass ich erwähnt habe, wer der eigentliche Gewinner war, aber ich bereue es nicht." "Du wirst es bereuen, wenn ich mit dir fertig bin.", kam es bedrohlich; ein finsterer Blick durchbohrte Rei und brachte ihn zum Schaudern. Doch er blieb standhaft. "Du weißt, wieso ich das getan hab?" "Ts." "Du. Hast. Geschummelt." Der Ausdruck des Phönix' war unvergesslich und der Tiger hätte fast losgelacht, wenn er nicht gewusst hätte, dass sein Boss ihn nicht ungestraft davonkommen gelassen hätte. "Ähmm, ich sah, wie du zu Kennys Brille rüberblinzeltest und ich wusste ohne lange nachzudenken, dass du das Geschreibsel auf deinem Zettel gelesen hattest. Und als ich dich dabei erwischte, dass du nicht mal es zugegeben hast, dachte ich, es würde dir nicht schaden, selbst eine kleine Abreibung zu bekommen für deine Unehrlichkeit." Die Antwort des anderen Bladers blieb aus, doch die Luft war wie stehen geblieben. "Hättest du was gesagt und fair gespielt, hätte ich's dir erspart. Doch ich entschuldige mich, dass du jetzt Tysons Butler bist." Den letzten Satz sagte Rei absichtlich mit ironischer Stimme, für das Kai ihn in die Hölle geschickt hätte. Er würde lieber sterben als hinter dem mittelmäßigen Beyblader für drei Wochen herzurennen! "Gib mir einen Grund, warum ich ihn nicht wie eine Fliege zerquetschen sollte.", murmelte er mürrisch mehr für sich selbst als zu Rei. Der Chinese musste leise auflachen, gab ihm einen fröhlichen Blick, weil er wusste, dass das ihn jetzt noch mehr aufregen würde. "Weil du als unser Vorbild deine Versprechen halten musst." Denn er hatte Recht mit dem, was er sagte. Kai unterdrückte einen Fluch, um Rei nicht noch eine weitere Chance zu geben, über ihn zu lachen. Ob er nun wollte oder nicht, dieser Junge gab einige wahre Tatsachen von sich, für die er kein Kontra geben konnte. "Aber schau dir auch mal die guten Seiten daran an: Du kannst Tyson mit seiner Diät bis zum Äußersten quälen." "Hn." "Oh Ka~~~~~i!" Diese grobe Stimme ertönte wieder durch den ganzen Flugapparat, raubte dem isolierten Bladebreaker noch den letzten Nerv. Mit einem unerfreulichen Gesichtsausdruck stand er von seinem Sitz auf und ging unfreiwillig zum lärmenden Halbstarken, um seinem unnützen Gerede zuzuhören. Die Zeit schien gar nicht zu vergehen, bis sie den Hong Konger Flughafen erreichten, auf dem Weg, ihre Habseligkeiten abzuholen. Eine riesige Menschenmenge aus schreienden und johlenden Mädchen belagerten den Ausgang und sehnten sich nur nach einem: Autogramme. Wie eine wilde Meute drängten sie sich vorwärts nur um einen Blick auf die Bladebreakers zu riskieren, getrennt von einer Glasscheibe, die eine Grenze zwischen dem Ausgang und der Gepäckannahmestelle erschuf. "Schaut mal! Wie viele Fans auf uns warten!" Max war mal wieder aus dem Häuschen, besonders als er auch Plakate mit seinem Namen entdeckte. "Jungs! Wir sind beliebt! SEHR beliebt!" Auch die anderen bekamen dieses prickelnde Gefühl von Erfolg in ihrer Magengegend und waren ebenso gespannt auf den Wettkampf gegen die White Tigers. Alle außer Kai natürlich, dem wieder alles egal war und wie immer kühl und unnachlässig sich umsah, ohne dabei wirklich aufzufallen. Beim Anblick dieser kRei'schenden Menge verging ihm die Lust, etwas dort am Flughafen zu essen, und wartete seelenruhig ab, bis die anderen ihr Gepäck abgeholt hatten. Selbstverständlich sah er auch welche, die ihn auf Schritt und Tritt hinterher gafften, doch ignorierte er sie, indem er ihnen keinen Blick würdigte. "Hey! Wieso schenken sie Kai mehr Beachtung als mir?! Max, erklär mir das mal!" Tyson war neidisch, dass die Mädchen mehr Augen für Eisblöckchen und Rei hatten als für ihn selbst, wobei es bei Rei für ihn keine Rolle spielte, da er schon immer ein Mädchenschwarm gewesen ist. "Nicht wahr, Rei, Gleiches mit Gleichem gesellt sich gern." "Was willst du damit sagen?!" "Also, Ty, vielleicht liegt's daran, dass Kai einer von diesen Typen ist, die gerne allein sein wollen und deswegen die Fans genau gegenteilig reagieren, da sie möchten, dass er ihnen seine Aufmerksamkeit schenkt." Die Erklärung war einleuchtend, sogar für den Vielfraß. Das machte ihn nur noch neidischer. Aus dem Grund rief er den stummen Jungen zu sich: "Kai, mach mir 'nen Diener." Er wollte ihn vor den Augen der anderen ein wenig erniedrigen und dachte sich nun sowas Fieses aus. Doch Kai weigerte sich strikt und stand da mit verschränkten Armen und blickte auf Tyson herab wie ein bockiges Kind. "Tyson! Das ist ja wohl das Niederträchtigste, was du dir je zusammen gesponnen hast!" Der Angesprochene wirbelte herum und fand einen Max vor sich, den er noch nie so erlebt hatte: stinksauer ihn anfunkelnd und bebend wie ein Vulkanausbruch. Selbst der Rest der Gruppe hätte es nicht von ihrem blonden Kamerad erwartet, dass er so furios über seinen besten Freund werden könnte. "Du hast das nur aus Eifersucht getan, obwohl du selbst auch jede Menge Fans hast, die nach dir jubeln!" Der Drache drehte sich zum Ausgang um und sah viele Plakate und Bilder mit seinen Merkmalen und Initialien. Ihm kam die Reue hoch. "Das ist so verabscheuungswürdig..." Dies war das Letzte, was Max von sich gab, bevor er für eine ganze Weile dann verstummte. *~Rei's POV~* Wow, ich hatte ihn noch nie so gesehen, war immer nur fröhlich und ausgelassen. Er musste jetzt wirklich sauer sein auf Tyson. Er tat so, als wäre er nicht da. Und das machte unseren Dickkopf ganz schön zu schaffen, dass sein geliebter Freund ihn wie einen Kriminellen behandelte. Ich sah ihn vor Max springen, jammern und auf den Knien rutschen, damit er ihm ein Zeichen gab, doch alles, was er erhielt, waren ein böser Blick, ein "Hmpf" und/oder seinen Rücken zu Gesicht. Er musste total verzweifelt sein, wenn er alles Mögliche in Bewegung setzte, dass Max ihm wieder ein Lächeln schenkte. Aber bis jetzt hatte er keinen Erfolg bei unserem jetzigen Kai-ähnlichen Max. Armer Tyson. Aber im Augenblick hatte ich andere Probleme zu bewältigen. Als erstes hatte ich keine Zeit, um etwas für meine Aufgabe zu tun. Zweitens hatte ich Lee am Hals, der ständig versuchte, mich auszuhorchen, was mein Geheimnis betraf. Und drittens hatte ich jetzt auch noch Kai im Schlepptau, der nicht besser war als Lee. Drei meiner argsten Probleme. Und um keins konnte ich mich kümmern, da ja auch noch die asiatischen Meisterschaften anlagen. Vielleicht finde ich später dafür Zeit... "Rei?" Aus meinen Gedanken gerissen drehte ich mich nach links und sah Max vor mir stehen, mit einem besorgten Gesichtsausdruck. "Geht's dir gut? Du sahst so aus, als würde dich etwas beschäftigen." Ach Max, immer nur seine Freunde im Kopf. Dabei sollte er sich eher um jemand anderes kümmern. 'Hm, was soll ich ihm nun sagen?' "Vielleicht die Wahrheit.", kam es von rechts und es war niemand anderes als Kai, der mich mit strengen und scharfen Augen beobachtete. Irgendwie machte es mich wütend, weil Kai mich nicht in Frieden lassen wollte, für das ich ihn hätte lynchen können. Sorry, Gott. Aufgebracht, so dass sich schon meine Nackenhaare aufstellten, funkelte ich ihn zurück an und zwischen uns begann ein Konflikt ohne Worte. Wir hätte möglicherweise unsere Umgebung vergessen, wenn Max mich nicht an meiner Schulter berührte. "Du solltest nicht noch mehr Ärger verursachen als wir schon haben." Konfus folgte ich seiner Hand, die nach draußen zeigte, nur um erstaunt die Masse zu sehen, welche sich in zwei Parteien geteilt hatte: eine für Kai und eine für mich. In aller Wahrscheinlichkeit hatten die uns 'streiten' gesehen und verteidigten nun ihren 'Liebling', dass er nichts getan haben soll oder dass er unschuldig ist und der andere damit angefangen hatte usw. Brrr, was für eine schreckliche Vorstellung! Ich mochte jetzt nicht in dieses Gezanke verwickelt werden. Aber ich will auch nicht an Tysons Stelle sein. Er sah ziemlich geknickt aus. *~Normal POV~* "Hey, ihr! Lasst uns dieses Gelegenheit beim Schopfe packen und fliehen, solange diese Meute mit sich selbst beschäftigt ist!" Kenny verschaffte sich Gehör, während er seine Tasche schnappte und den schnellsten Weg zum Schleusentor nahm, um auszuchecken. "Beeilt euch! Oder braucht ihr eine Einladung!" Jeder tat es dem Genie gleich und kam aus dem Flughafen unversehrt raus in den BBA Bus hinein. Das war die merkwürdigste, aber auch lustigste Aktion, die sie je gemacht hatten. ~~Ankunft am Hotel~~ Das Hotel war kein gewöhnliches gewesen wie man sie als Hochhaus kannte, sondern ein großer Tempel, verziert mit goldenen und roten chinesischen Symbolen. Überall standen verwitterte Steinlaternen und die Wände im Hof waren aus Holz und Papier gezimmert. Ein Ort, der in Ruhe und Frieden lag. Doch keiner außer unser blonder Teamkamerad brach jenen und wuselte herum wie ein verrücktes Eichhörnchen. "Sieh mal, T.." Er wollte gerade mit Tyson seine Freude teilen, als ihm wieder die Geschichte am Flughafen einfiel. Wieder setzte er eine säuerliche Miene auf, wieder wandte er sich von ihm ab. Und das, obwohl Tyson schon mit offenen Armen dastand. Jetzt sah er einfach nur aus wie ein armer verlassener Tropf, der seufzte. *~Tysons POV~* Er war immer noch bei schlechter Laune, nur wegen diesem kleinen Vorfall. Okay, ich weiß, dass es dumm von mir gewesen war, aber musste er mich jetzt damit so strafen?!? Natürlich konnte er das... Ach, ich vermisste sein Lachen, wenn er mir stets von etwas erzählt hatte, was ihn sehr glücklich machte. Ich vermisste seine wohltuenden Worte jedes Mal, wenn ich wegen ein paar Niederlagen auf einem Tiefpunkt stand. Aber all über dem vermisste ich seine Stimme, die nur dann innehielt, wenn ich an seiner Seite war. Dieser Klang aus purer Freude... Ich war mir meiner rauen Art und meinem unüberlegten Handeln bewusst, doch das war nun mal ich und ich glaubte, das würde sich darin auch nie ändern. Ich musste noch soviel übers Leben lernen und seinen Komplikationen, doch bis jetzt hatte ich nichts darüber herausgefunden, wenn ich ehrlich sein will. Ich war schlecht im Lernen. *~Normal POV~* Dann wurden sie ihrem Zimmer zugewiesen, was alle miteinander teilten. Ihre Futonbetten lagen nebeneinander sorgfältig gefaltet und einladend, um unverzüglich reinzuspringen und sich wohlbehütet in den Schlaf zu wiegen. Zumindest sah das Max so. "Hey Jungs! Schaut euch das an! Lustig, dass wir jetzt Seite an Seite ein Bett haben!" Kai warf einen Blick darauf und tat seinen Seesack in eine Ecke neben dem Futon ganz links. Tyson hätte fast bei seinem Diener für diese Frechheit was ausgelassen, die sich der Russe da erlaubte, einfach so sich seinen Futon auszusuchen ohne dass er seinen "Herrn" gefragt hatte. Doch es genügte schon ein finsterer Seitenblick von Max, um seinen Mund zu halten. So ließ er es auf sich beruhen. Rei währenddessen sah sich schon in der ganzen Anlage um. Viele Gänge führten in verborgene Ecken des alten Gebäudes, durch andere kam man direkt wieder auf den Hof. Dort spazierte er auf den Holzdielen entlang einmal und um das Karree, um den Kiesgarten aus jeder Perspektive zu genießen, der sich im Zentrum des Tempels ausbreitete. Geschweige denn den unvergleichlichen Duft, den er verströmte. 'Hmmm, ich könnte hier für immer bleiben!' Als er gedankenverloren an eines der anderen Gästezimmer vorbeiging, wurde er ohne Vorwarnung von einem Kissen erschlagen, das geradewegs durch eine offene Tür geworfen wurde "MIAU?!" und fiel die eine Stufe runter direkt auf den Hofplatz. "Oi! Tut mir echt leid! Wollte dich nicht treffen!" 'Huh? Ich kenne diese Stimme...', dachte Rei und nahm dieses monströse Kissen von seinem Gesicht ab, immer noch auf dem Boden sitzend. "Wa...!" "Rei!" 'Ich glaub's nicht!', ging es durch Rei's Kopf, da er es nie für möglich gehalten hatte, ihn auf so schnelle Art und Weise wieder anzutreffen. "Lee." Die Zeit blieb für einen Augenblick stehen; beide starrten sich ungläubig an. "Du... du bist auch in diesem... Hotel?", fing Rei langsam an zu sprechen, während sein bester Freund ihm aufhalf, obwohl sein Gesicht nicht so aussah, als würde er gerade Freudensprünge machen. "Ja, sind wir. Und ich denke, dein Team ist auch hier stationiert." Der Tiger nickte als Antwort, war aber sich unsicher, wie er dieses Gespräch fortsetzen sollte, weil er genau wusste, dass Lee immer noch schlecht drauf war wegen der Sache mit seinem Auftrag. "Rei. Warum?" Der schwarzhaarige Junge ging ein paar Schritte auf ihn zu; sein Blick änderte sich keineswegs in seiner Penetranz. Am liebsten würde er ihn in zwei Hälften spalten, um an die Information ranzukommen, die er wissen wollte. Doch das täuschte. Der wahre Grund war, dass Lee sich ohnmächtig fühlte, weil er nicht das seltsame Verhalten von Rei verstand, aus seinem Auftrag ein Geheimnis machen zu müssen. Der Chinese wusste nicht mehr, was er machen sollte, erst recht nicht, was auf Lees Frage zu antworten. Er wurde hin- und hergerissen von seinen Gedanken, war nicht in der Lage, mit dem anderen Engel ein Wortgefecht zu führen. "Lee... ich kann nicht." Er stand auf und klopfte sich den Staub von der Hose. "Natürlich kannst du! Was verbirgst du vor mir, Rei?!" Mittlerweile kam der Rest von Lees Mannschaft, da sie ihren Anführer verstimmt hörten und nun ihn mit einem ihnen bekannten Freund reden sahen. "Oh, Rei?!" Eine quirlige Stimme unterbrach die beiden Himmelsbewohner und sogleich lag Besagter wieder aufm Boden. "M..Mariah?!" Das pinkhaarige Mädchen schmiegte sich an ihre heimliche Liebe und wollte seit ihrem ersten Augenkontakt nicht mehr von seiner Seite weichen. "Mariah! Was machst du da?!?" Das war Kevin, welcher nicht gerade glücklich bei diesem Anblick zu sein schien. Genau in diesem Moment tauchte ein Junge mit einer noch böseren Miene hinter Rei auf, beugte sich runter und zog ihn ruckartig hoch, sodass Mariah keine andere Wahl hatte außer von Rei runterzupurzeln. Als sie aufsah, erblickte sie Augen voll von Hass und Ekel, verursachten bei ihr ein Gefühl von Unbehagen und Unsicherheit. Tatsächlich begann sie ein wenig zu zittern, als wäre sie einem Wesen aus der Unterwelt begegnet, aber es hörte auf, als Rei ihr die Hand reichte. "Ist schon gut, Mariah.", lächelte er sein wärmstes Lächeln und stellte sie wieder auf ihre Beine. 'Und du. Du musst nicht gleich andere Leute erschrecken.' "Hmpf." Während das pinkhaarige Ungetüm um ihn herum scharwenzelte und die restlichen Bladebreakers erschienen, wurde Lee von Mal zu Mal gereizter. Dann riss ihm der Geduldsfaden: "DAS REICHT!" Alle Blicke richteten sich jetzt nur noch auf ihn. "Du wirst mich nicht mehr für dumm verkaufen, Rei! Ich stelle hiermit eine Wette auf! *zeigt auf ihn* Wenn wir die asiatischen Meisterschaften gewinnen, so musst du mir es erzählen. Und wenn das Glück mit dir ist, so lege ich den Fall zu den Akten. Nichtannahme bedeutet Niederlage." ... Keiner konnte verstehen, warum Lee mit so einer merkwürdigen Wette Rei herausgefordert hatte, der nun so blass wie Schnee anlief. Voller Erwartung stand der Anführer der White Tigers mit den Armen in die Seiten gestemmt da, immer noch sauer. "Ich wartete darauf schon seit mehr als einem Jahr, aber alles, was du getan hast, war vor mir zu fliehen! Du bist so ein Feigling, damit du das weißt!" "L..Lee." Rei war total zerwühlt von Lees Ausbruch und konnte keine Worte finden. Er blieb für eine ganze Weile stumm und spürte die Anspannung in der Atmosphäre, die auf ihn drückte wie Blei. "So, Rei, soll ich deine Zurückhaltung als Aufgabe verstehen?" Lee besaß wie zuvor diese eiskalte Maske; sein prüfender Blick wanderte von oben nach unten an seinem Freund herab, der sich schüttelte, als wäre ihm kalt. "NEIN!", schrie er mit einem Mal. Verzweiflung lag in seiner Stimme. "Ich gebe nicht so leicht auf und ich werde das niemals tun!" Doch diese verschwand und anstelle davon fanden sich Entschlossenheit und Ehrgeiz. "Ich nehme deine Herausforderung an, Lee, unter der Bedingung, falls ich gewinne, dass du mich wirklich nie wieder danach fragen wirst." Niemand hätte je damit gerechnet, dass Rei so selbstbewusst sein könnte, jemanden die Stirn zu bieten wie Lee. Nur einem fiel auf, dass Rei's Hände kaum merklich zitterten. Wo noch zuvor eine dünne Linie war, befand sich jetzt ein zufriedenes Lächeln auf des Pumas Lippen. Mit einer Handbewegung machte er seinen Leuten klar, abzuziehen, und ging wortlos von dannen. Danach waren Tyson und Max sehr neugierig geworden, was ihr Freund ihnen da verheimlicht hatte, und bohrten nun selbst nach. "Rei! Was meinte er damit? Wovon habt ihr geredet?!", drängte Max sich Rei auf und sah ihn mit diesen Hundeaugen an, dass ihm das Herzt erweichen solle. Doch dieser schüttelte seinen Kopf und lächelte, dass das eine Sache zwischen ihm und Lee gewesen sei, die den anderen nicht interessieren sollte. "Aber Rei! Ich dachte als Freunde haben wir keine Geheimnisse!", maulte Tyson und sah ihn empört und etwas gekränkt an. Und er dachte, er wüsste alles über seine besten Freunde. Da trat Kenny hinzu, der alles ruhig mitangehört hatte, und baute sich nun vor den beiden Jungen auf: "Nun hört gefälligst auf, Rei in den Ohren zu liegen. Wenn er nichts zu erzählen hat, dann akzeptiert das auch! Verstanden?!" Kenny hatte mal wieder einen seiner starken Tage. Doch das änderte nicht seinen wahren Charakter, als er noch ein leises "Bi..bitte" hinzufügte. Kenny blieb nun mal Kenny. Als sich alles wieder gelegt hatte und sie wieder auf ihr Zimmer gingen, bekam Rei nicht das Gefühl los, dass ihn doch jemand noch aufs Korn nehmen wollte. Ein Dreh zur Seite bestätigte seine Vermutung: Kai war im Gegensatz zu den anderen schon fertig mit Auspacken und hatte nun nichts Besseres zu tun außer sich an eine Wand zu lehnen und ab und zu ein Auge zu öffnen, um zu beobachten, was Rei gerade tat. Mit einem Kopfschütteln machte der Engel ihm klar, dass auch er nicht nachhaken durfte. ~~Ein Tag später im Beystadium~~ "...und denkt daran: Unterschätzt nie euren Gegner! Es könnte uns den Sieg in den asiatischen Meisterschaften kosten!" Dies und viele andere Dinge belehrte Kenny sie, die auf ihrer Bank saßen und ihm zuhörten, bevor er sie in die Arena ließ. Nach vielen Matches gegen schwache, aber auch starke Beyblader schafften sie es bis in die Endrunde, wo sie wieder auf die White Tigers trafen. Jeder von ihnen war aufgeregter als sein Nebenmann, doch niemand war in dem Moment so heißblütig wie Lee und Rei, die sich wie zwei jahrelange Erzfeinde gegenseitig Blitze schickten. Ihre Teamkollegen machten sich schon Sorgen, doch sie konnten nichts für sie tun. Später, als es zwischen Tysons und Lees gemeinsamen Match zu einem Unentschieden kam, meldete sich niemand anderes als Rei freiwillig für das Entscheidungsspiel gegen den anderen Engel anzutreten. "Ist es wirklich okay für dich? Immerhin ist er dein bester Freund.", fragte Max in einem bedachten Ton, wobei er ihn an der Schulter festhielt. Rei nahm lächelnd seine Hand und drückte sie zuversichtlich. "Keine Sorge. Ich kämpfe nicht nur für mich." "Huh? oO? " Und ohne noch länger zu warten ging er auf den Ring zu und platzierte sich genau gegenüber von Lee, sein Blick ernst und unerschütterlich. "Warum, Rei, warum vertraust du mir nicht?" Obwohl Lee immer von aufbrausender Natur und nicht wirklich nachgiebig war, wenn er mit jemanden auf Kriegsfuß stand, so ist er doch die Ruhe in Person, wenn er um was Wichtiges kämpfen musste. Und das wusste Rei. Doch trotzdem verletzten ihn diese Worte, welche ihn dazu bewegten, noch energischer kämpfen zu wollen. "Ich würde dir mein Leben anvertrauen, Lee! Wir kennen uns schon seit unserer Geburt, sogar früher als das! Du hast mir Kraft gegeben, wenn ich down war, du gabst mir Halt, wenn ich weinte! Und du sagst, ich vertraue dir nicht?!" Rei machte sich fertig für den Kampf; das Feuer der Leidenschaft loderte in seinen Augen. "Du wechselst immer das Thema, sobald ich dich frage, Rei! Deswegen werde ich dir jetzt eine Lektion erteilen!" Nach Jazzmans Countdown schossen beide Blader ihre Bitbeasts in die Arena, wo sogleich die Funken sprühten. Lee knirschte mit den Zähnen, betäubt von einem Gedanken: Rei zu besiegen, so dass er endlich rausfinden konnte, was in seinem Freund vorging. Da gab es nur eine kleine Schwierigkeit. 'Wieso werde ich das Gefühl nicht los, dass ich verliere?' Denn wenn man das Spiel so vor Augen nahm, war Rei ganz klar im Vorteil. Aber woran lag das? "Lee!", hörte der White Tiger von seinem Gegenüber und drehte seinen Kopf zu ihm. "Weißt du nicht, was dein Fehler ist?" Sowohl die Bladebreakers als auch die White Tigers schauten zu ihren Teamkameraden, besonders zu Rei, und erwarteten eine Antwort auf die Frage, da Lee nicht so aussah, als würde er sie haben. "Du kämpfst nur für dich selbst, das ist dein Fehler! Beyblading ist ein Teamsport, kein Platz, um seine privaten Probleme auszutragen! Aus dem Grund stehen die anderen für mich immer an erster Stelle." Und mit diesen Worten machte der Tiger dem Ganzen ein Ende, indem er seinem Bitbeast den Befehl gab, Lees Blade rauszukicken. "Denk an deine Aufgabe, Lee." Rei rief seinen Drigger zurück und schlenderte anschließend zu seinem Gegner und Freund rüber. Lee, der immer noch über diese Worte und dessen Wichtigkeit grübelte, holte sein Bitbeast und verzog sein Gesicht zu einem breiten schelmischen Grinsen. Wenn Rei bei Lee ankam, standen beide Engel für einen Augenblick da, bevor sie in eine bewegenden Umarmung aufeinander prallten. Niemand konnte es sehen, aber der Chinese schluchzte leise in Lees Brust, murmelte Dinge wie, dass es ihm leid tat, dass er ihm sein Geheimnis nicht verraten konnte, und viele andere Sachen. Es war okay für Lee. Endlich wurden seine Augen von jemanden geöffnet und er war froh, dass das Rei war. Liebevoll tätschelte er ihm seinen Kopf. "Nein, Rei, es tut mir leid. Ich war der egoistische Dummkopf." ~~Abseits der Beyarena~~ Der Team Captain der Bladebreakers sah sich diese kitschige Szene an und 'hmpf'te einmal. 'Dieses Mal lasse ich noch mal Gnade walten, Kon.' Plötzlich nahm er jemand anderes hinter sich wahr und drehte sich rasch um, nur um Tyson zu sehen, dessen Nervosität in seinen Augen anzusehen war. "Was, Kinomiya." "Uhm... ich wollte dir nur sagen, dass du von deinem Job als Butler entlassen bist. Es war nicht richtig von mir, dich so zu behandeln. Aus dem Grund werde ich auch weiter meine Diät machen." Es war sowas von erstaunlich, sogar für Kai. Aber nicht so erstaunlich für ihn wie für Max. "Tyson!" Freudestrahlend warf er sich von hinten um den Hals des Drachen. "Ich bin soooooooo glücklich, dass du dich richtig entschieden hast!" "MAX!" Tyson fiel aus allen Wolken. Er sprach wieder mit ihm? "Du... du vergibst mir?" "Natürlich! Wie könnte ich je auf dich sauer sein? Du bist doch mein bester Freund!" Das gab er noch besser zu verstehen, als Max ihn nieder knuddelte. 'Für diese Umarmung...' "...würde ich meine Diät auf drei weitere Wochen verlängern." "Einverstanden." "Eh? Wie 'einverstanden', Kai?" Kenny warf die Antwort ein: "Du sagtest du würdest gerne noch länger deine Diät einhalten. Und keiner hat was dagegen, oder?" Ein Blick in die Runde verriet Tyson, dass er nicht mehr widersprechen konnte: überall nickende Köpfe. Aber es war nicht wirklich eine gute Nachricht für den blauhaarigen Beyblader. ...BOFF! Das hatte ihm den Rest gegeben, er ist ohnmächtig geworden. Ja ja, waren drei Wochen nicht eine schöne lange Zeit? ... Fortsetzung folgt Kai: *kommt mit Sushimesser an* PC! *selbe Lautstärke wie bei Tyson immer* Jiroh: *nicht da* Kai: *wendet sich an Rei* Wo. Ist. Sie? Rei: *Schulterzucken* Keine Ahnung =^-^=" Kai: *stampft weg* *murmelt* Macht mich zum Butler! Macht mich vor Rei lächerlich! *grummel* Jiroh: *kommt hinter Rei's Rücken hervor* Phew! Du hast meinen Hintern gerettet! *liest ihre Fic nochmal* Hach, auf Englisch ist sie wirklich lustiger! XD Rei: Ja, um sich über MICH lustig zu machen! Jiroh: Es ist nicht MEINE Schuld, dass viele Redewendungen mit Katzen zu tun haben! Rei: Hmpf. Jiroh: Und jetzt hörst du dich an wie Kai XD Rei: RAAAA! Schnauze! *bissel rotwerd* Jiroh: Will mein Kätzchen etwas Katzenminze? *grins* Rei: Oh, Ka~~~i! *träller* Jiroh: Okay, okay, gomen! ToT Max: *hält ein Schild mit [Kommis bitte]* ^o^ A/N: Nochmals Entschuldigung, dass es diesmal ne halbe Ewigkeit gedauert hat, aber wie ihr seht, ist dieses Kapitel auch etwas länger gewesen, oder? Auf alle Fälle hab ich mich schon ans nächste rangemacht, so dass ich hoffe, es diesmal wieder in nur einer Woche zu posten. Tcha! ^o^ Kapitel 6: Verschlossenheit --------------------------- JIROH: YES! Ma keinen Monat gebraucht! >< Kai: Oh Wunder. JIROH: Klappe! Du hast hier sowieso nichts zu sagen! Kai: *ching* JIROH: Brauchst gar nicht dieses 'ching'-Ding hier zu machen. Wirkt nicht mehr! Ò___Ó Kai: Hmpf. Ty: Ach komm, Sauertopf! Wir wissen doch, dass PC uns nicht besitzt! Max: Und das noch Shonen Ai kommen wird °*^o^*° Kenny: Musst du das so offensichtlich sagen! *rotwerd* JIROH: Kawaiiii XD So wie meine geliebten Leser! @Vieela: *verbeug* Danke für dein Kommi! Biste süchtig? Haha, dann wird dir das gefallen ^o^ Ty: Dann hör endlich auf zu brabbeln und fang an! Sechstes Kapitel -Verschlossenheit- Die asiatischen Wettkämpfe waren vorbei. Und der ganze Trubel wegen Lee und der Meisterschaft hatte endlich ein Ende genommen. Lee hatte nun verstanden, wie wichtig Rei es war, dass er ihm vertraute, und er hatte auch zugleich erkannt, dass er seine eigenen Träume den seiner Mannschaft verfolgen musste und. Bis zur nächsten Meisterschaft, der amerikanischen, hatten sie noch drei Wochen Zeit, sodass sie noch ein paar Tage in China genießen konnten. So verbrachten sie ihren Aufenthalt die meiste Zeit im Hotel, ließen sich es gut gehen, wobei sie es aber nie vergaßen, hin und wieder ihre Blades in die Hand zu nehmen, damit sich ihre Bitbeast nicht allzu sehr langweilten. Irgendwann gegen Abend war Rei der Einzige, welcher noch mit seinem Blade im Hof seine Gewandtheit und seine Ausdauer verbessern wollte. Die Nacht war angenehm kühl und viel zu schön, um schon ins Bett zu gehen. So trainierte er bis zur Erschöpfung, um auch seinem Traum etwas näher zu sein. Je besser er werden sollte, umso schneller erreiche er auch die Erfüllung seines Auftrages. Doch manchmal hielt er auch inne und blieb regungslos stehen. Er hatte auch etwas Angst davor und hatte schon des öfteren den Gedanken gehabt, es sich noch mal es anders zu überlegen. Aber je länger er sich damit auseinander setzte, umso mehr verstand er Gottes Gefühle dabei. "Wie schwer muss Gott es haben... Okay! Ich werde es schon schaffen! Gott, mach dir keine Gedanken darum, ich werde meine Sache schon gut machen." Sein Blick wanderte zu Drigger runter. "So, einmal werde ich dich noch starten, dann sollte es für heut genug sein." Voll konzentriert ging er in Position und holte dann in einer schnellen Handbewegung aus. Der weiße Beyblade segelte durch die Luft, hell erleuchtet vom Mond, mit den Kräften eines starken Bladers in ihm. Als er immer höher in den blauen Nachthimmel flog, geschah plötzlich etwas Unerwartetes, sobald Drigger mit der leuchtenden Kugel am Firmament in Augenhöhe kam: Er traf mit einem Schatten zusammen, das ein schrilles "Iiiek!" von sich gab, prallte von ihm ab und schoss auf Rei zurück, der ihn mit Leichtigkeit wieder auffing. Erschrocken sah er das fiepende Etwas schwankend auf den Boden gleiten und lief darauf zu, nichtsahnend, was auf ihn jetzt zukommen könnte. Als er sich dem näherte, erkannte er, da seine goldenen Augen für die Nacht trainiert waren, dass es sich um eine mittelgroße Fledermaus handelte. "Mein Gott! Das war nicht meine Absicht!" Das kleine Tier bewegte sich nur sehr beschwerlich und gab abrupte keuchende Geräusche von sich, die nur für Rei's Ohren wahrnehmbar waren. Der Chinese wollte gerade das verletzte Wesen behutsam bergen, als es auf einmal anfing, ihn giftig anzufauchen. Misstrauisch und böse guckend sah es Rei an, wollte sich nicht helfen lassen. Das fand er dann doch etwas seltsam, da er normalerweise sehr gut mit Tieren umgehen konnte. Ein Gefühl sagte ihm, dass diese Fledermaus keine normale Fledermaus sein konnte, aber normal hin oder her, er wollte nicht an ihrem Tod schuld sein. Also ging er etwas rabiater ran und packte sie einfach in seine beiden Hände, was zur Folge hatte, dass er von ihr in den Finger gebissen wurde. "Kss!" Natürlich tat es ein wenig weh, aber er nahm es dem Kleinen nicht übel, denn das war genauer gesagt seine Absicht gewesen. 'Gut, schön weitermachen.' Langsam spürte Rei, wie die Fledermaus etwas von seinem Blut schlürfte und immer kräftiger davon wurde. Der Laie sollte nämlich wissen,dass das Blut von Engeln ebenso heilende Wirkungen hatte wie die Kräfte des Engels selbst. "Na, schon besser, nicht?" Mit verstohlenen Augen sah das schwarze Nachttier den Menschen vor sich an, ließ vorsichtig los und leckte danach zaghaft über die kleine Wunde, die er ihm zugefügt hatte. Ein Lächeln umspielte Rei's Lippen und er wollte gerade sie wieder freizulassen, als er etwas an ihr bemerkte: "Hm? Was hast du da...?" Auf einmal befreite sich die Fledermaus aus seinen Händen und flog auf direktem Wege zur anderen Seite des Tempels. Wenn auch leicht torkelnd. Das verwirrte Rei umso mehr, aber solange er wusste, dass es ihr wieder besser ging, lag er auch nicht mehr wert darauf, sich Gedanken darum zu machen. Müde und ausgelaugt schritt er in Richtung Hotelzimmer, wo man schon von Weitem das dröhnende Schnarchen Tysons wahrnehmen konnte. "Dieser Unruhestifter." flüsterte er zu sich selbst und schlich sich leise an seinen Freunden vorbei, um seine Schlafsachen zu holen und überzuziehen, wenn ihm nicht aufgefallen wäre, dass ein Futon noch unbenutzt dalag: Kais Futon. Verwundert über diese Tatsache suchte er das Zimmer mit ab. Ohne Erfolg. Doch ein kaum hörbares Geräusch machte ihn auf den Aufenthaltsraum aufmerksam und auf Zehenspitzen schlich er sich an die offene Tür ran, um einen Blick hinein zu riskieren. Dort endlich fand er den Russen, auf dem Fensterbrett sitzend mit dem Rücken zu ihm. 'Kai?' Da passierte etwas vollkommen Neues für Rei, etwas, was wahrscheinlich noch keiner zu Augen bekommen hatte: Kai... erschreckte sich. Zwar ohne Aufschrei und ganz fürchterlich, aber doch so sehr, dass er schnell etwas in seine Tasche verschwinden ließ und sich sofort nach hinten umsah. "Du störst, Kon." Seine karmesinroten Augen funkelten den Tiger an, als würde er gleich das Fegefeuer aus der Unterwelt heraufbeschwören, nur damit der andere endlich Leine zog. Doch Rei ging unbekümmert auf Kai zu, achtete überhaupt nicht auf den scharfen Ton, den Kai gerade in seiner Stimme hatte, und stellte sich genau neben ihm ans Fenster, warf einen Blick zum turmartigen Beystadium, wo sie noch vor kurzem ihren Sieg gefeiert hatten. "Versuch's erst gar nicht. Deine 'Todesblicke' wirken schon lange nicht mehr auf mich." "Hn." Plötzlich bewegte sich etwas in Kais Hosentasche und fiepte leise vor sich hin, schien so langsam in sein Bein zu zwicken. "Scheiß Fledermaus!", fluchte Kai mit zusammengebissenen Zähnen und langte hinein. Als er wieder seine Hand öffnete, kam wieder das kleine Nachtgeschöpf zum Vorschein, dass Rei so mir nichts dir nichts davongeflogen war. Der Grauschopf hielt ihm den Zeigefinger hin, doch zu seinem Erstaunen weigerte es sich, drehte seine spitze Nase weg und schaute zu seinem Teamkollegen hoch. Kai folgte seinem Blick und zog eine Augenbraue hoch. Dieser grinste nur so neckisch und hob seinen angezapften Finger. "Er wurde schon gefüttert." Als Bestätigung bekam Kai ein Quietschen zu hören und ehe er sich versah, flatterte sie schon von seiner Hand auf Rei's Schulter und knabberte vorsichtig an seinem Ohrläppchen. "Nicht!" Erschaudert schob Rei mit zwei Fingern seinen neu gewonnenen Freund eilig weg von seiner Hörmuschel, die Wangen leicht gerötet. "Da bin ich sehr empfindlich!" Man konnte es sich nicht verdenken, dass Kai seine Fledermaus und seinen Bettnachbar mit einer gewissen Skepsis beobachtete, bis ihm klar wurde, was sich zwischen ihnen abspielte. Schnell und unerwartet umschloss seine Linke grob das noch fröhliche Tierchen; Rei zuckte deswegen zusammen. Dann hielt Kai sie dicht an sein Gesicht, damit sie direkt in seine Augen gucken musste, welche nicht gerade vor Freude strahlten. Eher vor Tobsucht. "Ich sage das nur einmal: Du hast keine Freunde, niemanden! Ich als dein Meister erlaube es dir nicht und du hast mir zu gehorchen! Dein Leben ist kein Pfifferling wert und ich werde das nächste Mal deinen winzigen Schädel an der nächsten Wand zertrümmern, wenn ich dich wieder dabei erwische. Hast du das verstanden, Kaz?!" Was war in Kai denn gefahren?! So kaltblütig hatte Rei ihn noch nie erlebt. Bevor er sich in die Sache einmischen konnte, holte Kai aus und warf rücksichtslos, wie Rei es gerade fand, die Fledermaus namens Kaz aus dem Fenster. "Und richte dem Alten aus, ich werde morgen Mittag bei mir zu Hause sein!", rief er noch hinterher, bevor Kaz hinterm Haus verschwand. Als sie nicht mehr zu sehen war, sprang Kai vom Fensterbrett runter und bewegte sich in Richtung Schlafzimmer, ohne nur einmal auf Rei zu achten, der mit dem Gesicht nach unten sich keinen Moment rührte. Endlich konnte der Russe sich ausruhen, wieder in einen traumlosen Schlaf verfallen. Doch dann packte ihn der Chinese aus heiterem Himmel am Oberarm und riss ihn zu sich herum. Kai hätte nicht gedacht, dass er so kräftig gewesen ist, was ihn aber nicht weiter imponierte, und starrte auf ihn cool herab. "Was willst du, Kon.", fragte er monoton und ohne jegliches Gefühl dahinter. "Wieso hast du das getan?! Warum hast du das gesagt?!? Das ist doch kompletter Nonsens, was du da abgelassen hast! Warum sollte Kaz keine Freunde haben?!" Rei zitterte vor Aufregung, sein wilder Blick ließ Kai nicht aus den Augen. Es war ihm völlig unbegreiflich, wieso jemand wie er es einfach verbot, keine Freundschaften zu schließen. Waren sie denn selbst keine? "Misch dich nicht in Dinge ein, Kon, die dich nichts angehen. Was ich zu tun und zu lassen habe, hat dich nicht zu interessieren." Und ohne noch etwas hinzuzufügen brach Kai diesen Smalltalk ab und ging zurück in den Schlafraum. Rei wusste nicht, was in den anderen gerade vorging, und wünschte sich, er ließe sich irgendwie helfen, aber wenn sein Stolz es nicht zuließ... Was machte ihn nur so unnahbar? Als er so verträumt darüber nachdachte, bemerkte er nicht, dass Kai sich schon wieder von ihm abgewand hatte, fuhr aber dann noch mal zusammen, aufgeweckt durch diese rauhe Stimme: "Richte den anderen aus, dass ich in drei Tagen wieder da bin." Und schon verschwand er ins dunkle Zimmer. 'Wohin wirst du gehen?' wollte der Chinese in dem Moment fragen bis ihm wieder einfiel, mit wem er es eigentlich zu tun hatte. ~~Am nächsten Tag~~ Der Anführer der Bladebreakers war unauffindbar. Tyson, Max und Kenny waren ausnahmsweise etwas früher auf den Beinen und wollten mit den anderen beiden sich Hong Kongs Einkaufsviertel ansehen. Doch zu ihrem Erstaunen war Kai wie vom Erdboden verschluckt. Also ganz normal. "Hey Rei! Weißt du zufälligerweise, wo Kai stecken könnte?" Der Angesprochene saß am Esstisch der Herbergsküche, die alle Gäste miteinander teilten, und trank eine Tasse Honigmilch. "Ne. Er sagte nur, dass er in drei Tagen wieder da wäre." "Was?! Er ist einfach abgehauen?!" Max gaffte Rei wie ein Pferd an und kratzte sich fragend am Kopf, wieso Kai es nur ihm erzählt hatte. "Wie kommt es, dass nur du es weißt, Rei?", fragte Kenny forschend über seinem Computer, auf dem er mehrere Dateien gleichzeitig überarbeitete und ständig am Tippen war. Seine typischen Gewohnheiten eben. Der Dunkelhaarige dachte kurz nach, da er ja ihnen nicht weismachen konnte, eine Fledermaus hätte ihm eine Botschaft mit dem Inhalt übermittelt, nach Hause in die Hölle zu kommen. So erzählte er simpel, dass Kai abends, wo alle außer er und Rei in den Betten lagen, einen Eilbrief erhielt, worin er zu einem geschäftlichen Termin eingeladen worden war und dass Rei genauso wenig Ahnung hatte, was das sein sollte. Ty: Ey! Der kann sich doch nicht einfach aus dem Staub machen! Max: Sag ich doch! Ty: Ach, ist doch egal! Machen wir uns ohne ihn einen Spaß daraus Max: Yey! Die beiden führten sich wieder auf, als wären sie die größten Helden Japans nach Spiderman & Co. und tollten über den ganzen Hof. Nur Rei gefiel die Sache nicht, dass Kai so lange weg sein würde. Normalerweise ist er nur für ihr Auge unsichtbar gewesen, hielt sich hinter Bäumen auf z.B., und tauchte dann urplötzlich wieder auf, wenn man es nicht erwartete. Und meistens waren Rei und Kenny die Einzigen, denen es auffiel. Doch nun war es anders. Jetzt war Kai daheim und Rei wusste nicht, wie ihm geschah. Seine Intuition sagte ihm, dass etwas in de Luft lag, schwer und unbehaglich. ~~Drei Tage später~~ Heute sollte Kai wieder zu ihnen zurückkehren. Alle warteten ungeduldig darauf, dass ihr Anführer wieder bei ihnen war, sie wieder herumkommandierte und ihnen Anweisungen gab, was als nächstes getan werden musste. Denn sie wären sonst ohne ihn kein Team gewesen. Den ganzen lieben langen Tag taten sie nichts außer im Schrein rumzuhocken, sich die Zeit mit belanglosen Dingen totzuschlagen und Löcher in die Luft zu starren. Besonders Tyson und Max waren ganz hibbelig, konnten nicht auf ruhigem Fuß bleiben und versuchten, sich immer mit irgendwelchen lustigen Dingen zu beschäftigen. Doch der Tag ging rum und keine Spur von Kai. "Vielleicht wurde er nur aufgehalten und kommt erst morgen wieder.", meinte Kenny unbekümmert und tippte beflissen an seinen Unterlagen weiter. "Und so, wie wir ihn kennen, wird er uns nicht mal anrufen oder eine Nachricht zukommen lassen von wegen, dass es später wird etc." Alle stimmten Kenny zu und waren wie ausgewechselt, so ohne diesen Druck, denen sie unterlagen. Sie hatten ja noch zwei Wochen Zeit, um nach Amerika weiterzuRei'sen. Nur einem wollte es nicht leicht fallen... Drei weitere Tagen vergingen und so langsam machte sich Sorge in der Mannschaft breit. Wo mochte Kai nur abgeblieben sein? "Also, wenn er spätestens nicht morgen kommt, müssen wir Mr. Dickenson und die Polizei verständigen.", schlug der Brünette vor und rückte seine Brille zurecht. Wie ein Stromschlag durchfuhr es den Tiger, als er dies hörte, und fasste sich an den Kopf. *~Rei's POV~* 'Die Polizei? Na dann viel Spaß beim Suchen.' Bei Gott, wo steckte der Kerl?! Eine Woche lang ließ er sich nicht blicken und jetzt haben wir die Bescherung! Und da ich der Einzige war, der wirklich wusste, wohin er gegangen ist, musste ich die Sache auch in die Hand nehmen! Ich hatte also nur einen Tag Zeit, ihn wieder auf die Erde zu bringen. Nur... 'Wie komme ich in die Hölle?' Ich hatte absolut von nichts ne Ahnung, wie ich dahin gelangen sollte geschweige wieder heil zurück. Und schon wieder hatte ich ein Problem. "Na, was soll dieses Rumoren unter euch?" Es war Lee, der aus seinem Zimmer herauskam, und mich fragend ansah, da ich im Moment sehr besorgt dreinschaute. 'Sekunde mal...' "Lee, würdest du nicht gerne mit mir einen kleinen Rundgang durch die Gegend machen?" Ich betonte das Wort, weil ich ihm damit vermitteln wollte, dass es um etwas Dringendes ging, über das ich mit ihm sprechen wollte, und er verstand mich sofort. "Klar.", fasste er sich kurz und begleitete mich zum Ausgang des Tempels, während Kenny, Tyson und Max immer noch auf dem selben Fleck standen und uns weggehen sahen. *~Normal POV~* Als Rei sich vergewisserte, dass sie weit genug vom Gebäude sich entfernt hatten, packte er endlich aus: "Lee, weißt du, wie man in die Hölle kommt?" Der Puma warf ihm einen etwas skeptischen Blick zu, fragte sich, ob er sich nicht verhört hatte. "Rei, das war doch eins der ersten Dinge, die wir in der Himmelsschule gelernt haben: Lebewesen mit guten Absichten kommen in den Himmel, andere mit schlechten in die Hölle. Wüsste nicht, wieso es dir entfallen sein sollte." "Ist es mir doch auch nicht! Ich meinte es anders..." Plötzlich war ihm die Frage unangenehm, denn er konnte sich denken, was Lees kommende Antwort wäre, aber er durfte sich nicht beirren lassen. "Lee, ich frage dich, wie ich in die Hölle kommen kann. Oder anders ausgedrückt, über welchen Pfad kann ich hinunterkommen?" Als wäre er vom Blitz getroffen blieb Lee wie angewurzelt stehen, ungewiss über die Sache, die er gerade vernommen hatte. "Wie... bitte?!" Er fasste seinem Freund an die Stirn und verglich die Temperatur mit seiner. "Rei, bist du noch bei Sinnen?!? Wie kommst du auf diese fixe Idee, in die Unterwelt hinabzusteigen?!? Hast du sie nicht mehr alle!!!" Lee konnte sich kaum zurückhalten, so sehr erregte ihn diese... Bitte. Doch in Rei's Augen spiegelte sich noch was anderes wieder, etwas, was Lee nur zu gut von seinem Freund kannte: diese Mischung aus "Du kannst mich nicht von meinem Plan abbringen" und "Ich brauche dich!" Hörbar atmete er aus und durchfuhr seine Mähne mit beiden Händen. "Sag mir wenigstens, was dich dazu getrieben hat." ~~Zwei Minuten später~~ "WIE BITTE?! Kai ist WA..?!?!" Hätte Rei ihm nicht unverzüglich den Mund zugehalten, so wäre alles rausposaunt worden, was Kai und er wohlbehütet für sich behielten. "Jetzt frage ich dich: Bist DU des Wahnsinns?!? Kannst hier doch nicht so rumschreien!", zischte er ungehalten und ließ vorsichtig los. "Also, willst du mir jetzt endlich verraten, wie ich da runter komm oder nicht?" Wenn der Chinese jetzt noch mehr Zeit verlor, könnte es schlimme Folgen mit sich geben. Und das sah man ihm an, dass er in Eile war. "Hm. Also gut. Ich zeige dir einen Eingang, der hier gleich in der Nähe ist. Aber versprich mir, aufzupassen. Die Bewohner dort sind nicht immer gut auf Engel zu sprechen." Lee verschränkte säuerlich seine Arme vor seiner Brust. Es passte ihm gar nicht, in was für Gefahren Rei sich begeben wollte. Und dass er wegen seiner eigenen Mannschaft ihm nicht beistehen konnte. Dennoch freute Rei sehr über Lees Hilfe. "Danke, großer Bruder!" Rei tat so, als wäre er wieder ein kleiner Engel, und hängte sich freudig an Lees Arm, während sie sich auf den Weg zum nächsten Zugang begaben. "Nenn mich nicht so! Uns trennen nur drei Sekunden, da ist es Schwachsinn, mich 'großer Bruder' zu nennen!" "Ist gut, großer Bruder!" "REI!" Durch ein Wäldchen hatte es sie verschlagen und der Tiger fragte sich allmählich, ob er es sich doch nicht anders überlegen wollte. Immerhin hatte er ja vor, in die Hölle nach Kai zu durchforsten. 'Nein! Ich darf jetzt nicht kneifen! Ich muss auf mein Gefühl vertrauen und mich beruhigen!' So lief er weiter neben Lee, achtete darauf, nicht auf übergroße Wurzeln zu stolpern und im Gebüsch nicht hängenzubleiben. Bevor er sich bei ihm beschweren konnte, wie lange sie noch weitergehen wollten, kamen sie vor einem riesigen Baum an, ein Mammutbaum. Er überragte die nebenstehenden Bäume, alt und fest im Boden verankert, und von keinem Sturm zu bändigen. Seine monströsen Wurzeln wuchsen schon aus dem Boden, so dass man erst über ein paar steigen musste, um zum Stamm zu gelangen. Als beide vor ihm standen und zu ihm hinaufsahen, kam dem Kleineren unvermittelt etwas in den Sinn, was ihm eigentlich schon hätte früher auffallen müssen. "Was ich nicht verstehe, Lee... woher weißt du eigentlich von den Eingängen?" "Tja, also, ich hab so meine Verbindungen." Lee konnte dem anderen Engel in dem Moment nicht in die Augen sehen. "A..ha." Das war doch etwas eigentümlich für den Tiger, sowas von seinem 'großen Bruder' zu erfahren, aber das war erstmal nebensächlich. Wichtig war jetzt, Kai zurückzubringen und dann mit der Suche nach seinem Schützling weiterzumachen. "Berührst du diese Stelle,", der ältere zeigte auf eine Aushöhlung in der Rinde, "öffnet sich die Tür zur Unterwelt und eine Treppe wird dich darunter führen." Ein lautes Knarren machte sich bemerkbar und so, wie Lee es geschildert hatte, tat sich vor ihnen ein Tunnel auf, welcher wohl von Beleuchtung keine Ahnung besaß. "Rei... Ich wünschte mir, ich könnte dir zur Seite stehen..." "Ach, Lee, du kennst mich doch. Bis jetzt habe ich alles erreicht, was ich mir vorgenommen habe und solange ich meinen Auftrag nicht erledige, wird mich nichts davon abhalten." Rei konnte nicht anders außer Lees Kopf zu tätscheln. Er schätzte seine Fürsorge sehr. "Zieh nicht so ein Gesicht, großer Bruder!" Und schon war er in dem dunklen Gang verschwunden. "Wie oft soll ich dir das noch sagen, dass ich...!!!", hallte es hinter Rei, der das nur mit einem "Ja, ja!" unterbrach und sich weiter in die Tiefe dieses unterirdischen Durchgangs wagte, dessen Wände rauh und feucht waren, an denen er sich entlang tastete. "Was mich wohl mich dort erwartet..." Diese drückende Dunkelheit machte seine Knie weich, was ihn aber nicht davon abhielt, weiter zu laufen. Außerdem war es ja nicht vollkommen düster für ihn, da seine Augen wie bekannt für diese Umgebung sehr nützlich gewesen waren. Ohne sie hätte er sonst das Loch übersehen, in das er beinah reingefallen wäre. Mit einem Satz sprang er rüber und prompt... "MI....!!!!" ~~Woanders~~ "Oh, verdammt! Ich hätte ihn auf das zweite Loch aufklären müssen!", rief Lee laut aus, als er wieder auf dem Weg zurück zum Tempel war, und schlug sich mit der Hand an den Kopf. Er konnte aber seine Truppe nicht ewig alleine lassen. Wer weiß, was sie ohne ihn anstellen würden. "Egal, er wird schon klarkommen." ~~Zurück zu Rei~~ "...AAAAAAA!!!!" Ohne zu wissen, was mit ihm geschah, schlitterte er ein großes Rohr runter, machte viele Slaloms und Überschläge und schrie sich die Seele aus dem Leib. Er wusste schon nicht mehr wo oben und unten war, wenn er nicht ein schwaches Licht am Ende dieser Rutschpartie erblickt hätte. Und so schnell er runter raste, so schnell kam er auch wieder rausgeflogen. In hohem Bogen landete er auf seinem Allerwertesten, von oben bis unten mit schwarzem Staub bedeckt. "Aua..." Er stand auf und prüfte nach, ob er sich bei dem Sturz nichts gebrochen hatte. Erleichtert, dass nichts Schlimmes passiert war, sah er sich um, nur um gleich festzustellen, dass er sich nicht dort befand, wo er eigentlich hin wollte. Zumindest dachte er das. Es war schon düster, es war schon heiß, aber nicht alles war so wie nach seiner Vorstellung. Ein unglaublich großes Feld aus Gesteinshügeln, Höhlen und Kratern, die mit heißen Quellen gefüllt waren, eröffnete sich vor seinen Augen und raubte ihm jegliche Fassung. Rotes und gelbes Licht aus Steinlaternen ähnlich wie im Hotel gaben diesem Bild noch den letzten Schliff. Aber niemand schien da zu sein. Man hörte nur das Rauschen und Blubbern der Quellen in Abwechslung mit dem zischenden Dampf, der aus vielen Spalten entwich und die Luft wie einen warmen Nebel umhüllte. "Wirklich sehr schön hier, nur... wie komme ich jetzt zu Kai?" Unerwartet drang Gemurmel in seine Ohren, das immer lauter wurde. Daraus entstand lautes Geplapper und bevor Rei die Gelegenheit fand, sich zu verstecken, wurde er gleich von mindestens hundert, nackigen Leuten gleichzeitig umgerannt, die sich nur auf eine Sache zu konzentrieren schienen: nach getaner Arbeit sich ins heiße Wasser zu setzen und entspannt sich auf zu Hause freuen. Auch in Rei sammelte sich dieses Gefühl von Glückseligkeit, auch wenn er wegen dessen Blöße doch etwas peinlich berührt war. "Aha, auch in der Hölle gibt es also fröhliche Gesichter.", wisperte er zu sich selbst und wollte in dem Augenblick aufstehen, als jemand direkt vor ihm stand und auf ihn herabblickte. Er sah nicht so erfreut aussah wie die anderen Dämonen. "Was glaubst du, wo du hier bist, hm?", fragte der großgewachsene, vielleicht neunzehn Jahre alte schwarz gekleidete Junge, dem seine dunklen Haare zu Berge standen und alles machten außer ordentlich auf seinen Kopf zu verbleiben. Rei wusste keine Antwort darauf, da er befürchtete, dass er rausfinden könnte, wer oder besser was der Chinese war. "Uhm..." "Deine abgetragenen Sachen haste wohl zu lange gewaschen, dass sie jetzt diese graue Farbe besitzen." Der Dämon sah ihn mit einem abwertenden Blick von oben bis unten an. "Eine Beleidigung fürs Auge." Rei hätte ihm am liebsten einen Gegenspruch entgegen gesetzt, verkniff sich es aber wieder, da er jetzt schon auf glühenden Kohlen lief. Stattdessen mied er Augenkontakt und gab sein Bestes, nicht über seine Mission zu denken. Bestimmt konnte dieser Kerl auch Gedanken lesen. "Gut, ich habe Mitleid mit dir. Komm mit." Ohne weiteres ging der Junge mit der Gewissheit voran, dass Rei ihm folgen würde. Dieser war nicht gerade gut zu sprechen, so, wie er behandelt wurde. Aber besser mitgehen als aufzufallen. Missmutig trottete er hinterher und achtete darauf, wo lang sie gingen, damit er auch einen Weg zurückfand, falls er einen Fluchtweg zur Hand brauchte. Aber, er musste zugeben, er konnte sich kein Stück von dem Rückweg merken, denn sie liefen ständig in andere Tunnel hinein, bogen jede zweite Ecke ab, so dass es für Rei einfach unmöglich gewesen war. Als Rei glaubte, die ganze Hölle durchwandert zu haben, kamen sie an ein Haus an, das mitten in einer Höhle stand. Da machte der Tiger große Augen. Es war ein japanisches Haus mit nur einem Erdgeschoss, aber mit mehreren Zimmern mit Wänden aus Holzrahmen und Papier. Nur eine Stufe musste man besteigen um gleich einzutreten. Rei kam kaum aus dem Staunen raus und hätte sich fast beim Hineinstolpern das Genick gebrochen, wenn ihm der Schwarzhaarige ihn nicht am Arm festgehalten hätte. Der Chinese konnte sich nicht helfen, aber dieser Kerl war Kai in vielen Dingen sehr ähnlich. Nachdem er sich die Schuhe auszog und ins Zimmer mitging, blieb ihm merklich die Luft weg, so schön war dieser Raum. Ein niedriger Tisch bildete das Zentrum, daran zwei große olivgrüne Kissen als Sitzplätze; eine kleine Kommode in der Ecke, darauf ein Spiegel. Doch irgendwie sah das Zimmer auch kahl aus. Keine Bilder oder Fotos, keine Heizdecke oder ein Heizkörper, weswegen es recht kalt gewesen war. Nur ein paar spärliche Pflanzen und ein Computer waren zu sehen. 'Ein Computer...?' "Aha, du kennst also dieses Gerät? Sehr interessant..." 'Toll, Rei, schön ausgeplaudert.' "Soso, und Rei ist dein Name." 'Nein!' Besagter schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Der Dämon lachte unseren Himmelsbewohner aus und besorgte ein paar andere Kleidungsstücke für ihn, während der etwas bedeppertere von beiden auf eins der Kissen Platz nahm und weiter diesen Raum betrachtete. Als der Junge wieder zurückkam, hatte er u.a. ein schwarzes Shirt, welches eine roten Saum und goldene Knöpfe aufgenäht hatte. 'Moment mal...' Dieses Hemd kam ihm verdammt bekannt vor! Als er genauer hinsah, schüttelte er seinen Kopf. Es konnte es einfach nicht sein. "Hier. Das und die schwarze Hose kannst du anziehen. Sonst sieht es wirklich armselig aus als Dämon, Engelchen." . . . "WAS!" Der Schock ging durch Mark und Bein, als Rei dieses 'Engelchen' hörte. Bestürzt rutschte er etwas nach hinten und blickte entgeistert hoch zum Dämon. "Ganz genau, Engelchen, ich weiß, was du bist. Gleich als ich dich gesehen hab, hab ich's gerochen. Und jetzt zieh schön dies hier an, bevor mein Meister wiederkommt.", Der Dämon warf ihm die Sachen hin, "Obwohl... vielleicht sollte ich dich erstmal vernaschen bevor du dich umziehst." Rei's Augen wären aus den Höhlen rausgeflogen, wenn sie nicht fest angewachsen wären. "Hiiiii!!!" Er klang wirklich grad wie eine Frau, aber das war ihm in dem Moment vollkommen egal. Er wollte nur eins: weg von diesem Ort, weg von diesem verrückten Perversen! Und sich wieder auf die Suche nach Kai machen. Ohne lange zu fackeln wollte er aufspringen und rausrennen, wenn ihn eine Stimme von außerhalb nicht daran gehindert hätte. "MISTVIEH! WO STECKST DU VERDAMMT NOCHMAL!", donnerte sie durchs gesamte Haus und Rei verlor somit die Chance jeglicher Fluchtmöglichkeiten. Panisch wollte er schon aufschreien, als ihn der selbst erschrockene aber trotzalledem gelassenen Dämon am Handgelenk packte und ihn kurzerhand in den nächsten Wandschrank reinwarf. Ein ersticktes "MIAU!" entwich aus Rei's Mund. Mit einer unterdrückten befehlenden Stimme beugte sich der Fremde zu ihm runter und flüsterte: "Du bleibst hier drin bis die Luft wieder rein ist! Ansonsten wird es dir sehr schlecht ergehen, wenn sie dich erwischen!" "Sie?" Doch seine Frage konnte nicht mehr beantwortet werden, denn in diesem Augenblick ging die Schiebetür auf und hereintrat ein vermummter Junge in Rei's Alter hinein. *~Rei's POV~* Nun saß ich in diesem Wandschrank, dessen Tür einen Spalt breit offen war, und dachte mir, in was für eine Bredouille ich schon wieder geraten war. Wenn jetzt dieser 'Meister' mich hier entdeckte, wäre ich geliefert! Also musste ich mir was einfallen lassen. Hm, ich hatte immer noch diese Kleidungsstücke von dem Perversen bei mir. 'Wenn ich die anziehe, werde ich nicht als Engel sofort erkannt.' So zog ich mich um und ließ meine eigenen Sachen verschwinden. Danach lugte ich wieder durch den Schlitz, um zu sehen, was da abging. Vor meinen Augen saß dieser sogenannte Meister mit dem Rücken zu mir auf einem Sitzkissen, setzte nicht die Kapuze ab, die mir sein Antlitz verborgen hielt. Der Perverse stand neben ihm und verweilte immer in derselben Position, stets ergeben und abwartend auf die nächste Order seines Hausherren. "Hol Verbandszeug.", kam es trocken und Rei's Triebtäter huschte gleich ins Nebenzimmer, um dann mit einem kleinen Verbandskasten wieder zurückzukommen. Stumm nahm der Junge in der Kutte es entgegen und krempelte seinen rechten Ärmel hoch. Eine heftigst blutende Wunde kam zum Vorschein. Ich wäre am liebsten ohne zu zögern aus dem Schrank hervorgekrochen, um ihm zu helfen, aber ich durfte mich nicht verraten. So blieb ich weiterhin da drin und sah ihm zu, wie er sich allein bandagierte. "Meister, wieso gehen sie nicht zurück zu ihnen?", fragte der Diener etwas überstürzt, hielt sogleich seinen Kopf, weil er auf die kommende Strafe für diese DRei'stigkeit wartete. Aber es passierte nichts. Der andere wickelte weiter seinen Arm ein. "Weil ich mich nicht so zeigen kann." Als ich das hörte, stach mich etwas in der Brust. Wieso wurde mir nur so schwer ums Herz... Ich schreckte lautlos hoch, als die Schiebetür ein weiteres Mal aufgerissen wurde und ein hagerer Mann in einem langen Umhang das Zimmer betrat. Sein Gesicht war ebenfalls nicht zu erkennen, da sie hinter einer Maske versteckt war, aber auch mit ihr konnte ich erkennen, dass er keine guten Absichten besaß. Anscheinend war er der Vorgesetzte von diesem 'Meister'. "Falls du es noch einmal darauf ankommen lassen willst, dich wieder mir zu widersetzen, bleibt es nicht nur bei diesen kleinen Verletzungen!" Der Junge blieb still und verarztete sich weiterhin. "HÖR MIR ZU, DU KLEINER WERTLOSER WURM!" Grob ergriff der Mann des Jungen Oberarm und riss ihn hoch, wodurch die Kapuze abfiel. Mein Herz blieb stehen. *~Normal POV*~ Direkt vor Rei stand Kai, der Anführer der Bladebreakers, sein Gesicht mit unzähligen Wunden durchfurcht und seine Augen müde durch viele schlaflose Nächte. "Du kleines Aas! Dir reicht wohl eine Tracht Prügel nicht!" "Ts, lass mich in Ruhe, alter Mann." Schon flog die erste Ohrfeige und der Phönix wäre gegen die nächste Wand geknallt, hätte ihn sein Vorgesetzter nicht weiter festgehalten. Dabei wurde Kai sein Umhang entrissen. Sein Arm bekam schon blaue Druckstellen, die sich zu den anderen gesellten, doch das schien alles Kai nicht zu kümmern. Wieder ein Schlag ins Gesicht. Dem Mann gefiel es ganz und gar nicht, dass die Verprügelung dem Jungen nichts ausmachte, warum er dann weiter auf ihn eindreschte und ihn auch am Schal packte, als wollte er ihn würgen. Langsam konnte Rei das nicht mehr mitansehen. 'Kai...' entfuhr es ihm. Ein Zucken ging durch den Russen und sein Kopf drehte sich leicht zum Wandschrank hin, irritiert und vielleicht sogar etwas panisch. Der Alte hatte anscheinend Rei nicht 'gehört'. 'Okay! Zeit für eine kleine Veränderung.' Er spielte mit einem Gedanken, der nicht wirklich risikofrei war, aber ausprobiert werden musste. Seine Rechte bewegte sich von oben nach unten über sein Gesicht und mit einem Wimpernschlag befand sich eine weiße Maske darauf mit der Form und der Fratze eines Tigers. Seine Haare versteckte er unter einem weißen Tuch, das er um seinen Kopf band, damit er nicht von ihnen behindert wurde. Als der Mann wieder zum Schlag ansetzte, riss Rei mit einem Ruck die Schranktür auf, ließ diesen schockierenden Augenblick auf sich wirken und rannte direkt auf die beiden zu. ... Fortsetzung folgt A/N: Hach, es wurde wieder mal an der Zeit, einen Cliffhanger reinzusetzen ^__________^ Im Gegensatz zum letzten Kapitel ist dieses hier weitaus kürzer, weil das die eigentliche Länge in etwa sein sollte bei meinen üblichen Chappies ^o^ oO Oh, oh, seh' schon die wütende Meute auf mich zukommen. ICH SCHREIB JA SCHON UM MEIN LEBEN!!! ^^; Aber gefällt denn euch auch dieser Teil? Kapitel 7: Enthüllung --------------------- JIROH: Bin wieder daaaa!!!! >o< Kai: Wurde auch Zeit. JIROH: Ich weiß! >< Uiuiui, hab diesmal zwei Wochen gebraucht! Hoffe, euch gefällt trotzdem dieses Chappie -.- An alle meine lieben Leser *Sprechtüte* : DANKEEEEEEEE!!!!! Rei: *patpat* JIROH: So! *stopf beide in Fic* Siebtes Kapitel -Enthüllung- 'Kai...' entfuhr es ihm. ... Als der Mann wieder zum Schlag ansetzte, riss Rei mit einem Ruck die Schranktür auf, ließ diesen schockierenden Moment auf sich wirken und rannte direkt auf die beiden zu. "LASS-IHN-LOS!!!", ertönte der Kampfschrei des Engels in schwarz und er warf sich gegen den doppelt so großen Hünen. Die Überraschung war ihm absolut gelungen. Sogar Kai fiel die Kinnlade runter; seinem Diener ging sie sogar bis zum Boden. Rei rappelte sich wieder auf, nachdem er diesen Kerl umgestoßen hatte, packte ohne zu fragen des anderen Handgelenk und eilte mit ihm aus dem Haus. Alles, nur weg von dieser inhumanen Person! Und Kai ließ sich mitschleifen, wobei ihm die Sache irgendwie auch etwas albern vorkam. Total außer Atem machten sie Halt, sahen sich um, ob irgendwelche Verfolger ihnen auf den Fersen waren, doch nichts war zu sehen. "Mein Gott, hatte ich Schiss! Das hätte auch schiefgehen können." Endlich ließ Rei Kais Hand los und verschnaufte erstmal, lächelte hinter seinem Schein etwas gequält. 'Mein... GOTT?!' Der Phönix war sich nicht sicher, ob er sich gerade nicht verhört hatte. Ein Dämon, der für Gott arbeitete?! "Phew, zuerst die Maske ab." Gesagt, getan. ... Kais Blick war unbezahlbar, als er Rei vor sich stehen sah. Und diesem war es nicht möglich, mit dem Grinsen aufzuhören, da das Gesicht des Dämons wieder mal ausgerutscht war. Als Kai das auffiel, verzog er seine Miene zu seiner typischen verbissenen, wunderte sich aber dennoch über eine Sache: "Wieso hast du meine Sachen an?" Wenn man es genauer betrachtete, war das Shirt Rei nämlich etwas zu groß und die schwarzen Baggies schlabberten an seinen Beinen runter, festgezurrt mit seinem roten Band. Verlegen kratzte Rei sich am Kopf: "Naja, die hat mir dein Diener gegeben, als er mich am Eingang bei diesen heißen Quellen aufgelesen hatte." "Kaz?" Aus dem verlegenen Lächeln wurde ein Gaffen. "Das... war..Kaz?!" Ein Nicken war die Bestätigung. Der Chinese stellte sich noch mal die kleine Fledermaus in der Nacht vor einer Woche vor und verglich sie mit dem schwarzhaarigen Perversen, dem er nun begegnet war. Das Bild stimmte überhaupt nicht ein! "Aber, aber...!" "Da sind sie!", kam es von weitem, unterbrach Rei und ließ ihn zusammenschrecken. Die Schritte und Rufe der Verfolger kamen immer näher und es sah so aus, als wären beide Jungs in einer Sackgasse geraten. Kein Ausweg, um zu fliehen. Doch diesmal wollte unser Engel nicht in Panik geraten und versuchte kühlen Kopf zu behalten. Aber nichts fiel ihm ein, was sie hätten tun können. Und wie es ihm geschah, wurde er auf einmal in eine verborgene schmale Nische gezogen und fest an sich gedrückt. "Kein Wort.", zischte Kai, dessen Arme den Tiger eng umschlungen hielten, um ihn am Weglaufen zu hindern. Währenddessen hörten sie das Getrappel der erwachsenen Dämonen an ihnen vorbeirauschen, laut schimpfend, dass sie sie aus den Augen verloren hatten, und verhielten sich ruhig. Aus keinem denkbaren Grund fing Rei's Herz an wie wild zu schlagen und er dachte schon, sie würden sie deswegen entdecken. Er wusste nicht, ob er so aufgeregt war, weil sie gesucht wurden, oder ob... "Sie sind weg.", meinte Kai etwas entspannter und ließ Rei so schnell los, wie er ihn an sich gerissen hatte. Als die Luft wieder rein war, schlichen sie sich auf leisen Sohlen durch die Gänge, durch die sie noch vor kurzem gerannt waren, immer auf der Hut für den Fall, dass sie doch noch aufgelauert werden konnten. "Verdammter Boris!", fluchte Kai einmal und biss die Zähne zusammen. Und wo hatte es sie letztendlich verschlagen? Zu Kais Haus zurück! "Noch geht's dir gut, oder was?! Wieso sind wir um Himmels Willen wieder hierher gekommen?!?" Rei sah nicht gerade erfreut aus. "Das Haus ist der letzte Ort, wo sie uns vermuten werden." "Oh..." Egal, was Rei sagte oder machte, er kam sich immer neben Kai dumm vor. Und wieder so... nutzlos. Aber das tat jetzt auch nichts zur Sachen, denn wichtiger war es jetzt, seinen Anführer aus der Hölle fortzuschaffen, und das schneller als es überhaupt möglich war. ~~Im Haus~~ "Meister! Ihr seid zurück! Ey, sogar du bist dabei!" Kaz zeigte unverschämterweise auf Rei und sprühte nur so vor Freude. Doch seine Augen verrieten einem noch etwas anderes: Begierde. Kai trat sehr verärgert auf seinen Diener zu. "Wieso hast du ihm meine Sachen überlassen?!", schrie er ihn fast zu laut an. Kaz schrumpfte zusammen bei seines Meisters Beschimpfung und hätte sich liebend gern ins erstbeste Erdloch verkrochen, doch ihm blieben diese Blicke nicht erspart. "Wie oft hab ich dir gesagt: 'Bring keine Fremden ins Haus!'? Widersetzt du mir noch ein einziges Mal, reiße ich dir die Zunge eigenhändig aus deinem schändlichen Maul heraus!" Harte Worte, mit denen er den Raum verließ, um seinen Seesack zu holen. Stille kehrte ein. Rei saß wie zuvor auf eines der grünen Sitzkissen und sah zu Kaz rüber, der stets diese geduckter Haltung behielt. "Tut mir leid, dass du wegen mir soviel Ärger auf dir nehmen musst.", entschuldigte sich der Chinese und wollte das mit einer Verbeugung noch mal zum Ausdruck bringen, wenn ihn eine Hand vor seinen Augen nicht davon abgehalten hätte. "Es ist nicht deine Schuld.", lächelte der schon erwachsene Butler aufmunternd zu, was sich aber schnell wieder in Verlangen umwandelte. "Eh..also, ich würde auch gern wissen, wieso du mir Kais Klamotten gegeben hast. Das mit dem 'Deine abgetragenen Sachen..' usw. war doch nur ein Vorwand." Natürlich wollte Rei schnell ablenken, denn diese Situation wurde von Minute zu Minute unangenehmer. Ohne irgendwelche Anstrengungen wurde er niedergerissen und auf dem Tatamiboden festgepinnt. Überrascht und entgeistert stierte Rei Kaz an. "Wieso, willste wissen?", lächelte der Stärkere fies, "Ich wollte dich in seinen Sachen sehen." Dabei fuhr Kaz mit seiner Nasenspitze Rei's Hals entlang. Schamesröte stieg in des Engels Gesicht, doch er lag so ungelegen, dass er sich nicht aus dem Griff befreien konnte und sich nun unter ihm wand, ihn versuchsweise runterzustoßen. Keine Wirkung. "Ich liebe es andere Personen in seinen Klamotten zu sehen und mit ihnen hinterher rumzumachen, weil..." "...er mich begehrt.", setzte jemand den Satz fort, ließen beide Augenpaare in Richtung Zimmertür wandern, nur um festzustellen, dass Kai schon seit einer ganzen Weile da stand und sie bei ihrem Treiben beobachtete. "Und wenn du nicht sofort deine Griffel von ihm lässt, werde ich eigenhändig deine verdorbene Dämonenseele herausreißen." Kai war schon immer gut im Bedrohen, weshalb die Fledermaus nicht versuchte, Rei weiter festzuhalten. Sachte schritt er zurück, ihm stand die Angst im Gesicht geschrieben, und wurde aber auch rot, zu wissen, dass sein angebeteter Meister, der fünf Jahre jünger als er selbst war, von all dem Bescheid wusste. "Los, Kon, lass uns von hier verschwinden.", holte Kai Rei aus der Trance zurück und entfernte sich vom Türrahmen. "U...uh!" Zu hören, dass ein Kerl für den Russen schwärmte, war für den Tiger irgendwie... verständlich. Da schüttelte er verwirrt seinen Kopf. 'Was spinn ich mir da wieder zusammen!' Ohne noch einmal einen Blick auf den etwas verstörten Diener zu werfen, ging Rei hinterher und holte Kai ein. "Wenn sie rausfinden, dass du, ein Engel, in die unterirdischen Gefilden der Hölle eingedrungen bist, werden sie kurzen Prozess mit dir machen." Das gab Rei schwer zu schlucken. Keine erfreuliche Nachricht. "Doch das werde ich nicht zulassen.", sagte Kai bestimmt und ballte dabei die Fäuste. 'Was...?' Sie liefen weiter bis sie zu einem Loch im Boden kamen, genauso eins, in das Rei reinfiel, und Kai ihm zu verstehen gab, als Erster hineinzuspringen. "Ähm, Kai, du weißt, dass wir wieder auf die Erde wollen, nicht noch weiter runter." Doch ohne eine weiteres Wort zu verlieren stieß Kai ihn in das Loch hinein "MAU!" und sprang dann selbst hinterher. Glücklicherweise war Rei diese Rutschfahrt gewöhnt. Er schrie nicht wieder, als wäre der Teufel hinter ihm her. Erneut ging es drunter und drüber, ein starker Gegenwind nahm Rei die Sicht und ehe er sich versah, flog er aus einem großen Astloch heraus und hätte vielleicht sich sämtliche Knochen gebrochen, wenn er sich nicht geschmeidig wie eine Katze in der Luft gedreht hätte und fest auf seinen beiden Beinen gelandet wäre. Gleich danach schoss Kai aus der Baumaushöhlung und schwebte kurz in der Luft, bevor er gemächlich neben Rei sich runterließ. Daraufhin verschwanden seine schwarzen Flügel wieder und ohne ein Wort zu sagen bewegte sich Kai von Rei weg. Aber nicht zum Tempel, sondern in die genau entgegengesetzte Richtung. Der Engel staunte nicht schlecht, als sein Anführer nicht zurückging, und lief spontan hinterher. "Kai! Wohin gehst du?! Zum Schrein geht es da entlang!" Aber bei Kai traf man auf taube Ohren. "Wirste wohl stehen bleiben!", rannte Rei ihm hinterher und packte ihn an der Schulter. "Hrrr! Fass mich nicht an!" Grob schlug der grauhaarige Blader Rei's Hand weg und wollte weitergehen, als ihn etwas am Schal zog. "Wieso läufst du weg, Kai?! Es ist weitaus sicherer bei uns im Hotel als dass du hier dich in der Gegend rumtreibst." Da drehte Kai sich geschwind zu Rei, riss seinen Schal von ihm weg und starrte ihn ausdruckslos an, um ihn etwas zu verdeutlichen. Zuerst war es dem Tiger nicht möglich zu verstehen, was Kai machte. Nämlich nichts außer in sein Antlitz zu sehen. Aber wir kennen Kai nun mal so: Er war nicht gerade eine Person der vielen Worte. Lange tauschten sie ihre Blicke aus und blieben stumm. Rei versuchte zu verstehen, doch ihm fiel nichts ein, was Kai ihm mitteilen wollte. Bis ihm kurzerhand der Schlag traf. "Dein... Gesicht.", kam es stockend aus seinem Munde. Wie dumm war er bloß, dass das nicht sofort ihm in den Sinn kam! Kai konnte schlecht zu den anderen zurück, wenn er mit einem mit Wunden übersätes Gesicht da ankam. Unnötige Fragen, lästiges Nachhaken und eine nervöse Unruhe wären das Resultat gewesen. Als dies alles durch Rei's Kopf ging, sah er nicht, wie sein Anführer wieder sich davonmachen wollte. 'Solange diese Verletzungen nicht verheilt sind, kann ich nicht zurück.' Kais Entschluss war endgültig und er wollte auch nicht mit sich reden lassen. 'Sie sollen mich bloß in Ruhe lassen.' Und so lief er weiter. Bis Rei ihn wieder davon abhielt, wegzulaufen, indem er seinen Schal ergriff. Diesmal drehte sich der Phönix nicht um, um dem anderen nicht gegenüber zu stehen, wollte seine Gleichgültigkeit zeigen. Das machte Rei beinahe wahnsinnig. Er konnte diese Verschlossenheit nicht ausstehen und er wollte ihr auch nicht nachgeben. Aus dem Grund tat er das, was er für richtig hielt: Er ging gleichen Schrittes an Kai vorbei, blieb vor ihm stehen, so dass er keine Fluchtmöglichkeiten mehr hatte, und nahm energisch sein Gesicht in beide Hände. Der gerade grimmige Ausdruck darin wandelte sich in nacktes Staunen, sogar etwas Röte erschien. Noch nie hatte ihn jemand so sanft berührt. Selbst seine Eltern mieden solchen Körperkontakt... Und jetzt sah er nur Rei, wie er sich konzentrierte und einen Teil seiner engelhaften Kräfte in seine Hände fließen ließ. Heiß und zugleich kalt erging es Kai. In ihm wurde ein Bedürfnis geweckt, ihm völlig unbekannt und unerklärlich. Da verschwanden auch wieder diese wärmespendenden Hände. Rei entspannte sich, atmete etwas schwer und schien auch etwas blasser geworden zu sein. Trotzdem lächelte er, als er Kai sein eigenes Gesicht anfassen sah. Die Haut war wie zuvor, unversehrt. Nicht eine Verletzung oder Narbe blieb übrig, als wäre er nie geschlagen worden. Auch der Schmerz in der Schulter war verschwunden. Fassungslos starrte der Russe ins Leere, seine Linke an seiner Wange. Er war nicht in der Lage, etwas zu zeigen, keine Gefühlsregungen oder sonst etwas Ähnliches. Weder Freude noch Trauer. Seine Haarsträhnen verbargen seine Augen, so dass Rei nicht aus ihnen lesen konnte, was in Kai gerade vorging. Aber er glaubte, dass das auch nicht notwendig war. Zufrieden seufzte er auf und löste sich von der Seite seines Captains. "Komm, die anderen warten schon." Doch Kai rührte sich nicht. Er traf keine Anstalten, sich von der Stelle zu bewegen und so langsam wurde es in Rei's Magen flau. Er wusste nicht, ob er das Richtige tat, wenn er wieder auf Kai zuging, doch das musste er riskieren. Immer noch betreten stand Kai da, bis er etwas an seiner rechten Hand spürte. Der Glanz seiner rubinroten Augen kehrte zurück, welcher dem Chinesen signalisierte, dass Kai wieder im Diesseits war. *~Kais POV~* Wie konnte mich so etwas berühren, mein Inneres in Aufruhr versetzen? Was war sein Grund? Warum hatte er das getan? Unmengen von Fragen, für die es keine Antworten gab oder aufzufinden waren. Tief versunken in mir selbst verspürte ich dennoch eine warme feste Hand von außen, die die meinige umschloss und mich aus meiner Höhle aus Verwirrung und Kälte zurückholte. Unaufgefordert zog Rei mich hinterher und stapfte voran. Überrascht ging ich einfach mit und ließ mich von ihm mitschleifen. Für gewöhnlich hätte ich nicht mal Körperkontakt erlaubt oder auch nur einen Blickwechsel, aber... es störte mich nicht. Wie ein Kind, das an der Hand geführt wurde, lief ich freiwillig mit, wagte es aber nicht, diesen Händedruck zu erwidern. Irgendwann kam der Schrein wieder in unser Sichtfeld und ich blieb zögerlich stehen, als ich das 'hörte': 'Jetzt bemutter ich ihn schon. Na ja, im Grunde genommen ist er ja auch noch ein Kind.' Dies brachte mein Blut zum Kochen! Was fiel ihm ein, mich als Kind abzustempeln?! Sofort riss ich meine Hand von ihm weg und ging alleine weiter. Beleidigt und mit verletztem Stolz ging ich aufs Tor zu und wollte gerade hindurchschreiten, als Rei mich wieder am Arm packte. "Tut mir leid.", trug eine sanfte Brise etwas an mein Ohr. Ich schaute zu ihm runter und sah sein Missfallen in seinem Gesicht. Mit gerunzelter Stirn blickte er finster zur Seite als ob... Was zur Hölle war das schon wieder, was mich innerlich aufbrodeln ließ?! Wieso berührten mich diese Worte... "Ist egal.", nuschelte ich zurück und wollte die kleine Tür, die sich im Tor hervorhob, öffnen, als Rei mich schon wieder zurückhielt. "Was denn noch?" fragte ich genervt und wandte mich zu ihm. "Ich... wir sollten es den anderen sagen." "Was." Ich ließ mir nicht anmerken, dass ich verwirrt gewesen war. "Ähm, dass wir nicht menschlich sind bzw. die Erde nicht unser eigentliches Zuhause ist." Das war es also was er sich die ganze Zeit 'still' überlegt hatte. Nicht zu fassen. "Nein" war meine klare Antwort, als meine Hand schon auf der Türklinke war. "Wollen wir ihnen die ganze Zeit was vormachen?" Seine Stimme war ruhig, duldete kein Widersprechen. Trotzalledem hörte ich ein Beben heraus, was in mir das Gefühl von Unbehagen auslöste. Könnte es sein, dass er in mir ein schlechtes Gewissen gerufen hatte? Ein schlechtes Gewissen weswegen? Ich entfernte seine Hand von meinem Arm, drückte die Klinke runter und trat ein. "Tu, was du nicht lassen kannst, Kon.", meinte ich ohne aufzuschauen und ging auf direktem Wege in unser Hotelzimmer. *~Normal POV~* Hätte Kai sich umgedreht, so hätte er Rei's strahlendes Gesicht gesehen. Seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. Oder hatte er vielleicht doch? Wer weiß... Als die beiden verloren gegangenen Bladebreakers sich wieder bei ihrer Mannschaft gefunden hatten, war die Freude gigantisch. Max hüpfte von seinem Futon, seine Stimmung sprang von trüb in jubilierend. "REI! Du bist zurück! Und du hast Kai gefunden!" Der blonde Junge konnte sich kaum halten und schmiss sich so wie damals im Zeltlager an Rei ran. Und wieder ballte jemand seine Fäuste bei diesem Anblick. "Wo wart ihr?!", schaltete Kenny sich ein, "Und du, Kai! Es ist nicht gerade deine Art, über eine Woche zu fehlen!" Jetzt war Rei an der Reihe zu handeln und trat vor. Seine goldenen Augen zeigten Unsicherheit und seine Haut wies Gänsehaut auf. Doch da war kein Ausweg mehr. Und bevor die anderen die Chance hatten, sich zu wundern, warum Rei sich so seltsam benahm, setzte er seine weißen Flügel frei. 