velocity von aquaregi-ya ================================================================================ Lektion Eins ------------ Ein exklusiver Nachtclub, Downtown Manhattan. "Wie bist du hier reingekommen Junge?!" "Durch die Tür Chef. Wenn ich hier wäre um Stress zu machen, hättet ihr das längst bemerkt, also lass meinen Kragen los bevor ich es mir anders überlege." "HALT DEINE VORLAUTE FR-" "Langsam mein Bester. Bedrohst du schon wieder meine Gäste, Diamante? Würde es dir etwas aus machen, uns was zu trinken zu holen? Ein Glas Whiskey, aber der Gute" Diamante zischte mürrisch und setzte sich in Bewegung, dem Befehl seines Meisters Folge zu leisten. Zorro zog seinen Kragen wieder in Form, hielt dem Blick des zurückgepfiffenen Mannes noch einen Moment trotzig stand, bis dieser sich umdrehte und schließlich den Raum durch den schwarzen Samtvorhang verließ, durch den er selbst hereingekommen war. Er hatte leichtes Spiel gehabt, an den Türstehen kam er locker vorbei. Zwischen den ausgelassen tanzenden, mit Schampusflaschen knallenden, Neureichen Menschen in Kleidern im Wert eines Kleinwagens hindurch, unterschied sich einzig und allein seine Ambition und die halbautomatische Deagle, die im Bund seiner schwarzen Jeans unter dem Hemd steckte, von diesen Blendern. Je länger eher diesem Klientel und der Szene fern blieb, desto unverständlicher wurde ihm wie er so viele Jahre damit verbringen konnte, sich mit materiellen Dingen über den Verlust seines Vaters und seiner eigenen Ziellosigkeit hinwegzuhelfen – sein Leben in die Scheiße zu reiten. Im Endeffekt hatte es Nichts gebracht, wie Treibsand war sein Weg unweigerlich die Spirale nach unten, mit ihm ging das Einzige was jemals ein Ziel war, hätte sein können, werden würde. Zorro hatte sich mit dem Tag an dem er erfahren hatte dass Kuina es nicht geschafft hatte, das Ziel gesetzt, mehr aus seinem Leben zu machen, als sich von der verfluchten Maschienerie des Kapitalismus und der organisierten Kriminalität zermalmen zu lassen. Seine Freunde hatten einen großen Teil dazu beigetragen, ihn unbewusst da raus zu ziehen. Nun aber war es Nami die ihm die ganze Zuversicht zurückgegeben hatte, eine Richtung, ein Ziel, sie aus dieser Affäre zu ziehen – sich gleich mit. "Du bist doch schon 21, oder Junge"“ Dieser ironische Satz lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf Doflamingo. Zorro machte sich nicht die Mühe eine Antwort zu geben, beobachtete den deutlich größeren Mann nur dabei wie er mit deutlich neugierigen Gesichtausdruck an ihm vorbei ging und sich an den Billiardtisch lehnte. Seine eigene Miene hingegen war hart und angespannt, sein Verstand hellwach. Alarmiert. Mit dem ersten Schritt in diesen distinguierten Nachtclub hier, hatte er sich auf ein absolutes Mienenfeld begeben. Eventuell sein Grab ausgehoben. Dennoch, diese ausgefallene Sonnenbrille und der völlig überzogen lächerliche pinke Federmantel. Immobilienmorgul, Millionär, Gangster was auch immer – in diesem Aufzug sah dieser gefährliche Mann trotzdem aus wie der letzte Zuhälter Doch der Jüngere war proffessionell genug sich nicht einen Funken der Verachtung die er ihm gegenüber empfand, zur Schau zu stellen. Etwas, dass er schmerzlich gelernt hatte. Wer seine wahren Emotionen offenbarte, bot einem berechnenden Feind alles was er brauchte. Keep your friends close but your enemy closer. Diese beiden Dinge waren elementär. "Rück schon raus, mich interessiert brennend was mir die Ehre verschafft Lorenor Zorro." Began Doflamingo erneut erwartungsvoll. "Ist es dein Onkelchen? Oder weiß er davon nichts und.." Entzückt zog er die Luft ein. "Der Vorfall mit Bellamy.. du kommst um mich umzulegen?