Still Some Hope Left von Lady_Red-Herb ================================================================================ Kapitel 13: Vom Regen in die Traufe ----------------------------------- „Ach du heilige… Was ist denn hier passiert…?“ Jake trat auf die qualmenden Überreste des Gebäudes zu, das vor ihm stand. Überall lagen verkohlte Leichen, einige noch mehr oder weniger erkennbar. Es waren Infizierte, Zombies, das hatte Jake mit einem schnellen Blick festgestellt. Und jeder Einzelne von ihnen war tot. Aber irgendwie war das nicht wirklich beruhigend. „Jake…? Jake, hier drüben!“ Die Stimme der blonden Frau ließ den Söldner zusammenzucken. Er wandte sich um, betrachtete die verkohlten und schiefen Dachbalken, schüttelte den Kopf und trat dann vorsichtig in die Kneipe hinein. Kaum eine halbe Stunde zuvor hatte sich bei Sherry eine gewisse Ingrid Hunnigan gemeldet. Sie hatte berichtet, dass das Hauptquartier der B.S.A.A. in die Luft gejagt worden war, und dass man auch das S.W.A.T.-Team, das Leon S. Kennedy und einigen Freunden zur Hilfe hatte eilen sollen, angegriffen und ausgelöscht worden war. Anscheinend waren Leon und die Anderen von Infizierten überrascht worden. Ohne zu zögern hatte Sherry ihre Hilfe zugesagt, und nach einigem langen Flehen der jungen Frau, hatte Jake versprochen, sie zu begleiten. Wenn er schon einmal in der Nähe war, warum nicht. Leon hatte er ja irgendwie ganz cool gefunden, die zwei Mal, die sie sich begegnet waren. Und irgendwie konnte er Sherry einen so verzweifelten Wunsch auch einfach nicht ausschlagen. Sie hatte ihn eindeutig erweicht. „Was ist denn?“, fragte er nun und schob sich an einem Balken vorbei, der so aussah, als würde er zu Staub zerfallen, wenn man ihn auch nur anhauchte. Hier drin fühlte sich der Söldner nicht unbedingt wohl. Bei der blonden Agentin angekommen, ging Jake in die Hocke und starrte auf den Mann hinab, den Sherry da gefunden hatte. „Ist das nicht dieser Piers? Chris’ Schoßhündchen?“, fragte er dann und sah sich weiter um. Nach und nach erkannte er auch Chris selber, in einiger Entfernung dann auch Leon. Und dann waren da noch zwei Frauen, die er noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Doch als Sherry beim Anblick der einen Frau erschrocken aufschrie und sich die Hände vor den Mund schlug, ehe sie ein „Oh Gott, Claire!!!“, hervorstieß, war es Jake klar. Das war also die Frau, die Sherry damals gemeinsam mit Leon in Raccoon City gerettet hatte. „Piers lebt noch. Sehen wir nach den Anderen und schaffen wir sie raus“, murmelte er dann und legte Sherry eine Hand auf die Schulter, um ihr etwas Mut zu machen. Keiner der Bewusstlosen schien auf den ersten Blick ernsthaft verletzt zu sein, keiner von ihnen war vom Feuer erfasst worden. Jake hatte nur Sorge, dass sie alle eine Rauchvergiftung haben könnten. Aber auch da würde ihnen etwas einfallen. Während er sich zu Chris vorarbeitete und mit einer Hand nach dessen Puls tastete, kramte er mit der anderen sein Handy hervor, um einen Krankenwagen zu rufen. Dann aber erinnerte er sich an Hunnigans Worte, brach den Anruf ab und schüttelte den Kopf. Am Ende jagte man auch noch den Krankenwagen in die Luft, damit war niemandem geholfen. Sie mussten die Fünf hier raus holen und dann zusehen, dass sie sich selber bestmöglich um sie kümmerten. Währenddessen fragte Jake sich, wer wohl das Feuer gelöscht hatte. Es war nicht von alleine ausgegangen, sonst hätte das Gebäude gar nicht mehr gestanden, und Chris und die Anderen hätten nur noch als verkohlte Leichen geborgen werden können. Aber darüber konnte er sich später noch Gedanken machen. Das Feuer war aus, niemand war verkohlt, und alles war gut. Auch Chris war noch am Leben, und so untersuchte Jake ihn schnell auf äußerliche Wunden, ehe er unter seine Achseln griff und ihn vorsichtig