'Offener konnte er es nicht darbieten, oder?', dachte Kai sarkastisch und machte es ihm gleich. Keine erklärenden Worte, keine Rücksicht auf Verluste. Nun hatten sie ihr Geheimnis offenbart und warteten jetzt auf die Reaktion ihrer Teamkameraden. Aber da war keine Überraschung oder Entrüstung in ihren Gesichtern. Stattdessen gaben sie selbst einen Einblick auf ihre eigenen Flügel! Überall schallendes Gelächter, als ihre Freunde ihre Gesichter sahen. Max' waren genauso weiß wie die von Rei und Tysons waren sogar weiß und schwarz! "Tja, ihr könnt euch denken, was meine Eltern sind.", grinste der Drache einfältig. Kai konnte seinen Augen nicht trauen. Er konnte sich auch nicht zurückhalten und kRei'schte beinah zu Kenny: "Und DU?! Was bist du?! GOTT?!?" Er war außer sich vor Wut, weil er ihre wahre Natur nicht früher erkannt hatte. Tyson trat an Kennys Seite: "Oi! Beruhig' dich gefälligst! Spiel nicht wieder den Sauertopf!" Es war wirklich ungewöhnlich für die Bladebreakers zu sehen, wie ihr Captain reagierte... nämlich normal. Als ob sein Gesicht sich gelockert hätte. Sie sahen ihn oft wütend oder fies grinsen, aber nicht ein Mal einen Kai, der ein bisschen sauer UND entspannt war! Meist war er gereizt und sobald einer von ihnen ihn ansprach, fing er gleich an sie auszuschelten, ihn alleine zu lassen. Als ob er erwartete, dass jemand ihn zusammenschlagen wollte. Egal, Kenny räusperte sich, um Aufmerksamkeit zu erlangen. "Na ja..." Er fuhr nicht weiter fort, weil er es lieber zeigte als darüber zu sprechen. Schwingen breiteten sich auf seinem Rücken aus, doch etwas war merkwürdig an ihnen... oder sollte ich besser sagen komisch?!?!? Tyson und Max krochen auf dem Boden und krümmten sich vor Lachen. Rei konnte kaum sein Kichern zurückhalten während Kai in derselben Haltung da stand. "Idioten.", kommentierte er. Kennys Flügel... waren weiß mit kleinen und großen schwarzen Punkten! Öhm, das konnte wohl nur passieren, wenn Vater und Mutter auch so waren wie Tyson. Nach ein paar Minuten kamen alle von ihnen außer Kai natürlich wieder auf den Boden der Tatsachen und atmeten schwer nach Luft. Tyson platzierte sich neben Kenny, um mit einem neugierigem Blick diese unüblichen Flügel anzufassen. "Wow! Und ich dachte, dass meine seltsam wären." "Was willst du damit andeuten?!?", fragte Kenny empört und zeigte ihm die Faust. Doch als ob jemand gerne dieses gegenseitige Faszinieren unterbrechen wollte, schneite Mr. Dickenson mit einem grüßenden "Hallo Jungs!" hinein. Alle fünf standen wie gelähmt in einer Reihe da, das Gesicht zu ihrem Berechtigten, und versuchten, ihre Flugwerkzeuge zu verbergen. Leider hat es keiner von ihnen geschafft, sie schnell genug einzupacken, so dass sie keine andere Wahl hatten als die Kompaktversion zu nehmen. Na ja, es braucht ein paar Sekunden und etwas mehr Aufwand, um sie komplett verschwinden zu lassen als wenn man sie im Stand-By-Modus beibehielt. Okay, jeder musste schwitzen, auch Kai. Das was wirklich eine heikle Situation. 'Was sollen wir tun?!', war ihr einziger Gedanke. So heiter wie Mr. Dickenson war, wollte er ihnen entgegenkommen, um ihnen für das gewonnene Match vor ein paar Tagen zu gratulieren. Nur der Phönix war fähig, keine weichen Knie zu bekommen. Rei faltete unscheinbar seine Hände zusammen und schickte ein Stoßgebet: 'Gott! Gib mir die Kraft, um diese Konfrontation zu verhindern! Keiner darf erfahren, was meine wahre Aufgabe hier auf Erden ist!' Es war wirklich nur ein Stoßgebet ohne irgendwelche Erwartungen. Plötzlich antwortete eine Stimme: "Okay!" Sie räusperte sich. "Ich meine...", die Stimme tiefer gelegt, "SO SEI ES!" "MIAU?!" Rei gab einen perplexen Laut von sich und der nächste Augenblick war das größte Ereignis in seinem ganzem Leben. Er fühlte sich mit neuen Fähigkeiten erfüllt, wobei er nie gedacht hätte, dass das jemals geschehen könnte. Neben ihm stand Kai, der ihn unentwegt beobachtete wie er zuckte, konnte nicht ein Gesicht der Überraschung verstecken. Karmesinrot traf Gold als unser dunkelhaariger Engel aufschaute, sein Blick voll von Energie und Leben. Er bemerkte wie Mr. Dickenson sich gefährlich näherte, fast da, um ihre Flügel zu sehen. So musste er jetzt reagieren! Er machte einen Schritt vorwärts und schrie dabei mental 'Zeit, halte ein!', als ob ihn eine höhere Macht steuerte. Ein Lichtblitz erhellte den Raum mit solcher Anmut wie wenn tausende von Sternen ihr Zuhause, den Himmel, verlassen hätten. Alles und jeder in seiner Umgebung kam zum Stillstand. Alle machte große Augen zu Rei. Es war echt erstaunlich, was nur wenige Worte ausrichten konnten. Rei konnte sich nicht beherrschen, er drehte sich um und tätschelte leicht mit einem verschmitzten Grinsen Kais Kopf, als wäre er ein Hund. Es war das erste Mal ihn nicht so... vorsichtig zu sehen. Unaufmerksam drehte er seinen Rücken zu Mr. Oh-Ich-bin-der-perfekteste-Typ-auf-der-Welt, um sich zu vergewissern, dass auch Mr. Dickenson erstarrt war. Deswegen bereute er, diesen falschen Zug gemacht zu haben. Das Nächste, was geschah, war, dass er einen Schlag auf seinen Hinterkopf bekam, was ihn herumwirbeln ließ und dabei seine schmerzerfüllte Beule betastete. Der Schock, in den er versetzt wurde, ließ ihn einen eiskalten Schauer über seine Wirbelsäule spüren. Kai stand da, seine Arme vor seiner Brust verschränkt, währenddessen er mehr als nur einen Todesblick gegen Rei sandte, welches seine Wirkung nicht verloren hatte. Der Tiger fühlte sich wie ein Dieb ertappt. Eine Stimme wie Donner rollte über ihn, ließ ihn zusammenzucken: "Mach das noch ein Mal, dann kannst du damit rechnen, dass du dir wünschen wirst, nie MIT Flügeln geboren worden zu sein!" Rei schluckte bleiern bei dieser Aussage, zeigte aber nicht seine Affektion. Anstelle davon musste er darüber grübeln, warum nur Kai aus dieser Starre wieder erwacht war. Da kam ihm eine Idee in den Sinn und er ging schnurstracks auf Max zu, berührte seinen Arm. In derselben Sekunde regte sich der Blondschopf und konnte nicht anders als schreien: "Neeeiiin! Sehen Sie uns nicht an!", wobei er seine Arme schützend vor sein Gesicht hielt. Doch Max sah Mr. Dickenson nicht auf sie zukommen. Nur wie er da stand, das selbe Lächeln wie zuvor und weder erstaunt noch angewidert oder irgendwas anderes sie ansah. "Huh?" Er starrte Rei mit einem fragenden Blick an. Dieser schmunzelte den verblüfften Blonden an und gab ihm einen Knuff auf die Schulter. Nebenher spürte Kai Ärger in sich aufsteigen, als er diesen Anblick vor Augen hatte, wie Rei Max an seinem Arm anfasste. Könnte es sein, dass... NEIN! Das war zu lächerlich! ER und EIFERSÜCHTIG?! Oh, also bitte! 'Denk nicht solchen Mist!', regte er sich über sich selbst auf, schüttelte mit dem Kopf. "Was geht ab, Sauertopf? Hat sich etwas in deinen Gedanken festgesetzt?" Kai würde immer diese nervige Stimme erkennen, sogar wenn er gefesselt und geknebelt wäre, in einen Tresor gesperrt und tief unten im Pazifik liegen würde. "Das geht dich nichts an!", fuhr er Tyson an, der ebenso aus seiner Starre erwacht war wie die anderen, und gab ihn obendrein noch einen Blick auf seinen Rücken. "GROOOAAAAR! Willst du Ärger?!", stampfte unser blauhaariger Jüngling, der aber einen plötzlichen Tritt von seinem ach so geliebten Freund bekam, auch genannt Max. "Au! Für was war das?!" "Benimm dich nicht wie ein Fünfjähriger!" "Aber Maxie! Dieser Griesgram hat damit angefangen!", jammerte er zurück und machte mit seiner Auseinandersetzung mit 'Griesgram' weiter. Rei sah ihnen die ganze Zeit zu, wie Kai und der schmollende Tyson miteinander stritten, wobei Kai eher sich wortkarg verhielt, dafür aber ein paar Kopfnüsse unserem Rebellen erteilte. Der Engel flüsterte unserem aufgedrehten Bladebreaker zu, der auf und ab wippte: "Sehen sie nicht aus wie ein altes verheiratetes Ehepaar?", was der Schildkröte ein Kichern entlockte. Doch dann realisierte Rei, dass es noch wichtigere Dinge gab, die noch zu erledigen waren. "Okay Jungs!", funkte er dazwischen, "Hört auf rumzualbern. Ich weiß nicht, wie lange noch dieser Zeitstop andauern wird. Deswegen packt eure Flügel ein!" Ohne irgendwelche Einwände tat das ganze Team, wie ihnen aufgetragen worden war, und stellte sich auf die selben Punkte, wo sie vorhin standen. Im selben Moment wandelte sich alles wieder zum Normalen um und Mr. Dickenson setzte seinen Weg zu den Jungs fort. Ein erleichteter Seufzer entglitt aus Rei's Mund. Doch der Grund, warum Mr. Dickenson anwesend war, war nur, dass sie demnächst umziehen müssten, da der Tempel neu renoviert werden sollte. ~~Später~~ "Der gesamte Aufwand nur deswegen?!" Tyson konnte es nicht glauben. "Was soll's.", war Kais Antwort und wollte gerade aus dem Wohnzimmer spazieren. Ein unauffälliger trauriger Ausdruck huschte über Rei's Gesicht. 'Wieso kann er nicht ein wenig netter sein?' "Weil ich es nicht will." Max sah ihn bestürzt an, konnte dieses Bedürfnis, ihn etwas zu fragen, nicht mehr unterdrücken: "Öhn... Kai, dein Benehmen ist irgendwie... merkwürdig von Zeit zu Zeit. Bist du vielleicht krank oder so?" Rei musste bei dieser Frage leise lachen und schritt voran, um zu antworten: "Na ja, es ist nicht wirklich ungewöhnlich, hättest du mit jemanden gesprochen, dessen Gedanken du gerade gelesen hast." "WIE?!?" Jetzt hatte jeder Bladebreaker seinen Blick auf Kai und Rei gerichtet. "Du hast die Fähigkeit, in den Gedanken anderer zu spionieren?!?", brach Tyson aus, als er sich zu dem Grauhaarigen wandte. "Phew! Und ich dachte schon, du wärst schizophren oder sowas in der Art!" -_- . . . Ò0Ó! <- bedeutet 'WAS!' ... Fortsetzung folgt JIROH: Hab mir heute sogar die Folge angeguckt, wo sie grad in Hong Kong waren >oo< Denkst du, du kannst auch die anderen machen?" 'Wie, 'die anderen'?' Rei kam immer noch nicht darauf, wenn er nicht einen genaueren Blick darauf geworfen hätte. "Hä?! Nicht wahr!" Ohne nicht mal richtig hingesehen zu haben, hatte er einen Keks in Form von Kai geschnitten! "Oh doch, Rei! Du bist so talentiert!" Der Tiger konnte weder seinen Augen trauen noch seinem Unterbewusstsein, welches ihm wahrscheinlich einen Streich spielte. "Es muss an der Müdigkeit liegen!", machte er sich die Erklärung, während die Schildkröte darauf ungeduldig wartete, dass er weitermachen sollte. "Nun mach schon, Rei! Ich will auch Tyson sehen!" Schon war sein Wunsch ausgeplaudert, der ihn zugleich veranließ, sein Gesicht mit den Pyjamaärmeln zu verdecken. Rei grinste verschmitzt und begann die nächsten Umrisse ihrer Freunde auszuschneiden. "Ich wusste es, dass du was für ihn übrig hast!" "WAS! Ich meine... für wen was übrig haben?" Die Stimme des Engels klang sowohl unschuldig als auch besorgt. "Max, du muss dich nicht verstellen. Jeder weiß von eurer Zuneigung zueinander." Das war jetzt wirklich peinlich für den Blonden, dass ihre geheime Liebe nicht mehr so geheim war. Zumal er selbst es vor einer Woche herausfand. 'Sind wir so leicht zu durchschauen?' Max ließ ein wenig seinen Kopf hängen, wohingegen Rei mit dem Ausschneiden sich dem Ende neigte, die Kekse auf ein Backblech tat und es in den Ofen schob. "Jetzt müssen wir nur noch warten.", legte er fest und nahm im Nebenzimmer Platz. Diese Sache ging ihm einfach nicht aus dem Kopf, dass er Kai als Keks gemacht hatte ohne lange darüber nachzudenken, und dass er auch noch bezüglich Max und seinen nun offenen Gefühlen zu Tyson eifersüchtig war. Aber er unterdrückte seine Empfindungen wieder, da er wusste, dass das an zweiter Stelle gestellt werden musste. Und nun hatte Rei ein anderes Problem wieder zu bewältigen: Die Suche nach seinem Schützling, welche jedoch ergebnislos schien. Er hatte nur wenige Vermutungen, die niemand ihm bestätigen konnte. Und auch Gott trieb ein buntes Spiel mit ihm. "Rei! Ich glaube, sie sind fertig zum Rausholen!" Max war so hyperaktiv wie gewöhnlich und konnte einfach nicht mehr länger warten. Für diese Ungeduld wurde er mit einer kleinen Verbrennung am Finger bestraft. "Autsch! Zu heiß!" Er pustete darauf und steckte ihn danach in den Mund als Erleichterung für seinen Schmerz. "Du musst etwas vorsichtiger sein!", rief Rei mit leiser Stimme vom Sofa im Wohnzimmer und verzog seine Lippen zu einem schiefen Lächeln. Währenddessen nahm Max ein Paar Ofenhandschuhe und holte das Backblech raus. Die Kekse waren goldbraun und dufteten so vorzüglich, dass man sich am liebsten darauf gestürzt hätte, wenn sie nicht so heiß gewesen wären. "Rei! Du musst diese Appetithappen sehen!" Doch der andere Engel gab keine Antwort von sich. Verwundert ging Max ins Wohnzimmer und sah seinen Teamkameraden auf dem Sofa schlafen. "Süße Träume.", lächelte der Blonde still und setzte sich neben seinen Freund, erschöpft von dem Durcheinander, den er beim Zubereiten der Kekse verursachte. "Ich wünsche dir, dass du es so schnell wie möglich finden wirst.", waren die letzten Worte, bevor auch Max auf der Schulter des Chinesen ins Land der Träume verfiel. ~~Am Morgen~~ Nach einer aufregenden Nacht mit Shu begann der Tag mit einem klaren und frischen Morgen. Die Sonne schien heller denn je und das verfluchte Haus hatte nicht mehr den Anschein, als wäre es verflucht. Ein gewisser grauhaariger Junge wachte gegen 7 Uhr wegen der Sonnenstrahlen dieses Feuerballs auf, die durch die undichten Fensterläden durchsickerten. "Das wird noch ein Nachspiel haben.", murmelte er in sein Kissen und stand auf, auf dem Weg ins Badezimmer, welches sich im selben Stockwerk befand wie die Schlafzimmer. Es war ihm nicht entfallen, dass beide Zimmergenossen letzte Nacht nicht in ihren Betten verbracht hatten, woraus er folgerte, dass beide letzte Nacht zusammen gewesen sein mussten. Wut stieg in seiner Brust auf, Fäuste bildeten sich in seinen Händen und sein Blick wurde starr. Dieses Gefühl der Ohnmacht ließ ihn nicht in Frieden, bis ihn eine Stimme aufweckte und ihn dazu veranließ, sich umzudrehen, nur um auf einen verschlafenen Tyson zu treffen, der ihn mit einem "Morgen" begrüßte. "Hn.", antwortete der Russe und ging runter durchs Wohnzimmer, wo er nicht den Anblick der beiden vermissten Jungs verhindern konnte, die auf der Couch schliefen mit Max' Kopf auf Rei's Schulter. Er verschwendete nicht eine Sekunde, ihnen irgendwie Aufmerksamkeit zu schenken, und ging mit einem noch grantigeren "Hn" schnurstracks in die Küche. Dort stieg ihm der Duft frischer Kekse in die Nase, welcher ihn seinen Groll vergessen ließ. 'Wann haben sie die gemacht?', fragte er sich selbst, wobei er in der Entscheidung wog, ob er einen probieren sollte oder nicht. "Als Überraschung für alle haben wir sie letzte Nacht gebacken." Max erschien im Türrahmen und grinste wissend. "Vielleicht kann ich nicht deine Gedanken lesen, aber ich kann es in deinem Gesicht ablesen, egal ob nun mit oder ohne dieser eisigen Maske." Das war irgendwie unheimlich, sogar für Kai. Denn manchmal gab Max einem zu bedenken, weil er so... undurchdringlich war. "Willst du einen probieren?", lächelte der Blondschopf geheimnisvoll und bot dem stoischen Dämon ein paar Kekse an. Ein einfaches "Nein" war die Antwort, was Max' Grinsen noch breiter werden ließ. "MAX!", schrie ein dunkelblauhaariger Junge nach dem Besagten und preschte auf ihn zu, um ihn heftig zu knuddeln, als hätte er ihn seit Jahren nicht mehr gesehen. "Ich hab dich so lieb~~~!" Wow, das war deutlich. Möglicherweise etwas zu deutlich, denn... Max' Wangen erhielten einen starken Rotton und... sagte ich gerade Wangen? Ich meinte sein ganzes Gesicht! Eine einfache rote Tomate mit einem blonden Haarbüschel. "Lasst uns jetzt etwas essen und uns anschließend mit einem Spiel vergnügen. Schon lange her, dass wir etwas Lustiges unternommen haben." "Gute Idee! Hier, ein paar Kekse für dich." Tyson weinte vor Glück, etwas zu kosten, was Max gekocht hatte. "Kai, du auch?", bot Rei, der nun auch aufgewacht war, ihrem Anführer welche an, doch er lehnte sie still ein zweites Mal ab und ging raus. "Cool! Hey, ein paar Kekse haben sogar die Kontur von uns!" "Yeah! Rei schnitt diese, als er gerade schwärmte von..." Ein Ohrzucken von jemanden. "Max!", hielt Rei ihn auf weiter zu...zu... für was hatte er ihn aufgehalten? Echt komisch vom Chinesen, besonders, wenn er selbst keine Ahnung hatte, worüber er überhaupt sprach. "Rei, was zur Hölle ist bloß los mit dir?!" Tyson guckte den Engel verdutzt an, dessen Blut sich über seine Nase und seinen Ohren ansammelte. Es donnerte fürchterlich. "Tyson! Du weißt ganz genau, dass der Herr das Fluchen nicht abhaben kann!" Endlich kam auch Kenny zur Gruppe, nahm sich einen Stuhl am Küchentisch und putzte mit seinem Ärmel seine Brille. Wenn seine Haarsträhnen nicht die Sicht zu seinen Augen versperrt hätten, so hätte Tyson die Gelegenheit gehabt, den drohenden Blick in ihnen zu sehen. Es war aber auch ohnehin kein Hindernis, diesen zu erkennen. "Ehehehe, tut mir leid." Der Drache guckte säuerlich. ~~Später~~ Als sie mit Frühstücken fertig waren, war es schon beinahe Mittag, die eigentliche Zeit für Mittagessen. Aber wenn man schon etwas in deinem Magen hatte, konnte man nicht noch mehr zu dir nehmen. Okay, ausgenommen Tyson. Max: Nein, Ty! Wir werden nicht auch noch für dich Mittagessen zubereiten! Ty: Aber Maxie! Ich bin immer noch hungrig! Rei: Weißt du eigentlich, wieviel du gegessen hast?! Sechs Scheiben Brot mit Tonnen von Marmelade und Erdnussbutter, vier Spiegeleier, vier Schüsseln Cornflakes, wobei du auch außerdem meine Schüssel genommen hast, und die Krönung ist: Du hast vor allem Kais Frühstück aufgefressen ohne ihm einen einzigen Krümel zu hinterlassen! Ty: Wow, jetzt übertreibst du aber! Ich habe ihm einen Apfel übrig gelassen! Als ob Mr. Kühlschrank soviel mehr isst! Kenny: Bleibt locker, Jungs! Ich dachte, wir wollten jetzt ein Spiel spielen, um wieder mal Spaß zu haben. Kai hielt sich aus dem Gespräch raus. Alle gingen ins Wohnzimmer. Rei: Was spielen wir? Max: Was ist mit 'Ich sehe was, was du nicht siehst'? Ty: Nah, das ist blöd. Kenny: Vielleicht wieder 'Wer bin ich'? Ty: Keine Chance! Da habe ich vollkommen versagt. Ah! Genau, was ich schon die ganze Zeit fragen wollte... Max, wer war Rei eigentlich, wo du sagtest, dass du diese Person so sehr liebtest?! Max: Das ist ein GE-HEIM-NIS~ Tyson schmollte. Rei: Ich seh schon, dass es wieder an mir hängen bleibt, auszusuchen, was wir machen... Wir spielen... spielen..TWISTER! Max: Yeah! Super Idee! Es ist lustig und Tyson kommt zugleich ins Schwitzen! Ty: Was! Kenny: Aber wir haben keine Twistermatte. Shu: Kein Problem! Alle drehten ihre Köpfe zu dem kleinen Geist, welcher über Kai schwebte. Mit einem Schnippen zeichnete sich eine Matte mit bunten KRei'sen auf dem Boden ab und einer dazugehörigen Drehscheibe. Max: Geil! Ty: Lasst uns spielen! Kai, mach mit! Kai: Seit wann spiele ich bei solchem Kinderkram mit. Und mit diesem Kommentar verschwand er in die Küche. Ty: SPIELVERDERBER!!! Rei: Lass es, Tyson. Willst du Spaß? Ty: Klar, Kumpel! Ich fange als erster an! Wenn das so weiter ging, sah der Russe keine Chance mehr, die Weltmeisterschaften zu gewinnen. 'Diesem Team fehlt es an Disziplin...' Nachdem er sich zum zweiten Mal in die Küche begab, da er wegen dieser Fressmaschine nicht sehr viel gegessen hatte, hatte er wieder diesen Duft von Keksen in der Nase. Darunter war auch noch ein anderer Geruch vermischt. Das stellte er fest, als er sich automatisch zum Kühlschrank bewegte, wo daneben der Teller mit diesen besagten Plätzchen platziert war. Zu was Hunger einen treiben konnte... Jetzt stand er direkt davor und lag in der Versuchung, sich einen zu ergreifen. Als seine Hand gerade wie ein Magnet zum Teller wanderte, zog er sie ruckartig wieder zurück. Das war unter seiner Würde! Er musste Standhaftigkeit zeigen! Aber... er wäre auch nicht so eine großartige Hilfe mehr, wenn er zusammenbrechen würde. Unschlüssig nahm er einen Sternkeks, sah sich um, dass ihn niemand bei seiner 'Tat' erwischte, und warf es sich in den Mund. Beim Geschmack von Zucker und sogar Zimt fand er auch wieder dieses Aroma wieder vor, welchen er nur zu gut kannte: Raps, der Duft, den wunderlicherweise nur Rei verströmte. "Rei hat wohl sehr oft mitgewirkt, als er Max beim Backen dieser Dinger geholfen hatte." Grad von ihm die Rede sah Kai einen von jenen, die die Form von Rei hatte, und legte es auf seine Hand. Nach langem Betrachten wickelte er es vorsichtig in ein Tuch und steckte es in eine der Seitentaschen seiner Cargohose. Danach machte er sich ein Sandwich und aß es auf dem Rückweg zum Wohnzimmer, wo er den anderen beim Spielen dieses albernen Spiels zusah. Shu: Rechter Fuß auf rot. Ein Knäuel aus Max, Tyson und Rei rekelte sich auf dem Boden, lachte wie verrückt und versuchte, nicht in dieser wackligen Situation umzufallen. Rei war an der Reihe, seinen Fuß in Bewegung zu setzen. Rei: Beweg dich nicht, klar?! Max: Leichter gesagt als getan! Ty: Und Kenny hat sich gedrückt! Kenny: Ich wollte nur ein Battle auf meinem Laptop nochmal durchgehen! Ty: Faule Ausrede... Shu: Mach weiter, Max! Linke Hand auf blau~ Max: Tyson! Schieb deinen Hintern zur Seite! Tyson: Und wie, wenn ich bitte schön fragen darf! Max: Okay! Ich werde was tun. Öhm... Die Schildkröte drehte sich so, so dass er über Rei hing, dessen Gesicht gegenüber zu Max' Gesicht gewandt war. Max: Hi! Grinsen Nummer 1. Rei: Hi! Grinsen Nummer 2. Und Kai murmelte etwas Unverständliches. Shu: Tyson, jetzt du! Rechter Fuß auf grün. Ty: Und wo ist grün?! Ihr solltet wissen, dass sein Gesicht nämlich der Decke zugewand war, mit dem Rücken zu Max' Rücken. Shu: Ich werde dich dirigieren. Heb deinen Fuß. Gut... nicht wackeln! Ich sagte NICHT WACKELN! Ty: Ich kann nicht mehr! Der Junge bestand nur noch aus Keuchen und Schnaufen. Max: Hey, nicht schlappmachen! Kai: Keine Ausdauer. Kenny guckte nicht schlecht. Im Großen und Ganzen hielt die menschliche Konstruktion nicht mehr lange stand. Tyson fiel auf Max und Max fiel auf Rei, knallte mit seinem Kopf gegen den vom Tiger. "MIAU!" Das tat weh. Alle lagen schwer atmend auf dem Parkett, was Kai Grund genug gab, sauer zu sein, als er gesehen hatte, dass Max auf Rei ruhte. Mit einer einzigen Handbewegung ordnete er die drei an, entwirrte sie in der Luft und ließ sie übern Boden fliegen, nur um sie gleich wieder harsch fallen zu lassen. Doch Rei war es gelungen, auf seinen Füßen zu landen, während Max und Tyson hart auf ihren Gesäßen fielen. Ty: Na warte, Kai! Ein wütender Tyson flog auf den Grauschopf zu, packte ihm am Kragen seines Schals und überraschte ihn, indem er ihn auf den Boden mit sich riss. Er begann eine Rangelei! Max: Tyson, hör auf! Es war nur ein Scherz! Doch der dickköpfige Junge hörte nicht auf seinen Freund und kämpfte weiter. Kai wusste nicht, was er tun sollte, weil er weder seine Kräfte einsetzen konnte noch seine eigene Stärke, wenn er den anderen Jungen nicht verletzen wollte. Plötzlich kam ein knackendes Geräusch aus seiner Tasche und er hatte die böse Vorahnung, dass der Keks, den er sich für später aufheben wollte, nur noch ein Haufen Krümel war. Er stieß Tyson grob von sich und entdeckte die Stücke, die aus seiner Cargotasche herauspurzelten. "Ah!", stieß er aus und ein klitzekleiner Rotschimmer zeigte sich auf seinen Wangen. "Aha! Sogar unser Captain konnte diesen leckeren Keksen nicht widerstehen!", grinste Tyson fies. Aber dieses Grinsen war sogleich wie weggewischt, als er den Todesblick von Kai wahrnahm, fürchterlicher als zuvor. "TYSON!" Von Zeit zu Zeit kommt auch der Moment, wo auch Kai ausflippen musste. Und dieser Moment war jetzt. Und sein Opfer war Tyson~ Max: Tja, wer hat jetzt Disziplin? Lächelnd wanderte der Blondschopf in die Küche und holte sich ein weiteres Plätzchen. ... Fortsetzung folgt A/N: Phew! Und wieder tut mein Nacken weh...Ejal, Hauptsache, ich konnte euch mit diesem Kapitel wieder glücklich machen! *Hundeblick* Krieg ich jetzt dafür auch ein Leckerli, äh, ich mein, ein Kommi? Tschööö ^o^° Kapitel 10: Sein Herz ausschütten --------------------------------- Zehntes Kapitel -Sein Herz ausschütten- Eine Woche war vorüber und die Bladebreakers mussten das Spukhaus mitsamt Shu verlassen. "MEISTER KAI~~~!" Große Tränen rollten aus den unsichtbaren Augen des kleinen blauen Geistes, welcher sich an Kais schwarzem Shirt klammerte und ihn niemals gehen lassen wollte. Max trat hinzu, stellte sich vor Shu und reichte ihm ein Taschentuch hin, damit das traurige Gespenst in etwas außer in Kais Klamotten reinschnäuzen konnte. Kai stand da ohne jegliche Gefühlsregungen, sagte keine tröstenden Worte und sah seinem 'Freund' zu, wie er sich die Tränen wegwischte. Ohne zu zögern drehte er sich von ihm weg und ging zum Bus, welcher sie zum Flughafen brachte. "Ts, einmal Grummel, immer Grummel.", schnaubte Tyson in einem übelnehmerischen Ton und entschuldigte sich bei Shu für Kais schlechtes Benehmen. "Is nicht so schlimm. In all den Jahren, die ich ihn nicht gesehen habe, hat er sich kein Stück verändert." Shu faltete seine Arme und nickte wie ein Besserwisser, während der Rest des Teams nicht anders konnte und kollektiv aufseufzte. 'Was ist mit ihm passiert, dass er so geworden ist...', dachte Rei darüber nach und schaute ein wenig traurig. Eine Hand fand sich auf seiner Schulter wieder, ließ seinen Kopf zur Seite drehen, um Max mit einem breiten Grinsen zu entdecken, welcher meinte, dass es Zeit wäre zu gehen. "Okay." ~~Am Flughafen~~ Ein klickender Lautsprecher: "Mr . Dickenson, bitte kommen sie zum Gate 6." Die Stimme des Ansagers klang ein bisschen genervt, weil es schon mindestens das 10. Mal war, dass er nach dem Chef der BBA zusammen mit den fünf jungen Männern im Schlepptau ausrufen ließ, die immer noch nicht in ihrem Flugzeug saßen. Dann hörte der Steward das Keuchen eines älteren Mannes, der seinen Hut festhielt, der ihm gedroht hatte, wegzufliegen. "Mr. Dickenson! Wie können Sie es sich erlauben, so spät zu kommen?!" Der verärgerte Mann schimpfte mit dem kleineren wie mit einem Kind. "Tut mir leid, aber meine Jungs sind mit ihrem Bus in einem Stau stecken geblieben." "Egal! Husch! Ab ins Flugzeug!", drängte der Flugbegleiter und stieß sie allesamt in ihr Fahrzeug hinein, was endlich vom chinesischen Flughafen abheben konnte. Wieder mal ein langweiliger Flug für die Bladebreakers auf dem Weg in ein aufregendes Land: Amerika. Und die meiste Aufregung verbreitete immer noch Max, weil seine Mutter dort für ein anderes Team arbeitete. Er versprühte überall regelrecht seine Freude, bei den Stewards, beim Piloten und, wie könnte er ihn auslassen, bei Tyson, der am meisten davon was abbekam. "Mizuhara! Hör auf hier den Affen zu machen!" Der Captain war wieder mal in Hochstimmung, wie ihr sehen könnt. "Aber ich kann doch nichts dafür, dass ich so glücklich bin, meine Mutter wieder zu sehen!", murmelte die Schildkröte mürrisch, aber leise, und zog dabei einen Flunsch. Tyson lachte ein wenig über Max' Verdrießlichkeit und gab ihm einen Kuss auf seine Wange, um es ihn vergessen zu lassen. Was ihm auch gelang, erkennbar an der Rötung in seinem Gesicht. ~~Zwei Stunden später~~ Der Himmel wurde immer düsterer, bewölkt mit grauen Massen, doch die Stimmung der Bladebreakers blieb unberührt. Außer bei Rei. Als er diese Verdunkelung beobachtete, versteckte er schnell sein Gesicht in seine Hände, versuchte die Tränen, die in seinen Augen hochkamen, am Austreten aufzuhalten. Er versuchte auch, nicht darüber nachzudenken, da er wusste, dass eine gewisse Person ihn in seiner Stille trotzalledem hören könnte. "Rei?" Nun war es Max' Stimme, die ihm Grund genug gab, sich schnellstens zu beruhigen. "Ist irgendwas passiert?", fragte der Blondschopf unschuldig. Und das war nun das Schockierendste für den Chinesen, vergaß seine Ruhe wieder. Sein Gesicht wurde weiß und da war wieder dieses Gefühl, welches er absolut nicht vermisst hatte, als sie noch in Shus Behausung sich aufhielten. 'Er weiß es nicht.' Ein unsichtbarer Schmerz durchdrang seine Brust, nahm ihm für eine Minute die Luft weg. "Was weiß er nicht?", meldete sich Kai über Rei's Sitzlehne gebeugt und stellte die unangenehmste Frage in diesem Moment. Der Tiger hätte fast 'laut' gedacht: 'Wo ist das nächste Loch, in das ich mich verkriechen kann?!' Er wusste, dass er jetzt eine Antwort darauf geben musste, wenn ein Blitz nicht urplötzlich aufgeleuchtet hätte und danach donnernder Regen aufs Dach und auf die Flugzeugträger hernieder geprasselt wäre. Und dem Regen gefolgt fielen unzählige Tränen auf den Grund, überfluteten die Wangen von Rei. Max stand schockiert da, Kais Augen wurden größer. In Rei's goldenen Orbitalen war kein Glanz mehr, vollkommen blank. Wie sein ganzes Gesicht. Er war nicht in der Verfassung, etwas zu hören, zu sehen oder zu sagen, er konnte nur weinen. Kein Schluchzen, kein Jammern, nur weinen. Dann, wie eine leblose Puppe, klappte er zusammen und fiel auf den Boden des Flugzeugganges, betont mit einem anderen Blitz. "REI!" Max lehnte sich über den anderen Engel und legte behutsam seinen Kopf auf seinen Schoß. Die Schildkröte bemerkte die Blässe in seinem Gesicht, welches immer noch feucht von den herunter perlenden Tränen war. "Das war zuviel für ihn." Plötzlich tauchte Tyson auf und kniete sich vor die zwei, Ernst und Sorge standen in seinem Gesicht. "Was sagst du da, Tyson?" Max wunderte sich sehr über die Art, wie er sich verhielt, weil Tyson für seine Verhältnisse sich sehr... ruhig benahm. Normalerweise konnte sich der Blauhaarige kaum zurückhalten und wäre eher aufgeregt über so ein Ereignis gewesen. Aber dieses Mal war er still, todstill... ~~Später~~ Der Regen hatte aufgehört und die Nacht zeigte sich in seinem mitternachtsblau mit vielen kleinen Sternen, die von Vater Mond überwacht wurden. Hier und da verließen einzelne ihren Platz am Himmel und suchten einen Weg nach unten auf die Erde. Kein Hindernis fürs Flugzeug, weiter durch ein Meer der Frische zu rauschen. Sie legten Rei auf zwei Sitze, dessen Armlehnen hochgeklappt waren, und holten eine Decke, die sie über ihn ausbreitete. Max benutzte seine Jacke als Kissen, während Kenny, der in der Zeit auf Toilette war, bei der Stewardess Tee beschaffte. Kai saß gegenüber von Rei und dachte über ihn nach, wie er aussah, als der Sturm erschien. Ein unheimliches Bild, das sich in seinem Gedächtnis einbrannte. Deswegen tat er etwas, was er nie in seinem Leben zuvor für möglich hielt, dass er das jemals tun würde: Er bat Tyson um einen Gefallen. "Rede mit ihm. Ich denke, du bist der einzige von uns, der ihn jetzt versteht." Tysons Kinnlade fiel runter, als er hörte, was sein Captain vor ein paar Sekunden verlauten ließ: "DU willst, das ich WAS tue?!" Kai schüttelte seinen Kopf in Unglauben, dass der Drache so begriffsstutzig sein konnte. "Hör zu, Kinomiya. Ich sage das ein letztes Mal: Sprich mit Rei, hör ihm zu und gib ihm Rat, wenn du dazu überhaupt fähig bist." "Okay, okay, Kumpel, ich hab dich schon verstanden." "Dann tu, was du tun musst. Und ich bin nicht dein Kumpel." So ließ er Tyson allein und ging zum Piloten, um ihn zu fragen, wie lange der Flug noch dauern würde. Tyson stemmte einen Arm in die Seite, während der andere sich erhob und ihn am Kopf kratzte. "Tja, Gott, ich denke mal, Rei und ich haben das gleiche Schicksal. Hab ich Recht?" Max hörte seinen Monolog, ging auf ihn zu und fragte ihn mit sorgenvoller Stimme: "Was haben du und Rei gemeinsam?" Doch der Besitzer von Dragoon konnte darauf nicht antworten. Stattdessen sah er für einen Moment tief in die blauen Augen von Max. Der Jüngere hatte zum ersten Mal die Chance, das zu sehen, wo er immer gedacht hatte, es würde nie bei seinem... Geliebten existieren: Trauer. Tyson sah immer wie ein glücklicher Junge aus, jemand ohne Probleme, mit denen er nicht fertig werden konnte, keine Wunden, die ihn nicht belasteten. Zumindest keine äußerlichen. Daraufhin zog sich etwas in seiner Brust zusammen und nahm seinen Atem. Ihn so traurig zu sehen hätte ihn vielleicht zum Weinen gebracht, wenn der Halbengel ihn nicht in eine feste Umarmung geschlossen hätte. "T..Tyson?", stotterte Max verwirrt in die Brust des Japaners und spürte seinen warmen Atem in seinem Nacken. "Bitte stell mir keine Fragen. Ich kann sie nicht beantworten." Max hörte Tysons leise Stimme erzittern und fühlte sich unsicher, nicht zu wissen, was in einer solchen Situation getan werden musste. Zögernd umarmte er ihn zurück, was den Drachen zusammen zucken ließ. "Ist schon okay. Wenn du es mir eines Tages erzählen willst, tu es.", besänftigte er ihn flüsternd in sein Ohr und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. "Sag mir nur, wieso du es mir nicht sagen kannst." Ein leichter Rotschimmer breitete sich über Tysons Wangen aus, als er den Kuss auf sich spürte, starrte seine Liebe an. Für gewöhnlich konnte man ihn nicht so leicht aus der Fassung bringen, aber diese kleine... Berührung der Glückseligkeit ließ ihn innerlich aufspringen. Dann sah er Max, wie er ihn erwartungsvoll anschaute, drosselte seine innere Hitze, damit er endlich die Frage beantworten konnte. Nun war er wieder ernst und streichelte sanft über die Wange des anderen: "Ich kann's dir nicht sagen, weil ich sonst genau so weinen würde wie Rei. Ich bin nur besser, es zu verdauen als er." Max nickte verständnisvoll und löste sich langsam von Tysons Umarmung. "Ich glaube, du musst dich jetzt mit ihm unterhalten. Ich lass dich allein!" "Bis denn!" Max ging zu den hinteren Sitzen und leistete Kenny Gesellschaft, der gerade wild auf der Tastatur tippte, das Net durchforschte und nach Infos über ihre nächsten Gegner in Amerika suchte. In der Zwischenzeit ging Tyson zu Rei, der nicht mehr schlief und aufrecht in seinem Sitz saß, seine Knie an seine Brust gezogen, und rieb sich den Schlaf aus seinen Augen. "Yo Rei!", grüßte Tyson ihn freundlich und nahm Platz auf dem freien Sitz neben seinem Freund. "Wie fühlst du dich jetzt?" "Ähm, ich denke ein bisschen besser als vorhin. Tut mir leid, dass ihr euch um mich sorgen musstet." "Naa, entschuldige dich nicht! Ich weiß, was du durchmachst." "Du... wirklich? Was... wie.." Rei's Augen erinnerten an große Teller, als er Tyson dabei beobachtete, wie er seine Flügel in der Kompaktversion freiließ und zeigte auf sie. Der Chinese verstand sofort, was er damit sagen wollte und vergrub sein Gesicht in seinen Armen, welche auf seinen Knien lagen. "W... Wer.." "Bitte frag nicht; ich hab das auch Max gesagt. Du weißt am besten, wieso." "Ja... Warum ist es so schwer zu vergessen? Jedes Mal denke ich, ich hab es aus meinem Gedächtnis verbannt, doch der nächste Regenschauer belehrt mich eines Besseren." Rei seufzte mit Betrübnis in seiner Stimme und vermied einen direkten Augenkontakt mit Tyson. "Aber..wie kannst du das ertragen? Bis heute kann ich nicht damit umgehen. Zuerst verdränge ich es, denke für eine Weile nicht darüber nach und betrachte es mit anderen Augen. Wie auch immer, ich erinnerte mich wieder an dieses Ereignis und wie du gesehen hast: Es überwältigte mich..." Zuerst wusste Tyson nichts dazu zu sagen, weil es nicht wirklich einfach war, etwas zu beantworten, wenn man selbst die Antwort noch nicht kannte. An seinem angespannten Gesicht war zu erkennen, wie sehr sein Kopf wegen diesem Thema rauchte, verlor sich für ein paar Minuten in seinen Gedanken, bis sein Antlitz sich wieder aufhellte und er sich zu Rei wandte, ihn ansah ohne jegliche Unsicherheit: "Hör mir zu, Rei. Ich bin nicht anders als du und Kai." 'Kai?' "Ich verberge auch meine Depressionen, teile sie nicht mit jemand anderem, da ich weiß, dass er genug andere Probleme allein hat. Doch du und ich wissen, dass das nicht richtig ist. Du kannst sie nicht für lange unterdrücken, du brauchst ein Ventil, das dir inneren Frieden gibt." Dann drehte Tyson seinen Kopf zur Seite, war etwas verlegen wegen dieser Angelegenheit. Wow, das ist ungewöhnlich für den Chinesen gewesen, solche Worte aus dem Mund von Tyson zu hören. Fasziniert glotzte er ihn mit großen Augen an und vergaß beinahe seine eigentlichen Probleme. Genau in diesem Moment erschien Kai wieder vor ihnen. "Habt ihr geredet?", fragte er in einem nicht so harschen Ton wie sonst immer. Beide nickten zur gleichen Zeit und sahen etwas verblüfft drein. "Gut." Schon ging er wieder weg, nahm Platz im hinteren Teil des Flugzeuges und schloss seine Augen. "War das Sauertopf?" "Ich denke schon." Nach einer Stunde erreichten sie den Flughafen von Los Angelas, die Stadt bekannt für ihre Erdbeben und so weiter. "Wow! Ich will meine Mutter sehen!" Jetzt, wo sie in der Stadt waren, spielte Max total verrückt. Er sprudelte nur so vor Vorfreude, seine Mutter bald zu treffen, so dass er das ausdrückte, indem er durch die Gegend tobte und sich alles ansah. Er machte alle nervös ausgenommen Kai. Doch dieses Mal blieb der Dämon ruhig, bemühte sich nicht, Max ruhig zu halten. "Kai, ich denke, du solltest irgendwas äußern bevor..." "MAX! Lass das! Woah! Pass auf!" Rei wurde von den lauten Ausrufen Tysons unterbrochen, der gerade versuchte, Max bei der Gruppe zu behalten. "Wie du siehst, ist da schon ein Aufpasser. Jetzt kann ich mich auf jemand anderes konzentrieren..." Hinzufügend sah er Rei durchdringlich an, was den anderen dazu veranlasste, sich herumzudrehen und seine erhitzten Wangen zu verbergen. 'Was meinte er damit?! ... Ah!' Langsam drehte er sich wieder zurück, um einen Blick auf Kai zu werfen, ob er vielleicht ihn gehört hatte, aber es hatte nicht den Anschein. Der Grauhaarige stand mit geschlossenen Augen bei ihrem Gepäck und wartete auf die Männer, die sie abholen kommen und zum Hotel bringen sollten. Vor ein paar Wochen fühlte Rei neben ihm diese Kälte und Ablehnung. Jetzt konnte er behaupten, dass er nur noch diese Ablehnung verspürte, welche aber nicht mehr dieselbe war wie zuvor. Keine Ablehnung gegenüber ihnen, eher gegenüber jemand anderes. Der Engel raufte sich die Haare aus Verzweiflung und schüttelte seinen Kopf. "Vielleicht ist es zu weit hergeholt." "Was ist zu weit hergeholt?", kam eine raue Stimme überraschend an sein Ohr, ließ in unersichtlich aufspringen, und er dachte, sein Captain stünde direkt neben ihm. Aber der Phönix bewegte sich nicht einen Millimeter, was bei Rei eine Gänsehaut verursachte. "Okay, Jungs! Zeit zu gehen!", rief Mr. Dickenson und klopfte einmal auf seinen Hut. ~~Im Hotel~~ Anscheinend waren die Bladebreakers nicht das einzige Beyblade-Team, das dort stationiert war, als sie zur Rezeption des Vier Sterne Hotels gingen und nach ihren Zimmerschlüsseln fragten, denn... "REIIII!!!" Eine schrille Stimme schallte durch die Hotelhalle und eine pinkhaarige krakeelende Figur kam angesprungen, schlang ihre Arme um den Hals des Tigers, kuschelte sich wie eine anhängliche Klette an seine Brust und murmelte Sachen wie "Hab dich sooo vermisst" und "Wieso hat es so lang gedauert?!". Rei lächelte beschämt and tätschelte Mariahs Kopf mit der indirekten Bitte, sich von ihm zu lösen. "Hi Rei!", grüßte Lee ihn mit einem gehässigen Lächeln und kam mit Kevin und Gary an, beide etwas müde von ihrer langen Rei'se. Mit einem Wink sagte er auch zu dem Rest des Teams "Hallo", wobei er nicht den stechenden Blick ihres Anführers zu dem Pärchen übersehen konnte, machte ihn noch launischer. "Hi Lee! Was macht ihr denn hier in Amerika, Kumpel?" grüßte Tyson zurück und gab dem Jungen mit der schwarzen Mähne einen kräftigen Händedruck. "Wir sind nur hier, um bei eurem Match gegen die All Starz zuzusehen. Aber ich denke, dass das kein Problem für euch stellt, diese Meisterschaft zu gewinnen, ne?" Des Blauhaarigen Brust schwellte an mit Stolz und er streckte seine Faust in die Luft. "Natürlich werden wir dieses Match gewinnen! Und danach treten wir bei der Weltmeisterschaft in Russland gegen euch an!" Tyson war nun vollkommen überdreht, was er dann zum Ausdruck brachte, indem er Max zu Tode knuddelte. Der Blondschopf zappelte panisch, weil der Drache es vor all den anderen tat, und wurde zutiefst rot. "T..Ty...Tyson! Nicht hier!", stammelte er hilflos, während der Angesprochene seine Wange an die seinige rieb. Aber der andere hatte Augen und Ohren geschlossen und machte mit seinem Liebesbeweis weiter. ~~Kamera schwingt zu Lee und Kai~~ Nebeneinander zu stehen war normal für Teamchefs, obwohl beide eigentlich nichts miteinander zu besprechen hatten. Eigentlich. "Und, wann willst du ihn dir schnappen?", kam die unschuldige Frage von Lee, eine Frage, die ziemlich eindrucksvoll schien. Kai blickte ihn mit etwas Verwirrung in seinen granatroten Augen böse an und hatte nicht die geringste Ahnung, wovon er redete. "Worauf willst du hinaus?", zischte er argwöhnisch. Lee schaute ihn überrascht an, wartete bis etwas in seinem Kopf Klick gemacht hat, und lächelte etwas mitleidig den immer noch missvergnügt guckenden Kai an. "Du musst das schon selbst herausfinden." Was für eine informative Antwort, dachte sich Kai, grummelte leise vor sich hin und wandte sich von Lee ab, ließ sich seinen Schlüssel geben. Er hatte dieses Rätselraten satt, diesen Idioten beim Turteln zuzuschauen und besonders Rei mit diesem mädchenhaften Monster an seiner Seite zu sehen, das mit ihn ständig liebäugelte. Und er kannte nicht mal den Grund dafür. Ohne einen Laut nahm er sein Gepäck, ging in einen Fahrstuhl hinein und verschwand vor aller Augen. Jeder gaffte dem Teamchef hinterher, waren sich nicht sicher, wieso er so sauer war. Auch Rei fühlte sich irgendwie schuldig, obwohl es keinen Grund dafür gab. "Mariah, lass mich los. Wir müssen noch einchecken und auf unsere Zimmer gehen. Der Flug war etwas anstrengend." Das Mädchen sah ihn etwas enttäuscht an und gehorchte, trat mit einem bittenden Blick zurück. "Aber wir sehen uns später, ja?" Rei nickte kurz and schwang seine Sporttasche über seine rechte Schulter, deutete dem Rest, ihm zu folgen. Wieder teilte er ein Zimmer mit Kai, der sich strikt dagegen sträubte, auf Tysons Vorschlag einzugehen, dass alle zusammen in einem Zimmer verbrachten. Als Rei gelangweilt eintrat, wurde sein Atem innerhalb einer Sekunde erfasst. Er hatte noch nie solchen Glanz und solche Wärme in einem Raum wie diesem gesehen. Beide Betten sahen eher aus wie für Eheleute geschaffen als nur für zwei Jungs, bedeckt mit einer dunkelbraunen samtenen Tagesdecke, die unter dem leicht zitternden Kronleuchter schimmerte. Auch zwei riesige Kleiderschränke standen gegenüber den Betten, welche Rei nicht vollkommen ausfüllen konnte, selbst wenn er seine ganzen Klamotten auf diese Rei'se mitgenommen hätte. Erstaunt wanderte er umher, legte langsam seine Tasche auf den Boden neben eins dieser Betten und wollte keinen Fleck ungesehen lassen. Er blinzelte ein oder zwei Mal, konnte sein Glück kaum fassen, in so was Prächtigem zu wohnen, und ging mit Bewunderung und stetiger Begeisterung herum. "Du bist wohl noch nie in solchen luxuriösen Hotels wie diesem untergekommen, oder?", ertönte Kais tiefe Stimme hinter dem Tiger und ein leises Klicken folgte darauf, was sich als das Türschloss herausstellte. Rei schluckte schwer und sah rüber zu Kai, wie er ihn seltsam anstarrte. Ohne den Augenkontakt zu lösen schlenderte der Phönix auf ihn zu und sprach sanft: "Jetzt sind wir endlich allein." SPLURT Aus heiterem Himmel hatte Rei wieder Nasenbluten. Hektisch versuchte er es aufzuhalten, in dem er seine Hände über seine Nase wölbte, um zu verhindern, den Teppich unter ihm vollkommen zu ruinieren. Hat er Kai SANFT sprechen gehört?! Und was meinte er mit 'endlich allein'?! Er war verwirrt und aufgewühlt zugleich. 'Wieso passiert mir das ständig?!' Nervosität kroch durch seinen ganzen Körper wegen des seltsamen Verhaltens seines Anführers, hörte sein eigenes Herz wie wild schlagen, was sich in etwa so anfühlte, als hätte er bei einem Marathon mitgemacht. Plötzlich kam Kai auf ihn zu, holte ein Taschentuch aus seiner Cargotasche und drückte es unter Rei's blutendes Organ, der sich ein wenig vor der Berührung fürchtete. 'Seit wann kümmert er sich um die Gesundheit anderer? Um mich?' Es war mehr oder weniger eine dumme Frage gewesen, wie er herausfand, weswegen er sich mental hätte schlagen können. Natürlich sorgte sich Kai all die ganze Zeit um sie, behielt sie immer im Auge. Das war seine Aufgabe als Captain. Und als Dämon. Beide standen jetzt da und sagten nichts, mit Kai, der immer noch gegen Rei's Nase presste. "Ich schätze, die Blutung hat aufgehört.", war die einzige Bemerkung des Grauhaarigen und er wies Rei auf das Badezimmer hin, um sich die rote Flüssigkeit runter zu waschen. Schnell huschte Rei hinein und hielt seine Nase unter den Wasserstrahl, genoss die Kühlung dieser Nässe. Nach ein paar Minuten beendete er seine Reinigung und nahm ein dunkelgrünes Handtuch, um sein Gesicht abzutrocknen, während er wieder ins Schlafzimmer zurückging. Dort sah er Kai auf einem Bett sitzen, Arme gekreuzt und Augen auf ihn fokussiert. Er sah so klein aus auf diesem riesigen Bett. "Bist du fertig?" Rei nickte unsicher und kam zu Kai neben ihn aufs Bett, dachte nicht eine Sekunde daran, seinen drohenden Augen zu widerstehen und wegzulaufen. Was natürlich sinnlos war, da Kai sie eingeschlossen hatte und seinen und Rei's Schlüssel für sich behalten hatte, welchen er ihm wegnahm, als er im Badezimmer war. Er ließ sich auf seinen Rücken fallen. Das Handtuch flog hinterher und direkt auf sein Gesicht, bedeckte es völlig. Der Chinese rechnete jetzt mit allem, denn er wusste, dass Kai mit ihm schon lange reden wollte. Und er wusste auch, dass er diesmal auf seine Fragen antworten musste. Aber ob er schon bereit dafür war? "Dir ist klar, Kon, was ich von dir hören will.", weckte ihn die schroffe Stimme aus seinen Gedanken auf, machte ihn auf sich aufmerksam. "Ja, Kai, ich bin mir der Sache bewusst.", war die leise stockende Antwort. Es war so schwer für Rei, ein paar Worte über die Lippen zu bringen ohne gleich aufzuseufzen oder zu schluchzen. Zum Glück zeigte das Handtuch nicht sein Erscheinungsbild. "Nimm diese Ding aus deinem Gesicht." Man sollte nie den Tag vor dem Abend loben. Geschwind wurde das Handtuch von Rei's Gesicht weggerissen, gab ihm die Befürchtung, in diesen blutroten Dämonenaugen sehen zu müssen. Aber nichts dergleichen geschah. Stattdessen spürte er, wie Kai sich neben ihn fallen ließ und seinen Kopf auf seine Arme stützte, die Augen schloss und wartete, dass Rei anfing zu sprechen. Schon rutschte ein Seufzer aus, presste seine Handflächen auf seine Augen, damit er nicht wieder anfing zu weinen. Er hatte für diesen Tag genug geweint und er hatte es satt. Er wollte das nicht mehr, er konnte sein Herz nicht weiter so erschüttern, weil er endlich lernen musste, seine Probleme anders zu lösen anstatt wie ein Baby zu heulen. Und das war das schwerste für Rei. "Warum, Kai?" Der Angesprochene öffnete ein Auge einen Schlitz breit, wagte es aber nicht, sich einmal zu rühren. "Warum muss ich es dir erzählen?" Die Stimme des Tigers hörte sich rau und gebrochen an. Es war nur ein Wispern in diesem riesigen Raum, aber laut genug für den Phönix. Und wie immer antwortete er nicht. Er lag nur da, wusste, dass Rei keine brauchte, auch so damit umgehen konnte. Er hörte ihn schwer atmen, fühlte die Bürde, welche er übergehen musste. Dieses Mal musste er es schaffen. Denn später würde es zu spät sein. "Kai... es ist...mir nicht erlaubt, mit jemanden darüber zu sprechen.", fing der Engel an zu sprechen und brach abrupt ab. "Warum?" Endlich beteiligte der Russe sich auch am Gespräch, denn endlich wurde sein Interesse geweckt. "Weil... weil Gott mir gesagt hat, kein Wort über meine Aufgabe zu verlieren. Wenn ich das tun würde, würden die Menschen um mich herum in Gefahr schweben." Jetzt hörte Kai ebenso das Zittern in Rei's Stimme und öffnete auch das andere Auge. Als er seinen Kopf zur Seite drehte, sah er, wie er nachwievor seine Augen hinter seinen Handflächen versteckte, sein Gesicht verzerrt vor Kummer und auf der Lippe beißend. Er stützte sich auf seinen linken Arm und sah der Brust des Engels zu, wie sie sich erhob und fiel. "Du trägst dein Leid immer mit dir, oder?" Ein einfacher Satz, der Rei zutiefst schockierte. Bis heute hat niemand ihn auf seine Aufgabe angesprochen, mit Lee als Ausnahme. Aber der schwarzhaarige Junge hat das nie als Leid angesehen, hatte nie gedacht, wieviel sein Freund ertrug. Und das durchsickern zu lassen war der Anfang von Schwäche. Dafür musste Kai ihn furchtbar hassen, was wieder ein Grund war, weinend zusammenzubrechen. Traurig drehte er dem Dämon seinen Rücken zu und versteckte sich vor ihm. 'Ich werde nicht weinen, ich werde NICHT anfangen zu weinen!', wiederholte er diese Worte in seinen Gedanken, vergaß wieder mal, dass Kai in der Lage war, ihn zu 'hören'. "Wieso nicht?", fragte dieser kurz und bündig, sein Gesicht ohne eine Gefühlsregung und seine Augen mit Gleichgültigkeit besetzt. Rei nahm seine Hände von seinen Augen runter, beide so klar wie schon lange nicht mehr. "Niemand hat gesagt, dass das dir nicht erlaubt ist, deine Last dir zu erleichtern." Langsam wandte sich der Engel wieder zurück zu Kai, sah in sein Antlitz mit verängstigten Augen. Diese glänzenden Orbitale fragten wieder, ob es wirklich okay war, die Suche nach Bestätigung, aber sie bekamen keine vom anderen. "Wenn du dich danach fühlst, weine. Ich werde dich nicht daran hindern, es zu tun." "Aber... aber.." Rei schüttelte seinen Kopf vehement und raufte sich aus Verzweiflung seine rebellischen Haare. "Ich kann nicht so weitermachen! Ich muss stark werden, wenn ich meine Aufgabe erfüllen will!" "Aber du bist nicht stark." Und diese fünf Worte trafen Rei hart, zerrütteten seine Seele, gaben ihm den Rest. Warum sagte er so was Grausames? Wieso musste er die Sache noch schlimmer machen? Der Dunkelhaarige presste beide Augen zusammen, wollte nicht schon wieder Tränen vergießen. Jeder Muskel war angespannt und sein ganzer Körper krümmte sich, als ihm sein Herz schmerzte. Es wollte jede Sekunde aufhören zu schlagen. Es tat weh. Es tat wirklich weh, was Kai ihm gesagt hatte. Er fragte sich selbst, warum der Grauhaarige noch Salz in seine Wunde streute. ... Dann wurde ein Anzeichen der Erkenntnis in seinem Gesichtsausdruck reflektiert und er begann, sich wieder in seiner krampfhaften Haltung zu entspannen, öffnete seine Augen einen Spalt breit. Ein erleichterndes Gefühl überschwemmte ihn, ließ ihn nicht mehr in seinen eigenen Abgrund fallen. Eigentlich war es einfach zu erkennen. 'Damit es besser heilen konnte...' Das war die einzige Erklärung. Kai erzählte ihm nur die Wahrheit, und das war etwas, was am meisten wehtun konnte, weil es der schwerste Weg war, es sich einzugestehen. Er gab der Hand in den seinigen wieder einen festen Druck und... wartet... wessen Hand?!? Seine Augen rissen auf und gafften auf die blasse Hand von Kai, gefangen in seinen eigenen, welche er wohl gedankenverloren genommen hatte und sich daran hing wie an Mutters Rockzipfel. "MIAU!" Rei stieß die Hand weg und starrte Kai entgeistert an, der nicht daran interessiert erschien, was gerade geschehen war. Als ob es ein typisches Verhalten gewesen war, dass der Chinese seine Hand nahm und sie eindringlich drückte, als würde es kein Morgen geben. "Tu... Tut mir leid! Ich... ich wollte dich... nicht belästigen!", stammelte Rei verlegen und errötete in einen tiefen Rot, wollte es verbergen. "Hast du nicht", war die einzige Antwort zu dem ängstlichen Ball, welcher vor dem Dämon lag. Als Rei sein Gesicht zu ihm hochwandte, sah er immer noch denselben ernsten Blick vom Sohn der Hölle, wusste, dass er Kais Ungeduld nicht befriedigen konnte, wenn er nicht endlich auspackte mit seinem immer währenden Geheimnis. "Du kannst sie nicht für lange unterdrücken, du brauchst ein Ventil, das dir inneren Frieden gibt." Von einem Moment zum nächsten veränderte sich seine Stimme, von einer beunruhigten in ein selbstbewusstes standhaftes Organ, dem es nur an Worten und Selbstsicherheit fehlte. "Ich... habe Angst, Kai." Das was das ausschlaggebende für den Phönix, aufzusehen und den Tiger direkt anzuschauen, der nicht mehr zu einem Ball eingerollt war und nun in einer sitzenden Position am Ende des Bettes sich befand, seine Hände vor seiner Stirn gefaltet, wie wenn er sein letztes Gebet sprechen wollte. Er hatte ihn noch nie weder von seinen Ängsten noch von seinen Leiden sprechen gehört und er hatte ihn noch nie in diesem Gemütszustand gesehen. Es war auf irgendeine Art seltsam für Kai, diese neuen Informationen zu verdauen, aber nichtsdestotrotz ließ ihn seine Neugierde nicht zufrieden, bis er herausfand, was des anderen Mission war. "Ich habe Angst vor meiner Aufgabe.", fuhr Rei mit seiner Eröffnung fort und strich sich einmal durchs Haar. "Warum?", rutschte es Kai widerwillig heraus, berührte seine Lippen mit seinen Fingerspitzen und wunderte sich, seit wann er sich um die Probleme anderer kümmerte. Doch der Engel achtete nicht auf Kais Ausrutscher. Im Raum neben der Halle trat der Herr auf Rei zu und legte eine Hand auf seine Schulter. "Hör zu, Rei. Deine Mission ist keine gewöhnliche so wie jene anderen, Menschen vor ihrem vorzeitigen Tod zu beschützen." Der kleine Tiger legte seinen Kopf schief, ähnelte einem Fragezeichen. "Schau, du bist vorbestimmt zu..." Danach wurde der Herr undeutlich und murmelte etwas Unverständliches. "Was? Bitte sprecht lauter, mein Herr!" Rei war es nicht geheuer zu Mute, dass sein Chef sich so merkwürdig verhielt. Der SEHR alte Mann vor ihm seufzte ernst und beugte sich zu ihm runter, um in sein Ohr zu flüstern: "Ich habe vorausgesehen, dass du..." "... dass ich drei Tage vor meinem 17. Geburtstag sterben werde." "WAS!" Jetzt war Kai ganz aus den Häuschen, und das musste was bei ihm heißen. Rei sah verblüfft den wutschäumenden Dämon an und wich auf dem breiten Bett etwas zurück. "Verarsch mich nicht mit so einer Scheiße!" "A..Aber ich sage die Wahrheit!" Ihm wurde es bange, als er Kai erblickte, wie er ihn wie ein wildes Tier jagen wollte, als er langsam immer näher auf ihn zukroch. "Ich werde das nicht zulassen.", zischte er in einem seltsamen ruhigen Ton. Plötzlich hämmerte jemand an der Tür: "REIII!!! Kommst du mit uns zu den Hotel Thermalbad?!" Die Tür wurde aufgerissen, obwohl sie doch abgeschlossen war, und eine mit Glück erfüllte Mariah spazierte hinein, auf ihrem Arm ein Bademantel und weiße Handtücher. Sie fror regelrecht ein, als sie Kai entdeckte, wie er fast auf ihrem Rei lag. Man konnte ihre Haare sehen, wie sie sich vor Wut sträubten, während sie zu den beiden stampfte und mit einer ziemlich schrillen Stimme kRei'schte: "Runter. Von. Ihm. DU PERVERSER!!!" *~Rei's POV~* Autsch! Das war ohrenbetäubend! Und ich dachte, man könnte sie nicht noch mehr zur Weißglut bringen als an dem Tag, wo Lee zu ihr scherzhaft meinte, dass ich draußen im Tempelgarten in Boxershorts sehnsüchtig auf sie warten würde. Aber es gab was noch Lustigeres als Mariah einen Streich zu spielen: Kais unbezahlbares Gesicht des Erstaunens zu sehen! Er guckte sie an wie ein Karpfen auf dem Trockenen, was mich unmerklich ohne einen Mucks schüttelte vor Lachen! Er dachte wohl in diesem Moment, dass... *~Kais POV~* ... noch nie hat jemand mich einen Perversen genannt! Diese pinke Pseudomädchen wagte es, mich einen Wüstling zu rufen!? Sie würde für diese Beleidigung bezahlen! Als sie mich mit einer gewissen Abscheu giftig ansah, zeigte ich ihr meinen bösesten Todesblick, wie es für einen Dämonen wie mich würdig war. Erschrocken ging sie ein paar Schritte zurück und flüsterte in einem argwöhnischen Ton: "Er gehört mir." Ts, was glaubte die denn? Dass ich an KERLEN interessiert bin?! Ich schielte rüber zu Rei und entdeckte einen Hauch von Rot auf seinen Wangen. Er drehte seinen Kopf zu dem etwas. 'Warum ist er...' "Wir werden bald nachkommen, Mariah." sagte er sanft und rückte ein Stück weg von mir. Ich, immer noch auf vier Beinen auf meinem Bett, stieß mich von ihm ab und ging direkt ins Badezimmer hinein, ohne aber die Gelegenheit zu verstreichen, die Tür mit einem lauten Knall zu schließen. Warum musste ich mich mit Schnepfen wie dieser hier abgeben?! Warum musste ich überhaupt mit anderen Leuten verkehren?!? Konnte ich nicht Herr meiner selbst sein und allein leben... Ich habe von diesem Leben satt und von diesen Gefühlen... "Kai?", hörte ich Rei meinen Namen rufen und zögernd auf dem Ebenholz klopfen. "Was!", schnauzte ich, war gerade nicht in der Stimmung für Small Talks zwischen Tür und Angel. "Magst du mit mir ins Thermalbad gehen?" Warum sollte ich. "Meinetwegen." Was... habe ich gesagt?! *~Normal POV~* Nachdem Kai ein großes dunkelgrünes Handtuch ergriff, schloss er grimmig die Tür wieder auf und sah Rei an der offenen Zimmertür stehen, am Türrahmen mit gekreuzten Armen gelehnt und einem warmen Lächeln in seinem Gesicht. "Wo ist dieser pinke Flaum von Mädchen?", fragte der Dämon schlecht gelaunt und gab sein Bestes, Rei nicht genauso böse anzustarren wie zu diesem 'Ding'. "Der 'pinke Flaum' meinte, sie hätte noch ein Team Meeting mit Lee und den anderen, weswegen sie uns erst später Gesellschaft leisten wird." Kai konnte nicht anders außer fies zu grinsen. Nicht dieses Weib zu sehen war eine wahre Wohltat. Als sie den Flur hinuntergingen und den Fahrstuhl nahmen, tauschten sie nicht ein Wort miteinander bis sie den Eingang der Thermalquellen erreicht hatten. "Oh, ich wusste ja nicht, dass Männer und Frauen getrennt sind! Bei uns in China badet man zusammen.", stellte Rei etwas erstaunt fest und zog seine Hand einmal durch sein Haar. "Umso besser.", murmelte der Russe zähneknirschend, nachdem er sich Rei und das Biest zusammen vorgestellt hatte, und ging durch den Vorhang mit dem Zeichen für Männer daneben. "Oi! Warte doch mal!", rief der Chinese ohne dabei das leise Kichern hinter dem anderen Vorhang wahrzunehmen, und ging Kai nach. Im Bad wurde Rei's Atem wieder genommen, als der Anblick der Einrichtung in sein Sichtfeld kam. Wie im Tempel gab es diese Steinlaternen, verliehen dieser Umgebung mit ihrem goldenen Licht eine warme Aura. Eine Wand aus dicken Bambusrohren trennte das Bad in zwei, eins für Männer und eins für Frauen, und blockierte zugleich unerwünschte Blicke. Der Dampf der heißen Quelle hüllte ihn ein wie ein sanfter Hauch und gab ihm ein sprudelndes Gefühl in seinem Bauch, sich unmittelbar in Bewegung zu setzen und vor Vorfreude ins Wasser zu springen. "Du bist wirklich einfach zu imponieren", kam eine Stimme von Nirgendwo und Rei wirbelte von rechts nach links, um Kai zu sehen, der schon in der heißen Quelle saß und ihn aus seinen weinroten Augen beobachtete. "Zieh deine Sachen aus, wenn du nicht beabsichtigst, mit ihnen ins Wasser zu tauchen." Rei rümpfte bei diesem Kommentar die Nase und sah Kai böse an. "Warum bist du immer so verbissen?", meinte er patzig, während er sich sein Shirt auszog, "Du musst immer eine spitze Bemerkung für alles haben, oder?" Nun war er auch seine Hose los und stand nun in Shorts vor Kai. "Kannst du dich überhaupt leiden?" Kai sah ihn nur finster an, gab keine Antwort auf seine Frage, aber dafür eine sarkastische Bemerkung: "Du musst auch dich von deinen Boxershorts befreien. Nur Handtücher sind in diesem Bad erlaubt." Kai wusste genau, dass Rei schüchtern reagieren würde, nackt vor ihm stehen zu müssen und mit ihm eine Quelle zu teilen. Obwohl es nicht zu seiner Art passte, der Russe wollte zu Rei gemein sein, ihn necken wie Tyson es immer bei ihm tat. Der Chinese musste auf andere Gedanken kommen, aufhören, sich über seine momentane Situation zu sorgen. Sonst würden sie in Schwierigkeiten geraten, weil ganz einfach einer ihrer besten Beyblader deprimiert war und nicht an den Meisterschaften teilnehmen konnte. Nicht, dass Kai sich Sorgen über Rei gemacht hätte. Wo kommen wir denn hin, dass er sich um andere kümmerte! Außerdem Rei nackt zu sehen war irgendwie... anregend?! Er ohrfeigte sich einmal leicht für diese bescheuerte Vorstellung und sah zum anderen rüber, wie er das Unmögliche wagte: "Okay! Wenn das die Vorschriften sind!" Er wurde die Boxershorts mit Leichtigkeit los, wickelte sich ein grünes Handtuch um seine Hüfte und stieg in die heißen Fluten der Wonne. Man sollte aber bemerken, dass in dem Moment der Wasserdampf etwas dichter war als sonst. "Shhh, das ist wirklich wohltuend! ... Was?" Dem Jüngeren fiel auf, dass Kai ihn erstaunt ansah, und winkte mit einer Hand vor sein Gesicht. "Stimmt etwas nicht?" Kai wachte von seiner Betäubung auf und 'hmpfte' nur auf diese Frage, schaute in die andere Richtung. Aber Rei wollte nicht dieses Gespräch so einfach beenden lassen und meinte neugierig und auf eine Art ernst: "Kann ich dich was fragen?" Kais Kopf zuckte zu Rei und durchbohrte ihn wie immer mit seinem grimmigen Blick. "Was denn?", schnaubte er das Wort aus, bewegungslos mit überkreuzten Armen. "Na ja, du hast einmal gesagt, dass ich weinen könnte, um mich meiner Last zu erleichtern." "Hn." Kai übersah nicht den stummen Seufzer von Rei, doch... "Dann frage ich dich: Warum weinst du denn nie?" ... nach dem war er innerlich sehr aufgewühlt. Rei hat es wieder getan. Er hat ihn sprachlos gemacht. Ziemlich gut sogar. Mit offen stehendem Mund und tellergroße Augen starrte er in die goldenen Augen des Engels, der nun die Überhand dieses Fragespiels gewonnen hatte. Kleine Schweißperlen rannen an seinem Gesicht entlang, nicht sicher, ob es am heißen Wasser lag oder an dem Unbehagen, was er fühlte. Er war für eine Minute schwach. Nun war er der Befragte. Zum ersten Mal hat ihn jemand gefragt, ob er nicht auch Probleme hätte. Und wenn er daran zurück dachte, damals in der Hölle. Die Auseinandersetzung mit Boris war dem anderen bestimmt nicht entfallen, wenn er wirklich schon die ganze Zeit im Wandschrank saß. Und Rei wartete immer noch auf seine Antwort... wenn in diesem Moment nicht ein Platschen sie unterbrochen hätte: "Yo, Tyson, beeil dich! Das Wasser ist so heiß! Und ich mein das in beider Hinsicht!" Das lustige daran war, dass Max' Stimme von der anderen Seite hinter der Bambuswand kam, begleitete von der nervigen Stimme des Blauhaarigen. "Yeah! Aber wo sind Kai und Rei? Ich dachte, Mariah hätte ihnen über dieses wahnsinnig coole Bad Bescheid gesagt!" Ein leises Kichern. "Hey was...!" Kai legte schnell seine Hand auf des Rei's Mund, um ihn daran zu hindern, weiter zu plappern, fand seine Kraft wieder, und deutete ihm mit einem Stirnrunzeln, das nicht weiter zu führen, wenn er nicht wollte, von ihren Teamkameraden bemerkt zu werden. Rei nahm seine Hand weg und 'dachte' aufgeregt zu Kai: 'Was zur *beep* machen sie im Frauenbad?!' Der Dämon zuckte nur mit den Schultern und hörte ihnen weiter zu. "Keine Ahnung, Ty. Vielleicht kommen sie später. Sind wohl mit etwas beschäftigt" Ein Augenzwinkern. Und ein Zurückzwinkern vom Drachen zusammen mit einem schalkhaften Lachen. "Oder sie sind einfach nur auf der anderen Seite im Bad für Frauen und sitzen dort stockstill, um ihr missliches Versehen zu vertuschen!" "Neeee, Ty, das glaube ich nicht! Besonders Kai würde niemals einen solchen Fehler bei sich durchgehen lassen!" Eine von Kais Wutkrampfadern erschien auf dessen Stirn. Rei: 'Was ist passiert? Weswegen bist du so wütend?' Kai: Sie haben das geplant. Er flüsterte vorsichtshalber. Rei: 'WAS?! Aber... wie hast du das rausgefunden?' Kai: Ich kann ihre Gedanken hören. Sie haben das Frauenschild gegen das von den Männern ausgetauscht und ließen uns mit Absicht hier reingehen. Er ballte seine Hand zur Faust. Rei: 'Nicht wahr!' Kai: Hn...! Als ob ihn eine Schlange gebissen hätte, packte Kai Rei und riss ihn an seine Brust. "Kai, was zum...?!" Doch der Ältere legte einen Finger auf des anderen Lippen, um ihn Stille zu gebieten, und glitt durch das trübe Wasser zur Bambuswand, drückte sich an sie ohne auch nur eine kleine Lücke zwischen sie zu lassen. Dann spürte er, wie sie vibrierte und flüsterte harsch zum Chinesen: "Rühr dich nicht." Das Herz des Tigers war ihm in die Hose gerutscht, pochte so laut, dass er es in seinen Ohren vernehmen konnte. Er konnte seine Errötung nicht unterdrücken, heizte sich in Kais Umarmung mehr auf bis es in seinem Kopf sich drehte. Er war zu lange im Wasser. "Yo, Max! Denke, ich lag falsch mit dem, dass sie auf der Frauenseite sein könnten!", rief Tyson zufrieden und kletterte die Wand wieder runter. 'Du hast gemerkt, dass er über die Abtrennung gucken wollte?!' Kai nickte, war jetzt wieder etwas entspannter und löste seinen Griff von Rei. Doch das war ein großer Fehler, weil der Chinese fast auf seine Knie sank und sich selbst ertränkt hätte, hätte Kai ihn nicht an seinen Schultern abgefangen. "Uh, sorry, der Dampf hat mich für 'ne Sekunde außer Gefecht gemacht.", murmelte Rei und ruhte seinen Kopf auf Kais Brust. Kai stattdessen stand still und bewegte sich nicht einen Millimeter, war wie gelähmt. ~~Auf der anderen Seite im Flüsterton~~ Ty: Max, ich hab sie gesehen! Arm in Arm! Max: Wirklich?! Endlich haben sie es geschnallt! Ty: Yeah, mit der Konsequenz, dass Kai mich umbringen wird. Max: Glaubst du das? Ty: Natürlich! Einen Streich ihm zu spielen ist eine seiner Todsünden! Außerdem hat er sich doch lächerlich gemacht, indem er so tat, als wäre er nicht bei den Frauen. Max: Ich werde dich beschützen! Ty: Oh, du bist so süß! Max wurde rot bei diesem Kompliment. Dann... "KYAAAAAAAAAA!!!!" Max: Oh, das klang nach Mariah~ ~~Zurück zur Frauenquelle~~ "DU LÜSTLING! NIMM DEINE HÄNDE VON MEINEM REI!!!", kreischte sie wutentbrannt und sprang ins heiße Wasser, trug ein Handtuch um ihrem Körper und ihre Haare hochgesteckt. Das Wasser sah so aus, als würde es um sich herum anfangen zu kochen, unterstrich ihren unglaublichen Zorn. Der Junge zwischen Kai und Mariah wurde wieder munter, richtete sich bei ihrer wütenden Stimme auf und überstand seinen Schwindelanfall. Er drehte sich zu dem pinkhaarigen Mädchen. "Mariah! Halt endlich deine Klappe! Kai wollte mir nur helfen, nicht mehr und nicht weniger." "Und was habt ihr auf der Seite der Frauen zu suchen?!" "Wir haben einfach nur die Schilder verwechselt und sind hier reingegangen. Kein Grund, hier so einen Aufstand zu machen! Wir beide waren doch auch schon als kleine Kinder gemeinsam im Bad!" Und mit diesen Worten watete er aus der Quelle, passte auf, dass er sein Handtuch nicht losließ, und verschwand hinterm Vorhang. Er wollte nach all dem ganzen Spektakel und diesem heißen Bad ein Nickerchen machen. Doch einmal ließ er sich noch bei ihnen blicken: "Und Kai." Der Angesprochene hob seinen Kopf. "Ich werde stark werden." Und so ging er von dannen. Kai und Mariah sahen ihm perplex hinterher. Rei beendete diesen Zwist so simpel, dass niemand noch was dazu sagen konnte. Jetzt ging Kai auch aus dem Bad raus, aber ohne noch einmal eine Sache zu erwähnen: "Kinomiya! Dafür wirst du bezahlen! Du kannst dich darauf gefasst machen, mit einem Spezialtraining gefoltert zu werden! Mir scheißegal, wenn du dabei draufgehst!" Max und Tyson sahen sich an. Ty: Wie ich's gesagt hab. Der Drache schaute nicht gerade glücklich drein. Max: Jepp. ... Fortsetzung folgt Kapitel 11: Den Durchblick haben -------------------------------- Elftes Kapitel -Den Durchblick haben- Der Tag begann mit einem frischen Morgen. Um 10 Uhr waren alle, auch Mariah, auf den Beinen und trainierten für ihr kommendes Match, was morgen stattfinden sollte. Die White Tigers schauten ihnen dabei zu und gaben hier und da einen Ratschlag aus ihren Erfahrungen, die sie seit ihrem Kampf gegen die Bladebreakers gesammelt hatten. Nach einer Weile gönnte Rei sich eine Pause und nahm neben Lee auf einer Bank Platz, die vor den Beybladetableaus stand, umringt vom Rest ihrer Teams. "Du siehst sehr erleichtert aus.", stellte der Anführer der White Tigers fest und beobachtete seine Teamkameraden, wie sie Tyson auf den Arm nahmen. "Ist das so?" Lee nickte, lächelte über den schmollenden Blauschopf. "Du hast mit jemanden über deine Mission geredet, richtig?" Rei sah beschämt zu Boden. "Lee..." "Nein, nein, ist schon okay für mich. Es ist wichtiger, dass du dich jetzt besser fühlst." Doch Rei fühlte sich schuldig, weil er es seinem besten Freund nicht gesagt hatte, spielte unruhig mit seinen Fingern. "Hey! Kopf hoch! Du warst es doch, der mir gesagt hatte, ich solle mein wahres Ziel nicht vor Augen verlieren! Wenn du dich mir nicht öffnen kannst, so wünsch ich dir jemand anderes, mit dem du das tust." Das betonte Lee, indem er Rei noch auf die Schulter klopfte. Mit feuchten Augen sah der Tiger zu ihm auf, seine Lippen bebten, und in der nächsten Sekunde "LEE!" schrie er und klebte an ihm, in dem er ihn in eine feste Umarmung packte, umhaute und ihn zu Boden riss. Alle drehten ihre Köpfe zu ihnen und wunderten sich, was denn überhaupt geschehen sei. Besonders einer mit dunkelroten Augen konnte nicht aufhören, die beiden mit seinen Blicken zu durchbohren, und wandte sich ab, ließ Max am Tableau stehen. "Da brat mir doch einer 'nen Storch! Was ist denn wieder los mit unserem Muffel?", grinste Tyson so breit wie es ging, während er Kevin eine Kopfnuss verpasste. Nach drei Stunden hartem Training nahmen alle ein heißes Bad in den Thermalquellen und im Nachhinein genehmigten sie sich einen grünen Tee im Teezimmer. Sie hätten die Ruhe genossen, wenn eine blonder Teenie nicht verrückt gespielt hätte, weil er immer noch nicht seine Mutter gesehen hatte. "Tyson! Warum ist meine Mutter noch nicht hier?! Ich habe sie doch vor einer Stunde angerufen?!?" "Weiß nicht, Maxie." "Mizuhara! Hör auf, dich wie ein Idiot zu benehmen und sitz still auf deinem Arsch!", schrie Kai genervt und nippte weiter an seinem Tee, der in einer erdfarbenen Keramikschale zog. "Hey! Schnauz meinen Freund nicht so an, Kai! DU bist es, der sich wie'n Idiot verhält." Doch diese Worte kamen nicht beim Dämonen an, wurden einfach ignoriert, während Max durch Tysons Ausbruch heftigst errötete. ~~Irgendwo anders~~ Es klingelte ein Telefon. "Hallo? Oh hi! Wie geht's? Gut? ... Ach, behalt 'nen kühlen Kopf! Hihi, natürlich kannst du das machen! Letztes Mal hab ich's doch auch bei deinen getan! Was willst du denn unternehmen? ... Oh, das wird bestimmt lustig! ... Yupp, wir sehn uns!" Der Hörer wurde aufgelegt. "Das wird ja ein schöner Spaß!" ~~Zurück~~ Rei, der gerade neben Kenny saß, aß einen großen Rei'scracker und sah Tyson zu, wie er sich wegen Kai aufregte, welcher die Ruhe bewahrte und nichts tat außer seinen Tee zu trinken. Plötzlich kam etwas in seine Augen und er musste sich dieses störende Staubkorn oder was auch immer es war wegreiben. Seine Sicht wurde trüb und er schüttelte leicht seinen Kopf, erhielt die Aufmerksamkeit des Grauhaarigen, der direkt gegenüber von ihm saß. Als er seine Augen öffnete... "WAAAAAAAH!!!!!!!!" schrie er wie verrückt, sprang auf seine Beine und stürmte aus dem Zimmer, wobei er beinahe die Papiertür beim Aufreißen kaputtgemacht hätte, und mit einer Staubwolke verschwand. Ty: Was. Max: War. Lee: DAS?! *~Rei's POV~* 'Gott, was hast du mit mir angestellt?!?' So schnell wie ich konnte rannte ich vor den anderen weg und versteckte mich in Kais und meinem Zimmer. Irgendwas war mit mir geschehen und ich war NICHT drüber erfreut. Als ich nämlich meine Augen wieder öffnete, sah ich Kai in einem Zustand, den ich selten zu Gesicht bekam: nackt! Okay, fast nackt, da der Tisch zwischen uns war. Aber nichtsdestotrotz NACKT! Ich dachte, ich spinne, doch als ich die anderen auch so vorfand, nur noch nackter (zum Glück war Mariah gerade nicht in meinem Sichtfeld), konnte ich nicht anders außer wie ein Mädchen aufzuschreien und panisch aus dem Teezimmer zu stolpern wie ein Idiot zur Toilette, um sich zu übergeben. Ich kehrte meinen Blick nach unten und sah bestürzt an mir selber runter, mich ebenso kleidlos zu sehen! Wieder aufblickend sah ich mich im Raum um und stellte verblüfft fest, dass dieser sich keineswegs verändert hatte. Dies ließ mich schlussfolgern, dass ich nur diesen... 