“ mit dem letzten Wort leckte sich der Ältere erwartungsvoll über die Lippen, das Grinsen auf seiner verzogenen Visage wurde breiter. "Weder noch." Zorro entspannte seine Schultern etwas und ging um die Ledercouch herum die dort im Raum stand, setzte sich und lehnte die Unterarme auf die Knie, ehe er wieder zu Doflamingo aufsah. "Eher geschäftlich." fügte er schließlich hinzu und beobachtete wie sein Gegenüber amüsiert die Lippen öffnete und sein noch dreckigeres Grinsen offenbarte. Das Einzige, was diesen kurzen Moment des Schweigens in diesem Hinterzimmer untermalte, war der tief wummernde Bass des Clubs nebenan. "Wie darf ich das verstehen? Ich will dir nicht zu Nahe treten, was deine Ressourcen betrifft." Doffy klang überlegen, belustigt als er eine ausladende Handbewegung machte. Durch den Zigarrendunst im Raum hatte der Grünhaarige es schwer die genauen Gesichtszüge auszumachen und doch spürte er genau wie es den schlacksigen Clubbesitzer unterhielt, wie er nur darauf wartete dass er auf den Punkt kam und er endlich entscheiden konnte, ob er seinem sadistischen Drang ein wenig nachkommen konnte oder nicht. "Dein Onkel ist mein geschätzter Geschäftspartner, abgesehen davon, willst du mir drohen mich auszuliefern wenn ich Nami nochmal zu Nahe komme fufufu~?" Zorro unterdrückte die Agressionen die schon die ganze Zeit in ihm heraufkochten, mehr als einmal schwiffen seine Gedanken zu der Waffe ab die er mit sich führte. Eine Fingerbewegung und der überhebliche Millionär konnte sein Hirn von der nächsten Wand kratzen…. Doch diese Genugtuung konnte er sich nicht erlauben. "Lass dir was sagen Kleiner, als ich so alt war wie du hieß es entweder man wir Polizist oder Verbrecher. Wenn man eine geladene Waffe vor der Nase hat, was macht das dann für einen Unterschied hm?" fragte der Ältere und grinste dem Besucher sicher entgegen. Für ihn war das nicht mehr als ein unterhaltsames kleines Spiel, bei dem er sich noch nicht sicher war wie er es ausgehen ließ. Die deutliche Botschaft war angekommen, doch Zorro zuckte locker mit den Schultern. "Keinen." gab er knapp zurück. "Du solltest niemals unterschätzen wie gierig dein Partner ist." Einen Augenblick beobachtete Zorro den zögernden Ausdruck im Gesicht des Immobilienmorguls, ehe dessen Grinsen ein weiteres Mal breiter wurde.   "Lektion Nummer 2, Werd niemals high von deinem eigenen Zeug." ergänzte sein Gegenüber und fuhr fort. "Du bist weder Frank Lopez noch besagter Partner, was willst du also? Hör auf den Kriminellen zu spielen. Oder willst du deinen Onkel bei mir anschwärzen? Fufufufufu~ " "Du hast angefangen mit den beschissenen Phrasen. Aber du hast mich schon verstanden." Zorro hatte genug von diesen Spielchen, also griff er in die Innentasche seines Jacketts, zog eine Visitenkarte hervor und stand auf um sie seinem Gegenüber nicht näher als nötig zu reichen. "Ein Weingut. Toll~ Wollte ich schon immer." "Nicht ganz. Mit dem was dort lagert, brauchst du keinen Partner mehr, für kein Bauvorhaben sonst wo auf diesem Planeten. 'Gio' glaubt die Polizei hätte alles beschlagnahmt."   "Ah, Es wird interessanter.. fufufufu~ Aber das gefällt mir Zorro, du bist bereit deine eigene Familie auszuspielen; Für was genau? Ich gehe davon aus, es geht um die Ersparnisse und das süße Standhäuschen deiner naiven Flamme? Wieso sollte ich dir nicht hier und jetzt deinen Mut mit einem Stuhl ausprügeln, weil du mir das Mädchen ausgespannt hast und mir vorschlägst meinen langjährigen Partner zu hintergehen? Wieso fliege ich nicht zu diesem Weingut, hole mir was du mir anbietest während deine Gedärme hier auf dem Boden noch warm sind?" Zorro knirschte unterschwellig