aus dem Gebäude zog. Das war alles andere als leicht, gelang dem Söldner aber dennoch erstaunlich schnell. Nachdem er Chris draußen abgelegt und sich versichert hatte, dass da wirklich kein Infizierter mehr lauerte, ging er in die Kneipe zurück, um nun auch Piers nach draußen an die frische Luft zu befördern. Kaum zwei Minuten später war er schon wieder bei Sherry, die nun neben Leon kniete. Blut klebte an seinen Lippen und seinem Kopf, und Jake brauchte einen Moment, um seinen Puls zu ertasten. Aber auch der Special Agent war am Leben und atmete, wenn auch ein wenig flach. Bei ihm mussten sie jedoch noch vorsichtiger sein. So, wie Leon neben der Treppe lag, war es sehr wahrscheinlich, dass er Verletzungen an Rücken oder Nacken hatte. Wenn sie ihn zu unvorsichtig oder falsch bewegten, konnten sie ihn umbringen. Oder er würde bis an sein Lebensende gelähmt sein. Und das musste ja nun wirklich nicht sein. „Kümmer dich um Claire und die andere Frau. Ich bring ihn hier raus. Und keine Sorge, ich pass auf, Supergil“, versprach Jake und schenkte Sherry ein leichtes Lächeln. Die junge Frau nickte seufzend, dann stand sie auf und bahnte sich ihren Weg zu Claire vor. Zum Glück war auch sie am Leben, ebenso wie Jill. Sie hatten wirklich unheimliches Glück gehabt. Während Jake nun Leon nach draußen brachte, wofür er sich etwas mehr Zeit ließ, um ihn nicht weiter zu verletzen, zog Sherry Claire ein wenig hoch, stützte sie und brachte auch sie nach draußen. „S-Sherry…?“ Die Agentin blieb stehen und blickte zu der Älteren, die leicht den Kopf hob. Auch Claire hatte sie also noch erkannt, sie erinnerte sich noch an sie. „Ja, ich bin es, Claire. Keine Sorge, alles ist gut. Ich bring dich hier raus, ja?“ „Leon… wo ist Leon? Und Chris? Jill, Piers…“ „Keine Sorge, ihnen geht es gut. Jake.. ein Freund von mir hilft mir, euch raus zu bringen.“ Mit dem Namen Jake konnte Claire ja vermutlich rein gar nichts anfangen. Da drückte Sherry es lieber so aus. Für genauere Erklärungen war später ja noch immer Zeit. Und wenigstens wusste sie nun, wie die andere Frau hieß. Auf dem Weg nach draußen kam Jake ihnen entgegen, der nun als Letzte noch Jill aus der verkohlten Kneipe holte. Wenige Momente später lag auch sie draußen auf der Straße. Claire hatte sich bereits ein wenig erholt und saß nun neben Leon, nahm vorsichtig seine Hand in ihre und drückte sie sanft. Sie wusste, dass er keine Gefühle für sie hegte, zumindest nicht mehr als Freundschaft. Sie wusste, welcher Frau seine einzige Liebe galt. Und das war in Ordnung für Claire. Dennoch wollte sie für Leon da sein, und sie wollte auch, dass er das wusste. Denn Freunde waren sie ja trotz allem. „Was nun? Habt ihr einen Krankenwagen gerufen?“ Claire hob den Blick, ohne Leons Hand dabei los zu lassen, und sah erst zu Sherry und dann zu dem jungen Mann, der gerade bei Chris stand. Jake wandte sich um und schüttelte leicht den Kopf. „Nachdem man die B.S.A.A. und das S.W.A.T.-Team, das zu euch kommen sollte, ausgelöscht hat, hab ich es für besser gehalten, nicht auch noch ein Ärzte-Team zu riskieren“, meinte er dann und verschränkte leicht die Arme. „Bis auf Leon ist keiner von euch schwer verletzt, ihr atmet alle noch, was heißt, dass auch niemand eine zu schlimme Rauchvergiftung hat. Und unser Superheld hier ist ja ohnehin zäh, das weiß ich von Sherry. Der wird das auch packen. Solange hier keine weiteren Infizierten auftauchen, müssten wir auch noch ein Weilchen sicher sein.