Modern world with problems... von Ike_Schwarzfluegel ({HicksxAstrid}) ================================================================================ Kapitel 16: Mambo, Cha-Cha-Cha und... ach ich bin zu alt für diesen Sch**ß -------------------------------------------------------------------------- „Okay Ohnezahn, und jetzt probieren wir noch einmal die Rolle. Und los!“ Hicks entspannte seinen linke Fuß, um die Schwanzsteuerung erneut zu betätigen und seinem Drachen die Möglichkeit zu geben, sich bei steigender Höhe um die eigene Achse zu drehen. Auf diese Weise schossen sie durch eine Wolke und ließe sie auseinander treiben, bis Hicks den Flug wieder stabilisierte, Ohnezahn die Flügel ausbreitete und sie sanft zwischen dem Wolkenmeer und dem Sternenhimmel hindurch glitten. Hicks ließ dabei die Handschlaufen des Sattels los und lehnte sich ein wenig nach hinten. Dann schloss er die Augen. Der frische Zugwind rauschte in seinen Ohren, zerzauste sein Haar und kühlte sein Gesicht ab, doch gleichzeitig fühlte er sich richtig wohl dabei und nahm dafür gern die Gefahr einer folgende Erkältung in Kauf. Auch Ohnezahn schien den Flug zu genießen, doch jedes Mal warf der Drache einen besorgten Blick zu seinem Reiter, bis er schließlich genug vom Warten hatte. Hicks hatte etwas auf dem Herzen und nun musste er ihm nur noch deutlich machen, dass er ihn erst wieder runter lassen würde, wenn er es ihm sagen würde. „Na gut, mein Freund. Fliegen wir wieder zurück, einverstanden?“ Er trat in den mechanischen Steigbügel und wollte Ohnezahn zum Sinkflug verhelfen, doch der blieb weiterhin auf Kurs in Richtung Horizont. Die Augen halb geschlossen machte er keine Anstalt, dem Wunsch seines Reiters Folge zu leisten. „Was ist denn jetzt los? Ohnezahn, was hast du?“ Immer wieder trat Hicks in den Steigbügel und versuchte mit der Nachjustierung der Schwanzflosse Ohnezahn zum Landen zu bewegen. Doch der Drache blieb stur. „Okay, Ohnezahn. Das ist jetzt nicht mehr witzig, bring mich runter! Aaaah!“ Mit seinem linken Schuppenzipfel verpasste der Drache seinem Reiter einen Schlag gegen die Wange, dann blies er eine kleine Rauchwolke aus. „Ohnezahn, warum hast du das gemacht? Was soll das?“ Doch der Drache antwortete nicht. Wie auch? „Na schön, Ohnezahn. Was willst du? Bist du sauer, weil ich heute erst so spät zu dir ins Tal gekommen bin?“ Der Drache schüttelte den Kopf. „Weil ich dir keinen Isländischen Fisch mitgebracht habe?“ Wieder ein Kopfschütteln. „Habe ich irgendetwas getan, was dich verärgert hat?“ Dieses Mal fügte Ohnezahn zum Kopfschütteln noch eine Rauchwolke hinzu, als ob er damit etwas signalisieren wollte. Hicks legte die Stirn in Falten und dachte schärfer nach. „Hab ich... irgendetwas nicht getan?“ fragte er und kassierte damit das erste Nicken in dieser heiteren Raterunde. „Hab ich vergessen dir was mitzubringen?“ Kopfschütteln. „Hab ich vergessen, dir zu sagen wie schön poliert deine Schuppen sind?“ Kopfschütteln und ein erneuter Schlag gegen die Wange. „Autsch, okay. Mit Schmeicheleien krieg ich dich also nicht rum, schon verstanden!“ Er rieb sich die rot angelaufene Wange und suchte dann wieder nach Fragen, die er seinem Drachen stellen konnte. Dann aber, Achtung Wortspiel, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Als er seinen Fehler erkannt hatte, schlug seine Stimmung schlagartig von genervt in traurig über und Ohnezahn schien das, ohne dass der Drache ihn ansehen musste, war zu nehmen. „Ich spreche für gewöhnlich mit dir, wenn mich was bedrückt. Ach Ohnezahn, inzwischen liest du mich wie ein offenes Buch. Tut mir leid mein Freund, dass ich dir nicht schon früher gesagt habe, was dieses Mal mit mir los ist. Vermutlich dachte ich, dass du deine Probleme langsam leid wärst!