'Röntgenblick' hatte, wenn ich auf Menschen traf. "Gott! Können SIE mir erklären, wieso das Ganze?!" Aber ich bekam keine Antwort. Wie auch schon so oft. Was sollte ich jetzt tun? Ich konnte nicht nach draußen gehen und mich zeigen, ohne dabei ihre Nacktheit zu erblicken, doch ich konnte auch nicht ewig hier verweilen. "So ein Scheiß!" Das Gott uns manchmal einen Streich spielte, war normal. Aber dass er so fies sein konnte, hätte ich nie im Leben gedacht! "Na ja, kann man jetzt nicht ändern. Muss ich wohl oder übel heute blind durch die Gegend laufen." Und so ließ ich eine weiße Augenbinde in meiner rechten erscheinen und band sie um meinen Kopf. Genau in diesem Moment klopfte es an der Tür und Max' besorgte Stimme war zu hören: "Rei? Alles in Ordnung?" Ich ließ ihn rein und tappte dann unsicher zu einem der beiden Betten. "Mir geht's gut, Max!" "Ach ja? Und wieso hast du dir was um deine Augen gebunden?" Plötzlich gesellte sich Kai zu uns und erschreckte mich fast zu Tode, als er meinen Arm von hinten berührte! "Schon mal was von Anklopfen gehört?!" "In meinem eigenen Zimmer? Nein. Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet, Kon." Ich grummelte leise vor mich hin, hätte am liebsten verlautet, dass er mich mal kreuzweise könnte, aber ich war ja jemand von ruhigem Gemüt. Ich wollte doch endlich versuchen, mich mehr mit ihm zu befassen... Nein! So meinte ich das jetzt nicht! Ich wollte sagen, dass ich ähm... also.. dass ich.. GENAU... mit ihm eine engere Freundschaft eingehen wollte! Das ist es, eine engere Beziehung! Äh, NEIN! Ach, vergesst es! Irgendwann kam mir die Vorstellung, Kai voll und ganz in seiner Gesamtheit, so wie Gott ihn schuf, zu sehen, was bei mir zu Schweißausbrüchen und Errötungen fünften Grades führte. Alles Blut schoss in meinen Kopf und ließ ihn aufleuchten, weswegen ich ihn in eine andere Richtung drehte. Doch das sollte sich als Fehler herausstellen, denn sogleich wurde mir meine Binde weggenommen und mir klare Sicht gewährt. "Hey! Was soll..." Ich starrte direkt in Kais rotschimmernden Augen. "... das..." Und sah ohne zu wollen seinen langen trainierten Oberkörper, der sich mir entgegen streckte und makelloser erschien denn je. Und hätte ich es noch weiter gewagt, hätte ich wohl zuviel gesehen. "Waaah! Geh weg!" Beschämt und etwas verängstigt stieß ich ihn zur Seite, schnappte meine Augenbinde aus seiner Hand und flüchtete wieder vor ihnen. "Lasst mich gefälligst in Ruhe!", rief ich noch zurück und haute ohne ein weiteres Wort ab. ~~Normal POV~~ Max und Kai sahen hinter Rei her, wie er auf und davon war. ò.ó O.O Der Dämon zuckte die Schultern und ging von dannen, gefolgt vom gleichfalls verwirrten Max. Währenddessen lief Rei in einen Raum hinein, schloss die Papiertür rabiat und atmete erstmal tief aus. "Wo bin ich nur wieder hineingeraten...", seufzte er und setzte sich einfach auf die nackten Tatamimatten. Gegenüber von ihm stand die Tür zum Männerbad offen; ein Zimmer, was gleich nebenan angebaut worden war. Niemand war zu sehen, wofür sich Rei glücklich schätzen konnte. Auf noch mehr nackte Leute konnte er jetzt sehr gut verzichten. "Über die Sache jetzt zu grübeln macht keinen Sinn und raubt mir nur den Nerv." Deswegen setzte er sich in den Schneidersitz, legte seine Augenbinde wieder um und fing an zu meditieren. Er hatte das schon lange nicht mehr gemacht. Hatte ja auch dafür nie eine ruhige Minute gehabt. Doch die angenehme Stille und das leise Plätschern der Quelle gaben ihm die nötige Atmosphäre. Nach ungefähr einer Stunde fühlte er sich ausgeglichen, hatte seine Gedanken sortiert und war in der Lage seine momentane Situation endlich zu überschauen. 'Bis jetzt lief alles eigentlich glatt abgesehen von den Turbulenzen in der Hölle und im Geisterhaus, bei der Schlucht... Okay, zugegeben, es war doch nicht alles so perfekt gewesen wie geplant. Außerdem fehlt mir immer noch mein Schützling.' Ein leises Geräusch weckte seine Aufmerksamkeit, ließ ihn aufhorchen und machte ihn wachsamer. Er nahm ohne aufzuzucken eine Person wahr, ihm fremd und wieder auch nicht. Auf jeden Fall hatte er ein ungutes Gefühl bei ihr. Als sie dann neben ihm stand, wollte er sie, indem er mit seinem linken ausgestreckten Bein über den Boden zog, auf die Matte werfen, doch der Fremde wich einfach geschickt aus und wollte selbst zum Schlag ausholen, wenn Rei ihn nicht mit der Rechten abgefangen hätte. In der Zwischenzeit stand er wieder auf seinen Beinen und fragte sich, was das Ganze werden sollte. Mit einem gezielten Tritt auf den Kopf wollte er einen Schlussstrich ziehen, doch sein Gegner blockte ihn spielend leicht mit seinem Unterarm ab. "Wer bist du und was willst du von mir?", kam es leise drohend aus Rei's Mund, die Stirn runzelnd verzogen. "Begrüßt du immer so einen alten Freund?", sagte der Unbekannte mit einem gewissen Schnurren in der Kehle. Rei erstarrte, als er diese unverkennbare Stimme hörte und nahm sein Bein runter. "Kaz?!" Das Gefühl von Unbehagen befing den Engel noch mehr und er wich vorsichtig zurück. "Lange nicht gesehen, mein kleiner Liebling." Rei spürte, wie Kaz ihm bedrohlich näher kam und er konnte sich denken, dass er nicht zum Plaudern gekommen war. Bei diesem Gedanken kam ihm ein Schauer über den Rücken. "Wieso trägt denn mein Engelchen eine Augenbinde? Liegt es vielleicht daran, dass es langsam den Durchblick bekommen hat?" Der Dunkelhaarige erstarrte erneut und zog die Augenbrauen zusammen, als er den höhnischen Unterton vernahm. "Hast DU etwa was damit zu tun?!", schnauzte er die menschliche Fledermaus an und drohte mit der Faust. Kaz: Nein, nein, mein Schätzchen, das war mein Herr. Rei: KAI?!? Kaz: Nein, Dummerchen, natürlich der Teufel persönlich. Rei: WAS?! Und warum um Gottes Willen trifft es gerade MICH?! Kaz: Weil Gott es sich auch einmal erlaubt hat, bei Meister Kai seine Kräfte zu benutzen, in dem Augenblick, wo Max ihn geküsst hatte. Rei: Genau! Es war nur ein Moment! Nicht drei Stunden! Kaz: Ja, weil aber Gott überhaupt ins Geschehnis eingegriffen hatte, durfte mein Herr sich erlauben, dich für einen ganzen Tag einzuspannen. Rei: Das ist nicht fair! Kaz: Ach ja, und er hat dich ausgewählt, weil... Rei sah ihn gespannt an. Kaz: ...weil er dir dankbar ist. Rei: 'HÄÄÄÄÄH?!?!?!?!' Kaz: Aber kommen wir zum Eigentlichen, warum ich hier bin. Mit einem Wisch riss er Rei,s Augenbinde runter und stieß ihn überraschend auf den Boden. Rei landete unsanft und fing sich eine Schramme am Ellbogen, die sofort zu brennen begann vor Schmerz. Doch er ignorierte es einfach, denn es gab jetzt weitaus schlimmere Dinge zu überwältigen als einen solchen Kratzer: nämlich einen lusthungrigen Dämon! Manisch grinsend näherte der Ältere sich dem Engel, welcher wie angenagelt auf den Tatamimatten saß und dem ihm 'nackten' Mann anstarrte. "Ich wette, du kannst sehen, was sich in meiner Hose birgt.", feixte Kaz ein breites lüsternes Grinsen, war kein bisschen beschämt oder schüchtern über seine Geilheit. Und um das zu übersehen, müsste man wieder eine Augenbinde aufhaben. Ekel machte sich in Rei's Brust breit. Er hätte sich mühelos verteidigen können, wenn er nicht von den magischen Fesseln dieses Triebtäters in Schach gehalten worden wäre. Grund genug, jetzt Panik zu schieben. "Lass mich zufrieden! Sonst...!" "Sonst was?" Rei war nicht gerade glaubwürdig und die Lage schien aussichtslos. "Ich wollte meinen Engel unbedingt wiedersehen und ihm meine Zuneigung beweisen.", lächelte Kaz seltsam und küsste Rei's Hals genüsslich. Jetzt würde er wohl seine Unschuld und somit auch jeglichen Respekt seines Captains verlieren. 'NEIN! Ich will das nicht!' Unter hohem Kraftaufwand versuchte er sich zu befreien, aber es brachte ihm nichts außer tiefe Einschnitte in seine Unterarme, entstanden durch die dünnen unsichtbaren eisenähnlichen Seile. 'K...!' Plötzlich wurde die Papertür zum Zimmer aufgerissen und ein seeehr böser Kai erschien im Rahmen. Seine Augen weiteten sich bei deren Anblick wie damals in seinem Haus, als er Kaz dabei zusah, wie er Rei zu Leibe ging. Doch diesmal war es anders. Schnell zuckte seine Hand hervor und als ob ein heftiger Windstoß durchs Zimmer tobte, wurde Kaz in die Luft gerissen und gegen die gegenüberliegende Wand geschmettert. Ein Schmerzensaufschrei hallte durch den ganzen Thermalbereich und weckte die Aufmerksamkeit jedes Gastes. Rei, der das Ganze mitverfolgt hatte, schaute gebannt zu Kai hoch, wie er mit ausgestrecktem Arm dastand und vor Zorn bebte, vergaß überhaupt in diesem Moment, dass er 'nackt' vor ihm stand. Kai war schon des Öfteren wütend gewesen, wenn Tyson ihn z.B. wieder aufgezogen hatte, aber Rei hatte ihn noch nie so furios erlebt. Das Blitzen in seinen rot funkelnden Augen, die Gesichtsmuskeln angespannt und auf eine Art verzerrt; das alles war neu für den Dunkelhaarigen. Und er hätte schwören können, dass Kais blaue Bemalung im Gesicht für neie Sekunde rot aufgeleuchtet hätten. 'Muss wohl 'ne Sinnestäuschung gewesen sein.' Gedankenversunken bemerkte er nicht, wie jemand sich ihm näherte und wachte erst auf, als er einen heißen Atem vor seinem Gesicht spürte, aufschaute und Kai vor sich fand. Er erschrak leicht, sah aber den Anschein von Sorge in diesen burgunderroten Augen. "Mir geht's gut.", kam es schwach aus seiner Stimme, sah zur Seite. "Und wieso weichst du dann meinem Blick aus und siehst mir nicht ins Gesicht?" Das ließ Rei wieder wie eine Tomate aussehen, sein Antlitz hinter seinen Haarsträhnen versteckt. Währenddessen lachte Kaz schwer atmend, da sein Rücken höllisch schmerzte. Kais Blick schnellte von Rei zu seinem Diener und durchbohrte ihn mit einer Feindseligkeit, das selbst Rei zum Zittern brachte. "Was gibt es da zu lachen, du Wurm!", keifte er ihn an und hätte sich am liebsten auf ihn gestürzt, wenn er Rei nicht beistehen hätte müssen. "Ihr Freund schämt sich vor Ihnen, sehen Sie das nicht? Sie sind nämlich für ihn ziemlich durchschaubar!" Wieder drehte sich Kai um, um Rei danach zu fragen, doch der Engel hatte schon wieder seine Augenbinde um seine Augen gebunden. Das Blut aus seinen Wunden rann seine Arme hinunter und färbte seinen weißen Armbinden rot. Er wollte sich wieder aus dem Staub machen, wenn Kai ihn nicht an der Hand gehalten hätte. "Geh nicht weg.", klang es sanft in Rei's Ohren und verursachte bei ihm eine zarte Gänsehaut auf seinen Armen. "Wie lange wird das noch andauern?", fragte Kai im rauen Tonfall und bekam prompt eine Antwort. "Der Herr meinte, dass sein Vergnügen bis morgen nach eurem Match sich hinziehen wird." Auch wenn Kaz Schmerzen plagten, konnte er dennoch weiterhin schelmisch grinsen. "Hn." Der Anführer der Bladebreakers war nun wieder auf den Beinen und zog Rei mit sanfter Gewalt zu sich. Dann schob er die Binde runter; brachte selbstverständlich Rei in Aufruhr damit. "Nicht!" Er kniff die Augen zusammen und vermied jeglichen Augenkontakt mit Kai. "Im Bad hat's dich doch auch nicht gestört.", ließ Kai einen lässigen Spruch ab, völlig untypisch für diesen nicht so gesprächigen Jungen. "Da hatten wir auch Handtücher um!" Kai musste über Rei's untypische Verklemmtheit innerlich auflachen, ließ es sich aber äußerlich nicht anmerken. "Wie ich sehe, amüsiert sich mein Herr ja prächtig.", mischte sich Kaz wieder ins Geschehen ein und bekam unverzüglich gleich zwei Todesblicke zu spüren. Wobei einer das nicht ohne rot anzulaufen tat. "Verschwinde von hier sofort und wag es nicht noch mal, ihm auch nur ein Haar zu krümmen!", befahl Kai scharf und ballte seine Hand zu einer Faust. POF! Schon war aus dem Dämonen wieder eine Fledermaus geworden und flatterte geschwind aus der offenen Tür zum Thermalbad raus. Obwohl Kaz nun von der Bildfläche verschwunden war, herrschte immer noch eine erdrückende Stimmung im Raum. "Rei, sieh mich an.", sagte Kai befehlend und doch so ruhig, wie er konnte, während er ihn an den Schultern packte. Ihm war es jetzt wichtig, dass der Chinese sich mit der Sache auseinandersetzte und mit ihr umgehen konnte. Er sollte nicht davor weglaufen. Wenn er nur wüsste, dass eigentlich nur er das Problem war. "Kai, bitte, lass mich los!" ~~Woanders~~ "Max! Weißt du wirklich nicht, was mit Rei geschehen ist?" "Ich sagte dir doch, Tyson, dass Rei stets weggerannt ist sobald wir ihm zu nahe kamen. Besonders bei Kai war es am schlimmsten." "Und du meintest, er hätte eine Augenklappe getragen?" "Augenbinde, Ty." Max hockte sich auf sein Bett und seufzte hörbar, fühlte sich im Augenblick machtlos. "Hey, nun zieh nicht so ein Gesicht! Wenn's soweit ist, wird Kai ihm zur Seite stehen." "Meinst du? Sie merken ja noch nicht mal etwas!" "Genau so wenig wie Mariah, dass Rei gar nichts von ihr will." Tyson setzte sich neben Max und rückte ein Stückchen näher. Ruhig legte er seine Hand auf Max' und bewegte ihn dazu, sich nach ihn umzudrehen. "Du weißt, wie viel du mir bedeutest?" Max errötete bei dieser Frage und nickte zögernd. "Dann werden die beiden es auch von selbst rausfinden, wie viel sie füreinander empfinden." Somit zog Tyson den Blondschopf zu sich, indem seine Hand seinen Nacken ergriff, damit er endlich das tun konnte, wonach er sich schon seit langer Zeit gesehnt hatte: die Lücke zwischen ihnen beiden zu schließen. Nicht zu heftig, aber mit verliehenem Nachdruck trafen die Lippen beider zusammen, beide noch unerfahren und etwas zurückhaltend. Dieses neue Gefühl, was sich ausbreitete wie ein Bieneschwarm und prickelte, sie überflutete wie eine warme Regendusche; das alles war neu und so aufregend. Langsam gingen sie in eine Umarmung über, ließen sich in die Wärme des anderen hineingleiten und krallten sich in den Stoff ihrer Kleidung fest. Umso inniger sie sich ineinander verschlangen, umso inniger wurden sie in ihren Kuss vertieft. Dann getraute sich endlich einer von ihnen, den anderen durch sanftes Beißen auf der Unterlippe zu necken und ihn zum Spiel aufzufordern, was derjenige sich nicht zweimal sagen ließ. Es schien, als hätten sie schon immer gewusst, was der andere mochte und was nicht, jede Berührung, jede Liebkosung, das sanfte Herausstreichen einer Haarsträhne sowie das wohltuende Kraulen am Nacken. Dieses Erlebnis des Zusammentreffs zweier Herzen nannte man auch Schicksal. *~Kais POV~* Wie sollte ich es ihm sagen, dass er sich nicht immer vor etwas drücken konnte?! Ausgerechnet ich, der nicht gerade ein Mensch vieler Wort war. Ich fragte mich sowie so, wieso ich mir überhaupt Gedanken um ihn machte. Schon wieder mischte ich mich in eine Sache ein, die mich kein Stück angehen sollte und ich wurde das Gefühl nicht los, dass ich mir noch eine Menge Ärger einhalsen würde. "Kai...?", hörte ich meinen Namen und ich schnauzte zurück: "Halt die Klappe und komm mit!" Ich und Menschenretter, das hat noch gefehlt. "Was?!" Ich schob ihn vor mich hin, indem ich ihn an seinem Nacken packte und sandte telepathisch dem Rest meines Teams und Lee eine Nachricht, sich unverzüglich ins Teezimmer zu begeben. Als Rei und ich dort ankamen, war Lee bereits anwesend und schaute uns erwartungsvoll an. "Rei, was ist mir dir vorgefallen?! Warum bist du wie ein aufgescheuchtes Huhn weggerannt?" Nicht gerade passend für seinen Freund, aber trotzdem den Nagel auf den Kopf getroffen. Rei neben mir spielte mit seinen Händen rum, zeugte von Nervosität, da er anscheinend schon geahnt hatte, was ich gedachte zu tun. Und wahrscheinlich wäre er wieder abgehauen, hätte ich ihn nicht am Oberarm festgehalten. 'Kai! Bitte, ich kann das nicht!', flehte er mich an und wollte sich von mir losreißen, doch mein Griff blieb eisern. "Lauf nicht ständig weg! Das nervt!", zischte ich ungehalten und bemerkte Lees ungeduldigen Blick. "Kriegst deine Antwort, sobald die anderen eingetroffen sind." Manchmal fragte ich mich wirklich, wie ich es bis jetzt überhaupt mit denen aushalten konnte. Spielte hier den Babysitter und durfte jetzt auch noch das ausbaden, was mein Herr mir eingebrockt hatte. "Sorry, ging nicht schneller!", stampfte Tyson ins Zimmer, ziemlich rot im Gesicht. Sah so aus, als wären er und Max, welcher direkt hinter ihm stand, beschäftigt gewesen. Ts. "Okay, dann sperrt eure Lauscher auf: Rei wird bis morgen euch alle nackt sehen, egal, ob ihr Klamotten anhabt oder nicht. Nimmt es hin oder geht ihm bis morgen Nachmittag aus dem Weg. Mir scheißegal, wie ihr euch entscheidet oder was ihr anstellt. Erklärungen werde ich nicht abgeben." *~Normal POV~* Bamm, so einfach! Ohne um den heißen Brei zu reden! Während Kenny gerade reinkam und das perplex guckende Pärchen sah, schmunzelte Lee nur leicht und meinte zu Kai: "Guck mich nicht so an. Ich habe kein Problem damit, denn Rei und ich haben schon früher oft zusammen gebadet. Von daher kennen wir beide uns schon." Der Grauhaarige konnte keinen finsteren Blick zu Lee unterdrücken, fand es aber gut, dass er es so locker hinnehmen konnte. Nicht so wie bei einem gewissen Starrkopf. "Was soll das jetzt schon wieder, Kai?! Ohne Grund uns einfach etwas zu befehlen, was überhaupt keinen Sinn macht! Mich stört's ja nicht, aber..." "Gut, dann ist ja die Sache geklärt.", schloss Kai die Diskussion ab und verschwand für ein Weilchen aus dem Zimmer. "KAI! Komm zurück, du Idiot!" Doch der Phönix blieb von den anderen fern. "Verstehe einer diesen Eisblock! Rei! Erklär du mir, von was er da geredet hat!" Und so erzählte der Tiger von Kaz, wie er ihn angegriffen hatte und beinah... ihr wisst schon. "Und mit dir ist alles in Ordnung?", fragte Max und deutete auf die noch nicht ganz verheilten Schnitte auf Rei's Unterarmen. "Ach das! Du weißt doch, Max, dass das nicht für lange so anhält." 'Sorgen mach ich mir eher wegen Kai...' Es ging Rei nicht aus dem Kopf, das Bild, was er immer noch vor Augen hatte, als Kai ausgerastet war. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er das nicht zum letzten Mal gesehen haben wird. ~~Gegen Abend~~ Alle saßen beisammen auf dem Boden im Teeraum und aßen gemeinsam Rei's mit ein wenig Fisch und eingelegtem Gemüse. Also eher eine sehr spärliche Mahlzeit (Lee war wieder bei seinem Team). Da alle am Tisch saßen, musste Rei sie bis jetzt noch nicht ganz nackt sehen. "Moa~~h, wieso kriegen wir nur so 'ne Flohportion?! Das reicht doch nicht mal bis zum Mitternachtssnack!", beschwerte sich ein mürrischer Drache und knabberte den Rest einer Fischgräte ab. "Wir müssen uns leider zurückhalten, Ty, weil im Hotel eine wichtige Rei'segruppe wohl angekommen ist und das ganze Küchenpersonal auf Trapp hält. Aber wir können ja später noch irgendwo notfalls Essen gehen." "YEY! Dann will ich zu meinem Lieblingsfastfoodrestaurant!" "Um noch fetter zu werden?", warf Kai diese Bemerkung ein und aß weiter, als ob nichts weiter passiert wäre. "ICH BIN NICHT FETT, sondern nur vollschlank! Hmpf!" Tyson kaute weiter schmollend an seinem Fischkopf und hätte sich am liebsten weiter auf ein Disput eingelassen, wenn Max ihm nicht mit einem verneinenden Blick das untersagt hätte, da seine Mutter, die sich leider um 5 Stunden verspätet hatte, demnächst bei ihnen endlich auftauchen wollte. Und Max wollte nicht so einen Eindruck von Tyson ihr hinterlassen. Trotzdem freute er sich wie ein Kullerkeks auf ihr Wiedersehen, sichtbar an seinen glücklich guckenden Augen. FLUPP! "Oh!" Vor Freude flutschte sein Gemüseteil von seinen Stäbchen und rollte unter den Tisch. Rei, der sich mittlerweile an ihre Nacktheit gewöhnt hatte, auch wenn das zu anfangs nicht einfach für ihn war, meinte nur: "Lass nur, ich hol's für dich herauf!" Er kam nämlich noch am besten heran, weil er als einziger noch Platz hinter sich hatte (alle anderen hatten da eine Papierwand, die sie sonst durchschlagen hätten) und konnte so unter den niedrigen Tisch krabbeln. Direkt ihm gegenüber saß im typischen Hockstil, man konnte es sich denken, Kai und rechts daneben Kenny. Natürlich entging es ihm nicht, dass auch ihre 'freien' Beine zu sehen waren und besonders eine Sache fiel ihm ins Auge. 'Oh, Kenny rasiert sich ja da unten.' Ein gewisser Dämon hätte sich fast an seinem Essen verschluckt und es wieder ausgespieen. 'Schüchternheit weg und schon so unerschütterlich!' Als Rei wieder unterm Tisch hervorkroch, konnte man einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen sehen. Um Haaresbreite hätte er es gewagt, zu Kai rüberzuschielen, doch anscheinend wurde nicht seine ganze Schüchternheit abgelegt. "Max?" Plötzlich stand eine Frau an der Zimmertür und lächelte zu unserem Blondschopf rüber. Ohne weiteres drehte sich Rei weg und versuchte, nicht allzu auffällig zu sein. Das musste jetzt nicht sein, eine nackte Frau zu erblicken. "MOOOOOM!!!!" Und dann auch noch Max' Mutter. Sofort sprang die Schildkröte auf, rannte zu ihr rüber und sprang überglücklich in ihre Arme. "Wieso hat es nur so lange gedauert?!" "Tut mir leid, mein Sohn, aber ich musste hart mit meinem Team arbeiten." "Du hast ein TEAM?!" Max wusste zwar, dass seine Mutter für die Beyblade-Forschung zuständig war, aber dass sie zugleich ein Team leitete, das war ihm neu. "Ja, ich trainiere die AllStarz." Da standen alle Münder offen, Kai ausgeschlossen. "Sie..Sie arbeiten für unsere Gegner?!", stotterte Kenny und notierte das ohne lange zu warten in seinen Laptop. "Ja.", antwortete Max' Mutter "und ich erwarte viel von meinem Maxie." Max stand wie angewurzelt da und staunte nicht schlecht. Seine Mutter, Coach eines Beyblade Teams? Irgendwie cool. "Komm Mom! Ich zeig dir Tysons und mein Zimmer!" Schon zerrte der blonde Junge seine Mutter von seinen Kameraden weg und Ruhe kehrte wieder ein. "Phew, das wäre mir jetzt unangenehm gewesen, wenn ich Max' Mutter unbekleidet gesehen hätte." "Hn." Tyson sah sehnsüchtig seinem Freund hinterher und konnte sich schwer entscheiden, ob er das Essen stehen lassen sollte und ihnen nach oder ob er lieber weiter essen sollte. Dann stellte er wortlos seine Schüssel auf den Tisch ab und ging Max hinterher. "Wer hätte gedacht, dass es etwas gibt, was Tyson vorzieht statt Essen." "Ts." Kenny hörte gar nicht zu, da er Kopfhörer an seinen Laptop angeschlossen hatte und mit seiner Arbeit zu sehr vertieft war. "Na ja, ich werd mir jetzt die Beine vertreten." So stand der ältere Engel auf und ging Richtung Papiertür, die Tyson offen ließ, wenn ihn in dem Augenblick Mariah nicht angesprungen hätte, ihn zu Boden gerissen und auf ihn gelandet wäre. "MIAU!" Dies wurde mit einem Todesblick seitens eines Dämonen missbilligt. "REIIII! Seit du schreiend aus dem Zimmer gerannt bist, konnte ich keine ruhige Minute stillbleiben und habe mir Sorgen gemacht! Aber jetzt, wo ich sehe, dass es dir gut geht, werde ich nicht einen Millimeter von dir weichen!!!" Doch Rei sagte nichts zu dem, sah sie nur entgeistert an. "Rei?" "I..II.IIIIIIIHHHHHH!!!!!!!" Schon zum zweiten Mal schrie der Dunkelhaarige wie am Spieß und das mit Recht. Wie ein Wahnsinniger stieß er Mariah von sich runter, rappelte sich auf und lief an Lee, Kevin und Gary vorbei, die ebenso seinem Team einen Besuch abstatten wollten. "REI! Wo willst du hin?!" Das pinkhaarige Mädchen sah ihm verdattert nach und verstand kein Stück, weshalb Rei sich so aufregte. Lee zu Kai gewandt: "Ich dachte, ihr wärt euch schon im Onsen begegnet?" "Da hatte wir auch Handtücher um.", meinte Kai beiläufig, beendete sein Mahl und machte sich gleichfalls auf den Weg. Mit diesem Etwas in einem Zimmer zu sein war für ihn auf eine Art unerträglich und belastend. ~~Im Hotelzimmer~~ "Oh Gott, wenn ich Mariahs Anblick schon nicht ertragen kann... WIE SOLL ICH DANN MORGEN DAS MATCH MIT DEN GANZEN ZUSCHAUERN ÜBERSTEHEN?!?!?" Rei hatte mal wieder einen seiner Tiefs erreicht und diesmal konnte er sich nicht dagegen wehren. Missmutig ging er auf die Terrasse, die direkt am Zimmer angebaut war, zog seine Schuhe aus und lief barfüßig über die kühlen Holzdielen. Eine frische Brise, die sich ab und an mit warmer Luft mischte, strich durch seine Haare und erinnerte ihn an die Nacht, wo er das erste Mal seit seinem Aufenthalt auf der Erde sich nach draußen begab und sich seiner Last befreien wollte. Und diesmal war es auch nicht anders. Er knöpfte sich das Hemd auf und ließ es an seinen Armen hinabgleiten, welches dann lose an seiner Hüfte hing. Schon waren seinen Flügel in der Kompaktversion zu sehen, die durch die ungewohnte Freiheit ein wenig zuckten. Die Tür zum Zimmer öffnete sich und ein nicht gerade gut gelaunter Kai trat hinein. "Dieses Weib sollte gefälligst sich um andere Dinge kümmern.", murmelte er vor sich hin und bemerkte die offen stehende Tür zur Terrasse. 'Hm?' Als er sich dem näherte, entdeckte er Rei dort draußen stehen, wie sein Gesicht sich dem Halbmond zuwandte und seine Haare vom Wind umspielt wurden. Dann wurde er plötzlich von Rei's großen weißen Schwingen überrascht, die sich aus den kleinen entfalteten und nun wieder die Luft mit dem Duft von Raps erfüllten. Im Mondlicht schien jede Feder, die sich von seinem Ursprung getrennt hatte, noch weißer zu leuchten und noch reiner zu strahlen, dass es schon fast blendete. Kai konnte sich von diesem Anblick nicht lösen, so fesselnd war es. Es gab nur ein Wort, das das beschreiben konnte. "Schön." Rei wirbelte vor Schreck herum, noch mehr Federn flogen auf, und traf auf des Dämons rot blitzende Augen, in denen sich das Weiß seiner Flügel widerspiegelte. Erst da fiel es Kai auf, dass er seinen Gedanken laut ausgesprochen hatte, wandte eiligst seinen Rücken zu Rei und ließ ihn allein auf der Terrasse stehen. "Kai..." ~~Am nächsten Tag~~ "Nein! Ich werde nicht gehen!" "Aber Rei! Du musst mit uns daran teilnehmen! Ohne dich sind wir sonst aufgeschmissen!" "Ach ja?! Und wir wären nicht aufgeschmissen, wenn ich ständig von den Zuschauern und sonst wen abgelenkt werde, weil..." Ein leiser Fluch kam über seine Lippen, was gleich mit einem Donnern belohnt wurde. "Ja, ja." Der Grauhaarige war an einer Wand abseits von den Streitenden angelehnt und verfolgte ihre Konversation. Irgendwann reichte es ihm und er löste sich von seiner Position, um direkt auf Rei zuzuschreiten. "Jetzt hör mir zu, Kon. Mir ist es scheißegal, was du beim Match um dich herum siehst! Du sollst gefälligst deine Augen auf deinen Blade und den deines Gegners haben, sonst nirgendwo! Geht das in dein Spatzenhirn rein?" Kai war mal wieder sehr ungenießbar. Und ausnahmsweise traf es Rei, der das zu spüren bekam. Zuerst sah der Engel beleidigt zur Seite, machte aber dann die Erkenntnis, dass Kai eigentlich mit dem, was er meinte, nicht Unrecht hatte. "O..okay." Außerdem wusste er auch, dass Kai es nicht immer so meinte wie er es sagte. Kai: Hn. Bevor wir zum Turnier fahren, werden wir noch ein Abschlusstraining machen. Ty: Och nööö. Können wir nicht lieber stattdessen noch mal frühstücken? Kai: RAUS! Ty: Woah! Is' ja gut! Rei: Wie er leib und lebte. ~~Später im Beystadion~~ Der Trubel war groß und lärmend. Viele aufgeregte Kinder und auch Erwachsene besuchten diese Veranstaltung, nur um mitzuerleben, wie ihr Team gegen das von Japan antrat. Doch nicht nur amerikanische Fans waren vertreten, auch aus Europa und Australien sind sie in Scharen gekommen, da die AllStarz als eines der stärksten und beliebtesten Teams galten. Doch das war Rei irgendwie egal, denn er versuchte ununterbrochen, den Menschen auszuweichen, sie nicht anzustarren, was nicht unbedingt einfach war. Unerwartet kam Kai neben ihn, nahm seine Hand und lief voraus, vorbei an verschiedenen Beyblade-Teams und Fans, die nichts anderes konnten außer nach ihren Favoriten zu kRei'schen und in Ohnmacht zu fallen. "Bist zu lahmarschig! So kommen wir erst übermorgen in unsere Umkleidekabine an.", grummelte der Phönix etwas vor sich hin und zerrte Rei weiter durch die Menge, gefolgt von Max und Tyson, die auch Hand in Hand liefen, damit sie sich nicht in der Meute verlieren würden. So konnte der Dunkelhaarige beruhigt die Augen schließen ohne in die Gefahr zu laufen, in jemandes Intimsphäre versehentlich zu kommen. Während Kenny Max und Tyson noch mal ermahnte, auf ihre Konzentration etc. später im Battle zu achten, bereitete sich Rei auf das ihm schlimmste Ereignis vor: Eine ganze Halle voller nackter Menschen. Ihm war immer noch nicht wohl bei der Sache und er wusste, dass er sich nicht davor drücken durfte. Was ihm Kai klargemacht hatte. "Freut mich, dass ihr so eifrig euch fürs Spiel einsetzt!" "Mr. Dickenson!" "Wenn ihr diese Meisterschaft überstanden habt, habt ihr erstmal Zeit für euch bis zur nächsten in Russland." "YEAH! Dann können wir uns endlich entspannen!" "Was du schon die ganze Zeit tust, Kinomiya." "Du hältst gefälligst dein verdammtes Maul, Sauertopf!" ~~Im Stadion~~ *~Rei's POV~* Oh mein Gott, oh mein Gott, OH MEIN GOTT!!! Nur lauter nackte Leute! Ich glaub, mir wurde schlecht. Konzentrier dich nur aufs Spiel. Pah! Leichter gesagt als getan! Er musste ja auch nicht das durchmachen, was ich überstehen sollte. Zum Glück war es nach dem Match vorbei. Das hieß: Den Gegner so schnell wie möglich fertig machen! "Pennst du, Kon, oder was?", kam es barsch von der Seite und ich starrte Kai aus bösen Augen an. 'Nerv mich jetzt nicht, Kai! Es ist schon schwer genug, mich mental darauf einzustellen!' Und da soll man sagen, dass, wenn man aufgeregt ist, sich die Zuschauer einfach nur nackt vorstellen soll! Wer hatte sich diesen Scheiß nur ausgedacht?! Oh! Ich war dran! Dann wollen wir mal. Ich wollte nicht. Vor mir stand Michael, groß und mich blöde angrinsend. Es war nicht leicht für mich, meine Augen nur auf seine obere Körperhälfte zu fokussieren geschweige denn auf die hinteren Spieler seines Teams. 'Oh nein! Da ist ja auch Max' Mutter!!' Ich kniff die Augen zusammen, um nicht in ihre Richtung zu blicken, doch wie sollte ich sonst auf das Spiel achten?! "REIIII!" Hinter mir hörte ich Max rufen. "Mach die Augen auf! Es ist okay!" Ach, wirklich? "Stell dir einfach vor, sie wäre deine Mutter!" Wie... bitte? Ich erzitterte bei diesen Worten und riss meine Augen wieder auf. Ich brannte vor Leidenschaft! 'Für meine Mutter!' Doch es stellte sich heraus, dass es kein Leichtes für mich war, denn ich war immer wieder abgelenkt. Wieso wohl? "Verdammt, Kon! Konzentrier dich gefälligst auf das Spiel!", schrie Kai aufgebracht zu mir rüber. "Was glaubst, was ich hier die ganze Zeit tue?!? Ballett tanzen?!?!", presste ich hervor und festigte meinen Griff meiner Reißleine. Jeder konnte sehen, wie Michael sich über mich lustig machte und mit mir Katz und Maus spielte. "REI! Wenn du deine Schwäche nicht bändigen kannst, nutze sie!" Wie, nutzen?! Was redete Kai für einen Schwachsinn?!? Ich runzelte angestrengt die Stirn und musste auch noch auf meinen Blade aufpassen, damit er nicht aus dem Tableau gekickt wurde. Moment... hatte er mich gerade bei meinem Namen gerufen?! 'Okay! Nutzen wir mal diese Fähigkeit.' Verstohlen sah ich zu Michael rüber, nahm ihn genau unter die Lupe. Vielleicht würde ich irgendwelche Makel an ihm finden. 'Bingo!' *~Normal POV~* "Hey Michael! Sag mal, hast du irgendwelche Leberflecke?" Alle glotzten Rei wie blöde an und dachten sich, ob dieser Junge jetzt völlig übergeschnappt war. "Rei! Was soll das?! Hast du Fieber, oder was?!?", rief Tyson verwirrt und verärgert, "Du bist gerade in einem Battle! Da kannst du dich nicht mit solchem unsinnigen Zeug beschäftigen!!!" Doch der Engel hörte weder auf Tyson noch auf das Raunen, was im Publikum durchging. Michael: Was soll die Frage? Bist nicht gerade wirklich in der Lage, so was zu stellen. Dabei grinste er fies, während er sich die Nase rieb. Rei: Ich frag dich noch mal. Hast du Leberflecke? Oder sagen wir mal, einen an einer bestimmten Stelle? Rei grinste zurück, aber mit einem Lächeln auf den Lippen, das sehr schalkhaft wirkte. Verwirrung im Stadion. Und Nervosität beim Basketballer. Mi: WEN INTERESSIERT DIESER SCHEIß!! Achte besser auf deinen Blade, wie er gleich rausgeschmissen wird! Rei: Driger! Jetzt! Wie aus heiterem Himmel drehte sich der Blade schneller, machte den gelben vom rot gewordenen Michael fertig und schaffte es endlich, ihn endgültig rauszuwerfen. "Uuuuuund der Sieger ist: REIIII!", krakeelte der DJ in sein Mikro und die Menge tobte, dass die Bänke unter ihnen hätten zusammenbrechen müssen. Erschöpft ging der Chinese wieder zu seinen Teamkameraden und nahm neben Kai Platz, der wie immer mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen da saß und nichts zu Rei's Erfolg äußerte. Rei: 'Du weißt, dass man das Schummeln nennt?' Kai: Jemanden einzuschüchtern ist eine normale Taktik eines Beybladers. Rei unterdrückte ein Lachen. Kai: Und, wo war der Leberfleck? Rei: 'Oh, seit wann so interessiert?' Kai: Ts. Dann halt die Klappe. Ty: Worüber quatscht ihr wieder heimlich? Max ist ja wohl wichtiger! Rei: Wir wissen doch, dass er gewinnen wird! Ty: Hmpf! Außerdem Rei... Rei: Hm? Ty: Wie hast du das gemacht, dass Michael seine Konzentration verloren hat?! Rei: Ach, reiner Zufall! 'Kai?' Kai: Was. Rei beugte sich unerwarteterweise zu seinem Anführer rüber und flüsterte sein herausgefundenes Geheimnis ins dessen Ohr. Unverzüglich wandte der Dämon seinen Kopf zur Seite, um seine erröteten Wangen zu verstecken. Rei: Oh, süß! Das sieht man ja selten bei dir! Ty: Was denn? Kai: GUCK NACH VORN! Ty: Mann, immer dasselbe mit ihm! Rei: Ich wusste ja gar nicht, dass auch unser Kühlschrank so schüchtern sein kann. Kai: Meine Faust wird dir auch gleich beweisen, wie schüchtern ich bin! Rei blickte an Kai herunter, bis seine Augen eine bestimmte Stelle fixierten, und schmunzelte dabei verdächtig. Sofort schlug Kai die Beine übereinander und starrte den Tiger an. Kai: Was machst du für'n Scheiß?! Der sonst kühle und beherrschte Dämon wurde bis zur Nasenspitze puterrot. Rei: Weißt du noch, was Kaz zu dir gesagt hatte? Kai überlegte kurz. '... Der Herr meinte, dass sein Vergnügen bis morgen nach eurem Match sich hinziehen wird...' 'Sekunde... nach dem Match... Heißt das..!' Nicht nur Tyson konnte Kai auf die Palme bringen. Als hätte Rei es geahnt, sprang er auf, meinte zu Tyson, dass er auf Max aufpassen sollte, und verschwand so schnell wie er konnte aus der Arena, gefolgt von einem nicht gerade fröhlich aussehenden Dämonen. "Komm sofort zurück, Kon! Ich werd' dir jede einzelne Feder ausrupfen!" "Das glaubst du doch selbst nicht, dass ich kehrtmache!" Auf einmal blieb Rei abrupt am Ausgang stehen und ließ Kai gegen sich stoßen. Der andere wusste ohne lange nachzudenken, dass etwas nicht stimmte, und machte sich bereit, ihn wieder in Schutz zu nehmen, auch wenn das nicht zeigte. "Was ist.", fragte er kurz und bündig und sah über Rei's Schulter. Doch der chinesische Junge streckte nur einen Arm aus und ließ einen weißen Spatz auf seine Hand fliegen. "Hallo Jun.", begrüßte er ihn monoton und nahm den kleinen Brief entgegen, welcher im Schnabel lag. Kai war es nicht entgangen, dass Rei sich seltsam verhielt,und beobachtete ihn, wie er den Umschlag öffnete und die wenigen Zeilen dort las. "Ich soll in den Himmel zurück." ... Fortsetzung folgt Kapitel 12: Ein schwerer Tag für Kai ------------------------------------ Zwölftes Kapitel -Ein schwerer Tag für Kai- Kai war es nicht entgangen, dass Rei sich seltsam verhielt und beobachtete ihn, wie er den Brief öffnete und die wenigen Zeilen dort las. "Ich soll in den Himmel zurück." Kai beobachtete Rei, wie er die Anordnung in den Umschlag zurücklegte und ihn unter sein Shirt versteckte. Er sah nicht gerade so aus, als ob er sich darüber freuen würde, wieder nach Hause zu kommen, aber es sollte den Grauhaarigen nicht weiter interessieren. Es sollte ihn eigentlich nicht weiter kümmern. "Tja, es müssten schon mindestens drei Monate vergangen sein, seit ich für diese Mission aufgebrochen bin. Ich denke, ich werde meine freie Zeit Zuhause verbringen." Der Engel wollte sich gerade auf den Weg machen, wenn Kai ihm diesen nicht versperrt hätte. "Geh mir aus dem Weg. Gott möchte mit mir sprechen.", lächelte Rei und wollte an dem anderen vorbei, doch dieser blieb hartnäckig. "Du scheinst nicht wirklich davon begeistert zu sein, dich mit ihm zu treffen." Okay, Rei war kein guter Schauspieler, aber musste Kai unbedingt so offen sein? Der Chinese sah ihn verblüfft an, war sich nicht sicher, was er sagen sollte, bis die beiden eine ziemlich nervige laute Stimme vernahmen, die sich ihnen mehr und mehr näherte: "Reiii! Wo biiiist duuuu?!?" 'Oh nein! Das ist Mariah!' Rei drehte sich nach links und nach rechts, doch es gab keinen Ausweg außer jener, der aus dem Stadium rausführte und Kai gerade blockierte, und den anderen, auf dem das pinkhaarige Mädchen in weniger als einer Minute auf sie zukommen würde. Was glaubt ihr, welchen Weg er jetzt wählen würde? Als er Kai zur Seite schob, rannte er auf das Licht am Ende des Ganges zu, nahm die Fußschritte hinter sich nicht wahr. "REIII! Wohin läufst du weg?!", erklang Mariahs Stimme erneut. 'Nein! Sie kommt näher!' So schnell wie möglich erreichte er den Ausgang und bog um die Ecke, während er sich auf eine Beschwörung konzentrierte, die er leise vor sich hinmurmelte, um die Erde zu verlassen. Ein weißer Dunst erschien und umhüllte ihn oder besser gesagt, er rannte direkt hinein. Bald würde er wieder an dem Ort sein, was er auch Heimat nannte. Plötzlich ergriff jemand sein immer noch vorhandenes Handgelenk und ließ ihn erschrocken herumwirbeln, sah Kai mit seinem emotionslosen Gesicht und diesen harten Blick in seinen karmesinroten Augen. "Was!" Mehr konnte er nicht mehr verlauten, weil er schon vollkommen in diesem Nebel verschwunden war und unfreiwillig seinen Captain mit hineinriss. Als beide Bladebreakers sich buchstäblich in der Luft auflösten, erschien Mariah am Ausgang und war zu sehr verwirrt, Rei nicht mehr in ihrem Blickfeld zu haben. "Wo sind Rei und dieser widerwärtige Kerl, der ihm nachlief?!" Tja, das würden wir auch gerne wissen. ~~In der Arena~~ "Und der Sieger ist: MAAAAAX!!!!", gab DJ den Zuschauern kund mit seiner heiteren Stimme und beglückwünschte unseren blonden Liebling zu seinem Sieg gegen Emily. "Ma~~~x!", rief Tyson aufgeregt seinem Freund zu und rannte direkt in seine Arme, um ihn gleich in die Höhe zu schwingen. "WAI! Tyson! Lass mich runter! Was sollen die Leute bloß denken!!" "Das ist mir scheißegal! Niemand wird mir jetzt das Glück nehmen, das ich mit dir teile!" "Tyson... " Max errötete bei Tysons Worten und sah in sein strahlendes Gesicht. "Du bist so leicht, als hättest du Flügel!" "Ha. Ha. Sehr witzig.", antwortete Max sarkastisch und gab seinem Geliebten eine leichte Kopfnuss, was ihn dazu veranlasste, ihn wieder auf den Boden abzusetzen. "Wollen wir zu deiner Mutter gehen?", fragte der Blauhaarige und deutete auf die gegnerische Mannschaft, tauschte mit Max ein kurzes Näseln. Dieser nickte freudig und zog Tyson an der Hand hinter sich her, während er seiner Mutter glücklich zuwinkte. ~~Irgendwo hoch oben~~ Der weiße Nebel, der die beiden Jungen eingehüllt hatte, lichtete sich wieder und eröffnete dem Grauhaarigen ein Bild einer völlig anderen Gegend. Mit einem sehr weichen Boden, wie der Dämon feststellte. Auf wackeligen Beinen stand Kai auf diesem leicht einsinkenden Untergrund, weswegen er sich immer noch an Rei's Handgelenk festhalten musste, um nicht peinlicherweise auf die Schnauze zu fallen. Der Engel dagegen gaffte nur seinen Teamkameraden entgeistert an, Mund offen stehend und Augen so groß wie Teller, und konnte gerade so noch seine Füße positionieren, um nicht von Kai umgerissen zu werden. "Wa..wawa.was tust du HIER?!?" Es war für Rei vollkommen unverständlich, wieso Kai plötzlich seine Hand ergriffen hatte und einfach so mitgegangen war! Er hatte geplant, allein nach Hause zurückzukehren und nicht, dass ausgerechnet ER ihn auf seiner kurzen Rei'se begleitete. Ein Dämon, im Himmel! So was hat es bestimmt noch nie gegeben! Die Befürchtung war nahe, fürchterlichen Ärger zu bekommen, wenn seine Mitengel erfahren würden, dass er einen Dämon mit in ihr Reich geschleppt hatte. Zwar war es nichts Ungewöhnliches, hin und wieder einen Höllenbewohner anzutreffen, da jene oft aus geschäftlichen Gründen bei ihnen zugegen waren, jedoch aber nie einfach so aus Spaß. Und bei Kai konnte man das gleich ansehen. Rei fasste sich an die Stirn und wusste nicht recht, was er nun tun sollte. Währenddessen hatte Kai es geschafft, sich endlich an die Oberfläche zu gewöhnen, wobei es sich herausstellte, dass es einfache weiße Wolken waren, worauf sie standen. Kein Wunder, dass er sich unsicher fühlte, darauf Halt zu finden geschweige denn zu gehen. Doch es war noch lange kein Grund, Rei's Hand noch länger festzuhalten. "KAI!! Bist du noch ganz bei Trost?!?! Was hat dich dazu geritten, dich mir nichts dir nichts an mich dranzuhängen?!" Doch Rei bekam nichts als einen finsteren Blick als Antwort vom Russen und er schreckte zurück. Er verstand die Welt nicht mehr! Er verstand diesen Jungen überhaupt nicht mehr! Als hätte er es je zuvor getan... "Meister?" Rei drehte sich um und erblickte einen hochgewachsenen schlanken Mann, Haare so weiß wie Schnee, die ihm über die Schultern gingen, und ein Gesicht, das anscheinend stets besorgt um einen war. Hier war es um Rei. "Jun, wie oft habe ich dir gesagt, dass du mich nicht mit 'Meister' anreden sollst!" "Aber Meister! Ich wurde Ihnen nun mal zugeteilt und soll Sie in allem unterstützen!" "Ach Jun..." Kai beobachtete die beiden und konnte sich denken, dass dieser Mann niemand anderes war als dieser kleine Bote, der Rei diese Mitteilung übersandt hatte. Während Rei versuchte, seinem 'Diener' klarzumachen, dass er sein Freund war und nicht sein Untergebener, versuchte Kai sich auf diesem schwammigen Boden zu bewegen, auch wenn das ziemlich unbeholfen aussah. Als er langsam Gefühl dafür bekam, sah er sich genauer um. Überall war nur diese weiße Landschaft zu sehen, aus der Torbögen und wenige vereinzelten Häuser wie Blumen aus dem Boden heraussprossen. Es fehlte dem Ganzen nur Farbe... 'Was ist das?', fragte er sich, als er ein Feld wenige Meter vor sich fand, was seine Meinung unverzüglich änderte. Ein mittelgroßes rosafarbenes Quadrat war wie eingestanzt im Boden vorzufinden, mitten in diesem weißen Meer. Als er sich dem näherte und direkt davor stand...: 'Das ist ja ekelhaft. Der reinste Augentod.' Man konnte wohl sagen, dass das nicht gerade seine Lieblingsfarbe gewesen war. Gerade wollte Kai weitergehen, als er die Stimme von Rei hinter sich hörte. "Nicht, Kai!!! Keinen Schritt weiter!" Doch der Russe hörte nicht auf ihn und betrat diese ungewöhnliche Fläche. Ts, als ob er sich etwas sagen ließ. Auf einmal ging ein Kribbeln über seinen Rücken, veranlasste ihn, stehen zu bleiben, und ohne dass er es wollte, tauchten seine Flügel im Stand-by-Modus auf. Doch etwas war anders an ihnen. "So! Das hast du nun davon, wenn du dich stur stellst und nicht auf mich hören willst!" "Was zur Hölle...!" Da blieb Kai die Spucke weg. Denn es war nicht schwer zu erkennen, dass Kais normalerweise schwarze Flügel plötzlich in dem allertuffigsten Rosa erstrahlten, dass das schon in den Augen weh tat. "Tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber diese Farbe wirst du bis zum nächsten Farbenfeld behalten." Auf einmal wurde der Chinese ziemlich grob am Kragen gepackt und etwas in die Höhe gehoben, so dass es ihm ein wenig die Luft abschnürte und seine Füße gerade so den Boden berührten. "Mach. Das. Weg.", zischte Kai mit leiser drohender Stimme und näherte sich Rei's Gesicht. Der Engel wand sich in Kais Griff, legte seine Hände um die des anderen und versuchte sie von sich zu lösen. "Ich..*hust* ich kann nicht. Das ist eins von Gottes Werken zur Belustigung der Neulinge. LASS MICH LOS!" "MEISTE~~R!!!" Jun kam zur Hilfe angelaufen, als er sah, was Kai gerade mit seinem kleineren Herrn anstellte, und riss ihn aus den Klauen des Dämons weg. "Wagt es ja nicht, meinen Meister noch einmal anzurühren!" "Jun, hör auf!" Rei ließ eine Hand an seinen Hals wandern, so fest war das schon gewesen. "Aber Meister!" "Und hör endlich auf, mich 'Meister' zu nennen!" Rei schaute wieder auf Kais pinke Flügel und konnte sich schwer das Lachen verkneifen. Es sah echt zu komisch aus! Auch wenn Kai ziemlich überreagiert hatte... "Jun, bevor ich zu unserem Herrn gehe, werde ich zuerst noch bei mir zu Hause vorbeischauen. Bitte teile das dem Herrn mit." "Ja, mein..." "Ju~~~n...!!" "Ähm, ja, Rei-san." "Na ja, besser als vorher. Ach ja, und flieg bitte zu Max runter und sag ihm Bescheid, dass ich hier oben bin und fürs erste auch hier verweile." Jun nickte mit einem unterwürfigen Lächeln und einer dazugehörigen Verbeugung und wandte sich von den beiden ab. "Und du, Kai, wirst mit mir kommen. Ich kann dich ja schlecht hier im Himmel allein rumlaufen lassen." Und so machten sich der Chinese und seine unfreiwillige Begleitung auf den Weg, vorbei an Wolkenhäusern und dekorativen Torbögen; und gaaanz weit weg von dem rosa Quadrat. Wie sie so nebeneinander hergingen, konnte Kai seinen Kopf nicht vom Engel abwenden. Er machte sich immer noch Gedanken darum, was Rei's Seele so aufwühlen ließ, denn er spürte diesen Sturm von Zeit zu Zeit, der von ihm ausging. Wie Rei ausgesehen hatte, als er den Brief öffnete und ihn stumm las... "Hm, ist was?" Der Russe drehte seinen Kopf von Rei weg und zeigte sich desinteressiert, wenn ihn doch nicht ein Gedanke noch in den Sinn gekommen wäre... 'Moment...' "Wie komme ich eigentlich wieder zu meinen schwarzen Flügeln?!" Rei, der bis jetzt immer still neben Kai lief und sich immer noch über seine Flügel amüsierte, sah ihn auf einmal sehr erstaunt an. "Oh oh..." Das hieß nichts Gutes für Kai. "Was heißt 'oh oh', Kon? Raus mit der Sprache!" "Ähm, na ja, ich habe das nie so richtig bedacht." "Was hast du nicht bedacht?" Langsam sank Kais Stimmung wieder und er blieb mitten auf dem Weg stehen. "Es..es ist so, Kai...", Rei kam fürchterlich ins Stottern, "Ich..ich habe bis jetzt noch nie..ähm..schwarze Wolken hier gesehen." "WIE BITTE?!" Rei zuckte bei Kais Ausbruch zusammen und trat etwas zurück, während Kais Flügel in ihrem schreienden Pink auf den Jüngeren herabsahen und die Wut des anderen unterstrichen. "Sa..sagen wir so. Schwarze Wolken sind in der Gegend sehr selten." 'Beten wir zu Gott, dass sich das nicht bewahrheitet.' "Das will ich auch für dich hoffen, Kon.", fügte Kai noch drohend hinzu und ging weiter. Rei dagegen trottete eingeschüchtert hinterher und hielt Ausschau nach einer noch so kleinen dunklen Wolke. Er hatte schon beinahe die Hoffnung und somit sein Dasein aufgegeben, wenn auf einmal etwas in seine Augen stach. "DA! Dort drüben Kai!" 'Danke, lieber Gott! Ich darf noch einen Tag weiter leben...' Sofort ging Kai darauf zu, betrat sie und sah über seine Schulter auf seine kleinen Flügel, die endlich wieder ihre alte Farbe besaßen. "Und keine Sorge, sie werden jetzt nicht weiß, wenn du dich auf normalen Boden begibst.", gab Rei noch zur Information und deutete Kai auf ein Haus, das nicht allzu weit von den beiden entfernt war. "Da wohne ich!" "Hn." Dort angelangt, öffnete Rei die Tür und rief: "Ich bin wieder zu Hause!" Doch keiner antwortete und niemand war zu sehen, der ihn zurückgrüßte. Rei betrat sein Haus und verschwand erstmal in eins der anliegenden Zimmer, während Kai sich weiter in dieser kleinen Behausung aus einfachen weißen Wolken umsah. Es war eingerichtet wie in einer normalen Wohnung, ausgestattet mit einem Sofa und zwei Sesseln, einem Tisch und einem großen Schrank, der sich über die ganze Wand ausbreitete. Ansonsten war nichts zu sehen wie Bilder oder Blumenvasen. Eigentlich selbstverständlich, wenn Rei doch stets auswärts war und 'arbeitete'. Doch Kai entdeckte auf dem Tisch einen kleinen Bilderrahmen und näherte sich dem. Darauf sah er zwei Personen abgebildet, vermutlich Rei's Eltern, beide glücklich und sorglos aussehend. Wieso war Rei aber nicht auf dem Bild? "Wahrscheinlich ein Bild vor seiner Geburt.", murmelte Kai vor sich hin. Plötzlich wurde er auf ein Geräusch aufmerksam, was sich als das Öffnen einer Tür identifizierte. Heraus trat Rei in einer weißen Robe mit grauem Saum und chinesischen Ornamenten bestickt, passend zum ärmellosen Bolero dadrüber. Unter der Robe trug er eine weiße weite Hose, die an eine Kampfsporthose erinnerte. Nur seine Schläppchen blieben gleich mit der Ausnahme, dass sie weiß waren. Kai musterte den Chinesen von oben bis unten und konnte sich irgendwie nicht sattsehen. Diese Kleiderkombi passte zu ihm wie angegossen, er sah wirklich gut darin aus. "Dir gefällt wohl mein Aufzug.", meinte Rei freundlich und lächelte Kai an. Dieser löste seinen Blick von ihm und ließ seine Arme vor seiner Brust verschränken. Daraufhin musste unser Engel leise kichern und forderte Kai auf, ihn weiter zu Gott zu begleiten, bei dem er eine Audienz hatte. Im Palast angekommen, bat Rei Kai, auf dem Gang übern Hof auf ihn zu warten, was der Phönix ohne Murren auch tat. Hinter einem großen weißen Tor verschwand der Dunkelhaarige und ließ Kai für eine kurze Weile allein. ~~Im Saal Gottes~~ "Ah, Rei! Ich habe dich erwartet!" "Ihr habt mich gerufen, Herr?" "Ja, denn ich möchte dich endlich bezüglich deiner Mission aufklären." Rei merkte sofort den Ernst in der Stimme seines Herrn und fühlte die Anspannung in seinen Schultern. Unbewusst hielt er den Atem an und wartete auf die Antwort seiner ihm brennenden Frage, seit er vernommen hatte, was auf ihn am Ende seines Auftrages blühte. "Nun hör mir gut zu, Rei, denn dein gesuchter Schützling ist..." ~~Außerhalb der Gemäuer~~ Draußen vor der Tür stand Kai und sah sich auf dem Hof genauer um. Es hatte ihn sowie so schon stutzig gemacht, warum sie bis jetzt niemanden außer Jun begegnet waren, und er fragte sich, wo sie alle abgeblieben sein konnten. Und als hätten sie seine Gedanken gelesen, kamen sie urplötzlich in Scharen aus dem Palast und aus jeder Ecke auf den Hof, um sich dort die Beine vertreten zu können und mit Freunden über die neuesten Neuigkeiten zu quatschen. Im Grunde genommen kein bisschen anders als das Volk der Unterwelt. Unerwartet öffnete sich das riesige Tor hinter ihm wieder und heraus trat ein recht fröhlich aussehender Rei. Zumindest sah es so aus, denn Kai wusste, dass Rei nicht besonders gut war, was das Verbergen von Gefühlen anging. Doch etwas hatte sich im Inneren des Engels verändert. Er wusste zwar nicht, was den Chinesen immer noch so erschütterte, aber er spürte, dass ihm die Angst vor der Sache genommen worden war. "Gehen wir, Kai. Ich möchte einen alten Freund noch besuchen." Was blieb dem Russen übrig, als sich Rei anzuschließen und ihm zu folgen, ignorierte die Blicke der anderen Engel, die ihn wohl wegen seiner 'bunten' Kleidung anstarrten. Doch dies vergaß sich, sobald sie Rei erblickt hatten und ihn herzlichst grüßten. Anscheinend war er sehr bekannt und sehr beliebt unter seinen Leuten. Freundlich winkte Rei zurück, empfing mehrere Umarmungen und erhielt viele Küsschen von jüngeren Engeln auf die Wange, sehr zum unbemerkten Leid des Grauhaarigen. Doch dieser erwähnte nichts und blieb stets auf den Fersen des anderen. Nach einer Weile stillen Schweigens erreichten beide einen wandlosen Torbogen, durch den sie eintraten und vor einem unsichtbaren Rand stehen blieben. An ihren Füßen runter lagen ein halbes Dutzend weißer Skulpturen, gebettet in nestähnlichen Büschen. Sie erinnerten einen an... "Eier?" Der Phönix kniete sich vor eines, hatte einen kurzen misstrauischen Blick darauf geworfen und klopfte zweimal dagegen, während Rei neben ihn trat. "Nein, Miniraumschiffe für Anfänger, weißt du." Der Tiger konnte seinen Zynismus nicht zurückhalten. "Natürlich sind das Eier! Besser gesagt Engelseier." Er drohte Kai mit dem Zeigefinger. "Fass sie nicht an." Somit ließ er den anderen für einen Smalltalk mit dem Wächter zurück, ein Mann mit Haar wie Ebenholz und einer kleinen runden Brille auf seiner Nase. "Oh! Rei! Lange nicht gesehen!" Neugierig sah er ihm über die Schulter. "Und wer ist dein Freund da drüben!" Erstaunen brach über Rei's Gesicht bei dem Wort 'Freund' und er bekam ein flaues Gefühl im Magen. "Ähm... er ist einer von meinen Teamkameraden auf der Erde." Dass er ein Dämon war, ließ er aus. Na ja, seine Kleidung verlieh ihm aber auch nicht gerade eine engelhafte Erscheinung. Nur jetzt war es irrelevant. Er konnte fürs erste gut darauf verzichten, irgendwelche Fragen zu beantworten, da er auch wusste, dass viele Engel auf Dämonen nicht unbedingt gut zu sprechen waren. Doch wieso machte Rei diese Frage so... Argh! Egal! Ein auffallendes Geräusch zog die Aufmerksamkeit beider auf besagt Person. *~Kais POV~* 'Was mache ich nur hier? Ich sollte im Training sein oder zumindest zu Hause! Stattdessen bin ich im Territorium meiner Gegner, kniee vor ein paar zukünftigen Spiegeleiern und... Sorry... nehm's zurück.' Ich tätschelte auf dasselbe von vorhin, bis ich mich selbst sah, wie ich innehielt. 'Jetzt habe ich voll einen an der Klatsche! Ich streichel ein Ei! Seit wann bin ich so gefühlsduselig?!?' In diesem Augenblick vernahm ich ein knisterndes Geräusch. Meine Augen wanderten zu dem weißen Objekt, zu welchem ich mal nett war, und sah, wie es mehr und mehr Risse bekam. Starr vor Schreck wich ich zurück, Augen stets darauf gebannt. Ein kleines "Woah!" stahl sich von meinem Lippen. Dieser Anblick überwältigte mich zutiefst. "Kai!", hörte ich Rei aufgeregt nach mir rufen, während er auf mich zurannte. "Bedeck deine Augen! SOFORT!" Ich gehorchte seinem Befehl wie aus Reflex. Gleich danach durchflutete ein gewaltiges helles Licht die Gegend und erfüllte die Luft für ein paar Sekunden mit Wärme. Es hüllte mich so atemberaubend ein, dass es bei mir einen Schauer über meinem Rücken verursachte und mir für einen Moment das Gefühl der Schwerelosigkeit gab. Da war er wieder, der Geruch von Rapsblüten, nur frischer. Aber auch irgendwie anders. Nach diesem Spektakel verlor ich jegliche Spannung und versuchte, einen Blick auf das Engelsei zu riskieren. Eine kleine Kreatur saß zwischen den Eierschalen, meines Erachtens ein Junge, mit kleinen weißen Flügeln auf seinem Rücken, welcher eine weiße ärmellose Robe trug. Sofort wandelte sich mein Schock in mein übliches kaltes Benehmen, wollte keine Schwächen darlegen. *~Normal POV~* Endlich erreichte Rei Kai und besah sich den Neugeborenen. "Wow! Ich habe noch nie so ein grelles Licht bei der Geburt gesehen!", stellte er erstaunt fest. Kai sah zu ihm auf. Du meinst, das passiert JEDES Mal?!" Er bekam ein Kopfnicken als Antwort. Um sein Desinteresse zu zeigen, kreuzte er seine Arme vor seiner Brust und verhielt sich wie immer verschroben. Im Augenwinkel machte er ein paar Bewegung von diesem Engeljungen aus und im selben Moment wurde er nach hinten geworfen. "Eh..Hallo?!" Rei konnte seinen Augen nicht trauen. Das Neugeborene... saß auf der Brust des Dämonen mit einem breiten Grinsen, das sich in seinem Gesicht auszeichnete! Mit einem "Bruuuuuder" fing es an, Kai heftig zu knuddeln. Der Geknuddelte hatte es schwer, sich auf seine Ellbogen aufzustützen und warf einen ziemlich verblüfften Blick auf das recht leichtgewichtige Etwas auf ihm. 'Bruder?!' "Was zur...?!?", wollte er gerade ihn anfahren, als Rei ihm den Wink gab, sich wieder zu beruhigen. Mit einem fiesen Lächeln amüsierte sich der Tiger bei diesem Anblick: "Tja, ja, ich denke, das war Liebe auf den ersten Blick!" Er bekam ein Knurren von Kai zu hören, kombiniert mit einem Todesblick. Der Engel erhob seine Hände zur Beschwichtigung, konnte aber hin und wieder kein Kichern vermeiden: "Du solltest froh sein, dass er dich nicht 'Papa' gerufen hat!" "Hn.", gab der Grauhaarige zurück und wandte seinen Blick zurück auf das an ihn schmiegende Ding auf ihm. Letztendlich riss er sich abrupt hoch auf seine Füße, so dass das Neugeborene herunterpurzelte und seinen 'Bruuuuder' mit einem blanken Ausdruck, der einem Fragezeichen ähnelte, ansah. Doch alles, was der 'kleiner Bruder' bekam, war ein unsanfter Blick auf ihn herab. Kai wollte nicht anziehend sein, besonders nicht für einen Engel! 'Jetzt kann ich mich von diesem nervtötenden Balg befreien und zur Erde zurückkehren.', dachte er zufrieden; wieder mal ein steinerndes Gesicht aufgesetzt. Er hatte genug von diesem Ort und wollte nur so schnell wie möglich von dort fort. Seine Todesblicke hatten immer bei den Menschen gewirkt, wenn er keine um sich haben wollte. Oder sollte ich eher sagen fast immer? Er hatte das Unerwartete nicht erwartet. Von der einen Sekunde zur anderen sprang der kleine Strolch auf und haftete sich an ihn wie eine Klette. Ich denke, bezüglich seiner Todesblicke lag er falsch. "Du...!", begann Kai zu grollen und wollte dieses Balg von sich ziehen. Er ging ihm wirklich auf die Nerven! Aber er rührte sich kein Stück. Stattdessen klammerte er sich immer mehr an ihm fest, als wäre er seine Rettungsleine. Mit einem Seufzen gab der Russe auf. Dieses Verhalten überraschte Rei sehr, weil so was noch nie in deren Engelära zuvor passiert war. Und warum ausgerechnet ER? Warum hatte das Schicksal ausgerechnet Kai ausgewählt?! Er konnte nur seinen Kopf verständnislos schütteln. Es dauerte etwas, als der Wächter sie erreichte. Er beeilte sich kein Stück, um diese milde Atmosphäre nicht zu stören. Er grinste von einem Ohr zum anderen und berührte das Neugeborene leicht an der Schulter. "Nun, komm mit mir mit. Bist du nicht auf deine Eltern gespannt?" Der Angesprochene sah zögernd zu ihm auf, löste seinen Griff von Kai etwas, hing aber nichtsdestotrotz an ihm wie Klebstoff. Der Wächter nahm sanft eine Hand und führte es auf ein anderes Level dieser wolkigen Ebene. "Tschüß, Bruder!", winkte es überglücklich zurück. Kai konnte nur ein leises genervtes "Mistbalg" von sich geben, als er aus dem ihm eigentlich verbotenen Ort herausging. "Kai! Warte auf mich!", rief Rei hinter ihm her und verabschiedete sich im Vorbeilaufen von seinem alten Freund, welcher ihm freundlich zurück winkte und seine Brille wieder zurechtrückte. Kai wollte wieder zu Rei's Haus zurückgehen, denn dort konnte er mehr für sich sein als bei diesen verrückten Engeln. Ts, und einer hatte ihn umarmt. 'Widerlich...' "Hey Kai! Nun warte doch mal!" Rei holte endlich den Russen ein und ergriff seinen Arm. Dieser riss ihn wieder grob aus seinen Händen und ging stur weiter. Er wusste nicht, was mit Kai los war, und lief neben ihm weiter. Wieder herrschte Stille zwischen beiden Bladebreakers und niemand wollte mit einem Gespräch anfangen, bis Rei etwas in den Sinn kam, worüber er sich schon früher Gedanken gemacht hatte, aber es für belanglos hielt. "Kai?" Der Angesprochene antwortete nicht, sah nicht mal auf. Also sprach der Chinese weiter. "Weißt du, als ich damals in die Hölle gegangen bin, um dich zurückzuholen, ist mir im Nachhinein eine Sache aufgefallen." Endlich erhob sich der Kopf des Grauhaarigen und sah Rei kurz mit verstohlenen Augen an. Also hatte er ihn doch etwas neugierig gemacht. "Nun, es war ja Kaz, der mich bei den Thermalquellen aufgelesen und in dein Haus geschleppt hatte. Mir ist das Herz stehen geblieben, als ich erfuhr, dass er bereits schon von meiner wahren Existenz Bescheid wusste." Immer noch sagte der Phönix nichts. "Doch wieso konnte er sich nicht an mich erinnern? Wir hatten uns doch eine Woche vorher in der Nacht, wo er dir diese Nachricht überbracht hatte, doch schon getroffen!" "Er ist schizophren. Das heißt, gewisse Informationen werden zwischen beiden Bewusstseinen ausgetauscht oder auch nicht." Rei blieb abrupt stehen und stierte Kai wie ein Pferd an. "WAS?!" "Außerdem, weil du ihn in der Nacht mit deinem Blut gefüttert hast, konnte er dich auch als Engel identifizieren." "A..ha." 'Hätt' ja nicht gedacht, dass Kai soviel auf einmal sagen kann.' "Das habe ich 'gehört'." Trotz Kais Seitenhieb musste Rei innerlich auflachen. Dann wurde sein Blick weicher und verlor sich auf dem Wolkenboden. Nach nur kurzer Zeit kamen beide wieder an Rei's Haus an, wo Rei dann eine Nachricht auf dem Tisch liegen sah, die wahrscheinlich Jun vorbeigebracht hatte. Als er sich den Umschlag genauer besah, die mit seinem Namen versehen war, öffnete er ihn und meinte überrascht: "Oh, eine Einladung. Zu Gottes allwöchentlichen Party! Und du darfst auch mitkommen." "Hn." Es schien Kai nicht sehr zu kümmern, aber seltsam war es doch für ihn, zu einer Feier der Engel eingeladen worden zu sein. "Gut! Ich bin ausgehfertig! Und du?" "Ts." ... Fortsetzung folgt Kapitel 13: Zuhause ------------------- Kursiv = Brief/"rapider" Szenenwechsel Dreizehntes Kapitel -Zuhause- ~~Im Hotelzimmer~~ Ty: Ich hätt' ja nicht gedacht, dass deine Mutter es so locker auffasst. Max: Tja, sie hat schon immer gesagt, dass es bei der Liebe nicht drauf ankommt, wie jemand aussieht oder welchen Geschlechts diese Person ist. Tyson errötete. Max errötete. Kenny errötete. Ty+Max: HUH?! Ken: Sorry für die Störung, aber draußen steht jemand, der mit dir sprechen möchte. Dabei zeigte der Brünette auf Max. Max: Mit mir? Ty: WER ist das? Und Tyson brodelte vor sich hin. Doch Max wusste, wie man da rangehen musste. Einfach einen Kuss auf die Wange geben, woraufhin der Hitzkopf erneut einer Tomate glich. Unser Blondschopf trat aus dem Zimmer, nur um einen ganz in weiß gekleideten Mann vor sich zu finden. Konnte es sein...? Max: Wer bist du? Der Fremde antwortete erstmal nicht aus Verlegenheit, holte aber aus einer gut versteckten Tasche seiner Robe einen Umschlag hervor. "Mein Name ist Jun, werter Herr, und ich bin gekommen, Euch diese Nachricht von meinem Meister Rei zukommen zu lassen. Max guckte wie ein Auto. Werter Herr?! MEISTER Rei?!? Was ging hier vor?!?! Denn schon allein die Tatsache, dass jemand Älteres ihn so hoch stufte, war ihm schon peinlich. Max: Ähm... äh..Wo... ist denn Rei? Zögerlich nahm er den Brief entgegen. Jun: Mein Meister ist mit diesem ungehobelten Flegel wieder zu Hause. Dabei schaute der erwachsene Engel nicht gerade gut gelaunt drein, als sein Blick zur Seite schweifte. Max: Ach so... WAS?! Beinahe wären seine Augen aus den Höhlen geflogen. Wenn er das so richtig verstanden hatte, war Rei wieder im Himmel. Und auch noch mit Kai, wenn mit dem 'ungehobelten Flegel' er gemeint war. Au weia, wie wird das enden; ein Dämon im Himmel?! Als hätte Tyson es gespürt, kam er ebenfalls aus dem Zimmer und legte seinem Freund beruhigend eine Hand auf die Schulter und meinte nur: "Es wird ihnen schon gut gehen, Max. Und soweit ich weiß, ist es auch Dämonen gestattet, sich im Himmel aufzuhalten. Oder was glaubst du, wie ich entstanden bin?" Max glotzte den Drachen ungläubig an, als hätte er ihm einen Bären aufbinden wollen, aber anscheinend meinte Tyson es ernst. "Na, willst du nicht den Brief öffnen?" Diese Frage unterstrich er noch mit einem raschen Kuss auf den Mund. *OxO* <- Max *O_O* <- Jun, war das nicht gewohnt Als die Schildkröte sich wieder fangen konnte, holte er die Nachricht aus dem Umschlag und las Folgendes: Hallo Max! Damit du dir keine Sorgen machst, habe ich Jun nach dir schicken lassen, um dir Bescheid zu sagen. Ich bleibe etwa für eine Engelwoche hier und werde weiter für meine Mission recherchieren. Max: Engelwoche? Unverständnis war auf der Stirn von Max zu erkennen. Ty: Das ist etwa ein Tag auf der Erde. Mann, die da oben müssen alles wieder mal komplizierter gestalten! Max: Wieso? Ty: Bei uns in der Unterwelt ist die Zeit genauso wie auf der Erde. Max: A..ha Ty: Was denn? Max: Woher weißt du soviel über die Welt der Engel? Eigentlich müsste ich doch über all das Bescheid wissen und nicht du. Ty: Tja... Liest doch den Brief weiter! Vielleicht hat Rei noch was Wichtiges geschrieben! Max: Hm. Ach ja, wunder dich nicht, wenn ihr Kai nirgendwo auffinden könnt', denn er ist hier bei mir. Frag mich nicht, wie das zustande kam. Er ist einfach mitgekommen... Auf alle Fälle pass ich gut auf ihn auf! Ach, und noch etwas: "Nenn mich nicht vor den anderen 'Meister', Jun!", las Max laut vor und beobachtete den großen Mann, wie er beim Laut seines Namens aufzuckte und danach eine entschuldigende Miene aufsetzte. Selbst hier wusste Rei auch ohne da zu sein, was sein Gehilfe tat. "Gut! Wenn die beiden sich aus dem Staub gemacht haben, tun wir es ihnen gleich!", rief Tyson freudig auf und packte seine und Max' Sachen auf schnellstem Wege in seinen Koffer, ließ eine recht verwirrte Schildkröte zurück. "Wie... meinst du das Ty?" Max ahnte schon, was auf ihn zukam. "Wir gehen in die Hölle zu mir nach Hause." . . . Blanke Fassungslosigkeit. . . . Max dachte, er habe sich verhört, und fragte noch mal nach: "Bitte WAS?!" "Max, seit wann verstehst du nicht unsere Sprache? Wir gehen ebenfalls nach Hause!" Der sonst so quirlige Junge war nun still und blass wie der Onkel Mond. "Sag mal, geht's dir noch gut?!", er fasste seinem Freund an die Stirn, "Hallo~~~o! Schon vergessen, dass ich ein Engel bin?!" Tyson nahm Max' Hand von seinem Kopf weg und hielt sie fest. "Ja und? Rei ist doch auch nichts passiert, als er Kai da zurückgeholt hat. Außerdem, solange du deine Flügel nicht zeigst, wirst du auch nicht bemerkt. Also, komm mit, denn ich möcht' dich gerne meinem Vater zeigen." Max wurde schon rot, als Tyson seine Hand ergriff, doch nachdem, was er gerade gesagt hatte, flammte er auf wie ein Leuchtturm. "Ich..ich.." Er konnte nur stottern, so aufgeregt war er. Denn für ihn war es was Besonderes, Tysons Eltern vorgestellt zu werden (So was wie die Schwiegereltern kennen lernen). "O..okay!", stimmte er dann verlegen zu und holte noch schnell Papier und Stift, um Rei mit zittriger Hand zurück zu schreiben: Hallo Rei! Ist okay, wir geben auch Lee Bescheid! Tyson und ich werden ebenfalls nach Hause gehen, zu ihm nach Hause... Na ja, falls irgendwas sein sollte, du weißt, was du zu tun hast! Ich komm dann später in den Himmel und besuch dich. Grüß Kai von uns, wenn er mal 'gute' Laune hat! Max Beim letzten Satz musste Max kichern, als er aus dem Augenwinkel den erwartungsvollen Blick von Tyson spürte. Er nahm den Brief, steckte ihn in den Umschlag von Rei und überreichte ihn Jun mit den Worten: "Bitte bestellen Sie ihm schöne Grüße von uns und dass er sich keine Sorgen zu machen braucht." Der andere Engel nickte, machte eine kurze Verbeugung und verwandelte sich wieder in einen weißen Spatz, um aus dem am Hotelflur grenzende Fenster hinauszufliegen. Max sah ihm erstaunt hinterher bis ihn Tyson wieder an der Schulter berührte. "Wollen wir los?" "Ja!" ~~In Rei's Haus~~ "Also, willst du dich noch fertig machen oder nicht?" "Ts, wer sagt, dass ich überhaupt mitkommen will.", murmelte Kai vor sich hin, doch aber noch laut genug für Rei's Ohren. "Keiner zwingt dich dazu.", seufzte dieser, "Werde ich wohl mit jemand anderen auf dem großen Ball tanzen müssen..." Der Chinese war sichtlich enttäuscht gewesen, dass sein Captain nicht mitgehen wollte. Denn er ging nicht gerne alleine dahin, da er normalerweise sonst immer mit Lee dort gefeiert hatte. Die Leute dort waren ihm natürlich nicht fremd gewesen, aber dennoch unterschieden sie sich von Lee. Ihnen konnte er nicht so viel Vertrauen entgegen bringen... Plötzlich nahm er einen warmen Lichtschein wahr und drehte sich zu Kai um. Dort stand er, ganz in schwarz gekleidet. Sein auffälliger weißer Schal war verschwunden und wurde von einem ärmellosen Shirt mit engem Rollkragen ersetzt. Die Hose hatte anstelle der Cargotaschen zwei Schnallen auf der einen und vier auf der anderen Seite, die die Haut darunter hervorschimmern ließen. Betont wurde das Ganze noch mit schwarzen ellenbogenlangen Pulswärmern, wobei auf dem linken eine einzelne kleine rote Feder aufgestickt war. Rei musste zugeben, Schwarz war eine Farbe, die Kai sehr gut stand. "Ist es so okay, oder wieso starrst du mich so bescheuert an?", weckte der Russe Rei barsch aus seiner Träumerei auf und begab sich in Richtung Haustür. "Uhm, ja..warte!" Die Sonne war bereits am Untergehen und tauchte die Wolken in ein tiefes Rotorange. Bald würde die Nacht den Tag vertreten. Rei war irgendwie neben sich, was sich in dem Ausmaß zeigte, dass er kaum ruhig neben Kai lief und immer wieder zu ihm rüberschielte. "Was soll die Glotzerei, Kon?!", fuhr dieser ihn an und stapfte weiter durch die Wolken, ohne das Gebäude, an dem er vorbeiging, einem Blick zu schenken. Als er dann aber merkte, dass Rei nicht mit ihm ging, drehte er sich mürrisch um und sah ihn vor jenem lächelnd stehen, ärgerte sich über seine Unachtsamkeit. Rei dagegen ging schon mal ein paar Stufen hoch, die vor dem opernähnlichen Haus gebettet waren, blieb jedoch auf der vorletzten stehen. Ohne sich umzudrehen meinte er kleinlaut: "Du... siehst gut aus." und nahm die Beine in die Hand, in dem Eingang zu verschwinden. Tyson führte Max zu einem alten Mammutbaum und klopfte einmal dagegen. Vor ihnen öffnete sich der Stamm auf einmal mit einem lauten Knarren und ließ Max' Augen immer größer werden. "Und hier sollen wir durch?", klang es ängstlich aus seiner zittrigen Stimme und er hielt sich etwas an Tysons Weste fest. Er mochte die Dunkelheit nicht, dachte an die Zeit zurück, wo er allein in seinem Zimmer saß, während seine Eltern sich stritten... "Max?" Der Angesprochene horchte auf und sah direkt in Tysons bedrücktes Gesicht. "Schon okay. Es ist nur..." Sein Blick schweifte wieder in dieses unheimliche Nichts, machte ihn noch blasser als er schon war. "Du fürchtest die Dunkelheit, nicht wahr?" Der Engel sah zum Blauhaarigen auf, in seinen tiefblauen Augen nur Trauer und Furcht zu sehen. Das erschütterte den Drachen, denn er hatte nie was anderes außer Fröhlichkeit oder Ausgelassenheit in diesen Seelenspiegeln gesehen, in denen er jedes Mal versank, wenn er träumen wollte. Aber die Sache im Geisterhaus hatte er nicht vergessen... Zuerst erhob sich seine rechte, danach seine linke Hand, berührten leicht das Gesicht des anderen, um es dann sanft zu umfassen und langsam zu sich zu ziehen. Der Größere sah, wie sich nun Erstaunen in diesen wunderschönen Augen widerspiegelte, bevor sie sich schlossen und die seinigen Lippen empfingen. "Ich werde es nicht zulassen, dass dir etwas zustößt." kam es flüsternd bevor der Mund wieder auf Wanderschaft ging und sich auf Max' wieder fand. Ein Zittern ging über des Engels ganzen Körper und seine Finger krallten sich in den Stoff von Tysons Shirt. Das Herz schlug ihm bis zum Hals hoch, obwohl der Kuss nicht für lange anhielt. Und doch gab es ihm die nötige Ruhe und auch den Mut, sich nun in die Tiefe stürzen zu können. Die Sicherheit, die Tyson ihm versprach, gab ihm Halt, aber keine Vorsicht, als er in den dunklen Gang tapste und plötzlich "KYAAA!!!" prompt in ein Loch stürzte und von der Bildfläche verschwand. Ty: Schatz! Wieso hast du es denn so eilig? Max: AAAAaaaah! Dessen Schrei wurde immer leiser. Ty: Na, da soll ich wohl hinterher. Warte, Maxi!!! Kai stand noch da und starrte auf die Stelle, wo Rei noch vor kurzem stand. Hatte er sich verhört?! Oder meinte Rei gerade wirklich, dass ihm sein Outfit... gefiel? Wahrscheinlich hätte er noch weiter dort verweilt, wenn ihn Rei's Stimme nicht gerufen hätte, doch endlich rein zu kommen. Wieder finster blickend ging er die Treppe hoch und sah zwei Engel an einem riesigen massiven Tor stehen, die ihn herzlich empfingen. Erstaunen hätte sein Gesicht geziert, wäre seine Maske nicht so eisern gewesen. Rei führte Kai in einen prächtig dekorierten Saal, welcher eine solche Wärme und eine solche freundliche Ausstrahlung hervorrief, die Kai nie in seiner Welt vorgefunden hätte. In der Hölle gab es nicht sehr viel mehr Unterschiede als im Himmel abgesehen von der etwas düsteren Stimmung, doch die Dämonen, mit denen der Phönix verkehrte, hatten ihm nie das Gefühl gegeben, willkommen zu sein. Weder Boris noch sein Großvater noch sonst jemand. Respekt, ja, aber niemals das Gefühl, gebraucht zu werden. Eher missbraucht. Doch all diese Emotionen, die ihn überschwemmten, unterdrückte er gewaltsam. Das einzige, was er gelernt hatte: Zeige unter keinen Umständen deine Schwächen! Und an diesem Ort hatte sich seine Ansicht auch nicht geändert. Jeder Gast, der ihn grüßte, bekam gratis einen misstrauischen Blick von unserem Dämon, woraufhin dieser ihn bestürzt mied. Hinzu kam noch, dass er der Blickfang der ganzen Veranstaltung war. Warum? Na ja, würdet ihr ein schwarzes Schaf unter sonst nur weißen übersehen? Denn in dem Sinne war er das nämlich. Seine tiefschwarzen Sachen und seine düstere Erscheinung zogen die Blicke auf ihn, doch das ließ ihn völlig kalt. Er fragte sich nur, warum er überhaupt mitmachte. Er konnte solche Partys nicht ausstehen und alles, was damit zu tun hatte, weswegen er ihnen regelrecht aus dem Weg ging. Und sollte er hier und jetzt eine Ausnahme machen? Also machte der Dämon auf dem Absatz kehrt und wollte den Saal geradewegs verlassen, wenn ein gewisser Chinese nicht seinen Arm ergriffen hätte. "Lauf nicht weg." Diese wenigen Worte brachten ihn zum Denken, ließen ihn zum Entschluss kommen, dazubleiben und die Blicke der anderen Engel zu ignorieren. Denn sonst wäre er nicht besser als Rei gewesen. BOMM! ROLL! POF! So in etwa landete Max erst auf seinem Allerwertesten, um danach wie eine Kugel weiterzurollen und dann auf dem Rücken liegend alle Glieder von sich zu strecken. Daraufhin folgte gleich Tyson aus der ewig langen Rutsche geschlittert, kam grazil (DAS geht?!) auf zwei Beinen an und bewegte sich auf seinen Geliebten zu. Ty: Na, das müssen wir aber noch üben. Max: Sehr witzig, Tyson. Ty: Na komm, ich helf dir auf! Gesagt, getan. Der Blauhaarige zog seinen Freund auf die Beine und dann zu sich an die Brust. Max: ... Hey! Tyson amüsierte sich prächtig, Max so schüchtern zu erleben, und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. "Komm! Ich zeig dir mein Haus!" "O... okay..." Nachdem das Fest als eröffnet galt, wurde die Luft mit Musik und Lachen erfüllt und alle erfreuten sich an diesem Abend. Rei ging kurz fort, um für Kai und sich etwas zu trinken zu holen, und ließ den Russen für einen Moment allein an einer Säule stehen. Eigentlich konnte er jeder Zeit sich aus dem Staub machen und den Engel links liegen lassen, aber aus einem unauffindbaren Grund wollte er ihn nicht enttäuschen. Nicht noch einmal. "Langsam werde ich genauso soft wie er.", grummelte Kai, während er seinen Blick über die ganze Party schweifen ließ. Alle trugen diese weißen Gewänder, jeder auf seine individuelle Art wie das von Rei. Doch Kai ging es nicht aus dem Sinn, dass der Chinese sich von den anderen irgendwie hervorhob, sie überstrahlte. 