Nachhilfe im Küssen von horo_koi (Dramione, Blainy) ================================================================================ Kapitel 1: Nachhilfe im Küssen ------------------------------ Erneut strich ich mir über meine geschwollenen Lippen. Irgendwie kam ich einfach nicht damit zurecht. Der Kuss, den ich gerade noch mit Ron geteilt hatte, hatte sich seltsam angefühlt. Irgendwie so schleimig und ach, ich weiß auch nicht. Seufzend strich ich mir durch meine Locken, die ich heute offen gelassen hatte. Gleich würde der Zug nach Hogwarts los fahren. Ich konnte Ron und Harry noch auf dem Bahnsteig sehen, wie sie bei Molly und Arthur stehen und darauf warten, dass Ginny und ich endlich auf den Weg zurück nach Hogwarts sind. Noch immer kann ich nicht verstehen, was die beiden dazu bewogen hat ihren Abschluss nicht nachzuholen. Aber wahrscheinlich lag es einfach nur daran, dass sie sowieso nie wirklich für den Unterricht geschaffen waren. Erneut hob ich meine Hand und winkte ihnen zu, als sich der Hogwarts Express auch schon in Bewegung setzte und die umstehenden Leute immer kleiner wurden. Langsam ließ ich mich in den Sitz zurücksinken, als ich bemerkte, dass Ginny mich die ganze Zeit beobachtet hatte. „Was ist los, du wirkst nicht gerade glücklich.“ „Es ist nichts, Ginny“, versuchte ich abzulenken, doch sie kannte mich mittlerweile zu gut. „Das glaubst du doch selber nicht, du bist total komisch seitdem du und Ron euch zum Abschied geküsst habt. Wenn das Schuljahr um ist, dann seid ihr doch ganz offiziell ein Paar, also was ist los?“, fragte die Rothaarige neugierig, doch nicht minder einfühlsam. Ginny wusste schon immer, wie sie mit mir reden musste, um etwas heraus zu bekommen. So war es auch nicht verwunderlich, dass ich ihr verraten hatte, dass Harry sie mehr als nur mochte. „Es ist nur, verdammt Ginny, ich weiß doch auch nicht. Ich hab das Gefühl, immer wenn Ron und ich uns küssen, dass ich etwas falsch mache.“ „Wie meinst du das, dass du etwas falsch machst?“ „Ich weiß auch nicht, es fühlt sich so komisch an. Vielleicht mach ich ja irgendetwas falsch. Ich mein, Ron hat doch viel mehr Erfahrung als ich., beteuerte ich betrübt. „Hmm“, nachdenklich sah sie mich mit ihren blauen Iriden an, sodass ich mich unwohl fühlte. „Dann solltest du dir bis zum Schulabschluss Erfahrungen anschaffen.“ „Und wie bitte soll ich das machen?“ Ginny hatte manchmal wirklich wahnwitzige Ideen. „Frag Zabini, er ist doch als einer der besten, wenn nicht sogar als – der Beste - bekannt.“ „Was, bist du verrückt geworden? Das kann ich doch nicht machen!“ Jetzt war sie wohl gänzlich nicht mehr bei Verstand. „Warum nicht, fragen kostet nichts und mit Ron zusammen bist du derzeit auch nicht, also gehst du ihm nicht fremd. Außerdem, sieh es einfach als Lernhilfe. So musst du nicht sonst wie viele suchen um sie zu küssen“, meinte sie Schultern zuckend. Ich konnte einfach nur den Kopf schütteln. Manchmal war sie viel zu einfach gestrickt. Aber vielleicht hatte sie ja Recht. Vielleicht wäre das eine Lösung, mit der ich leben könnte. Nachdem wir die Fahrt überstanden hatten, und die ersten Wochen vergangen waren, in denen wir nicht noch einmal über das Thema sprachen, saß ich erneut nachdenklich in der Bibliothek. Gestern war Hogsmeade Tag, an dem wir uns mit Ron und Harry getroffen hatten, aber wieder war in mir das Gefühl hochgekrochen, dass ich nicht genug Erfahrungen mit dem Küssen hatte. Genervt schlug ich das Buch, welches ich mir zum Lernen herausgesucht hatte, wieder