“ Der Drache drehte ihm den Kopf zu und sah ihn eindringend mit seinen großen Augen an. Hicks wusste, was er ihm sagen wollte: „Ich will immer wissen, was dich bedrückt!“ „Ach Ohnezahn, ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Astrid ist heute zu dieser Party eingeladen und sie bat mich, dass ich mit ihr mitgehe. Aber ich habe nein gesagt, weil ich mich nicht traue, vor Fischbein, Rotzbacke und Taffnuss zu treten. Und ich schätze, ich habe Astrid enttäuscht. Seit sie hier ist, war sie nur um mich besorgt und hat sie um mich gekümmert. Und ich enttäusche sie dafür. Super Hicks, ganz große Einzelleistung!“ Ohnezahn gab ein mitfühlendes Raunen von sich, dann warf er seinem Reiter einen liebevollen Blick zu und sofort heiterte sich Hicks Miene auf. „Ich wünschte, ich könnte es ihr irgendwie wieder gut machen. Aber sieh mich doch an. Was kann ich schon großes Leisten? Ich bin weniger als der Durchschnitt, ich sehe nicht besonders aus und zudem bin ich ein Vicodin-Süchtiger Krüppel, mit einer immer größer werdenden Tendenz zu Gewaltausbrüchen. Du hättest mich heute Morgen erleben sollen, Ohnezahn, als ich Fischbein die Nase brach. So viel... Blut. Ich wusste gar nicht, dass der Menschliche Körper so viel von diesem roten zeug durch die Nase verlieren kann. Ein schöner Anblick war das nicht, dass kann ich dir sagen!“ Ohnezahn antwortete nicht, sondern warf ihm wieder einen seiner stummen aber intensiven Blicke zu. „Was?“ fragte Hicks, rollte aber sogleich mit den Augen. Drachen können ja nicht sprechen. Also musste er wieder raten. „Soll ich etwa doch zu der Party gehen?“ Ohnezahn nickte. „Hast du mir überhaupt zugehört? Es werden alle da sein. Alle. Ich... ich will das nicht!“ er schlang die Arme um sich und schaute weg. Sofort wirkte er wieder klein und verletzlich. Also, noch kleiner. Ohnezahn seufzte, dann setzte er endlich zum Sinkflug an und schon bald hatten sie wieder festen Boden unter den Füßen. Doch Ohnezah blieb dabei, seinen Reiter eindringlich anzustarren, bis Hicks schließlich seufzend nachgab. „Also... also gut. Ich geh hin. Zufrieden? Aber bei dem ersten Anzeichen von Problemen bin ich raus!“ Ohnezahn nickte, mit sich und der Welt zufrieden. Er stupste seinen Freund und Reiter ein letztes Mal gegen die Wange, dann trottete er zurück in seine Höhle. Astrid Hofferson hätte nie gedacht, dass ihr einmal der Wunsch kommen würde, sich maßlos zu betrinken, damit sie den Abend so schnell wie möglich vergessen konnte. Als sie Grobians Kneipe erreichte und sogleich von so lauter Musik begrüßt wurde, dass ihr fast das Trommelfell platzte, sah sie zu ihrem Erstaunen nicht nur Raffnuss, Taffnuss, Fischbein und Rotzbacke, sondern auch andere Kameraden aus der Schule, allen voran ein schwarzhaariges Mädchen namens Heather. „Wer hat die denn eingeladen?“ fragte Heather sofort mürrisch, als sie Astrid in der Tür stehen sah. Sofort traten die beiden Mädchen aufeinander zu und die Spannung im Raum war zum bersten, bevor Raffnuss dazwischen ging und sie voneinander trennte. „Ich hab sie eingeladen. Also mecker nicht und geh wieder zu deiner Clique!