'Ich bilde mir das nur ein', war sein nächster Gedanke und wartete gelassen, bis Rei zurückkam. 'Jetzt fehlt nur noch, dass Tyson und ich Freunde werden! Igitt...' "Hier, Kai.", reichte ihm der Tiger einen Becher mit einer farblosen Flüssigkeit. "Aber sei vorsichtig. Es hängt einzig und allein von dir ab, was du trinken möchtest." Kai warf ihm einen etwas verwirrten Gesichtsausdruck entgegen, was bei dieser Äußerung verständlich war. Rei lachte kurz auf deswegen. "Na ja, du solltest wissen, dass das eines von Gottes Tricks ist.", grinste er, "Wenn du daran denkst, was du gerne trinken möchtest, wirst du es auch wirklich trinken. Versuch es!" Skepsis konnte von Kais Gesicht abgelesen werden, während er einen Blick in den Becher warf. 'Ich weiß wirklich nicht, was ich davon halten soll, aber ich gehe das Risiko mal ein.' Schließlich stellte sich der Russe etwas Einfaches vor, während er ansetzte und nippte: Orangensaft. Und tatsächlich: Er schmeckte den reinsten Saft, den er jemals in seinem ganzen Leben getrunken hat. Sogar ein leises "Köstlich" konnte er nicht unterlassen, während er in den Becher sah. "Nicht wahr?" Rei lächelte amüsiert und nahm ebenso einen Schluck. "Aber du musst darauf achten, was du denkst, ansonsten kriegst du plötzlich den Geschmack von z.B. Gras in den Mund oder sogar etwas Schlimmeres." 'Eh... Gras?' . . . Und sogleich spuckte der Grauhaarige seinen Drink angeekelt zurück in seinen Becher, sah den kichernden Engel etwas verblüfft an. "Sieht du. Das meinte ich." Dann rief jemand nach Rei, der sich kurz beim Dämon entschuldigte und ihn für einen kurzen Moment allein ließ. Dieser nickte nur und konzentrierte sich wieder auf Orangensaft, sobald er an seinem Becher kostete. Als er sah, wie Rei von seinen Bekannten aufrichtig begrüßt worden war und sogar umarmt wurde, kam ihm plötzlich etwas oder sollte ich besser sagen jemand in den Sinn. Unverzüglich hatte er den seltsamsten, aber auch den außergewöhnlichsten Geschmack im Mund, für das er sich selbst mental schalt: 'Was kam nur über mich, so einen Scheiß zu denken?!' Kai leerte ohne aufzufallen schnell den Inhalt seines Bechers bis auf den letzten Tropfen und stellte ihn auf den nächst gelegenen Tisch wieder ab. Gleich danach kam Rei zurück, gefolgt von Musik; so engelhaft wie er selbst. "Los, Kai! Lass uns tanzen!", lachte der Dunkelhaarige und winkte ihn zur Tanzfläche. Kai dagegen, der das schon kommen gesehen hatte, schnauzte ihn verhohlen an: "Ich. Tanze. Nicht." Das unterstrich er, indem er demonstrativ seine Arme vor seiner Brust verschränkte. 'Das war zu erwarten.', dachte Rei, grinste aber hinterhältig. "Nun, du würdest mehr auffallen, wenn du dich nicht an der Party beteiligst, weil dieser Tanz Tradition ist. Und jeder Mann muss daran teilnehmen." Hm, das war logisch für den Dämon, aber nichtsdestotrotz wollte er nicht, zeigte das mit einem Kopfschütteln. Dies regte den Engel nicht auf, nicht ganz zumindest. Er schnappte sich einfach die Hand des anderen und schleifte ihn geradewegs zur Tanzfläche. "Woah! Das ist ja Wahnsinn!!" Max konnte sich kaum zurückhalten mit seiner Freude, als er das Haus zu Gesicht bekam, von dem Tyson sprach. Dabei hatte er noch vor kurzem geschlottert wie Espenlaub, als sie durch die unheimlichen Gänge und Wege der Unterwelt gegangen waren. Erstaunlich, dass jemand so schnell die Stimmung wechseln konnte. Fand auch Tyson, als er seinen Freund auf und ab springen sah, wie ein kleines Kind vor seinem ersten Lolli. "Nun komm mal wieder runter, Max, es ist nur ein Haus." "NUR ein Haus?! Es sieht aus wie ein teures japanisches mit was weiß ich wie vielen Zimmern!" "Nur fünf." "WAIII!!!" Die Schildkröte kriegte sich kaum wieder ein, so atemberaubend fand er Tysons Behausung. "Ach komm, Kai hat bestimmt genau so ein tolles Haus wie ich, wenn nicht noch größer." "Coool!!" Jetzt flippte Max völlig aus. "HEY! Lass mich los! Halt mich da raus!", beschwerte sich Kai und marschierte unbewusst hinter Rei her. "Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?!", zischte der Phönix mit scharfer drohender Stimme, versuchte aber nicht mal, sich loszureißen. "Tu nicht so.", flüsterte der Chinese, so dass nur Kai es vernehmen konnte. 'Was?!' "Oder du wirst bei dieser Feier als Mauerblümchen gelten.", sagte Rei es diesmal lauter. "WAS?!" Und bevor er sich im Klaren war, was mit ihm geschehen würde, stand er schon inmitten anderer Männer, die gespannt auf den langersehnten Tanz warteten. 'Wieso lass ich mich immer auf so was ein...' Rei stieß ihn an der Schulter, um ihn aus seinen Gedanken zurückzuholen. "Tu, was ich dir sage. Und mach dir keine Sorgen, du wirst dich schon nicht blamieren." Dann setzte die Musik ein. Kai war sich nicht sicher, wie er sich danach bewegen sollte, doch fürs Wegrennen war es zu spät. Wie konnte er sich nur bloß auf so was herablassen? "Es ist nicht so schwer wie es auf den ersten Blick aussieht. Sei einfach mein Spiegelbild. Du musst keine Angst haben." "Ich habe keine Angst!", fauchte Kai verdrossen und folgte des Tigers Unterweisungen. Nach ein paar Minuten hatte er den Dreh raus, tanzte mehr und mehr flüssiger bis ein paar Leute riefen: "Rei! Bitte tanz für uns!" "Yeah Rei! Du bist der Beste darin!" "Komm, sei kein Spielverderber!" ... Der Phönix drehte sich zu ihm, welcher ihm ein Lächeln schenkte. "Sicher." Ein Trommelsolo erklang, veranlasste Rei einen großartigen Stepptanz hinzulegen, wirbelte herum und machte ebenso ein paar akrobatische Kunststücke. Alle Augen waren auf ihn gerichtet, auch die von Kai. Und es machte dem Engel Spaß, sich so zu präsentieren. Das Solo kam zu einem Ende mit dem Ausbreiten seiner weiten weißen Schwingen, welche ein paar Federn verloren, getränkt mit dem Duft der gelben Blüte, und alle applaudierten begeistert, während die anderen Männer sich wieder zur richtigen Musik einreihten. Rei forderte seinem stillen Teamkameraden auf, sich dem Tanz wieder zu widmen, was er auch tat ohne sich zu beklagen. Nach einer Weile ließ die Musik langsam ab, kam zu einem Ende und die Tanzgruppe löste sich auf. "Und, war es so schlimm gewesen?", fragte der Dunkelhaarige, als sie wieder am Buffet sich etwas zu trinken holten. "Ja.", war Kais einzige Antwort, entlockte ein warmes Lachen aus Rei. 'Tja, besser ein fieses Lächeln als ein finsterer Blick, ne?' "Ich gebe dir gleich einen finsteren Blick.", meinte der Russe beiläufig und trank derzeitig sein 'Wasser'. Doch Kai blieb wirklich nichts erspart... "So, und das ist mein Schlafzimmer. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, aufm Futon zu schlafen." Max stand nur da und starrte fasziniert auf das Bett auf dem Boden. "Hm, ich denke, meine Frage hat sich erledigt." Denn als Tyson sah, wie sein Freund sich in seinem Futon gemütlich machte, musste er seine Zweifel wieder ablegen und setzte sich neben Max ans Kopfende. "Max?" "Hm?" "Ich... ich.." Der blonde Junge setzte sich aufrecht und sah mit einem sanften Lächeln seinen Freund an. "Was ist, Ty?" "Ich... also ich.." Langsam näherte sich der Blauhaarige und wollte es über die Lippen des anderen flüstern, wenn... "Hey, Tyson? Bist du wieder da?" "BRUUUUUUDAAAAAA!!!!!!" Ein kleiner recht aufgedrehter Engelsjunge hüpfte durch die Menge, als er unter den Leuten seinen 'großen Bruder' gesehen hatte, und brachte viel Aufsehen mit sich durch sein Geschrei. Alle wandten ihre Köpfe in Richtung Kai, wie er von dem gerade fünf Stunden altem Neugeborenen umgeworfen wurde und herzlich gedrückt. "Verdammt nochmal! Geh von mir runter!!", rief dieser aufgebracht. Sofort ging ein Raunen durch die Partygäste und die Stimmung wurde zusehends unangenehmer, da nun alle Blicke auf den dreien ruhten. "Kai!", flüsterte Rei betreten neben dem Phönix, zu dem er sich runtergekniet hatte, "Im Himmel ist es nicht gestattet zu fluchen!" "Das ist mir SCHEIßEGAL! Nimm dieses Bündel von meiner Brust! SOFORT!" Kai wäre fast vor Wut explodiert aufgrund dieser peinlichen Situation. Und das auch noch ausgerechnet vor Rei's Augen, der in dieser Lage auch noch in Verlegenheit gebracht worden war. Der Chinese versuchte sein Bestmöglichstes, die kleine Klette zu überzeugen indem er seine Schultern packte und versuchte, von Kai runter zu zerren, doch wie ein Saugnapf klebte es weiter auf den Dämon, wenn dann nicht die Eltern sich durch die Zuschauer gedrängt hätten. "DEVI! Geh unverzüglich von dem jungen Mann runter!", rief vermutlicherweise die Mutter des Jungen, eine recht junge Frau in einem schlichten weißen Kleid und feuerrotem Haar, das totale Gegenteil zu ihrem Sohnes, dessen Haare schlohweiß waren. Mit erwartungsvoller Miene und verschränkten Armen stand sie vor ihrem Sohn, der immer noch auf Kais Brust hockte und nicht mal irgendwelche Anstalten machte, sich runter zu bewegen. Doch als er den Klang seiner Mutters Stimme vernahm, hob er verwundert seinen Kopf und sah dann glücklich in ihr Gesicht, was ihre Augen weiten ließ. Dann stieg er von Kai runter, nachdem er ihn noch einmal kurz umarmte, und ging ruhigen Schrittes auf seine Mutter zu, um sein Gesicht in ihrem Bauch zu vergraben. "Es tut mir außerordentlich leid, dass mein Sohn Sie so angefallen hat!", verbeugte sie sich tief in Demut, "Ich versteh überhaupt nicht, was in ihn gefahren ist!" Kai murmelte nur etwas in seinen imaginären Bart und kam wieder auf die Beine. "Liebling?" Ein Mann stand hinter Devis Mutter und trat nun ebenso zum Vorschein. Anscheinend Herr Papa, der nun seinen Sohn übern Kopf strich und sich um ihn sorgte. Die Blicke der Anwesenden hatten mittlerweile den Anreiz dieser Angelegenheit verloren und befassten sich wieder dem eigentlichen, nämlich der Feier, und lüfteten so die Reihen. Endlich trat Rei vor und erklärte dem Elternpaar, was Kai und ihm am 'Nestplatz' vor ein paar Stunden passiert war, woraufhin der Vater auf den Dämon zutrat und ihm kräftig die Hand schüttelte, was natürlich Kai zusehends verwirrte. "Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet! Wir hätten sonst wahrscheinlich die Hoffnung auf unseren Sohn aufgegeben!" Kai verstand gar nichts mehr, riss sich aber angewidert von dem Mann los und zeigte sich wie immer in seiner typisch abweisenden Haltung. Die Mutter wandte sich an Rei, um auch bei ihm sich zu bedanken: "Ihr müsst wissen, dass unser Devi nach zwei Jahren immer noch nicht aus seinem Ei geschlüpft war und wir uns deswegen sorgten, dass er schon... tot geboren werden würde." Die Engelsfrau hielt sich kurz zurück, sprach aber dann weiter: "Doch als dann der Wächter auf uns zukam mit Devi an der Hand, waren wir überglücklich und konnten es kaum fassen. Er hat uns zwar erzählt, dass wir es einem Jungen mit finsterer Miene zu verdanken hatten...", Ein böses Grummeln von Seiten Kais ,"... aber er hatte uns nicht den Namen nennen können. Wir fragen uns jetzt nur, wieso er uns verschwiegen hatte, dass jener mit dir in Begleitung kam." "Hehe, tja, ich weiß es auch nicht.", lächelte Rei verlegen. "Wie ist dein Name, junger Mann?", fragte der Mann freundlich unseren Russen, während seine Frau kurz von ihrem Sohn abließ und daneben trat. Dieser wollte schon eine Antwort á la Kaltschnauz entgegen pfeffern, hätte Rei ihn nicht mit einem ermahnenden Blick zurückgehalten. "Kai.", murrte der Phönix und drehte seinen Kopf weg von den immer noch lächelnden Eltern. So langsam hatte er genug von diesem freundlichen Getue und überhaupt diesen Feierlichkeiten. Plötzlich wurde er herzlichst umarmt. Zuerst von der Mutter, dann vom Vater. Beide drückten Kai an sich und beteten Sachen runter wie "Hab vielen Dank, Kai!", "Wie können wir das nur wieder gutmachen?!" oder "Dich hat Gott geschickt!". Kai wand sich in ihrer Umarmung und drückte sie mit sanfter Gewalt etwas von sich. "Ist..ist ja gut! Nun lassen Sie mich los!" *~Rei's POV~* Irrte ich mich oder wurde Kai gerade schüchtern? Richtig rot wurde er im Gesicht! Der kleine Devi gesellte sich nun zu mir und zeigte immer auf Kai. "Bruder! Bruder!", lachte er und zupfte an meiner Robe. "Ach so! Du bist also dieser 'Bruder', von dem unser Sohn die ganze Zeit sprach. Das war sein erstes Wort, als er ausgeschlüpft war, wie uns der Wächter erzählt hatte, und er wollte von nichts anderem mehr reden." Devis Mutter nahm Kai noch mal richtig an die Brust und ich konnte sehen, wie peinlich ihm die Sache war. Jeder einzelne Muskel war angespannt, seine Augen waren starr wie vor Schreck. Und da sah ich es ohne weiteres: Diese sonst immer so kaltblütigen oder markerschütternden Blicke dieser Augen wurden auf einmal von einem sanften und, wie ich meine, glänzenden Blick ausgetauscht, die sowohl Wohlbefinden als auch vollkommene Zufriedenheit ausdrückten. War... das wirklich Kai...? Doch dann zog er sich aus der Umarmung dieser warmherzigen Frau und ging ein paar Schritte zurück. Dabei versuchte er wahrscheinlich auch noch seine Röte unter Kontrolle zu halten, was meiner Meinung nach ruhig hätte so belassen werden können, denn so sah er irgendwie süß aus... Sekunde! Das hatte ich jetzt nicht wirklich gedacht, oder?! Zumindest nicht so laut, dass er das auch gehört hatte, denn seine saure Miene kehrte wieder an seinen alten Platz zurück und machte wieder aus Kai den unbarmherzigen Captain, wie ich ihn kannte. Eigentlich schade... "Komm Devi! Es wird Zeit für dich und deine erste Waschung.", meinte seine Mutter freudestrahlend und nahm ihren Sohn bei der Hand. Kais Kopf schwenkte zu mir rüber, stets dieser finstere Blick in diesen blutroten Augen, vermischt mit einer stillen Frage. "Die Waschung muss jeder Engel machen, damit er rein ist und später auch fliegen kann." "Hn." Wieder hatte er nichts Besseres zu sagen. Aber so war er nun mal... Irgendwann hatten wir genug von dem ganzen Trubel und machten uns wieder auf den Weg zu mir nach Hause. Die Nacht hatte schon den Himmel mit seinen Sternen bedeckt, die uns den Weg leuchteten und bei unserer nachdenklichen Nachtwanderung begleiteten. Dort angekommen meinte ich zu ihm, er könne in dem Bett meiner Eltern schlafen, woraufhin ich gleich seine Augenbraue heben sah. "Naja, ein Gästezimmer haben wir nicht und auf dem Sofa will ich dich nicht schlafen lassen. Also übernachtest du im Bett meiner Eltern." "Aha. Und was ist mit deinen Eltern?" Früher oder später musste es ja so kommen. "Ich habe keine Eltern.", sagte ich mit einem Lächeln auf den Lippen und verschwand ins Badezimmer, um mich umzuziehen. Das letzte, was ich sah, bevor ich die Tür schloss, war eine Mischung aus Verwirrung und Entsetzen, die sich in seinen Augen widerspiegelte. *~Normal POV~* Kai stand immer noch vor dem Bad und starrte auf die verschlossene Tür. War das wahr? Hatte Rei wirklich keine Eltern? "Ich bin wieder zu Hause!" Aber wieso hatte er dann... es war für den Russen vollkommen unverständlich. Doch er konnte sich jetzt nicht die ganze Zeit seinen Kopf darüber zerbrechen, denn Rei würde bald wieder rauskommen und er wollte bis dahin umgezogen sein. Obwohl... Sachen hatte er sowieso nicht mit, also musste er wohl oder übel in seinen Boxershorts schlafen. Im Bett von Rei's Eltern. Es schüttelte ihn regelrecht. "Kai!", kam es aus dem Bad. Jener horchte auf, "Du kannst ruhig ein paar Klamotten aus meinem Schrank in meinem Zimmer nehmen. Ich hab nichts dagegen." So stapfte Kai durch den wattierten Raum in das besagte Zimmer, in das Rei sich sofort begeben hatte, als der Dämon zum ersten Mal sein Haus betrat. Ruhigen Schrittes trat er ein und sah sich darin etwas um. Es war dunkel trotz des offenen Fensters, aber nichtsdestoweniger noch hell genug, um etwas zu erkennen, auch wenn es nur schemenhaft war. Zu sehen waren ein weißer Schreibtisch, welcher über und über mit Unterlagen und Papierkram belegt war. Anscheinend hatte Rei viel im Himmel zu tun, so hoch wie der Berg aus Aufträgen und Akten war. Zu oberst lag eine offene Mappe, die wahrscheinlich die aktuelle Mission von Rei beschrieb und jederzeit in greifbarer Nähe sich befand. Eigentlich wäre es ein Leichtes gewesen, kurz einen Blick hinein zu werfen, doch das war nicht Kais Art gewesen. Er wollte es aus Rei's Mund hören, was seine Aufgabe war, und nicht durch irgendwelche Tricks. Also ließ er seinen Blick weiter im Zimmer umherschweifen. In der Mitte des Zimmers stand das Bett des Engels, schlichter Holzrahmen und weißer Bettbezug. Kai hätte bei Rei vermutet, dass er noch mit Kuscheltieren schlief, rief sich aber dann wieder ins Gedächtnis, dass wir hier nicht von Max redeten. So sah er sich weiter um, obwohl es sonst nicht mehr viel zu sehen gab. Keine Fotos seiner Eltern oder sonst jemanden, nur ein Gemälde, welches an der Wand hing und in einem solchen Rot leuchtete, dass man das höchstens mit verbundenen Augen in diesem sonst kahlem weißen Zimmer nicht entdeckt hätte. Auf dem Bild waren nur verschiedene Rottöne und wenige Blautöne zu erkennen und er dachte sich, wie so was Einfallsloses nur hier hängen konnte, bis ihm auffiel, dass es sich hierbei um einen Sonnenuntergang hielt. Seine Wolken schillerten in den intensivsten Farben und wurden so naturgetreu auf die Leinwand gebracht, dass man fast in dieses Bild eingetaucht wäre. 'Seit wann bin ich so kunstinteressiert?', fragte sich der Russe verstimmt und wandte sich ab, um sich endlich aus dem Wäscheschrank ein paar Schlafsachen rauszusuchen. Knarrend ging die Tür dazu auf und zum Vorschein kamen fast nur weiße und schwarze Kleidungsstücke. Dabei trug der Chinese doch normalerweise solch farbenfrohe Klamotten. Aber das tat jetzt nichts zu Sache. Ohne viel nachzudenken holte Kai ein schwarzes Shirt und eine weiße Hose heraus und zog sie sich an, denn sogleich kam Rei in einem weißen kurzärmeligen Hemd und schwarzen Boxershorts hinein und wollte schon nachfragen, ob sein Teamkamerad sich zurechtfand. Doch jener warf ihm nur einen missbilligen Blick zu und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer, was in dieser kleinen Wolkenwohnung nicht schwer war zu finden. So zog Rei sich in sein Zimmer zurück und legte sich zu Bett. Auch Kai lag nun auch im Ehebett von Rei's Eltern und starrte die Wolkendecke an. Es fühlte sich schon seltsam an, im Bett von jemandes Eltern zu schlafen, die derjenige nicht mal mehr hatte. Und Rei wollte ihm auch noch weismachen, dass das für ihn kein Problem darstellte, indem er diese Tatsache mit einem Lächeln überspielte. "Wieso versuchst du uns immer etwas vorzumachen?", flüsterte Kai extrem leise, da es in diesem Haus nur zwei Türen gab: die Haustür und die für's Badezimmer. Ansonsten war nicht viel mit Privatsphäre. Plötzlich hörte Kai ein Knacksen und daraufhin ein Krachen im Nebenzimmer, gefolgt von einem Aufschrei unseres Chinesen. Er stützte sich auf seine Ellbogen, wollte schon aus dem Bett springen, hätte der andere ihn nicht davon abgehalten, indem er rief, dass alles in Ordnung war. Dann vernahm er ein Schlurfen über dem Boden und sah, wie Rei mit einer Decke und einem Kissen unter seinem Arm an seinem Schlafzimmer vorbeizog. "Was tust du da?", fragte Kai in rauem Tonfall, für seine Verhältnisse noch zu freundlich, und ließ den Engel seinen Kopf zu ihm drehen. "Ich packe mich aufs Sofa, weil mein morsches Bett zusammengekracht ist?", meinte Rei patzig zurück und wollte wieder losmarschieren, hätte ihn Kai nicht mit der nächsten Aussage davon abgehalten: "Wäre es nicht einfacher, hier zu schlafen?" Rei konnte seine Röte nicht verbergen. Und wieso auch sein Herz auf einmal so heftig schlug, wusste er auch nicht, aber bevor Kai sein Angebot zurückzog und er auf dem nicht gerade für's Schlafen geeignete Sofa übernachten musste, nahm er doch lieber diese Gelegenheit wahr. Unsicher tapste er durch das Schlafzimmer seiner Eltern, während Kai noch ein Stückchen zum Rand rückte. Ihm ging es wohl nicht sowie Rei, der sich schnell hingelegt hatte und die Decke über den Kopf warf. "Seit wann so nervös, Kon?" Hatte der Chinese etwa ein schelmisches Lächeln vernommen? Na warte! "Und wieso bist du soweit an den Rand gerutscht, dass du eigentlich auch gleich auf dem Boden schlafen könntest?", zog Rei seinen Kopf hervor und griente seinen Gegenüber frech an. Dieser hatte nichts zu sagen, bekam selber etwas Farbe auf den Wangen und starrte Rei mit tellergroßen Augen an. Der Engel konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, versteckte seine Nase unter die Decke. "So sehe ich dich wirklich selten." Sofort verwandelte sich dieses Erstaunen in diese typische 'Lass-mich-in-Ruhe' Miene wieder und er hätte beinah Rei die kalte Schulter gezeigt, hätte jener nicht die Stimmung gewechselt und mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht sich bei ihm bedankt. Dabei sah er ihn nicht an. Wieder war mal der Moment gekommen, wo Stille zwischen den beiden herrschte. Keiner von ihnen konnte einen Anfang machen, weswegen sie sich weiterhin anschwiegen. Rei's Blick ging ins Leere. Er dachte an früher nach, als er kleiner war. Er hatte immer in diesem Bett geschlafen und den Geruch darin aufgesogen, welcher noch heute sich in der Wäsche befand und seinen Sinnen einen Streich spielte. Denn er hatte immer das Gefühl, die Nähe seiner ungekannten Eltern zu spüren, wenn er sich in ihr Bett gelegt hatte. Doch das änderte sich im Laufe der Zeit, denn irgendwann konnte er das nicht mehr ertragen und fing an, in seinem eigenen Zimmer die Nächte zu verbringen. Eigentlich wollte er nicht neben Kai im Bett seiner Eltern schlafen, weil es ihn wieder an sie erinnerte, die ihm nur auf Bildern und von Erzählungen ein Begriff waren. 'Warum...' "Warum was, Kon?" Wieder mischte sich Kai einfach in Rei's Privatleben ein, aber er versuchte, so nett wie möglich zu klingen und sich nicht ihm aufzudrängen. Rei: Kai...? Kai: Hn? Rei: Ich habe einen Vornamen. Also mach davon auch Gebrauch. Kai: Rei? Der Angesprochene fuhr zusammen. Rei: Was. Kai: Wieso hast du nie von deinen Eltern gesprochen? Rei sah zu ihm auf; Trauer spielte sich in seinen Augen ab. Dann sah er weg und versteckte sein Gesicht zur Hälfte unter der Decke. "Seit wann interessiert dich so was?", nuschelte er in den Stoff, bekam natürlich keine Antwort von seinem Captain. "Tja, weißt du, meine Eltern sind schon vor meiner Geburt gestorben, daher habe ich sie nie kennen gelernt." Bei diesem kam er wieder hervor und lächelte seinen Bettnachbarn an. "Aber ich habe mich damit abgefunden und sah deswegen keinen Grund darin, euch unnötig Sorgen zu machen." Sofort und unerwartet bekam der Chinese eine Kopfnuss von Kai, leicht aber trotzdem schmerzhaft. Sowohl Verblüffung als auch Ärger standen in Rei's Gesicht geschrieben. Rei: AU! Wofür war das?! Er rieb sich verdrießlich die betroffenen Stelle. Kai: Wieso belügst du dich immer selbst? Der Tiger stockte in seiner Bewegung und sah in diese durchdringenden karmesinroten Augen, die alles offen zu legen schienen, was er in seinem Inneren stets verbarrikadiert hatte. Dabei versuchten sie selbst, jegliche Informationen über das eigene Innenleben zu verbergen, was mit diesem gefühlskalten Gesichtsausdruck ein Leichtes war. "Ich..ich.." "Ich frage dich: Seit wann dürfen Engel lügen?" Jedes Wort aus Kais Mund versetzte Rei einen Schock, auch wenn er nur minimal war. Wieso konnte Kai das? Wieso konnte er in ihn hineinsehen? Oder war er wirklich so offensichtlich? "Warum... warum tust du das?" Seine Stimme war nun ein einziges Wimmern, denn er konnte seine Tränen kaum mehr zurückhalten. Eigentlich wollte er sie 'aufheben', wenn er alleine war, aber der Druck, den Kai bei ihm verursacht hatte, wurde zu groß. "Wieso fragst du mich all die Sachen, die sonst keiner mich gefragt hätte! Wieso bist es immer du, der mich aufs Neueste quält?" Seine Hände schlossen sich zu Fäusten und zitterten unaufhörlich. Rei wurde immer lauter mit jedem Satz, den er ausspie, wie auch sein Herzschlag, der in seinen Ohren pochte und sein Blut pulsieren ließ. Sein Ausbruch ließ seinen ganzen Körper beben und er hielt sich die Ohren zu. Er wollte, dass all das aufhören sollte. Schon trat die erste Träne zum Vorschein, die vorsichtig vom anderen aufgefangen und weggewischt wurde. Wieder musste der Dunkelhaarige aufzucken, riss die Augen erschrocken auf, die er fest zusammengekniffen hatte, und sogleich wurde sein Kinn angehoben. Ein Augenkontakt mit Kai war die Folge. "Nicht ich füge dir diese Schmerzen zu, ... sondern du selbst." Die nächste Träne wurde getrocknet. Kai selber konnte es kaum fassen, was er gerade da tat, denn er gehörte nicht gerade zu den sensibelsten Personen, die als Trostspender dienten. Aber Rei in dieser Verfassung zu sehen, wie er sich immer was vorgaukelte, hatte ihm gereicht. Er konnte es nicht länger mit ansehen, wie der Engel weiterhin unter seinen eigenen Alpträumen litt und anscheinend nie gelernt hatte, sich zu offenbaren. Und wie man nicht schwer erkennen konnte, war wohl Kai der Einzige gewesen, dem Rei nichts vormachen konnte. So war Kai auch der Einzige gewesen, der die Tatsachen darlegen musste. "Immer wieder versuchst du den anderen jemanden vorzuspielen, der du in Wirklichkeit nicht bist. Du glaubst, dich so schützen zu können und dein Leiden nicht anmerken zu lassen. Aber aus irgendeinem Grund bin immer nur ich es, der das durchschaut hat." Mittlerweile hörte man Rei seine Nase mehrere Male hochziehen. Er weinte leise. Wie auch damals im Hotelzimmer traf ihn die Erkenntnis hart, nur mit der Ausnahme, dass er seine Tränen diesmal nicht zurückhielt. Diesmal war er einfach nicht in der Lage, sich zu verstecken. In Kais Gegenwart hatte er auch das Gefühl, dass es ihm nicht peinlich zu sein brauchte und dass es ihm auch erlaubt war, nachzugeben. Und als ob sein stiller Wunsch gehört wurde, nahm ihn Kai langsam in den Arm und drückte ihn an sich, sein Gesicht an seine Schulter platziert. War das wirklich oder träumte Rei gerade? Von allen Menschen hatte er am wenigsten das von Kai erwartet. Doch das konnte ihm in diesem Moment egal sein, denn es fühlte sich einfach zu gut an. ~~Zurück in Tysons Haus~~ Automatisch zogen die beiden voneinander weg und starrten gebannt auf die papierne Zimmertür, die sogleich aufging: "Tag, mein Sohn! Schön dich wieder zu Hause zu sehen!" Zum ersten Mal sah Max Tysons Vater und er war sichtlich von ihm beeindruckt. Ein großer (in seinen Augen riesiger ) stattlicher Mann, von dem Tyson eindeutig die Augen und die Gesichtszüge hatte wie auch dieses breite Lächeln und diese herzliche Ausstrahlung. Doch etwas Entscheidendes fiel ihm sofort auf: Wo war Tysons Mutter überhaupt? "Oh! Hallo! Ich wusste gar nicht, dass Tyson jemanden mitbringen wollte." Ohne weitere Umschweife trat der stämmige Mann auf den mittlerweile klein geschrumpften Jungen zu und schüttelte ihm kräftig die Hand. Max dachte schon, ihm würde der Arm abfallen, hätte Tysons Papa nicht wieder losgelassen. "Vater.", Tyson trat näher, seine Stimme mit Ernst belegt, "Das hier ist Max." Er machte eine kurze Pause, dachte aber nicht lange nach, was er eigentlich sagen wollte. "Vater, Max ist mein fester Freund." Besagter Blondschopf kippte aus allen Latschen und hatte Augen so groß wie Fußbälle. Was hatte Tyson sich nur dabei gedacht?! ... Fortsetzung folgt A/N: HaHA! Ein Mini-Cliffie! X3 Wie wird jetzt Tysons Vater reagieren? Das wollt ihr wohl wissen? MUWUHAHAHA! Kennt ihr Chris aus Arjuna? So in etwa stell ich mir Devi vor! ^o^ Von der Statur bis zur Frisur, nur die Augen sind nicht so 'ausgeprägt' ^.~ Und er ist im Gegensatz zu Chris sehr lebhaft und nicht so gebrechlich, wie ihr schon bemerkt habt ^^; Ach ja, sein Aussehen ist das etwa eines 10jährigen, in dem Alter schlüpfen nämlich alle Engel in meiner Story ^o^ Um gleich ma darauf zu kommen, warum Kai in Szene vorm Zubettgehen sich nicht einfach seine Schlafsachen rangezaubert hat: Weil ich nen Grund brauchte, damit er sich Rei's Zimmer ansehen konnte XD Ganz schlicht und einfach. Das Lied, was bei Rei's Party gespielt wurde, nennt sich "Toss the feathers" von The Corrs ^o^ Zumindest das, was mir so durch den Kopf dabei ging X3 Kapitel 14: Nacht der Tränen ---------------------------- A/N: JUUUUUUUUUUBILÄÄÄÄÄÄÄUUUUUUUM!!!!!!!! XDDDDDDDDDD Ich kann's kaum fassen! Heute ist es ein Jahr her, dass ich meine Fanfic bei Animexx gepostet hab!! O___O Und in der Zeit 130 Kommis zu bekommen hätte ich mir nie im Leben erträumen lassen können (Heißt das so? <.<; ) ;______; Vielen Dank an alle meine Leser!!! kursiv = ^____^ Vierzehntes Kapitel -Nacht der Tränen- Max versteckte sich hinter Tysons Rücken, hatte Angst, dass dessen Vater jeden Moment vor Wut ausbrechen würde. Denn es waren null Reaktionen zu sehen, als sein Freund von ihrer Beziehung sprach. Die Schildkröte zitterte am ganzen Leib und vergrub sein Gesicht in den Stoff des Dämonen. Gleich würde es ein Unglück geben... Doch nichts dergleichen geschah, außer, dass der große Dämonenpapa anfing aus vollem Halse zu lachen und seinen Sohn in den Arm zu nehmen, ließ dabei Max zurückschrecken. "Es freut mich, dass du nun endlich auch deine Liebe des Lebens gefunden hast!" Zwei Fragezeichen standen im Zimmer. "Woher ich das weiß? Wenn Dämonen sich verlieben, bleibt das auf ewig." Zuerst wussten Tyson und Max nicht so recht, was sie davon halten sollten, die Verwirrung stand ihnen im Gesicht geschrieben, bis sie erkannten, was es eigentlich für sie bedeutete. Rasch wurden beide Jugendliche rot wie Feuerwehrautos und sahen sich fassungslos an. "Tja, man könnte schon sagen, ihr seid so gut wie verheiratet!", lachte der Vater gut gelaunt und klopfte seinen noch röter werdenden Sohn auf die Schulter. "So, wie ich meinen Lieblingssohn kenne, stirbt er bestimmt schon fast vor Hunger, nicht wahr?" Unsicher nickte der Blauhaarige, konnte kein Wort aus sich herausbringen, und sah seinem Vater hinterher, wie er aus dem Zimmer in Richtung Küche verschwand. Rei öffnete seine Augen und das erste, was er sah, war Kai, wie er auf ihm lag, mit dem Kopf an seinen geschmiegt, und schlief. Er lag nicht ein bisschen, nicht halb, nein, er lag GANZ auf dem Engel. 'WAS?!' Er konnte gerade mal so eine Nasenblutattacke verhindern, indem er seine freie linke Hand über sein Riechorgan wölbte. Sein Herz schlug ihn bis zur Kehle hoch. 'Schlimmer kann es jetzt nicht mehr werden, oder?' Doch da irrte sich Rei, denn sogleich spürte er, wie Kais rechte Hand seine Seite auf und ab fuhr und ihn sanft streichelte. 'Was zum...!' Der Chinese blieb starr liegen und fing an zu schwitzen. Ein kribbelndes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit und langsam, ganz langsam, kroch ihm die Röte ins Gesicht. Was tat Kai da?! Und WARUM tat er es?!?! Plötzlich musste Rei aufstöhnen, als der Russe seine Oberschenkel streifte,und hielt sich anstatt seiner Nase seinen Mund fest. "Gefällt es dir nicht?" Rei's Atem stockte und er sah, wie sein Teamchef auf einmal seinen Kopf hob, ihn direkt ansah und mit der linken Hand frecherweise seine Wange liebkoste. Er konnte nicht glauben, was er da gerade vernommen hatte. Und er konnte auch sein erglühtes Antlitz nicht mehr verstecken. Seine Lippen bewegten sich, doch kein Ton verließ jene. "Hm, keine Antwort ist auch 'ne Antwort...", meinte Kai nur mit einem seltsamen hinterhältigen Lächeln und fing plötzlich an, Rei am Hals zu küssen. "Wa..wa..was! N..nicht!" Schockiert und zugleich... er kannte dieses Gefühl einfach nicht... lag er für ein paar Sekunden wie betäubt da. Rei wehrte sich, obwohl seine Arme sich anfühlten, als hätte jemand ihm seiner Kräfte beraubt. Doch er schaffte es, Kai von sich zu drücken. "Wa..was ist nur los mit dir?!" Wieder sahen sie sich tief in die Augen; der Russe kam seinen Lippen verdächtig nahe, stoppte aber kurz davor. "Ich...", flüsterte Kai, während Rei diesen sanften Glanz entdeckte, der in diesen blutroten Orbitalen reflektiert wurde. Plötzlich kam etwas, womit beide wohl nicht gerechnet hätten... "Ha... ha..." "HATSCHI!", nieste der Dunkelhaarige leise, als die Sonne sich durchs offene Fenster des kleinen Wolkenhäuschens gebahnt hatte und ihn an der Nasenspitze kitzelte. Sogleich bekam er von Kai ein "Gesundheit" genuschelt und er bedankte sich. Moment mal... Kai? Der Chinese öffnete halb seine Augen und das erste, was er erblickte, sah aus wie ein männlicher Oberkörper. Er zuckte kurz zusammen, unterdrückte einen Aufschrei, wich etwas zurück und sah sich erstmal vorsichtig um. Stimmt ja, er war wieder zu Hause. Und der, der vor ihm lag und ihn immer noch wohl behütet im Arm hielt, war niemand anderes als sein Anführer gewesen. Er erinnerte sich wieder an den Tag zuvor, wie der Grauhaarige sich einfach an ihn rangehängt hatte, wie er Devi zum "kleinen Bruder" bekam und an das Fest. Selbst die Nacht enthielt sein Gedächtnis ihm nicht vor. Endlich hatte er jemanden veröffentlicht, dass er... eine Waise war. Aber das es ausgerechnet Kai war... Der Besagte murmelte was Unverständliches und zog Rei in eine noch engere Umarmung, kraulte ihn kurz im Nacken. 'Hallo?! Weiß Kai eigentlich, was er da gerade tut?!?', schrie der Himmelsbewohner innerlich auf und versteckte sein Gesicht hinter seinen Händen. Nicht nur sein Traum spielte ihm einen Streich, anscheinend auch sein Schicksal! "Rei?" Max: Ty? Ty: Ja? Max: War das wirklich dein Vater? Ty: Das überlege ich auch gerade. Ich denke schon... Max: Cool. Ty: Find ich auch. Der Blauhaarige rückte seinem blonden Freund näher, um ihn wieder zu einem Kuss zu verführen, hätte dieser ihn nicht abrupterweise ins Leere gehen gelassen, weil ihm eine Frage noch auf der Zunge brannte. "Sag mal, Tyson... wo ist eigentlich deine Mutter?" Der Drache sah ihn mir purem Entsetzen an, hatte sich dabei im Zaum gehalten. Er mied jeglichen Augenkontakt seines Geliebten und murmelte leise vor sich hin: "Ich..ich habe keine Mutter mehr..." Geschockt von dieser Nachricht hielt die Schildkröte sich die Hand vorm Mund und starrte seinen Gegenüber an. Dieser schaffte es nicht, sich wieder ihm zuzuwenden. Sein Blick war leer, sein Gesicht ausdruckslos. Der Verlust seiner Mutter hatte ihm anscheinend schwer zu schaffen gemacht. Sachte krabbelte Max zu ihm rüber, wollte sein Gesicht berühren, als der Vater wieder ins Zimmer reinplatzte: "Tyson was willst du... Oh! Sorry, ich wollte euch keineswegs stören." "Ach, hast du nicht Vater! Also, ich will ein riesiges Steak! Dazu Reis, Nudeln, Kartoffeln, Salat..." Der Blauhaarige zählte alles auf, was ihm gerade in den Sinn kam, also alles, während Max ihn mit offenen Mund angaffte. Sah er richtig oder hatte Tysons Stimmung immer solche Schwankungen?! Auf alle Fälle sah dieser Tyson aus wie immer. "Max! Komm, ich zeig dir den Rest des Hauses!" So wurde die Schildkröte in seinem Gedankengang unterbrochen. "Uhm, ja!" *~Kais POV~* Ich hatte schon lange nicht mehr so ruhig geschlafen geschweige denn so lange. Ein Duft hatte mich immer wieder eindösen lassen. 'Hey, nicht weggehen.' Wahrscheinlich hätte ich gegen meine Natur noch länger geschlafen, hätte ich nicht gespürt, wie Rei sich in meiner Umarmung immer mehr versteifte. 'Ich halte ihn immer noch im Arm? Egal.' Es war schon seltsam, dass ich überhaupt das alles gemacht hatte, um ihm Beistand zu leisten. Was machte ich hier eigentlich bloß?! Wenn es bei den anderen rauskam, dass ich weich geworden war, würden sie mir auf der Nase herumtanzen! Und somit mir auf die Nerven gehen. Ach, scheiß drauf! Solange sie nicht hier waren, konnte ich ja wohl machen, was ich wollte! Ich öffnete meine Augen einen kleinen Spalt breit, um zu sehen, weswegen er so still da lag, obwohl er doch schon wach war. Verschlafen sah ich, wie er sein Gesicht mit seinen Händen bedeckt hatte und ich dachte schon, Rei würde wieder weinen. Doch nichts kam und bestätigte meine böse Vorahnung. Zum Glück... Es ging nicht anders, es war Zeit, ihm die Augen zu öffnen. Aber dass es ausgerechnet ich war, hätte ich nicht gedacht. Für sowas war doch eigentlich Max zuständig. Zwar wusste ich immer noch nicht, was ihn wirklich so bedrückte, aber wenigstens hatte er mir einen Teil seines Leids offenbart. Aber was konnte noch schlimmer sein als der Tod, der ihm bevorstehen sollte? Oder dass es keine Eltern besaß. Ich fühlte mich verantwortlich für sein Wohl, weswegen ich ja auch damals seine Hand ergriffen hatte, als er gerade abhauen wollte. Immer rannte er weg, wenn es brenzlig wurde, immer suchte er eine neue Ausflucht. Und das fand ich zum Kotzen! Aus dem Grund ließ ich auch immer Tatsachen sprechen! Apropos Tatsachen, was hatte er jetzt schon wieder? Wieso lag er so verkrampft in meinen Armen? Als ich ihn dann daraufhin fragte, was denn los sei, schob er mich von sich, stieg eiligst aus dem Bett und rannte aus dem Zimmer ins Bad, ohne dass ich einmal sein Antlitz zu Gesicht bekam. *~Rei's POV~* Oh Gott! Was hatte er sich dabei nur gedacht?! Hatte Kai nicht bemerkt, was er da veranstaltet hatte?!? An der Badezimmertür angelehnt drehte ich meinen Kopf zum Spiegel über dem Waschbecken und erblickte mich, hochrot im Gesicht und mit Schweißtropfen bedeckt. Gedankenverloren strich ich mit meiner Hand über die Stelle am Nacken, wo er mich berührt hatte. Eine Gänsehaut war die Folge, die sich über meinem ganzen Körper ausbreitete. Was war das nur für ein Gefühl, das mich übermannte...? Ich schlang meine Arme um meinen Körper, um diese Emotionen zu bewältigen, welche drohten in mir auszubersten. Meine Knie wurden weich und ich fühlte mich schwach. Wieso konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen? "Rei?", kam Kais Stimme von draußen. Hörte ich eine Spur von Sorge? "I..ich... ich.." Aus mir kamen nur unverständliche Worte, meine Zunge war wie gelähmt. Mir wurde heiß, so heiß, dass ich schon befürchtete, innerlich zu verbrennen. Plötzlich sah ich meine Umgebung nur noch ganz verschwommen und ich kam ins Schwanken. Vorsichtig tastete ich mich vor und wollte mich am Badewannenrand aufstützen, doch ich kam nicht weit. Ich hörte nur noch, wie die Tür aufgebrochen wurde, bevor mein Bewusstsein mich ganz verließ. *~Max' POV~* Puh! War ich satt! Tysons Vater war wirklich ein guter Koch. "Na, hat's geschmeckt?" Ich nickte zufrieden und rieb meinen kleinen Bauch, während ich zu Tyson rüberschielte. Da fiel es mir wieder auf, dieser inhaltslose Blick in seinen Augen, welcher sofort verschwand, als sein Vater sich zu ihm umdrehte. "So, Junge, ich muss jetzt noch zur Arbeit. Macht es euch solange gemütlich." "Geht klar, Paps!" Und schon verschwand der stets gut gelaunte Vater und ließ uns beide allein. Tyson stand auf und ging zum Kühlschrank, um sich Saft einzuschenken. "Und, was wollen wir jetzt machen, Maxie?" Ich sah ihn durchdringend an und rührte mich nicht vom Fleck. "Was ist?" Ich beäugte ihn skeptisch. "Wie kannst du nur so gelassen sein, obwohl deine Mutter gestorben ist?! Zuerst guckst du richtig niedergeschlagen und in der nächsten Minute bist du wieder der Alte. Erklär mir das mal!" Tyson sah mich verblüfft an. Ich wusste, dass ich mich selten aufregte, aber ich konnte ihn doch nicht so einfach damit davon kommen lassen. "Wieso tust du das...?", flüsterte ich und ich spürte, wie sich meine Mundwinkel nach unten zogen. Er stellte sein Glas, was er die ganze Zeit über in der Hand hielt, auf den Esstisch ab und wandte seinen Kopf zu mir. Was in dem Moment in seinem Gesicht lag, konnte ich nicht deuten, noch konnte ich erkennen, was in ihm gerade vorging. Er schritt auf mich zu und als er dann vor mir stand, nahm er mein Gesicht in beide Hände und sah mir tief in die Augen. "Ich muss das machen, weil ich meinem Vater nicht zur Last fallen will.", flüsterte er ungewohnt sanft, "Denn er leidet auch so schon wegen Mutters Tod..." Seine Augen glänzten. Waren es vielleicht Tränen... "Na komm! Trübsal blasen hilft mir jetzt auch nicht weiter! Soll ich dir mal die Gegend zeigen?" Und schon wieder hatte er mich mit seinem wechselhaften Auftreten geplättet! Doch als er mir sanft mit dem Daumen über die Wange strich, wachte ich aus meiner kurzen Trance auf und nickte. "Gut! Hmm, wie wär's, wenn wir zu den heißen Quellen gehen? Um die Zeit geht schon keiner mehr hin." "Cool!" Ich hatte mich wieder gefangen und spielte sein Spielchen mit. Denn ich wusste genau, dass das alles nur Schose war, damit er niemanden Sorge bereitete. Ach Tyson... *~Normal POV~* Durch das Pfeifen eines Teekessels wachte Rei mit leichten Kopfschmerzen auf und fasste sich an die Stirn, wo er ein kleines feuchtes Handtuch vorfand. "Huh?" Er stützte sich auf seine Ellbogen, mit dem Tuch in der Hand, und fragte sich, was passiert war. "Du bist im Bad umgekippt.", wurde seine Frage aus der Küche beantwortet und Rei wollte schon aufstehen und Kai nachgehen, hätte dieser nicht mit einem strengen Befehlston "Liegen bleiben!" ihn mental an sein Bett gefesselt. Daraufhin kam er gleich mit einem Tablett ins Zimmer und stellte es auf den Nachttisch ab. "Danke.", kam es leise vom Engel, doch Kai achtete nicht darauf und schenkte den brühheißen Tee in die Tasse ein. "Wie...?", wollte Rei fragen, doch ihm wurde sogleich das Wort abgeschnitten: "Nachdem ich dich aufs Sofa gelegt hatte, hab ich mich einfach in der Küche umgesehen. Hälst du mich für so blöd?" Vehement schüttelte Rei seinen Kopf und nahm die ihm gereichte Tasse entgegen. "Was ist passiert?" Rei zuckte zusammen, sagte aber nichts und nippte an seinem Tee. Wiedermal stieg ihm die Röte ins Gesicht, woraufhin Kai ihm die Stirn befühlte. Der Engel schreckte zurück, war auf die Kühle dieser Hand nicht gefasst. Kais Bedenken über Rei's Verhalten wurde wieder geweckt. "Hab ich irgendwas gemacht oder wieso führst du dich so seltsam auf?" Doch der Chinese sagte wieder nichts und versteckte sein Gesicht halb hinter seiner Tasse. Rei war es so peinlich, er konnte einfach nicht mit Kai darüber reden. Weder über das, was ihm im Traum widerfahren war noch das danach. Stille legte sich in den Raum. Max war fasziniert von den verschiedenen Orten, die Tyson ihm zeigte, bevor sie sich auf den Weg zu den heißen Quellen machten. Max: Woah! Ich hätte nicht gedacht, dasss es hier in der Hölle auch so Sachen gibt wie auf der Erde! Ty: Tja, die Bewohner mögen das Leben dort, deswegen haben sie hier vieles danach eingerichtet. Max: Wie Einkaufsstraßen? Das klang für den Blonden doch recht merkwürdig. Ty: Ach, die sind nur für die weiblichen Dämoninnen interessant. Gehen gerne nach der Mode. Max: Ach, deswegen sieht ihre Kleidung denen von Erdenfrauen so ähnlich aus. Ty: Ist die im Himmel so anders? Max: Sogar weitaus anders! Irgendwann kommst du mal mit zu mir! Tyson nickte erfreut und begab sich mit Max zu den heißen Thermalquellen, wo sie ihre Kleider ablegten und nur in Handtüchern um die Hüften gewickelt sich in die warmen Fluten stürzten. ~~Etwas später~~ "Huuuh... Tyson, das ist wundervoll! Viel besser als im Hotelbad!" "Und dich stört der Schwefelgeruch wirklich nicht?" "Kein Stück! Es befreit sogar meine Nebenhöhlen." Tyson musste auflachen; Max war einfach zu süß! Und noch süßer war er, wenn er lachte... Max: Duuu, Ty~~~? Ty: Hm? Dann beugte sich ein gewisser Engel vor und küsste einen gewissen Halbdämonen ganz herzlich. Max war glücklich darüber, dass es Tyson wieder etwas besser ging, auch wenn er das Gefühl nicht loswurde, dass sein Freund immer noch sich damit plagte... "Max?" "Äh, ja?" Der Blondschopf sah irritiert zu seinem Geliebten auf. "Was ist denn, Schatz?" "Nun...", Der Blauhaarige schielte kurz zur Seite, "Für meinen Geschmack war das zu kurz!", grinste frech und zog den erstaunten Jungen zu einem weiteren Kuss, der aber weitaus inniger war als der zuvor. Hungrig versank er seine Zunge in den Mund des anderen und forderte nach mehr, beide nassen Körper eng aneinander geschmiegt. Max wusste nicht mehr, wo unten und oben war, alles drehte sich und der Dampf der heißen Quellen nahm ihm die Sicht. Tyson an sich zu spüren, seine Hände über seinem Körper, über seinem Rücken streicheln zu fühlen, das war alles, was er niemals mehr missen wollte. Als der Drache ihn noch fester an sich drückte, nahm der Blonde noch was anderes wahr, eine Etage tiefer und noch mit dem Handtuch verhüllt, und konnte es nicht vermeiden, kurz einen gedämpften Laut von sich zu geben und stark zu erröten. Inbrünstig hatte Tysons Verlangen zugenommen und er wollte es hier und jetzt tun. Wie ferngesteuert wanderte seine Hand vorsichtig an der Hüfte runter und wollte das Handtuch öffnen, als plötzlich... KNURR ein recht bekanntes Geräusch sich meldete. Sofort hörten beide mit ihrer herangewachsenen Leidenschaft auf und sahen sich völlig außer Atem und tief errötet an. KNURR Da war es wieder und es kam eindeutig von "Max?" Der Kleinere lächelte schief. "Ääähm..." Auf einmal mussten beide lauthals lachen, küssten sich vergnügt und standen Kopf an Kopf in den Armen des anderen. "Später." "Ja, später..." So stiegen sie aus dem Bad, zogen sich um, wobei jeder dem anderen seinen Rücken zuwandte, und machten sich auf den Weg zum nächsten Essenstrip. "Was hälst du von Sushi? Ich kenn da jemanden, der ziemlich gutes zubereiten kann!" "Hm, ich weiß nicht. Weißt du Ty... ich hab noch nie Sushi gegessen." "Was?! Du scherzt, oder?! Dein ganzes Leben lang konntest du niemals in diesen Genuss kommen!" Wie von der Tarantel gebissen schnappte sich der Blauhaarige Max' Hand und schleifte ihn zu seinem Lieblingsrestaurant. Rei lag immer noch auf dem Sofa, während Kai in der Küche herumhantierte, dabei war, das Mittagessen zuzubereiten. Beide hatten keine Zeit gehabt zu frühstücken, da Rei ja zuvor bewusstlos geworden war und Kai sich um ihn kümmern musste. Und jetzt wechselten sie auch kein Wort miteinander, da der Chinese selbst so verschwiegen war. Unruhig knibbelte er die Decke und hatte stets ein schlechtes Gewissen, weil er Kai nicht erzählen konnte, was ihn 'bedrückte'. Auf einmal klopfte es an der Tür und Rei wollte schon aufmachen, als Kai in dem Moment aus der Küche kam, oder eher rannte, "Liegen bleiben!" wieder rief, dabei stolperte und wie durch ein Wunder direkt auf Rei landete. "WOW!", kam es zum Ausruf beider, die sich verblüfft anguckten und regelrecht sprachlos waren. Da ging auch schon die Tür auf und herein trat... Nach kurzer Zeit waren die zwei hungrigen Jungs an der Sushi-Bar angelangt und Tyson, völlig ausgemergelt (wer's glaubt), grüßte den Jungen hinter dem Aquarium. "Hallo Tala!" Sagte ich Aquarium? Stimmt auch, denn es war wie schon gesagt eine Bar, die von einem Aquarium mit vielen Fischen umrundet wurde und nochmals mit kleinen Schiffen davor umfahren wurde, die mit allen möglichen Leckereien belegt worden waren, nach denen Tyson sich die Finger lecken musste. Und dahinter stand ein recht großer Junge mit feuerrotem Haar und strahlend blauen Augen, die schon Max' Konkurrenz hätten machen können. Jener Blondschopf versteckte sich hinter des Drachens Rücken und sah etwas ängstlich zu dem Jungen hinter dem Aquarium rüber, wie er mit ernstem Gesicht sein Sushimesser schwang und zwei Rollen gleichzeitig in zwölf kleine Happen schnitt, als würde das Kochwerkzeug durch Butter gehen. Das beeindruckte die Schildkröte so sehr, dass er ohne jegliche Furcht mehr hervortrat und sich dem Jungen näherte, um sein Werk weiter zu studieren. "Hallo Tyson.", kam es gleichgültig von ihm ohne einmal aufzusehen, "Wer ist dein Freund?" "Tja, das ist er im wahrsten Sinne des Wortes!" Das gab dem Rotschopf doch wieder Grund genug, seinen Blick von seiner Arbeit abzuwenden und sich seinen Gästen zu widmen. "Echt? Woher hast du den denn aufgegabelt?" Es klang ziemlich sarkastisch, nahezu verächtlich aus dem Mund des Dämonen, was Max gleich die Nase rümpfen ließ und ihm keines Blickes mehr würdigte. "Ich habe ihn auf der Erde kennen gelernt, Tala, und es wäre nett, wenn du ihn auch so behandeln würdest wie einen Gast, klar?" Tyson hatte sofort gesehen, dass sein Freund auf Tala nicht gut zu sprechen war, aber er musste aus dem Ganzen das Beste machen. Seine warmen Hände umfassten die Hüften Maxies und hoben ihn mit Leichtigkeit auf den vor ihm stehenden Barhocker, ohne auf die Proteste des anderen zu achten. "So! Du wirst jetzt mit mir hier schön Sushi essen, okay? Sieh das als unser erstes Date!" Das verschlug dem Engel natürlich die Sprache und er sah beschämt gen Boden, während die leer gewordenen Boote an ihm vorbeizogen und um die Ecke verschwanden. ...und herein trat ein gut gelaunter Jun mit einer Nachricht in der Hand und einem Lächeln im Gesicht, das zeigte, dass sein bisheriger Tag ziemlich schön gewesen sein musste. Doch das änderte sich schlagartig, als er den Dämon auf seinem Meister liegen sah und jener erschrocken und verängstigt dreinschaute (Das zweite war Einbildung...). Wie ein wütender Sturm wirbelte der Diener durch die offene Tür zum Bett, packte Kai am Kragen, wobei er ihn fast erwürgte, und hätte ihn fast in die nächste Ecke geworfen, wenn Rei ihn nicht mit einer ungewohnt mahnenden Stimme ihn zur Raison brachte: "DU LÄSST JETZT KAI GEFÄLLIGST LOS, JUN! ODER ES WIRD DIR NOCH LEID TUN!!!" Noch nie hatte sein Meister ihn angeschrieen, noch nie hatte er seine Stimme in der Lautstärke erhoben. Und das war ein Schock für den älteren Engel, weswegen er ohne ein weiteres Wort Kai wieder aufs Sofa fallen ließ, mit einem POF! sich in eine weiße Maus verwandelte und unverzüglich in die Küche huschte. Kai, der röchelnd und hustend seine Hand zum Hals führte, sah zu Rei auf, wie er langsam von der Couch aufstand und hinter Jun herging. "Ich komme gleich wieder.", war das einzige, was der Russe hören konnte, dann verschwand der Rei aus dem Zimmer. ~~In der Küche~~ "Jun, komm raus.", rief Rei nach ihm, doch der Ältere machte nicht auf sich aufmerksam. "Bitte, Jun..." Ein leichtes Flehen lag in der Stimme des Chinesen. Er wollte ihn nicht so barsch anschreien, aber als er gesehen hatte, was er mit Kai hätte fast tun wollen... da war ihm einfach eine Sicherung durchgebrannt. Auf einmal vernahm Rei ein Fiepen aus einer Ecke und sah, wie Jun aus einem offenen Schrank hervorkroch, auf den Stuhl sprang und von dort aus auf den Tisch hüpfte. Rei konnte ihm ansehen, dass sein sich ihm versprochener Diener den Glanz von Reue in seinen Augen trug und sich wahrscheinlich sogar selbst für seine Missetat bestraft hätte, hätte Rei sich nicht nach vorn gebeugt, um den Augenkontakt zu vertiefen. "Jun... ich weiß, dass du es nur gut meinst mit mir, aber denkst du nicht, dass ich irgendwann auch mal alleine klar kommen muss?" Die kleine Maus quietschte leise bestätigend und traurig, bevor sie sich wieder in den großen stattlichen und doch schwachen Mann zurückverwandelte. Er setzte sich auf den Stuhl, konnte aber seinem Meister nicht in die Augen sehen. "Seit ich denken kann, warst du an meiner Seite, hast mich in jeder Lage unterstützt. Aber nun ist die Zeit gekommen, dass ich auf eigenen Beinen stehen muss." Langsam ging Rei um den Tisch herum und auf den anderen Engel zu. Er breitete seine Arme aus und schloss den weitaus größeren Mann in eine sanfte Umarmung. "Ich bin nicht mehr allein, Jun. Ich habe Freunde, auf die ich bauen kann. Ich habe das nötige Selbstvertrauen, um meine Mission zu erfüllen." "Aber Meis...!" Jun wurde mit einer Kopfnuss unterbrochen. "Du weißt, dass ich das nicht mag, Jun, und trotzdem kannst du es nicht lassen!" Rei musste kichern, als sein langer Freund und Gehilfe vor Verlegenheit verstummte. "Das mit Kai ist ein Missverständnis, Jun. Er ist nur gestolpert und zufälligerweise auf mich gefallen, nichts weiter. Kai ist kein schlechter Mensch..." Dabei wurde er jetzt selber ein wenig rot und versteckte sein Gesicht halb in Juns schneeweißes Haar. "Als ich noch klein war, Jun, warst du der einzige, bei dem ich mich ausweinen konnte, wenn ich traurig war. Ich wollte nicht, dass weder Lee noch die anderen was davon mitbekamen. Aber du, du warst es, der mir immer meine Tränen weggewischt und meine Wangen getrocknet hat, mich getröstet und in den Arm genommen hat. Und das hat aus dir immer meinen Freund gemacht, nicht meinen Diener. Und deswegen wünsche ich mir jetzt nur eins, Jun..." Der Angesprochene hob seinen Kopf und sah in die sanften goldenen Augen Rei's. "Ich möchte, dass du von nun an dein eigenes Leben führst und glücklich wirst!" "Aber Rei-san! Seid ihr denn...?" Rei nickte nur zaghaft und hinderte Jun weiter am Sprechen, indem er einen Finger auf seine Lippen legte. "Das bin ich.", flüsterte er. Noch nie hatte der ältere Engel solche Zufriedenheit von seinem Schützling ausstrahlen gesehen und er musste zugeben, dass Rei auch viel entspannter aussah. Lag es vielleicht an...? "Jun?" "Ja, Rei-san?" "Was ist eigentlich mit dem Brief, den du vorhin in der Hand hattest?" "Oh! Das hätte ich ja beinah vergessen! Vergebt mir! Er ist von Ihrem Freund Max-san." Er überreichte ihm das Schreiben, stand von seinem Platz auf und wollte wieder gehen, hätte Rei ihn nicht noch einmal am Ärmel festgehalten und seine Arme um den Unterleib des anderen geschlungen. Er vergrub sein Gesicht in Juns Bauch und wollte so ihm seine Dankbarkeit ausdrücken. Und Jun nahm diese freundliche Geste an, indem er über den Kopf des Chinesen streichelte. "Es wird Zeit, Rei-san. Ich muss meinen letzten Auftrag erfüllen..." Rei hob seinen Kopf und sah Jun direkt in sein Antlitz. "...Euch zu verlassen." Und so schob der große Engel Rei mit sanfter Gewalt von sich weg, ging aus der Küche vorbei am Schlafzimmer, verbeugte sich noch einmal vor Kai, der immer noch auf dem Sofa saß, um ihm seine tiefste Entschuldigung darzubieten, und ging von dannen. Kai verstand gar nichts mehr. Er wusste nicht, was die beiden beredet hatten, aber es sah so aus, als wäre das ein Abschied für immer gewesen. "Geht es wieder?", hörte er eine sanfte Stimme vom Türrahmen ohne Tür und er wandte seinen Blick zu Rei, dessen Lächeln so traurig aussah, als würde er gleich wieder anfangen... Und da fiel sie schon, die erste Träne... Nach einer Weile hatte Max die verschiedensten Sorten von Sushi kennen gelernt, aber noch nicht gegessen. Wie auf Präsentiertellern schwammen die kleinen Appetithappen an ihm vorbei und er konnte sich absolut nicht entscheiden, mit welcher er anfangen sollte, während Tyson schon mindestens zehn Teller schon verputzt hatte. Es kam ja nicht nur Sushi, sondern auch andere Köstlichkeiten wie gebackenes Gemüse oder frittierte Garnelen, die aber dann aus der im hinteren Bereich liegenden Küche ihren Ursprung hatten. Er hatte zuvor von einem witzigen Kerl namens Ian einen kleinen rechteckigen Teller bekommen, worauf Ingwer und eine grüne Paste sich befanden. Vorsichtig kostete er vom Ingwer und verzog erstmal sein Gesicht: "Bäh! Das schmeckt ja scheußlich!" "Tja, Ingwer ist nicht jedermanns Sache, Schatz! Aber es ist besser, wenn du nicht..." Zu spät... Schon probierte die Schildkröte von der grünen Paste und sah erstmal eher aus wie ein feuerspeiender Drache, der nach was zu trinken rang. Ohne weitere Umschweife gab ihm Ian die Kanne mit dem grünen kalten Tee, die in einem Zug geleert und fast fallen gelassen wurde, hätte der kleine Mann sie nicht rechtzeitig aufgefangen. Belustigt schaute Tala dem Treiben zu und konnte sich ein Grinsen in seinem sonst so seriösem Gesicht nicht verkneifen. "Ich hätte dich wahrscheinlich davor warnen sollen, dass es scharf ist, oder?" "Wäre vielleicht eine Idee gewesen.", antwortete Max hechelnd, dabei immer noch aus Tysons Tasse trank. "Komm schon, Maxie! Iss endlich was! Probier doch mal vom Thunfisch! Ich denke, das wird dich schon nicht umbringen!" Zögernd nahm der Blonde den Teller, auf den Tyson zeigte, vom Boot und stellte ihn vor sich ab. Er hoffte, dass ein solches Erlebnis wie vorhin ihm diesmal erspart bleiben würde, und er nahm vorsichtig mit den Stäbchen eine kleine Rolle und schob sie in den Mund. Langsam kaute er... und man konnte an seinem breiten Grinsen erkennen, dass es ihm anscheinend mundete. "LEEEEEECKEEEEER!!!!" Begeistert warf sich Max an Tysons Hals und hätte ihn fast vom Hocker gehauen, hätte der Drache sich nicht an der Theke festgehalten. "MAX! Komm wieder runter!", lachte er und schob behutsam seinen Freund wieder auf seinen Hocker. Sogleich nahm der Engel drei weitere Teller und verputzte sie innerhalb von 60 Sekunden. Tyson staunte nicht schlecht bei dem Anblick. Und er dachte, er wäre so gierig. Währenddessen schaute sich Max auch die Fische an, die von rechts nach links und zurück schwammen, ab und zu vom Grund fraßen oder mit anderen spielten. "Sieh mal, Ty! Dieser da sieht doch irgendwie Kai ähnlich, oder? X3 " Max zeigte auf einen Fisch mit hell- und dunkelblauen Streifen, der gerade dabei war, die Decke des Aquariums abzugrasen. "Stimmt! Und der da, der Schwarzweißgestreifte, könnte Rei sein!" Beide mussten laut loslachen, als sie sahen, wie Kai-Fisch auf Rei-Fisch zuschwamm und ihn in den Schwanz biss. Und das Spielchen mit dem Fische zuordnen ging so lange weiter, bis sie plötzlich einen Teller vorbei fahren sahen, der ihre ganze Aufmerksamkeit rief, ganz schwarz, bedeckt mit Fischeiern. Ty: Das schwarze Ungetüm aus der japanischen Küche. Max prustete in sein Getränk vor Lachen. Tala: Esst es oder nicht. Mir egal. Doch beide haben es lieber sein gelassen, denn es war noch etwas zu früh für Max, sich schon an sowas ranzuwagen. Stattdessen aßen sie, bis sie satt waren, und sich wieder auf den Nachhauseweg machen wollten. Ty: Schönen Tag noch, Tala! Tala: Dir nicht. Ty: Freundlich wie eh und je. So gingen sie wieder aus der Bar und Max war glücklicher denn je! Er hängte sich an Tysons Arm und redete und lachte, dass es ganz warm um Tysons Herz wurde. Zu Hause angekommen, merkten sie, wie die Müdigkeit sie überfiel, weswegen sie sich fürs Bett fertig machten und sich in ihre nebeneinanderliegende Futons legten. Max: Sag mal, Tyson, wann kommt denn dein Vater wieder? Ty: Meistens eher in der Früh. Seine Arbeit beansprucht ihn voll und ganz. Max: Was macht er denn? Ty: Er arbeitet bei der Nachtwache des Teufels! Meinte zu mir, dass zur Zeit irgendwelche Ereignisse vorgekommen sind, dass er jetzt etwas mehr zu tun hat und deswegen nicht immer zu Hause sein kann... Die Bedrücktheit in Tysons Stimme war nicht zu überhören. Darum rutschte Max näher an seinen Geliebten ran, lag in Augenhöhe zu ihm, und fuhr mit der einen Hand durch das dunkelblaue Haar des anderen, während er ihm tief in seine Augen sah. Tyson zuckte zusammen bei dieser Berührung. Er war so abwesend mit seinen Gedanken gewesen, dass er durch Max hindurch sah. Plötzlich überkam ihm ein Gefühl der Trauer, was sich schwer in seiner Brust festsetzte und ihm für einen Moment den Atem nahm. Wieso jetzt? Wieso hatte er gerade jetzt dieses beklemmende Gefühl wieder...? Ohne es zu bemerken spürte Tyson eine Hand an seiner Wange, die ihm einen ungeweinten Tropfen wegwischte. Und da war es geschehen. Er brach in Tränen aus... Er zitterte am ganzen Leib; seine Haltung sah die eines Fötus ähnlich, klein und gekrümmt. Er konnte nicht mehr, er hatte nicht mehr die Kraft dazu, stark zu sein. Die ganzen Jahre, die er damit verbrachte, so zu tun, als wäre nichts, als hätte es nie Probleme gegeben, wurden mit einer Berührung zunichte gemacht. All die Tränen, die er für sich behielt, wurden in einer ganzen Nacht vergossen. All das Leid, was er sich aufgebürdet hatte, wurde ihm dadurch abgenommen. Und das alles schaffte eine Berührung... Als wieder Ruhe ins Zimmer einkehrte und Tyson sich wieder zusammenreißen konnte, zog Max ihn zu sich. Mit dem Daumen fing er die letzten Tränen auf, bevor er einen zarten Kuss auf den Lippen des Blauhaarigen hauchte. Doch dieser wollte ihn nicht mehr loslassen, wollte weiter in Max' Armen liegen und ihn fest an sich drücken. So vertiefte er den Kuss, schob ihn näher zu sich, indem er ihn an der Hüfte packte, und ließ seine Zunge in den Mund des anderen wandern. Und ein letztes Mal trat eine Träne aus... Rei wischte sich mit dem Handrücken über die Augen und meinte: "Guck nicht so, es ist wirklich alles in Ordnung. Denn ich hab mir auch vorgenommen, dir nichts mehr vorzumachen." Kais Gesichtsausdruck war wieder mal unergründlich. Rei wusste nicht, wie er ihn deuten sollte, aber als Kai plötzlich vom Sofa sprang und auf ihn zuging, konnte er doch wieder diesen durchdringenden Blick auf sich spüren. "Du sagst, du machst mir nichts mehr vor? Dann erklär mir, was heute morgen mit dir war." Oh, oh, da war doch was. Diesmal lächelte Rei, sah aber verlegen zu Seite. Was ist, wenn Kai jetzt was Falsches von ihm dachte...? KLOPFKLOPF Wie, als wollte jemand sie genau in dem Moment stören, klopfte es an der Haustür. Kai wollte Rei nicht gehen lassen, aber jener war nicht mehr aufzuhalten und er ging sie öffnen. Er dachte, es wäre wieder Jun, der nochmal zurückgekommen war, aber dass es ausgerechnet "Kaz?!" war, hätte er niemals in Betracht gezogen! Sofort eilte Kai zu Rei und funkelte die Fledermaus mehr als böse an. "Wie in Teufels Namen bist du hierher gekommen?! Was willst du hier, Miststück!" "Kai..." "Halt den Rand, Rei!" Kai war keineswegs von Kaz' Anblick erfreut gewesen. Er hatte die Sache im Zimmer bei den Thermalquellen nicht vergessen können. Kaz: Hallo Meister! Schön dich auch wiederzusehen! Kai: Beantworte gefälligst meine Fragen, wenn du deine Zunge behalten willst! Die schwarzhaarige Fledermaus hob beschwichtigend die Hände. Kaz: Is ja gut. Wie ich hierher gekommen bin, ist Nebensache, weil Sie sowie so gleich mit mir kommen werden, Meister. Und das ist auch der nächste Grund, warum ich hier bin. Der Herr hat nach Ihnen verlangt. Sie sollen umgehend zurück nach Hause kommen. Rei's Kopf schwang von Kaz zu Kai. Kai sollte wieder dahin zurück, wo er misshandelt wurde?! Rei: Kai kommt nicht mit! Der Grauhaarige sah überrascht zum Chinesen rüber wie auch sein Diener, der langsam aber wirklich los musste, denn sonst gäbe es Ärger mit seinem anderen Herrn. Und das fiel dem Phönix auf. Deswegen legte er eine Hand auf Rei's Schulter und sagte mit rauer Stimme bestimmt: "Ich muss gehen. So wie du deines Herrn Ruf gefolgt bist, so muss ich den Befehl des meinigen gehorchen." Natürlich wusste der Tiger das. Trotzdem sträubte sich alles dagegen. Kaz: Keine Sorge, Rei-san, ich schicke Ihnen Max-san, damit Sie nicht so alleine sind. Schon wollten sich beide Dämonen auf den Weg machen. Etwas krampfte sich in Rei's Brust zusammen, als er Kai am Fortgehen sah. Seine Lippen bebten, doch er konnte es nicht laut aussprechen... 'Geh nicht!' Unerwartet drehte Kai sich wieder zu Rei um, und das erste, was der Engel entdeckte, war pures Erstaunen im Gesicht des Russen. Rei hatte wieder mal vergessen, dass Kai in der Lage war, seine Gedanken zu lesen, und als ihn diese Erkenntnis getroffen hatte, hielt er sich erschrocken den Mund zu, obwohl dieser ja ganz unschuldig war. "Tu..tut mir leid. Ich..ich.." Nur Stottern kam heraus, aber Rei wollte Kai nicht aufhalten, weswegen er ihn aus der Tür schob, ein leises "Wir sehen uns" von sich gab und mit einem wirklich gequält aussehendem Lächeln ihnen zum Abschied winkte. Kai erhob noch einmal seine Hand, doch sogleich hatte er sich aufgelöst und Rei war wieder allein. ... Fortsetzung folgt A/N: Woah! Für mich gleicht das fast einem Weltrekord! Ich habe etwa zwei Wochen an diesem Kapitel geschrieben! <.<;; -__-;; Hoffentlich war es okay ó.ò Kapitel 15: Geständnisse ------------------------ Shooo, beginnen wir mal X3 *Aktion*: [bla] <- die Aktionen sind für die anderen nicht sichtbar X3 Fünfzehntes Kapitel -Geständnisse- Kai erhob noch einmal seine Hand, doch sogleich hatte er sich aufgelöst und Rei war wieder allein. Jetzt war der Engel wieder allein, allein in diesem großen Haus. Und was machte er jetzt? Er hatte nur noch zwei Tage, um mehr über seine Mission herauszufinden, denn die Zeit drängte. Und ob der Anhaltspunkt von Gott wirklich so hilfreich war, durfte er bezweifeln. Leise schloss er die Tür hinter sich und wollte sich an die Arbeit machen, als es plötzlich wieder klopfte. Hastig und mit der Hoffnung, dass es Kai sein könnte, riss er sie auf. Doch seine Freude verschwand und wurde mit einer Mischung aus Enttäuschung und Verwunderung ersetzt. "Kenny?!" ~~In Kais Haus~~ Als beide Dämonen im Zimmer des Russen standen, in das Kaz sie befördert hatte, drehte sich Kai zu seinem Diener um und warf ihm einen nicht gerade erfreulichen Blick zu. "Sorry, Meister, war nichts zu machen." Gleichgültig zeigte der Phönix dem Dämon seine kalte Schulter und verließ das Zimmer. "Unterrichte mich über Boris' Ankunft.", zischte er und ließ die Papiertür zuschnellen. Kaz horchte solange noch auf die Geräusche im Flur, bis er die Schlafzimmertür zuschließen hörte. "Gut. Da mein Meister anscheinend beschäftigt ist, kann ich ja gleich zu Max-san gehen. Zum Glück habe ich so meine Quellen..." Und schon war die Fledermaus aus dem Zimmer verschwunden... ~~In Tysons Haus~~ Max wachte irgendwann auf und ging in eine sitzende Position über. Ihm war richtig warm geworden und er hatte nach langer Zeit wieder das Gefühl, fit auf den Beinen zu sein; er war hellwach. Lag wahrscheinlich wohl daran, dass er vor ein paar Stunde noch mit Tyson... ... 