mit den Zähnen, konnte nicht mehr ignorieren, dass sein Körper von Adrenalin nur so überschwemmt wurde als der skrupellose Bekannte, mit jedem Wort näher an ihn heran trat, sich schließlich zu ihm runter beugte sodass ihre Nasenspitzen keine Zehn Zentimeter mehr voneinander entfernt waren. Und doch blieb er ernst, starrte unnachgiebig zurück in die verdunkelten Gläser der Sonnenbrille ehe er sich fing und sein Mundwinkel leicht nach oben zuckte. "Ohne mich findest du sie nicht. Nichtmal wenn du den ganzen Weinberge umgräbst." kam über seine Lippen ehe er mit den Schultern zuckte. "Es geht hier auch nicht um Nami – ihr Problem spielt mir in die Hände, ich bekomme keine günstigeren Konditionen mehr um meine Altlasten loszuwerden. Dich juckt Namis Haus nicht, mich das Blech nicht. Das einzige was ich will ist möglichst viel Schaden für den Abschaum von Onkel." Doflamingo lachte finster, rückte seine Brille zurecht und fuhr sich durch die Haare. "Aus dir hätte wirklich mal was werden können Junge.." stellte er überaus amüsiert fest und legte ihm die Hand auf die Schulter. "In welchem Maßstab sprechen wir denn? Scheine, Säcke, Diamanten, eine Kunstsammlung? Nur damit ich weiß ob ich Bedenkzeit brauche fufufu~" Zorro grinste kurz und verschränkte die Arme ehe er die Zweifel des Immobilienmorguls auf einen Schlag beseitigte. Schon wenige Minuten darauf, kam der Kerl mit den langen Haaren und der auffälligen Gesichtstätowierung zurück durch den Vorhang mit zwei Gläsern in der Hand. Diese wechselten die Besitzer und klirrten im nächsten Augenblick vielsagend gegeneinander. Der Deal war beschlossen. Stunden später, ob zwei oder fünf. Er hatte das Zeitgefühl verloren, nachdem er bereits nach dem Ersten und letzten Glas Whiskey mit dem psychopathischen Geschäftsmann dessen Club verlassen hatte, eine Weile ziellos durch die Gegend gefahren war und schließlich als die Sonne bereits halb über den Horizont gestiegen war in einem anderen Nachtclub strandete. Schließlich seinen Verstand im zweiten, dritten, vierten .. zehnten Drink ertränkte um sich nicht damit auseinander setzen zu müssen, dass er gerade sämtliche Prinzipien verraten hatte. Mit dem Schlag Mensch Geschäfte schließen, die alles was er je als Familie bezeichnen hätte können, auf dem Gewissen hatte. Eben damit das alles ein Ende hatte. Der Grünhaarige ließ sich in den Autositz fallen, der Club hatte dicht gemacht. Wieder startete er den Motor, fuhr wieder ein paar Blocks, fand den Weg nicht, bis er feststellen musste, dass es so unfassbar betrunken wie er war der reinste Selbstmord war noch nach Hause zu fahren auch wenn alles an das er gerade denken konnte genau dort lag und friedlich schlief. In einem anderen Teil der Stadt, bog ein großer Schwarzer Wagen in eine Einfahrt ein, kam vor einem gut gesicherten Tor zum stehen. "Doffy.. Wenn der Deal durch ist, du den Teilzeitverbrecher erledigt hast.." Diamante saß am Steuer des breiten BMW und sah prüfend in den Rückspiegel um das Gesicht seines Meisters sehen zu können. Dieser hatte die Beine überschlagen, sein Kopf ruhte auf seiner Hand. Im anderen Arm eine knapp bekleidete Dame mit Zigarette zwischen den Lippen. Was dann Diamante? Fufufufu~ Erzähl mir was neues, so weit war ich vor zwei Stunden schon. Teach wird es nicht mehr interessieren was mit seinem cleveren Neffen passiert, weil er der nächste auf der Liste ist.. alternativ, schafft er ihn vorher unter die Erde, wenn er erfährt dass er seine Geschäfte durchkreuzt?" erklärte der Angesprochene beinahe gelangweilt, allerdings zierte nur kurz darauf sein übertreiben breites Grinsen seine Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)