zu und stellte es an seinen angestammten Platz. Meine Tasche nehmend machte ich mich gleich auf die Suche nach Ginny. Sie musste mir helfen. Eilig lief ich durch die Gänge und vorbei an meinen Mitschülern. Dennoch ignorierte ich sie. Gerade hatte ich einfach keinen Kopf um mich mit ihnen zu beschäftigen. So entging mir auch, dass ich an Neville und Luna vorbei lief, die Händchen haltend in einem der Fensterbögen saßen. Ich war etwas überrascht, wie schnell ich beim Gryffindor Gemeinschaftsraum angekommen war, doch desto schneller würde ich Ginny um Rat fragen können. Ohne groß Zeit zu verlieren, eilte ich die Treppen hinauf in unseren Schlafsaal, den wir in unserem letzten Jahr zusammen bezogen hatten. „Ginny, ich kriege es einfach nicht aus meinen Kopf raus! Du hattest Recht, ich werde es lernen müssen!“, rief ich auch gleich drauf los, und ließ meine Tasche fallen. Überrascht sah sie von ihrem Brief auf, den sie gerade in den Händen hielt. Erst jetzt bemerkte ich, wie Tränen über ihre Wangen liefen. „Ginny? Ist etwas passiert?“, fragte ich vorsichtig, während ich näher zu ihr ging und mich neben ihr fallen ließ. „Hey, was ist denn los?“ „Ich, Harry, er hat mit mir Schluss gemacht. Gestern schien noch alles in Ordnung und heute, hab ich den Brief bekommen und er macht einfach Schluss.“ Geschockt sah ich sie an, bevor ich meine Arme um sie schlang und in eine beruhigende Umarmung zog. „Ach Ginny.“ Ich wusste einfach nicht was ich dazu sagen sollte. Warum machte Harry denn auf einmal mit ihr Schluss? Schniefend drückte sie mich von sich und sah mich an, nachdem sie sich ihre Tränen mit dem Ärmel ihres Pullovers weggewischt hatte. „Was meintest du denn eben mit - ich werde es lernen müssen?“ Ungläubig sah ich sie an. Sie war echt unmöglich. Da hatte gerade ihr Freund mit ihr Schluss gemacht und das auch noch mit einem Brief und dennoch wollte sie sich um mich und meine kindischen Probleme kümmern. Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf. „Das ist doch egal jetzt, jetzt geht es um dich.“ „Nein, es geht um dich! Glaub mir, es ist besser so. Ich will nicht hier sitzen und mir die Augen aus dem Kopf heulen. Also sag schon, was meintest du damit?“ Ich seufzte noch einmal, bevor ich mich geschlagen gab und meine Schultern hängen ließ. „Wir, also die Sache mit Ron und dem Küssen. Ich hatte gestern wieder das Gefühl, etwas falsch zu machen“, beichtete ich ihr mein Problem, doch sie fing gleich darauf an zu lachen. „Mensch, Hermione, ich sagte doch du sollst ihn fragen.“ „Aber, ich kann doch nicht einfach hingehen und sagen - Hey Zabini, ich hab gehört du bist einer der Besten, was das Küssen angeht, bring es mir bei.“ „Natürlich, wieso nicht? Komm, wir gehen ihn jetzt suchen und dann fragst du ihn. Du wirst sehen, er wird schon nicht beißen. Außerdem sind die Slytherins wesentlich ruhiger geworden seit dem Krieg, oder hat selbst Malfoy dich noch großartig beleidigt?“ Erneut schüttelte ich meinen Kopf. Sie hatte ja Recht. Die Slytherin waren wirklich ruhiger geworden und vor allem umgänglicher. Man konnte nun einfach mit ihnen reden, ohne dass sie einem direkt einen Fluch auf den Hals hetzten. Ohne mich zu wehren, lief ich Ginny nach, die mich mit sich zog. „Wo willst du ihn überhaupt finden?“ „Na wo schon, auf dem Quidditch Feld, sie haben gerade Training.“ „Was? Ich frage ihn ganz sicher nicht vor all den anderen! Ginny, das ist so schon peinlich genug. Lass uns die Sache wieder vergessen, ja?