“ Claire nickte leicht und senkte den Blick wieder auf Leons blasses Gesicht hinab. Dieser Jake hatte recht. So leicht ließ sich Leon von nichts unterkriegen. Und wenn er nun ein wenig Ruhe bekam, war er auch bald wieder fit. Und noch mehr Menschen sollten nun wirklich nicht sterben. Schon gar nicht wegen ihnen. Sie lehnte sich etwas gegen die Hauswand und zog vorsichtig Leons Kopf auf ihren Schoß, ehe sie leicht die Augen schloss. Sie wollte nicht schlafen, das konnte sie gerade auch nicht. Aber Claire wollte zumindest versuchen, sich ein wenig zu entspannen. Und das tat sie nun auch. Es vergingen ganze zwei Stunden, bis Chris, Jill und Piers wieder aufgewacht waren. Leon zeigte noch immer keine Regung, war aber nicht mehr ganz so blass, und auch sein Puls war nun deutlich zu spüren, regelmäßig und kräftig. Er brauchte wohl einfach noch ein wenig Ruhe, um sich von der Kopfverletzung zu erholen. Und die nötige Zeit würden sie ihm geben. Sherry erklärte Chris und den Anderen, dass auch das S.W.A.T.-Team ausgelöscht worden war, und dass Hunnigan sie angerufen hatte, um nach Leon zu suchen, der um Hilfe gebeten hatte. „Naja, und als wir hier ankamen… waren die ganzen Infizierten tot, und die Kneipe war verkohlt und qualmte nur noch ein wenig vor sich hin. Irgendjemand muss das Feuer ausgemacht haben. Sonst… sonst wärt ihr nun alle tot…“ Sherry senkte leicht den Blick und seufzte leise, als sie an den Moment dachte, in dem sie angekommen war. Sie hatte fast einen Herzinfarkt bekommen. Hunnigan hatte ihr gesagt, dass Leon hier sein musste, und als sie dann das Bild der verkohlten Kneipe und der ganzen Leichen gesehen hatte, war sie vom Schlimmsten ausgegangen. Ihre Knie hatten richtig gezittert, als sie das halb eingestürzte Gebäude betreten hatte. Und Sherry hatte erst etwas aufatmen können, als sie Piers erblickt hatte, der noch am Leben gewesen war. Und dann war auch schon Jake gekommen Sie war so froh, dass er zugesagt hatte. Ohne ihn hätte sie es nicht so schnell geschafft, alle raus zu bringen. Sherry blickte zu dem Söldner und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Doch Jake murrte nur leise und wandte den Blick ab. „Was glotzt du so?“, maulte er dann Piers an, der die Beiden mit einem leichten Grinsen beobachtet hatte. Doch anders als erwartet, hob der Scharfschütze nur abwehrend die Hände. „Ist ja gut…“, murmelte er und lehnte sich etwas zurück. Er war viel zu müde, um sich nun großartig mit Jake anzulegen. Sein Blick fiel zu seinem Captain und er runzelte leicht die Stirn. Auch Chris sah zu Jake, aber sein Blick war undeutbar. Eine Mischung aus Sorge, Trauer und Unsicherheit. Und Piers war auch irgendwie klar, was gerade in Chris vorging. Es war wegen Wesker, mit Sicherheit. Der Kerl war Jakes Vater, und er war tot, zumindest war er das gewesen, angeblich. Sein Captain hatte dieses Monster vernichtet, und Jake war darüber alles andere als begeistert gewesen. Auch, wenn Piers bezweifelte, dass Jake wirklich traurig über den Tod seines Vater gewesen war. Vermutlich hatte er sich nur die Möglichkeit gewünscht, ihm mal selber die Meinung sagen zu können. Und diese Möglichkeit war ihm genommen worden. Oder eben auch nicht. Aber nachdem, was Wesker getan hatte, was er schon wieder getan hatte… Chris wollte vermutlich nicht, dass Jake von Weskers Lebendigkeit erfuhr und ihn aufsuchte. Zumindest ihm selber ging es da so. Wesker machte sich nichts aus den Menschen, er hasste sie. Und auch bei seinem Sohn würde er da keine Ausnahme machen, sonst hätte er ihn und seine Mutter kaum einfach sitzen lassen. „Jake, ich muss mit dir reden…“ „Captain…!“ Chris hob nur leicht die Hand und schüttelte den Kopf. Mit einem leisen Murren verstummte Piers und lehnte sich wieder zurück. Er hielt das für keine Idee, konnte es Chris aber natürlich nicht verbieten. „Was ist?“, fragte Jake, runzelte die Stirn und blickte kurz zu Piers, als dieser seinen Captain davon abbringen wollte, mit ihm zu reden. Was war hier los? Gezwungenermaßen folgte er Chris, der ihn in eine kleine Seitenstraße führte, sodass sie in Ruhe reden konnten. Chris wusste noch nicht genau, wie er anfangen sollte, aber er wusste, dass das Gespräch sich nicht vermeiden ließ. Irgendwann würde Jake es erfahren, und so sagte er es ihm am besten gleich. „Es geht um deinen Vater…“ Jake spannte sich merklich an, und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich rasch. „Fängst du schon wieder damit an? Willst du unbedingt sterben?