“ sagte die Ältere. Heather warf Raffnuss einen enttäuschten, Astrid einen angewiderten Blick zu, bevor sie, die Arme vor der Brust verschränkt zurück zu ihren Freunden ging. Astrid entspannte sich sofort wieder und blies die angestaute Wut aus, bevor sie sich ihren eigenen Freunden zu wand. „Irre ich mich, oder hat sie was mit ihren Brüsten machen lassen?“ fragte sie sofort herablassend und deutete auf ihre eigenen, um ihre Frage besser zu unterstreichen. Raffnuss zuckte mit den Schultern. Dann antwortete Taffnuss ihr: „so weit ich weiß, hat sie sich die Möpse vergrößern lassen, um Hicks schöne Augen zu machen. Ist aber voll nach hinten losgegangen!“ Nun wurde Astrid neugierig: „Ach ja, wieso?“ „Als sie ihn drauf ansprach, sagte er nur, dass sie unsymmetrisch seien und das ziemlich... krank sei. Dann hat er sie im Flur vor den Klassenräumen stehen gelassen und auch sonst bis zu seiner Freistellung von der Schule ignoriert!“ Astrid musste sofort breit grinsen und sie blickte über die Schulter zu Heather, die ihren Blick bemerkte und giftig zurück sah. Vielleicht würde der Abend ja doch noch lustig werden. Die Zeit verging, Getränke wurden verteilt, die Musik wechselte immer wieder von einem schnellen Song zu einem noch schnelleren und als Rotzbacke sein viertes und Astrid ihr zweites Bier geleert hatten, stand der dunkelhaarige Junge auf, richtete seine Frisur und trat voller Selbstbewusstsein an Astrid heran. „Meine Liebe, darf ich sie zu einem Tanz auffordern?“ fragte er mit geschwollener Stimme und zunächst musste Astrid ihn perplex ansehen, bevor sie zu lachen begann. Rotzbacke lachte mit, auch wenn er ganz offensichtlich nicht wusste, warum. „Du... du willst tanzen? Du weißt, wie das geht?“ fragte sie unglaubwürdig und atmete erst einmal tief durch. Eine Stimme in ihrem Kopf sagte ihr, dass sie das unter keinen Umständen verpassen durfte, als nickte sie. „Na gut, tanzen wir. Zeig mal, was du drauf hast!“ Sie gingen in die Mitte, skeptisch und neugierig beäugt von den anderen Party-Gästen und auf ein Zeichen Rotzbackes hin, wechselte Grobian zu einem langsameren Lied. Nun hatte Rotzbacke Probleme damit, zu wissen, wohin mit seinen Händen, bis Astrid sie genervt an ihre Taille und Schulter führte und sie das gleich bei ihm tat. „Augen nach oben!“ ermahnte sie ihn, als sie bemerkte, wie er unkontrolliert auf ihren Ausschnitt starrte. „Sorry!“ murmelte Rotzbacke nur und schon ging es auch schon los. Astrid wollte nicht sagen, dass Rotzbacke nicht tanzen konnte, aber schon nach wenigen Minuten schmerzten ihre Füße, weil ihr Tanzpartner so ungeschickt war und ihr immer auf die Füße trat. „Ich dachte, du kannst tanzen?“ „Kann ich auch. Ist doch nicht meine Schuld, wenn du nicht weißt, wo du deine Füße hinbewegen sollst.“ Darauf drückte Astrid ihre Hand an seiner Schulter fest zu, sodass der Junge vor Schmerzen das Gesicht verzog und in die Knie ging. „Was hast du gesagt?“ fragte sie ihn. Ihre Hand ließ nicht von seiner Schulter los und schon mal schlug Rotzbacke mit der Faust immer wieder auf den Boden und bettelte um Vergebung. Die Jugendlichen, die das ganze Treiben beobachtet hatten, begannen zu lachen und auch Grobian konnte das ein oder andere Kichern nicht zurück halten. „Schon gut… schon gut, es tut mir leid. Es tut mir leid!