Still Some Hope Left von Lady_Red-Herb ================================================================================ Kapitel 36: He was my Son! -------------------------- Etwas umständlich drückte Wesker die Türklinke herunter, schob die Tür mit der Schulter auf und trug den leblosen Körper seines Sohnes hinein, in das Schlafzimmer, wo er ihn vorsichtig auf dem Bett ablegte. Schweigend sah er auf Jake hinab und presste die Lippen zusammen. Er hatte seinen Sohn kaum gekannt, und sie waren nicht unbedingt im Guten auseinander gegangen. „Wie hast du es nur geschafft, mich so zu erweichen, ohne wirklich etwas zu tun, Jake Muller…?“, murmelte er, seufzte leise und streckte die Hand aus, um Jake an der Wange zu berühren. Er schauderte merklich bei der Kälte, die von dessen Haut ausging, zog die Hand wieder zurück und schloss leicht die Augen. Er hatte seinen Sohn verloren, kaum, dass er überhaupt gewusst hatte, dass es diesen überhaupt gab. Es war so ungerecht, sein ganzes Leben war ungerecht. Nie lief irgendetwas wirklich so, wie es sollte. Aber vielleicht hatte er das auch gar nicht anders verdient. Aber Jake? Jake hatte etwas Besseres verdient, hatte das Leben verdient. Vielleicht gab es ja doch eine Möglichkeit…? Wesker schüttelte den Kopf. Er konnte seinen Sohn nicht für irgendein Experiment benutzen. Auf der anderen Seite wusste er eigentlich sicher, dass er es überstehen würde. Mehr als nicht klappen konnte es nicht, und dann würde Jake einfach tot bleiben. Er hatte Antikörper gegen jegliche Viren, genau wie Wesker selber. Dennoch stieß sein Körper das T-Virus nicht ab, sondern war in der Lage, es zu nutzen. Es machte ihn schneller, stärker, heilte ihn, hatte ihn damals im Spencer-Anwesen ebenso am Leben gehalten wie letztendlich in Afrika. Wenn es dem Blonden gelang, Jake etwas von seinem Blut, und somit von dem Virus, zu geben, dann konnte es seinen Körper vielleicht wieder zum Leben erwecken. Mutieren würde er nicht, er würde es ebenso vertragen wie sein Vater. Es war nur möglich, dass es nicht reichte, dass Weskers Blut nicht genug war. Aber einen Versuch war es allemal wert. Er wollte Jake nicht verlieren, und auch Sherry wäre sicherlich erleichtert… Ging es mit ihm nun wirklich schon so bergab? Dass er tatsächlich an die Gefühle dieser fremden Agentin dachte, nur weil sein Sohn ihr etwas bedeutete? Und sie ihm. Es ging nicht um Sherry, es ging um Jake. Das zumindest redete sich Wesker nun stur ein, auch wenn er wusste, dass dies nicht ganz der Wahrheit entsprach. Nun aber spielte all das ohnehin keine Rolle. Nun ging es um ihn, um das, was er selber wollte. Und das war zum Einen, Jake zu retten, und zum Anderen, diesen verdammten falschen Simmons zu vernichten. Das war alles, was für Wesker in diesem Moment zählte. Und als Erstes würde er sich auf jeden Fall um seinen Sohn kümmern. Wenn alles klappte, und wenn Jake dann halbwegs stabil war, würde er ihm eine kurze Nachricht schreiben und sich auf den Weg machen. Immerhin war auch Sherry da draußen auf der Suche nach dem Klon, und Wesker ging nicht davon aus, dass sie alleine eine Chance gegen diesen hatte. Er musste ihr also helfen. Das Letzte, was Wesker wollte war, dass er seinem Sohn nach dessen Wiederauferstehung berichten musste, dass seine Liebste gestorben war, für die er sich allem Anschein nach geopfert hatte. „Wirklich weich geworden, tz…“, murrte der Blonde nur und schüttelte leicht den Kopf, ehe er sich etwas abwandte, im Badezimmer verschwand und von dort einen kleinen weißen Erste-Hilfe-Koffer holte. Er öffnete diesen, zog einen Gurt und mehrere Spritze hervor, und band sich dann den Arm ab, ehe er eine Spritze nach der anderen ansetzte, um sich Blut abzuzapfen. Er hatte keine Ahnung, welche Blutgruppe sein Sohn besaß, aber das Virus würde das regeln, wenn alles klappte. Und wenn nicht, dann war es ohnehin egal. Tot war Jake ja schon. Wesker biss sich erneut leicht auf die Lippen, atmete tief durch und verdrängte das Schwindelgefühl, das durch den Blutverlust aufkam. Er löste den Gurt um seinen Arm und begann damit, Jake das Blut zu injizieren, so lange, bis alle vier Spritzen leer waren. Dann blickte er auf den Jüngeren hinab, schloss leicht die Augen und atmete noch ein paar Mal tief durch. Langsam aber sicher regenerierte sein eigener Körper