“ Verzweifelt bettelte ich sie an, dass konnte doch unmöglich ihr Ernst sein. „Nichts da, wir gehen jetzt da hin und dann fragst du ihn. Ich zieh ihn schon beiseite, sodass du ihn allein fragen kannst“, beteuerte sie. „Aber, Ginny.“ „Kein aber!“ Ich seufzte. Sie würde ja doch keine Ruhe geben. Beim Spielfeld angekommen, kamen uns die meisten Spieler auch schon entgegen. „Hey, wo ist Zabini?“, hörte ich Ginny auch gleich jemanden anreden. „Noch beim Umziehen, Malfoy und er sind immer die Letzten, die gehen.“ Ich ahnte schon, was das zu bedeuten hatte. Ginny würde mich sicher einfach dort mit hinein ziehen. Kaum hatte ich das gedacht, fand ich mich auch schon vor der Umkleidekabine wieder. „Ich fasse es einfach nicht, dass du mich wirklich dazu überredest.“ „Mach dich locker, er kann nicht mehr als ja oder nein sagen. Also hab dich nicht so“, versuchte sie mich aufzumuntern, doch ich ließ es nicht an mich heran. Ich war viel zu nervös deswegen. Blaise Zabini war Slytherin durch und durch und auch, wenn diese sich bekanntlich ruhiger verhielten, so wusste ich wozu sie fähig sein konnten. Sicher würde er mich auslachen und es all seinen Freunden erzählen. Dann würde das ganze Schauspiel der vergangenen Jahre erneut beginnen und ich wäre die Lachnummer schlechthin. Gerade als ich noch einmal tief Luft holen, und mir Mut zusprechen wollte, fasste sie mich auch schon am Ärmel und zog mich mit sich. Bevor ich mich versah, standen wir auch schon vor Malfoy und Zabini, die uns nur ruhig musterten und leicht grinsend Blicke tauschten. „Miss Granger, was verschafft uns die Ehre ihrer Anwesenheit?“, hörte ich Zabini auch schon sagen. Sofort bereute ich die Idee und wäre Ginny nicht gewesen, wäre ich sicher auf dem Absatz umgedreht. „Ich, also“, begann ich stotternd. Verdammt noch einmal war das vielleicht peinlich. „Jetzt spuck es schon aus, Granger“, hörte ich Dracos Stimme, die so angenehm tief und ruhig klang. Ich schluckte hart, bevor ich ihn mit einen bösen Blick ansah. „Klappe, Malfoy“, fauchte ich leise. Nicht um einen Streit zu provozieren, nein, eher, um meine Unsicherheit zu überspielen. Schnell sah ich wieder zu Blaise, der uns belustigt musterte und sich mit verschränkten Armen zurück gelehnt hatte. „Also, es geht darum, du hast da diesen Ruf. Den Ruf, einer der Besten zu sein.“ Verwundert hob er nun doch eine Augenbraue, während seine Augen ruhig auf mir lagen. „Wovon genau sprichst du?“ Ich holte noch einmal tief Luft und noch bevor Malfoy etwas sagen konnte, sah ich ihn mit zusammengekniffenen Augen wütend an. „Es geht ums Küssen“, brach es dann auch schon aus mir heraus. Das Grinsen, welches die Gesichter der beiden Slytherin uns gegenüber zierte, machte mich wahnsinnig wütend. Ich wusste es war eine verdammt schlechte Idee damit zu ihnen zu gehen. Wobei, wollte Ginny nicht eigentlich dafür sorgen, dass wir mit Zabini allein wären? Super, da hatte der Slytherin nun wenigstens gleich noch einen Zeugen, für meine Demütigung. „Was Hermione damit sagen will ist, dass sie das Gefühl hat, sie könne nicht richtig küssen, wenn sie und mein Bruder, egal. Auf jeden Fall, möchte sie es nun Lernen und da kamst du uns in den Sinn“, versuchte Ginny die Situation zu retten, was jedoch lediglich dazu führte, dass ich noch verlegener wurde als ohnehin schon und meinen Kopf beschämt senkte. „Verstehe und nun soll ich dir also das Küssen beibringen?“ Die Belustigung, die in Zabinis Stimme mitschwang, war nicht zu überhören. „Tut mir leid, Granger, aber ich küsse aus Prinzip nur Frauen, die mir auch gefallen.