'Oh mein Gott! Ich habe es wirklich getan!!!' Peinlich berührt schlug der Blonde sich die Hände vors Gesicht. Wenn er daran dachte, wie laut er selbst gewesen war... "Hey Max! Wieso schläfst du nicht weiter?", kam es verschlafen von Tysons Seite. Der Engel sah zu ihm runter, seine Wangen glühten. "Ähm, d..das liegt daran, weil ich doch jetzt so gesagt im Engelreich eigentlich aufstehen müsste." "Auch ne gute Ausrede!", kam es plötzlich von der Seite und sowohl Max als auch Tyson schrieen auf vor Schreck. Aus heiterem Himmel hockte ein Fremder neben ihrem Futon an Max' Seite und grinste sie breit an. Man sollte bemerken, dass beide unter ihren Decken splitterfasernackt waren. Jetzt saß Tyson ebenfalls aufrecht und schnappte sich Max, krallte ihn in eine feste Umarmung: "WER ZUM TEUFEL BIST DU?!!" "Hm, die Beschreibung stimmt zwar nicht ganz, aber..." Wie auf Bestellung ließ er seine Dämonenflügel im Stand-by-Modus in Erscheinung treten und machte den beiden klar, dass er nicht irgendjemand war. Nichtsdestotrotz war es für den Drachen kein Grund, Max wieder loszulassen. "Ich denke, Sie haben schon mal von mir gehört. Mein Name ist Kaz.", stellte sich ihr Gegenüber vor und gab sein freundlichstes Lächeln von sich. Da fiel es den beiden wieder ein, wie Rei ihnen im Teezimmer von ihm erzählt hatte. Ty: Dann bist du also dieser Mistkerl, der Rei zu Leibe ging! Max: G..genau! Kaz: Na ja, so könnte man es betrachten. Der Blauhaarige wäre ihm fast an die Gurgel gegangen, hätte Max ihn nicht zurückgehalten. Langsam hatte die Schildkröte sich wieder gefasst und löste sich von Tyson. "Was willst du hier?", fragte er ruhig, festigte seinen Blick. Der Schwarzhaarige erkannte, dass der Kleinere von beiden nicht so leicht aus der Fassung gebracht werden konnte, und lächelte zufrieden. "Ich bin hier, um Sie zu fragen,", dabei zeigte er auf Max, "ob Sie nicht Interesse hätten, für eine kleine Weile bei Rei-san zu verbringen, da mein Herr aus triftigen Gründen wieder zurück nach Hause musste." "Rei?", wiederholte Max und sah verwundert zu Kaz rüber. Dann blickte er zu Tyson hoch, welcher natürlich sofort wusste, was in seinem Freund vorging. Er nickte stumm mit einem Lächeln auf den Lippen und strich Max eine Strähne aus dem Gesicht. Wie viel Seelenheil er ihm doch gegeben hatte, als er kurz vor dem Zusammenbruch stand... "Darf er sich noch anziehen?", meinte Tyson gelassen, deutete dem anderen Dämon, sich umzudrehen, während Max mit rotem Kopf sich schnell seine Sachen zusammen suchte. Als die Schildkröte wieder unnackt war, verabschiedete er sich noch von Tyson mit einer zärtlichen Umarmung und einem Kuss auf die Wange. "Ist es wirklich okay?", flüsterte er besorgt in Tysons Ohr. "Ja, ich werd schon klarkommen, Maxie. Notfalls werde ich Kai einen Besuch abstatten und ihm auf die Nerven gehen.", grinste er zurück und gab ihm einen Klaps auf den Hintern, dass er ihn endlich bewegen sollte. Max errötete noch mal, bevor er mit Kaz mit einem Wimpernschlag aus dem Zimmer verschwand. ~~Zurück zu Rei~~ "Du willst was machen?!" Rei staunte nicht schlecht, als er von Kennys Plan hörte, nachdem er wie aus dem Nichts mit einer kleinen Tasche vor seiner Tür stand und ihn herzlichst begrüßte. Kenny räusperte sich und stellte die Tasche auf den Tisch, während er auf der Couch Platz nahm. "Ich will einen Chat zwischen Himmel und Hölle installieren. Und bei dir wollte ich anfangen." Rei's Augen fielen fast aus ihren Höhlen. Wie kam Kenny bloß auf diese fixe Idee?! Und wie ist er überhaupt ohne merklich aufzufallen zu ihm in den Himmel gelangt?!? Da nahm auch schon der Brillenträger wieder sein Gepäck zur Hand. "Wie ich sehe, besitzt du keinen Computer. Aber das ist kein Problem, ich werd dir hier und jetzt einen zusammenbasteln!" "Häh?!" Da öffnete der Braunhaarige auch schon seine Tasche und kramte eins nach dem anderen heraus: eine Tastatur, eine Maus, einen Monitor (Man achte auf die Beschreibung: *kleine* Tasche)usw., das er dann auf dem Tisch ausbreitete und Rei in der Zeit erklärte, was er dabei zu tun hatte. "Ich weiß, dass du mit Gerätschaften wie diesen nicht viel am Hut hast, aber da du ja schnell im Lernen bist, werde ich bestimmt mit dir nicht allzu viele Schwierigkeiten wie mit Tyson haben." Rei nickte nur stumm, verstand um ehrlich zu sein nur Bahnhof, denn er hatte wohl den Moment nicht mitgekriegt, wo Kenny ihm erklärte, was das Ganze eigentlich sollte, und sah ihm weiter beim Auspacken zu und dem darauf folgenden Anschließen der einzelnen Teile. Mit einem Knopfdruck brachte er das Ganze zum Laufen und der Computer fuhr hoch. Langsam stieg wieder Rei's Interesse und er beobachtete Kenny haargenau, was er tat, wie er die einzelnen Komponenten installierte usw. "So, das wäre geschafft! Bei Kai und Max weiß ich, dass sie einen PC besitzen, muss also nur das Programm raufpacken. Nur bei Tyson muss ich..." Plötzlich klopfte es wieder unerwartete an der Tür. Als der Chinese sie öffnete, stand unverblümt Max dahinter, noch in seinen typischen Klamotten. Rei: Was machst du denn hier?! Jetzt schon?? Max: Hehe. Kaz kam zu Tysons Haus und meinte zu mir, ich solle dir ein wenig Gesellschaft leisten. Ging auch recht flott. Oh! Hallo Kenny! Du auch hier? Kenny zog seinen Kopf endlich vom Monitor weg und hob zur Begrüßung die Hand. Kenny: Ja, und ich werde dir auch gleich bei dir zu Hause reinschneien. Ich werde uns allen nämlich einen Chat aufbauen. Max: Goil! Rei: Du weißt, was das ist? Max: Klar! Ich surfe oft im HeavenNet herum, da kann man ziemlich viele Engel kennen lernen! Rei: Hmm... Kenny: Rei? Kommst du mal? Ich zeige dir schon mal ein paar Griffe, damit du dich hiermit zurecht findest! Rei: Ja! So zeigte der Brünette seinem Teamkameraden den Umgang mit einem Computer, wies ihn auf Kleinigkeiten hin, was Begriffe wie "Server" oder "HWW" (Heaven/Hell Wide Web) anging, und noch dazu kleine Features bezüglich der Computerspiele, für die Rei sich aber nicht begeistern konnte. Als der Brillenträger endlich fertig war, meinte er noch zu Rei, bevor er mit Max zusammen aufbrach: "Lass den Computer an, klar? Er muss sich jetzt erstmal warm laufen. Außerdem setz ich mich später mit dir darüber in Verbindung. Es wird wahrscheinlich erst am Abend soweit sein, also vertreib dir die Zeit mit irgendwas bis dahin." "Werd ich." "Okay, dann bis später!" "Wir sehen uns dann im Chat.", winkte der Blondschopf vergnügt. So gingen Max und Kenny aus des Chinesen Haus und Rei war wieder allein. Ganz allein... Also beschloss er, sich nach langer Zeit wieder an seinen Schreibtisch zu setzen und seine Akten zu sortieren. ~~Im Zimmer~~ Er seufzte auf, als er den Berg an abgeschlossenen Missionen sah. Es würde eine Ewigkeit brauchen, bis er alles abgearbeitet und abgeheftet hat. Nur der Ordner zu oberst gehörte zu den noch nicht erledigten Aufträgen. Rei seufzte erneut, bevor er sich an die Arbeit machte und sich somit die Zeit vertrieb, wobei er ständig einen Blick in eine alte Akte warf, manchmal darüber lächeln musste, und sie dann ordentlich beiseite legte. ~~Wieder in Kais Haus~~ "Kaz? Kaz! Wo ist diese verdammte Fledermaus?!" Schon seit einer halben Stunde suchte Kai nach seinem Diener, doch jener war wie vom Erdboden verschluckt. Der Grauhaarige ging noch mal in jedes Zimmer einzeln, fand aber nichts vor außer leere kärglich möblierte Räume. Als er dann in der noch nicht besichtigten Küche nachschaute, fand er einen Zettel auf der Arbeitsfläche liegen, worauf stand: Hallo Meister! Ich dachte mir, wenn Rei-san jetzt wieder alleine ist, könnte er doch gut etwas Gesellschaft brauchen! In Kai stieg plötzlich so was wie Wut auf, und er wäre gleich losgesprintet, um auf irgendeinem Wege zu Rei's Haus zu gelangen, hätte er nicht die nächsten Zeilen gelesen: Deswegen gehe ich jetzt zu Tyson-sans Haus, wo ich aus näheren Quellen weiß, dass sich Max-san zur Zeit dort aufhält. Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde bald zurückkommen. Essen steht auch im Kühlschrank bereit. Ihr ergebender Diener Kaz 'Hm, meinte er nicht mal... Keine Sorge, Rei-san, ich schicke Ihnen Max-san, damit Sie nicht so alleine sind! ...' Kai zerknüllte das Papier und ließ es in seiner Hosentasche verschwinden. "Pf, ich und mir Sorgen machen, das fehlt ja noch." 'Ts, mal sehen, was dieser Taugenichts von Diener fabriziert hat.' Er ging zum Kühlschrank und hob den Deckel, der auf den Teller gestülpt wurde. "Frische Schweineleber mit eingelegten Augäpfeln und Mausgedärmen. Wenigstens versteht er was vom Kochen." So machte der Phönix allein ein Teil des Essens warm, aß es allein im Wohnzimmer und wartete währenddessen auf Boris. "Mal sehen, wie seine Laune heute ist.", sagte er sarkastisch seinen Gedanken laut. "Tja, da muss ich dich leider enttäuschen, heute wird Boris nicht die Gelegenheit haben, dich zu 'unterrichten'.", erklang unerwartet eine Stimme hinter ihm und Kai erblickte Tala im Türrahmen des Zimmers. Er wies ihn auf den gegenüberliegenden Platz, stand selbst auf und holte eine weitere Schüssel Reis. "Oh, wie aufmerksam.", nahm der Rotschopf die Schale entgegen und bediente sich an Kais Mahl. "Wo ist Boris?", fragte Kai gleichgültig, wobei er seine Schüssel nicht vom Mund absetzte. Unglaublich, wie er reden konnte und dabei gleichzeitig zu essen. Gut, Tyson konnte das auch, aber das war doch wieder was anderes. "Er wurde zum Herrn gerufen. Anscheinend wollte jemand ein Attentat auf ihn verüben, doch die Eindringlinge haben, bevor sie gefasst wurden, Selbstmord begangen, so dass man sie nicht mehr verhören konnte." "Hm." Jetzt sah Kai aber doch richtig zu Tala auf und stellte seine leere Reisschale ab. "Konnte man zurückverfolgen, wer der Anführer war?" Tala schüttelte den Kopf. "Bis jetzt tappen sie noch im Dunkeln. Keiner weiß, wie sie überhaupt in den Palast unbemerkt hineinschleichen konnten..." Mit dem Ablegen seiner Stäbchen deutete Kai sein beendetes Essen und stützte seinen Kopf auf seine Handrücken. Kai: Tala? Tala: Was denn, Kai-san? Kai: Wie oft soll ich dir noch sagen, du sollst mich nicht so nennen?! Wir sind gleich alt! Tala: Trotzdem stehe ich unter deinem Befehl. Kai: Ts. Aber mich duzen. Wieder kehrte Stille ein nach dieser äußerst ungewöhnlichen Konversation. Man sah Kai nicht oft soviel auf einmal reden. Kai: Tala? Tala: Ja, Kai-san? Kai: Gr... Gibt es für dich jemand Besonderes? Tala verschluckte sich an seinem Essen und wäre fast daran erstickt, hätte Kai ihm nicht sein Glas Wasser gegeben. Gierig trank er einen Schluck und atmete erstmal tief auf. Tala: Seit wann stellst du solche Fragen?! Kai: Dann antwortet eben nicht darauf. Tala: Na komm, lass jetzt nicht den Beleidigten raushängen! Ja, es gibt da jemanden, der mir viel bedeutet. Kai: Und der wäre? Tala: Ge-heim-nis~ Kai: Ts. Tala: Und du? Da starrte der Grauschopf seinen Gegenüber an. Kai: Geht dich nichts an. Tala: Hm. Auf einmal horchten beide auf, weil sie die Haustür hörten, die ja stets unabgeschlossen war. Der Russe ahnte schon, dass es doch Boris wäre, und machte sich schon bereit für ein wildes Gefecht mit ihm. Doch nicht sein Vorgesetzter schob vorsichtig die Papiertür zum Zimmer auf, sondern der kleine, etwas ängstliche Kenny, der seine Brille zurechtrückte, als er seinen Anführer und diesen rothaarigen Jungen gleich auf Anhieb gefunden hatte. "H..Hallo Kai." "Was machst du hier?", fragte der Phönix lustlos, ohne seinem Teamkameraden eines Blickes zu würdigen. "Ich..ich bin hier, um..um... um einen Chat zwischen uns fünf..auf..aufzubauen. Da..daher möchte i..ich b..bei d..dir ein Programm in..in..installieren." "Pf, da steht der Computer. Kann mir egal sein, was du machst.", war Kais einzige Antwort, so kalt klingend, dass daran Eis hätte zersplittern können. Nervös, aber flink holte der Brünette eine Disk aus seiner kleinen Tasche hervor, schaltete den Computer ein, wobei ihm auffiel, dass dieses Modell ziemlich aktuell gewesen war, und schob sie ins Laufwerk rein. "Es wird... ein paar Minuten dauern. Kö..könnte ich... vielleicht was zu trinken be..bekommen?" Kenny dachte schon, Kai würde bei seiner Frage ausrasten und ihn zehn Mal um das große Haus laufen lassen, so sehr zitterte seine Stimme. Er hatte Kai ja noch nie um etwas gebeten. Und bei dem Temperament... "Hm.", gab der Grauhaarige nur kurz und bündig und verließ kurzfristig das Zimmer. PLING! "Oh! Schon fertig? Bemerkenswert." Kenny schielte zum Rotschopf rüber, der immer noch still da saß und an seinem Glas nippte. "Hmm, kenn ich dich von woher?", kratzte sich der Kleine am Kopf, "Ja! Genau, vom Sushirestaurant!" "Hm." 'Er ist ihm wirklich ähnlich.' "Bist du mit Kai befreundet?" "Ich habe keine Freunde.", kam plötzlich eine Antwort vom Besagten und verursachte beim Jüngeren fast einen Herzstillstand, doch nichtsdestotrotz drehte er sich um. Beide Bladebreakers sahen sich an. "Kai..." "Wenn du fertig bist, kannst du ja wieder gehen.", zischte er schroff, gab ihm das Glas Wasser und stellte sich demonstrativ an die Wand, mit einem Blick, der töten könnte. Kenny gab keinen Mucks von sich, trank zögernd das Glas aus und stellte es behutsam auf den niedrigen Tisch ab. Ohne seinen Teamchef anzusehen, erhob er sich vom Stuhl und sagte noch zaghaft: "Bitte lass den PC an, damit wir später in Kontakt treten können." "Was auch immer.", war Kais letzte Aussage und kreuzte seine Arme vor seiner Brust. Noch einen letzten Blick warf der Brillenträger auf Kai, bevor er sich stumm verabschiedete und die papierne Zimmertür hinter sich zuzog. Tala: Hast du nicht vielleicht etwas übertrieben? Kai: Ts. Tala: Nun gut, mein Auftrag war eigentlich, dich noch mal ausdrücklich auf deine Mission hinzuweisen, da du in letzter Zeit dich anscheinend mit anderen Dingen beschäftigt hast. Kai: Was heißt das schon wieder?! Was will dieses Arschloch von mir?!! Tala: Du weißt doch, was dieser Mistkerl will. Gehorsamkeit und seinen Spaß an dir, dich zu verprügeln. Kai: Hm. Tala: Nun gut. Ich muss mich wieder auf den Weg machen, Kai-san. Ich hoffe, du wirst bald deine besondere Person wieder treffen. Kai: WAS?! Und hör verdammt noch mal auf, mich SO zu nennen!! Tala: Nun bleib mal auf dem Teppich, mein Freund! Kai: Ich bin nicht...! Tala: Ciao! Und schon verschwand der andere Dämon aus dem Zimmer und ließ einen ziemlich wutaufschäumenden Russen allein im Raum stehen. ~~Bei Rei~~ Der Engel streckte sich in seinem Stuhl. Seit zwei Stunden hatte er damit verbracht, Akten zu sortieren. Dabei konnte er es ab und zu nicht lassen, in einigen Fällen noch mal reinzuschauen, weswegen die Arbeit sich natürlich hinauszögerte. Manchmal musste er lächeln, wenn er die Menschen las, die stets fröhlich waren und einfach nur beschützt werden brauchten. Doch es gab auch traurige Zeiten, wo sie auch vor sich selbst beschützt werden mussten, wenn sie an der Grenze des Zusammenbruchs waren und keinen Ausweg mehr fanden. Rei konnte sie immer nur begleiten, durfte die Erde selbst nie berühren, ihnen beistehen, ihnen ein Freund sein. Sowohl Glück als auch Leid hatte der Engel widerfahren... Endlich klappte er die letzte Akte zu und verstaute seine Fälle in den verborgenen Aktenschrank. Nur der eine Ordner blieb übrig. Er war schon lange unberührt gewesen. Laut seufzend nahm Rei ihn in beide Hände. Der Auftrag, der sein Ende bedeuten sollte, lag darin, mit einer Notiz hinzugefügt, die ihm die Sachen nicht unbedingt erleichterte. Woher sollte er wissen, wer... DINGDONG "Häh?! Seit wann hab ich 'ne Türklingel?!" Aus dem Zimmer ins Wohnzimmer sah Rei seinen neuen Computer aufleuchten und näherte sich diesem elektrischen Ungetüm. Dort sah er ein Fenster mit einer Nachricht in bunter Schrift blinken. burgerking: [Hallo Rei!] "Und wie soll ich jetzt darauf antworten?! Das hat Kenny mir natürlich nicht erklärt!" burgerking: [Tipp einfach ein, dann kommst du automatisch rein ^-^ ] "So so..." Er drückte ein paar Tasten und es machte PLING. china_boy: [Hallo] burgerking: [Gut, jetzt können wir endlich mit dem Chat beginnen ^.^ Ich bin gerade bei Tyson und konnte es nicht abwarten, es auszuprobieren. Füg mal mich ein] china_boy: [Was?] burgerking: [Rechte Maustaste und dann 'Einfügen' ^.^; ] china_boy *klickklick*: [Okay] burgerking: [Sehr gut. Du lernst schnell ^o^ Bei Tyson hat das länger gedauert ^^; ] burgerking: [Hmpf] china_boy *kicher*: [Gut, das zu wissen. Das Schreiben dauert bei mir nur etwas ^^; ] burgerking: [Kein Problem. Ist ja bestimmt dein erstes Mal am PC, nicht wahr? ^.^ ] china_boy: [Ja] burgerking: [Daran gewöhnst du dich schnell. Selbst Tyson kriegt das gebacken! XD ] burgerking: [Oi!] burgerking: [Ich kann mit einem Computer umgehen! ò.ó ] burgerking: [So, laden wir endlich die anderen ein] burgerking: [Ich will mit Maxie reden! >.< ] Der Chinese musste grinsen; man konnte wirklich leicht erkennen, wer gerade schrieb. crazy_kid: [Hi! ^0^° ] china_boy: [Hi ^^ ] burgerking: [Ma~~~~~x! ;___; ] crazy_kid: [Ja doch, Tyson ^^; ] burgerking: [Hat der Kerl dir auch nichts getan?! ò.ó ] crazy_kid: [Nein ^^ Bin gut bei Rei angekommen X3 ] crazy_kid: [Rei?] china_boy: [Hm?] crazy_kid: [Geht's dir gut? ó.ò ] china_boy: [Ja doch ^^ Warum sollte es mir nicht gut gehen?] crazy_kid: [Ich frag nur so ^^ ] burgerking: [Wo ist eigentlich Sauertopf? XD ] dark_russian: [Nenn mich noch einmal so und du wirst dir wünschen, du wärst ohne Finger auf die Welt gekommen] crazy_kid: [Hi Kai! °^o^° ] Stille. burgerking: [Hi! ^^ ] Stille. china_boy: [Hui] dark_russian: [ ò_ô ] china_boy: [Ich meine 'Hi' ^^; ] dark_russian: [Hi] burgerking: [Aha! Uns grüßt unser Grummelpummel nicht, aber Rei schon òó Was schließen wir daraus?] burgerking: [Halt die Klappe, Tyson!] burgerking: [Ts] crazy_kid: [Wie die Kinder X3] china_boy *glucks*: [Wann müssen wir eigentlich wieder zurück zur Erde? Nicht, dass Mr. Dickenson von unserem Verschwinden Verdacht schöpft und uns noch suchen lässt.] burgerking: [Na ja, nach meinen Berechnungen müsstest du schon etwa zwei Tage hinter dich haben, oder Rei? Bei dir ist es doch schon Abend? ] china_boy: [Ja] burgerking: [Echt?! Schon so früh?!?] crazy_kid: [Tyson, als wir schlafen gingen, war es eigentlich noch Tag ^^; Du sagtest doch selbst, dass bei euch ein Tag eine Engelwoche dauert. Nur das kriegt man nicht so gut mit in den dunklen Höhlen im Untergrund <.< ] burgerking: [Aber dann war mein Vater ja schon am Tage zur Arbeit o.o Und ich dachte immer die ganze Zeit, ich hätte Schlafstörungen oO; ] dark_russian: [Idiot] burgerking: [Grooooaaar!! Lasst mich ihn in Stücke hauen! >0< ] burgerking: [Beruhig dich Ty] ... Stille. china_boy: [Kenny?] crazy_kid: [Kenny?!] dark_russian: [...] burgerking: [Sry, Leute, musste Tyson erstmal außer Gefecht setzen <_<; ] crazy_kid: [Wie?! Lie~~~bling! >0< ] burgerking: [ x.X ] burgerking: [Sein Dickschädel brauchte 'ne Abreibung ^-^ ] crazy_kid: [ o.O; ] Rei: Ich glaube nicht, was ich sehe. Kenny schlägt Tyson?! china_boy: [ o.o ] burgerking: [Kommen wir zum Eigentlichen: Wir müssen morgen wieder zurückkehren, d.h. bei euch, Rei und Max, wird noch ein Tag vergehen] crazy_kid: [Hä???? Ich dachte, noch fünf? o.O;;;; ] burgerking: [Nein, Max, eine Engelswoche hat nur drei Tage ^-^ ] crazy_kid: [ @.@ ] crazy_kid: [Das nennt man doch keine Woche! >.< ] burgerking: [Auf alle Fälle müssen wir wieder da sein, solange Mr. Dickenson uns noch nicht vermisst! o.o ] crazy_kid: [Ty?] burgerking: [Hm?] crazy_kid: [*chu* ^x^ ] burgerking: [ *o.o* ] dark_russian: [Verschont uns damit] burgerking: [Oh, Mr. Ich-kenn-kein-Gefühl wird neidisch? ^.^ ] Stille. china_boy: [Hör auf ihn zu provozieren ò.ó ] burgerking: [Und jetzt kommt sein Besch] Stille. burgerking: [Sry, habe ihn jetzt k.o. gesetzt ^^;] crazy_kid: [ ;_; ] china_boy: [Kein Problem] dark_russian: [Dito] china_boy: [ o.o ] dark_russian: [Was] china_boy: [Es ist nur ungewöhnlich, wie viel und wie anders du redest im Chat ^-^ ] dark_russian: [Pass auf, was du sagst, Rei] crazy_kid: [ o.o ] dark_russian: [Was, Mizuhara. Es nervt] crazy_kid: [Ach nichts ^.^ ] crazy_kid: [Kenny, ich gehe jetzt off. Muss ins Bett ^^;] burgerking: [Nacht, Max. Werd jetzt Ty irgendwie zu seinem Bett schleppen, bis er wieder aufwacht, und gehe dann selbst nach Hause.] crazy_kid: [Okay! XD Nacht Rei!] china_boy: [Schönen Tag noch, Kenny!] china_boy: [Nacht, Max! ^o^ ] crazy_kid: ist offline gegangen. burgerking: ist offline gegangen. Rei: 'Super. Jetzt bin ich mit Kai allein im Chat. Soll ich mich jetzt auch von ihm verabschieden oder mit ihm reden? Ich hab keinen blassen Schimmer!' china_boy: [Uhm, Kai?] dark_russian: [Was] china_boy: [Kann ich dich was fragen?] dark_russian: [Mir egal] Rei: Macht echt keinen Unterschied, ob man so oder am Computer mit ihm spricht. china_boy: [Wo sind denn deine Eltern? oO ] dark_russian: [Geht dich einen feuchten Dreck an] china_boy *Wangen aufbläh: [Ach ja? Und mich fertig machen, dass ich nichts gesagt habe] Stille. Anscheinend konnte der Russe sich daraufhin nicht mehr rechtfertigen. Lange kam keine Nachricht von ihm und Rei wollte schon eintippen, dass es ihm leid tat, ihn so gedrängt zu haben. Doch kurz vorm Abschicken kam von Kai kurz und präzise: [Sie sind weg] Das verwunderte den Engel und er legte seinen Kopf schief. china_boy: [HÄ? Wie, weg?] dark_russian: [Ich weiß nicht, wo sie sind] china_boy: [Oh...] china_boy: [Tut mir leid, dass ich gefragt hab ~.~ ] dark_russian: [Hm] Unbewusst berührte Rei den Monitor und starrte ins Leere. 'Er ist genau so allein wie ich...', kam es ihm durch den Sinn und er verspürte den Drang, bei ihm sein zu wollen. Er wollte ihm beistehen, so wie er es bei ihm getan hatte. Er wollte mehr von ihm erfahren, wollte wissen, was in ihm vorging. Ihm ist schon seit langem aufgefallen, dass er eigentlich so gut wie gar nichts von ihm wusste. Nur, wie schlecht er von seinem Vorgesetzten behandelt wurde, wie trostlos es bei ihm zu Hause war und... eben jetzt mit seinen Eltern. Er konnte sich noch gut daran erinnern, wie Kai ihm damals im Zelt erzählt hatte, dass er immer für andere etwas getan hatte, nur um sie zufrieden zu stellen. Nie, um sich damit einen Gefallen zu tun. Auch wenn sie sagten, es wäre zu seinem Wohl... Jeder erwartete etwas von ihm, jeder machte ihm klar, wenn er sich nicht anstrenge, würde er eines Tages bestraft werden. Sowohl von ihnen als auch vom Leben. Nur... "Muss man das alleine tun?" dark_russian: [Was] china_boy: [Ich hab doch nichts geschrieben oO ] dark_russian: [Nein, du hast was gesagt] china_boy: [Wie? o.o Woher weißt du das?!] Rei suchte schon an dem Computer etwas wie ein Mikro, doch sein Anführer gab zur Antwort: [Ein Ziehen im Nacken. Ein Anzeichen dafür, dass man über mich spricht oder etwas passiert ist, was mit mir zu tun hat] Kai hatte wirklich viele Fähigkeiten, dass musste der Chinese zugeben. china_boy: [Und woher weißt du, dass ich es war? ò.ô ] dark_russian: [Weil du dich gerade verraten hast?] Rei las noch mal die letzen Zeilen. [Ups... ^.^; ] 'Ich hoffe, er kann nichtn auch noch aus der Entfernung Gedanken lesen.' dark_russian: [Was sagtest du über mich] Der Chinese war sich unsicher, ob er wirklich es Kai erzählen sollte. Denn ihn auf eine Art und Weise zu verletzen, ist das Letzte, was er beabsichtigte. Aber er wollte zu ihm auch ehrlich sein, ihm nichts mehr verheimlichen. Zumindest das meiste nicht... china_boy: [Ich meinte nur, warum du all die Dinge allein tun musst. Immer willst du alles auf eigene Faust schaffen und tust so, als bräuchtest du niemanden. Dabei warst DU es, der mir gesagt hat, ich solle mich nicht belügen...] Das hat gesessen, aber eindeutig! Hätte Rei Kais Gesicht vorm Bildschirm gesehen, so hätte er den Ausdruck totalen Erstaunens bei ihm vorgefunden. Er hätte nicht gedacht, dass Rei seine Worte "gegen" ihn verwenden würde. Es war äußerst interessant zu sehen, wie viel Charakter sein Teamkamerad besaß. So stark und selbstbewusst und doch wiederum so schwach. Er wollte sowohl beschützen als auch beschützt werden. Nur es zuzugeben war nicht so einfach. 'Sind wir uns so ähnlich...?' china_boy *gähn*: [Kai, ich geh jetzt schlafen ~.~ Bin müde] dark_russian: [Hm] china_boy: [Sehen wir uns morgen?] dark_russian: [Mir egal] china_boy *grins*: [Also ja ^.^ ] china_boy: [Bis denn] dark_russian: [In drei Stunden] china_boy: [Hä??] dark_russian: [Geh schlafen] china_boy: [Okay! ^.^ ] china_boy: [*chu*] ... "Aaargh! Oh nein! Das hab ich jetzt nicht wirklich abgeschickt, oder?!", Er las nochmal nach, "Verdammt!" Ein unheilvoll klingender Donner ertönte über seinem Kopf. Doch das kümmerte ihn nicht, er konnte sich nur die Haare raufen. "Ja doch! Gott, was wird Kai jetzt nur von mir denken?! Was ist nur über mich gekommen?!?" Wieder mal erhielt Rei keine Antwort. Und das Gefühl der Peinlichkeit verstärkte sich immer mehr durch das 'Chu', was er unbedacht dahinter gesetzt hatte und auch nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte. War wohl Max' Einfluss, denn Rei konnte sich denken, was diese drei Buchstaben zu bedeuten hatten. Er schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn und ließ sie dort verweilen, während die Röte sich wie ein Inferno auf seinen Wangen ausbreitete. Er wagte es nicht, auf den Bildschirm zu sehen und hoffte nur, Kai würde es nicht falsch verstehen. Aber konnte man da überhaupt was falsch verstehen...? PLING Zitternd nahm er die Hand vor Augen und las nur: dark_russian: [Nacht] dark_russian: ist offline gegangen. Jetzt war Rei sichtlich mehr als verwirrt gewesen. Was hatte das jetzt zu bedeuten? Was dachte Kai in diesem Augenblick...? ~~Im Haus des Besagten~~ Der Russe stand von seinem Platz auf, nachdem er sich ausgeloggt hatte, und wanderte im Raum umher. Sein Blick ging ins Leere wie auch sein Gesichtsausdruck, doch sein Kopf war voll mit Gedanken. Warum hatte Rei das geschrieben? Wieso war er jetzt so aufgeregt deswegen?! "Es ist albern, sich den Kopf darüber zu zerbrechen!", schrie er es hinaus und stampfte mit rotem Kopf in die Küche, um den Rest seines Essens zu verzehren. Rein in die Mikrowelle und auf zwei Minuten eingestellt, ging er zum Kühlschrank und holte sich ein Glas Milch. Während er Schluck für Schluck die weiße Flüssigkeit trank, kam ihm wieder das Bild von Rei zum Vorschein, als er gerade dabei war, zurück in die Hölle zu gehen. Wie er in der Tür stand; wie er den Augenkontakt mied und nur lächelte... traurig lächelte. Das Piepen der Mikrowelle holte ihn wieder in die Realität zurück. Doch beim Essen stocherte er nur gedankenverloren in der Leber rum. Die Sache mit Rei gab ihm wirklich keine Ruhe. Plötzlich erschien er wieder vor seinen Augen, diesmal nämlich als er zum ersten Mal seine Engelsflügel spreizte, diese großen weißen Schwingen, die ihn vorm Absturz in die Schlucht zu retten versuchten. Er ließ die Gabel fallen und stützte beide Hände an seine Schläfen. Ihm bereitete diese Angelegenheit Kopfschmerzen und sein Herz klopfte wie wild. Wieso konnte er nicht mehr ruhig bleiben, sobald es etwas mit dem Chinesen zu tun hatte? Warum spukte er jetzt in seinem Kopf rum? "Meister?" Kai zuckte merklich zusammen, hatte sich doch wirklich über Kaz' plötzliches Erscheinen erschrocken. "Geht es Ihnen gut? Sie haben ja Ihr Essen nicht aufgegessen. " "Das kann dir doch egal sein!", brüllte der Grauschopf ihn augenblicklich an, wobei er die Fäuste auf den Tisch knallen und den Stuhl nach hinten fallen ließ. Zornentbrannt spießte er die Fledermaus regelrecht mit seinem Blick auf. Dabei wusste er, dass er keine Schuld für dieses Tohuwabohu trug, was sich gerade in seiner Gefühlswelt abspielte. Als er nun die gekrümmte Gestalt Kaz' sah, jeden Kontakt mit seinem Antlitz auswich und die Augen fest zukniff, schraubte sich mit einem Mal seine Wut wieder runter. Er löste sich vom Tisch und ging an seinem Diener vorbei, mit einer leisen entschuldigenden Bemerkung. Jener sah seinem Meister verblüfft hinterher, konnte seinen Ohren nicht trauen. Seit er für ihn gedient hatte, hatte sich der Russe nicht einmal bei ihm entschuldigt. Was mochte nur mit ihm geschehen sein... Vollkommen ausgelaugt durch die Aufregung und das viele Nachdenken warf Kai sich auf sein Futonbett und schloss die Augen. Doch sogleich hatte er den Engel wieder im Blickfeld, wie er lächelte, wie er sich freute, und er schüttelte seinen Kopf, um dieses Bild loszuwerden. Dummerweise blieb es immer noch an ihm kleben. "Rei..." ~~Im Himmel~~ Wie ein Häufchen Elend lag unser Chinese im Bett seiner Eltern, konnte kein Augen zutun. Besonders nicht, weil der Geruch von Kai noch im Bettbezug hing. Doch irgendwie wollte er ihn auch nicht neu beziehen. Und sein eigenes Bett war ja immer noch kaputt. Sachte strich er über die Decke auf der Seite, wo der Dämon noch letzte Nacht neben ihm schlief. Ihm fiel wieder der Traum ein, der sich so real anfühlte... und doch wieder auch nicht. Es war nicht wirklich Kai gewesen, der ihn so... liebkoste. Er sah so aus wie er, es war seine Stimme, die er vernommen hatte, wie sie ihm jene Worte zuflüsterte, die so ungewohnt sanft klangen. Und doch hatte er das Gefühl, dass dieser Junge nicht Kai selbst sein konnte, selbst wenn es kein Traum gewesen wäre. So war der Russe nicht, leider. Moment... Mit einem Augenblick saß Rei kerzengerade aufrecht im Bett und schlug die Hände vors Gesicht, so rot wie er wurde. "Heißt das etwa, insgeheim wünsch ich mir das?!" Sein Kopf wurde noch heißer, ließ sich wieder wegen dem darauf folgenden leichten Schwindelgefühl in die Kissen zurückfallen und schlug die Decke übern Kopf. Jetzt wusste er nicht mehr, was ihm peinlicher war, dieses imaginäre Wangenküsschen übers Chat oder sein Wunsch verkörpernder Traum. Er schämte sich, überhaupt solche Gedanken zu besitzen, völlig unpassend für einen Engel. "Mir egal, was andere denken. Solange Kai mich dafür nicht verachtet... Ach, was rede ich da! Er wird es nie erfahren und ich werde es niemals im Leben jemanden erzählen." Noch lange grübelte der Chinese darüber, wie er es seinem Teamchef erklären sollte, seinen "Ausrutscher" im Chat, bis er dann doch einschlief und die Decke an sich drückte, unter der sich auch der Russe befunden hatte. ~~Anderthalb Stunden später im Hause Hiwatari~~ Kai öffnete wieder seine Augen und sah auf die Uhr neben sich. Er hatte wohl ein Mittagsschläfchen gehalten, was sehr Ungewöhnliches für ihn war. Er schreckte hoch, als er sah, dass Rei evt. schon wieder wach sein könnte, und ging schnellen Schrittes ins Wohnzimmer, wo der Computer immer noch angeschaltet vor sich hinsummte. Er blieb an der Tür stehen und setzte erstmal wieder seine finstere Miene auf. Dann nahm er wieder Platz vorm PC, doch er loggte sich nicht ein. Was tat er da eigentlich? Wieso führte er sich jetzt so auf?! Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und fixierte einen unbedeutenden Punkt der Tastatur. Und wieder hielt ihn etwas zurück... nur was? Er wollte doch Rei wieder sehen. Plötzlich weiteten sich seine Augen und sein Mund öffnete sich leicht vor Erstaunen. Gerade ist ihm bewusst geworden, was er in diesem Augenblick gedacht hatte: 'Ich will Rei sehen...' PLING Da ertönte auch schon das Signal, wenn man vom Teufel spricht, und seine Augen richteten sich auf den schimmernden Monitor. china_boy: [Kai?] Schon wanderten die Finger des Dämonen über die Tastatur, hielten aber dann inne. Er war sich nicht sicher, ob er antworten sollte oder den Chinesen lieber im Glauben ließ, er wäre nicht da. Denn jetzt wusste er nicht, was er schreiben sollte, wie er sich verhalten sollte. Doch die Klärung seiner Frage kam sogleich, als Max im Chat auftauchte: crazy_kid: [Hallo Rei! Wartest du auf Kai? ^-^ ] Kai hielt für einen kurzen Moment den Atem an, las aber weiter. china_boy: [Wiso s] china_boy: [solte ihc auf kai wartn?'] crazy_kid: [Oje, deine Rechtschreibung lässt ganz schön zu wünschen übrig, wenn du aufgeregt bist =3 ] china_boy: china_boy: [in ich nict! >.< ] Kai verfolgte aufmerksam dieses Gespräch, glaubte nicht, was er da zu lesen bekam. Und noch immer schaltete er sich nicht ein. special_k: [Hi Max! Hi Rei! ^.^ ] china_boy + crazy_kid: [Huh??] special_k: [Ich bin's, Kenny! ^^ ] crazy_kid: [Ach, du bist's! ^^; Wunderte mich schon, wer sich da noch in unseren Privat Chat eingeklinkt hat oO ] special_k: [*g* Ich bin ja jetzt auch zu Hause und habe Tyson noch eine Nachricht hinterlassen >_> ] china_boy: [Die lautet? ^_^ ] burgerking: ["Nächstes Mal zügle dein Temperament, wenn du nicht noch mal mit der Tastatur eins übergebraten bekommen möchtest ^-^"] burgerking: [Hm <_< ] china_boy: [*g* Geschieht dir recht, wenn du so abfällig über unseren Anführer redest! ^__^ ] crazy_kid: [Genau Tyson! Pass ein bisschen besser auf, was du sagst ò.ó ] burgerking: [Ja... óò ] crazy_kid: [Ach chuuu ^x^ ] Für den Hauch einer Minute flammten zwei Jungs hinter dem Monitor kurz auf. burgerking: [Wo... steckt eigentlich besagter Teamchef? *oO* ] special_k: [Keine Ahnung. Wahrscheinlich beschäftigt] china_boy: [Hm...] burgerking: [Auch egal. Ich muss erstmal was essen XD Sterbe vor Hunger! >< ] special_k: [Ich muss auch noch in den Laden meiner Eltern und ihnen zur Hand gehen ^-^ ] crazy_kid: [Was machen sie denn? ^-^ ] special_k: [Sie betreiben ein Restaurant X3 ] burgerking: [Mjam! Da muss ich doch mal gleich vorbeischauen! XD Wie heißt es denn?] crazy_kid: [Tyson! ^^; Kannst du nicht einmal an was anderes denken außer ans Essen?] burgerking: [Doch, wenn ich an dich denke ^.^ ] crazy_kid: [ *o.o* ] burgerking: [Also, Kenny, wie heißt es? ^__^ ] special_k: [Es heißt Hanabi oO ] burgerking: [O0O! ECHT?! DAS Hanabi?!? Dieses obercoole Restaurant gehört deinen Eltern?!? O.O ] burgerking: ist offline gegangen. china_boy: [ O.O ] special_k: [Oha o.o; Na, dann werde ich mich auf den Weg nach unten machen und Tyson empfangen ^^;; Bis morgen auf der Erde, ihr beiden ^.^ Wir treffen uns im Hotel ;D ] special_k: ist offline gegangen: china_boy: [Dein Freund ist wirklich ein Nimmersatt! X3 ] crazy_kid: [Und was ist mit dir, Rei? ^.^ ] china_boy: [Wie? oO] crazy_kid: [Gibt es für dich jemanden, der dir auch am Herzen liegt? ^0^ ] Als der Russe diese Zeilen von Max las, rückte er automatisch etwas näher an den Bildschirm, als würde er so besser sehen können, was die beiden jetzt zu bereden hatten. Doch Rei antwortete nicht. Es vergingen fünf Minuten und der Chinese blieb still. crazy_kid: [Rei? Bist du noch da? ó.ò ] Sollte Kai sich jetzt doch noch in diese Konversation einschalten? Er war schon dabei, etwas zu schreiben, als der Tiger dann doch noch weiter schrieb. china_boy: [Es] china_boy: [gipt jemnDen] Es war nicht zu übersehen, wie nervös Rei jetzt sein musste. Anscheinend war es für ihn ein sehr heikles Thema gewesen. crazy_kid: [Oh, gut! Ich dachte schon, du hättest dich aus dem Staub gemacht ^.^ ] crazy_kid: [Kenne ich diese Person? ^-^ ] china_boy: [J] china_boy: [Ja] crazy_kid: [Ist es Mariah? ^.^ ] Für einen Augenblick sprang der Russe von seinem Sitz auf und platzierte beide Hände neben den Monitor, starrte wie gebannt auf die flimmernden Zeilen. china_boy: [Bloß nicht >.<; Ich kann nicht mehr für sie empfinden als für eine normale Freundin. Außerdem ist sie viel zu anstrengend, zu unruhig und zu eigensüchtig, als dass ich mit ihr zurecht kommen könnte ^^; ] Tief ausatmend setzte Kai sich wieder hin und fasste sich an die Stirn. 'Was tue ich hier eigentlich...?' Denn zugegeben, als er das Wort 'Mariah' las, kam ihm die Galle hoch. Aber was wäre passiert, hätte Rei 'ja' gesagt...? PLING Wieder zog das Geräusch einer Nachricht seine Aufmerksamkeit auf sich. Er konnte nicht mehr ruhig sitzen bleiben und stand jetzt doch nun vorm PC. crazy_kid: [ ^^; ] crazy_kid: [Ist es Kai? ^^ ] Da blieb dem Dämonen das Herz stehen. Wieso..? Warum?! Was wusste der Blondschopf, was sie beide anscheinend nicht mitbekommen hatten?!? Er umklammerte den Tisch; das Gefühlschaos hatte wieder eingesetzt. Er schluckte schwer, wartete ungeduldig auf Rei's Antwort, welche er mit Zusammenzucken durch das nächste PLING wahrnahm. china_boy: [Ich weiß es nicht] las er, wurde zunehmend nervöser. Heißt das etwa, es besteht die Möglichkeit...? crazy_kid: [Niemand weiß besser Bescheid, was gerade in dir vorgeht außer du selbst ^^ ] china_boy: [Doch, KAI weiß immer, was mit mir ist, wenn ich aufgewühlt bin, wenn ich euch was vorspiele] crazy_kid: [Hm] china_boy: [Tut] china_boy: [mir leid] crazy_kid: [Ach was! Jeder von uns trügt den Schein ^^ ] china_boy: [Auch Tyson? oO ] crazy_kid: [Ja, auch er ^.^ ] china_boy: [Krass...] crazy_kid: [Rei?] china_boy: [Ja?] crazy_kid: [Magst du Kai? ^^ ] Der Tiger sagte wieder nichts, war sichtlich sprachlos gewesen. Sowohl Max als auch Kai warteten gespannt auf Rei, dass er endlich zurück schrieb. Max umfasste krampfhaft seine Maus; Kai hatte seine Hände mittlerweile direkt am Monitor, als würde er die Antwort herausschütteln können. Die Schildkröte hatte wirklich das Unaussprechliche ausgesprochen! Nur der andere Engel ließ sich ziemlich viel Zeit mit der Antwort. Doch plötzlich... china_boy: ist offline gegangen. Rei war nicht mehr da! Was war passiert?! Was hatte das zu bedeuten... "Rei...", kam es leise über Kais Lippen, während er langsam auf die Knie sank. Warum fühlte er sich jetzt so niedergeschlagen? Lag es vielleicht daran... PLING Auf einmal kam wieder eine Nachricht und seine Augen fixierten voller Erwartung auf die weiße Fläche. china_boy: [Entschuldige ^^; Für einen kurzen Moment gab es hier Stromausfall o.o ] crazy_kid: [Echt? Seltsam, bei mir ist gar nichts vorgefallen oO ] china_boy: [Kann ich mir auch nicht erklären <.< ] crazy_kid: [Ist auch egal ^0^ Kommen wir noch mal auf meine Frage zurück ^-^ ] china_boy: [Ähm] crazy_kid: [Sei ehrlich, magst du Kai?] crazy_kid: [Und drück dich diesmal nicht davor ^.^ ] china_boy: [Ha?] crazy_kid: [Rede ^^ ] china_boy: [Ich] Kai beobachtete diese Konversation vom Boden aus. Er schaffte es nicht, sich zu erheben, um auf seinem Stuhl wieder Platz zu nehmen, denn er hatte kein Gefühl mehr in den Beinen. Alles schien so seltsam, sein Herz hörte nicht mehr auf so wild zu schlagen. china_boy: [Ich] china_boy: [Ja, ich mag Kai] BLUSH! Und der Dämon konnte es nicht mehr verhindern, dass seine Wangen ein sattes Rot annahmen. Seine Augen verließen den Bildschirm und richteten sich gen Boden. Seine Handinnenflächen pressten sich auf die heiße Haut seines Gesichtes, spürten, wie das Blut darunter pulsierte. Noch nie in seinem Leben hatte jemand gesagt, dass er ihn mochte. Ständig wurde er verachtet, mit den Füßen getreten und immer darauf getrimmt, als Führer die Leistungen darzubringen, die man ihm abverlangte. Doch Rei verlangte nichts, er wollte stets nur geben. Und genau wie Kai versteckte er sein Leid. Das hatte ihm der Chinese im Chat klargemacht. Langsam hob er wieder seinen Kopf und verfolgte jene Konversation zwischen den beiden. china_boy: [Aber ich verstehe ihn auch manchmal nicht -.- ] crazy_kid: [Wieso? oO ] china_boy: [Na ja, mal ist er so eiskalt und lässt niemanden an sich heran und auf der anderen Seite hilft er aber jedem und denkt nie über sich selbst nach. Dabei möchte ich ihm genau so beistehen können...] crazy_kid: [Aber das tust du doch, Rei! ^0^ Du hast bis jetzt immer ihm zur Seite gestanden, warst wahrscheinlich der einzige, der ihm ein offenes Ohr leihen konnte, wenn er mal mehr aus sich heraus kam, und du hast ihn sogar aus der Hölle rausgeholt O.o ] china_boy: [Aber er war es immer, der mich... seelisch unterstützte. Ich habe das Gefühl, er vertraut niemanden... mir nicht] crazy_kid: [Es wird die Zeit kommen, Rei ^.^ Wer weiß, vielleicht ist er doch da und liest das hier alles gerade, ohne dass wir davon wissen XD ] Kais Augen weiteten sich, als der Blonde das Rei geschrieben hatte. Max hatte schon immer das Talent, die Dinge zu sehen, wie sie waren. Er hatte wirklich außergewöhnliche Fähigkeiten, die man auf keinen Fall unterschätzen durfte. china_boy *geschockt*: [Ich] china_boy: [Ich hoffe nicht! *><* Dann würde er mich bestimmt nicht mehr sehen wollen!] crazy_kid: [Ach was! Kopf hoch, Rei! X3 Du, ich werde jetzt schlafen gehen ^^ ] china_boy: [Wie?! Ging der Tag so schnell vorüber?!? O.O ] crazy_kid: [Na ja ^-^; Guck nach draußen. Wir sitzen hier schon seit neun Stunden und reden ^.^ ] china_boy: [ O0O ] crazy_kid: [Das ist normal im Chat ^o^ ] china_boy: [Aber ich hab noch nicht mal zu Mittag gegessen! >.< ] crazy_kid: [Kannste ja jetzt nachholen X3 Nacht, Rei! Bis morgen!] china_boy: [Bis morgen, Max! ^.^ ] crazy_kid: ist offline gegangen. china_boy: ist offline gegangen. Währenddessen sackte Kai wieder zusammen und versuchte, sein Herz zu beruhigen. 'Rei... mag mich...', hallte es in seinem Kopf, füllte seine Gedanken und ließ ihn nicht mehr in Ruhe. 'Aber es heißt noch lange nicht, dass...' "Meister?", kam es unerwartet von der Zimmertür und sogleich rannte der etwas aufgelöste Diener zum Grauhaarigen, wollte ihm aufhelfen. "Es geht schon, Kaz.", sagte Kai nur leise und wollte aufstehen, doch seine Beine versagten ihm und er wäre beinahe umgekippt, hätte Kaz ihm nicht unter die Arme gegriffen und festgehalten. Es war, als würde der Phönix auf Wackelpudding laufen, nur, dass seine Beine das waren, die daraus zu bestehen schienen. "Kommt, Meister, ich trage Euch." Und ohne auf Kais Widerworte zu warten, hob die Fledermaus ihn sogleich auf seine Arme und trug ihn aus dem Wohnzimmer ins Schlafzimmer. Da Kai selbst gerade nicht wirklich laufen konnte, ließ er es ausnahmsweise mit sich machen. Auf seinem Futonbett abgelegt meinte Kaz nur, er solle erstmal lieber liegen bleiben und zur Ruhe kommen, während er ihm etwas Kaltes zu trinken holte. Und wunderlicherweise hörte der Russe sogar auf ihn und rührte sich nicht vom Fleck. "Sooo, da bin ich wieder, Meister!", kam er zurück und reichte ihm ein Glas Drachenblut auf Eis. Kai besah sich den Inhalt, rührte leicht mit dem Strohhalm um und guckte skeptisch seinen Untergebenen an. "Keine Sorge, es ist mit Sprudel, so wie ihr es mögt." "Hm." Der Dämon nahm einen tiefen Schluck durch den Strohhalm und seufzte einmal kurz auf, ziemlich ermattet von all der Aufregung. Ihm war es gerade auch egal, dass Kaz da war und ihn so sah, ohne diese Strenge im Gesicht. Er war einfach zu müde für das Ganze. "Meister?" Kai unterbrach sein Trinken und schaute durch Kaz hindurch. "Was... ist passiert? Vorhin?" "Geht dich nichts an.", antwortete der Russe tonlos und trank weiter. "Hatte es was mit Rei-san zu tun?" "DU SOLLST MEINE GEDANKEN NICHT LESEN, SCHEIß FLEDERMAUS!!", schrie Kai ihn aufbrausend an, hätte fast sein Glas gegen Kaz geschmissen. Doch der Schwarzhaarige blieb ruhig und gelassen und redete einfach weiter: "Ich brauch' Eure Gedanken nicht zu lesen, Meister, das sehe ich Euch auch so an, dass Ihr Zustand durch Rei-san verursacht wurde." "Wie...?" Kai kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. War er so leicht zu durchschauen? Das konnte doch nicht sein... "Meister, ich kenne Euch schon seit Eurer Geburt, auch wenn ich Ihnen erst zugeteilt worden bin, als Ihre Eltern verschwanden." Kai blieb immer noch stumm und nippte ab und zu an seinem Getränk. Normalerweise war er mit Kaz nicht so vertraut, aber als wieder die Worte Rei's in seinem Kopf erschienen... Nichtsdestotrotz sah er ihm nicht in die Augen, da er befürchtete, er könnte noch mehr aus ihm herausfinden. "Macht Euch keine Gedanken, Kai-sama, es wird schon gut gehen." "Was wird schon gut gehen?", fragte der jüngere Dämon im rauen Tonfall, wobei er seinen Gegenüber schon fast wieder zu Tode blickte. "Na ja..." Eine Eieruhr ertönte aus der Küche. "Ah! Mein Froschbein Soufflé ist fertig! Entschuldigt mich, bevor es zusammenfällt." Geschwind verließ die Fledermaus den Raum und ließ einen etwas verdattert aussehenden Kai zurück. Doch jener fing sich wieder und bedeckte seine Augen mit der Linken. Denn ihm wurde wieder heiß um die Wangen. Die Zeit verging und es hieß Abend in der Hölle. Tyson hatte sich bei Kennys Eltern den Bauch voll geschlagen und sie um einiges an ihrem Lebensmittelvorrat erleichtert. Max und Rei schliefen noch seelenruhig in ihren "Himmel"betten, während Kai die ganze Zeit seinen Gedanken nachhing und überlegte, sich wieder im Chat blicken zu lassen. Zum einen war es ihm gleichgültig, denn Tyson würde bestimmt wieder nur über ihn herziehen, doch zum anderen verspürte er den Drang, den Chinese wieder zu sehen, vielleicht sogar mit ihm zu reden. 'Ach, ist mir jetzt scheißegal.' Und somit stand er auf und ging wieder ins Wohnzimmer, wo sein Computer immer noch heiß lief, jedoch einen schwarzen Bildschirm anzeigte. Eine Bewegung mit der Maus und schon fand man wieder das offenen Chatfenster vor. Keiner war da, was den Dämon kurz aufatmen ließ. Doch was ist, wenn Rei noch schlief? Oder gar nicht in den Chat kommen würde? Kai wusste nicht, was er tun geschweige in diesem Augenblick denken sollte. Er war völlig durcheinander, sein Kopf war plötzlich so leer. Was war das, was ihn so aufwühlte... Aber dann... china_boy: [Hallo?] china_boy: [Jemand da? ^^ ] Ging er jetzt oder ließ Kai es doch lieber sein... dark_russian: [Hm] china_boy: [oH!] china_boy: [Halo kai!1] Kai konnte sehen, wie nervös Rei wieder war, was man anhand der ziemlich schlechten Rechtschreibung erkennen konnte. Nur wie sollte er sich jetzt verhalten? Er wusste, was der Chinese über ihn dachte. Aber wie stand es mit ihm...? china_boy: [Wo] china_boy: [wast du gestrn?] Aha, langsam schien der Engel sich wieder konzentrieren zu können und etwas ruhiger zu schreiben. dark_russian: [Keine Lust zum Chat zu kommen] Gut, es war nur die halbe Wahrheit, aber Kai konnte wohl schlecht sagen, dass er bezüglich konfuser Gefühle verhindert war. china_boy: [Ach so] Auch wenn Kai das nur gelesen hatte, so konnte er sich vorstellen, was für ein Gesicht der Chinese gerade machte. Ein nicht sehr fröhliches. dark_russian: [Wie] dark_russian: [geht's dir] Endlich hatte er sich einen Schritt weiter gewagt. Er musste lächeln, denn so wie er Rei kannte, würde er jetzt bestimmt erstaunt auf den Monitor starren. china_boy: [Wer bist du und was hast du mit Kai gemacht?! ò.ó ] china_boy: [Wehe, du bist es, Kaz! òó ] dark_russian *Hand vorm Mund halt*: [Ich bin ich, Rei] dark_russian: [Ist es so ungewöhnlich, wenn ich frage] china_boy: [ o.o ] china_boy: [Ja] dark_russian: [Und? Wie geht's dir nun] china_boy: [Es geht.] china_boy: [Freu mich schon, wenn wir uns alle morgen wieder sehen X3 ] dark_russian: [Hm] Fast hätte Kai 'Auch mich?' geschrieben, ließ es aber dann sein. Was dachte er sich nur dabei? Sowas Dummes... china_boy: [Kai?] dark_russian: [Was] china_boy: [Und wie geht es dir? o.o ] 'Was soll die Fragerei?! Benehm ich mich so anders, oder was?!' dark_russian: [Okay] china_boy: [Dann bin ich beruhigt ^.^ ] crazy_kid: [Hallihallo ^0^ ] 'Hrm, wieso jetzt... -_- ' china_boy: [Oh! Hallo Max! XD Was haste denn die ganze Zeit gemacht? ^-^ ] crazy_kid: [Für meine Mission gearbeitet ^.^; Hab bis jetzt immer noch nicht viel raus gefunden, was der Sinn des Lebens ist <_<; Konnte deswegen kaum schlafen =.= ] china_boy: [ ^^; ] crazy_kid: [Und du bist auch wieder online, Kai? X3 ] dark_russian: [Hn] special_k: [Das kommt ja selten vor, dass du freiwillig hierher kommst ^.^ ] china_boy + crazy_kid: [Hi Kenny!] dark_russian: [Ich gehe] crazy_kid: [Schon?] china_boy: [ ó.ò ] dark_russian: [wann ich will] china_boy: [ o.O ] crazy_kid: [Kai hat sich irgendwie verändert o.o Er ist gerade so merkwürdig O.o ] china_boy: [Hab ich auch gedacht] crazy_kid: [Cool! XD ] dark_russian: [Was redet ihr für einen Scheiß?!] burgerking: [Hoo, Sauertopf regt sich auf? Und das nicht wegen mir?? XD ] dark_russian: [Halt deinen Rand, Kinomiya! Freu dich auf Trainingsstunden um 5 Uhr morgens] burgerking: [WAS?!? Und Max und Rei nicht, oder was?! Ò0Ó ] dark_russian: [ALLE werden daran teilnehmen] china_boy: [Schön, also du auch! XD *freu*] dark_russian: [ ò.ô ] dark_russian *erröt*: [...] burgerking: [Sag mal, Rei, seit wann freust du dich auf Trainingsstunden in der Früh?! Ò0Ô Die Luft bei dir ist dir wohl zu dünn geraten!] china_boy: [Hrm ò_ó ] crazy_kid: [LOOOL Wie Kai siehst du aus! XDDD ] special_k: [*g* Ich hab mir überlegt, ob wir uns nicht gleich in Russland treffen würden ^-^ Mr. Dickenson würde ich dann eine Mail schreiben] burgerking: [Was? Und wo? O.o; Ich kenne mich nicht wirklich in Russland aus oO; ] special_k: [Keine Sorge ^.^ Kai kennt doch bestimmt die Gegend wie seine Westentasche, nicht wahr?] dark_russian: [Ts] special_k: [Dann machen wir es am besten so, dass wir uns alle morgen bei Kai zu Hause treffen X3 ] china_boy: [Schön und gut, aber wie kommen Max und ich überhaupt zu euch in die Hölle??? o.o ] Plötzlich sah jemand über Rei's Schulter und ließ verlauten: "Indem ich Sie zu Kai-sama bringe, Rei-san!" SCHOCK! Rei wirbelte herum und erschrak. "WAAAAAAAAHHHHHHH!!!!!!!!!" dark_russian *zuck*: [Rei, was ist los?!] burgerking: [Häh?! Wovon redest du Kai?! ôó ] crazy_kid: [Was ist mit Rei? ó.ò ] dark_russian: [Rei, antworte!] "K..Kaz! Wie..was machst du hier?!", rief der Engel entsetzt, konnte aber der Fledermaus nicht ausweichen, da der Tisch mit dem Computer sich direkt hinter ihm befand. Kaz stand dem Chinesen gefährlich nahe. "Ich dachte mir, ich statte Ihnen einen Besuch ab und wollte Ihnen anschließend eventuell an die Wäsche gehen~" Panisch griff Rei zur Tastatur und wollte schon Kaz damit erschlagen, hätte derjenige nicht die Hände ruhig gehoben trotz seines immerwährenden Lächelns auf den Lippen. "Ach, Sie sehen so süß aus, wenn Sie geschockt sind! Neiin, ich werde Ihnen nichts tun." Rei wusste nicht, ob er ihm Glauben schenken konnte, nachdem, was alles in den vergangenen letzten Wochen geschehen war. Doch friedliebend, wie er war, legte er seine beinahe "Tatwaffe" wieder ab und wandte sich zögernd wieder dem Chat zu, wobei er ab und zu misstrauisch über seine Schulter schielte. china_boy: [Kaz ist hier] crazy_kid: [WAS?! O0O ] burgerking: [Ò0Ó] Ohne viel Zeit vergehen zu lassen, wetzte Kai vom Stuhl in die Küche und fand seinen Diener nirgendswo vor. Nur das fertig abgekühlte Soufflé stand auf dem Tisch, welches aber dann zusammenfiel, als der Grauhaarige wütend auf den Tisch haute. Doch als er wieder das bekannte "Pling" wahrnahm, ging er, oder sagen wir eher, donnerte er zum PC zurück, setzte sich ran und haute eher in die Tasten ein: [Was hat Kaz bei dir zu suchen] china_boy: [Er meinte, er wolle mich zu dir holen o.o ] special_k: [Aber woher wusste er, was wir vorhatten? oO ] china_boy: [Er wusste es nicht. Er wollte mich einfach so zu Kai runterbringen] Da stockte der Russe, als er diese Zeilen von Rei las. Was wollte Kaz damit bezwecken...?! burgerking: [So so, Kai, hast du uns etwas verheimlicht? ^__^ ] dark_russian: [Halt den Rand, Kinomiya, ich habe damit nichts zu tun ò__ó Kaz hat ohne meine Zustimmung gehandelt] china_boy: [Das heißt wohl, Sie wollten Rei-san nicht bei sich haben? ^o^ ] crazy_kid: [Höh? O.O ] dark_russian: [Verdammtes Miststück! Wenn du ihm nur ein Haar krümmst, wird es dir dreckig gehen, das schwöre ich dir!] burgerking: [Wow! Ich sehe Kai zum ersten Mal fluchen! O.o ] china_boy: [Beruhigt euch, Meister, ich wollte Rei-san heute nichts tun ^.^ ] dark_russian: [Heute?] Auch wenn man alles nur lesen konnte, was die anderen schrieben, so konnte man bei Kai sehr wohl erkennen, wie gefährlich es geklungen hätte, dieses "Heute". special_k: [Okay, wo Kaz jetzt schon bei Rei ist, kann er auch gleich Max mitnehmen und zu Kai bringen] china_boy: [Tut mir außerordentlich leid, Kenny-san, aber ich schaffe erstens nur eine Person pro Transport und dann muss ich mich erstmal wieder regenerieren, denn das Teleportieren von Leuten kostet mich einiges an Kraft. Das heißt, ich könnte erst ein paar Stunden später Max-san vorbeibringen ^.^; ] crazy_kid: [Rei, du kannst doch auch teleportieren? oO] china_boy: [Aber nur zur Erde und in den Himmel zurück -.- Ich kenne die Formel nicht, wie man in die Hölle kommt...] china_boy: [Macht euch keine Gedanken, ich werde mit Rei-san behutsam umgehen ^.~ ] dark_russian *brodel*: [Bring ihn jetzt vorbei] china_boy: [Droht Ihr mir, Meister? oO ] dark_russian: [Ich mache dir die Hölle heiß, wenn du nicht unverzüglich tust, was ich dir befehle] china_boy: [Okay, okay, ich tu ja schon, wie mir geheißen ^^;; ] china_boy: [Bis gleich, Meister! ^0^ ] china_boy: [Aber Kai, ich muss doch erst morgen zu dir o.o] dark_russian: [Mir egal] dark_russian: [Du kommst sofort hierher] china_boy *rotwerd*: [O] china_boy: [OkaYx] china_boy: [Wir sehen uns morgen, Kenny] special_k: [Bis dann, Rei! ^.^; ] china_boy: ist offline gegangen. dark_russian: ist offline gegangen. burgerking: [Weia, was ist denn jetzt da abgegangen? oO; ] Fünf Minuten später. burgerking: [Max?] crazy_kid: [Sry, musste erst sicher gehen, dass beide unser Gespräch nicht mitlesen ^^ ] crazy_kid: [Tja, langsam nimmt ihre Beziehung Gestalt an, Ty X3 ] burgerking: [Meinst du? oO ] crazy_kid: [Mein ich XD Du hast doch gelesen, wie Kai ausgeflippt ist!] burgerking: [Hm] special_k: [Selbst ich habe schon mitgekriegt, was da zwischen den beiden läuft XD ] burgerking: [Wenn Rei jetzt gleich bei Kai auftauchen wird... vielleicht..] crazy_kid: [Nein, das glaube ich nicht <_< Sie brauchen noch ein Weilchen ^^; ] burgerking: [Oh Mann... ~.~ ] special_k: [Das sollte erstmal nicht unsere Sorge sein, ihr beiden ^.^ Lasst uns zu Bett gehen. Morgen Mittag treffen wir uns dann bei Kai, okay?] burgerking: [Geht klar, Kenny! XD ] crazy_kid: [Wenn Kaz bei mir vorbeischaut] burgerking: [Hrm] crazy_kid: [bitte ich ihn, mich zu dir zu verfrachten X3 ] burgerking: [ *o.o* ] burgerking: [Wozu hat Kaz dich mir fortgeschleppt, wenn du doch sowie so wieder zurück in die Hölle kommst? oO;; Warst du überhaupt bei Rei?] crazy_kid: [Na ja, eigentlich nur bei meiner Ankunft ^^; Ich wusste ja nicht, dass eine Engelwoche so kurz ist, sonst hätte ich bestimmt Rei noch mal öfters besucht! X3 ] special_k: [Also, bis morgen, Leute!] crazy_kid: [Tschüß, Kenny!] crazy_kid: [Bis später, Ty! *chu*] burgerking: [*rechu*] special_k: ist offline gegangen. burgerking: ist offline gegangen. crazy_kid: ist offline gegangen. ... Fortsetzung folgt A/N: Hrm, mir gefällt dieses Kapitel nicht so wirklich <_<;; Es passt vorne und hinten nicht, ist diesmal auch nicht so lustig, wie ich es manchmal so gerne handhabe und... bäh! Xb Mir gefallen aber die Eindrücke von Kai und Rei, weil endlich mal was Klares raus gekommen ist, was zwischen ihnen ist ^.^ Außerdem... O.O Ich habe über 9000 Wörter geschrieben O=O! Na ja, kein Wunder, wenn man solange braucht wie ich! XD;; Ich hoffe, dass es wenigstens euch etwas gefallen hat óò Kommis und Flames sind immer willkommen! *><* Kapitel 16: Klein, aber Oho --------------------------- A/N: Shooo, und eine weitere Ewigkeit hat's gebraucht für dieses Kapitel <_<; Konnte es auch nicht vollständig betareaden, weil sonst mein Kopf irgendwann geplatzt wär ~.~ Habe noch letzte Nacht damit verbracht, mein Rei-Kostüm fertig zu stellen @.@ Aber habt vielen lieben Dank für eure Kommis! >.< Auch danke an alle anderen, die diese Story überhaupt in die Hand nehmen! X3 Jetzt kann's wieder losgehen! Sechzehntes Kapitel Klein, aber Oho ~~In Reis Haus~~ "Sooo, fertig gepackt zur Abreise? ^.^ " "Ja, Kaz =o.o= " "Aaah, du hast wieder dein alltägliches Outfit an! X3 Schade, deine Sachen als Engel gefallen mir weit aus besser. Hat was Unschuldiges an sich ^.~ " Da packte die Fledermaus den ahnungslosen Jungen an der Hand und innerhalb eines Wimpernschlages waren beide unterwegs zu Kais Haus. Rei sah nur gleißendes Licht um sich herum, vermengt mit bunten Punkten und einer solchen Wärme, dass er sich fast wünschte, es würde nie aufhören. So ungefähr waren diese Reisen auch bei ihm, wenn er zwischen Himmel und Erde wanderte. Doch dieses Schauspiel hielt nicht für lange an und der Engel stand bald in einem ihm unbekannten Zimmer, ausgelegt mit einem Einzelfuton. "Das ist Kai-samas Schlafgemach, Rei-san ^.^ Ein geeigneter Platz, um dich zu verführen ^__^ " "Uh huh...WAS?!" Rei war so fasziniert von dieser Einfachheit, was das Zimmer besaß, dass er fürs erste gar nicht auf die Worte seiner "Mitfahrgelegenheit" achtete. Um so größer war der Schock, als er plötzlich auf Kais Bett gestoßen wurde und sich wieder unter Kaz befand, welcher sich keineswegs für seine Tat genierte. "Mein süßer kleiner Engel, hast du mich vermisst?" grinste der Schwarzhaarige heimtückisch und küsste Reis Wange, festigte seinen Griff um dessen Handgelenke über seinem Kopf. Rei wandte sich unter seinem schweren Gewicht, was er besser hätte nicht tun sollen, denn das traf auf große Zustimmung seines Überwältigers. "Du wirst es wohl nie sein lassen, Mistvieh." Kai erschien im Türrahmen, Arme typischerweise ineinander verschränkt und ein Blick, der töten konnte. Als hätte er sich verbrannt, ließ Kaz Rei unverzüglich los und gab ihm so die Gelegenheit, ihn von sich zu schubsen. Überrascht fiel die Fledermaus nach hinten und bevor er etwas verlauten konnte, schrie Rei "Time Halt!", so dass alle außer ihm bewegungslos wurden. Der Chinese spürte den Schreck bis auf die Knochen, erinnerte sich, wie Kaz das erste Mal ihn in diesem Haus an die Wäsche gehen wollte. Er schüttelte sich innerlich bei diesem Gedanken, erholte sich aber schnell und krabbelte zu Kai rüber. Seine Beine waren noch zu weich von der Aufregung, als dass er in der Lage gewesen wäre aufzustehen. Deswegen berührte er ihn auch am Hosenbein, um ihn aus seiner Starre zu wecken. Unmittelbar sah der Russe zu ihm runter, kniete sich vor ihn und fragte nach seinem Befinden. Der Engel winkte nur ab und meinte, dass er sich langsam schon daran gewöhnt hat, zog merkwürdige Blicke von seinem Gegenüber auf sich. Dann schaute Kai zu seinem "eingefrorenen" Diener rüber. Am liebsten hätte er ihn in Stücke gerissen, dass konnte Rei ihm ansehen, doch er hielt ihn davon ab, indem er seinen Arm berührte. "Kai..." "Was!" blaffte der Dämon ihn an, sprach aber nicht weiter, als er Rei lächeln sah. "Kaz ist nicht schlecht. Er ist einfach nur einsam =^^= " Die Augen des anderen weiteten sich in Erstaunen. Wie oft hatte er jetzt erlebt, dass sein Diener sich an Rei vergreifen wollte?! Eigentlich müsste der Rei schon längst in die Irrenanstalt wegen irgendwelchen Trauma oder sonst dergleichen, so oft, wie Kaz schon bei ihm versucht hatte, ihm mehr oder weniger seine Unschuld zu rauben. Aber nein! Er nahm das einfach auf die leichte Schulter und meinte auch noch, dass dessen Taten berechtigt waren! "Rei, hat dir jemand ins Hirn gespuckt oder was?! ER *auf ihn zeig* hat versucht dich zu VERGEWALTIGEN! Kapierst du das nicht oder will dein Spatzenhirn das nicht verstehen?!?" Kai war richtig voll in Fahrt, kümmerte sich in dem Moment einen Dreck um seine Ausdrucksweise. Und obwohl er solche Dinge dem Nekojin an den Kopf geworfen hatte, blieb jener gelassen auf dem Boden sitzen und schaute seinen Captain immer noch lächelnd an. "Machst du dir Sorgen um mich?" Rei hat das einfach so frei raus gefragt und beobachtete nun Kais Gesicht, wie es mit einem Mal entgleiste. Er schmunzelte bei diesem Anblick, ihn mal dabei "erwischt" zu haben X3 Der Russe drehte nur verlegen seinen Kopf zur Seite und gab ein mürrisches "Pah!" von sich. Beide achteten nicht darauf, wie Reis Zauber wieder verflog und Kaz konnte sich wieder rühren. Er wunderte sich, dass der kleine Engel nicht mehr vor ihm lag, und wirbelte zur Tür herum, entdeckte seinen Meister, wie er schmollend eine finstere Miene zog, die aber nicht ihm galt, sondern seinem Gast, welcher vergnügt mit einem neckischen Grinsen versuchte, ihn aufzuziehen, bis er bemerkte, dass Kaz ihnen dabei zusah. Rei: Na, hast du dich wieder abgeregt? =^.^= Kaz: Ha? O.O Rei: Du, es riecht so lecker aus der Küche X3 Könntest du vielleicht etwas zu essen machen? Hab noch nichts gegessen =^^= Man kann's nicht leugnen, sowohl Kai als auch der schwarzhaarige Dämon sahen den stehts lächelnden Engel verblüfft an. Nichtsdestotrotz stand Kaz auf und folgte Reis Bitte, während Rei und Kai immer noch wie angewurzelt auf dem Boden saßen und sich gegenseitig anschauten. Doch Kai war das auf die Dauer zu bunt, weshalb er sich ebenfalls erhob und dabei den Nekojin auf die Beine zog. Dann deutete er ihm, ihn ins Wohnzimmer zu folgen. Dabei hörten sie noch "Mein Souffléééééééé!!!!!! T0T " aus der Küche, was für Verwirrung bei Rei sorgte, jedoch aber weiterging. Der Chinese erinnerte sich, als er zum ersten Mal dieses Haus betrat ohne zu wissen, dass jenes seinem Teamchef gehörte. Und auch der Vorfall, wo Kais Vorgesetzter ihn geschlagen und misshandelt hatte, enthielt sein Gedächtnis ihm nicht vor. Zögernd nahm er an dem niedrigen Tisch Platz und wartete, dass Kai sich zu ihm gesellte. Jener hatte mal wieder ein Chaos von Gefühlen und Eindrücken zu bewältigen, das Rei bei ihm verursacht hatte. Er hätte niemals seinem Diener für diese Schandtat, die er Rei antun wollte, verziehen! Wieso konnte er das nur so simpel?! Endlich beschloss der Russe, sich neben Rei zu setzen, und sah ihn durchdringender denn je an. Natürlich fühlte der Dunkelhaarige sich dabei nicht wohl, lächelte etwas gequält und fragte sich, was Kai jetzt nun wieder hatte. Als der Grauhaarige ihn was fragen wollte, kam Kaz ins Zimmer hinein und servierte das Essen. "Shooo, jetzt gibt's Happahappa! X3 " Kais Blick hätte die Fledermaus in der Luft zerreißen können, doch als Rei das Mahl mit glänzenden Augen bewunderte, riss er sich noch mal zusammen und schickte seinen Diener mit einem Handwink fort. "Danke schö~~~n!" rief Rei fröhlich hinterher, ließ Kai kurz vor Schreck aufzucken, und bediente sich an den Köstlichkeiten, die Kaz in so kurzer Zeit zubereitet hatte. Der Phoenix starrte ihn wie aus allen Wolken gefallen an, wunderte sich von Mal zu Mal mehr über diesen neben sich genießenden Jungen. Rei war begeistert von der Vielfalt, was das Essen mit sich brachte. "Wow! Das ist oishii! Was ist das?" Zuerst glotzte Kai ihn mit einer Mischung aus Skepsis und Unglauben an an, während er aß, aber als er Reis unschuldigen naiven Blick in seinen Augen sah, leerte er kaum merklich seine Reisschale, stellte sie auf den Tisch ab und fing an zu erläutern: "Das ist frische Seele, zubereitet mit Leber als Beilage. Und der kleine Ball auf deinen Stäbchen ist ein in Gelee eingelegter Augapfel. Auf dem Teller vor dir ist geschnetzeltes und gegrilltes Einhornherz, garniert mit Trollohren (sehr knusprig ^-^ )." Im nächsten Augenblick hörte der Engel auf zu essen und gaffte Kai an, als hätte er die Erde in die Luft gesprengt, obwohl seine Hände seine Schale nicht verlassen hatten. Er sah so aus, als würde er jede Minute sich übergeben müssen, das dachte zumindest unser Dämon, als der Tiger abwechselnd zu seinem Essen und zum Russen schaute. Dann fing er wieder an sein Mahl zu sich zu nehmen, ließ Kai für ein paar Sekunden wie einen Karpfen auf dem Trockenen aussehen. *~Kais POV~* Ich habe alles erwartet! Ekel, Übelkeit, dass er mich hassen würde, es ihm nicht gesagt zu haben, dass er mich erwürgen würde! Absolut alles! Aber nichts von diesen Dingen geschah! Stattdessen lächelte er mich an und fragte mich, was für eine Suppe auf dem Tisch stand. "E..eto..Drachenfleisch." Ich sah ihn fassungslos an wie er voller Freude es aß. Ich konnte nicht widerstehen und fragte zurück. "Verabscheust du nicht solches Essen oder so? Du als Engel solltest doch irgendwie...anders sein...anderes essen..." Mir fehlten die Worte. "Du meinst eher etwas koscher sein?" half er nach. Ich nickte langsam. Er kicherte über meine Art und es dauerte etwas bis er wieder davon runterkam. Sein Lachen war sowas wie...eine Erfrischung, weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Ich bekam ein seltsames Kribbeln in meinem Bauch, was wie verrückt zuckte; mein ganzer Körper reagierte auf seine lachende Gegenwart. Es war das schlimmste! Ich fühlte mich nicht wirklich wohl dabei. Aber ich unterdrückte es sofort, als ich seinen forschenden Blick wahrnahm. "Was." fragte ich barsch. "Ach nichts. Willst du wissen warum?" Ich blieb still, was Antwort genug war. "Tja, warum nicht? Wenn Gott Sushi liebt, warum sollten wir nicht auch das lieben bzw. essen, was wir mögen?" 'Mich würde es nicht wundern, wenn Gott auch Mensch probieren will. *kicher* Der Gedanke, Gott als Kannibale, ist zu komisch XD ' las ich von seinen Gedanken. "Gott liebt WAS?!" unterbrach ich ihn, was ihn aber nicht davon abhielt, weiterzureden. "Okay, der Gedanke, ein paar Seelen auf meinem Teller zu haben, klang fürs erste schon ziemlich schrecklich, als du mich darüber aufgeklärt hast, aber wenn ich davon aß...ich hätte niemals gedacht, dass es so köstlich sein würde!" Auch wenn ich gewollt hätte, ich wäre nicht in der Lage gewesen, meinen Blick abzuwenden. So starrte ich ihn weiter an. Ich habe noch nie jemanden wie ihn kennen gelernt, besonders keinen Engel, der *Seelen* aß! "Kai?" Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen und traf auf ein paar besorgte Augen. "Stimmt etwas nicht?" Bevor ich länger darüber nachgedacht habe, gab ich ihm eine abschlägige Antwort. "Geht dich nichts an." Doch als ich sah, wie auf einmal die Klarheit seiner Augen verschwand, bereute ich das, was ich gesagt habe. Aber warum? Ich habe nie das bereut für die Dinge, was ich getan habe. Und jetzt... 'GROOAAR! NEIN! Hör auf über abgedroschene Dinge zu grübeln, die dich schwach machen!' Aber es ist unhöflich, sich so zu benehmen (Was für 'ne Ausrede ^-^ ). *~Normal POV~* Zwischendurch kam Kaz hinein und meinte mit einer tiefen Verbeugung: "Ich gehe jetzt Max-san abholen, Meister. Ich teile Ihnen nur noch mit, dass Boris-sama seinen baldigen Besuch angekündigt hat, da er ja letztes Mal nicht anwesend sein konnte." "Dann geh' und richte ihm aus, ich werde bei Großvater eine Audienz abstatten, sprich er braucht seinen Arsch nicht hierher zu bewegen." "Sehr wohl, Kai-sama." So ging der Diener mit einer weiteren Verbeugung wieder aus dem Zimmer und wünschte Rei noch einen angenehmen Tag. Jener sah Kai etwas konfus an, wusste nicht so recht, was er sagen sollte. "Kaz wird schon die richtigen Worte anwenden." beantwortete der Russe seine stille Frage und aß weiter. ~~Woanders~~ *ringring* "Hallo~~~! ^.^ Lang nichts von dir gehört! X3 Wie läuft's bei dir da unten denn so? Ach, wirklich? Na, da sollten wir uns doch mal einen Spaß wieder erlauben! XD Schickst du einen von deinen Schützlingen zu ihnen? Gut, ich lass' es dir gleich zukommen! Ciao, ciao! *aufleg*" ~~Zwei Stunden später wieder in Kais Haus~~ Kai hörte als erstes mit essen auf und stand auf, während Rei immer noch da saß und ohne einen Mucks weiteraß. Er verließ ihn für ein paar Minuten, was den dunkelhaarigen Jugendlichen das Gefühl gab, den anderen mit seiner Anwesenheit zu stören. Er hätte nicht fragen dürfen... 'Vielleicht ist es besser, wenn ich gehe.' Deswegen stellte er seine Reisschüssel auf dem Tisch ab, stand auf und wollte schon mal voraus gehen auf die Erde. Er würde schon einen Weg dahin finden. Doch bevor er einen Fuß aus dem Zimmer treten konnte, hielt ihn eine bekannte Stimme davon ab. "Willst du ohne Nachtisch gehen?" Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Der Tiger drehte sich um und sah seinen Captain zwei Schälchen halten, gefüllt mit geschmeidig aussehender Eiskrem. Ein verwirrter Blick erschien in seinen Augen, welcher zwischen den Schälchen und dem Dämon wechselte. "Willst du was davon oder nicht? Sonst ess' ich das alleine." Mit diesen Worten ging der grauhaarige Junge zum Tisch und setzte sich versuchsweise in eine passende Position. Rei befand sich in einer seltsamen Situation, welche er auch nicht um ehrlich zu sein so richtig verstand. Als erstes machte er sich Sorgen wegen Kai, weil er sich so eigenartig verhielt. Dann schnauzte jener ihn an, sich nicht einzumischen, und jetzt bot er ihm etwas Bitte-iss-mich-Eis an. Was für ein Kerl war eigentlich Kai? Doch bevor er sich den Kopf darüber zerbrach, ließ er es lieber nicht verkommen ^^ So ließ er sich neben dem Dämon plumpsen und winkte zu Kai, ihm seine Portion hinzuschieben, seine Augen gierig vor Heißhunger. Der erste Löffel zerschmolz auf Reis Zunge. "OISHIII!!" Er konnte diesen wunderbaren Geschmack nicht beschreiben. Er war einzigartig! "Hn. Wie auch immer." Das glückliche Kind schielte zu dem coolen Kind und verstand mit einem Mal, dass die Eiskrem eine "Entschuldigung" war für sein idiotisches Verhalten vorhin. Aber da gab es eine Sache, die ihn ebenso interessierte... "Es ist normale Milch." 'HALLO?! Steht es auf meiner Stirn geschrieben?!? Oh, warte, er kann ja meine Gedanken lesen! Ich Dummkopf XD;;; Trotzdem ist es komisch, dass sie *normale* Milch verwenden.' "Von einer Katze." *Animefall seitens Rei* "Ehehehe...äh..ja.." Auch wenn das den Engel ziemlich überrascht hat, aß er weiter, denn es war wirklich zum Hineinknien lecker ^.^ Rei hätte fast die Schüssel leer geleckt, wäre Kai nicht gerade anwesend gewesen. Das schickte sich ja nun wirklich nicht für einen Engel. Und jener Russe konnte es einfach nicht lassen, seinen Blick von dem äußerst seltsamen Chinesen abzuwenden. Irgendwann waren die beiden auch mit dem Nachtisch fertig. Rei wollte Kai beim Abräumen helfen, aber ein Blick von seinem Teamchef genügte, um ihn auf seinem Sitzkissen zu fesseln. So ging Kai in die Küche, während Rei im Wohnzimmer auf ihn wartete. Plötzlich ging die Papiertür auf und erschreckte ihn fast zu Tode. Dort stand ein für ihn fremder Junge seines Alters, welcher einen solchen stoischen Gesichtsausdruck trug, dass er schon mit Kai hätte konkurrieren können. Auffällig waren seine blauen Augen, so klar und so eisig, ein totaler Gegensatz zu seinen Haaren, welche feuerrot leuchteten. Dem Chinesen überfiel ein kalter Schauer, als der Rotschopf durch ihn hindurch sah, sein Blick voll Gleichgültigkeit. Er war wohl nicht ein geselliger Typ, als dass er sich am Tisch Platz genommen hätte. "Wo ist Kai-san?" fragte der Junge tonlos und brach somit die Stille. "I..in der Küche." "Hm." Schnurstracks zog er an dem Engel vorbei ohne ihn weiterhin zu beachten und betrat die weißen Fliesen des Wohnraums. Rei sah ihm nur verständnislos nach. ~~In der Küche~~ 'Was hab ich mir nur dabei gedacht...' Gerade war Kai mit Geschirr spülen beschäftigt, da er keine Lust hatte zu warten, bis sein Diener wieder zurück war, zumal er auch nicht recht wusste, was er jetzt machen sollte, wenn er jetzt zurück zu Rei ins Zimmer käme. Doch seine Frage hatte sich beantwortet, als ein guter Bekannter ihn freundlichst begrüßte. "Hallo Kai-san! ^o^ " Der Angesprochene hätte fast einen Teller fallen gelassen, wenn er nicht so eine schnelle Reaktion gehabt hätte. "Tala! Wie oft soll ich dir sagen, du sollst mich nicht so nennen?!" "Ach, mindestens schon 2000 Mal! ^.