Das Erbe der Uzumakis von Silvanus (Das Erbe - Buch 1) ================================================================================ Kapitel 13: Der Prozess ----------------------- Im Laufe des letzten Monats kam Sakura regelmäßig in das Gefängnis um Sasuke zu besuchen. Die meiste Zeit genossen sie einfach die gegenseitige Anwesenheit und schwiegen, dies reichte aber auch. So schienen sie sich langsam wieder näher zu kommen. An manchen Tagen redeten sie viel über die Vergangenheit und tauschten sich aus, wie es dem jeweils anderem in bestimmten Augenblicken ergangen war. Dies führte mit der Zeit vor allem dazu, dass sie untereinander reinen Tisch machen konnten und sich ein besseres Verständnis für die Gefühle des jeweils anderen herausbilden konnte. „Du hast dich verändert Sakura.“, merkte Sasuke ohne einen besonderen Unterton ihr gegenüber an. Sie saßen wieder Rücken an Rücken, wie bei dem ersten Besuch der Haruno. Sie musste schmunzeln und erwiderte darauf: „Ich weiß, du aber auch. Oder sollte ich besser sagen, wir haben uns zusammen im Laufe des Monats verändert?“. „Zwangsläufig, aber ich konnte ja aus diesen Dates auch nicht flüchten.“ Sakura musste laut lachen. „Date? Naja, wenn man es genau sieht, hatte der eine oder andere Besuch etwas von einem.“, erwiderte sie auf seine Bemerkung und spürte wie auch Sasuke sich ein kleines Lachen nicht verkneifen konnte. Die Atmosphäre zwischen den beiden war mittlerweile sehr gelassen, sogar entspannt. Sie gingen wieder sehr freundschaftlich miteinander um, es erinnerte sie ein wenig an die alten Zeiten. Nur waren beide keine Kinder mehr und Sasuke gab sich ihr auch nicht mehr so unnahbar, wobei Sakura vermutete, dass er sich fremden oder weniger vertrauten Personen gegenüber wohl weiterhin distanziert verhalten würde. „Hat sich der blonde Spinner eigentlich wieder gemeldet? Wie geht es ihm und seinem Schwarm?“, fragte Sasuke in der Hoffnung, dass er erfahren würde, dass Naruto bald wieder zurück kommen würde. Sakura musste im selben Moment an Naruto denken und begann zu erklären: „Seinen wöchentlichen Bericht haben wir schon Gestern erwartet aber noch nichts bekommen, wahrscheinlich hat er es nur mal wieder vergessen und wir bekommen Heute oder Morgen von ihm zu hören. Die beiden müssten sich mittlerweile an der Ostküste des Feuer-Reiches befinden“. „Tsss, die lassen sich aber Zeit, das ginge doch um einiges schneller“, erwiderte Sasuke mit einem leicht enttäuschten Unterton. „Du wirst ihn noch früh genug zu Gesicht bekommen, die beiden lassen sich eben nicht hetzen, wozu auch. Und bis dahin musst du es wohl leider mit mir aushalten“, feixte sie Scherzhaft, woraufhin sie ein gespielt spöttisches Lachen von ihrem Gesprächspartner kassierte. Sie verstand das leise Kompliment und kicherte. Nach einiger Zeit stieß Tsunade mit einigen ANBU zu den beiden Jugendlichen hinzu und sah wie das Lächeln aus Sakura‘s Gesicht verschwand, als sie ihre Lehrmeisterin bemerkte. „Sasuke Uchiha, bist du bereit?“, unterbrach sie Sakura und Sasuke und bedeutete der Haruno mit einer Geste sich einige Schritte von der Zelle zu entfernen. Sasuke blickte die Hokage fragend an. „Sind die anderen Kage etwa schon angekommen?“, erwiderte er an Tsunade gewandt. „Ja, sie warten bereits auf dich. Steh auf, es ist Zeit.