“, knurrte Jake ihn an, doch Chris hob nun ebenfalls abwehrend die Hände und schüttelte leicht den Kopf. „Er ist nicht tot, Jake. Wesker ist am Leben. Und er… er hat uns das hier vermutlich angetan“, erklärte Chris und wandte den Blick ab, den toten Infizierten und der Kneipe zu. „Was…?“ Jake war nicht ganz sicher, ob er das richtig verstanden hatte. Sein Vater… am Leben? Das war unmöglich, Chris hatte ihn doch… Aber warum sollte dieser lügen? „Wie… wie kann das sein?“, wollte der Söldner wissen, und seine Stimme zitterte merklich. Er wusste einfach nicht, was er davon halten sollte. „Ich weiß es nicht. Ich dachte, er wäre tot. Ich… wir haben auf ihn geschossen, als er in der Lava stand. Es ist eigentlich unmöglich, dass er das überlebt hat. Und trotzdem ist er hier, wir sind ihm schon begegnet. Er wollte mich mit irgendeinem Mittel dazu bringen, Leon zu töten. Und Piers hat er selber fast getötet.“, erklärte Chris dann und senkte den Blick. Jake wusste ja noch gar nicht, dass auch Piers eigentlich schon tot gewesen war. Und das musste er nun auch nicht unbedingt erfahren. Vermutlich hätte es ihn ohnehin nicht gestört. Zumindest hätte es ihn reichlich wenig interessiert. „Ich muss zu ihm. Ich will mit ihm reden, ich will ihn sehen. Den Kerl, der meine Mutter und mich im Stich gelassen hat. Dieses Monster… dieses… meinen… meinen Vater…“ Jake fuhr sich müde über die kurzen Haare und ließ sich an der Hauswand zu Boden sinken. So verzweifelt kannte er sich selber gar nicht. Als Chris ihm offenbart hatte, dass er der Mörder Weskers gewesen war, hatte Jake geglaubt, einfach wütend zu sein und einen unbändigen Hass auf Chris zu empfinden. Aber eigentlich stimmte das gar nicht. Sein Vater hatte den Tod verdient, das wusste Jake. Er hatte nur einfach gehofft, diesem Mann noch einmal ins Gesicht blicken zu können. Ihm zu zeigen, dass er es auch ohne ihn zu etwas gebracht hatte. Dass er es ihm nie verzeihen würde, dass seine Mutter wegen ihm gestorben war. Diese Möglichkeit hatte Chris ihm genommen, und das war es, was Jake so sauer gemacht hatte. Und nun, da er die Chance doch wieder hatte, war er unsicher, ob er sie wirklich ergreifen sollte. Wesker war ein Monster. Was erwartete er sich von einer Begegnung? Als würde es den Verrückten interessieren, dass er einen Sohn hatte. Vermutlich würde er diesem kurzerhand das Genick brechen und ihn links liegen lassen. Sollte Jake einfach mit der Sache abschließen? Konnte er das überhaupt, nun da Wesker wieder da war? „Warum hast du mir das gesagt? Warum…?“ Jake hob den Blick und sah den Älteren müde an. Nein, es war richtig gewesen. Er hatte getan, was er tun musste, damals und auch jetzt. „Entschuldige…“ Chris schüttelte nur leicht den Kopf, dann reichte er Jake die Hand und half ihm wieder auf die Beine. „Ich kann verstehen, dass du unsicher bist und nicht weißt, was du tun sollst. Ich kann dir nur den Tipp geben, Wesker nicht aufzusuchen. Wenn ihr euch begegnet, ist das so, aber fordere es nicht heraus.“ Chris machte sich doch ein wenig Sorgen um den jungen Söldner. Er hatte schon damals gemerkt, wie stur er war, und in mancher Hinsicht war er Wesker in seinem Verhalten ähnlich. Dank Sherry war Jake ein wenig erweicht worden, dennoch sah Chris auch jetzt noch irgendwie seinen Vater in ihm. Wenn die Beiden aufeinander trafen, dann war Chaos vorprogrammiert. Es würde Opfer geben, einer von Beiden würde sterben. Und ohne, dass er Jake unterschätzen wollte, aber gegen Wesker hatte der Junge nicht den Hauch einer Chance. „Ich denk drüber nach“, murmelte Jake nun nur noch, ehe er sich abwandte und zu den Anderen zurück ging. Sein Blick fiel auf Piers, dann ging er zu diesem und ließ sich ungefragt neben ihm auf die Erde nieder. „Sag mal… wie seid ihr damals eigentlich da raus gekommen?