^ Wer ist denn der Kleine da im Zimmer? ^__^ " "Geht dich einen feuchten Dreck an." brummte Kai ungehalten, der mit Abwaschen aufhörte und sich die Hände abtrocknete. "Egal, der Herr lässt dir was zukommen!" Der Dämon beobachtete den anderen skeptisch, während er sich etwas zu trinken aus dem Kühlschrank holte. Aus dem Nichts holte der Rothaarige einen Sack hervor und überreichte ihn Kai mit einem breiten Grinsen. Jener begutachtete den Inhalt und hob eine Augenbraue, als er hineingriff. "Was soll das denn?! Seit wann schickt der Herr mir *so was*?!?" "Keine Ahnung." log Tala, da er zur Verschwiegenheit gezwungen worden war. Jedoch ein schelmisches Lächeln konnte er sich schwer verkneifen X3 "Ist ja auch egal. Ich muss wieder los. Meine Bar wartet auf mich! XD " "Dann hau ab." Durch die Verwirrung, die der andere Dämon angestiftet hatte, war Kai nicht gerade in bester Laune. Nichtsdestotrotz gab er ein Zeichen zum Abschied und sein "Untergebener" ging wieder zurück durchs Wohnzimmer, warf noch mal einen Blick auf Rei, welcher sich überhaupt nicht daran gewöhnen konnte, so durchleuchtet zu werden. Da ging Tala ein Licht auf und er musste innerlich auflachen, ohne dem Junge was davon zu zeigen. 'So ist das also X3 ' begriff der Sushibarbesitzer und ging mit einem Handwink zum Chinesen durch die Zimmertür aus dem Haus. Rei kapierte gar nichts. In dem Moment, wo der Nekojin wieder der Auffassung war, sich Kai zu widersetzen und ihm doch zur Küche zu folgen, kam der mürrisch dreinschauende Junge mit einer Schale zurück, die Reis Augen zum Funkeln brachten. Doch unser Engel ließ sich nichts anmerken, was ihm aber wenig brachte, da Kai es auch so von seinen Gedanken ablesen konnte, wie sehr der Dunkelhaarige vor Freude sprudelte. "Hier, iss." stellte Kai es direkt vor ihm ab und wollte wieder abhauen, wenn Rei ihn nicht am Hosenbein festgehalten hätte. "Möchtest du davon denn gar nichts? =ó.ò= " "Was soll das, Rei? Bist du jetzt zum Kleinkind mutiert, oder was? ò.ó " "Nein, aber ich teile nun mal gerne =^.^= Iss wenigstens eine. Und tu nicht so, als könntest du die Dinger nicht abhaben; ich weiß ganz genau, dass du sie ebenfalls favorisierst! X3 " Bitterböse war der Glare, den Kai ihm sandte, aber an ihm abprallte wie ein Ball. Er hasste es, wenn jemand Recht hatte, und noch mehr, wenn es Rei war. Mit verschränkten Armen setzt er sich angefressen im Schneidersitz auf das Sitzkissen hin und nahm sich eine ihm angebotene Erdbeere von der Schale. Beide bissen gleichzeitig in eine hinein: Rei -> X3 Kai -> -_- Plötzlich spürten sie was, ein seltsame Regung, die ihren Körper durchfuhr, und im nächsten Moment... POF! POF! wurden sie auf einmal klein, schwebten kurz in der Luft und fielen abwärts in die für sie meterweit aussehende Tiefe. "Waaah!" schrie Rei auf, als er runterschnellte und mit dem Hintern auf das Kissen aufkam, worauf er noch vor kurzem drauf gesessen hatte und nun einen Trampolineffet besaß, was ihn nach vorne beförderte, einen Überschlag machte und ihn dazu veranlasste, auf den Füßen zu landen. Aber trotzdem fiel er auf seinen Hosenboden, weil seine Beine den Schreck noch nicht verkraftet hatten. Als der Engel endlich wieder die Augen öffnete, bekam er einen weiteren Schock, denn alles um ihn herum war so monströs groß, dass einem von der Höhe her schwindlig werden konnte. Der Chinese wandte seinen Blick zur Decke, die wahrscheinlich sich kilometerweit nach oben erstreckte. Rei: W...was ist passiert, Kai?! Kai: Hm. Frag was Besseres. Der Russe hatte genau so wenig Ahnung wie Rei, was mit ihnen geschehen war, und er wusste auch nicht, was sie jetzt machen sollten. Er schaute zur Seite und fand seinen Teamkameraden in einer konzentrierten Haltung vor. Nach wenigen Minuten meinte jener: "Ich kann meine Kräfte nicht freisetzen. Weder unsere alte Größe zu erlangen geschweige noch zu fliegen bin ich in der Lage! =-.-=; " "Hn." "Und jetzt?" Kai schwieg immer noch, setzte sich aber endlich in Bewegung und kletterte auf das überdimensionale Kissen. Dort verschaffte er sich Überblick, sah die unendliche Weite seines Zimmers und hielt sich sweatdroppend (!) die Hand vor Augen. Neben sich hörte er Rei, wie er genauso das Kissen vor sich erklimmte. Schnaufend kniete er auf allen vieren, hätte niemals gedacht, dass eine einfache Deko so hoch seine könnte, stand aber dann auf und tat etwas, was in Kais Augen ziemlich lächerlich aussah: Er hüpfte auf dem Kissen rum! Kai: Rei! Was soll der Scheiß?! ò__ó Rei: *boing* Der Engel hörte nicht auf Kai und sprang immer höher, bis der Dämon schon dachte, er würde sich jeden Augenblick das Genick brechen. Doch zu seinem Erstaunen stellte sich Rei ziemlich geschickt an, hatte stets eine feste Balance, und ohne seinen Blick abzuwenden sah er ihm dabei zu, wie der Tiger mit Leichtigkeit auf die Tischplatte flog und gewandt wie eine Katze auf beiden Beinen aufkam. Kai musste zugeben, dass die Kunfustunden, die der Junge anscheinend gemacht hat, sich jetzt ausgezahlt machten. Rei: Hey, Kai! Das musst du dir ansehen! XD Kai: Witzig, Rei, ich bin nicht ganz so geschickt wie du und kann nicht so hochjumpen. Rei: Musst du auch nicht =^^= Schieß dein Blade mit deinem Schal hoch, den Rest erledige ich X3 Kai: Hn. Der Russe wusste nicht so recht, was das Ganze sollte, tat aber, was der Engel ihm riet. Er hatte ja in seiner jetzigen Verfassung sowie so nichts Besseres zu tun -_- Er band seinen weißen Schal ab, nahm einen Faden aus seiner Hosentasche und wickelte ihn um sein Blade. Als er ihn startete, flog sein Schal hinterher am Faden hängend, hoch am Tischbein und in Reis Hand. Kai wartete nur ein paar Minuten und sein Schal flatterte wieder runter zu ihm, festgebunden mit einem roten Tuch. 'Was...' Er überlegte nicht lange und kletterte an dem provisorischem Seil hinauf. Oben angekommen zog der Nekojin sofort das rote Tuch wieder an sich, entknotete es von Kais Schal und band es sich wieder um seinen Bauch. 'Es war sein Gürtel...' dachte Kai für sich und bekam einen leichten roten Schimmer auf den Wangen. Rei: Guck mal, Kai! XD Tyson würde im siebten Himmel schweben, wenn er diese riesigen Erdbeeren zu Gesicht bekäme! =>.<= Kai: 'Du anscheinend wohl auch.' Hatte der Dämon das gerade wirklich gedacht? Woher kam auf einmal diese Wärme in seinem Innern, als er Reis lachendes Selbst sah? Rei: Aber es ist besser, wenn wir sie nicht weiter essen =^^=; Kai: Was. Rei: Sie sind der Grund für unsere Däumlingsgröße =^.^=;;; Kai: Aha. Rei: Das ist Gottes Handschrift =<_<= Er macht oft gerne solche Streiche. Kai: Wie bitte?! Kai war völlig von den Socken, als Rei es ihm erzählte. Er traute seinen Ohren nicht, wie der andere ihm aufzählte, was seines Bosses Werke gewesen waren: den Röntgenblick, den er ihm verpasst hatte; Male, wo Rei damals noch nicht im Team der Bladebreakers war. Auch die Sache mit Max, wo er Kai in Shus Haus geküsst hatte, konnte der Tiger nicht als Zufall durchgehen lassen, denn er hatte beobachten können, wie paralysiert sein Teamchef in dem Moment gewesen war, nicht einen Finger rühren konnte. Kai: Heißt das, wir haben es deinem Chef zu verdanken, dass wir jetzt in dieser Winzgröße uns den Arsch aufreißen dürfen?! Des Phoenix' Stimme klang voller Groll und Zorn gegenüber dem Schöpfer von Himmel und Erde, zügelte seine Wut, um sie nicht an Rei auszulassen. Rei: Leider. Aber ich denke, dass die Wirkung nicht für lange anhalten wird. Zum Glück haben wir nur eine Erdbeere gegessen =^^=; Kai: Ts. Es passte dem grimmigen Jungen ganz und gar nicht, wie sich die Sache ausgeartet hat, besonders weil er jetzt in dieser Form ziemlich hilflos sich erschien. Was ist, wenn Boris jetzt bei ihnen auftauchen und sie so sehen würde? Er wollte sich das lieber nicht ausmalen... Rei: Kai? Der Grauschopf sah zum Engel auf, hatte seine übliche finstere Miene aufgesetzt. Rei: Mach dir keine Gedanken =^.^= Ist doch auch mal interessant, sich die Welt aus dieser Sicht anzuschauen! So nahm der Chinese unerwartet Anlauf und rannte direkt auf die Tischkante zu. "Rei!" schrie Kai hinterher, fragte sich bestürzt, welcher Teufel seinen Teamkameraden nun geritten hatte. Doch er konnte ihn nicht mehr aufhalten, dafür war der Vorsprung schon viel zu groß. So musste er zusehen, wie Reis Fuß den Rand der Tischplatte verließ, seine Arme nach vorne schwangen und er wie ein Weitspringer in hohem Bogen durch die Luft flog. Als Kai völlig irritiert an der Kante ankam, sah er noch, wie Rei mit dem Gesäß auf dem Kissen ankam und wie ein Gummiball weiter sprang. Ziemlich halsbrecherisch, was Rei da vollführte. Und natürlich landete er wie zuvor fest auf den Beinen, nachdem er einen Salto mortale vorgelegt hatte. "Kai! Komm runter! XD Oder willst du bis Weihnachten dort oben verbleiben? X3 " Der Phoenix murmelte etwas Unverständliches, was nicht gerade freundlich klang, und begab sich wie Rei in die Tiefe. Mit dem Unterschied, dass er weder Anlauf noch sonst dergleich nahm, sondern gleich vom Rand hinunter sprang und ohne jegliche Sicherheit unter sich hinabstürzte. Das wiederum schockierte und beeindruckte den Dunkelhaarigen, als er Kai nach unten segeln sah, sein Schal vom Flugwind zerrüttet und den einzigen Ton machte, wie wenn jemand auf nasse Wäsche schlug. Aus der Höhe sich einfach fallen zu lassen ohne irgendwelche schützenden Kräfte oder etwas, was seinen Aufprall abfederte, zeugte schon von Lebensmüdigkeit. Rei konnte nicht hinsehen, als sein Captain den Boden fast berührte, dachte, es wäre jetzt aus mit ihm. "Ein bisschen mehr Vertrauen, klar?" kam es barsch und der Nekojin öffnete vorsichtig wieder die Augen. Schnellen Schrittes kam der missmutige Dämon auf ihn zu, schnippte unerwartet einmal kurz gegen seine Stirn und zog an ihm vorbei. Rei hielt sich die Stelle und sah verwirrt hinter Kai her. 'Was. War. Das?!' dachte er "laut" ohne zu bedenken, dass ein gewisser Jemand es hören könnte, und folgte ihm eiligst. Dieser Jemand lächelte nur für den Hauch einer Sekunde geheimnisvoll und ging ohne weiteres zur Zimmertür, die aber blöderweise verschlossen war. Rei: Und was tun wir jetzt? Ist ein bisschen schwer, die aufzuschieben *hochschau*. Kai antwortete nichts darauf, sondern ließ Taten sprechen. Er kletterte auf den Rand der Schiebetür, ballte eine Faust und schlug auf die weiße Fläche ein. Rei beobachtete das mit Erstaunen. Stimmt ja, es war ja eine klassische japanische Papiertür! So war es für sie natürlich ein Leichtes, in die anderen Zimmer zu gelangen. "Aber was machen wir mit den Löchern? Die können wir doch nicht so lassen =oO= " "Ich lasse Kaz sie reparieren." meinte Kai nur trocken und kroch durch das selbst aufgerissene Loch, gefolgt von Rei. Rei: Kai! Wo willst du denn jetzt hin? Kai: Tun, was du gesagt hast. Da blieb der Chinese verblüfft stehen. Seit wann tat Kai etwas, was andere ihm sagten? War das wirklich sein Teamchef? Man konnte auf den ersten Blick erkennen, dass sich der Russe stark verändert hatte. Zumindest gegenüber Rei. Er war nun irgendwie "offener" zu ihm, nicht mehr ganz so distanziert. Okay, zu den anderen war er immer noch ziemlich kaltschnäuzig, aber selbst Tyson behandelte er nicht mehr wie Luft. Grinsend rannte der Chinese hinterher und holte ihn ein. Beide liefen dann nebeneinander her; der eine feixend wie ein Honigkuchenpferd, der andere grimmig wie eh und je. Irgendwann kamen sie im Badezimmer an, gab dem Nekojin endlich die Gelegenheit, auch dieses in Augenschein zu nehmen. Alles war so rein, so weiß. Auf eine Weise ganz untypisch für einen Bewohner der Unterwelt. Das Bad war nicht sehr groß, wozu denn auch bei zwei Personen, doch es besaß sowohl eine Wanne als auch direkt davor eine offene Dusche mit einem Holzschemel und einem kleinen Holzeimer. "Woah! Wirklich traditionell hier eingerichtet! =o.o= " Reis Bewunderung für das Badezimmer war nicht zu übersehen. Okay, wenn alles auch noch so riesig erschien, musste man sich nicht wundern ^.^ Rei: Irgendwie hab' ich jetzt Lust zu baden X3 Kai: Erscheint dir die Badewanne nicht etwas zu groß? ò.O Rei: Wer sagt denn, dass wir in der Badewanne ein Bad nehmen? =^.^= Kai: *Wir*? ò.ó Rei: Klar! =^0^= Oder glaubst du, du kannst daneben stehen und mir dabei zusehen? *grins* Hmm, worin könnten wir denn ba...Ah! Ich hab's! *mit Faust auf Handfläche schlag* Kai sah zweifelnd mit hochgezogener Augenbraue, was Rei tat, nämlich sich im Raum umsehen, hin und her laufen und zugleich noch alles bestaunen. "Ha! Das geht doch! XD " Der Dämon folgte der Hand des Engels, fragte sich, ob Rei nicht zwischendurch eins übern Kopf gebraten bekommen hatte, und sah den Gegenstand, worauf er zeigte. "Mein Zahnputzbecher?!" Völlig verdattert glotzte Kai Rei an und ließ beinahe auch noch seine Kinnlade zu Boden fallen; ein unbezahlbares Bild! "Ja! X3 So zum Baden reicht das doch vollkommen aus! =^0^= " Und bevor Kai etwas dagegen tun konnte, war der Nekojin unterwegs auf den Holzschemel, von dort aus auf den Badewannenrand und weiter dann aufs Waschbecken. Kai war sprachlos, als er diese Sprungkraft beobachtete, und hatte keine Chance, hinterher zu kommen. So musste er zusehen, wie Rei seinen dunkelgrünen Zahnputzbecher vom Abstellbrett holte (war aus Plastik, dementsprechend war er nicht so schwer XD; ) und auf dem selben Weg wieder zurück hüpfte. Als er wieder auf dem Schemel stand, stellte er den Becher auf den Boden ab und kratzte sich nachdenklich den Kopf. "Nur...wie machen wir jetzt heißes Wasser hinein? =oO= Wir kommen doch niemals an den Hahn ran!" Rei sah sich verzweifelt nach eine Lösung um, wollte doch so gerne nach langer Zeit wieder baden... 'Wo ist der überhaupt?' Plötzlich schnippte sein Captain mit den Fingern einmal und wie aus heiterem Himmel kam das Wasser aus der Brause und rieselte auf den Tiger herab. "Uwah!" rief Rei erschrocken, wurde innerhalb von wenigen Sekunden von oben bis unten durchnässt. Verwirrt wand er seinen Blick in alle Richtungen und fand Kai weeeit weg von der Dusche neben der Badewanne stehen. "Wie?! Was?! Wie hast du das angestellt?!? Ah!" 'Ist das etwa ein Lächeln...?!' "Diese Dusche hat keinen Hahn zum Aufdrehen." erklärte der (wieder) stoische Blader, "Sie reagiert auf Geräusche." Da klatschte der Phoenix kurz in die Hände und Rei schrie ein weiteres Mal auf, weil das warme Wasser unerwarteterweise eiskalt wurde und seine Haut mit unsichtbaren Nadelstichen übersäte. Rei: Kai, Du Arsch! Dreh das Wasser ab! =>0<= Kai: *schnip* *fg* Musst sowie so zuvor duschen bevor du ein Bad nimmst. (1) Rei: =ò___ó= Leicht beleidigt zog der Dunkelhaarige seine nun pitschnassen Klamotten aus, die an ihm klebten wie eine zweite Haut, schenkte Kais leichter Gesichtsfärbung keine Achtung (stand ja auch viel zu weit weg XD; ). Nur die Boxershorts behielt er an. Denn etwas Schamgefühl besaß er nun doch wieder X3 Jetzt versuchte er es selbst und schnippte einmal. Und tatsächlich, wieder ergoss sich der angenehm warme Wasserstahl über ihn wie ein Sommerregen, der auf ihn herab fiel und seinen Körper bedeckte. Da musste er für einen Moment zurückdenken, an den Tag, wo er nach draußen lief, um den Regen zu begrüßen. 'Bald wird es soweit sein...' ging es durch seinen Kopf, stand für wenige Minuten regungslos da. "Rei?" hörte er seinen Namen rufen und sah zu Kai rüber. "Haaa, *du* kannst mir jetzt mal helfen! =^.^= Zieh dich aus und komm mit unter die Dusche! =^0^= " Der Grauhaarige dachte, er hörte nicht recht. Rei wies *ihn* ganz unverblümt dazu an, sich vor *ihm* seiner Kleidung zu entledigen?! Wer war er bitte, dass er sich sowas gefallen ließ?! "Komm Kai! XD Nicht so schüchtern! Ich werd' dir schon nichts weggucken! X3 " Der Kerl machte sich wirklich über ihn lustig! (Hat schon leicht was von Tyson XD; ) Seit wann war der Chinese so frech zu ihm?! Doch Kai ließ sich nicht beirren. Er wusste, dass Rei wieder nur seine Frustrationen überspielte, da er den einen Gedankensatz mitbekommen hatte. Aber er wusste auch, dass sein Teamkamerad alles andere als eine Gegenüberstellung brauchte, weswegen der Russe sich zurückhielt und sein Spielchen sogar mitspielte. Er drehte sich mit dem Rücken zu Rei, zog als erstes sein Shirt über seinen Kopf und öffnete danach die Hose. Er spürte die Blicke des Nekojin und hatte sich wieder daran erinnert, was er am Tag zuvor im Chat gelesen hatte. [Ja, ich mag Kai] Ein Schauer überfiel ihn, nahm ihn voll und ganz ein, und hätte er nicht seinen Ruf als kaltblütiger Blader gehabt, hätte er die Beherrschung garantiert verloren. Bis auf die schwarzen Shorts warf er alles in eine Ecke und stapfte völlig unbefangen zu Rei und seinem Zahnputzbecher, welcher sich mittlerweile mit schönem dampfenden Wasser gefüllt hatte und schon lange überschwappte. Und als er dachte, die Chose hätte endlich ein Ende gehabt, sah er, wie Rei *seine* Flasche Shampoo anschleppte und wieder aufstellte. Grinsend winkte jener ihn zu sich, was Kai ungewollt auch tat und somit selbst unter den überall gegenwärtigen Regen geriet, welcher ihn sofort mit einem Wassermantel umhüllte. Kai: Was tust du da mit meiner Seife? -_-" Rei: Echt? X3 Die gehört dir?? *froi* Nun komm schon! Ich muss meine Haare waschen! Kai: Und warum ausgerechnet *mein* Shampoo? *grimmig* Rei: Soll ich lieber das von Kaz nehmen? XD *kicher* Kai: Hrmmm. Angesäuert über Reis spitzen Kommentar entwendete der Dämon ihm die Flasche, machte sie mit einem Ruck auf und hätte am liebsten den ganzen Inhalt samt Behälter über diesen impertinenten Jungen gekippt, hätte dieser ihn nicht davon abgehalten und nur mit einem Lächeln abgewinkt: "Sachte, sachte! =^.^=;; Mann, heut' ist ja gar nicht mit dir gut Kirschen essen. Ich möcht' doch nur, dass du kurz einen Tropfen Seife rausquetschst, weil ich das allein bei dem riesigen Ding nicht schaffe! XD;; " "Ts." Das Gesicht zu einer sauren Miene verzogen drückte Kai einmal auf, fühlte sich unscheinbar von Reis guten Laune verunsichert, weil er irgendwie nicht dahinter stieg, was auf einmal mit ihm los war, dass er sich so verhielt, denn er bekam auch nichts mit durch seine Gedanken. Der Engel wusste nur zu gut, wie man seine Gefühle verbergen konnte, wie Kai auch selbst. Nur dass die Mauer um den Grauhaarigen kaum Lücken aufwies wie die bei Rei... "Woah! Kai, stop! Das ist zuviel Seife!" lachte Rei, bekam wieder Kais Aufmerksamkeit, der gedankenverloren einfach weiter die Flasche entleert hatte. Unmittelbar hörte er damit auf und sah mit geweiteten Augen, wie die weiße gallertartige Flüssigkeit über dessen Arme glitt, an seine Brust schmiegte, sich unaufhaltsam einen Weg nach unten bahnte und unvermeidlich Reis Boxershorts mit einem Film überzog. Kai musste bei diesem Anblick heftig schlucken, spürte die aufkommende Hitze in der unteren Region, unterdrückte es aber vehement. 'Was ist in mich gefahren?!' stauchte er sich selbst zusammen und schüttelte für einen kurzen Moment seinen Kopf. 'Seit wann hegst du solche perfiden Gedanken?!' Das verwunderte Rei ungemein, da er ein solches Verhalten von seinem Teamchef zuvor nie beobachtet hatte. "Uhm..." Der Nekojin wussten nicht so recht, was er jetzt mit dem glitschigen Zeug anfangen sollte, bis er einen Blick auf Kai warf, welcher kaum merklich zusammen zuckte, als Reis Kopf sich ihm zuwandte. Grinsend trat der Tiger auf ihn zu, stand direkt vor ihm, und hätte Kai es nicht mit eigenen Augen gesehen, so hätte er wohl gedacht zu träumen. Als wäre es selbstverständlich gewesen, schlang Rei seine Arme um Kais Nacken, zog ihn zu sich und presste seinen Körper an den seinigen. Wie vom Donner gerührt versteifte sich der Phoenix unter dieser Berührung daraufhin und flammte scharlachrot auf. Haut an Haut spürte er den Herzschlag des anderen, welcher ruhig und gelassen war. Ein totaler Gegensatz zu seinem eigenen, welcher wohl am liebsten rausgesprungen wär', hätte Rei das nicht gekonnt (unbeabsichtigt) verhindert mit seinem Körper. Doch diese zärtliche Geste war nicht von Dauer. Stattdessen löste Rei sich wieder von ihm, streifte eine Portion Seife von seinen Armen ab und schmierte sie mit einem BATSCH! auf Kais Haupt. Jener verblieb immer noch in seiner Starre, glotzte Rei nur entrüstet an, wobei sein Mund sogar etwas offen stand. Rei: Waiii! Weißt du, wie süß du gerade aussiehst! XD Ich hab dich noch nie so rot werden sehen! Es machte dem Engel sichtlich Freude, Kai aus der Fassung gebracht zu haben. Nur leider hielt das nicht für lange an, denn sogleich verschwand dieser Ausdruck wieder und wurde von dem typischen Fass-mich-an-und-du-bist-tot-Blick ersetzt. Aber Rei schien das nicht zu kratzen, fing einfach an, seine Haare aus dem weißen Band zu wickeln und zu shampoonieren. Und da Kai nun ebenso von oben bis unten eingeseift war, tat er es ihm gleich, auch wenn es ihm ganz schön missfiel, sowas vor Rei zu tun. Denn wenn sie mal in der Welt reisten und nach einem Turnier sich in die Umkleidekabinen zurückzogen, war der Russe meist der Letzte, der in die Dusche ging. Das war Rei schon früher aufgefallen wie auch Kenny, da er ja für den Zusammenhalt des Teams zuständig war. Nur was hätten sie tun sollen? Ihn mit unter die Braue zerren? Rei musste bei dieser Vorstellung kichern, als er seine langen Haare durch die Hände mit Seife einrieb, und dann noch mehr, als ihm klar wurde, wie praktisch ihre jetzige Situation eigentlich war. Kai: Was lachste so blöd. Rei: *prust* Ich gebrauche hier EINEN Tropfen Shampoo! X3 *lach* Normalerweise benötige ich 'ne halbe Flasche, um meine Haare sauber zu kriegen! Da musste selbst Kai sich vergessen und leicht schmunzeln. Nachdem beide fertig geduscht hatten, war es endlich an der Zeit, baden zu gehen. Mit einem Satz saß Rei in der improvisierten Badewanne, ließ seine Arme nach draußen baumeln und war umgeben mit heißem Dampf und Wonne. "Komm rein, Kai! Es ist genug Platz in deinem Becher! =^.^= " "Hn." Nicht gerade freiwillig ließ sich der Dämon ins heiße Wasser ein, hielt so gut es ging Abstand zum anderen, obwohl ihr Badebehälter nicht wirklich klein war. Rei seufzte einmal und drehte sich dann zu Kai um. Voller Zufriedenheit und Entspanntheit enthielt sein Gesicht, frei von irgendwelchen Sorgenfalten oder kummervollen Zügen. "Siehst du! So schlimm ist Baden doch nicht! X3 Außerdem ist es ja unser zweites Mal! XD " Kai stutzte, fragte sich, wann sie denn zusammen in einer Badewanne gesessen haben sollten, bis ihm wieder einfiel, dass Rei die Onsenquellen im Hotel meinte. "Ts." Wie sie nun so gemütlich nach so viel Aufregung ihr Bad genossen, fingen auf einmal Reis Ohren seltsame Geräusche außerhalb des Bades auf und gab ihm wieder einen Grund, nervös zu werden. "Was ist." fragte Kai mit gleichgültiger Stimme und legte seine Stirn in Falten. "Ich habe etwas gehört =>_<= Irgendwas Kratzendes." Rei klang beunruhigt, sank etwas tiefer ins Wasser und wollte lieber im Becher sitzen bleiben, hätte sein Körper nicht im deutlich gemacht, dass er die Hitze bald nicht mehr durchstehen würde. "Sehen wir nach." meinte Kai einfach nur und stieg als erster aus der "Wanne". Der Chinese traute sich erst nicht, doch als er sah, wie der andere sich schon abtrocknete und wieder anzog, hüpfte er ebenfalls aus dem abgekühlten Wasser und tat es ihm gleich. Fertig bekleidet schlichen sie sich mit bedachtsamen Auge aus dem Bad, dabei Rei dicht hinter Kai. Ihm war mulmig zumute, besonders weil für ihn diese Umgebung immer noch ziemlich befremdlich war. Wie sie so durch den Flur tapsten, vernahm der Engel wieder diese schabende Laute und ehe er sich versah, spürte er etwas seinen Rücken auf und ab streichen. Kein Ton kam über seine Lippen, so sehr fürchtete er sich. Seine Beine waren wie gelähmt, froren an der Stelle ein. Angstschweiß bildete sich an seiner Stirn, sein Gesicht wurde leichenblass, ein einziges Schreckensbild. Er wollte nach Kai rufen, doch ihm versagte die Stimme und er musste zusehen, wie sein Teamkamerad einfach weiterging. Und da war es wieder, dieses unangenehme Kribbeln über seinen Rücken. Langsam drehte er seinen Kopf nach hinten und sah über die Schulter, obwohl er panische Angst hatte und ihm die Knie schlotterten. Doch als der Anblick ihm auch noch das Blut gefror, hatte er keine andere Wahl außer einen spitzen erstickten Schrei von sich zu geben. Unmittelbar schnellte der Dämon herum und musste selbst sich zurückhalten, um nicht auch noch los zu schreien, denn das Wesen, das sich ins Haus verlaufen hatte, war eine unbedeutene sieben Zentimeter große Kakerlake, die wohl sehr interessiert Rei mit ihren Fühlern abtastete. Für gewöhlich waren Kakerlaken Allesfresser. Daher musste der Nekojin schon ein wenig um sein Leben bangen. 'K..Kai! Hilf mir!' hörte der Russe Reis bibbernden Worte aus seinem wirren Gedankenchaos, vermied jegliche Bewegungen. 'Rühr dich nicht.' versuchte Kai es telepathisch auf beruhigende Weise, doch das sag mal einem hämmernden Herzschlag, der nie zur Ruhe kommen wollte und die Nervosität steigerte. Und als hätte es nicht schlimmer kommen können, packte die Küchenschabe Rei mit den Fühlern an der Hüfte und hob ihn hoch. "Waaah!" kam der gellende Schrei, welcher mit fuchtelnden Armen und zappelnden Beinen noch begleitet wurde. "Rei!" rannte Kai wie von der Tarantel gestochen auf sie zu, blieb aber stehen, weil plötzlich der Nekojin durch die Luft flog und hart auf seinem Hosenboden landete...auf dem Rücken des Insekts! Da blieben sowohl Kai als auch Rei die Spucke weg. Nur die leisen fiependen Laute der Kakerlake übertönte ihre Sprachlosigkeit. "Was..." brachte Kai nur heraus und trät etwas näher heran. "I..ich hab keine Ahnung." "Fiep!" Rei kratzte sich verlegen am Kopf. "Vielleicht...wollte es nur spielen =^^=; " "SPIELEN?!" War wohl etwas zu laut, denn sogleich bäumte sich das Tier aufgeregt auf wie ein Pferd (*prust* Was für ein Vergleich! XD ) und hätte beinahe Rei nach hinten purzeln lassen, hätte der Engel sich nicht irgendwo am Panzer festgehalten. "Wow! Shhh, ruhig, mein Guter. Onkel Kai wollte dich nicht anschreien." "Onkel Kai?!" "Halt die Klappe! Sonst brech' ich mir noch das Genick!" Wie es aussah, hatten Reis Worte Anklang gefunden. Die Schabe konnte zur Raison gebracht werden, denn sie hörte auf sein Einreden und fiepte erfreut. Kai schenkte sie erstmal keine Beachtung mehr und drehte nur ihre Fühler nach hinten, um Reis Kopf zu streicheln. Der Tiger freute sich über diese liebe Geste und rief zum Teamchef runter: "Komm ruhig näher, Kai! =^.^= Er ist ganz lieb!" Der Grauhaarige murrte nur etwas von wegen "Wie kann man nur..." und folgte seinem Ruf. Und tatsächlich, als er nur wenige Zentimeter vor dem Monstrum stand, machte es sich auch an ihn heran, mit den verlängerten Fingern ihn von oben bis unten zu erforschen. Dabei hatte der Dämon ein ganz merkwürdiges Gefühl, weil...wer wird schon von einem Vieh wie diesem mal untersucht? Kommt ja nicht alle Tage vor. Wie dem auch sei, Mi, wie Rei die Schabe getauft hatte, legte auch bei Kai sein Misstrauen ab und warf ihn ebenso überraschend nach hinten auf seinen Rücken, welcher genau so unsanft auf seinem Hintern landete. Rei musste ihn festhalten, damit er nicht runter fiel. Rei: Mi will wahrscheinlich mit uns einen kleinen Ausflug durchs Haus machen =^___^= Kai: Wie kannst du nur so... Weiter kam der Russe nicht, denn so plötzlich, wie sie aufgetaucht war, so ruckartig setzte die Kakerlake sich in Bewegung und der Größere von beiden schaffte es mit Müh und Not, sich gerade noch an den Kleineren festzuklammern, was natürlich dessen Gefühl nicht unbedingt unberührt ließ. In Windeseile durchquerte das Insekt den Flur und bog ins nächste Zimmer ein, Kais Schlafzimmer. "Was will es hier -_- " "Keine Ahnung =oO= Vielleicht sucht er die Küche X3 " "Hmpf." Als Mi zum Stillstand kam, kletterte Rei von seinem Rücken runter. Er hatte schon vorhin Kais Bett gesehen und musste an das Ereignis zurückdenken, als Kaz sich wieder mal auf ihn gestürzt hatte. Und das auch noch auf KAIS Bett! Unverhofft sah er vollkommen andere Bilder vor seinem inneren Auge und errötete dabei. "Was machst du da." Rei schreckte auf, als er Kais Stimme ganz in seiner Nähe wahrnahm. Doch der Phoenix saß immer noch auf dem Rumpf der Kakerlake und wartete, dass Rei wieder aufsteigen würde, was der Dunkelhaarige sofort auch tat, sehr zu Mis Freude. "Also, ich mag ihn! =^0^= " "Ja, gegrillt." Da kamen quäkende Laute von der Schabe, die ziemlich kläglich klangen. "Kai! Sei nicht so fies zu ihm! =ò.ó= Er ist doch ganz putzig!" "Putzig." An Kais Stimme konnte man erkennen, dass er das Wort nicht gerade für passend hielt für dieses Etwas und er eine gewisse Abneigung gegen es hatte. War das etwa...Eifersucht? Wieder zuckten Reis Ohren und wieder befiel den Nekojin ein unbehagliches Gefühl. Denn diesmal war das Geräusch weitaus lauter, unverkennbar. Das Aufreißen einer Papiertür. Und auch Kai hatte es jetzt gehört und das einzige, was seine Lippen verließ, war... "Boris..." Rei drehte sich erschrocken zu ihm um, musste genau, wen der Captain meinte. In seinem Gesicht war pures Entsetzen, ein totaler Gegensatz zu seinem Inneren, das wie Zunder loderte vor Wut. "Wir müssen hier verschwinden!" rief Rei entschlossen und gab seinem neuen Haustier ein Zeichen, kehrt zu machen. Schnell huschte Mi wieder aus dem Zimmer, verstand wohl Reis Anweisungen, und krabbelte mit wacher Umsicht, dass er auch ja nicht erwischt wurde. Dann... "WO IST DIESES AAS?!" donnerte es durchs ganze Haus und Rei wäre vor Schreck von Mis Rücken gefallen, hätte Kai ihn nicht an den Hüften gepackt. Sofort schoss das Blut in des Chinesens Kopf, glühte vor Verlegenheit, was der Dämon aber zum Glück nicht sehen konnte. "Verdammt! Wie kommen wir hier raus, ohne, dass dieses Arschloch uns entdeckt?!" fluchte Rei im Flüsterton mit belegter Stimme, während seine Rechte über sein Gesicht fuhr. Im Hintergrund hörten sie Boris weiter nach Kai brüllen. Jener sah den anderen verdutzt an, fand es schon recht seltsam, dass auch Engel solche Ausdrücke in ihrem Sprachgebrauch nahmen, befasste sich aber dann mit der eigentlichen Situation wieder. "Wir müssen hier raus bevor Boris rauskommt und weiter nach mir sucht. Sobald er uns hier findet, hilft nicht mal ein Pfannenwender, um uns vom Boden zu kratzen <_< " Rei schluckte schwer. Ihre momentane Lage war heikel und nicht gerade ungefährlich, besonders, weil sie jetzt nicht mal größer waren als ein Daumen, und wenn sie nicht bald was tun würden, könnte ihnen auch Gott nicht mehr helfen. "Los Mi! Lauf zum Ausgang!" wisperte Rei entschieden zur Kakerlake, sah Kais entrüsteten Ausdruck nicht. "Rei, bist du des Wahnsinns?! Was ist, wenn Boris nun die Tür aufmacht und uns sieht?!" Der Engel drehte sich zum Russen um, sein Blick ernst und fest, ganz untypisch für ihn. "Dies ist die einzige Möglichkeit, Kai. Ich will nicht, dass du noch einmal so verletzt wirst." Und somit wandte sich der Nekojin von seinem Teamchef ab, welcher mit gleichgültigem Gesicht, aber erschüttertem Herzen auf Reis Rücken stierte. Die Schabe trabte los und stahl sich flink an der Wohnzimmertür vorbei, von wo man klirrendes Glas und splitterndes Holz vernahm. Einmal flog auch eine Tasse durch die dünne Membran der Tür und zersprang in unzählige Scherben gegenüber an der gegenüberliegenden Mauer, direkt über ihren Köpfen. "Schneller, Mi!" Eiligst krabbelte das Insekt an der Wand entlang, wich den Bruchstücken aus, hatte immer den Ausgang vor Augen. Die Spannung war unerträglich, wie ein Gummiband, das jeden Augenblick reißen würde. Doch glücklicherweise erreichten sie den Vorderbereich für die Schuhe, sprangen von Mis Rücken und bedankten sich herzlichst bei ihm. Zumindest tat das Rei ^^; Wie Kai es schon vorhin bei der Wohnzimmertür tat, bohrten sie auch bei der papiernen Haustür ein kleines Loch, durch das sie hinausschlüpfen konnten. Natürlich mussten sie ihre Schuhe zurücklassen, weil dieses ihnen viel zu groß waren, so dass sie barfuß auf dem kalten Gestein der Höhle vom Haus wegliefen. Genau in diesem Moment wurde die Wohnzimmertür aufgerissen. "KAI! Wenn du nicht sofort deinen Arsch hierher bewegst, werde ich dir sämtliche Knochen brechen!!! Mir egal, ob du dann auf die Erde zurückkehren kannst! ... Igitt..." Dann, sie waren vielleicht etwa 20 Zentimeter vom Haus entfernt, erscholl ein schmerzliches Fiepen und Rei wusste, was geschehen sein musste. "MIII!!!" schrie er verzweifelt und wollte schon zurück rennen, hätte Kai ihn nicht am Handgelenk gepackt und zurückgezogen. "Lass mich los, verdammt noch mal!" keifte Rei ihn an, doch er verstummte, als er Kais starren Blick sah. Sie mussten weitergehen, wenn Boris sie nicht finden sollte, das war Rei klar. Daher hörte er auf, sich zu wehren. So ging Kais Hand von Reis Gelenk zu dessen Hand und zog ihn mit sanfter Gewalt hinter sich her, weg vom schrecklichen Geschehen. Nur die kaum hörbaren Schritte und das leise Schluchzen waren die einzigen Laute in der dunklen großen Höhle, die sich bis ins Unendliche erstreckte und ins Ungewisse führte. Fortsetzung folgt... (1) In Japan ist es wirklich üblich in klassischen Wohnungen, dass man, bevor man ein Bad nimmt, zuerst den ganzen Schmutz runterduscht XDDD Und die Dusche ist offen, sprich der Abfluss ist direkt auf dem Boden. Tja, ein seltsames Völkchen!! X3 A/N: @.@ Woah! Das hat mal wieder lange gedauert >.<;; Über einen Monat! Hoffentlich reißt ihr mir nicht dafür den Kopf ab! ;_; Solange ich hoffen darf, dass euch dieses hier überhaupt gefallen hat... ó.ò Kommi wäre echt lieb! Muss ja nicht lang sein! X3 *alle umknuddel* Kapitel 17: Die Liebe zu seinem Kind ------------------------------------ A/N: *taptap* Huhu? Noch welche da? Weia, diesmal hab ich mir wirklich viel Zeit gelassen o_o;; Aber diesmal lag es nicht an meiner Faulheit, sondern wirklich an der Uni, die mich dazu gezwungen hat, mich mehr mit ihr zu beschäftigen <.<;; Daher war ich froh, dass ich schon mal etwas früher Ferien habe. So konnte ich nämlich schnell dieses Kapitel und auch die anderen zu Stille Worte und Electronic Love schreiben X3 Dies sollen nämlich meine Weihnachtsgeschenke an euch sein!!! ^__^ Alle drei Kapitel zur gleichen Zeit gepostet! Daher auch der selbe Text hier wie bei den anderen Chappies! ^.^ Und endlich kann ich mich wieder meinen Kommisten widmen: @Devil: DU HAST DAS AUF EINMAL GELESEN?!? O0O Gott, wenn ich das machen würde, könnte ich für die nächsten Wochen keine mehr lesen! XD;; Bemerkenswert, wirklich! Und es freut mich, dass sie dir bis jetzt gefällt! Wäre cool, wenn du hierzu auch deine Meinung dazu schreiben würdest ^.^ @Chiisai_chan: Weeee ;__; Für so ein schönes Kommi habe ich so lange gebraucht! T^T Kwäk, dafür lebe ich doch, dass mir jemand solche tollen Kommis schreibt! Wollen wir hoffen, dass du in diesem Chappie auch deine putzigen Kicheranfälle bekommst! X3 @Hayan: Matsch...ja, das ist Mi jetzt nu ^.^; Und wenn ich es sogar geschafft habe, dass jemand Kakerlaken sogar putzig finden kann (finde sie selber nicht gerade zum Knuddeln <.<; ), kann ich mir wohl doch auf die Schulter klopfen XD Kai: Eigenlob stinkt. CS: Klappe, sonst lass ich dich im rosa Hasenkostüm auftreten! Kai: ... @Marlene: *sieht Tala leicht blau angelaufen* ^__^ *sieht Kaz ganz bedröppelt bei seiner Unbeliebtheit* ^.^;; *sieht den lausbubischen Gott* XDDDD Manchmal frag ich mich wirklich, wie ich auf solche Charaktere komme X3; Essen kannst du bei Kaz@hottestcookingguy.com bestellen X333 Kai: Hast du nicht etwas vergessen? -_- CS: TUT MIR LEEEIIIID!!! ;__; *auf Knien rumrutsch* Kai: Unfähigkeit ist nicht zu entschuldigen. CS: Muff -.- @Mellon: Willkommen im Club "We love Sticki!" XDDD *USB-Stick anschiel* *sieht rotwerdenen Sticki* Ich hoffe mal, dass du nicht voreilig gehandelt hast und dann doch enttäuscht wurdest ^.^;; Auf alle Fälle hab ich mir all erdenkliche Mühe für dieses Kapitel gegeben >.< @Atsu-chan: Macht doch nichts! XD Mir fehlen auch oft die Worte, besonders, wenn ich in ner Schreibblockade hänge X3;;; Aber schön, schon wieder ein Mi-Anhänger! @Mercuryprincess: Meine Ideen? Ich weiß echt nicht, wie ich auf solchen Schmu immer komme XD;;; Manche Ideen sind schon uralt, die aber erst jetzt zur Geltung gekommen sind, und manche sind ganz spontan ^.^ Kai, entwickelt sich was zwischen dir und Rei? Kai: Kein Kommentar. Rei: Er wird zutraulicher =^.^= Kai: Bin ich ein Hund? ò_ó Rei: XD Wuff wuff. CS: Kommt Kinder, das wird nichts! Wie du siehst, liebe Mercuryprincess, sie verstehen sich auf alle Fälle wunderbar X3 @X66: Moiii, danke für dein Kommi! >__< Wie ich auf sowas komme? Frag das bisschen Hirn, was in meinem Kopf herumdümpelt XD;; @Zoe15: Weee, bist wohl einer meiner größten Fans! *knuddel* Würd mich nicht wundern, wenn Kai irgendwann Amok laufen würde nach all dem, was Gott und Teufel mit ihm und Rei anstellen XD @ChieriAsuka: Na du? Durftest über einen Monat warten XD;; Wollen wir hoffen, dass du ebenso dieses Chappie gut findest. Wird nämlich etwas Dramatischer ^__^ @Michel: Oder auch Sarah XDDD Wäre besser, wenn du nicht mehr den Account von deinem Bruder nimmst! *kicher* Vier Stunden?! OMG! XDD;;; Lasst euch doch Zeit! Ich bin doch auch nicht schneller mit Schreiben! >.< Ja, genau Kai! Wie kannst du immer nur so fies sein? ò_ó Kai: -_- CS: Siehste! Du tust es schon wieder! Kai: -_- CS: Echt, zum Verzweifeln mit dem Kerl! Kai: -_- @Raychaa: Huhuuu!! OMG, wie konntest du nur alle meine BB FFs auf einmal lesen?! XD;;; Ich dacht, ich werd nicht mehr, das noch jemand es gewagt hat, sie alle durchzuschnuppern! >o< Aber es froit mich tierisch, dass sie dir gefallen! T_T @July-chan: Ja und? Selbst mit einem Wort wär ich schon zufrieden X3 So weiß ich, ob meine Story gut oder schlecht ankommt ^.^ Hallo?! XD;; Bitte meine FF nicht an einem Stück lesen!! Das hab ich mal mit einer 30 kapiteligen gemacht und sah dann später so aus -> @.@ Und ob Kai und Rei zusammen kommen, steht immer noch in den Sternen ^__^ Die brauchen seeehr lange (wie wir sehen an der Kapitelanzahl XD; ) @Devil999: Ach *patpat* Ich bin übelst glücklich darüber, dass du dir nochmal die Mühe gemacht hast, mir ein Kommi zu schreiben ;__; Und bitte nicht sterben! Hier hast du ja dein neues Kapitel! >__< @Dai-kun007: Huiii, bist der erste 15. Kommist in dieser Story! X333 *megafroi* Wieder getoppt! DANKE SCHÖN!!! >0< Huii, habe echt schon lange keine Kommis mehr beantwortet ^.^;; Aber jetzt habt Spaß an diesem Kapitel! Achtzehntes Kapitel Die Liebe zu seinem Kind Wenn die Hölle ein mit Feuer und Schwefel besetzter Ort wär', dann müssten beide Bladebreakers jetzt zumindest nicht in der Dunkelheit herumirren. Kai und Rei, immer noch im Taschenformat, liefen schon mindestens drei Stunden durch ein und denselben düsteren Gang. Der Dämon zog den Engel hinter sich her, dessen Blick stets von den Tränen getrübt war und er somit sie beide nicht führen konnte, da lichtarme Umgebungen seine Sinne nur schärften. Doch Rei sagte sich immer wieder, er müsse jetzt stark sein, denn für ihn und auch für Kai ging das Leben weiter. Mi sollte nicht umsonst gestorben sein. Der Neko-jin ließ Kais Hand los, was den anderen dazu veranlasste, stehenzubleiben. Mit den Handrücken rieb er sich über die Augen, um freie Sicht zu bekommen, und murmelte ein "Es geht schon". Sein Teamchef ging keinen Schritt weiter, sah zu ihm rüber mit einem schwer zu deutenden Blick, der alles und nichts aussagte. Plötzlich stockte Rei in seiner Bewegung, schaute durch Kai hindurch und wieder auch nicht. Ein leichtes Beben befiel den Chinesen, zumal Hitze sein Innerstes erfüllte, und im nächsten Augenblick schoss er vor Kais Augen in die Höhe. Erstaunt und vor Schreck fiel Rei nach hinten, als dieses rasche Wachstum endlich aufhörte, und landete unsanft auf seine vier Buchstaben. Verwirrt sah er auf seine Hände, auf sein ganzes Selbst. Also doch, er hatte seine alte Größe wiedererlangt. Nur...wo war Kai? "Kai? Wo bist du? =oO= " fragte er verunsichert und drehte seinen Kopf in alle Richtungen. "Unter dir." drang es kaum hörbar an Reis Ohr, machte ihn konfus bis er etwas unter seinem Fuß spürte. "Waaah!" schreckte er weg und sah einen ziemlich plattgetretenen Dämon in stetiger Däumelinchengröße. "Kai! Warum bist du immer noch so klein?!" "Das ist die Frage des Tages, Rei." kam die sarkastische Antwort. Rei starrte auf das kleine Männchen vor ihm, was sein Anführer sein sollte, konnte kaum glauben, was er da sah. Der Russe währenddessen stand auf wackeligen Beinen auf und klopfte sich den Staub von der Hose, empfand das wohl als ganz natürlich, dass er unverändert diese fünf Zentimeter beibehielt. Dann ging er an Reis Seite entlang, welcher noch auf dem Boden sitzend verweilte und ihn verwirrt dabei beobachtete. Als der Grauhaarige Reis Hand erreichte, sprang er auf sie, hüpfte von da aus weiter auf Reis Becken, was den Engel zusammenzucken ließ, und befand sich dann in der nächsten Sekunde auf dessen Schulter. "K..Kai! Was tust du?!" stammelte der Chinese perplex, konnte sich nicht nach dem zu klein geratenen Dämon umsehen, da jener direkt an seinem Kragen sich festhielt. "Klappe, Rei. Steh auf und geh weiter." Gehorsam sprang der Dunkelhaarige auf seine Füße, hätte fast Kai runter geworfen. "Bescheuerter Engel! Nicht so hastig verdammt!" "Ruhe auf den billigen Plätzen!" schmollte Rei und ging drauf los. Es ging natürlich jetzt viel schneller, weswegen sie bald das Ende des Tunnels erreichten. "Jetzt nach links." navigierte Kai Rei, indem er an seinem Ohr zog. "N..ni.nicht!" flammte jener kopfschüttelnd auf und blieb kurz stehen. "Ich bin da sehr empfindlich! *=>_<=* " Der Neko-jin bog nach links ein und traf unverhofft auf die heißen rot leuchtenden Quellen, die er bei seiner ersten Ankunft gleich zu Gesicht bekommen hatte. Und wieder stand er fasziniert vor den dampfenden runden Naturbecken, hätte nichts dagegen gehabt, ein Bad in ein solches zu nehmen. Doch dafür war nicht die Zeit. Außerdem meinte Kai zu ihm, er solle sich beeilen, da bald der Strom der Arbeiter bald dort einfließen würde. So setzte Rei ihren Weg fort, da Kai sicher gehen wollte, dass Boris sie unter keinen Umständen entdeckte, nicht nach dem Opfer von Mi. So leise wie eine Katze und auch so gewitzt huschte Rei von einem unbeobachteten Winkel zum nächsten, stets ein wachsames Auge auf die Gefahr, entdeckt zu werden. Kai hatte Mühe, sich festzuhalten, so schnell wie sein Teamkamerad manchmal lief. Als die Aufregung zu groß war, machte Rei eine kleine Verschnaufpause in einer verborgenen Nische und kniete sich hin. "Wohin laufe ich eigentlich die ganze Zeit, Kai?" fragte er mit unterdrückter Stimme und zuppelte seinen Teamchef von seinem Kragen runter, der sich hefitg dagegen wehrte, was aber zwecklos war, und hielt ihn grinsend mit zwei Fingern am Kragen seines Schals vor seine Nase. Zwar ließ Kai nichts verlauten, doch wenn Blicke hätten töten können, so hätte der Engel schon tausend Tode erleben müssen X3 "Nun guck nicht wieder so sauertöpfisch und beantworte meine Frage." Vorsichtig legte Rei Kai auf seine andere Hand und hob ihn in seine Augenhöhe. Kai kam sich verarscht vor, so klein zu sein und auf Reis Hand zu sitzen. War aber nun mal grad nicht zu ändern. "Ich hab' dich nur an Orte gelotst, wo es nicht so wimmelt von Höllenbewohnern." "Aha." Auch Rei fand es komisch, den unnahbaren kühlen Blader jetzt auf seiner Hand vorzufinden. Dennoch konnte er einen Gedanken nicht verdrängen: 'So sieht er unheimlich niedlich aus! X3 ' *zwick* "Aua! Hey, was soll das?! =ò.ó= " "Ich. Bin. Nicht. Niedlich." starrte der Dämon Rei böse an und verschränkte die Arme vor der Brust, saß nun im Schneidersitz auf dessen Handfläche. Seine magischen Fähigkeiten mögen vielleicht weg gewesen sein, aber Gedanken lesen hatte er wohl noch nicht "verlernt" XD; Rei musste kichern. Man konnte Kai einfach nicht ernst nehmen, wenn er so winzig war. "Na komm, nun werd' nicht kleinlich...*prust*" *dollerzwick* "Aua! Ja doch! XD; Lass uns weitergehen! *auf Schulter platzier* Sag mal, müssen wir nicht irgendwann zurück? Wegen den anderen. Ah! Was ist, wenn Boris sie nun entdeckt?! Maxie!" Rei war nun vor Schreck wie gelähmt, als er erkannte, dass ihr blonder Freund auch in Gefahr geraten könnte, wenn Kais Vorgesetzter mitbekäme, dass ein (weiterer) Engel sich in den tiefen Gefilden der Hölle sich befand! Panisch wollte er schon zurückrennen, auch wenn er nicht wusste, wolang er laufen müsste, hätte Kai ihn diesmal nicht ins Ohr gezwickt. "Aaah!" stöhnte der Engel erstickt, während er sich an der rauhen Wand abstützte und sich an sein Shirt krallte vor...vor was eigentlich? Zum Glück saß der Übeltäter gerade wieder auf Reis Schulter, sonst hätte womöglich der Neko-jin seine erregte Röte gesehen. "Ihnen...wird nichts passieren. Sie kommen eh zu einem späteren Zeitpunkt. Bis dahin wird Boris weg sein und sich an einem seiner Bediensteten auslassen." erklärte jener Russe, der sich wieder unter Kontrolle hatte. "A..ha.." meinte Rei nur kurz gebunden und setzte endlich ihren Weg fort. Nachdem der Tiger sich weiterhin unbemerkt durch die Gänge schlich, blieb er abrupt stehen. Kai zog missmutig an seinen Haaren." Was soll das Rei?!" Er wäre beinahe runtergefallen. "Das ist jemand." zischte jener zurück und hielt sich im Dunkeln verborgen. Auch Kai versteckte sich etwas hinter Reis Nacken, hielt sich weiter in seinen Haaren fest. Ungeduldig warteten sie ab, lugten um die Ecke, aber die zwei Gestalten rührten sich nicht vom Fleck. Doch als sie sich in ihre Richtung umdrehten, fing der Phoenix unerwartet an zu zittern, was Rei natürlich nicht entging. "Was ist los, Kai?" flüsterte er beunruhigt und spürte im nächsten Moment, wie der eisige Blader von seiner Schulter sprang und wie vorhin sanften Fluges auf den Boden aufkam. Unmittelbar wirbelte der Chinese herum und erschreckte sich lautlos, als sein Anführer wie ein genmanipulierter Pilz in die Höhe schoss und wieder in voller Größe vor ihm stand. Und Rei hätte sich darüber wohl auch gefreut, hätte er nicht gesehen, dass Kai immer noch am ganzen Körper bebte und ihm kalter Schweiß im Gesicht stand. "K..Kai, was hast du?" Sorge lag in Reis Stimme, welche aber abbrach, als er den glasigen Blick seines Teamkameraden sah. Ein blankes Gesicht, ohne jegliches Gefühl darin. Plötzlich trat der Grauhaarige ins dämmrige Licht und kam zum Vorschein, war sichtbar für die zwei Anwesenden. 'Kai! Was tust du?!' schrie Rei innerlich auf und wollte ihn zurückzerren, doch der andere entglitt seinem Griff und schrat unbefangen auf die beiden zu. Rei musste hilflos zusehen, wie Kai sich ihnen näherte, und hielt sich weiterhin in seinem Versteck. Der Mann und die Frau, wie es sich herausstellte, bemerkten dies selbstverständlich und drehten sich vollständig zu ihm herum. Rei konnte beobachten, wie sein Anführer bei ihrem Anblick zurückwich, jetzt, wo er sicher sein konnte, wer sie waren. "Mutter. Vater." presste der sonst unbeirrbare Dämon hevor, zerrissen von unbekannten Emotionen. Rei verstand nicht, war geplättet von dem, was er aus Kais Mund vernommen hatte. DIES waren seine Eltern?! Er geschweige die anderen Bladebreakers wussten nicht gerade viel, eher wohl gar nichts über Kai und seiner Familie. Sie hatten sich bis jetzt auch nie Gedanken darum gemacht... Nichtsdestotrotz fand Rei das Verhalten von Kais Eltern recht suspekt. Sie begrüßten weder ihn noch schlossen sie ihn in ihre Arme. Das einzige, was Rei sah, war Kälte, eisige Kälte in ihren Augen, die auf ihren Sohn herabsahen wie auf ein niederes Insekt. "Da ist ja dieser missratene Junge! Die Gerüchte scheinen wirklich zu stimmen!" spie die Frau es verächtlich in Kais Gesicht und beäugte ihn vorwurfsvoll. "Uns wurde versichert, du wärst bei dem Unfall gestorben." ergänzte der vermeintliche Vater enttäuscht und verschränkte die Arme vor die Brust. "Ich...ich dachte, ihr wärt tot." kam endlich ein Wort heraus aus des Russen Mundes, welcher es nicht wagte, seinen Blick zu heben. Auf einmal war der sonst selbstbewusste und starke Blader zu einem kleinen schwachen Jungen geworden, welcher kein Rückrat mehr besaß und innerlich anfing zu verwesen. Stück für Stück wurde seine Blockade gewaltsam aufgebrochen. "Wir? Tot? Das wir nicht lachen! Wir haben das Ganze nur inszeniert, damit es so aussieht wie ein Unfall und du draufgehen konntest!" Die Hände leicht geballt stand Kai nun vor ihnen, konnte nicht klar denken, konnte nicht glauben, dass... Rei stand die Klappe offen. Hörte er richtig oder hatte ihm jemand gerade etwas verabreicht, dass er jetzt so was halluzinierte?! Kais Vater drohte mit der Faust. "Du hast uns schwer enttäuscht mit deinem Ungehorsam! Du bist wertlos und widerwärtig!" "Hätten wir dich doch niemals zur Welt gebracht!" Kai stand immer noch da und hörte sich ihre Beschimpfungen an, rührte sich nicht oder verteidigte sich. Das war...furchtbar! Wie konnten solche Leute nur so grausam zu ihrem eigenen Sohn sein?! Das waren seine geliebten Eltern! Wie hatte er diese Behandlung verdient? All diese Fragen flogen durch Reis Kopf, welche ihn wütender machten denn je. Die nächsten Sekunden vergingen wie im Fluge. Beide Vater und Mutter wurden einmal von dem furiosen Engel, der es nicht mehr länger in seinem Versteck ausgehalten hatte, ins Gesicht geohrfeigt und starrten ihn verblüfft an. Auch Kai konnte weder glauben, was Rei mit seinen Eltern gemacht hatte, noch die Tatsache, dass diese zwei jene waren, mit denen er sein halbes Leben verbracht hatte, jene, mit denen er diesen Ausflug machte durch die Rapsfelder. War es nur ein böser Alptraum...? Als der sprachlose Ausdruck sie wieder verließ, pflanzten sie sich direkt vor den Tiger, dessen Augen voller Hass und Abscheu waren zu jenen, die seinen Freund verletzt haben. Ja, seinem Freund, jemand, dem er vertrauen konnte. "Was glaubst du, wer du bist, uns direkt ins Gesicht zu schlagen?!" zischte Kais Vater in einem scharfen Unterton, brach nicht eine Minute lang den Augenkontakt ab. Der Angesprochene zitterte unkontrolliert, seine Wut steigerte sich von Sekunde zu Sekunde. Warum... "Was glauben SIE, wer SIE sind?!" explodierte er. "Er ist ihr eigen Fleisch und Blut und Sie behandeln ihn wie den letzten Dreck! Jetzt frage ich Sie: Wer sind SIE, sich Eltern zu nennen?!" Rei wollte schon wieder auf sie losgehen, hätte ein gewisser Dämon ihn nicht davon abgehalten, indem er ihn mit einer Berührung an der Schulter zurückhielt. "Lass es." konnte der Dunkelhaarige ihn flüstern hören. "Es ist egal." "Aber...!" "Ich sagte. Es. Ist. Egal." Und mit diesen Worten zog Kai Rei fort, gab ihm keine Gelegenheit mehr, sich zu beklagen. Ein letzter Blick zu seinen Ex-Eltern, dann ging er weg; ein Schatten überdeckte ihn unmerklich wie ein kalter Dunst. Die anderen zwei Dämonen schauten ihrem Sohn hinterher, wie er wegging; ihre Gesichter eine einzige Transparenz. *~Reis POV~* Ich konnte dem Ganzen keinen Glauben schenken! Endlich hatte er seine Eltern wiedergesehen und nun... Aber ich sollte mich nicht aufregen, es gab jetzt weitaus wichtigere Dinge als das. Ohne ein Wort zu verlieren gingen wir einen für mich völlig unbekannten Gang runter, feucht und ein bisschen unheimlich, doch ich fürchtete nichts, weil Kai neben mir war. Ich beobachtete ihn aus dem Augenwinkel, sein Kopf und seine Schultern hingen runter wie bei einer Marionette, dessen Fäden fallen gelassen wurden. Seine Augen waren wegen seiner Haarsträhnen nicht sichtbar. Aber auch wenn, ich würde etwas Angst haben, direkt in diese Orbitale zu sehen, leer ohne jegliche Reflektion oder sonst etwas. Seine Seele zerstückelt. Plötzlich kam Kai zum Stillstand und ich drehte mich herum, wunderte mich, was mit ihm geschehen war. Dann sah ich ihn: Sein Körper zitterte fürchterlich, als würde etwas Kaltes seine Beine hochkriechen. Sein Kopf wankte von einer Seite zur anderen, sein Gesicht immer noch versteckt hinter seinen Haaren. Doch ich bemerkte die einzelne Träne, die seine Wange hinunterlief. Wie aus dem Nichts kam seine linke Hand hervor und schmetterte gegen das unebene Gestein der Wand neben sich, verursachte blutige Schürfwunden. Und als ob das nicht genug war, machte er damit weiter, setzte auch noch die andere Hand ein. Bamm! Bamm! Bamm! Jedes Mal, jeder Schlag, den er das tat, ließ immer mehr Blut auf den Boden spritzen und der Gang war erfüllt mit seinen Schreien. Ich gab diesem ganzen Spektakel einen verstörten Blick. Er fügte sich selbst Schmerz zu! Er ließ seine ganze Wut an sich selbst raus. Aber bevor ich anfing, noch länger tatenlos dazustehen, schnellte ich ohne zu zögern hervor und unterbrach mit: "HÖR AUF KAI!" Ich packte seine Hände, welche mittlerweile blutüberströmt waren, obwohl ich wusste, dass er stärker war als ich. "LASS MICH IN RUHE! ICH BRAUCHE DEIN MITLEID NICHT!" schrie er mich aus Verzweiflung an und versuchte mich von sich zu schieben, sich von mir loszureißen. Doch ich war Herr der Lage und festigte meinen Griff, zwang ihn, mich anzusehen. Genau in diesem Augenblick sah ich zum ersten Mal seine Augen, geprägt von Zweifel, Zweifel an seiner eigenen Existenz. Obwohl es mich wie ein Stein in mein Gesicht traf, verharrte mein Blick weiterhin auf ihm. Alles war dort zu finden in jenen Rotglänzenden. Hass. Zorn. Zweifel. Vor allem...Gram und Misstrauen. Dann brach mein Teamchef den Augenkontakt ab, konnte ihm nicht mehr standhalten. *~Normal POV~* Rei entdeckte die wahre Seite Kais. Jemand, der oft betrogen und verletzt wurde. Selbst die Haare des Dämonen waren nicht imstande die Striemen seines Gesichtes zu verbergen; stets verließen einsame Tränen ihren Besitzer, um dessen Wangen zu benetzen. Beide waren nicht in der Lage, was zu sagen. Etwas Blut hatte Reis weiße Kleidung befleckt, aber es kümmerte ihn nicht. Er hatte gerade keine Antwort für Kai parat, weil die Wunden nun viel wichtiger waren, da sie behandelt werden mussten. Deswegen ergriff er vorsichtig den Oberarm des anderen und schleifte ihn mehr oder weniger zum Haus des Russen. Er hoffte, es so bald wie möglich zu finden. Es war nicht wirklich schwer, ihn dorthin zu bringen; sein Körper war wie eine leblose Puppe. Das beunruhigte Rei ungemein, aber er gab nicht so schnell auf. Nach einer Weile erreichten sie wirklich das Anwesen, wo der Engel sofort die klaffenden Verletzungen säuberte und verarztete mit dem, was er im Bad fand. (Beide sitzen am Tisch) Der grauhaarige Jugendliche sagte nichts, machte nicht den Mund auf zum Protest, und hielt still, rührte sich nicht mal, als der Neko-jin etwas Desinfektionsmittel darauf träufelte. Jetzt waren wieder keine Regungen in seinen Gesichtszügen zu sehen. Während Rei eine Hand bandagierte, dachte er über die Sache zuvor nach, bevor er anfing, etwas zu erzählen. Schon seit der Begegnung mit Kais Eltern rang er damit, es ihm zu offenbaren oder nicht. Doch es musste sein. Kai durfte sich jetzt nicht verbarrikadieren mit dem, was er jetzt erlebt hatte. "Einst als ich etwa 10 Jahre alt war, erzählte mir Gott, warum ich der einzige Engel war ohne Vater und Mutter." Ab da machte Rei eine Pause, um einen Seufzer zu unterdrücken, der unangenehm in seinem Hals steckte. Er sah nicht den Glanz in des Phoenix' Augen, welcher zurückkehrte und nun wie betäubt sein Tun beobachtete und seinen Worten aufmerksam lauschte. "Als ich ein Ei war, waren meine Eltern auf einer geheimen Mission, von der keiner wusste außer Gott. Nicht mal ihre besten Freunde wurde darüber unterrichtet. Sie spürten, dass sie danach nicht mehr zurückkehren würden, weswegen meine Mutter aufgewühlt war und mich nicht verlassen wollte. Doch aus der Sicht meines Vaters war es ihre Bestimmung: Sie mussten gehen. So opferten sie ihr eigenes Leben für eine Person." Für einen kurzen Moment bebten die Lippen des Engels, doch jetzt musste er es zu ende bringen. "Du musst wissen, bis zu meinem 10. Lebensjahr hatte ich zwei Engel als Pflegeeltern gehabt, die mich aufgezogen hatten. Sie waren nicht mal echt, nur fiktive Gestalten, die Gott erschuf, bis ich begriffen hatte, was die Wahrheit war. Als ich aber das erfuhr, bin ich ausgerastet, habe sie verstoßen und von mir abgegrenzt, so dass Gott sie wieder von mir nahm und sie in das zurückverwandelte, was sie einst waren. Nämlich nichts. Erst als Jun mir zugeteilt wurde, kam ich wieder unter die Leute. Ich hatte Lee ganz schöne Sorgen bereitet." Der Tiger holte tief Luft, während er Kais Hände fertig bandagierte, der mehr als beeindruckt war von Reis Gelassenheit. Natürlich zeigte er das nicht. Es reichte schon, wenn er sich schwach gezeigt hatte, indem er vor den Augen seines Teamkameraden geweint hatte. "Was ich sagen will..." der Dunkelhaarige setzte fort, blickte flüchtig zum Größeren, nachdem er seine Tat vollbracht hatte "...dass ich nicht glaube, dass diese beiden Figuren deine Eltern sein sollen. Alle Eltern lieben ihr Kind, egal, was es getan hat oder tun wird. Warum würden sie sonst dich zur Welt gebracht haben?" Rei verstärkte den Griff an seinen Knien, war etwas angespannt. Es war das erste Mal, dass er jemanden seine Story über seine Eltern enthüllte. "Hn." Es klang plausibel, das musste der Dämon zugeben. Nichtsdestotrotz verlor er nicht sein Gesicht aus Stein, obwohl es jetzt auch sanfte Züge beinhaltete. Er war wieder bei klarem Verstand, kein Gefühl der Gleichgültigkeit oder der Wut benebelte ihn mehr. Als Reis Augen zu den verbundenen Händen schweiften, entdeckte er das Chaos, das er angerichtet hatte: Beide Hände von Kai waren eingewickelt wie eine Mumie, noch schlimmer als das. Sie sahen klobig aus, dass nicht mal ein Finger bewegt werden konnte geschweige denn gesehen. "Was...hab ich getan?" Völlig perplex starrte der Chinese auf seine Konstruktion und kratzte sich verlegen am Kopf. Kai währenddessen sah Rei bei seinem unbeholfenen Benehmen zu und musste innerlich lächeln. "Ähm, gomen ne. Wenn ich mir das so betrachte, denke ich, ich war zu sehr in meinen Gedanken vertieft, als ich von meinen Eltern redete, und wurde nachlässig =ò_ô= Obwohl..." Etwas schien seine Augen zu öffnen "...wieso hab ich dich bandagiert, wenn ich dich einfach hätte heilen können mit meinen Kräften? =Ô.ó= Bin ja wieder vollständig regeneriert." Alles verlief sehr komisch. Ein Rei, der sich über seine eigene Dummheit ärgerte, und ein Kai, der mehr als erstaunt war über die Art, wie Rei sich verhielt. Plötzlich beugte sich der Russe vor und hielt sich seinen Bauch mit der einen Klotzhand, zitterte fürchterlich. "Kai! Geht's dir gut?!" Rei rutschte auf seinen Knien zum schüttelnden Jungen und wollte ihn aufrecht setzen, doch der Grauhaarige drehte ihm seinen Rücken zu und legte die andere behandelte Hand auf seinen Mund. Rei kniete sich hinter ihn, konnte nicht verstehen, was mit seinem Captain los war, bis er seltsame Laute von ihm vernahm. War das...Glucksen? War es möglich? Lachte...Kai etwa? Weder Rei noch sicherlich die anderen hatten Kai lachen gehört, was ihn jetzt auf eine Weise irgendwie stolz machte. Wahrscheinlich wird nie jemand jemals die Chance haben, Kai in dieser Verfassung zu sehen, weil ein fieses Lächeln vielleicht das Größte wäre, was er tat. Und nun saß er vor dem Engel und bebte vor Lachen. Kai so zu sehen machte Rei...glücklich. Doch dieses Ereignis war nicht von langer Dauer, sichtbar an dem finsteren Blick dieser karmesinroten Augen, die jetzt genau auf Reis gerichtet waren. Als wurde er von etwas gebissen, sprang der Tiger auf und wickelte hastig die verletzten Hände aus, legte seine eigenen auf, um seine heilenden Kräfte fließen zu lassen. Innerhalb von zwei Minuten war jeder Schmerz wie fortgeblasen und Kai konnte seine Finger wieder bewegen. Unverzüglich nahm wieder Stille die Überhand in dem hellen Raum und Rei fühlte sich unsicher, nicht zu wissen, was er jetzt tun sollte. Ein "Danke", wie der Wind ein einziger Hauch, drang an seine Ohren; sein Kopf wirbelte herum, um sich zu vergewissern, dass er sich nicht verhört hatte. Da war wieder dieses allzeit bekannte böse Grinsen auf den Lippen seines Captains, seine Arme vor seiner Brust. Wie auch immer, sein 'Lächeln' wurde eine dünne Linie und eher der Junge mit dem Zopf sich versah, wurde er am Kragen gepackt. 'Oh..oh...' Er konnte sich denken, was nun kommen würde: "Wenn du ein Wort darüber verlierst bei den anderen..." fing Kai an mit drohender Stimme. "Ich weiß, ich weiß, dann reißt du mir die Flügel aus. Ist nichts Neues." Rei konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Aber es ist nicht meine Schuld, wenn sie deine geröteten Augen sehen." *große Augen* "Was!" Kai ließ Reis Kragen los und ging ins Badezimmer, nicht zu schnell, aber schneller als gewöhnlich, sah in den Spiegel, während der andere laut kicherte. Der Dämon -> Todesblick, bevor er die Tür schloss klägliches Miauen <- Der Engel, der sicher spielerisch unterm Tisch verkroch Auf einmal ging die Badezimmertür wieder auf und der Kopf eines desinteressierten Kais schaute hervor. "Du solltest etwas gegen deinen Aufzug tun." "Hä? Wieso? =o.o= *an sich runterseh* Ah!" ( Blut, Blut, überall war Blut!!!" XDDD ) ~~Ein Weilchen später~~ Endlich kamen die anderen zu Kais Haus, nachdem sie doch 200 Mal nach dem Weg dorthin fragen mussten. Ty: Oi! Kai! Rei! Da sind wir! Rei: Hi! Nehmt Platz. Kai ist noch im Bad =^.^= Ty: Haha! Hat wohl Verstopfung, unser alter Sauertopf! XD Kai: Ich stopf' *dir* gleich das Maul, Kinomiya -_-* Ty: Ohoh! XD; Max: Wollen wir dann los? °^0^° *hibbel* Rei: Kannst es wohl kaum erwarten, ne? =3 Max: Meine Mama wird ja auch dort sein! X3 *auf- und ab hüpf* Rei: Hmm... Der Engel schielte zu seinem Teamchef rüber und ging auf sicher, dass man seine Tränenspuren nicht mehr sah. 'Ist okay, Rei.' hörte er eine Stimme in seinem Kopf und sah nun richtig in Kais Richtung. Als Feuer und Gold aufeinander trafen, nickte der Neko-jin nur bestimmt und lächelte zaghaft. Kenny: Wollen wir uns dann aufmachen? ^-^ Kai: Hn. Wird Zeit, euch wieder Feuer unterm Arsch zu machen. Ty: Och nööö T_T Und so ging der Anführer voraus, gefolgt von seinem Team, auf dem Weg zurück zur Erde. ... Fortsetzung folgt A/N: Oh mein Gott, nach drei Monaten innerhalb von vier Tagen wieder was zustande gebracht, da die Szene mit den Eltern schon seit längerer Zeit auf Englisch vorgeschrieben war T^T Daher erwarte ich auch nicht, von euch Kommis zu bekommen ;_; Aber falls doch noch da draußen welche sind, denen dieses Kapitel gefallen hat, würde ich mich tierisch freuen, wenn sie hierzu was sagen könnten. *chuuuu* Ein Frohes Fest wünsch ich euch!!! >_< crimsi Kapitel 18: Mission Abtei ------------------------- A/N: Hallöchen Leute! Ja, es ist wieder ma ein neues Kapitel da ^.^ Und ich hoffe mal wieder, dass es euch gefallen wird ^^;;; Die kleinen Rechtschreibfehler werd ich später aussortieren, wenn sie fertig ist -_- Und nochmals vielen Dank an Marlene, Devil (Kind! Du bringst mich in Verlegenheit mit deinem Kommi *>.<* ), Alecz, Hayan, Devil999 (Und du bist auch nicht besser! >.< Sowas schönes verdien ich doch gar nicht T_T ), Hyoga, July-chan (3 Tage für meine FF...ich brauch dafür mind. 7! ><;; ), Raychaa, wie auch immer du heißen magst XD;;; , Mercuryprincess (*Taschentuch reich*), Ashikage (Ist doch nicht so schlimm! >.< ), Michel, leChat, Mellon, X66, Zoe15 und ChieriAsuka, dass ihr mir so schöne, bewegende, umwerfende, mich glücklich machende... Kai: *ching* CS: äh ^^;; tolle Kommis geschrieben habt! ^.^ Und nun geht's weiter mit der endlos langen Story, die bald enden wird X3 18. Kapitel Mission Abtei Und wieder mal musste Rei eine Rutschpartie durch die seltsamen Röhren der Hölle durchmachen, war aber diesmal nicht allein mit diesem überschwenglichen Gefühl, da ein gewisser blonder Engel nun selbst erfahren durfte, was es bedeutete, wenn Tyson meinte, es würde lustig werden. Max konnte nämlich nicht sagen, ob er in dem Moment, wo es auf-und abwärts ging mit ihnen, Freude oder eher Angst verspürte; eben dieser typische Adrenalinkick wie auf der Achterbahn damals. Doch bevor er sich entscheiden konnte, kam er mit einem PLOP! aus einem Baumloch herausgeschossen und landete in den metertiefen Schnee direkt neben Tyson, der auch nicht eleganter aufkam als eine tolpatschige Ente auf Glatteis mit dem Kopf voran. Da Kai und rei das ja schon kannten, blieben sie in der Luft stehen und schwebten über den weißen Boden. Kenny kam als letzter herausgeflogen und hatte das Glück, direkt auf Tyson und Max zu landen, was für ihn ja wohl am bequemsten war ^.^ "Hey! Geh runter von mir! >.< " beschwerte sich der Blauhaarige und schbste den frech grinsenden Kenny von sich runter, fiel somit auch in den Schnee. "Brr! Ist das kalt! Wir sind nicht gerade passend gekleidet!" "Das fällt dir aber früh ein, Tyson!" lachte Max und musste sogleich niesen. Da machte der Chinese eine kurze Handbewegung und PLING! hatten alle einen hellblauben Mantel an, welcher noch mit dem BBA-Logo versehen waren. "Seit wann kannst du sowas." meinte Kai beiläufig, sein Gesicht wie immer mit einem gleichgültigen Ausdruck besetzt und seine Arme typischerweise vor seiner Brust verschränkt. "Keine Ahnung =o.O= Es kam einfach über mich! Aber besser als wenn wir uns hier den Arsch abfrieren!" grinste Rei Kai an und begab sich auf den Boden, um dann leicht im knirschenden Schnee einzusinken. "Ach! Unser Grummelpummel kommt gegen die Kälte locker an! *lach* Er konkurriert doch ständig mit unserem Kühlschrank! XD " BATSCH! Und schon hatte Tyson einen Schneeball von Grummelpummel ins Gesicht geschmettert bekommen, was er dann mit Flüchen zurückzahlen wollte, doch nicht ein Ball kam in Kais Nähe, schmolzen gleich weg durch die anscheinend glühende Aura des Dämonen. "Vergiss es, Kinomiya." zischte der Russe ungehalten und schaffte mit einem Blick, dass Ruhe einkehrte. Nur der Verlierer dieser Auseinandersetzung brummte vor sich hin, schmollte wie ein kleines Kind, und stapfte anschließend mit Max und Rei hinter seinem Teamchef und Kenny, welcher sich bei ihm erkunden wollte, wie er seinen Computer am besten einstellen sollte, damit sie leicht zum Hotel fanden. "Ich werde ihm noch eins auswischen!" murmelte der Blauschopf vor sich hin und war wieder dabei, einen Schneeball zu formen. Jedoch klappte auch dieser Angriff wieder nicht, da Kai dem einfach ausgewichen ist. "Noch so ein Versuch, Kinomiya, und du wirst Höllenqualen leiden! Und wenn ich Höllenquallen meine, dann wird das nicht wie ein läppisches Training aussehen!" "Jaja, nur heiße Luft, was du da wie immer redest." winkte Tyson lachend ab, kaufte das seinem Anführer nicht ab, bis plötzlich einen Schreck in höchstem Maße bekam, nämlich als direkt vor seinen Füßen eine kleine Feuerkugel sich in den Boden einbrannte und zischend verpuffte. Natürlich schreckten Rei und Max zurück und starrten entgeistert auf die dampfende Stelle, die sichtbar von ihrem Teamchef verursacht wurde. Dieser blickte wie sonst finster, gab ihnen aber sogleich auch wieder die kalte Schulter und lief mit Kenny weiter. Wie ein Lausbub streckte der Halbdämon dem Volldämon die Zunge raus. "Pack sie wieder ein, wenn ich sie dir nicht rausreißen soll." kam es im scharfen Ton und hätte Tyson beinahe dazu veranlasst, seine Zunge abzubeißen. So trottete er pausbäckig mit den anderen weiter, kickte Schnee aus Trotz weg. Max: *ablenk* Sag mal, Kenny, gegen wen müssen wir denn diesmal antreten? ^-^ Kenny: Gegen die Demolition Boys *tipptipp* Doch weder die Aufstellung noch die Mitglieder dieses Teams sind bekannt. Ich weiß nur, dass sie in der sogenannten Abtei untergebracht sind. Da blieb Kai abrupt stehen und wandte seinen Blick auf den kleinen Brünetten runter. Kenny: Ist was? o.O Kai: Nein... Und so plötzlich er inne gehalten hatte, so schnell setzte er seinen Weg fort und ließ die anderen hinter sich. Ty: Was war denn das? ò.O Max: Keine Ahnung X3 *an Ty kuschel* Rei: Dito... Der Nekojin machte sich Gedanken um den Grauhaarigen, zumal er noch nie gesehen hatte, wie leicht irritiert er aussehen konnte. Und natürlich ließ sich laut Tysons Spitznamen "Mr. Eisblock" wiedermal sich nichts anmerken. Doch Rei wusste zwei Dinge, bei denen Kai Grund hätte, so zu reagieren. Jetzt war der Chinese es, der stehenblieb und scharf die eiskalte Luft einsog. War das möglich? Konnte Kai vielleicht daran gedacht haben...? "Beweg deinen Arsch, Rei, wenn du nicht an der Stelle festfrieren willst." kam es unverzüglich von weiter vorne mit dieser typischen harschen Stimme, welche Reis Körper wie einen Stromschlag durchdrang und ihn wieder wachrief. Sofort setzte er sich wieder in Bewegung, ärgerte sich wieder über diesen Sturkopf vor sich und tat dann etwas, womit wohl in dem Augenblick niemand gerechnet hätte; nicht mal er selbst. Wie aus heiterem Himmel flog ein Schneeball durch die Luft und traf direkt auf Kais Kopf! Alle Köpfe wandten sich zu Rei, der erst selbst erstaunt auf seine nassen Hände guckte, dann aber grinsend dastand und wie Kai schon so oft nun die Arme vor der Brust kreuzte. 'Auweia!' ging es jetzt durch die Köpfe von dem Trio sweatdroppend, warteten auf den Vulkanausbruch ihres Teamchefs, der unmittel darauf folgen sollte. Doch nichts geschah o.O Desinteressiert wischte der Russe den Schnee von seinem Kopf und ging einfach weiter. Da fielen jedem außer Rei die Kinnlade runter, welcher immer noch breit lächelte und ebenso weiterging. Ein eisiger Wind begleitete den entgleisten Ausdruck des Dreiers, welches wie Ölgötzen dastand und erste wieder ausd er Starre erwachten, als Kai und Rei schon kilometerweit entfernt waren. Ty: Oi! Wartet auf uns! >0< Nach langem Stapfen durch Schnee und Kälte und den leeren offenen Straßen Moskaus blieben sie vor einem Gebäude kurz stehen, um für ein paar Minuten eine Schnaufpause zu machen. Max: Hey Kenny! Was ist denn dieses riesige Gebäude hier?? Kenny: Das ist die *tipptipp* Abtei o.O Der Schwarzgepunktete achtete auf Kais Reaktion, als er es wieder erwähnte. Doch diesmal rührte sich der Phoenix kein Stück, blieb an einem Baum angelehnt. Doch was in ihm vorging, das wusste wohl nur Rei. 'Irgendwas geht in ihm vor...' Rei konnte seinen Blick nicht von Kai abwenden, entdeckte hin und wieder, wie jener zu dem großen Haus rüberschaute, und wünschte sich, er hätte jetzt seine Fähigkeit. 