“. Der Uchiha erhob sich und sah wie einer der ANBU die Zelle öffnete und seine Hände fesselte, damit er keine Fingerzeichen formen könnte. Sasuke wurde in einen großen Kreisrunden Raum, im Hokage Gebäudekomplex, geführt. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer U-förmiger Tisch, an dessen Seiten die vier Kage der anderen Dörfer bereits Platz genommen hatten und in der Mitte, auf der Runden Seite des Tisches, saß Mifune, welcher sich angeboten hatte, wie bei dem damaligen Treffen der fünf Kage, als Moderator zu fungieren. Sasuke wurde an einen kleinen separaten Tisch gesetzt, der von dem Tisch der Kage eingeschlossen wurde. Sasuke schaute genau in Richtung Fensterwand und immer wenn die Wolkendecke die Sonne durchscheinen ließ, wurde er dadurch immer wieder von der Sonne geblendet. Auch Tsunade setzte sich nun, mit dem Rücken zur Fensterwand. Hinter jedem Kage saßen dazu zwei Vertrauenspersonen aus dem jeweiligen Dorf, Tsunade hatte sich für Hiashi und Shizune entschieden um im Notfall eingreifen zu können und um jemanden bei sich zu haben, der sich mit dem Siegel von Sasuke auskannte. Der Prozess konnte nun beginnen. Zu aller erst erhob sich Mifune aus dem Eisen-Reich und sprach seine ersten Worte: „Willkommen ehrenwerte Kage der fünf großen Nationen. Wir haben uns hier versammelt um Sasuke Uchiha vor das Militärgericht zu stellen, welches durch die größten militärischen Machthaber, also die hier anwesenden Kage, vertreten wird. Ich werde diesen Prozess leiten und nach der Anhörung und Diskussion über die Anklagepunkte mit ihnen das Urteil besprechen und schlussendlich verkünden. Ich möchte hier noch betonen, dass es hier vor allem um Sachverhalte gehen wird, die für alle fünf Reiche relevant sind, alle anderen Anklagepunkte sind ausschließliche Angelegenheit des Dorfes versteckt hinter den Blättern und müssen bei Bedarf separat durch den Hokage geklärt werden.“. Mifune blickte in die Runde der Anwesenden, welche einstimmig nickten. Er räusperte sich und sprach weiter: „Der erste Anklagepunkt gegen Sasuke Uchiha lautet Kollaboration mit dem Nukenin und Sannin Orochimaru. Zum Zweiten, Eingliederung in die kriminelle Organisation Akatsuki. Zum Dritten, der darauf folgende Angriff auf Killer B und zum letzten, der Angriff auf das Treffen der Kage im Eisenreich.“, Mifune wandte sich an Sasuke und sprach: „Bevor die Kage zu Wort kommen, möchtest du, Sasuke Uchiha, dich zu den Anklagepunkten äußern?“. Sasuke schüttelte leicht, aber bestimmt, den Kopf. Daraufhin setzte sich Mifune auf seinen Stuhl. Nun hatten die Kage das Wort. Die Mizukage begann zu sprechen: „Mich würde erst einmal interessieren, warum du überhaupt so viel Mist gebaut hast. Ich möchte wissen, ob du einfach nur verrückt bist oder ob es tatsächlich einen Sinn hinter deinen Aktionen gab. Erzähle einfach deine Geschichte, aber nur bezüglich der Anklagepunkte. Das ganze Drumherum kannst du weglassen.