“ Verwundert sah ich auf, als ich die Ernsthaftigkeit seiner Worte vernahm. „Wie?“ „Aber ich kann dir jemand anderen anbieten.“ Skeptisch zog ich meine Augenbrauen zusammen und musterte ihn. Er wollte mir wen anderes anbieten? Seinen Blick folgend, bemerkte ich erst jetzt, wie Malfoy direkt vor mir stand. Erschrocken über die plötzliche nähe stolperte ich etwas rückwärts, wodurch ich mit den Kniekehlen, gegen die Bank stieß und prompt darauf zum Sitzen kam. Nervös schluckte ich, denn der Blonde vor mir kam mir einfach nur grinsend nach und beugte sich über mich. „Was?“ „Bleib ruhig, Granger, ich beiße schon nicht.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher“, nuschelte ich. „Ach komm schon, du bist doch genau dafür hergekommen. Außerdem ist Blaise schon damit beschäftigt, deiner kleinen Freundin das Küssen beizubringen.“ Verwirrt starrte ich ihm einen Moment in die Augen, bevor ich mich von ihm los riss und zur Seite blickte. Tatsächlich, er hatte Recht. Da stand doch wirklich Ginny, in einer innigen Umarmung mit Blaise Zabini und küsste diesen. Erschöpft stöhnte ich auf und sah wieder zu dem Blonden. „Okay, vergiss das einfach wieder ja? Es war eine Schnapsidee.“ „Glaub mir, Granger, du wirst sicher nichts falsch machen, oder hast du einfach nur Angst?“ Provoziernd sah er mich an. „Ich? Angst? Wovon träumst du nachts, Malfoy?“, fragte ich empört und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Noch immer stand er vor mir und sah auf mich hinab, doch nun zierte auch noch das so typische Malfoygrinsen seine Lippen. „Glaub mir, Granger, das willst du nicht wissen.“ „Stimmt, wahrscheinlich träumst du eh nur von irgendwelchen Weibern, mit denen du“, begann ich, doch im nächsten Moment riss ich erschrocken meine Augen auf. Er hatte es wirklich gewagt. Malfoy, dieser Bastard, hatte es doch wirklich gewagt, mich einfach so zu küssen! Aber, aus einem mir unerfindlichen Grund, konnte ich nicht anders als den Kuss zu erwidern. Seine Lippen strichen sanft über meine und ließen mich alles um uns herum vergessen. Nun wusste ich, warum ihm so viele Mädchen verfallen waren. Seine Technik war, soweit ich es behaupten konnte, wirklich fantastisch. Es war zärtlich, gefühlvoll und kein bisschen schleimig, wie es sich bei Ron angefühlt hatte. Langsam schlossen sich meine Augen und ehe ich mich versah, lagen meine Arme um seinen Hals. Ich konnte mich einfach nicht dagegen wehren. Den Kuss genießend ließ ich mich von ihm auf die Füße ziehen, nur damit ich mich im nächsten Moment auf seinem Schoß wiederfinden konnte, mit seinen Armen um meine Taille geschlungen. Erst als er den Kuss wieder löste, kehrte mein Verstand wieder und ich sah ihn geschockt an. „Siehst du, Granger, ich sagte doch, du wirst nichts falsch machen. Lass mich einfach führen und du wirst sehen, du kannst sehr wohl küssen. Aber, eines sollte dir klar sein, als Bezahlung für den Unterricht, nehme ich keine Nachhilfe oder sonst was an. Du bezahlst mit dir selber, denn ich werde es nicht zulassen, dass du jemals wieder jemand anderen küssen wirst und meine Technik womöglich noch verrätst“, feixte er. Irgendwie war er ja schon süß, wie er mich so ansah mit seinen silbernen Augen und dem Grinsen auf seinen perfekten Lippen. „Mhh, gut, abgemacht. Aber nur, wenn ich die Letzte bin, der du das Küssen beibringst“, hauchte ich, benommen von seiner Nähe. Die Bestätigung, die er mir in Form eines Kusses gab, nahm ich nur allzu gern an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)