'Lass es.' Und nicht dieser immer besserwisserische telepathierende Dämon, der niemanden an sich ranlässt -_- "Kenny. Wo müssen wir hin." kam es gleichgültig vom besagten Grauhaar, welcher seine inneren unruhigen Wogen kaschieren wollte. Doch unser Brillenträger tat's sich schwer mit 'nem Zettel, den er von Mr. Dickenson damals in die Hand gedrückt bekam. "Tut mir leid, Kai, aber mein Russisch ist nicht gerade auf der Höhe." Da entriss der Anführer ihm die Notiz unvoreingenommen, drehte sie richtig rum, besah sich das Gekritzel, was wohl die kyrillischen Buchstaben darstellen sollten (Heißen die so? oO ) und ging einfach drauf los, legte keinen Wert darauf, ob ihm der Rest des Teams folgte oder nicht. Aber es war klar, dass sie gezwungen waren, hinter Mr. Unnahbar herzudackeln, wenn sie nicht da draußen erfrieren wollten. Nur der Tiger trödelte noch etwas, da ihn der Gedanke nicht losließ, Kai hätte etwas vor ihnen zu verbergen. Gut, er selbst war nicht besser, hielt den anderen ja auch etwas vor, was selbst Kai noch nicht wusste. Und er spürte, dass die Zeit nahte, seinen Auftrag bald in die Tat umzusetzen. Nur mit dem letzten Satz, den Gott ihm riet, konnte er noch nichts anfangen. Nur in einem war er sich sicher: Er würde Kai nun in jeder Hinsicht... "Rei! Brauchen wir eine Leine für dich oder kommst du von selbst!" schrie gewisser Phoenix zum nun nicht mehr grübelnden, sondern eher grummelnden Chinesen, welcher widerwillig dem Ruf Folge leistete und sie einholte. Vielleicht überlegte er sich doch noch seinen Entschluss. Endlich kamen sie an ihr Hotel an. Im Foyer sprang Tyson auf und ab, um sich aufzuwärmen, während Max sich wie immer einen Ast abfreute, in so einem schönen Etablissement wieder wohnen zu dürfen. Natürlich kein Vergleich zum Onsen-Hotel ^.^ Doch die Zimmer waren ebenso luxuriös eingerichtet, was besonders Rei immer zum Staunen brachte. Nur diesmal belegten alle vier ein Zimmer, da das Hotel wegen dem entscheidenden Weltturnier bis unters Dach völlig ausgebucht war. Man kann sagen, Kai war not very amused, mit dem schwergewichtigen Blader in einem Zimmer verbringen zu müssen. "Yey! Wieder so ein großes Bett! *aufspring* Nur schade, dass wir alle zusammen in einem Raum sind..." schaute der Blauhaarige wieder bedröppelt drein und ließ sein Köpfchen hängen. "Wieso das denn? =oO= " fragte Rei verwundert und setzte sich auf ein anderes Bett. Max gesellte sich sofort neben ihn, grinste belustigt und beugte sich zu ihm vor. Selbstverständlich übersah Kai das nicht und ihn überkam ein Anflug von auflehnender Wut in seiner Brust. Seine Augen sprachen für sich, als sie mit einem gewissen Feuer darin den Blondschopf aufspießen wollten. Er sah, wie Max mit vorgehaltener Hand Rei was ins Ohr flüsterte, konnte leider beim Gedankenlesen nichts aufschnappen, da der andere Engel das wohl geschickt abblockte. Dabei merkte er nichtmal, dass Max des öfteren mit lachenden Augen zu ihm rüberschielte... Plötzlich sprang der Chinese in der nächsten Sekunde auf und rannte fluchtartig ins Bad des Raumes; Kopf feuerrot und Hände über das Riechorgan gestülpt. Ty: Max! Was haste denn Rei bloß erzählt? XD Max: Ach, nur das, was wir so machen, wenn wir allein sind ^-^ Ty: *o.o* Kai: Behaltet euer Techtelmechtelgehabe für euch. In einer Stunde fängt das Training an, als bereitet euch demnächst auf eure schlimmsten Qualen vor, die euch nicht mal im Traum einfallen würden. Mit diesen Worten verschwand er aus dem Zimmer und ließ sie allein. Hinter der Tür blieb er kurz daran angelehnt, drückte eine Hand gegen seinen Mund und musste sich willkürlich ein Grinsen verkneifen. Er verstand jetzt, wieso Rei oft Nasenbluten bekam, und konnte nicht anders außer leise zu lachen. Doch das ging sich nicht aus, hatte schnell seinen Reiz verloren. Oder sagen wir eher, er sah keinen Sinn darin, warum er mir nichts dir nichts diese seltsamen Sinneswandel bekam. Er weinte, er lachte, diese ganzen Emotionen hatte er doch vor Jahren schon abgelegt. Warum waren sie nun wieder da...? Warum wurde er das Gefühl nicht los, dass das, was man ihm Tag für Tag eingebleut hatte, er nicht mehr als Schwäche empfand... ~~Später~~ Trotz mörderisch kalten Wetters war Kai nun doch so gnadenlos gewesen und ließ sie gegen Sturm und Schneegestöber antreten, ob sie auch gegen diesen Gegner ankommen konnten oder gleich ihr Battle in den Sand, oder wohl eher in den Schnee setzten. Er selbst hatte schon seinen Dranzer in Fahrt gebracht. "Kai! Wie soll man hier bladen, wenn man nicht mal die Hand vor Augen sehen kann?!" schrie Tyson aufgebracht, während er einen Arm hob, damit seine Sicht nicht mehr ganz vom Schnee beeinträchtigt wurde. Doch das brachte nicht viel. "Driger! Los!" rief auf einmal Rei lauthals und ließ seinen Blade durch den Schnee treiben, welcher pulvrig aufstob und in alle Richtungen verstreut wurde, so dass der Blade in der fliegenden Masse verschwand und tiefe Schneisen hinterließ. Mittlerweile ließ der Schneefall nach und man konnte mehr vom Geschehen erkennen. Alle kamen nicht mehr aus dem Staunen heraus; selbst Kai war beeindruckt. Wann hatte Rei trainiert, dass er jetzt so geschickt und stark im Bladen war? "Hey, Kai! Pass auf deinen Blade auf, wenn ich dich nicht wegfegen soll!" vernahm er des Engels Stimme und ehe er sich versah, krachten sein Dranzer und Reis Driger aufeinander und ließen die Funken sprühen. Der Schnee um die Blades schmolz in einem Augenblick, keins wollte nachgeben. Kai verstand nicht, woher Rei so plötzlich soviel Kraft hernahm, doch geschlagen geben war nicht drin. Jedoch hatte er das Gefühl, dass beide einen Rollentausch durchmacht hatten, denn hier war Rei die Ruhe in Person, während er einer eine Aufregung spürte, die er sich nur erklären konnte, dadurch, dass Rei zum ersten Mal eine vollkommen andere Seite aufzog. Nichtsdestotrotz drangen Bruchstücke von Reis Gedanken in seinen Kopf. Doch sie ergaben keinen Sinn, waren zu sehr verzerrt waren (schlechter Empfang XD ). Das einzige, was klar und deutlich rüberkam, war "nicht sterben". Was meinte er damit...? Da fiel es Kai wieder ein, ihr Gespräch im Onsen-Hotelzimmer. Hatte Rei etwa die Absicht, seinen eigenen Tod zu verhindern? War er deswegen so...willensstark? "Kai! Gibst du dir bitte jetzt etwas Mühe! Da kann ich ja gleich gegen Tyson kämpfen!" "Oi! ò.ó " Endlich hörte der Russe auf, darüber weiterzubrüten, und setzte sich zur Wehr. Willensstark hin oder her, ein solches impertinentes Verhalten ließ er unter keinen Umständen durchgehen. Daher powerte er hoch, bis beide Blades an ihr äußerstes Limit angelangt waren, so dass sie letztendlich mit einem Knall auseinander flogen und weich im Schnee zischend einsanken. Schwer atmend starrten beide Blader sich an. Rei musste schon schweißgebadet seinen Mantel ausziehen. Auch Max, Tyson und Kenny gafften sie wie begossene Pudel an, nahmen die immer noch wallende Hitze in der Luft und von ihren Teamkameraden ausgehend wahr. Max: Waaaahnsinn! o°>o<°o Rei, seit wann bist du so stark?? Rei: Hallo?! *Schneeball an Max' Kopf werf* Ty: Hey! ò0ó Du bewirfst hier nicht meinen Freund! Und bevor der Anpfiff überhaupt begann, trugen Rei, Max und Tyson eine Schneeballschlacht aus, die zu anfangs nicht gerade gerecht verteilt war, da das Pärchen sich zusammen schlug und nun den Chinesen wie verrückt bombadierten, welcher sich nun hinter einem kleine Schneehaufen verbergen musste, selbst aber noch es schaffte, auszuteilen. Kai und Kenny standen an der Seite dieses Spektakels und spielten Zuschauer. Kenny: Na, magst du ihm nicht helfen? Kai: Warum sollte ich? BATSCH! Und da war es passiert! Nichts hatte ihm ein Anzeichen gegeben, als der nächste Schneeball ihm galt und ihn voll und ganz ins Gesicht traf! Das weiße Zeug wegwischend sah er einen leicht geschockten Rei und einen grinsenden Tyson und konnte somit schlussfolgern, wer sich als Übeltäter herausstellte. Ohne lange zu fackeln stapfte er auf Rei direkt zu, der ihn schon etwas ängstlich ansah, nahm ihm seinen Schneeball aus der Hand und schmiss ihn zielgenau auf Tyson. Doch diesmal hatte er nicht das Glück gehabt zu treffen, da jener Blauschopf einfach einen Schritt zur Seite machte und hatte immer noch dieses breite Grinsen, das Kai am liebsten aus seiner Fresse polieren würde. "Ich mach ihn fertig." zischte er mit zusammen gebissenen Zähnen, hob mit wenigen Gesten Schnee an, was dann in die Luft flog, sich zu Kugeln formte und dann direkt auf die beiden Ahnungslosen zuschoss, welche gleich daraufhin vor Schreck aufschrien, als sie unerwartet jene Flugobjekte ins Gesicht bekamen. Ty: Oi! Keine Kräfte, Kai! Wir wollen doch fair kämpfen >:D Kai: Ts, als ob ich das nötig hätte. Du wirst dir noch wünschen, nicht auf mich geworfen zu haben, Kinomiya! ò_ó Rei schmunzelte bei ihrem kleinen Ehekrach. Normalerweise ließ Kai sich gar nichts erst auf solche Provokationen ein und jetzt war der Grauhaarige drauf und dran, unserem Dickerchen ("Oi!") 'ne Harke zu zeigen. Und so begann die kleine spaßige Auseinandersetzung zwischen den wieder zu Kindern gewordenen Bladern. Ein Ball folgte dem anderen; es war ein lustiger erbitterter Kampf um die Oberhand. Doch sowohl Tyson als auch Kai blieben stur. Irgendwann steckten das Pärchen die Köpfe zusammen, tauschten kurz etwas aus und ehe Rei den Angriff kommen sah, wurde er von zwei Schneebällen gleichzeitig im Gesicht getroffen "Uff!", als er kurz ma' aufstand und dadurch sichtbar wurde für den Gegner. Er verlor in dem Moment das Gleichgewicht und die Orientierung, stolperte nach hinten, als er auf einer kleinen vereisten Pfütze ausrutschte, und fiel genau in Kais Schoß, der zu dem Zeitpunkt auf dem Boden hockte. Gerade so konnte der Russe Rei auffangen und hielt ihn nun in seinen Armen. Verwunderung war zwischen den beiden, als sie sich in dieser prekären Situation in die Augen sahen und kein Wort herausbrachten. Und in diesem Augenblick kam ihnen auch derselbe Gedanke: 'Was ist das für ein Gefühl...?' "Moiii! Schau mal, Tyson! Die geben doch ein schönes Bild ab!" rief aus heiterem Himmel Max über ihnen und unterbrach diese seltsame Stimmung, die Kai dann noch mehr zu zerstören schien, als er einfach Rei losließ, ihn von sich stieß und aufstand. Grob fiel der Engel in den kalten Schnee, stellte den Verlust der wärmespendenden Umarmung fest, und rappelte sich nur langsam wieder auf. Warum jetzt diese Zurückweisung? Wieso diese Gefühlsverstümmelung? Rei begriff nicht, warum Kai nun wieder den unantastbaren Anführer spielte. Damals war er es doch auch gewesen, der ihn in den Armen hielt, im Bett seiner Eltern, als er verzweifelt war und keinen klaren Gedanken fassen konnte. Und jetzt? Was war jetzt mit ihm? Mit ihnen beiden? "Rei! Du holst dir noch den Tod! Zieh deinen Mantel wieder an!" hörte der Angesprochene Kennys Stimme von der anderen Seite und sah, dass Kai wieder auf dem Weg zu ihrem Aufenthaltsort war, ohne auf sie zu warten. 'Kai...' ~~Im Hotel wieder~~ "So! Jetzt brauch' ich wieder was zum Spachteln!" "Ty, werd' ich dich jemals nicht hungrig erleben? ^^; " "Ich denke nicht, Liebster ^-^ *Wangenkuss geb*" Max errötete bis aufs innigste, weil Tyson wiedermal so offen mit ihrer Beziehung war. Denn es freute ihn noch mehr, dass er zu ihm stand und niemals aus irgendeinem Grund verleugnen würde. Nicht so wie... "Hey! Max!" kam es unverhofft und die Schildkröte drehte sich mit schief gelegtem Kopf in die Richtung, aus der die ihm sehr bekannte Stimme kam. "Mama!" Schlagartig rannte er zu Max zu seiner Mutter hin und fiel in ihre Arme. "Und Papa?!" Man konnte ihm ansehen, dass er sehr erstaunt war, dass beide Elternteile zusammen auftraten. Insbesondere, weil er das schon lange nicht mehr gesehen hatte, wie gut die beiden sich verstanden. Anscheinend hatte ihnen wohl die Trennung durch ihre Arbeit gut getan... "Na, mein Junge, ich hoffe doch, dass du gut vorbereitet bist auf die russische Mannschaft!" klopfte sein Vater ihm auf die Schulter und drückte ihn einmal an sich. "Ja, Dad!" freute sich der Engel und erwiderte die Umarmung. "Aber sag ma'... hab' ich da etwa gesehen, wie Tyson dir 'nen Kuss auf die Wange verpasste?" "Stimmt ja! Das weißt du ja noch nicht, Daddy! Ich bin seit geraumer Zeit mit Tyson fest zusammen! ^.^ " "Du bist WAS?!" Wie ausgewechselt hatte der gerade noch freundlich aussehende Mann plötzlich einen Wutausbruch mittleren Grades, was natürlich die Blicke der anderen Hotelgäste auf sich zog. "Du willst mir erzählen, dass du mit einem JUNGEN eine Beziehung pflegst?! Wusstest du das?!?" wandt sich Max' Vater an seine Frau, die ihn erschüttert anstarrte und nur sich schwer tat, den Kopf zu nicken. "Wie konntest du das zulassen! Du bist seine Mutter! Du bist verantwortlich für seine Erziehung!" "Ach, und du nicht, oder was?!" konterte Frau Mizuhara nun ebenso missgelaunt und trat einen Schritt zurück, um ihren Ehemann herausfordernd direkt in die Augen zu sehen. "Mum! Dad! Bitte, streitet euch nicht!" versuchte Max noch das Unglück zu verhindern, doch... "Halt du dich da raus! Wir werden noch ein ernstes Wörtchen miteinander reden, Freundchen!" keifte sein Vater ihn an, Augen erzürnt und ein rötliches Gesicht, dessen weichen Konturen vollkommen entwichen sind und Max Angst bereiteten. Und das schlimmste ist, sowohl Tyson als auch die anderen mussten das miterleben, wie seine Eltern sich gefetzt hatten. Jetzt aber gingen beide auseinander, jeder in die entgegen gesetzte Richtung, und ließen ihren Sohn allein da stehen, der immer noch perplex die Stelle anstarrte, wo sie noch vor kurzem standen und ihn herzlichst begrüßt hatten. Und jetzt hatte er alles wieder kaputt gemacht... "Max?" vernahm der blonde Junge eine Stimme von ganz weit weg, wie ihm schien, und er drehte sich zu Tyson um, welcher ihn besorgt ansah. "Schon okay ^.^ Das kann schon mal passieren." sprach sonst aufgedrehte Junge und ging ruhigen Schrittes mit Tyson an der Hand zurück zu seinen Teamkameraden. "Alles okay?" fragte nun auch Rei und berührte Max am Arm. Dieser zuckte kurz auf und wischte seine Hand weg wie eine unbedeutene Geste weg, lächelte dabei immer noch. "Kommt, lasst uns endlich essen gehen! =3 Meine Eltern werden sich schon wieder abreagieren!" "Ts." war Kais einziger Kommentar gewesen und trennte sich von ihnen, ging wieder raus und verfolgte seinen eigenen Weg. "Pah!" schmollte Tyson und blähte die Wangen auf "Kaum, dass wir wieder auf der Erde sind, muss er wieder den einsamen Wolf haushängen und abhauen! Rei, hol ihn mal wieder zurück, wir müssen noch absprechen, wer als erstes übermorgen antreten wird usw." "Warum soll ausgerechnet ich jetzt hinter ihm her?!" Dem Dunkelhaarigen war nicht wohl bei der Sache, nachdem wie Kai ihn nach der Schneeballschlacht behandelt hatte. "Weil ich hier mit Max bleiben muss." klang es bestimmt mit fester Stimme und der Drache sah den Tiger aus entschlossenen Augen an. Rei verstand, worauf Tyson hinaus wollte, und ging auf die Suche nach dem entlaufenden Russen. Max sah seinen Freund verwirrt an. "Wieso müssen wir hierbleiben, Ty? o.O " "Ach, einfach nur so ^_^ Falls der Hunger mich noch überkommt! XD " Das kam der Schildkröte doch ziemlich seltsam vor, doch vorab erst musste er es wohl so belassen. ~~Unterwegs~~ "Wieso muss ich jetzt Kais Babysitter spielen? Was denken sich die anderen nur dabei? =>_>= Naja, kann mir recht sein..." murmelte der Dunkelhaarige trotzig und suchte die Gegend nach besagtem Teamchef ab, doch nicht die geringste Spur war von ihm zu sehen. "Wo steckt der Kerl bloß? =ò.Ó= " Da hielt er kurz inne, blieb mitten auf dem leeren Gehweg stehen. Wieder ging ihm der Vorfall von vorhin durch den Kopf. Warum nahm es ihn so mit, dass Kai ihn so abgewiesen hatte? Hatte er sich irgendwas erhofft? Natürlich nicht. Aber was sollte er sich auch schon erhofft haben? Was war das nur für ein Stechen... "Ha! Vielleicht ist er ja zur...!" Ihn befiel ein ungutes Gefühl. Es veranlasste ihn dazu, zur nächsten kleinen Gasse zu laufen, sich verstohlen umzusehen und dann mit konzentriertem Gesichtsausdruck sich den Ort vorzustellen, wo Kai womöglich sich gerade aufhielt. Und innerhalb von wenigen Sekunden stand er auch vor dem großen roten Backsteingebäude, was mit hohen Gitterzäunen umringt war und durch die davorstehenden bewaffneten Männer eher wie ein bewachtes Staatsgefängnis aussah als wie ein Institut für Geistliche. Blöd war, dass er sich nicht direkt zu ihm teleportieren konnte. Er konnte sich glücklich schätzen, dass er überhaupt in der Lage war, auf der Erde beliebig umherzuwandeln. Jedoch kostete ihn das auch einiges an Kraft, auch wenn die Entfernung noch so gering war, weswegen er das nicht oft tat. Aber wenigstens stand er schonmal vor der Abtei. Wer weiß, ob der sture Blader überhaupt sich dorthin begeben hatte. "Er ist hier." stellte Rei einfach überzeugt fest, vertraute seinem Spürsinn für Gefahr, dass sich nun bei ihm breitmachte, als er sich dem Gemäuer näherte. "Stay there!" kam der sofortige Befehl im harten Englisch von den am Tor stehenden Männern, welche schon ihre Bajonetts zückten und ohne zu zögern auf Rei richteten. Der Engel konnte ihre Gesichter nicht erkennen aufgrund ihrer verhüllenden Masken und hatte somit keine Chance, zu deuten, wie sie als nächstes reagieren würden, weshalb er sich aus Vorsicht ganz ruhig verhielt. "I just wanna ask if you've seen a boy in my age with a long white scarf." "We don't know such a boy and now get lost!" Gerade wollten die Männer schon ungemütlich werden, als genau in dem Augenblick aufgeregte Rufe hinter ihnen zu hören waren. In wirrem Russisch kamen zwei andere Wächter auf sie zugerannt, gestikulierten wild und drängten die Kollegen, mit ihnen zu kommen. Natürlich verstand Rei alles durch seine Fähigkeiten als Engel, jede Sprache zu verstehen. Die einzige Einschränkung dabei war, dass er sie nicht unbedingt sprechen konnte, wenn sie nicht gerade Chinesisch, Japanisch oder gebrochenes Englisch war. Tja, auch Engel haben ihre Grenzen. Nun, da niemand das Tor mehr bewachte, konnte Rei mühelos in den Hof hineinspazieren und schlüpfte eiligst durch eine offene Tür ins Innere der Abtei. Dunkel war es, nur mit wenigen Kerzen an den Wänden beleuchtet, als ob man verhindern wollte, dass jegliches Tageslicht ins Haus eindrang. Der Nekojin war froh, mit scharfen Sinnen und einem ausgeprägten Instinkt auf die Welt gekommen zu sein, welcher ihm ein leichtes Spiel bot, in den düsteren Gängen umherwandeln zu können. Er musste nur darauf Acht geben, dass niemand ihn entdeckte und niedermetzelte. Das traute er nämlich den Kuttenträgern mit ihren langen Handwaffen sehr wohl zu. Wie Rei sich Schritt für Schritt voran tastete, wäre er fast über etwas gestolpert und auf die Fresse gefallen, und nahm einen genauen Blick darauf. Er erschreckte sich dermaßen, dachte schon, eine Leiche gefunden zu haben, die halb versteckt in eine Nische lag, bis ihm auffiel, dass die Person vor ihm nur bewusstlos schien. Das Seltsame daran war noch: Sie war bis auf die Boxershorts völlig kleidlos! "Ich denke mal, das ist auf Kais Mist gewachsen =^.^= " Mit einem Schnippen hatte der arme nackte Mann wieder etwas an. Wir wollen ja nicht, dass er sich unterkühlt ^-^ "Aber verkleiden ist ma' keine schlechte Idee =<_<= =>_>= " So ließ er ein weißes Kopftuch und die (bereits berühmte) Maske mit der Tigerfratze in seiner Hand erscheinen (siehe Kapitelende von "Verschlossenheit"). Beides angelegt setzte er seinen holprigen Weg fort, hatte trotz der Maske keine Sichteinschränkungen. "Kai, wo bist du nur..." Der Chinese war sich nicht sicher, ob er den Dämon in diesem Labyrinth jemals finden würde, doch die Hoffnung galt für ihn nicht als verloren. ~~Währenddessen im Hotel~~ Als ob sie auf etwas warten würden, saßen Tyson, Max und Kenny auf den Sesseln und Sofa im Foyer und besprachen schon mal die Aufstellung des angehenden Turniers. "Ich will als erstes!" rief der Blauhaarige enthusiastisch mit erhobender Faust und fühlte sich jetzt schon zum Sieger erklärt. "Wieso sollst du immer den Anfang machen? ò0ó " mischte sich Max empört ein und rangelte aus Spaß mit dem Halbdämon. Jedoch war Tyson kräftemäßig Max weitens überlegen. Daher drückte er ihn mit Leichtigkeit ins Sofa hinein, ihre Gesichter nur einen Hauch voneinander entfernt. Gerade wollte der Größere zum Kuss ansetzen, als eine donnernde Stimme dies unterbrach. "NIMM DEINE GRIFFEL VON MEINEM SOHN!!!" Sofort schreckte das Pärchen auseinander und starrte entsetzt auf den nun tobsüchtigen Vater Maxies, noch zurückgehalten von Frau Mizuhara, die ohne ihre magischen Kräfte das gar nicht bewältigt hätte. "Schatz, so beruhige dich doch!" "Wie soll man sich beruhigen?! Unser Sohn ist schwul!" Wie ein Pflock durchs Herz ging es durch den Blonden Engel, solche verletzenden Worte aus dem Munde seines Vater vernehmen zu müssen. Als hätte er nicht schon genug Probleme gehabt, jetzt hatte er es wieder heraufbeschworen: Dass seine Eltern sich wieder stritten...wegen ihm... "Jetzt halten Sie endlich den Rand!" schrie Tyson lautstark, wütend darüber, wie Max' Vater sich verhielt. "Du wagst es...!" wollte dieser schon ansetzen, bekam aber nicht die Gelegenheit. "Sagen Sie mal, sind Sie ganz bei Trost?! Hier eine Szene zu machen, während ihr Sohn womöglich noch in die Klapse kommt!" Da sahen die Eltern ihr Kind, wie es auf dem Boden kauerte, ganz verstört hin und her wippte und leise vor sich hinwimmerte. "Max!" rief seine Mutter, doch er hörte sie nicht. Als hätte er eine innere Barriere um sich aufgebaut... Gerade wollte sein Vater auf ihn zulaufen, als er unerwarteteweise eine Kraft spürte und plötzlich durch eine unsichtbare Wand daran gehindert wurde, weiterzugehen. "Was zum..." Der brünette Mann tastete sich daran, konnte aber den Widerstand nicht durchbrechen, so stark war er. Erst jetzt fiel ihm auf, wie leicht windig es wurde im Foyer, schon nahezu ein mittlerer Sturm, der die Gäste dazu trieb, aus dem Hotel zu flüchten. "Maxie!" rief die Mutter wieder verzweifelt, hielt sich ihr blondes Haar, was wild herumwehte. Das Gesicht ihres Sohnes war nicht zu sehen, war nach unten gesenkt. Weder Max' Vater noch sie waren in der Lage, ihrem Kind beizustehen, hätten niemals für möglich gehalten, dass solche Kräfte in ihm wohnten. Doch wenn nicht so bald was geschah, würden noch Menschen dabei zu Schaden kommen. Da sahen beide Elternteile ein bläuliches Licht, so samtig und doch so kräftig, was von Tyson ausging und ohne Umschweife den Schutzwall ihres Sohnes durchbrach. Sie wussten nicht, dass auch er kein Erdling war, und waren daher umso erstaunter, als sie mit weit aufgerissenen Augen die unterschiedlichen Flügel hervortreten sahen. Der eine gezeichnet mit leuchtend weißen Federn, der andere so schwarz und ledernd wie der einer Fledermaus. Sein Antlitz strahlte eine ungewöhnliche Ruhe aus, als er sich direkt vor Max stellte und seinen Namen tonlos aussprch,. Zwar nahm der starke Wind wegen dieser vertrauten Person nicht wirklich ab, doch zunehmen tat er auch nicht. Ängstlich klammerte sich Frau Mizuhara an ihren Mann, bangte um ihren alles geliebten Jungen. "Was haben wir nur getan..." flüsterte der zertreute Engelsmann und ergriff die Hand seiner Frau. In der anderen Zeit sank Tyson vor Max auf die Knie; sein Blick so sanft und mitfühlend, wie man es von einem liebenden Menschen nicht anders zu erwarten war. "Was hast nicht auch du alles durchmachen müssen..." Max, welcher sich immer noch die Ohren zuhielt und vor Angst am ganzen Körper bebte, war nicht von Tysons Anwesenheit bewusst und war dafür umso schockierter, als auf einmal warme Hände die seinigen umschlossen und sie von seinen Ohren nahmen. Erschreckender weise wurde danach sein Gesicht angehoben. Wieder traf der sonst aufgeweckte Junge auf dasselbe Paar blauer Augen wie damals im Flugzeug, mit Trauer durchfurcht und mit Sorge durchtränkt, welche aber diesmal nicht sich selbst galten, sondern dem blonden Engel. Der Blick der Schildkröte, der bis vor kurzem kein Licht mehr in sich geborgen hatte, wurde langsam wieder klarer und bevor er wieder aus diesem ohnmachtsähnlichem Zustand erwachte, spürte er Tysons Lippen auf die seinigen. Und so schnell der Sturm entfacht wurde, so schnell endetet er auch, so dass Max' Eltern endlich zu ihrem Sohn konnten. "Max!" Sofort besagter Junge sich von dieser unbeschreiblich schönen Verbindung los, hatte sich gewünscht, dass es niemals enden würde, und krallten sich diesmal in den Stoff seines Geliebten Shirts. "BLEIBT WEG!" Automatisch stockten die Eltern in ihrem Tun und waren entsetzt von Max' Verhalten. Hatten sie sich gerade verhört? Ihr einziger Sohn wollte... "Max!" erscholl die Stimme des niedergeschlagenen Mannes und jener wollte wieder auf ihn zuschreiten. "BLEIBT WEG!" Doch er kam nicht weit. Mutter und Vater standen ratlos da, verstanden die Welt nicht mehr. "Kapieren Sie nicht, was in Ihrem Sohn vorgeht?!" durchbrach der Drache diese schwere Stimmung und öffnete somit einen Weg für beide Parteien. "Wegen IHNEN macht sich Ihr Sohn Vorwürfe! Wegen IHNEN konnte er nächtelang nicht schlafen!" Max' Griff an Tysons Shirt wurde fester, als er das Unausprechliche ans Licht brachte. "Nicht!" kam es krächzend und heiser aus des Engels Kehle, doch sein Freund machte weiter. "Was macht es schon, wen Ihr Sohn liebt, ob Mann oder Frau?! Hat Gott uns nicht die Entscheidung für unser Leben gegeben?!? Welchen Sinn hätte es sonst gemacht!" Plötzlich hielt der Blauhaarige inne, sah runter zu seinem Freund, der wohl ebenso dieses Gefühl der Erkenntnis verspürt hatte, und bemerkte nicht, wie auf einmal Herr und Frau Mizuhara vor ihnen standen. Wieder flog Furcht über Max' Gesicht und er sah schon die Katastrophe auf sie zukommen. Doch genau das Gegenteil trat ein... Wie ein schwerer nasser Sack ließ der Vater sich auf die Knie fallen und schloss den ängstlich zitternden Sohn in seine Arme. "Es tut mir leid." murmelte er immer wieder wie in einem Gebet in das seidige Haar des nun verblüfften Jungen und festigte seine Umarmung, aus Angst, ihn wieder zu verlieren. Auch Max' Mutter setzte sich hinter ihn und nahm ihn ebenfalls in den Arm, so dass der junge Blader rundum in Geborgenheit eingehüllt war. Das Bild einer nun harmonierenden Familie. Ty: Hey! Kenny! Noch da? XD Ken: @.@ Was noch von mir übrig geblieben ist. Ty: Dann starte mal dein Löschprogramm im Umkreis von sagen wir mal zwei Kilometern! ^_^ Wollen ja keinen Ärger im Himmel bekommen für den Mist, den wir gebaut haben und sich jetzt in den Erinnerungen der Menschen festgesetzt hat! XD;;; ~~Woanders~~ Wie eine Katze geschmeidig huschte Rei durch die Abtei, immer noch auf der Suche nach seinem Anführer. Dabei musste er höllisch (*g*) aufpassen, dass er nicht den Männern in schwarz begegnete, die sich in dem ganzen Aufruhr überall tummelten, um den Eindringling, also Kai, ausfindig zu machen. Rei gelangte immer weiter ins Innere, entdeckte immer mehr Räume, die mit Überwachungskameras ausgestattet waren, und fand immer weniger die Gelegenheit, sich umbemerkt an jenen vorbeizuschleichen. "Wenn ich diesen Idioten vor den anderen in die Finger kriege, darf er was erleben!" grummelte der Chinese ungehalten und bog um die nächste Ecke. ~~Beim besagten Idioten~~ Unauffällig ging der Dämon durch die Abtei, ließ sich nicht beirren durch die aufgeregte Meute, die ständig an ihm vorbeizogen. Wenn die wüssten, dass die gesuchte Person sich unter ihnen befand, kostümiert und somit getarnt vor ihren Augen. Kai war auf der Suche nach etwas Bestimmten oder sagen wir eher nach *jemand* Bestimmten, denn das einzige, was er in Verbindung mit der Abtei gehört hatte, war: "Boris..." Er musste wissen, was dieser verabscheuungswürdige Mann hier auf der Erde verloren hatte, zumal in der Unterwelt gemunkelt wurde, er hätte streng geheime Pläne geschmiedet, die besonders für ihn zum Vorteil wären. Als der Grauhaarige in einem für diesen Ort ungewöhnlich hell beleuchteten Raum eintrat, verschlug es ihm wortwörtlich die Sprache (Als würde der reden wie ein Wasserfall XD; ). Meterhohe Maschinen, die die Wände bedeckten und aussahen, als wären sie vom neuesten Stand; Instrumente und Bestecke, die einem alptraumähnliche Phantasien hervorriefen; Türme aus Glaszylindern, dessen Inhalt aus einer grünen Flüssigkeit und einem lebenden Wesen war, sei es ein Tier oder sogar... "Tala!" ...ein Mensch. Kai konnte es nicht fassen. In einem der Behälter schwamm sein Untergebener und jahrelanger Bekannter (Das Wort "Freund" nimmt er immer noch nicht in den Mund X3 ), mit mehreren Schläuchen und Kanülen verbunden, die ihm wohl u.a. auch den Sauerstoff zufuhren. Geschwind trugen seine Füße ihn zu ihm und machten genau davor Halt. Mit den Fäusten schlug der Russe gegen die Glaswand, was zu Vibrationen führte, die über das grüne Wasser übertragen wurden und somit die Aufmerksamkeit des anderen Jungen weckten. Im nächsten Augenblick schlug Tala langsam seine Augen auf und sah seinen Herrn und Freund vor sich stehen, immer wieder stumm seinen Namen rief und weiterhin mit geballten Händen versuchte, das Glas zu zertrümmern, was wenig Sinn machte. Entsetzt von dieser Entdeckung presste er seine Handflächen gegen die Scheibe, deckgleich mit denen von Kai, welche endlich aufgehört hatten, sich daran zu verletzen, und wollte sagen, er solle von dort verschwinden, doch natürlich konnte Kai ihn nicht hören noch seine Warnungen verstehen. "Ich hole dich hier raus!" rief der Phoenix bestimmt, wusste jedoch noch nicht, wie. Denn wenn er das Glas zertrümmern würde, musste er riskieren, Tala Schaden zu fügen. Das ging nicht! Also musste er herausfinden, wie man ihn auf andere Weise da herausbekam. "Denk ja nicht daran, dich zwischen mir und meinem Projekt in den Weg zu stellen. Aber schön, die wiederzusehen, Kai." Ein Schauer lief über den Rücken des Angesprochenen, kannte diese säuselnde tiefe Stimme leider nur zu gut. "Boris..." Er drehte sich zu dieser vermeintlichen Person um, welche ihre Maske abnahm und nun mit einem falschen Lächeln auf den erstarrten Jungen zuging. "Wie du siehst, bin ich gerade dabei, deinen Freund Tala für das bevorstehende Turnier vorzubereiten." Dies erschütterte Kai zutiefst. Tala sollte zu dem russischen Team gehören, gegen das die Bladebreakers bald antreten würden? Sollte das wirklich wahr sein...? Sogleich schoss eine kleine Feuerkugel am Ohr des alten Mannes vorbei und versenkte die Wand dahinter. "Lass. Ihn. RAUS!" schrie Kai das letzt Wort und war schon wieder dabei, eine neue Kugel zu formen. Er wird es nicht zulassen, dass Tala für solche Zwecke missbraucht wird. Doch bevor er einmal geblinzelt hatte, wurde er durch unsichtbare Kräfte gegen Talas Behälter geschleudert und rutschte langsam mit schmerzverzerrtem Gesicht daran runter. Verzweifelt schlug der Rothaarige gegen das Glas; sinnlos. Er musste zusehen, wie sein Vorgesetzter von seinem Vorgesetzten fertig gemacht wurde. "Du glaubst doch nicht wirklich, du könntest mir was anhaben!" lachte der großgewachsene Mann verächtlich, während er Kai am Hals packte und an dem Zylinder hochhob. Tala hielt seine Hände vors Gesicht, starrte auf Kais Rücken, das gegen die Scheibe gepresst wurde, und wünschte sich inständig, jemand würde ihm helfen. Denn er selbst schaffte es nicht... Und als ob jemand seine Gebete erhört hätte, tauchte eine Gestalt aus dem Nichts auf und stieß Boris zur Seite, so das er Kais Hals überrascht losließ und stolperte. Der Grauhaarige prallte hart auf dem Boden auf und hielt sich röchelnd seine Kehle. Noch länger, und er hätte sein letztes Stündchen geschlagen. Wer kam ihm jetzt ausgerechnet zur Hilfe? Niemand wusste doch, wo er sich gerade befand. Doch nicht etwa... Kai war starr vor Schreck, als er die Tigermaske wiedererkannte, und wollte schon "Idiot! Verschwinde!" rufen, doch ihm versagte die Stimme; der Atem fehlte. "Du Miststück! Was wagst es, mir ein zweites Mal unter die Augen zu treten!" Boris war fuchsteufelswild, da die Erinnerung an diesen Jungen mit der Maske nicht einen Tag verblasst war. Er glühte rötlich auf, ließ die Luft immer heißer werden. Doch er wandte sich nicht wie erwartet zu seinem Angreifer, sondern wieder zu Kai, welcher immer noch auf dem kalten Steinboden lag und sich kaum rühren konnte. "Du Missgeburt hättest damals draufgehen müssen so wie deine Eltern!" Kai riss seinen Kopf in die Höhe, als Boris von seinen Eltern sprach. Was hatte das jetzt mit ihnen zu tun?! Und was heißt das, sie sind gestorben... "Ich war zu unvorsichtig damals mit eurer Beseitigung! Schon immer waren dein Vater und deine Mutter mir im Weg und nun haben sie noch dich hinterlassen!" Diese Kälte, die den rotäugigen Jungen umgab, wurde von Mal zu Mal unerträglicher. All die ganzen neuen Erkenntnisse, die ganzen Jahre mit dieser Lüge gelebt zu haben, sie wären verschollen; diese beiden Personen, die sich als sie ausgegeben hatten, wohl nur ein Trugbild waren; sein ganzes Leben eine einzige Illusion. All seine Hoffnungen, die er insgeheim doch mit sich getragen hatte, in wenigen Sekunden zerschlagen und in Scherben zerborsten. Völlig am Boden zerstört saß Kai da, nahm seine Umgebung nicht mehr war. Und das schockierte Rei ungemein. Wie Kai an dem Glaszylinder ohne einen Funken Leben da lag, Augen weit auf ohne jeglichen Glanz und das Gesicht so bleich wie ein Untoter. Das kam ihm bekannt vor... "Ha! Jetzt hab' ich dich soweit! Seelisch ein einziges Wrack und mir vollkommen wehrlos ausgeliefert!" lachte Boris höhnisch und ging auf Kai zu. "Wenn ich dich aus dem Weg geräumt habe, werde ich ungehindert meine Macht ausüben können!" "Dazu musst du erst an mir vorbei!" Ungeahnt stellte sich Rei vor Kai, mit ausgebreiteten Armen und einem festen Blick in den goldend funkelnden Augen, der nur vor Entschlossenheit strotzte. "Ha! Du kleiner Wurm willst mir wie damals in der Hölle zuvorkommen?! Lächerlich!" BAMM! Alles ging so schnell, dass Kai seinen Augen kaum Glauben schenken konnte. Innerhalb von wenigen Sekunden wurde Rei wie von selbst in die Luft erhoben und gegen die Wand auf der rechten Seite gefeuert. Ein Schmerzensschrei erfüllte den Raum, als der Nekojin daran aufprallte und wie ein nasser Sack zu Boden ging. Dabei wurde die Maske in zwei Teile zersplittert und das Kopftuch runtergerissen, so dass Reis Gesicht nicht mehr verborgen blieb und seine Haare offen in sein Antlitz fielen. Aus seinem Mundwinkel lief ein kleines Rinnsaal aus Blut, als des Engels Kopf bewusstlos sich zur Seite neigte und er gänzlich verstummte. "Rei...?" Kais Stimme war rauh, fast tonlos. Seine schmerzenden Glieder ignorierend stand er auf und stützte sich an der Glaswand ab, sein Blick nicht einmal vom Tiger abgewandt "Rei...?" Diesmal war es schon etwas lauter, doch der angesprochene Junge reagierte nicht. Ein Zittern ging durch des Russens Körper, ähnelte dem ersten Stadium eines epileptischen Anfalls, und hielt sich peinerfüllt seinen Kopf. DOM Sein Herzschlag begann zu rasen, ein reißendes Ziehen vollzog sich durch Mark und Bein. DOM Seine Knie bebten und wie ein wildes Tier bäumte er sich in Auflehung auf, heulte und schrie sich die Seele aus dem Leib. Tala, der mit Grauen zusehen musste, wie Kai vor seinen Augen immer wahnsinniger wurde, verspürte plötzlich eine Heidenangst bei seinem Anblick. Was war mit seinem Herrn geschehen?! Was würde jetzt auf sie zukommen? "Nein! Ich habe ihn erweckt!" entdeckte Boris die Symptome einer Verwandlung, vor der er sich die ganze Zeit schützen wollte mit der Eliminierung des jungen Dämons, und wollte Kai in seiner fortgeschrittenen Phase stoppen. Doch als ob der Phoenix dieses Vorhaben vorausgesehen hätte, entfaltete der ungeheuere Energien und mit einer unbedeutenen Handbewegung stieß er den alten Mann zu Boden. Ächzend setzte Boris sich auf und sah Kai direkt in seine rubinroten Augen, pupillenlos und hasserfüllt. In ihnen brannte das Feuer der Mordlust, dennoch der Blick so eiskalt, dass er an der Stelle regelrecht gefror. Das Haar des Russen wurde weiß wie Schnee, was durch die aufstrebenden Energieflüsse leicht wehte, die ihn umgaben. Auch seine für gewöhnlich blauen Male in seinem Gesicht färbten sich tiefrot und verliehen ihm einen furchterregenden Anblick. Langsam erhob sich seine Rechte, die anfing, hellrot aufzuglühen, bereit, diesem Scheusal den Gnadenstoß zu versetzen. Doch dann... "Kai! Nicht" Aus heiterem Himmel hing Rei an seinem vorgestreckten Arm und klammerte sich daran fest. Der Engel war wieder bei Bewusstsein und hatte mit Entsetzen feststellen müssen, was während seiner Abwesenheit geschehen war. Kais plötzliche Veränderung zu sehen hatte ihn stillfahren lassen, nicht gefasst bei seinem neuen Aussehen, doch als er beobachtet hatte, was der andere vorhatte, hatte er sich an der Wand abgestützt, um aufzustehen, und war dann mit weichen Knien auf seinen Teamchef zugerannt. Und nun hing er wie gesagt an seinem Arm, kniff aus Furcht die Augen zusammen für den Fall, Kai wolle ihn wegstoßen. Doch der hitzige Junge verharrte in seiner Haltung, sehr zu Reis Erstaunen, weswegen er sich getraute, wieder hinzusehen. Was er sah, war ein starrer Blick, und was er gleich daraufhin spürte, war eine feste Umarmung. Wie besessen krallte sich der Größere in sein Haar, als ob er ihn nie wieder loslassen wollte. Rei hörte den schweren Atem dessen auf und ab senkender Brust, verwundert über diese Tat, die völlig untypisch für den sonst kaltblütigen Jungen war. Und irgendwie war das für ihn auch etwas peinlich, im positiven Sinne gesehen. Denn beide standen da und taten nichts anderes außer sich zu umarmen. Sagen wir so, der Engel konnte sich kein Stück bewegen. In der Zeit kehrte die Farbe von Kais Haaren zurück und die seiner blauen Dreiecke im Gesicht. Diese Gelegenheit packte Boris beim Schopfe und stahl sich fort mit den zischenden Worten: "Das werdet ihr mir büßen..." Ein leiese Klopfen unterbrach diese Stille der zwei Bladebreakers und wie vor Schreck gingen sie auseinander, Wangen etwas mit Farbe bedeckt, und gaben endlich dem immer noch im grünen Wasser schwimmenden Tala ihre Beachtung. "Ah! Das ist doch der Junge, der dich doch zu Hause aufgesucht hat =o.o= " "Hn." "Also, für sein Alter ist er aber ziemlich gut bestückt! =^0^= *darauf zeig*" "Eh?!" Ihr solltet wissen, dass der Rotschopf die ganze Zeit über splitterfasernackt war ^__^ Als sie ihn endlich aus seinem nassen Gefängnis befreit hatten und ihm was zum Anziehen gaben (Wir erinnern uns an Reis "PLING" X3 ), wollten sie schnellstmöglich dieses Gemäuer verlassen. "Wir können noch nicht gehen!" rief Tala bestimmt und schlug einen ganz anderen Weg ein. "Idiot! Wo willst du hin?!"" schrie Kai ihm nicht gerade belustigt hinterher und rannte ihm nach, mit Rei im Schlepptau. "Sie haben Bryan!" gab der andere nur von sich und bog um die nächste Ecke. Kai und Rei folgten ihm auf Schritt und Tritt, bis sie in einen weiteren Raum ankamen, der nur aus Einzelzellen für Inhaftierte bestand. Lauter lärmende Kinder, die nach Essen und Trinken jammerten und zu ihren Eltern zurück wollten. Die Luft roch modrig und stickig, hatte auch was Beißendes an sich, was die Augen verngen ließ. "TALA!" kam es von der hintersten Zelle und der Dämon sprintete in Windeseile an den anderen Kindern vorbei. "BRYAN!" Der Rothaarige umschloss die an der Gitterstange umklammerte Hand und atmete erleichtert auf. "Was machst du nur für Sachen!" lächelte er sanft und berührte die Stirn mit der seinigen. "Das könnte ich dich fragen..." Als Rei und Kai das sahen, mussten siel eicht erröten bei diesm ungewohnten Anblick, bis Tala sie zu sich rief. "Kai! Du musst mir helfen, Bryan und die anderen Kinder rauszuholen!" "Du hast mir nichts zu befehlen. Mach's doch selbst." meinte der Dämon resigniert und verschränkte die Arme. "Haha, sehr witzig. Du weißt genau, dass ich erst in der Ausbildung bin!" "Ja und?" Kai machte es Tala nicht gerade leicht, zumal sie momentan nicht wirklich in der Situation waren, jetzt zu diskutieren. "Jetzt hilf mir gefälligst, du Arsch!" fluchte der nun wütende Junge und richtete demonstrativ seine rechte Handfläche, nicht bewusst seiner Tat, gegen das Gitter. Mit Müh und Not rettete sich sein lilahaariger Freund, denn sonst wäre er wohl von dem Blast, den Tala auf einmal ihm entgegen feuerte, gegrillt worden! Verdattert und auf seine Hand starrend sah er das übergroße Loch vors sich, was wohl seinem Werk entstammte. "Geht doch." war Kais einzige Bemerkung und tat es Tala gleich, nur dass er zehn Zellen auf einmal mit kleineren Energiekugel aufbrach. Freudestrahlend sprangen die Kinder aus ihren kleinen beengten Räumen raus und rannten alle zum Ausgang. "Wir sollten uns endlich auch aufmachen." meinte Rei nervös und klammerte sich etwas an Kais Schal. "Lass los." entzog der Russe ihm den seidigen Stoff und ging an ihm vorbei. Wieder so ein Wandel, den Rei nicht verstand von seinem Teamchef. Aber es war jetzt nicht die Zeit, um weiter zu grübeln. Raus aus dem Laden verpasste Rei Tala und Bryan noch Winterklamotten und schlug ihnen vor, mit ihnen ins Hotel zu kommen. Sie hatten ja jetzt keinen Ort, wo sie hingehen könnten. "Mr. Dickenson wird bestimmt nichts dagegen haben, für euch auch noch ein Zimmer zu buchen =^^= " "Danke." nuschelte Tala, der seine behandschute Hand in die von Bryan vergrub. 'Süß... X3 ' konnte Rei sich diesen Gedanken nicht verkneifen und war sich bewusst, dass Kai das auch gehört haben muss. "Ts..." Der Dämon tat unberührt, wich aber nicht von des Chinesen Seite, als beide vor Tala und Bryan liefen, die wiederum die zwei Bladebreakers interessiert beobachteten. Rei: Gut, dass wir wieder da heil rausgekommen sind! Kai: Hn. Rei: Aber weißt du... Kai: ? Rei berührte Kai mit dem Zeigefinger dessen Gesicht, was den stoischen Junge für einen Augenblick verblüffen ließ und er somit kurz stehenblieb. Rei: Ich dachte immer, die wären aufgemalt =^___^= Kai: *ò.ó* 'Mauuu, das ist ja noch süßer! X333 ' "Rei...!!!" klang es ziemlich böse grollend aus des Phoenix' Stimme und der Nekojin machte einen Satz weg vor dem gleich ausbrechenden Vulkan. "Bleib stehen, du verdammter Engel!" Von einer Sekunde auf die nächste ließen beide Tala und Bryan allein und rannten in Richtung Hotel, welches schon zu sehen war. Beide Jungs, immer noch Hand in Hand, blieben stehen und sahen ihnen hinterher. Bryan: Ist das wirklich Kai? o.o Tala: Jepp ^-^ Bryan: Der hat sich aber ganz schön verändert o.o Tala: Jepp ^-^ Bryan: Und der Junge da ist wirklich ein Himmelbewohner? o.o Tala: Jepp ^-^ Bryan: Kannst du auch mal was anderes sagen? ò_ó Tala: Jepp ^-^ Bryan: Ach, halt doch die Klappe! *chu* Tala: *O.O* ... Fortsetzung folgt A/N: Phew! Auf großes Drängen von Shusuran hab ich endlich dieses Kapitel fertig geschrieben, damit ich an EL weiterschreiben kann! XD;;; Hoffe, euch hat es gemundet? ^-^ Denn diese Szene mit Kais "Verwandlung" schwebte mir schon lange im Kopf ^.^ Und auch das am Ende mit den pseudoaufgemalten Dreiecken! X3 Würde mich wie immer auf eure Meinung freuen, selbst wenn es ein Flame wäre ^_^ Solange begründet o.O *alle fest knuddel* Kapitel 19: Tag der Überraschungen Teil 1 ----------------------------------------- A/N: Oh mein Gott! T_T Ich hab's endlich geschafft! Und ich bin fix und fertig =.= Hab noch bis 6 Uhr morgnes hieran gearbeitet, damit ich es noch heute (23.) posten konnte T___T Ihr könnt nicht glauben, wie traurig ich bin T^T Ich habe mein zweijähriges Jubliäum verpasst! *heul* Und das Dank der Uni <<*** *seufz* Leider kann ich die Zeit nicht mehr zurückdrehen, deswegen hoffe ich, ihr lest trotzdem noch gerne meine Fanfic, auch wenn ihr Update mehr als spät kommt ;_; Bitte fürs erste über Fehler hinwegsehen, die werden später korrigiert! XD;;; Zwanzigstes Kapitel Tag der Überraschungen Teil 1 Die Tage vergingen. Das Training war hart. Und Kai war genervt. Jetzt hatte er nicht nur eine Nervensäge (Tyson) am Hals, nein, jetzt sind auch noch Tala und Bryan dazugekommen. Am Morgen beim Frühstück im Hotel Restaurant waren sie unerträglich laut, bzw. Tala war unausstehlich. Ständig klebte er an Kai, quatschte mit ihm oder fragte ihn, wenn sie mal 'alleine' waren, wegen seiner Aufgaben als Dämon aus, da er ja selbst irgendwann mal als Anführer einer bedeutenden Kolonie agieren wollte. Rei hätte nicht gedacht, dass Tala so gesprächig war. Als er ihn das erste Mal in Kais Haus zu Gesicht bekam, dachte er, er würde einen zweiten Grauschopf vor sich haben. Dennoch verspürte er ein Gefühl des Unbehagens, ihn ständig in Kais Nähe rumlungern zu sehen. War das etwa... "Hey Rei!" wedelte Max mit einer Serviette vor seinem Gesicht und lachte vergnügt bei dessen abwesendem Blick. "HUH?!" Der Neko-jin erschreckte sich total bei dieser unerwarteten Tat und haute mit voller Wucht auf seinen Löffel mit unangerührten Tschernosliv so vzbitymi slivkami (1), welcher in hohem Bogen durch die Luft flog und PLATSCH! machte. Rei traute sich nicht, sich umzudrehen, da ihm eine innere Stimme ('Reiii...!') bedrohlich ihm zu verstehen gab, dass er mindestens ein, zwei Federn lassen würde, dafür, dass er Kais Haupt mit diesem Matsch beschmaddert hatte. Seufzend stützte er seine Ellbogen auf dem Tisch auf und versteckte beschämt sein errötetes Gesicht. Wie peinlich war das gerade doch für ihn, dazusitzen wie der letzte Trottel, während Tyson, Max und sogar Kenny sich das Lachen kaum verkneifen konnten. Denn mittlerweile hatte auch die Sahne den Weg zu Kais Gesichtsmitte gefunden und bevor der Kragen ihm gänzlich platzte, schnappte Tala sich ein Tuch und neben Reis Teller und rieb das Zeug richtig ins blaue Haar. "Lass das, du Idiot!" fauchte der griesgrämige Phoenix ihn an, entriss ihm den Fetzen und wischte sich damit durchs Gesicht. "Bladeplatz, IN ZEHN MINUTEN!" donnerte es durch den Saal und Kai verschwand ohne etwas hinzuzufügen schnellen Schrittes hinaus auf sein Zimmer, achtete nicht auf die fremden Blicke, die ihm hinterher sahen. Ty: Weia o.O Sauertopf reagiert ja richtig gereizt! XD; Und du hast dem Ganzen auch noch das *I-Tüpfelchen* verliehen, Rei! Rei: Halt die Klappe, Tyson =-_-= Max: Iss lieber auf, Schatz ^.^ Sonst macht Kai uns die Hölle heiß ^^; Rei: Wo sind eigentlich deine Eltern? Max: Die sind wieder abgereist ^_^ *nach oben zeig* Jetzt, wo sie wissen, dass es mir gut geht, können sie getrost ihrer Arbeit wieder nachgehen X3 Ty: Kein Wunder bei dem Durcheinander, was du fabriziert hast -.- Max: Tut mir ja leid -_-; Rei: Irgendwie hätte ich das zu gerne gesehen XD Max: Glaub mir, das willst du nicht, Rei ^^;;; Tala kam angeschlurft und setzte sich neben Bryan, welcher bis jetzt kommentarlos sein Frühstück zu sich nahm und genau wie jemand anderes sich nicht dabei stören ließ. Tala: Puh... ~.~ Ich frag mich, welche Laus ihm über die Leber gelaufen ist. Bryan: ... ~~Auf dem Sportplatz~~ Die Bladebreakers & Co. warteten auf den Russen und als er kam, sahen sie, wie noch Tropfen seine Haarspitzen verließen. Rei war der Erste, der einen Schritt nach vorne machte und was sagen wollte, wäre ihm Tala nicht in die Quere gekommen. Der Rothaarige preschte vor und meinte zu Kai, wieso er so fahrlässig sein Haar nass ließ. "Mir egal. Die anderen sollen jetzt ihr Programm durchgehen. SOFORT!" Alle außer Kenny, welcher mit Bryan weggegangen war, trollten sich auf den Platz und machten ihre Laufrunden zum Aufwärmen. Doch Tala ließ sich nicht so leicht abwimmeln. Er ließ hinter seinem Rücken ein Handtuch erscheinen und ohne Rücksicht auf Verluste (wie z.B. seinen Kopf) trocknete er Kais Haar damit ab. "Lass das!" schnauzte Kai ihn erneut an, ließ es dennoch aber sich gefallen. Es hatte ja eh keinen Sinn, mit seinem jahrelangen "Untergebenen" zu diskutieren. Rei, der das aus der Entfernung mitangesehen hatte, hatte plötzlich eine immense Wut auf eine gewisse Person. Er selbst kam aber nicht darauf, weshalb. Es machte ihn nur auch irgendwie traurig, zu sehen, wie gut Kai und er sich miteinander verstanden. Kein Wunder, sie kannten sich auch schon viel länger. Doch das änderte nichts daran, dass Rei am liebsten einen Abgang gemacht und für den Rest des Tages sich nicht mehr blicken gelassen hätte, nur, um die beiden nicht mehr zu sehen. Aber das wäre wiederum ziemlich kindisch von ihm gewesen. Kais Gereiztheit aber hatte wohl gerade ihren Höhepunkt erreicht, denn er ließ keine Gelegenheit aus, Tyson, Max und besonders Rei zu triezen. "Rei! Wenn du nicht unverzüglich deinen Arsch schneller bewegst, mach ich dir mit Dranzer Feuer drunter!" Der Dunkelhaarige fiel permanent bei seinem Teamchef in Ungnade und bekam ununterbrochen 'ne Abreibung von ihm. Doch im Gegensatz zu gewissen anderen Personen ließ er sie kommentarlos über sich ergehen. "Ich steh's nicht durch, ich steh's nicht durch, ICH STEH'S NICHT DURCH!!!" jammerte Tyson völlig ausgelaugt und lehnte sich für 'ne Pause an Max an. "Halt durch, Schatz ^^; Das ist jetzt nur, weil Kai schlecht gelaunt ist =3; " "Dann möchte ich ihn nicht erleben, wenn er sauer ist ~.~; " "Das würde ich dir auch abraten =^.^= " "Huh?" Tyson hatte gar nicht bemerkt, dass Rei sich zu ihnen gesellt hatte, war aber wieder hellwach. "Und wieso wäre es besser so? ò.O Wir haben Kai doch schon oft genug erlebt, wenn er seine Tage hatte ô_ó " 'Aber nicht, wenn er weiße Haare dabei kriegt =-_-=;' 'Und das wirst du auch ihnen nicht erzählen.' "Mi!" zuckte der Engel erschrocken zusammen und drehte sich rasch um. Es war, als ob Kai direkt hinter ihm gestanden hätte, doch dem war gar nicht so. Er stand nachwievor mit Tala am anderen Ende des Platzes, das extra für Blader eingerichtet war (und nichtsdestotrotz mit einem halben Meter Schnee bedeckt war XD; ), schaute jedoch zu ihnen rüber wie ein Massenmörder auf seine Beute. "Uhm... wir sollten besser weitermachen XD; Ich hab so'n unangenehmes Stechen im Nacken =^.^=;; " "Boah, wenn ich schon das Wort 'Weitermachen' höre, vergeht mir die Lust -.- Aber bevor Grummelpummel uns den Rest gibt, mach ich lieber weiter <_< " Ein leises "Ich besieg ihn eh wieder" kam noch über Tysons Lippen, bevor er und Max sich wieder auf den Weg machten und ihre Runden liefen. Rei blieb noch etwas auf der Steinbank sitzen, musste über vieles nachdenken. Inbesondere, warum er seit Talas Anwesenheit dieses unangenehme Stechen verspürte. War es seine ungezwungene Art, wie er mit Kai umging? Oder war es dieses enge Verhältnis zwischen "Herr" und "Diener", was die beiden verband? Rei wusste ja, dass Tala mit Bryan zusammen war, aber dennoch war er... eifersüchtig auf ihn. Rei gab sich selbst 'ne kleine Kopfnuss und wollte gerade wieder sich zu seinen Freunden begeben, wäre nicht aus heiterem Himmel Bryan neben ihm aufgetaucht. Wortlos nahm er neben Rei Platz und beobachtete Tyson und Max, wie sie sich durch den Schnee abstrampelten. Rei war recht verwundert über sein plötzliches Erscheinen, zumal nicht sehr viel Zeit verstrichen war, seit er mit Kenny auf geheimnistuerisch tat und mit ihm irgendwohin verschwunden war. Gerade wollte Rei ein kleines Gespräch anfanagen, als der Lilahaarige den Mund aufmachte: "Wie lange kennst du schon Kai?" Das verdutzte Rei nun doch sehr. Woher plötzlich dieses Interesse? "Ähm, ich denke, seit etwas mehr als einem halben Jahr." "Aha." So kurz die Stille gebrochen, so schnell war sie auch wieder da. Rei hatte bei seinem Gesprächspartner neben sich noch weniger Durchblick als bei Kai, und das musste schon was heißen. Doch diese eine Sache, die ihm Kopfzerbrechen verursachte, ließ ihn nicht mehr los. Ob er sich trauen sollte, zu fragen? "Bryan?" Der Chinese schaute verlegen zu Boden, konnte seine Finger nicht stillhalten. "Hm?" Der Angesprochene lächelte fragend, da er nicht damit gerechnet hatte, dass Rei ihn etwas aus dem Blauen heraus fragen würde. Und Rei hätte nicht für möglich gehalten, dass der andere überhaupt so was wie Lächeln konnte o.O Seit sie aus der Abtei waren, hat es nie einen solchen Augenblick gegeben, wo man Bryan dabei hätte freundlich wirken gesehen. Man hätte glatt denken können, Kais Zwillingsbruder stünde vor einem. Daher war Rei für die ersten paar Sekunden regelrecht sprachlos, als er die mal nicht nach unten gezogenen Mundwinkel sah. "Was ist? Hab ich was im Gesicht?" Rei schüttelte vehement seinen Kopf, wünschte sich, gar nicht erst damit angefangen zu haben. Gott, wie bescheuert musste er sich jetzt wohl benehmen! "Also... ich wollte fragen..." "Ja?" "Woran... erkennt man... dass man zueinander gehört?" Rei drehte seinen Kopf vom Dämon weg, um seine mit Rot umspielten Wangen zu verbergen. Diese Frage war ihm doch recht peinlich, weil sie auch sehr persönlich war. "Rei, guck mich mal an." Widerwillig gehorchte der Engel und wandte sich wieder zu Bryan um, der ihm stets ein Lächeln schenkte. Dieses freundliche Gesicht! Es war einfach zu ungewohnt, so was bei ihm zu sehen. Das ist so, als würde Kai so... "Rei, starr keine Löcher in die Luft!" kam es belustigt von Bryan und der Neko-jin wachte nun endlich aus seinen Gedanken auf. Was Rei vor sich sah, war Bryans erhobene Hand, die seinen kleinen Finger ausstreckte. "Uns hat der rote Faden zueinander finden lassen ^^ " "Roter...Faden? =oO= " Rei hob ebenfalls verwundert seine Hand und streckte den kleinen Finger aus. Der Lilahaarige fand diese naive Haltung sehr sympathisch an Rei. Langsam konnte er verstehen, was Kai an ihm fand. "Kennst du die Sage, dass am kleinen Finger ein roter Faden sich befindet, dessen anderes Ende mit demjenigen verbunden ist, der dein Leben verändern wird?" "Man nennt das auch Schicksal =^.^= " "Erraten! Und jeder von uns besitzt diesen roten Faden. Auch du, Rei." Bedächtig nickte der Chinese und starrte immer zu auf seine Hand. Wer wohl am Ende seines Fadens war... "Du musst wissen, dass der kleine Finger von großer Bedeutung ist." "Huh? =Oo= " "Er steht nämlich nicht nur für die Verbindung zweier Menschen." Bryan hakte seine kleinen Finger bei Reis ein und grinste verschmitzt. Rei wurde wieder etwas rot und war erstaunt über diese Geste, zog sich aber nicht zurück. "Sondern er steht auch für die Versprechen, die man macht." Erneut nickte der Tiger und begann selbst zu lächeln. Ja, Versprechen sind wirklich wichtig. Sie sind ein Zeichen, dass man einander vertraut... ~~Auf der anderen Seite des Platzes~~ Tala: Was tut mein Schatz mit Rei da?! ;___; Dieser miese Schüft! Mit mir macht er nie so was! T_T Kai: *murmel* Wenn er seine Griffel nicht bald von ihm nimmt, ist er sie los -__-* Tala: *Kopf zu Kai dreh* Was hast du gesagt? o.O Kai: Vergiss es. Tala: Was hat mein *Meister* gerade von sich gegeben? ^__^ Kai: ICH BIN NICHT DEIN MEISTER!!! ~~Sprung zurück zum "Pärchen" auf der Bank~~ Rei war jetzt viel entspannter, seid er mit Bryan geredet hatte. Er hatte nicht mehr dieses unangenehme Empfinden gegenüber Tala, war ihm sogar sehr froh gesinnt. Der Chinese unterhielt sich noch ein Weilchen mit seinem neuem Freund, bis Max und ein sehr böse funkelnder Tyson sie anfielen. Ty: Ich seh ja wohl nicht recht! >0< Sitzt hier faul in der Gegend rum und hälst Pläuschchen! >_<*** Rei: Ähm, naja, ich... =^^=; Max: Dass Kai noch nichts unternommen hat XD~ Bryan: Tala und ich gehen eh bald -_- Jetzt hatte der Dämon wieder seine typische Miene, die Rei so sehr an Kai erinnerte. Rei: Gehen? =o.O= Wohin? Bryan: Zurück in die Abtei. Alle: WAS?! O____O Ty: Habt ihr 'nen Knacks oder was?! >_< Ken: Sie müssen gehen. Die drei Jungs drehten sich um und sahen Kenny auf sie zukommen. Er sah nicht gerade glücklich aus. "Was ist denn?" fragte Rei mit leicht besorgter Stimme, runzelte skeptisch die Stirn. Kenny tippte kurz in seinem Laptop und wandte dann den Monitor in ihre Richtung. Auf dem Bildschirm war ein viereckiges Ding zu sehen, das sehr komplex aussah und unscheinbar wirkte. "Ich habe durch Bryan erfahren müssen, dass ihnen vor über einem halben Jahr in der Abtei so ein Chip implantiert wurde, der nur schwer zu entfernen ist." "WAS?!" Alle trauten ihren Ohren nicht, was Kenny ihnen da erzählte. "Und warum?" Nur Rei war der einzige, der ruhig blieb. Jedoch wanderte sein Blick autmomatisch zu Bryan rüber, welcher unbeeindruckt dasaß und sich nichts anmerken ließ. "Er dient dazu, sie über ihre Grenzen gehen zu lassen, alles aus sich herauszugeben und natürlich sie unter Kontrolle zu halten. Falls eben ein Boykott aufkommen sollte. Jedoch muss der Wirt alle sechs Monate in einem Tank mit spezieller Flüssigkeit gesteckt werden, um den Chip zu erhalten." "Das heißt, gestern war genau der Tag, wo Talas aufgefrischt worden ist." "Du sagst es, Rei. Bei Bryan ist das auch erst zwei Tage her. Nur schaffen wir es nicht, ihnen diese Nanotechnologie ohne Risiken zu entnehmen, da sie sich genau zwischen Nacken und Rücken befinden, sprich, eine heikle Stelle ist für solche Eingriffe ~.~; " Wenn man es betrachtete, dass bei einem falschen Griff die Personen lebenslänglich querschnittsgelähmt werden könnten? Ja, das klang wirklich heikel... "Ich mach sie raus." Für einen Moment herrschte peinliche Stille zwischen den fünf Jungs, als wäre ihnen Stummheit angeboren worden. Doch natürlikch waar Tyson der erste, der nicht stillbleiben konnte. "WIE WILLST DU DAS ANSTELLEN, REI?! Bist du Arzt, oder was?! >0< " "Was anstellen, Kinomiya?" Kai und Tala waren der Meinung, zu den anderen hingehen zu müssen, da jene nicht so aussahen, als ob sie unbedingt ihre Körper, sondern ihre Zungen trainieren wollten. Und auch wegen privater Bedürfnisse ("Mein Schatziii! o°^0^°o "). Der Dämon hatte wieder diesen Gesichtszug drauf, der schon alles aussagte: Sagt was Falsches und ich mach euch zur Schnecke. Rei: Ähm... naja Max: Rei hat vor, Tala und Byan zu helfen °^0^° Kai: Helfen *Augenbraue zück* Nachdem der Russe aufgeklärt wurde... Kai: Vergiss es! Rei: Und warum nicht? =ò.ó= Kai: Schon mal darüber nachgedacht, was für Folgen das haben könnte, Hohlkopf? Wer kann mir garantieren, dass nichts passiert? Bryan: Ich bürge dafür. Nun mischte sich auch der Lilahaarige ein, welcher ernster aussah als vorhin und trotzdem gelassen blieb. Er hielt Talas Hand in der seinigen und drückte sie noch fester. Nur der Jüngere wusste, wie angespannt sein Geliebter in Wirklichkeit war. Daher war er es, der diesmal sich zu Wort meldete. "Wir kennen nur zu gut, welche Konsequenzen uns treffen werden, wenn's schief gehen sollte, doch wir können auf keinen Fall ein halbes Jahr warten, bis diese Scheißdinger verfallen. Bis dahin könnte es zu spät sein, denn Boris wird uns für seine Marionettenarmee alsbald einsetzen, wenn nichts geschieht. Und außerdem steht demnächst das Turnier uns bevor, dass wir nicht ohne unschuldige Opfer gewinnen werden, wenn sich uns keiner in den Weg stellt." Kai war es nicht gewohnt, dass Tala so ernsthaft wurde und mal Tacheles redete. Deshalb befand er sich in einem inneren Konflikt mit sich selbst. Sollte er es wirklich darauf ankommen lassen? Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter und rief seine Aufmerksamkeit. Es war Rei, welcher ihn fest in die Augen sah und unerschütterlich in Gedanken sagte: 'Vertrau mir.' Kai schaute gebannt in das Gold seiner Augen, fand tiefe Entschlossenheit vor, die ihn merklich beeindruckte. Rei machte den Eindruck, als ob er... nein, das konnte nicht sein. Mit einem Wink gab er sein Okay zu verstehen. "Lasst uns ins Hotel zurückkehren. Max, Tyson, ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ihr auf euer Zimmer geht. Ich muss mich vollendst darauf fokussieren, weshalb ihr mich eventuell hindern könntet =^^=; " "Kein Problem XD Tyson und ich werden in der Zeit..." Der Drache unterbrach ihn abrupt, zog seinen Freund an sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ein verführerisches Grinsen erschien auf seinen Lippen. Natürlich ließ das Max nicht kalt, weswegen er mit einem BLUSH! "konterte" X3 Das sagte ja schon alles aus... Im Hotel dann gingen die vier auf Bryans und Talas Zimmer, wo Rei die beiden anordnete, sich jeweils einen Stuhl zu schnappen und draufzusetzen, was sie auch irritiert taten. "So ist der Fall kürzer =^^= " "Fall? o.O " Rei musste innerlich auflachen bei diesem unschuldigen Gesicht, das Tala zog. Er konnte nicht glauben, dass dieser Junge vor ihm derselbe gewesen sein soll, den er das erste Mal in Kais Haus traf. Er hatte doch am Anfang dasselbe Auftreten gehabt, was er tagtäglich von seinem Teamchef zu Gesicht bekam. Neue Seiten an einem kennenzulernen machte wirklich Spaß XD~ Besonders, wenn das schon das zweite Mal an diesem Tag war ^_^ "Ich werde euch zunächst in einen hypnoseähnlichen Zustand versetzen. Ich warn euch vor, die Behandlung wird nicht gerade schmerzfrei werden, da wir hier keine Betäubungsmittel haben." "Ist egal, solange wir die Teile loswerden -_- " "Okay. Sobald ich fertig bin, werdet ihr mit größter Wahrscheinlichkeit zur Seite kippen =^^=; Leider muss ich dabei stehen, sonst kann ich nicht arbeiten." Rei hatte mit Absicht ihnen verschwiegen, auf welche Art die Chips entfernt werden würden, da sonst beide noch nervöser werden könnten, als sie es schon waren. Tala stand die Aufregung im Gesicht geschrieben, kein Vergleich zu seinem Freund, der still dasaß und darauf wartete, dass der Chinese endlich anfangen würde. Doch Rei bemerkte auch seine Nervosität, seine angespannten Schultern und das unruhige Herumspielen an seinem Hemd. Aber es war okay. Wer würde nicht in so einer Situation hibbelig sein? Aus diesem Grund musste er jetzt Gelassenheit ausstrahlen, die ihnen Zuversicht in seine Fähigkeiten und seiner Zuverlässigkeit geben sollte. Er kniete sich direkt vor ihre Füße und sah zu ihnen hoch, sein Blick fest und von sich selbst überzeugt. Das nahm Bryan und Tala etwas von ihrer Unsicherheit. "Jetzt... volle Konzentration." Beide Dämonen nickten und beobachteten Rei, wie er zuerst die rechte, dann die linke Hand hob und seine Handflächen ihren Gesichtern entgegen streckte. Kai sah ihm ebenfalls dabei zu (Was willste sonst machen? Kaffe trinken gehen? <.<; ) und überlegte, woher Rei das alles konnte. Jedes Mal fand er neue Eigenschaften an ihm, jedes Mal musste er von Neuem feststellen, wie viele Fähigkeiten der andere eigentlich hatte. Wer weiß, wie viel er in Wirklichkeit drauf hatte. Nur... woher nahm er diese ganze Erfahrung? Die kann er doch nicht innerhalb von nur sechs Jahren gesammelt haben! (Wir erinnern uns: Engel werden nicht von Anfang an als Babys geboren X3 ) "Schaut auf meine Hände." sagte Rei bestimmt, achtete darauf, dass beide auch wirklich hinsahen. Als es soweit war, dass sie sich auf einen Punkt fixierten, schnippte er einfach einmal kurz mit den Fingern und sofort verfielen Tala und Bryan in eine Art Trance. 'Unglaublich.' dachte sich Kai, staunte nicht schlecht, als er Rotschopf und Kumpan zusammen sacken sah. Das kam völlig unerwartet, hatte mit einer längeren Vorbereitung gerechnet. Und jetzt saßen die beiden Dämonen da wie als wenn sie im Sitzen eingeschlafen wären, mit dem Kopf nach vorne genickt. Rei stand auf und ging an ihnen vorbei, stellte sich direkt hinter sie. Wieder richtete er seine Hände gegen sie, nur das es diesmal ihre Nacken waren statt ihre Gesichter. Er schloss die Augen, um mit seinem inneren zu sehen. Dabei glühten seine Hände weißlich auf, die Millimeter für Millimeter die Hautoberfläche beider Jungs absuchte und nicht das kleinste Zeichen von Zittern oder Beben aufwiesen. "Da sind sie!" murmelte er mit belegter Stimme und runzelte die Stirn vor Anstrengung. "Schaffst du es." fragte Kai trocken, an der gegenüber liegenden Wand angelehnt. "Ich muss." Der Schweiß rann ihm schon die Stirn runter und hinterließ kalte Spuren auf der blassen Haut. Kai konnte einfach seinen Blick nicht von ihm abwenden, war von seinem Tun gefesselt und, sichtbar an seinen sich in seine Arme krallenden Hände, beeindruckt angespannt. Und dann folgte das Unglaubliche! Der Engel drang *in* ihre Rücken ein, als gäbe es keine Haut, keine Knochen oder Blut, und warf für einen Augenblick seinen Kopf zurück. Es hatte sich eine weiße membranähnliche Grenze gebildet, durch die Rei das Innere von Tala und Bryan erforschte und langsam abtastete. Kai blieb vor Fassungslosigkeit der Mund offen stehen. Er traute seinen Augen nicht, was sich da im Moment vor ihm abspielte, konnte nicht glauben, dass seine "Freunde" immer noch regungslos dasaßen und nichts zu spüren schienen! Rei hielt inne, als er die Fremdkörper erneut lokalisiert hatte. "Verflucht." (*donner*) "Was ist, Rei." Diesmal klang Kais Stimme schon fast besorgt, stand aufrecht. "Die Chips sind direkt mit den Nerven verbunden!" "Das heißt?" "Ein falscher Griff und sie werden für den Rest ihres Lebens im Bett verbringen dürfen. Wären sie an irgendwelche Muskeln verknüpft, wäre das kein Problem, aber Nerven wachsen nicht wieder zusammen." Die Lage war ernst, ernster als gedacht. Doch der Chinese ließ sich nicht davon abbringen, weiter zu operieren. "Ich nehme jetzt die Chips heraus und verbinde die Nervenstränge wieder miteinander." Kai ballte seine Hände zu Fäusten. Das Leben von Tala und Bryan hing am seidenen Faden und alles, was er tun konnte, war nur zusehen. Ein Stress, dessen Maß man kaum ertragen konnte. Rei schwitzte unaufhörlich. Mit steifen Händen berührte er die Chips am Zentrum der Nervensysteme, bewirkte ein schmerzhaftes Stöhnen bei Tala und Bryan, das ihre Gesichter auch verzog. Als hätte jemand ihr Herz gepackt und zugedrückt. Doch Rei musste das jetzt durchziehen... Das war bis jetzt der schwierigste Eingriff, den er jemals bei jemanden durchführen musste. Vorsichtig entfernte er zur selben Zeit die Computerplättchen und erstellte mental eine Verknüpfung zwischen den "zerteilten" Nerven, da sonst beide auch noch Hirnschäden höchsten Grades erleiden könnten. Rei hatte das Gefühl, gleich selbst die Nerven zu verlieren, weil so viel auf dem Spiel stand. Aber das durfte nicht geschehen. Bevor sein Leben zu Ende gehen sollte, wollte er zumindest noch ein paar Menschen zu ihrem Glück verhelfen. Darunter gehörte auch, auch wenn es ihm nicht bewusst war, Kai. Langsam spürte er eine ermüdene Taubheit, die sich gewaltsam in seinen Armen ausbreitete, an seinen Kräften zehrte. Ein Abbruch war aber indiskutabel; Talas und Bryans Leben sollten nicht vom Schicksal besiegelt werden! Kai wollte schon einschreiten, hätte Rei ihn nicht mit einem "Bleib weg!" ermahnt. Keiner durfte diesen Prozess jetzt stören, auch wenn Rei dem nahen Zusammenbruch war. 'Gleich hab ich es geschafft. Gleich sind sie frei!' Nur noch wenige Nervenstränge waren unverbunden, jedoch legte sich ein betäubendes Gefühl in seinen Beinen, ließen ihn erkennbar schwanken. Ein Blutrinnsal lief aus seiner Nase und tropfte zu Boden. Doch Rei machte unbeanstandet weiter und versuchte, diese Situation noch zum Guten zu wenden. Der Rotschopf und sein Freund wurden wie der Chinese von Mal zu Mal bleicher in ihren Antlitzen. Obwohl sie hypnotisiert waren, spürte selbst ihr Unterbewusstsein die Schmerzen, die sich in ihren Körpern ausdehnten und für stechende Lähmungen sorgten. Bald würden sie sich nicht mehr auf ihren Plätzen halten können. "Die letzte Verbindung..." keuchte Rei auf, fiel fst nach vorne. Er riss sich zusammen, ließ diesmal die Stellen auf ihren Rücken rot aufglühen, und zog sich mit letzter Kraft aus ihnen heraus. Unmittelbar kippten beide Jungs zur Seite und landeten "weich" auf dem Boden. Rei dagegen ließ sich vor Erschöpfung nach hinten fallen und hätte Kai ihn nicht rechtzeitig aufgefangen, so hätte es auf dem Turnier einen Bladebreaker weniger gegeben (von wegen Genickbruch oder so XD; ). Rei öffnete schwerfällig die Augen und sah Kai über sich. "Wie... geht es ihnen?" flüsterte er matt und klammerte sich an Kais Shirt fest, um seiner Sorge Nachdruck zu verleihen. "Sind nur ohnmächtig." antwortete der Russe knapp, sah, wie das Blut aufhörte aus Reis Nase zu fließen. "Gut..." stieß der Engel ein letztes Mal aus, bevor er selbst das Bewusstsein verlor und schwach in Kais Armen zusammensank. Kai schaute zwischen seinem Untergebenen, dessen Freund und Rei. Allesamt weggetreten. "Na toll..." Nachdem der Grauhaarige die beiden Dämonen auf ihr Bett gehievt hatte, trug er den Chinesen behutsam aus dem Zimmer zu dem ihrigen. Max, Tyson und Kenny kamen angerannt, sahen das Blut, und hätten fast rumkrakeelt, hätte Kai sie nicht mit einem Todesblick zum Schweigen gebracht. Max: 'Geht es ihm gut?' ó.ò Ken: 'Wie haben es die anderen überstanden?' ó_ò Kai: Hm. Ohne auch noch was zu ergänzen, schrat er an den Dreien vorbei, öffnete wie aus Geisterhand deren Zimmertür und verschwand auch dann kommentarlos dahinter. Ty: Typisch Sauertopf -.-; Spielt hier mal wieder den Draufgänger und rückt nicht mit der Sprache raus <_< Max: Aber ich bin heilfroh, dass es Rei gut geht T.T Ty: *patpat* Ken: Wer weiß, wann Boris sie sonst zurückgeholt hätte... ~~Woanders, in den tiefen Gewölben einer Abtei~~ ;b "Verdammt nochmal! Wieso funktioniert diese vermaledeite Fernbedienung nicht?! *auf Tasten hämmer* Habe ich die Batterien nicht eingelegt oder weshalb kommen meine Lakaien nicht zurück?!?" ~~Zwei Stunden später im Hotelzimmer~~ Hell. So hell, dass es beim Schlafen störte. Rei blinzelte benommen bei diesem lästigen Licht, fühlte sich unendlich schwach und unbeweglich, als ob er von einem Laster überfahren worden wäre. Dies Behandlung war wirklich eine der kompliziertesten und schwerwiegendsten gewesen, die er je in seinem Leben durchführen musste. Er hoffte, dass alles letztendlich gut ging... Als sein Blick sich klärte, merkte er, dass er sich nicht mehr in Talas und Bryans Zimmer, sondern in Kais und seinem befand. Müde strich er sich die Haare aus dem Gesicht und schaute nach rechts, nur um fast vor Schreck aus dem Bett zu fallen. Da lag Kai! Direkt neben ihm! Auf SEINEM Bett!!! Der Tiger hielt verhalten den Atem an, die Hände vorm Mund, und flammte unverzüglich auf wie das Abendrot der untergehenden Sonne, das von draußen durch die unverhüllten Fenster schien. Warum hatte Kai sich neben ihm hingelegt?! Warum nicht in sein eigenes Bett?!? Der Grauhaarige schien immer noch zu schlafen und sich nicht von Reis wachen Anwesenheit stören zu lassen. Der Engel spürte des anderen Wärme, die stillen Atemzüge, welche über seinem Arm strichen und eine Gänsehaut verursachten. Rei wurde erst jetzt bewusst, wie nah Kai ihm doch war. Seine Gegenwart beruhigte und regte ihn zugleich auf. Sein Herz spielte verrückt! Kai sah so friedlich aus, als hätte er seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen. Es wunderte aber den Chinesen nicht, denn wann hatte sein Gegenüber wiedermal die Gelegenheit gehabt, ruhig zu schlafen? Ständig auf Achse sein, immer wieder unermüdlich kämpfen und trainieren und dann nicht mal merken, wann Tag und wann Nacht war. Kai hatte echt viel durchgemacht. Eine Haarsträhne hatte sich von seinem Platz gelöst und fiel ihm ins Gesicht. Und wie aus Reflex strich Rei sie weg, nur damit er weiterhin dieses schlafende Gesicht betrachten konnte. Was dachte er da gerade...?! Durch diese kurze Berührung wachte der Blader auf und öffnete die Augen halb. Er sah zu Rei auf, was dessen Hand zurückzucken ließ. Kai starrte ihn unbekümmert an und schien zu überlegen, was aber Rei nur noch mehr verunsicherte. "Geht's dir besser." fragte der Dämon leicht verschlafen, rieb sich die Augen. Reis Herz machte unweigerlich 'nen Hüpfer. Dieser Anblick, den man sonst nie von Kai zu Gesicht bekommen würde, war einfach zu niedlich! X3~ Auch wenn es etwas untypisch für ihn war. Es kam nur so selten vor, dass sein Anführer ohne emotionale Mauer sich zeigte... so normal. "Ich fühl mich noch etwas zerschlagen, aber ansonsten gehts's mir gut =^.