“. Die anderen Kage nickten, es war eine gute Idee, sich zuerst seine Version der Geschichte anzuhören. Der Uchiha nickte und fing an zu erzählen: „Seit der Ausrottung der Uchiha, durch meinen Bruder, hegte ich die meiste Zeit meines Lebens nur einen Wunsch und zwar Rache, Rache an meinem Bruder. Im Laufe des Trainings mit und in Team 7 war ich normalerweise derjenige, der den anderen weit voraus war. Irgendwann reichte Narutos stärke an meine heran und bei direkten Auseinandersetzungen hätte ich den Kürzeren gezogen, wenn wir den Kampf beendet hätten. Ich fing an zu glauben, dass ich nur stark genug werden kann, wenn ich ebenfalls einen Lehrmeister hätte, der wie Jiraiya, auf Sannin Niveau war. So ließ ich mich auf die Tricks von Orochimaru ein, es war mir egal was er wollte oder was er auch tat, mir ging es nur um meine Stärke und meine damit verbundene Rache an Itachi, für dieses Ziel war ich bereit alles zu tun. Ich konnte jedoch nach einigen Jahren mit Orochimaru gleichziehen und habe ihn getötet, dies dachte ich zumindest. Danach stellte ich mir ein Team zusammen um Itachi aufzuspüren und fand ihn nach einer langen Reise auch. Nach meinem Sieg über Itachi war ich schwer verletzt. Obito Uchiha, damals noch Tobi, nahm mich mit sich und sorgte dafür, dass ich mich regenerieren konnte. Er erzählte mir, dass er Madara Uchiha sei und erläuterte mir einige Teilwahrheiten über meinen Bruder, die ich ihm größtenteils glaubte, aber nicht wahr haben wollte. Ab genau diesem Moment, tobte in mir Wut, Verwirrung, Verzweiflung und Hass. Ich wollte alles und jeden vernichten, der für das Schicksal meines Bruders mitverantwortlich war. Obito lenkte meinen Hass und ich ließ mich manipulieren. Nun wollte ich ganz Konoha zerstören, zuerst aber forderte er von mir eine Bringschuld als Verbündeter von Akatsuki, den Achtschwänzigen.“, er hielt in seiner Erzählung kurz inne, da der Raikage knurrte und seine Fäuste ballte, er schien aber ruhig zu bleiben und löcherte ihn mit seinen Blicken. Nachdem er merkte, dass der Raikage ihn nicht unterbrechen würde fuhr Sasuke ruhig und gewohnt distanziert fort: „Nachdem mein Team und ich scheiterten wurde mir eine andere Mission zugewiesen, das Treffen der Kage. Was dort geschehen ist, brauche ich nicht weiter zu erläutern, immerhin waren alle Kage dabei, aber danach begann meine Jagd auf Danzou, welcher gerade auf dem Rückweg aus dem Eisenreich war. Nach meinem Sieg über ihn, ließ ich mir von Obito Uchiha die Augen meines Bruders implantieren und machte mich auf den Weg um Naruto zu suchen und um ihn und alles wofür er steht zu vernichten. Auf meinem Weg auf das Schlachtfeld zwischen Shinobi-Allianz und Obito Uchiha traf ich den Edo-Tensei meines Bruders und verfolgte ihn um Antworten zu erhalten. Nach dieser Begegnung sah ich die wahren Gefühle meines Bruders und wusste, dass die Liebe die er für mich empfand ehrlich war und nicht gespielt, so wie ich es all die Jahre glaubte. Itachi pustete den Hass in mir hinfort und an dessen Platz setzte sich Entschlossenheit und die Neugier die gesamte Wahrheit um meinen Bruder zu erfahren. So sorgte ich dafür, dass ich Orochimaru wieder traf und er belebte sämtliche Kage vergangener Zeiten, welche mir die ganze wahre Geschichte erzählten, bis in das letzte Detail. Als ich nun die ganze Geschichte kannte, verstand ich das Problem und merkte, das Naruto recht hatte. Wenn wir uns andauernd auseinander dividieren lassen, nur weil wir nicht fähig sind einander zu trauen oder zu verzeihen, dann wird sowas immer wieder passieren. Es ist nicht der Fluch der Uchiha, sondern der Fluch der Menschheit. Sobald jemandem zu viel Macht inne wohnt, wird er zwangsläufig wahnsinnig. Ich habe mich daher entschieden mich meiner Verantwortung zu stellen und wollte wie Naruto Hokage werden und zwar um ganz Konoha genau diese Botschaft näher zu bringen, aber auch ich habe nun gemerkt, dass ich dafür vielleicht der falsche Kandidat bin, aber ich werde trotzdem meinen Teil beitragen, wenn es so sein soll.