“, fragte er dann und blickte den Scharfschützen an. Irgendwie interessierte ihn das ja doch sehr. Und außerdem musste er gerade einfach auf andere Gedanken kommen. Piers schwieg einen Moment, dann lehnte er sich zurück, verschränkte die Arme und betrachtete nachdenklich seine rechte Hand. „Chris mit einer Rettungskapsel… Ich eigentlich gar nicht. Ich weiß es nicht… Ich dachte, ich wäre tot.“ Jake blinzelte verwirrt und schnaubte dann leise, ehe er sich wieder erheben wollte. „Ich hatte gehofft, vernünftig mit dir reden zu können, aber…“ Doch er stockte, als er Chris vor sich erblickte, der mit deutlichem Schmerz im Gesicht zu Piers sah. „Er hat keinen Mist geredet oder?“ Chris schüttelte leicht den Kopf. „Was ist passiert?“ Jake ließ sich nun wieder zurück fallen, und Chris lehnte sich neben ihm gegen die Wand, während er den Blick in weite Ferne zu richten schien. „Diese riesige BOW hat uns quer durch die Anlage gejagt. Wir sind geflohen, so gut wir konnten, aber sie holte uns ein. Als sie mich angreifen wollte, ging Piers dazwischen, opferte seinen rechten Arm und injizierte sich selber das C-Virus." Chris stockte leicht und atmete tief durch. daran zurück zu denken, schmerzte noch immer. "Dann haben wir weiter gekämpft. Als wir dachten, Haos wäre besiegt… sind wir weiter gelaufen, aber das Virus hat Piers schwer zu schaffen gemacht. Letzten Endes hat er mich in einer Rettungskapseln gestoßen und mir somit erneut das Leben gerettet. Diese BOW hat noch gelebt und die Kapsel angegriffen. Piers konnte sie aufhalten, aber dann flog die gesamte Einrichtung in die Luft. Ich… ich dachte nicht, dass Piers das jemals überleben könnte.“ Es fiel Chris wirklich noch immer unglaublich schwer, darüber zu reden, und die Bilder seiner Albträume spukten wieder in seinem Kopf herum. „Aber er hat, wie es aussieht…“ Jake blickte wieder zu Piers und sah ihn fast etwas anerkennend an. Er hatte sich über Chris’ Schoßhündchen lustig gemacht, aber dass seine Treue so weit gegangen war, ließ Jake doch in leichter Ehrfurcht erschaudern. Er hatte sein Leben für seinen Captain gegeben. „Das Virus. Es muss mich irgendwie am Leben gehalten haben. Vor etwa zwei Wochen hat Chris mich wohl am Strand gefunden. Unversehrt… unmutiert und mit zwei Armen.“ Piers seufzte leise und schloss für einen Moment die Augen. Er selber hatte damals mit dem Leben abgeschlossen. Er war sicher gewesen, dass er niemals lebend davon kommen würde. Und es war für ihn in Ordnung gewesen, solange wenigstens sein Captain lebend da raus kam. Als er nun zwei Wochen zuvor in Chris’ Wohnung erwacht war, hatte er es gar nicht richtig fassen können. Und bis zu dem jetzigen Zeitpunkt hatte Piers auch nicht länger darüber nachgedacht. Irgendwie hatte er nie wirklich die Zeit dazu gehabt. „Glück gehabt. Freut mich, dass du es dann doch noch geschafft hast“, murmelte Jake ehrlich, ehe er sich wieder erhob und zu Sherry ging, die etwas abseits auf einem Trümmer der Kneipe saß und diese nachdenklich anblickte. Er merkte, dass sowohl Chris als auch Piers nun in Gedanken waren, und wollte ihnen ihre Ruhe lassen. Sie mussten nun ohnehin noch warten, dass Leon wieder zu sich kam, ehe sie die Straße verlassen konnten. Sie mussten einen Ort finden, an dem sie für ein paar Stunden wirklich sicher waren und sich ausruhen konnten. Und dann mussten sie um jeden Preis Wesker, seinen Vater, finden, um diesen ganzen Mist endlich zu beenden. Falls er denn wirklich dahinter steckte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)