^= " "Hn." Kai schloss wieder die Augen, was Rei doch wieder verwirrte. "Schlaf weiter. Bevor die anderen wieder nerven, solltest du dich lieber weiter ausruhen." Jetzt musste Rei lächeln. Es tat gut, zu wissen, dass jemand sich um einen sorgte. Besonders auch, weil es Kai war. Und dieser war jetzt unverhofft in null Komma nichts wieder eingeschlafen o.O Der Neko-jin musste sich das Kichern verkneifen und stand auf. Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, vielleicht eine, vielleicht drei Stunden. Auf jeden Fall fühlte er sich nicht mehr müde, zumal er eh nicht neben Kai ruhig bleiben konnte. Dieser Junge hatte für ihn viel an Bedeutung gewonnen... Unauffällig schlich Rei sich aus dem Zimmer raus, nahm sich dabei ein paar neue Anziehsachen mit, und schloss mit einem letzten Blick auf die schlafende Gestalt die Tür hinter sich. Zwei Türen weiter befand sich das Zimmer von Max und Tyson. Er klopfte an, trat gelassen ein als Stimmen vernahm, und entdeckte ein völliges Chaos aus Kissen, Klamotten und leeren Snackverpackungen. Und darunter beide Freunde, die sich aufgeregt mit Tala auf ihren Betten unterhielten und nebenbei noch mehr Müll fabrizierten. "Hier sieht's ja schlimmer aus als 'ne Begegnung mit 'nem Orkan! =o.o=; " "REIII!!!" Sofort sprang der Blonde Engel auf seinen Freund zu und warf ihn fast um. Max: Wir dachten schon, du würdest gar nicht mehr aufwachen! ;_; Rei: Was ist denn mit dir los? =o_O=; Wie lange habe ich denn bitte geschlafen? Ty: Du warst mehr als fünf Stunden lang bewusstlos ~.~ Rei: FÜNF STUNDEN?! Tala stand auf und ging direkt auf den Chinesen zu. Als Rei das merkte, wurde er wieder still und beobachtete den rohaarigen Jungen, wie er immer näher kam. Als Tala nun vor ihm stand, hatte jener wieder diesen seltsamen Blick drauf, den er nur zu gut von Kai kannte, und bevor er ahnen konnte, was geschah, nahm der Azubi-Dämon seine Hand und drückte sie fest. Es erschreckte Rei doch etwas. "Ich bin dir zu tiefstem Dank verpflichtet." Tala zog Reis Hand zu sich und berührte sie mit seiner Stirn. "Danke, dass du unser Leben gerettet hast." Es gab doch gewisse Ähnlichkeiten zwischen ihm und Kai wie zum Beispiel diese Aufrichtigkeit. Auch wenn sein Teamchef doch um einiges zurückhaltender war ;b "Keine Ursache =^^= " lächelte Rei verlegen. "Habt ihr euch wieder erholt? =o.O= " "Im Gegensatz zu dir wachten wir schon nach zwanzig Minuten wieder auf, auch wenn uns eine üble Migräne dafür plagte X3; " Tyson kam und klopfte Rei auf die Schulter und meinte stolz: "Bei dir war's doch natürlich, dass du solange gepennt hast. Bei dem Energieverlust, den du erlitten hast ^.^ " Anscheinend hatte Kai ihnen grob geschildert, was vorgefallen war. Wow, sonst konnte man aus ihm doch kein Wort herausbekommen o.O Rei: Ähm, könnt ich vielleicht eure Dusche benutzen? =^.^=; Ty: Warum gehst du nicht bei euch? o_O Rei: Uhm... Er konnte doch wohl schlecht sagen, dass er Kai nicht aufwecken wollte. Rei: Die... die Dusche ist kaputt! 'Super Ausrede, Rei... =-_-=; ' Max: Ach so! ^0^ Bedien dich! Sie gehört dir =3 Rei stutzte etwas, da die Antwort von Max doch etwas schnell kam, ging dann aber dankend und gut gelaunt ins Bad. "Max, eine defekte Dusche in so einem Hotel? ò.ô Das glaubst du doch selbst nicht, oder?!" Die Schildkröte grinste jetzt noch breiter als zuvor, hob den Zeigefinger und meinte zwinkernd: "'türlich kaufe ich ihm die Story nicht ab ^__^ Aber da ich den Grund für seine Notlüge kenne, lasse ich ihn ausnahmsweise gewährend XD " Hinterlistig erzählte Max von seinem kurzzeitigen Blick in die Vergangenheit und war wieder dabei, etwas auszuhecken. "Ich bräuchte so was wie 'nen zweiten Raum im Bad, der eine perfekte Illusion von einer unbesetzten Dusche darstellte." "Und wozu, wenn ich bitte schön fragen darf? ò_ô " "Ach, geht ja eh nicht -.- Ich habe nicht die Kräfte für so was und du kapierst nicht, was ich meine -_-; " "Oi!" Auf einmal stand Bryan, welcher bis jetzt nur still ihre Unterhaltung verfolgt hatte, von seinem Platz auf und ging auf den Blonden zu, stemmte die Hände in die Seiten. Sein Blick sah herablassend auf Max hinab, als würde er es nicht für möglich halten, was er gleich sagen würde. "Du kannst zurückblicken und sogar in die Zukunft sehen, hab ich Recht?" Der zuerst perplexe Engel hatte wieder dieses heimtückische Lächeln aufgesetzt, das aber nichtsdestotrotz freundlich aussah. Das machte Tyson auf eine Weise Angst oO; Man sah den beiden Jugendlichen an, dass sie imaginäre Hörnchen auf ihren Köpfen wachsen ließen. Auch Tala kapierte wie der Halbdämon nicht, worum es ging oder was in ihnen vorging. Aber er ließ sich gerne überraschen X3 ~~Woanders~~ *klingeling* *Hörer abnehm* "Hallo? Ach, na, lässt du wieder mal was von dir hören? XD Joah, mir geht's ganz gut hier oben ^^ Was ich so mache? Ach, das Übliche eben, Himmelreich regieren, Streiche spielen... Apropos, haste auch schon mitbekommen, was die Kinder aushecken wollen? X3~ Das wird mit Sicherheit ein Spektakel! °^o^° Ja..ja... ist okay! Glaubst du, ob das gut geht? Na, wir werden ja sehen ^.^Okay, bist da~~~nn! Gehab dich wohl!" ~Hörer aufleg* *Fähnchen schwenk* ~~Zurück~~ In der Zwischenzeit wachte Kai von seinem Tiefschlaf wieder auf und streckte sich ausgiebig. Schon lange fühlte er sich nicht so ausgeruht, so unbeschwert. Das letzte Mal war, als er bei Rei... Rei? Er wandte sich um, stützte sich auf seine Ellbogen, entdeckte aber den Chinesen nirgendwo. Die Stelle neben sich war auch schon kalt, d.h., der andere war schon ein Weilchen fort. "Hm." Was sollte er jetzt tun? Sorgen machen brauchte er sich nicht, da ihm sein Gefühl sagte, dass Rei keinen Unsinn machte. Also könnte er getrost noch ein Weilchen liegen bleiben. Doch er verspürte den Drang, heißes Wasser auf seiner verkühlten haut zu spüren, weshalb er aufstand, sich neue Sachen mitnahm und ins Bad verschwand. Doch was musster der Russe feststellen? Die Dusche war kaputt! (Ach, tatsächlich? XD ) Er drehte an beiden Hähnen, überprüfte die Brause, doch kein Wasser wollte herauspreschen. Und wat nü? Trotz seines Ausgleiches an Schlaf stieg schon wieder sein Genervtheitspegel um ein Vielfaches, da er einiges mehr an Komfort von diesem Hotel erwartet hatte und ging mit pochender Wutader an der Stirn und einem Handtuch im die Hüfte aus dem Zimmer hinaus. Ihm war es im Moment scheißegal, wie er aussah, aber er bestand sofort auf eine Dusche! (Der Kerl hat echt seine Tage o.O; ) Also stampfte er zwei Türen weiter in das Zimmer, wo sich alle außer Kenny aufgeregt über ihren *Plan* unterhielten (Jaa, Tala und Tyson wurden mittlerweile auch eingewiesen XD ) und sich fast zu tode erschraken, als Kai aus heiterem Himmel ins Zimmer reinplatzte und mit zwei Worten sie anfauchte: "Dusche, wo." Alle guckten recht verdattert drein, da sie nicht gerade oft ihren Teamchef nur in Handtuch herum rennen sahen XD Jedoch hielt das Max nicht davon ab, Bryan einen Rippenstoß zu geben, den Kai nicht sah, und ihn auf seine Aufgabe aufmerksam zu machen. "Ähm, gleich hier rechts ^.^;; Aber du kannst nur den rechten Duschkopf benutzen. Der andere ist leider kaputt XD; " "Ist hier alles in diesem verdammten Hotel schrottreif?!" Selbst Bryan musste stutzen, Kai hier so aufbrausend zu sehen. Für gewöhnlich war der Grauhaarige nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Doch er vergaß den *Plan* nicht und bereitete alles dafür vor >XD~ Und Kai? Der merkte nichts von alledem. Sooo, und damit die Leser verstehen, was hier vorgeht, bekommen sie eine kleine Beschreibung von Tysons und Max' Badezimmer ^__^ Da das hier ein Luxushotel ist (mit gewissen Seltsamheiten), haben die beiden auf eine Doppeldusche, damit sie mehr rumplantschen konnten XDDD Dafür haben sie auf eine Badewanne verzichtet. (Schade, wenn man bedenkt, was man so alles darin machen könnte... X3~ *hg*) Und nun haben die Drei es so gedeichselt, dass ihr lieber Freund und Anführer einen "Raum" betrat, der noch "unbesetzt" schien >X3 Mit ein paar magischen Griffen seitens Bryan hatten sie kurzerhand eine Ebene erschaffen, die nur von Profis bemerkt werden konnte... Kai: *dusch* -_- Rei: Huh? =o.O= War da was? =<.<= =>.>= ... und nur dann gebrochen werden konnte, wenn zwei Dinge aus beiden Räumen aufeinander trafen. Ty: Ich kapier's nicht ò_O Max: Ist doch ganz einfach! ^_^ Wenn Kai und Rei in Hautkontakt kommen, platzt dieser Zauber und sie werden sich sehen! XD Das bedeutete, dass Rei noch am Duschen war, doch von Kai unbemerkt blieb. Weder das Rauschen des fließenden Wassers noch Rei selbst vernahm der Dämon, weshalb er sorglos den Wasserhahn seiner Dusche aufdrehte und anfing, sich einzuseifen. Und unser Engel? Der genoss das warme Wasser, spülte die Sorgen von vorhin fort und das Gefühl, dass ihn wieder befiel, als er an seinen Auftrag dachte. In der Zeit saßen Max und die anderen im Vorraum des Badezimmers und spähten durch einen Spalt in der Tür, alle aufeinander hockend. "Macht Platz da!" "Mach du doch Platz!" "..." "Seid still! XD Oder wollt ihr auffliegen?!" Ein reines Gedränge vorm Bad, was letztendlich Bryan dann zur Raison brachte, indem er jedem eine Kopfnuss verpasste X3; Alle: ;_; ;_; ;___; <- Tala "Kinder wie ihr solltet die Klappe halten, wenn ihr nichts verpassen wollt -_- " Also setzten alle sich ruhig vor die Tür und lugten zur Dusche. Wirklich praktisch, wenn die übergroße Kabine aus Glaswänden bestand XD~ Auch wenn es nur Milchglas war ^__^ Tala kicherte hämisch, weil er unbedingt das Gesicht seines "Herren" sehen wollte, wenn er Rei neben sich vorfand >X3 Nur das sollte sich wohl hinauszögern, denn sowohl der Engel als auch der Dämon verpassten sich partout, griffen immer stets daneben! (Wie oft brauchen die noch ihre Flaschen?! XD; ) Angespannt saßen die Voyeure da und warteten auf den entscheidenden Moment, nämlich, wenn beide Duschenden sich "die Hand reichten" XD Aber so, wie es aussah, hatte das Schicksal es nicht so gut mit ihnen gemeint. "Das kann ja nicht so weitergehen!" maulte Max und zückte aus dem Nichts eine große Flasche mit grüner Flüssigkeit darin. "Was ist ds? o.O " "Das hier nennt man *Badezusatz* >X3 Bryan?" Der Angesprochene nickte nur stumm und sobald der blonde Engel sich in die Duschkabine schlich und sämtlichen Inhalt auf dem Boden ausschüttete, machte das Lilahaarige nur eine flüchtige Handbewegung. Natürlich handelte es sich bei dem Badezusatz um keinen gewöhnlichen, den Max da auskippt hatte, sondern um spezielle Himmelsseife, die bei Kontakt mit Wasser innerhalb von wenigen Sekunden zu aufschäumen begann. Und üblicherweise brauchte man für eine normale Badewanne einen *Tropfen*! Dementsprechend kann man sich vorstellen, dass die zwei mal vier Meter große Duschkabine schon sich in der unteren Hälfte mit dem weißen Zeug füllte und die Insassen lautlos überfiel. "Waaa!" entwich ein erschrockener Laut aus Reis Mund, als die weiße Masse so mir nichts dir nichts an ihm hochgekrochen war und sich unaufhörlich weiter auszubreiten schien. Total irritiert schaute er um sich herum und war dann noch schockierter, als er Kais perplexe, nackte(!), doch vom Schaum bedeckte Gestalt neben sich sah. "K..KAI?! =O0O= WO KOMMST DU DENN HER?!? =>///<= " Rei verstand kein Stück, wie Kai es angestellt hatte, unbemerkt in Max' und Tysons Dusche aufzutauchen, war aber im Moment zu beschäftigt, gegen den sich auftürmenden Schaum anzukämpfen. Kai rührte sich wieder aus seiner Versteinerung, nachdem er Rei mit langen offenen Haaren neben sich vorfand, und sah erst jetzt, dass die weiße fluffige Substanz keineswegs aufgehört hatte zu wachsen. Sie ging ihnen schon bis zum Hals! Und die Kabinentür war auch zu! Kai: Rei! Schalt das Wasser ab! Rei: Was?! Kai: Schalt das verdammte Wasser ab! Rei: Ich find die Hähne nicht! =>.<=; *an der Wand herumtast* Kai: Bist du so blöd, oder was?! Die sind doch direkt vor dir! *ausschalt* Der seifige Flaum hatte sie nun gänzlich einvernommen und quoll oben aus ihrem derzeitigen "Gefängnis" heraus. Rei: Ich wette, dass haben wir Tyson zu verdanken! =><=* (Ty: Oi!) Kai: Wenn ich den in die Finger kriege, wird er kastriert! (Ty: Ai! ><;) Rei: Uwow! *ausrutsch* Au! =;_;= Kai: Alles in Ordnung?! Rei: Wenn du von meinem Arsch redest, nein! =-_-=; Komm gefälligst her und hilf mir! Kai: Ts, schaffst es ja nicht mal, die Dusche abzudrehen *herantast* Rei: Komm mir jetzt nicht mit deinen blöden Sprüchen! Ich seh hier nur Schaum, was erwartest du?! Ah! Der gerade wieder aufgestandene Chinese hatte endlich die Knöpfe in der Wand gefunden und konnte sodas Wasser am Weiterfließen hindern. Doch der Schaum hörte mitnichten auf zu wachsen, im Gegenteil, er füllte nun auch den Rest des Badezimmers und drängte sich weiter nach draußen. "Es kommt auf uns zu! O=O! " rief Tyson aufgebracht und wurde sogleich mitsamt der drei anderen Spanner von einer milchfarbenen Welle überrollt. Als Kai und Rei des Blauschopfs Stimme hörten, war ihnen sofort klar, dass sie die ganze Zeit über nicht allein waren! "Ich bring ihn um!" kam es aus einem Munde von den eingeseiften Bladern, die jetzt auf der Suche nach dem Ausgang waren, welcher eigentlich nicht weit von ihnen entfernt war XD; Auf wackligen Beinen versuchte Rei sich durch dieses undurchsichtige Geblubber durchzuschlagen, mit dem Ergebnis... "Wow!" ... wieder schmerzhaft auf seine vier Buchstaben zu fliegen. Doch diesmal wurde es noch chaotischer! Denn als Rei mit dem Boden ein zweites Mal Bekanntschaft machte, war derjenige sogar so lustig, ihn weiter schlittern zu lassen, so dass er unkontrolliert in Kais Richtung zusteuerte! "Kai! Pass auf! =>0<= " "Was?!" Die Warnung kam zu spät! Ungestüm knallte Rei auf Kais Beine, so dass der Russe das Gleichgewicht verlor und selbst ausrutschte. Doch nicht wie gedacht nach hinten, nein, nach vorne! Direkt *auf* Rei! "Uff! =x_X= " keuchte der Engel auf, als er das volle Gewicht seines Anführers zu spüren bekam, war für ein paar Sekunden ausgeknockt! Doch als die Besinnung zurückkehrte, sah er einen ungeahnt farbenfrohen Kai auf sich liegen, umringt glänzendem Schaum. Vollkommen nackt versteht sich. "U..UWAAAAH!!!!" Rei spürte da etwas, was er in seinem ganzen Leben als Engel niemals gespürt hätte! Und ich rede hier nicht nur von Kais bloßer Haut! >XD SPLOSH! Eine Fontäne aus rotem Blut verließ Reis Nase, bespritzte Kai sogar leicht, welcher immer noch erstaunt auf ihn herabblickte. Rei hielt sich unverzüglich die Nase zu und war starr vor Schreck! Röter als ein Feuerwehrauto stieß er Kai grob von sich runter, hielt sich weiter mit einer Hand die Nase zu, was nicht viel brachte bei der Menge an Flüssigkeit, die sich ununterbrochen durch seine Finger zwängte, und gebrauchte die andere, um von ihm fortzukrabbeln! TISH! So stieß er mit der blanken Stirn gegen die Glasscheibe der Kabinentür, unterdrückte einen Schmerzensschrei. Raus, nur raus, dachte sich Rei in tiefster Peinlichkeit und riss die Tür auf. Sämtlicher Schaum rauschte aus der Dusche und war jetzt nun dabei, auch noch Tysons und Max' Zimmer auszufüllen. Ach ja, die beiden und die anderen zwei waren immer noch begraben, versuchten dem Durcheinander ein Ende zu bereiten. "Welcher Idiot kam auf die bescheuerte Idee mit der Seife?!" "Wer wollte die beiden in eine Dusche sperren?!" "..." "Tyson! >.< Wo bist du~~~?!" Rei hörte nur ihre Stimmen, doch das war ihm alles egal. Von irgendwo schnappte er sich etwas für untenrum, stand auf, da man normalerweise auf Teppichboden nicht ausrutschte, und eilte in Richtung Zimmertür, die er auch ohne Umschweife fand. Und auch ohne sie hinter sich zuzuschließen, (Ja, die ganze schillernde Seife drängte sich jetzt auch in den Hotelflur XD; ) rannte der Chinese schnurstracks auf sein Zimmer und war mit knallender Tür völlig aus dem Blickfeld. An dem kühlen Holz sank Rei hinab zu Boden und verbarg seinen Kopf unter seine Arme, kümmerte sich nicht weiter um das fröhlich weiter fließende Blut. Peinlich! Alles, was ihm einfiel, war einfach nur peinlich! Wie konnte das alles nur geschehen?! Warum spielte sein Leben nur verrückt! Und jetzt auch noch die Sache mit Kai! >_< Er könnte im Boden versinken vor Scham! Plötzlich hörte er ein seltsames kratzendes Geräusch aus einer Ecke. Konnte jetzt noch was Schlimmeres kommen als das im Bad?! ... Fortsetzung folgt (1) Auf Deutsch: getrocknete Pflaumen mit geschlagener Sahne X3 Geschlagene Sahne, gerne, getrocknete Pflaumen, bäh! Xb A/N: Wow, endlich wieder ein neues Chapter gepostet! XD; Auch wenn's 'n Mini-Cliffie wurde >X3 Leider wollte ich hier noch viiiel mehr schreiben, aber da das Jahr bald vorbei ist, wollte ich lieber noch ein letztes Pitel für 05 reinsetzen und musste es leider zurecht stutzen ^_^; Daher ist das Kapitel auch für meine Verhältnisse recht kurz geworden -.-; Aber mir gefällt die Szene in der Dusche am besten! XD So, Schaumparty wider Willen! ^___^ Hat's euch trotzdem gefallen? ó.ò Hab ich mich verschlechtert?! ;_; Kommt Leute, gebt mir den Rest! XD;;; Kapitel 20: Tag der Überraschungen Teil 2 ----------------------------------------- A/N: Ha..hallo ;_; Jaa, ich weiß, ich hab wieder ein halbes Jahr gebraucht, um das bisschen hier auf Papier zu bringen TT Aber das lässt sich mittlerweile echt nicht mehr verhindern, wenn man Student ist <<; Aber glaubt ja nicht, ich breche meine FFs ab! >< Es dauert eben nur dementsprechend, bis ich wieder was hochladen kann ~.~ Falls ihr mir trotzdem nicht böse seid, wäre es toll, wenn ich auch wieder den nächsten Schund von mir lesen wollt, den ich nach langer Zeit wieder fabriziert habe. Viel Spaß beim Lesen! Einundzwanzigstes Kapitel Tag der Überraschungen Teil 2 Peinliche Stille herrschte im Badezimmer von Tyson und Max. Der Schaum hatte endlich aufgehört, über sich hinaus zu gehen, und war nun dabei, leise vor sich hinzuplatzen. Kai saß gegen die Wand gelehnt und hielt sein Gesicht in beide Hände. Was war nur geschehen? Warum war das passiert? Der Grauhaarige spürte immer noch diese Erregung in seinem Unterleib und vergrub sein gerötetes Antlitz noch tiefer unter seine Arme. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so über sich selbst geschämt... ~~Bei Rei~~ 'Was.. war das?' dachte sich Rei ängstlich und sah sich unsicher um. Wieder dieses undefinierbare Geräusch, das er nicht orten konnte. Was kam jetzt? Kaz?! Nein, der würde nicht lange auf sich warten lassen, sondern gleich zuschlagen. Ein Schauer überfiel den Chinesen und er sah an sich herunter. Was ihn noch mehr beunruhigte: Er hatte nichts an außer ... Tysons Hemd?! OO; Warum um alles in der Welt hatte er sich ausgerechnet das gegeriffen -.-; Und jetzt hatte er zu viel Schiss, als dass er sich von der Stelle rühren würde. So musste er abwarten, dass entweder das Geräusch sich legte oder er mit dem Schrecklichsten rechnen musste... ~~Kurz zuvor vorm Hotel~~ Eine Gestalt, ganz in weiß gekleidet, stand vor dem luxuriösen Gebäude und sah hinauf bis zu den dichten weißen Wolken, die nicht ein Fleckchen blau durchschimmern ließen. Die Person war durch seine helle Erscheinung sehr auffällig und für jeden Passanten ein seltener Blickfang. Denn sonst war die russische Mode doch sehr dunkel gehalten. Der junge Mann stand in einem Zwiespalt, ob er das Hotel betreten sollte oder nicht, da er ja versprochen hatte, ihn sein Leben leben zu lassen. Doch das war nicht so einfach gesagt. Denn um ehrlich zu sein, er vermisste ihn. Er vermisste sein Lachen, dieses aufgeweckte Wesen, und auch seine sensible Seite. "Und deswegen wünsche ich mir jetzt nur eins,..." ... "Ich möchte, dass du von nun an dein eigenes Leben führst und glücklich wirst!" Wie konnte sein Meister das nur von ihm verlangen?! Er wollte ihn doch nicht verlassen! Ohne ihn war er doch ein Nichts! Ein Niemand, dessen Lebensziel er verloren hatte, seit er nicht mehr ihm dienen durfte... 'Ich werde ihn weiterhin nur aus der Ferne beobachten.' sagte er zu sich selbst und schrat entschlossen durch den pompösen Eingang. Dabei ahnte er nicht, dass er von jemanden beschattet wurde, der dieselbe Absicht hatte wie er. Nämlich sich ebenfalls ins Hotel zu "schleichen". Im dimensionalen Gasthaus schaute sich der erwachsene Hüne mit den ellenlangen weißen Haaren im Foyer um und wusste nicht so recht, wie es weitergehen sollte. Sein unbemerkter Nachsetzer hielt sich in einer Ecke verborgen und schielte stets ohne Aufmerksamkeit zu erregen zu ihm rüber. Jener legte seine Stirn in Falten, da ihm was Entscheidendes aufgefallen war, was wohl sonst hier keiner in diesem Terrain wahrgenommen hatte. Aber dies weckte zugleich seine Neugier an diesem Mann. 'Das könnte sehr interessant werden.' grinste er hinterhältig und eilte hinter dem "Blink,blink"-Typ her, welcher gerade als einziger in einen Fahrstuhl einstieg und auf eine Taste drückte. In letzter Minute schaffte er es noch zum Lift, auch wenn er die Türen des Gefährts aufstemmen musste, um nur durchzukommen. Der Weiße starrte den Schwarzen etwas verblüfft an, doch als derjenige ihm zuzwinkerte, drehte er verlegen und auch empört sein Gesicht von ihm weg und versuchte ihn zu irgnorieren. "Sind Sie heute zum ersten Mal hier?" kam unerwartet eine Frage von der Seite, die ihn schon aus Anstand dazu veranlasste, sich wieder ihm zuzuwenden und etwas wiederzugeben. "Ich bin Ihnen keine Antwort schuldig." "Ach kommen Sie! ^.^ Seien Sie nicht so verkrampft! Sie sehen aus, als ob sie etwas Heimliches tun würden!" "Wie bitte?!" "Ich habe Sie vorhin auf dem Platz gesehen, hinter der Säule der Bibliothek nebenan, wie Sie die Bladebreakers beobachtet haben! X3 " Der etwas kleinere Mann hielt ertappt die Luft an, stierte den anderen mit Unglauben an. Hatte er wirklich bei seiner Observierung diesen Kerl übersehen?! Das konnte doch nicht sein, dass jemand sich unbemerkt an seine Fersen gehängt hatte! Doch er durfte sich jetzt nichts von seiner Bestürztheit anmerken lassen, wenn er nicht von seinem Vorhaben abdriften wollte. Wahrscheinlich war dieser lästige Typ nur zufällig da, als er vorhin aus einem ungesehenen Winkel einen bestimmten Blader seine Aufmerksamkeit schenkte. Im vierten Stock angekommen stiegen beide gleichzeitig aus und, als wäre es Bestimmung gewesen, gingen sie denselben Flur entlang. Das stellte dann doch den Geduldsfaden des Weißgekleideten auf eine unmenschliche Zerreißprobe. "Verfolgen Sie mich, oder was? -_- " fragte er den anderen, wurde verdrießlicher von Schritt zu Schritt. "Wie kommen Sie denn darauf ^.^ Darf ich mich vorstellen: Ich heiße Kaz X3 " "Freut mich *nicht*, Ihre Bekanntschaft zu machen." Langsam verlor der stattliche Mann seine Fassung, fühlte sich von dieser penetranten Person zutiefst belästigt. Er ging immer schneller und wurde das Gefühl nicht los, dass dieser Kerl mit ihm stets Schritt hielt, obwohl dessen Gang nicht so hastig wirkte wie sein eigener. Als er um die nächste Ecke bog, schreckte er zurück, als sich eine Zimmertür öffnete, und riss seinen vermeintlichen Begleiter tonlos mit sich in den toten Winkel. "Wow!" rief Kaz überrascht, bekam aber sogleich eine Hand auf den Mund gepresst. "Still, Sie Idiot!" zischte der Langhaarige missgelaunt und bedachte den anderen mit einem scharfen Blick, es gar nicht erst zu wagen, nur einen Mucks zu machen. Vorsichtig schaute der Weiße um die Ecke und versuchte, einen Blick ins offene Zimmer zu erhaschen, doch zu seinem Bedauern kam fürs erste niemand raus. 'In welchem Zimmer er wohl sein mag...' "Wen suchen Sie denn? ^_^ " "Das geht Sie gar nichts an!" "Dürfte ich denn wenigstens Ihren Namen erfahren? =3 " "Jun." 'Ah!' Der sich selbst verratene Diener war so damit beschäftigt gewesen, auf die Zimmertür zu achten, dass er völlig vergaß, diesen ungehobelten Flegel zu ignorieren. Dafür gab er sich innerlich 'ne Kopfnuss. Er beobachtete weiterhin die Tür und bemerkte nicht, wie sich der Schwarzhaarige ihm näherte und sich zu ihm runterbeugte. "Ein schöner Name." Plötzlich spürte er einen Hauch an seinem Ohr, was ihn dazu veranlasste, herumzuwirbeln, rot anzulaufen und "$!?#*!" zu fluchen. Er hielt sich sein Ohr und starrte seinen Gegenüber entsetzt an. "Ich dachte, Engeln wäre es nicht erlaubt, solche Wörter in den Mund zu nehmen >X3 " Das hatte dem entlarvten Himmelsbewohner den Rest gegeben! Juns einzige Reaktion war nur -> O0O Und dass er mit weichen Knien die Wand runterrutschte und so aussah, als hätte er ein Gespenst gesehen. Mit runtergeklappter Kinnlade, versteinerter Miene und gänzlicher Sprachlosigkeit glotzte er Kaz so ungläubig an, so dass der andere nicht anders konnte außer herzhaft zu lachen. Der Dämon kannte nur eine weitere Person, die genau denselben Schreckensausdruck besaß wie Jun, und das war Rei-san. Als Kaz sich wieder beruhigte, ging er in die Hocke und grinste Jun frech ins Gesicht. Dabei fiel ihm aus dem Augenwinkel auf, das gerade sein Meister nahezu stürmisch das Zimmer verließ! Nur mit einem Handtuch bekleidet! Jetzt war Kaz es, welcher verdutzt dreinschaute, dabei aber das Sabbern nicht sein ließ. In der Zeit hatte Jun wieder Fassung gefasst und wurde wieder ernst. Dieser ungehobelte Typ kannte seine wahre Identität und machte sogar keinen Hehl daraus! "Wer oder was sind Sie?" fragte Jun mit ernster Miene, hatte was Herausfordernes in seinen Augen. Kaz, welcher sich wieder gefunden hatte, schaute zu dem Engel runter und lächelte wieder unverschämt freundlich. "Ich sagte doch bereits, mein Name ist Kaz ^.^ " Gerade wollte Jun etwas heftig erwidern, als sie beide das Aufknallen einer Tür vernommen hatten und ihre Köpfe um die Ecke reckten. Es war niemand anderes als Rei, welcher hektisch mit einem rot-weißen Kleidungsstück übern Flurteppich stolperte und die Tür zu seinem und, wie Kaz auch bemerkte, Kais Zimmer aufschloss. "MEIS...!" Mit einem donnernden BAMM! sahen sie ihn hinein verschwinden. Kaz sah zu Jun hinab, der mit ausgestrecktem Arm in Richtung Reis Raum griff, welches so unerreichbar schien. Der Dämon erkannte eine tiefe Sehnsucht in des Engels Augen, als jener sich wieder umdrehte und seufzend gegen die Wand lehnte. Kaz selbst kannte dieses Gefühl, nur mit dem Unterschied, dass er lieber Taten sprechen ließ, statt weiter Trübsal zu blasen. "In welcher Verbindung stehen Sie zu diesem Jüngling?" fragte er neugierig und näherte sich Juns Gesicht. Der Weißhaarige blinzelte nur verstört, konnte vor Aufregung kein Wort herausbringen. Doch dann nahm die Situation eine seltsame Wendung, als ein Schrei durch den Flur drang und Kaz aufmerksam die Ohren spitzte. Diese Stimme war unverkennbar... die von Rei. ~~Beim besagten Chinesen~~ Dieses unerträgliche Kratzen war lauter und beängstigender geworden. Und Rei war nicht in der Lage, sich zu rühren geschweige denn zu denken. Er wusste auch nicht, woher diese unermessliche Furcht kam, die seine Glieder erstarren ließ. Vielleicht aus dem Grund, weil er mit so gut wie nichts bekleidet war. Diese Unsicherheit trieb ihn fast in den Wahnsinn! Da! Schon wieder diese unbestimmten Laute. Und sie kamen ihm immer näher! Verzweifelt suchten die goldenen Augen das Zimmer ab, doch nichts war zu sehen, bis er etwas überm Boden huschen sah. Sofort zog er die Beine dichter an sich ran und presste Tysons Hemd noch enger auf seine untere Hälfte. Was war das bloß?! Irgendwas Schwarzes, was sich schnell fortbewegte. Und dazu noch dieses Kratzen! Der Nekojin schwitzte nervös, konnte nicht aufhören, sich ständig umzusehen. Da kam es aus seinem Versteck heraus und kroch zaghaft auf Rei zu. Mit großen Augen betrachtete der Engel das kleine Etwas, was nicht größer war als sein kleiner Finger und weniger gefährlich war als ein Staubfussel. Bei dem Anblick ging ihm ein Stein vom Herzen; das Rasen in seinem Inneren ging zurück. Dieses Gänsehaut treibende Kratzen stammte einfach nur von einer Kakerlake! Seltsam war nur, dass sie die ganze Zeit vor seinen Füßen auf und ab krabbelte und stets vor sich hinfiepte. Rei verstand nicht recht, was da vor sich ging, streckte aber seinen kleinen Finger nach dem kleinen Wesen aus. Und siehe da, harmlos, wie sie war, tastete das Insekt mit seinen Fühlern das neuerschienene Objekt ab. Sie war unheimlich niedlich, dachte sich der Tiger, genau wie... "Mi? =o.O= " Plötzlich drehte sich die Kakerlake wie verrückt im Kreise und kroch direkt auf Reis Hand, begleitet von vielen Fiepsern. "Mi!" Rei konnte kaum fassen, dass der Kleine das überlebt hatte! Tränen der Freude zeigten sich in seinen Augenwinkeln, die er sich mit der freien Hand wegwischte. Es ging ihrem damaligen Helfer in Kais Haus gut. Und Rei befürchtete schon, der Kleine wäre durch Boris' Latschen draufgegangen! "Bin ich froh, dass du lebst! =T.T= " Der Engel hatte sich wieder aufgerappelt, das Hemd um seine Hüfte gebunden und Mi auf seine Schulter gesetzt. Der Schreck, der noch bis vor kurzem in den Knochen saß, war verflogen und anstelle dessen war Erleichterung. Rei hätte es eher merken müssen; sein Alarm hatte sich gar nicht gemeldet. Erschöpft von diesen Ereignissen, die sich in so kurzer Zeit abgespielt hatten, setzte er sich aufs bequeme Bett und sah zu seinem kleinen Freund auf seiner Schulter herab. Dabei entdeckte er mit seinen scharfsinnigen Augen, dass ein Stückchen von Mis einem Bein fehlte. "Mi! Dein Fuß!" Sofort setzte Rei die Kakerlake auf seine Hände und wollte sich die Sache genauer besehen, wäre ihm da nicht diese magische Aura bei ihr aufgefallen. Seine Augen weiteten sich. Eine magische Aura?! "Mi, du bist doch nicht etwa... =O.O= " POF! "UWAAAAH!!!" ~~Im Zimmer nebenan~~ ~~Sagen wir eher im Bad davon~~ Kai, welcher seinen Kopf auf seine Arme gelegt hatte, ruckte auf, als ihn ein ungutes Gefühl befiel und ihn nicht mehr losließ. Er wusste nicht, wieso, aber eins war auf alle Fälle klar: Es hatte was mit Rei zu tun! Eiligst schnappte er sich ein Handtuch von der Stange, wobei er fast auf dem glitschigen Boden wieder ausgerutscht wäre, und rannte mit immer noch total nassem Haar aus dem Bad an den anderen vorbei durch die offen stehende Tür. Tyson & Co. hatten immer noch mit dem Schaum zu kämpfen, weshalb sie das Verschwinden ihres Captains gar nicht bemerkt hatten, welcher sich durch das weiße Zeug hindurch gepflügt hat. Und jetzt war jener Grauschopf drauf und dran, seine eigene Zimmertür übern Haufen zu treten. "REI!" ~~Bei Jun und Kaz~~ "Meister!" sprang der weiße Engel bestürzt auf, als er ihn schreien gehört hatte, und wollte zu ihm hinlaufen, hätte Kaz ihn nicht am Handgelenk gepackt und somit davon abgehalten. Jun war jetzt nicht zu Scherzen aufgelegt, weshalb er sich von ihm losriss und nur ein "Lass mich!" ihm entgegen rief, bevor er zum selben Zimmer wie Kai eilte. Kaz stand nur da mit erstaunter Miene und ließ ein leises fragendes "Meister?" von seinen Lippen gehen. In der Zwischenzeit preschte Kai durch die Tür und entdeckte unmittelbar Rei auf dem Bett, immer noch halbnackt (wie er selbst X3 ) und sonst eigentlich nichts Besonderes. Mal vom kleinen Jungen abgesehen, der auf dessen Schoß saß. . . . EIN KLEINER JUNGE?! Rei: K..Kai! =>///<= Kai: Wer ist dieser Hosenscheißer?! Der nicht gerade gut gelaunte Phoenix stapfte mit festem Griff am Handtuch ins Zimmer hinein und nahm besagten Dreikäsehoch genau unter die Lupe. Der Kleine war splitterfasternackt, dicht an Rei angekuschelt, und das Haar so schwarz wie Kohle. Dass der Junge unbekleidet war, war eine Sache, aber dass er auch noch kleine Dämonenflügel auf dem Rücken hatte, war dann doch zuviel! Rei kippte fast nach hinten, so sehr knuddelte der doch recht niedliche Höllenbewohner den Engel, und konnte aber Kai nicht ins Gesicht sehen, da ihm der Fall von vorhin wieder in den Sinn kam und beschämt dreinschauen ließ. Er fand aber wieder Worte, als ihm einfiel, wer dieser Jungdämon eigentlich war. "Kai! Du glaubst nicht, wer das hier ist! =>.<= Das ist Mi..." "MISHA!" Urplötzlich rief hinter Kai eine ihnen wohl bekannte Stimme einen Namen, auf den der auf Reis Schoß sitzende Dämon sofort reagierte und seinen Kopf von Reis Brust erhob. 'Was hat Kaz hier verloren?!' ging es durch beider Bladebreaker Köpfe. "Mii! Noch ein Nii-chan! ^0^ " "Was heißt hier 'Noch ein Nii-chan'?! ò_ó Wo warst du die letzten Tage?!" "Naja, weiß du..." "Nein, ich weiß gar nichts!" Beide Brüder kappelten sich noch ein Weilchen weiter, während Kai und Rei sie beide anglotzten wie die letzten Hinterwäldler. Hatten sie was verpasst oder war das wirklich gerade Kaz neben Kai, der aus dem Nichts erschien und seinen angeblichen kleinen Bruder eine Standpauke nach der anderen hielt?! Der nackte Bengel stieg in der Zeit von Rei runter und senkte schuldbewusst das Köpfchen, die Hände nach hinten verschränkt. Dabei entdeckte der Tiger an ihm etwas, was ihn erschrocken die Hand vorm Mund wölbte. "Und wieso hast du nichts an, Misha?! Ich hab dir doch längst beigebracht, wie du dich *mit* Klamotten zurückverwandeln kannst! -_-* " "Aber, aber Nii-chan! Ich hatte mich so gefreut, Rei-Nii-chan wiederzusehen, dass ich total vergessen habe, mich anzuziehen XD " Kaz verpasste seinem Ototo (1) eine Kopfnuss, welche der Kleine sich scherzhaft wegrieb, und verschränkte die Arme vor die Brust, der Blick gnadenlos und ernstlicher Verstimmtheit. Rei war der Erste, der von seiner Verblüffung wieder erwachte. Kaz hatte also einen kleinen Bruder namens Misha. Irgendwie seltsam, Kais Diener, der normalerweise als perverser Sittenstrolch bekannt war, hier als großer Bruder anzutreffen. "Was zur Hölle noch mal ist hier los, Mistvieh?!" Jetzt hatte Kai auch wieder seine übliche Verfassung zurück erlangt, missgelaunt und jederzeit bereit, Morde zu begehren. "Ach, hallo Meister! ^.^ Sie und Rei-san sehen wieder mal sehr sexy aus!" "Das steht hier gar nicht zur Debatte!" Jetzt war das Maß voll. Kai war nun mehr als stinkig; er war schon einem Ausbruch nahe. Rei bemerkte, dass Kais Flügel plötzlich im Standby-Modus zu sehen waren und vor Erregung zuckten. Das hieß nichts Gutes... "Beruhigt euch doch, Meister! ^^; " Kaz versuchte mit beschwichtigenden Worten und erhobenen Händen, Kai vorm Explodieren zu hindern. Doch vergeblichst. "ICH SOLL MICH BERUHIGEN?!" Die Fledermaus hatte es endgültig geschafft; Kais Schwingen nahmen ihre volle Größe an! Der Grauhaarige hatte genug! Seine Nerven lagen blank, das Adrenalin kochte über und das Blut schoss ihm in den Kopf! Hatte er heute denn nicht genug Aufregung gehabt?! Er wurde mit Pudding attackiert, hatte Tala, diese Nervensäge, an der Backe, musste zusehen, wie Rei und Bryan mit dem kleinen Finger anbandelten, durfte sich eine "Operation" ansehen und dann zu allem Überfluss auch noch von Unmengen von Schaum überfallen werden! War es da noch verwunderlich, dass ihm da der Kragen platzte?! Bis jetzt hatte er sich zurückgehalten, sich alles mit sich gefallen gelassen und alles mitgemacht. Doch Kaz hatte nun das Fass zum Überlaufen gebracht! Rei fiel auf, dass sein Teamchef sich kein Stück veränderte, was das Äußere betraf, so von wegen weiße Haare und rote Male im Gesicht. Das war auf jeden Fall ein gutes Zeichen, wenn das bis jetzt noch nicht geschehen war. Nicht auszudenken, wenn Kai hier wie ein Amokläufer rumballerte und das halbe Hotel in Schutt und Asche verwandeln würde <.<; Trotzdem musste jetzt dem Ganzen Einhalt geboten werden. "Kai! Jetzt komm mal wieder runter! =ò_ó= Du bist doch sonst nicht so eine Mimose! Pack deine Flügel ein, bevor jemand sie noch zu Gesicht bekommt! Und wie siehst du eigentlich aus! Die Haare triefen ja noch und du bist nicht mal richtig angezogen. Ich glaub nicht, dass wir im Endfinale großartige Chancen haben werden, wenn unser Anführer sich 'ne Erkältung zugezogen hat =-_-= " Stille. Absolute Stille. Alle standen baff da und guckten wie Autos mit vier platten Reifen. So hatte noch nie einer mit Kai geredet! War Rei lebensmüde?! Kaz und Misha nahmen vorsichtshalber schon mal etwas Abstand von dem Grauhaarigen. Nur Rei stand unbeeindruckt auf und schnippte kurzerhand mit den Fingern, woraufhin sofort weißer seidener Stoff mit rotbestickten Blüten, aus dem sein Chinadress bestand, sich auf seine Haut schmiegte und zwei Handtücher auf seinem Unterarm erschienen. Eins davon warf er grob direkt in Kais Gesicht, mit der frechen Bemerkung: "Schrub dir endlich die Haare trocken und zieh dich an. Dein Aufzug ist in diesem Land ja wohl nicht von Vorteil." Rei stand vom Bett auf und wandte sich zu Kaz. "Und du wirst später gefälligst ein paar Antworten parat halten bezüglich deines Bruders, klar? =ò.ó= " Mit diesen Worten verzog sich der Dunkelhaarige kurz ins Badezimmer. Kai stand immer noch stumm da, seine Mimik leicht entgleist, als er das Handtuch vom Gesicht wegnahm, und völlig irritiert von Reis ungewöhnlichem Verhalten. Was ist jetzt nun in den Chinesen gefahren, dass er hier auf altklug machte?! Und Kai hatte es sogar zugelassen, dass er so mit ihm umgesprungen ist. Doch eins stand fest. Er hatte ihn seinen Jähzorn gänzlich vergessen lassen. Eigentlich müsste er jetzt stocksauer auf Rei sein, doch jener hat ihm nicht mal die Zeit gegeben, noch ein Kontra entgegen zu bringen, als er ins Bad verschwand. Es ging einfach alles so schnell. So blieb Kai nichts anderes übrig außer widerwillig Reis Anordnung nachzugehen und sich wie der Engel mit einer kurzen Handbewegung einzukleiden. So wie der Chinese nicht seine übliche Kluft, sondern ganz schlicht in schwarz, mit schwarzen Baggies und einem ärmellosen Rollkragenshirt. Der weiße Schal blieb diesmal aus. Kaz und Misha staunten nicht schlecht. Mishas neuer Nii-chan hatte ja eine völlig neue Seite von sich gezeigt. So bestimmend und zugleich trotzdem noch so liebevoll, als er kurz zu ihm ging und ihm sanft den Kopf tätschelte, bevor er sich verdrückte. Wahrscheinlich war Rei der Einzige, der es mit Kaz' Meister aufnehmen und ihm die Stirn bieten konnte. Als besagter Chinese wieder aus dem Bad rauskam, ging er auf direktem Wege auf Misha zu. Der kleine Dämon senkte verdutzt sein Köpfchen zur Seite, als Rei vor ihm Halt machte und aus heiterem Himmel seine Hand nahm. Nämlich die, an dem ein kleiner Finger fehlte. Kaz' Augen weiteten sich, als er die Stelle, an der eigentlich ein Fingerglied sein sollte, entdeckte. Seine Stirn kräuselte sich vor Sorge, verspürte den Drang, sich auf seinen kleinen Bruder zu stürzen, hätte Rei-san nicht etwas gemacht, was ihn und sogar Kai überraschte. Er hob Mishas Hand an seine weichen Lippen und berührte mit ihnen die Innenfläche. Die Augen vom Kleinen wurden so groß wie Silberteller. Ein seltsames Kribbeln strömte in seine Hand hinein, doch Misha wagte es nicht, sie von Rei-san wegzureißen. Also wartete er geduldig, bis sein zweiter Nii-chan fertig war und seinen Mund wieder entfernte. Die Hand leuchtete kurz schwach auf und als das Licht sich auflöste, fand man das verlorene Glied an seinem angestammten Platz wieder vor. Erstaunt drehte und wendete Misha seine Hand und bewegte vorsichtig seinen wiedergewonnenen kleinen Finger. "Das ist mein Dankeschön für deine Hilfe von damals." lächelte Rei warmherzig und strich durch das schwarze strähnige Haar des stillen Jungen. "Misha!" rief Kaz aufgebracht und zog seinen Bruder zu sich. Rei dachte schon, der große Dämon würde ausholen und seinem kleinen Bruder eine scheuern, aber stattdessen packte er ihn in eine feste Umarmung und ließ seine Hände in dessen Haare verfangen. Er kniete sogar auf den Boden, damit er auf selber Höhe war. "Ni..Nii-chan? o.O " "Warum hast du nichts gesagt, Baka..." Kaz vergrub sein Gesicht in Mishas Nackenbeuge zwischen Hals und Schulter und sah so aus, als würde er ihn gar nicht mehr loslassen wollen. Aber er löste sich wieder allzu bald von ihm und nahm die Hand, die Rei geheilt hatte. Er besah sie sich genau, fuhr mit dem Daumen über den kleinen Finger. "Es geht mir gut, Nii-chan ^o^ Du siehst doch, Rei-Nii-chan hat es wieder heile gemacht!" Kaz stand wieder auf und hatte für einen kurzen Moment ein Lächeln auf den Lippen gehabt. Ein Lächeln, was Rei noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Eins, das mit Liebe erfüllt war... Kais Diener hatte sich wieder gefangen und drehte ruckartig seinen Kopf in Reis Richtung. 'Mau?!' Gänsehaut breitete sich über seinem Rücken aus und er wurde das ungute Gefühl nicht los, dass gleich was passieren würde. Und dem war auch so. Ohne Vorwarnung fiel Kaz über ihn her und drückte den armen ahnungslosen Chinesen an seine Brust. "Uwow!" erschrak Rei, als er nur noch schwarz sah. Doch er spürte, dass es diesmal anders war als sonst. In keinster Weise begierig oder wolllüstig, sonst wären Kaz' Hände sonst wo gewesen. Eher... ergriffen... Kai, welcher erst zu spät reagiert hatte, wollte sofort eingreifen und Kaz gegen die nächste Wand schleudern (Kennen wir das nicht von woher ^-^ ), wenn nicht genau in diesem Augenblick ein entsetztes "Meister!" von der Tür erschallte. Alle Köpfe gingen in jene Richtung und entdeckten dort einen aufgelösten Mann mit langen weißen Haaren. Nur Rei musste sich erstmal von dieser anstrengenden Nähe dieses Dämons entfernen, auch wenn nicht ganz, damit er auch hinschauen konnte, von wo die ihm vertraute Stimme kam. Sein Herz kam für eine halbe Sekunde zum Stillstand und es kam ihm so vor, als ob die Zeit ebenfalls eingefroren wurde. Da stand wirklich Jun, sein jahrelanger Untergebener und Freund. Wie lange war es her, seit er ihn entlassen hatte...? Der hochgewachsene Engel fuhr zusammen, als er dieses für ihn schreckliche Bild vor Augen führen musste: Sein Meister, verängstigt (aus seiner Sicht) und gefangen in den kräftigen Armen dieses impertinenten Frevlers, dem wohl Anstand und Zurückhaltung ein Fremdwort war! Da brannte beim Himmelsbewohner die Sicherung durch! Schneller, als das Auge mitverfolgen konnte, glitt der erzürnte Diener Reis durch den Raum und holte mit der Rechten aus! Mit der linken Hand packte er Kaz am schwarzen Shirt, zerrte ihn von seinem Meister weg, und bevor man einmal blinzeln konnte, verpasste er jenem Sittenstrolch seine Faust direkt ins Gesicht! Völlig überrumpelt realisierte Kaz erst jetzt, wie ihm geschah, und flog quer durchs Zimmer auf Kais Bett, von dem er dann rücklings nach hinten fiel und unsanft mit dem Kopf auf den harten Boden prallte. "Jun!" Alle starrten den Weißen entsetzt an, welcher durch zusammengebissenen Zähnen die Luft scharf einsog und immer noch dieses aufgestaute Rasen verspürte. Rei konnte seinen Sinnen kaum trauen. Jun hatte zum ersten Mal vor seinen Augen jemanden geschlagen! Und dann auch noch Kaz! "Wie? Was?!" Rei war zusehends verwirrt durch Juns plötzliches Auftreten. Er hatte ihn doch weggeschickt! Wieso war er dann hier?! "Rei-san..." Das silberweiße Haar wehte zur Seite und als Reis ehemaliger Diener sich zu ihm wandte, ertappte sich Rei dabei, wie sehr er doch seinen Vormund vermisst hatte. Er konnte nicht anders außer sich stumm an ihn zu werfen und wie ein kleines Kind, das seine Mutter nach langer Zeit wiedergesehen hatte, sein Gesicht in seinen Mantel zu verbergen. Es war doch irgendwie bedrückend gewesen, ohne ihn mit allem fertig werden zu wollen, alles zu ertragen und durchzustehen. Auch wenn er stets den Rücken von jemanden gestärkt bekommen hatte... Und Jun dachte schon, sein junger Herr wäre schon erwachsen geworden, weshalb er darauf eingegangen war und ihn (einigermaßen) widerstandslos allein ließ. Doch zu seiner Erleichterung war sein Meister in seinem Herzen nur ein kleines Stück gewachsen. Sanft strich er ihm über die noch leicht feuchten Haare, deutete ihm an, zu ihm aufzusehen. "Seit unserer letzten Begegnung seid Ihr ja richtig groß geworden, Rei-san!" Verlegen kratzte sich der Tiger an der Wange und lächelte bescheiden. In der Zwischenzeit wachte Kaz wieder aus seinem Scheinkoma auf und rieb sich schmerzend den Kopf und das Kinn. "Au... So hart hätte der Schlag auch nicht sein müssen >.<; " Plötzlich spürte er einen bösen Blick auf sich und sweatdroppte, als der große Engel mit großen Schritten auf ihn zuschrat, ihn erneut am Shirt ergriff und wie ein Bündel Schmutzwäsche hochzog. Kaz schaute verblüfft in die tiefblauen Augen seines Gegenübers, die nur verächtlich auf ihn herabblickten und all seine Erbärmlichkeit herauszuquetschen schienen. Sie umgab ihn wie eine zähflüssige Masse und ließ sein wahres Bild für einen winzigen Augenblick hervorblitzen. Nämlich seine traurige Gestalt, dessen Zuneigung immer unerwidert blieb. Der Dämon zitterte innerlich auf, als ob dieser durchdringende Blick von seinem Meister stammte. Zum ersten Mal hatte er das Gefühl, die Oberhand von etwas wirklich verloren zu haben, und das war etwas, was nur dann vorkam, wenn sein Kai-san ihm die Leviten las. War das dieses ohnmächtige Gefühl, wenn man nicht mehr ein noch aus wusste? "Jun, lass ihn los!" kam es unerwartet hinter dem strahlenden Engel und jener drehte sich, frei von diesem Argwohn, zu Rei um, welcher auf ihn zukam und an seinem Arm zerrte. "Ich sagte, du sollst ihn runterlassen!" "Aber Meister, wie könnt ihr einem solchen Kerl überhaupt so etwas wie Mitleid entgegen bringen?! ò_ó " "DU nennst mich nicht noch einmal Meister!" blaffte Rei sauer zurück, so dass Jun Kaz vor Schreck losließ und seinen Meister bestürzt anstarrte. Nie hatte sein Herr ihn so furios angesehen geschweige denn eine Art Drohung ihm entgegen gespien. Nur wegen diesem armseligen Dämon?! "Aber Rei-san! Dieser unwürdige Flegel war grad dabei...!" "Ja, und?!" Hatte Kai sich verhört oder meinte Rei gerade 'Ja und?!'? "Wenn er wirklich gewollt hätte, dann hätte er es schon längst hinter sich gebracht. Aber stattdessen sucht er jede Möglichkeit, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen!" Dabei zeigte Rei auf Kai, welcher entrüstet seinen Diener ansah. Alle Anwesenden stierten den Chinesen an, als ob er erzählt hätte, er wäre ein Mädchen. Unglauben und Verständnislosigkeit spiegelten sich auf ihren Gesichtern wieder, nur auf Kaz' Antlitz war jetzt ein Lächeln zu sehen, was seine Niederlage andeutete. In einem Schwung stand er wieder auf beiden Beinen, sehr zu Juns Überraschung, und ging an ihm vorbei, als wäre nie was gewesen. Als er Rei streifte, kam ein von ihm gesandter Gedanke: 'Aber nur weil du ihn mir wegnahmst.' Der Tiger blieb bewegungslos, als er dies vernahm, und wurde auf gänzlicher Ebene rot wie eine Tomate. Ein leichtes Schielen zu seinem Anführer verriet ihm, dass jener nicht mitbekommen hatte, was die Fledermaus ihm telepathisch vermittelte. "Ich hatte meinen Bruder dazu beauftragt, Euch in einer unscheinbaren Form zu beobachten für den Fall, Euch würde etwas zustoßen. Als Ihr aber verschwand und ich ihn nicht mehr auffinden konnte, erwartete ich schon das Schlimmste." Mit diesen Worten ging der Schwarzhaarige gelassen an ihnen vorbei, meldete sich bei seinem Herrn ab und schleifte seinen kleinen Bruder aus dem Zimmer, der vehement protestierte, bei seinem "Nii-chan" bleiben zu wollen, aber sich nicht von Kaz' stahlhartem Griff befreien konnte. Übrig blieben Kai, Rei und Jun, welche etwas dumm in der Gegend standen und mit sich nicht mehr weiter wussten. Die Sache im Bad war nun fürs erste vergessen, und Rei hatte noch damit zu kämpfen, seine eigentliche Gesichtsfarbe zurückzuerlangen. Jun drehte sich verschüchtert zu dem Dunkelhaarigen um, hatte stets den Blick gesenkt. Als Rei dies ins Auge fiel, normalisierte sich sein Zustand wieder und schaute ungezwungen zu seinem Untergebenen auf. Wie Kai das beobachtete, musste er daran zurückdenken, wie sein Verhältnis zu Kaz immer gewesen war. Immer auf Distanz, nie näher als nötig. Kein Vergleich zu Rei und Jun, die füreinander mehr waren als nur der Herr und sein Diener. Wie Brüder, die aufeinander aufpassten... "Warum bist du hier, Jun?" kam die unschuldige Frage, wobei Rei auffiel, dass Juns Haare seit dem letzten Mal an Länge zugenommen hatten und mittlerweile von einem hellblauen Band mit dunkelblauen Kugeln zusammengehalten wurden. "Ich konnte nicht anders, Rei-san -.- Ich war stets in Sorge um Euch, war zu nichts fähig, außer Ihnen zu folgen, für den Fall, Ihnen würde etwas zustoßen. Doch mir waren immer die Hände gebunden, wenn unser Herr im Himmel mich davon abhielt, Ihnen zu Hilfe zu eilen." Da gab es die Sache in der Hölle, wo sein Herr geschrumpft wurde und er nicht die Möglichkeit besaß, nach "unten" zu gelangen; oder auch in der Abtei, wo Rei fast sein Leben aufs Spiel gesetzt hätte wegen diesem... ihm äußerst unsympathischen Jungen. Für all die Dinge hätte Jun Gott verfl... können, was aber natürlich nicht sehr engelhaft gewesen wäre. "Mit Recht, Jun." Der Weiße stockte, als Rei seine Hand nahm. "Du weißt, weshalb ich dich fortgeschickt habe." Jun nickte zaghaft, auch wenn ihm das sehr schwer fiel. "Dann weißt du auch, warum Gott es nicht wollte, dass du dich in meine Angelegenheiten einmischst." Erneut ein Nicken. "Jun, ich habe nichts dagegen, wenn du in meiner Nähe bist." Der Ausdruck des größeren Engel erhellte sich. "Doch du musst einsehen, dass ich schon in der Zwischenzeit kein kleiner Engel mehr bin, der gerade aus dem Ei geschlüpft ist." "Das weiß ich ja alles!" Der Anblick der beiden war nur zu seltsam. Der Jüngere, der den Älteren belehrte, ihm sogar Kopfnüsse gab wie wenn ein Vater seinen Sohn ausscholt. Ganz normal, wie dann Kai doch fand, weil er zum Teil nicht besser war, was den Umgang mit Kaz betraf. Mit der Ausnahme, dass Rei seinen Diener nicht ständig mit "Mistvieh!" rief. Nachdem alles geklärt war, schlang Rei seine Arme um den zierlichen, doch kräftigen Körper Juns und vergrub wiedermal sein Gesicht in den weichen weißen Stoff von seinem Mantel. Der andere Engel erwidert diese kindliche Geste und war heilfroh, dass er doch noch mehr Bedeutung in Reis Leben besaß als gedacht. Plötzlich hörten sie ein genervtes Räuspern hinter sich und drehten ihre Köpfe in die Richtung, aus der es kam. Da stand Kai, mit verschränkten Armen und einer Miene, saurer als eine Zitrone. Er sah alles andere als glücklich aus, was dazu führte, dass Rei ein gewisses Unbehagen verspürte. Vorsichtig löste sich der Nekojin von seinem großen Freund, fühlte sich auf eine Weise schuldig gegenüber seinem Captain. Doch was war der Anlass dafür? Jun, welcher zwischen beiden Bladern hin und her schaute, runzelte verstimmt die Stirn. Es passte ihm nicht, wie der unverschämte kleine Dämon, passend zum großen, mit seinem Meister umsprang, und noch weniger gefiel es ihm, dass Rei-san vor ihm katzbuckelte. Doch dieses Ärgernis musste später aus der Welt geschafft werden, denn eine göttliche Eingebung fand es wohl für notwendig, ihn kurzfristig in den Himmel zu rufen und ihn von seinem geliebten Meister zu trennen. Unfreiwillig meldete sich Jun ab und meinte zuversichtlich, er würde bald wieder kommen und weiterhin Rei unterstützen. "Als Freund." Ohne noch etwas hinzuzufügen verließ der weiße Engel das Hotelzimmer und schloss die Tür hinter sich. Wieder wurde er indirekt abgewiesen, auch wenn Rei es gar nicht bemerkte. Er wurde von Mal zu Mal erwachsener. Was aber Jun nicht voraussah, war eine schnelle kräftige Hand, die ihn am Gelenk packte und grob gegen die Wand drückte. Zwei starke Arme versperrten jenem Mann jedmöglichen Fluchtweg. Natürlich war Jun da erschrocken, doch das legte sich sofort, als er jenem Schwarzhaar wieder erkannte. "Sie!" wollte er gerade gereizt ihn wegstoßen, hätte Kaz ihm nicht unerwarteterweise einen Finger auf seine Lippen gelegt und ihn verstummen ließ. Jun war wie gelähmt. "Jetzt hör mir mal zu, kleiner Engel. Ich sag dir das kein zweites Mal, auch wenn du weiter toben wirst." Jun riss die Augen auf vor Indigniertheit und zugleich auch vor Verblüffung, denn er hätte nicht gedacht, dass dieser Wüstling es sogar fertig brachte, ihn ruhig zu stellen. Dieser Dämon sah ihn auf eine Weise an, so unglaublich zärtlich, dass es Jun wirklich die Sprache verschlug. Eine völlig andere Seite, die er nie bei ihm vermutet hätte. Eine Haarsträhne, die sich aus seinem Zopf gelöst hatte, viel ihm ins Gesicht. Er sah etwas mitgenommen und zerstreut aus, kein Wunder, wenn man kurz zuvor aus heiterem Himmel gegen eine Wand gepresst wurde und ungeahnt bei Kaz eine ganz andere Persönlichkeit sah. Kein mannstoller Blick noch dieses nahezu strafbare Verhalten gaben ihm Grund zur Unruhe. Eher diese sanfte Geste, die er tat, als er die lange Haarsträhne nahm und sie mit seinen Lippen berührte. "Ich mag dich." Jun erstarrte auf der Stelle, als er diese drei Worte aus Kaz' Mund hörte, und wurde zunehmend röter im Gesicht. So was ist ihm noch nie in seinem ganzen Engelleben widerfahren! Kaz lächelte nur geheimnisvoll, als er Juns Reaktion beobachtete, und löste sich wieder von dessen Nähe. Kein Wort fiel mehr, als die Fledermaus sich von ihm entfernte und den Weißhaarigen stehen ließ, alss ob nichts vorgefallen wäre. Und Jun? Der sank erstmal die Wand hinunter und vergrub sein feuerwehrautogleiches Antlitz in seine Hände. Kai und Rei standen immer noch regungslos im Zimmer und hatten nicht einmal den Mund aufgemacht. Nicht, dass Kai sich daran stören würde, da er ja für gewöhnlich eh nicht der gesprächige Typ war. Nur... bezüglich der Sache, die sich vor Kaz' Erscheinen ereignet hatte und ihnen wieder eingefallen war, war die Situation von beiden Bladern nun doch in gewisser Hinsicht etwas prekär und unaussprechlich. Rei fühlte, wie seine Wangen wieder zu glühen anfingen und er nervös mit den Finger herumspielte. Kai stand nur abseits an der Wand gelehnt und fixierte einen Punkt auf den Boden. Auch wenn er es nicht zeigte, ihm war das genau so unangenehm wie Rei. Doch ein Gedanke ging ihm durch den Kopf, welcher ihm jetzt am Wichtigsten war. 'Ich will mit ihm reden.' Er und Rei zuckten gleichzeitig auf und starrten sich überrascht an. Der Dunkelhaarige wurde noch eine Spur röter und schaute wieder weg. Kai hatte klar und deutlich dieselben Worte in seinem Kopf gehört, Worte aus Reis Verstand. Anscheinend war wohl er nicht der Einzige, dem das beschäftigte. Doch nun waren sie genau wieder am Anfang dieses Anschweigens. Das konnte doch nicht wahr sein! 'Es reicht!' "Es tut mir leid." Der Russe stutzte. Schon wieder unisono? Kai: Wieso entschuldigst du dich? ò_ó Rei: Es war doch meine Schuld, dass es überhaupt so weit gekommen war *=>.<=* Kai: Stimmt. Du warst ja so trottelig gewesen und musstest ja mir die Beine wegreißen <_< Rei: Hey! Das hab ich nicht mit Absicht gemacht! Kai: Wer weiß. Rei: =O.O= Sah Rei richtig oder machte sich Kai gerade über ihn lustig? Nichtsdestoweniger fiel ihm ein Stein vom Herzen, dass sich alles wieder zum Guten gewandt hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es wäre, mit Kai kein Wort mehr zu wechseln nur wegen so einer Lappalie, wie sie jetzt ihm erschien. Das wäre früher kein Problem gewesen, aber jetzt? Auf einmal musste Rei lauthals lachen, hielt sich den Bauch wie vor Schmerzen. Kai schaute ihn an, als wäre er wahnsinnig geworden, musste aber selbst ein Lächeln verbergen. In dem Augenblick platzten Max, Tyson und das andere Pärchen ins Zimmer hinein und entdeckten einen sich kugelnden Rei auf dem Bett liegen. Ty: Siehste? Ich sagte doch, dass die Schaumaktion lustig wird! XD Kai: Kinomiya. Ty: Ja? ^.^ Kai: Ich bring dich um. Ty: ^^;; Nachdem die Aktion "Wir drehen Tyson den Hals um" doch noch für den Blauschopf ein gutes Ende fand, bewegten sich alle zum Abendessen (Mittag hatten sie ja verpasst) in den Speisesaal. "Was ist denn das? Das war aber heute Morgen noch nicht so." deutete Max verwundert auf eine große Fläche, die von dem Esstischen umringt wurde. "Heute soll eine Tanzeinlage auf dem Parkett gezeigt werden." erklärte Kenny mit erhobenen Zeigefinger. "Jeder kann daran teilnehmen, der sich mit russischem Tanz auskennt :D " Bei dem Wort "russischer Tanz" hob Tala unverzüglich seinen Kopf und hatte dieses gewisse Leuchten in den Augen, das einem irgendwie zu bedenken gab. Da stand Kai plötzlich von seinem Platz auf und wollte, ohne auch nur etwas zu sich genommen zu haben, einen schnellen Abgang machen, hätte der rothaarige Dämon ihn nicht am Schal gepackt und grob auf seinen Sitz zurückgezogen. Alle guckten doof aus der Wäsche, Kai inklusive, als sie das beobachten durften. Noch jemand, der Kai wortwörtlich im Griff hatte? "Kai~~~?" Der Angesprochene reagierte nur höchst ungern auf die Ansprache und drehte leicht genervt den Kopf zur Seite, nur um in ein genau so ernstes Gesicht zu blicken. Was ging da vor?! War zwischen den beiden mehr, als es doch den Anschein hatte?? Alle außer Bryan starrten die zwei Anführer gespannt an, während der Lilahaarige unberührt den Kopf schüttelte und sich schon was vom Kellner bringen ließ. "Tanzt du mit mir?" "Nein." "Och bitteeee!" "Ich sagte nein!" "Warum denn nicht? Früher bist du doch auch mitgegangen!" "Da waren wir fünf, du Idiot!" "Na und? Ich wette, du hast es immer noch drauf!" "Was verstehst du an dem Wort 'Nein' nicht?!" Rei, Max und die restlichen Bladebreakers saßen da und schauten sich perplex und sweatdroppend diesen nicht allzu seltenen Streit zwischen Kai und Tala an. Eigentlich sahen sie nie ihren Captain mit jemanden kappeln, weil er meist strikt bestimmt hatte, was Sache war. Doch Bryans Freund war wohl anderer Ansicht, blieb hartnäckig wie ein sturer Esel, und war nicht von seinem Vorhaben abzubringen. Und als Bryans Essen an ihren Tisch gebracht wurde, musste Kai sich doch geschlagen geben, da er diese Hin und Her satt hatte. "Okay, ich mach mit, verdammt noch mal! Nur lass mich dann gefälligst in Ruhe!" Wahnsinn o.O Bis jetzt hatten sie nur gesehen, wie er sich von Rei erweichen ließ. Aber dass Tala auch ein Händchen dafür hatte, war kaum zu glauben. Nur Rei konnte sich das gut vorstellen, da er ja wusste, in was für einem Verhältnis sie zueinander standen. Auch wenn Talas Art immer noch gewöhnungsbedürftig war. "Dann komm jetzt! Ich sorg gleich für die passende Musik!" zerrte Tala Kai vom Tisch weg aufs Parkett. Der Teamchef sah alles andere als glücklich aus. Und Rei gefiel das am Anfang auch nicht, aber als unerwartet eine völlig andere Platte aufgelegt wurde, die sich stark von der sonst leisen lauschigen Musik unterschied, war der Nekojin doch recht neugierig auf die Darbietung. Auch Bryan, der nun doch (leider) sein Essen stehen lassen musste, begab sich mit ein paar anderen Russen auf die Fläche, da er genau wusste, dass mit Tala nicht gut zu sprechen werden würde, wenn er nicht daran teilnähme. Eine richtige Tanzgruppe wurde gebildet, mit Kai als einziger, der 'ne Miene zog wie saure Milch im Kühlschrank. Tala schnippte einmal gelassen mit den Fingern und als bald erklang ein langsames Intro, das die Luft mit rhythmischen schwungvollen Klängen erfüllte und sie nahezu vibrieren ließ. Sie animierte einen selbst fast dazu, aufzustehen und mitzumachen. (Nightwish - Moondance X3) Alle Bladebreakers kamen nicht mehr aus dem Gaffen heraus. Ihr Anführer konnte ja wirklich tanzen! Okay, als er von Rei im Himmel "gezwungen" wurde, war das ja eher mehr nur von ihm abgekupfert und sah dementsprechend auch etwas abgehackt aus. Aber das hier, das war eine ganz andere Welt! Überall flogen Arme und Beine, lauter akrobatische Stunts waren zu sehen, wohin das Auge reichte! Und inmitten dieser Zirkusleute waren Kai und Tala, die wie eineiige Zwillinge auf der Tanzfläche richtig den Russen raushängen ließen, unmenschliche Hebe- und Wurffiguren vollführten, als hätten sie nie etwas anderes gelernt. Rei rieb sich die Augen, als die Musik für kurze Zeit langsamer wurde und beide Dämonen wie in Zeitlupe durch die Luft zogen. "Hey, Rei! Die schummeln! XD " kicherte Max mit vorgehaltener Hand und deutete auf Kai und Tala. "Huh? =o.O= " Der Tiger schaute richtig hin und tatsächlich! Tala blieb weiterhin in der Luft schweben! Normalerweise kam man doch gleich wieder runter, aber um der Musk Nachdruck zu verleihen und einfach nur gut auszusehen, setzte der Rothaarige ganz simpel seine Kräfte ein. Doch die Musik schien gleich wieder an Tempo zu gewinnen, weshalb Kai energisch Talas Arm packte und mit einem zischenden genervten "Komm runter, Idiot" ihn wieder auf den Boden der Tatsachen herunterholte. Keinem außer Max und Rei schien das aufgefallen zu sein, denn ein begeisteter Applaus begleitete sie kurz für Talas spannendes Kunststück, bevor die Musik wieder losschmetterte. Wie eine Einheit bewegten sich Kai und Tala dazu. Rei hätte es niemals für möglich gehalten, dass Kai zu solchen artistischen Figuren in der Lage war, und schaute ihnen wie gebannt weiter zu. Der Schluss dieser hinreißenden Show war auch der Anfang eines tosenden Beifalls. Auch Rei und der Rest seines Teams folgten der Standing Ovation und klatschten, was das Zeug hielt. Selbst Tyson war von der Leistung seines Teamchefs beeidruckt Nur Kai war nicht gerade froh gestimmt, denn er war im Gegensatz zu Tala nich so ruhmgeil und Aufmerksamkeit erhaschend. Schnell ging er von der Tanzfläche und wollte raus aus dem Esssaal, da er schon von weitem die Blicke vieler Mädchen gesehen hatte, die nur darauf warteten, sich endlich auf ihn stürzen zu können wie ein Rudel Löwen auf ihre Beute. Doch zu spät! Sie hatten ihn flüchten gesehen und hatten ihn innerhalb von wenigen Sekunden umzingelt, baten ihn um ein Autogramm (selbst auf Körperstellen, die Kai die Augen bedecken ließ) und rissen sich sogar schon darum, wer ihm seinen Schal abnahm. Kai wusste schon, warum er immer früher nach einen Match ging, statt wie die anderen noch bei der Siegerehrung zu bleiben. Und jetzt hatte er die Misere! "Rei!" Der Angesprochene blinzelte verwundert, fragte sich, was Kai ausgerechnet jetzt von ihm wollte. 'Mach was!' hörte er wieder seine Stimme, nur diesmal in seinem Kopf. Warum in aller Welt er schon wieder?! Wieso nicht Tala oder sonst wer?!? Ach so... Er stand gelangweilt auf, schloss die Augen, auch wenn er dabei von Max erstaunt angesehen wurde, und konzentrierte sich kurz, nur um das geschehen zu lassen, was wohl nur er zustande brachte. "Time Halt!" Die Unruhe, die kreischende Menschenmasse und alles um ihn herum verstummte mit einem Mal, stand still wie eingefroren. Rei schüttelte nur den Kopf und begab sich in die Lüfte, um so niemanden vielleicht versehentlich zu berühren. Was für ein Tag. Soviel war geschehen, soviel Unglaubliches, dass der Engel dachte, sein Chef da oben hätte mal wieder seine Finger im Spiel gehabt <.< Doch der war jetzt nicht so wichtig. Jetzt musste er Kai erstmal aus den Fängen dieser gierigen Meute befreien X3 Er musste unweigerlich hämisch grinsen, Kai so unbeholfen zwischen den ganzen Mädchen stehen zu sehen und nicht mehr zu wissen, wo unten und wo oben war. Tja, hätte er mal nich die "Signierstunden" geschwänzt, dann hätte er gewusst, wie man ein Rudel Fans bezwingen konnte. Aber egal, jetzt war ja Papa Rei da und half ihm aus der Patsche. Als Besagter direkt über Kais Kopf schwebte, überlegte er noch, ob er ihn sie doch nicht zum Fraß vorwerfen sollte, doch das tat ja ein unbescholtener Engel ja nicht. Deswegen tätschelte er ihm sein Haupt, mit dem Wissen, dass sein doch so exzentrischer Anführer sogleich aus seiner Starre erwachte. "Wurde aber auch langsam mal Zeit." grummelte Kai verdrossen. "Du solltest dich lieber darum kümmern, hier heil raus zu kommen ohne auch nur einmal mit eines dieser bezaubernden Damen in Kontakt zu kommen." feixte Rei gelassen zurück. "Du weißt genau, dass der Zauber nicht für lange anhält." "Ja doch, Idiot." "Selber ;b " Ganz vorsichtig wand sich Kai aus der Menge heraus und flog nun wie Rei über ihre Köpfe. Nicht auszudenken, wäre er da weiter stecken geblieben. "Und nun, Mr. Tanzmuffel-aber-Alleskönner? =^_^= " "Klappe, Rei -_- Das war das erste und letzte Mal, dass ich mich hier so zur Schau gestellt habe. Dafür wird auch Tala 'nen Kopf kürzer gemacht!" Gefolgt von Rei bewegte Kai sich in Richtung Ausgang, gerade noch rechtzeitig, bevor die Zeit wieder weiterlief und die Fans nur noch eine leere Stelle in ihrer Mitte vorfanden. Sofort ging ein missgestimmtes Raunen durch die Masse und als ob die Luft rausgewesen wurde, gingen die Fans enttäuscht auseinander. Und Tala schaute baff, da erstens Kai wie vom Erdboden verschluckt verschwunden ist und zweitens die vielen Mädchen sich kein Stück für ihn interessierten! In der Zwischenzeit verdünnisierten sich die beiden Blader weg vom Esssaal, hatten schon lange wieder Fuß gefasst, und gingen nach draußen vors Hotel (natürlich mit PLING! PLING!, wenn ihr versteht, was ich meine XD ), um etwas frische Luft zu schnappen. "Also, ich fand's toll, wie ihr euch zu der Musik bewegt habt! X3 Wer hätte gedacht, dass unser cooler Anführer so dermaßen cool ist XD " "Hör jetzt endlich auf damit, Rei! -_-* " "Wieso denn? =^.^= " kicherte der Chinese und stapfte vergnügt vor Kai im Schnee herum. Die Hände waren tief in den Mantel versteckt, wurden aber ab und an herausgezogen, um sie mit Wärme anzuhauchen. Sein warmer Atem war trotz des spärlichen Lichtes in der kalten Luft sichtbar. Kai bemerkte, dass Reis Augen nach langer Zeit einen neuen Glanz besaßen. War es aufgrund der Begegnung mit Jun? Oder einfach nur die Tatsache, dass so viele Ereignisse, die der Tag mit sich brachte, allesamt noch glimpflich ausgegangen waren? Sie kamen auf einer großen Brücke, die sich über einen weiten leise rauschenden Fluss ausstreckte und noch mit unberührtem Schnee bedeckt war. Beide Jungen wanderten zur Spitze der Brückenwölbung und verweilten dort, um aufs Wasser zu sehen. Sie sagten nichts, machten nichts, einfach nur den Blick auf das Gewässer und auf die stille Stadt gerichtet. Dieser Moment gehörte ihnen allein. Der Chinese schielte flüchtig zur Seite und entdeckte etwas an Kai, was ihn doch stutzig machte. "Kai..." Vor Schreck hielt der Nekojin sich den Mund zu. Wieso fing er an zu sprechen ohne dabei nachzudenken?! Und natürlich hatte das zur Folge, dass er seine Aufmerksamkeit auf sich zog. "Was, Rei." Kai war wie immer, nämlich völlig unbeeindruckt. Seine Augen hafteten immer noch auf das dunkle Wasser unter ihnen, als ob er darin versinken würde. Rei sah ihn mit leichtem Stirnrunzeln an. Irgendwas war anders an Kai, auch wenn man es ihm nicht unbedingt ansah. Sein Ausdruck war nicht so streng wie sonst, als ob er jede Spannung verloren hätte. Rei hatte ihn noch nie so gefasst gesehen. "Es ist..." Eigentlich wollte er sagen, dass nichts war, aber das stimmte nicht. Tief in ihm kam ein Gefühl hoch, das er schon mal gespürt hatte und sein Herz schneller schlagen ließ. Es ließ ihm keine Ruhe mehr, kroch immer wieder auf seine Zunge und wollte sie lockern, doch Reis Wille war stärker. 'Jetzt noch nicht...' "Was 'jetzt noch nicht' òô " 'Ah! Verdammt! =>.<; ' Unverzüglich groll ein Donnern über sie und Rei schlug die Hände über den Kopf. Als er die Augen wieder öffnete, sah er, wie Kai in gekrümmter Haltung sich am Brückenrand festhielt und sich den Mund zuhielt. Konnte es sein, dass der grauhaarige Junge... lachte? Denn dieses Gebähren war haargenau dasselbe wie damals, als Rei ihm die Hände umständlich verbunden hatte, als er... ihr wisst schon. Und man konnte es ihm nicht verdenken, wenn er etwas perplex dreinschaute. Als Kai aufgehört hatte, sich zu schütteln und wieder aufrecht stehen konnte, nahm er wieder die Hand vorm Mund, das leider kein Lächeln zurückbehalten hatte. Rei wusste zwar nicht, was Kai diesmal so lustig an ihm fand, aber er war froh, dass es ihm anscheinend gut ging. Wenn der Engel doch nur genau so unbeschwert sein könnte... "Lass uns zurückgehen." bestimmte Kai schlicht und ergreifend und ging voraus. Rei ließ nicht lange auf sich warten und lief hinterher. Aber nicht, ohne eine Handvoll Schnee mitgehen zu lassen, den er zu einem schönen runden Ball formte. "Lass es." meinte Kai nur wissend, als ob er Augen am Hinterkopf hätte. BATSCH! Die Rei jetzt gehörig eingeseift hat XD "So was lass ich mir doch nicht entgehen, Grummelpummel ;b " "Wie... nanntest du mich? *gefährlich umdreh*" "Na, Grummelpummel =^^= Oder ist dir Sauertopf lieber?" BATSCH! Jetzt hatte Rei einen Schneeball abgekriegt, mitten ins Gesicht! Der Tiger war etwas verblüfft, da er damit nicht gerechnet hatte. Und Kai? Der grinste schadenfreudig und hatte schon die nächste Kugel in der Hand. Doch diesmal duckte Rei sich, bevor er getroffen wurde, und schnellte plötzlich auf Kai zu. Als ob der Schnee unter seinen Füßen überhaupt nicht da wäre. Und ehe Kai sich versah, kam ihm Reis höhnisches Gesicht unerwartet entgegen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, ohne auch nur auf seinen Ausruf zu warten. Der Verstand des Phoenix' schaltete sich ab und macht ihn unbeweglich. Sein Schneeball fiel ihm aus der Hand und landete mit einem leisen Patsch! auf dem Boden. War das wieder ein Streich Gottes oder geschah das wirklich in dem Moment? Doch so schnell dieser Augenblick kam, so schwand er auch wieder. Rei löste seine warmen Lippen von seiner nun heißen Haut, unterdrückte ein Lachen, als er Kais entgleistes Gesicht sah, und rannte so schnell er konnte in Richtung Hotel. Kai schaute ihm nach, immer noch völlig von den Socken. Ihn hatte regelrecht der Schlag getroffen, wurde rot wie sonst was. Rei. Hatte. Ihn. GEKÜSST! Urplötzlich, ohne Vorwarnung, als ob es schon immer so zwischen ihnen gewesen wäre! Es hatte Kai eiskalt erwischt... Auf einmal stoppte Rei mitten beim Laufen und drehte sich gleichzeitig um, um zu sehen, ob Kai sich immer noch nicht vom Fleck bewegt hatte. Und Tatsache, sein Anführer stand da wie angewurzelt. Vielleicht hatte er sich doch etwas zu viel genommen, so wie Kai ihn entgeistert anglotzte. Aber es war schon mal ein Anfang... Er legte einen Finger unters Auge und streckte dem Grauhaarigen die Zunge heraus so von wegen "Angeschmiert!". Endlich rührte sich der andere; seine entsetzte Miene wurde zu einem empörtem, Mund offen stehenden Staunen, was für Rei bedeutete, erst recht die Beine in die Hand zu nehmen. "Dranzer!" Ohoh, da wollte wohl jemand Rei Feuer unterm Arsch machen XD; Lachend rannte er wieder los, doch das Schicksal war wohl ihm nicht wohlgesonnen. Kurz vorm Hotel, er war schon sehr außer Atem, obwohl er doch eigentlich ziemlich fit sein müsste, brach er aus heiterem Himmel zusammen, griff sich an die Brust wie bei einer Herzattacke, und fiel mit schmerzverzerrtem Gesicht in den kalten weißen Schnee. Von oben kamen leise die Flocken zur Ankündigung des nächsten Sturmes... Fortsetzung folgt... A/N: Ha! Das nenn ich ein plötzliches cliffiges Ende! >XD Aber ich merke langsam, wie sehr sich mein Schreibstil verändert hat << Und er gefällt mir ganz und gar nicht -.-; Wenn ich so die ersten Kapitel lese... Aber egal, sagt ihr doch einfach eure Meinung zu dem, was ich nach langer Zeit wieder zustande gebracht habe o.O Das nächste Kapitel ist sogar schon in Arbeit! X3 Und ich sag gerne auch den Leuten per ENS Bescheid, wenn ich wieder was update ;3 Bis denn crimsi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)