“. Nachdem Sasuke geendet hatte, herrschte absolute Stille im Raum. Oonoki meldete sich zu Wort. „Willst du uns damit sagen, dass du gestehst im Sinne der Anklage schuldig zu sein?“. Sasuke nickte emotionslos aber bestimmend. Gaara schaute in Richtung Raikage, er wusste, dass das Hauptproblem der Raikage sein würde, denn wenn er keine Ruhe geben würde, würde Sasuke auf jeden Fall hingerichtet werden. Es hing im Wesentlichen von ihm ab, die Allianz der fünf Kage konnte sich keine Uneinigkeiten leisten. Gaara schaute sehr skeptisch, als ihm auffiel, dass der Kage des Blitzreiches plötzlich zuckte und sich umsah. Währenddessen wandte sich die Mizukage wieder an Sasuke. „Ich denke, das größte Problem ist, dass du den Achtschwänzigen angegriffen hast und zwar mit dem Ziel einer Entführung um den Biju aus Killer B zu extrahieren. Die Folge dieser Aktion wäre der Tod von Killer B, da ein Jinchuriki stirbt wenn er seinen Biju verliert. Das soll bedeuten, dass du seinen Tod in Kauf genommen hättest um deine Ziele zu erreichen und…“, der Raikage schlug wütend mit seiner Faust auf den Tisch, welcher zerbarst. Die anderen vier Kage schauten erschrocken zu ihm auf und konnten nicht fassen, dass er sich zu dieser Tat verleiten ließ. Gaara stand sofort auf und begab sich sofort zur Hokage und Hiashi, ihn bat er darum die Situation, mit seinem Byakugan, genau zu beobachten. Gaara kam diese Situation reichlich faul vor, auch wenn der Raikage dazu neigte sehr grob zu sein. „DU,…“, schrie der Raikage schnaufend: „DU wirst für das bezahlen was du Killer B antun wolltest! Ich werde dich hier und jetzt vernichten!“. Er ging mit ruhigen Schritten auf Sasuke zu und aktivierte währenddessen sein Raiton no Yoroi, seine Raiton-Chakra Rüstung. Sasuke zuckte keine Sekunde lang und war bereit zu sterben. Nachdem Hiashi sein Byakugan aktiviert hatte, war er sehr verwirrt. Das Chakra des Raikage hatte sich stark verändert. Es hatte noch Züge seines Ursprünglichen Chakras, aber die Form war völlig verwirrend. Es wirkte so, als würden drei verschiedene Chakren in ihm wohnen, dazu kam noch ein komisches wabern, welches auf den Einfluss eines der Konoha Geheimkünste verwies. Als Tsunade und Gaara sahen was der Raikage nun vorhatte, stellte sich die Hokage vor Sasuke und versperrte dem Raikage so den weg. Er holt aus um Tsunade anzugreifen, hielt aber plötzlich inne, er wirkte wie versteinert. Gaara wandte sich an den Hyuuga Clanführer, welcher nun schlussendlich verstand was hier vor sich ging. „Das Chakra des Raikage wird manipuliert. Solch ein turbulentes Chakra sieht man nur in zwei Fällen, entweder wenn das Opfer unter einem Gen-Jutsu steht, dafür müsste man aber in direkter Nähe sein und ich sehe niemanden der sich hier nah genug befindet, oder wenn man unter Einfluss des Yamanaka Hiden steht. In ihm überlappen sich drei verschiedene Chakren, sein eigenes Chakra hat zurzeit eine leichte Dominanz in seinem Körper, ich weiß aber nicht wie lange er diese noch aufrecht halten kann.“, Tsunade weitete geschockt ihre Augen und befahl Shizune Ino Yamanaka herbei zu rufen und zwar schnellstmöglich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)