“ Er war den Tränen nah, bis Astrid sich mit einem bösen Grinsen dann doch erbarmte und ihn los ließ. Sofort rutschte Rotzbacke von ihr weg, rieb sich die schmerzende Schulter und verschwand in der Menschenmenge. Nun stand Astrid allein auf der Tanzfläche und sie stemmte siegessicher eine Hand in die Hüfte. Sie bemerkte nicht, wie es schlagartig im Raum, abgesehen von der Musik, still wurde. Die Party-Gäste blickten alle zur Tür und bestaunten mit Ehrfurcht, und Fischbein mit Schrecken, das Eintreffen eines Neuankömmlings, der jedoch die Blicke der anderen mied und wortlos zur Mitte trat, um sich hinter Astrid zu stellen. Dann tippte er ihr leicht auf die Schulter. „Darf ich… um den nächsten Tanz bitten?“ Beim Klang von Hicks Stimme schloss Astrid erst einen Moment die Augen, atmete tief durch und drehte sich dann mit einem freudigen Lächeln um. „Hicks. Du bist doch gekommen?“ Freudig schlang sie ihre Arme um den Hals ihres Freundes und zog ihn fest an sich. In diesem Moment waren ihr die Blicke der anderen egal. „Das ist Hicks!“ „Hicks Haddock…“ „…der die Schule verlassen hat?“ „Wie gut er aussieht…“ „…eine Prothese als Bein. Aus Stahl!“ Nun wurde ihr das Getuschel jedoch zu viel und nachdem sie einen wütenden Blick durch die Runde schmiss und damit die meisten zum Schweigen brachte, wollte sie Hicks mit sich aus dem Mittelpunkt ziehen. Hicks ließ sie aber nicht. Stattdessen zog er sie wieder zu sich. „Hicks?“ „Ich hatte um einen Tanz gebeten, richtig?“ Astrid, erst noch verblüfft von seiner Frage, lächelte wieder und ergriff dann eine Hand von ihm, während die andere seine Schulter umfasste. Hicks ging ebenfalls in Position und beide wandten sich an Grobian, der darauf sofort ein neues Lied abspielen ließ. Ein Klavier begann zu erklingen und kurz darauf begannen Hicks und Astrid ihren langsam Tanz. Make my wish come true, let darkness slip aside! Hiding all our Hope, mocking what we treasure! Battles we can win, if we believe our souls! Hang in for the light, till down! “Was hat dich umgestimmt, doch her zu kommen?” fragte Astrid leise. Hicks zuckte leicht mit den Schultern und er schien sich zunächst vor einer Antwort zu sträuben. „Sagen wir… ein gemeinsamer Freund hat mir den richtigen Weg gewiesen. Er erkannte meine Sehnsucht nach dir und hat ein wenig nachgeholfen“ Astrid kicherte leicht, und sie merkte sich im stillen, Ohnezahn dafür mit einem großen Fisch zu danken. Fate will not leave you, hate will not heal you! Pray and one day, peace shall flow… …everywhere! Das Licht wurde gedämpft, nur noch eine Lampe schien voller Kraft und ließ das tanzende Paar aus der Menge hervorheben. Zeitgleich ließ es die anderen im Schatten verschwinden, sodass Hicks nur noch Astrid, und Astrid nur noch Hicks wahrnehmen konnte. Sie tanzten weiter, drehten sich mit jedem Schritt ein wenig mehr im Kreis und lehnten sich dabei immer enger aneinander, bis ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte. Make my wish come true, let darkness slip aside! Hiding all our Hope, mocking what we treasure! Battles we can win, if we believe our souls! Hang in for the light, till down! „Danke!” flüsterte er leise und Astrid, die die Augen bereits geschlossen hatte, blickte auf. „Wofür bedankst du dich?“ fragte sie leise. „Für alles. Für das hier. Dafür, dass du da bist und mich nicht wie einen Anker der finsteren See überlässt!“ Darauf legte Astrid ihm die Hände an die Wangen, zog ihn zu sich und küsste ihn! Fate will not leave you, hate will not heal you! Pray and one day, peace shall flow… …everywhere! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)