das verlorene Blut, aber den Verlust merkte er doch noch. Doch darauf konnte der Blonde nun wirklich keine Rücksicht nehmen. Er öffnete die Augen wieder, verdrängte die Schwäche und begann, in regelmäßigen Abständen kräftig auf Jakes Brustkorb zu drücken, und ihn abwechselnd dazu zu beatmen. Nichts. Auch nach weiteren Versuchen, und als Wesker aus den Tiefen seines Badezimmers einen Defibrillator herauf geholt hatte, gelang es ihm nicht, seinen Sohn ins Leben zurück zu holen. Dennoch gab er erst auf, als seine Arme schon richtig müde wurden und unerträglich zu schmerzen begannen. So sehr, dass sie ab und an einfach nachgaben. Er konnte nicht mehr, Virus hin oder her, er machte einfach schlapp. Und da sich Jake bisher noch nicht einen Millimeter geregt hatte, stand ohnehin fest, dass es hoffnungslos war. Es fiel dem Blonden schwer, das einzusehen, aber ihm fehlte schlicht und ergreifend die Kraft, diese sinnlosen Versuche fortzuführen. Vorsichtig trennte Wesker die Elektroden von dem reglosen Brustkorb, strich leicht über Jakes Wange und zog dann die dünne Decke hoch, bis diese das bleiche Gesicht des jungen Söldners bedeckte. Es war Weskers einzige Hoffnung gewesen, aber das Virus hatte nicht gereicht, hatte in dem leblosen Körper nichts mehr ausrichten können. Leise fluchend schlug er mit der Faust gegen die Wand, wobei diese erzitterte, Putz herab bröckelte, und eine recht ansehnliche Delle zurück blieb. ‚Er wird dafür büßen. Dieser verdammte… dieser Mistkerl…’, knurrte Wesker in Gedanken und blickte noch einmal auf die Decke, unter der Jake lag, ehe er sich seine Waffe schnappte und wutentbrannt das Haus verließ. Das letzte Stündlein dieses verdammten Klons hatte geschlagen. Darauf konnte dieser sich verlassen. Er würde Wesker nicht entkommen. Eine ganze Weile lang war Wesker nun schon die Straße entlang gegangen, und seine Wut und sein Schmerz wurden nur immer stärker, je weiter er lief. Jake war tot, sein Sohn war tot. Das konnte er einfach nicht akzeptieren, das durfte nicht sein. Niemals hatte irgendein Mensch dem Blonden etwas bedeutet, immer waren sie nur seine Spielfiguren gewesen, hatte er sie ohne Skrupel für seine Zwecke benutzt. Barry und auch das restliche S.T.A.R.S.-Team, Ada, Krauser, Excella, Jill, sie alle. Sie alle hatten nur einem einzigen Zweck gedient: Ihn, Albert Wesker, an seine Ziele zu bringen. Letztendlich hatte das alles nichts gebracht und mit seinem vermeintlichen Tod geendet, mehr als einmal. Aber immer wieder hatte er diesem getrotzt und war zurück gekehrt. Das T-Virus, ebenso wie Uroboros, hatten ihn stark genug gemacht, dem Tod widerstehen zu können. Er war überheblich geworden, seine Überlegenheit allem und jedem gegenüber hatte ihn größenwahnsinnig werden lassen. Und diesen Fehler hatte er eingesehen. Ihm war eine weitere Chance gegeben worden, das wieder gut zu machen. Er hatte sie nutzen wollen, und wieder hatte er es mit einem Virus versucht. Und vermutlich hätte er einfach weiter gemacht wie bisher, wäre da nicht mit einem Mal dieser junge Mann aufgetaucht, der sich ihm, mitten auf offener Straße, entgegen gestellt hatte: Jake Muller. Ein Fremder für Wesker, der ihm an diesem Tag offenbarte, dass er sein Sohn war, und der sein Leben verändert hatte, von diesem Moment an. Anfangs hatte der Blonde sich eingeredet, dass auch Jake für ihn nicht mehr war als ein Werkzeug. Eines, durch das er vielleicht an Chris kam, eines, das er vielleicht auf seine Seite ziehen konnte. Immerhin hatte es sich um seinen Sohn gehandelt. Doch genau diese Tatsache hatte auch Wesker zögern lassen. Und schließlich hatte er davon abgesehen, den jungen Söldner kontrollieren zu wollen. Er hatte ihm seinen Willen einfach nicht aufzwingen können. Dennoch war er nach wie vor ein Monster gewesen, und beinahe hätte er die Frau getötet, die seinem Sohn am meisten bedeutet hatte. Die Wut in Jakes Augen, die schon an echten Hass gegrenzt hatte, würde Wesker vermutlich niemals vergessen. Dieser Ausdruck hatte selbst ihm einen Schauer über den Rücken gejagt. Und danach hatten sie sich nicht mehr gesehen und waren sich erst wieder begegnet, als Jake bereits umgebracht worden war. Und diese Tatsache hatte dem Blonden das Herz gebrochen. Ein Herz, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass er es überhaupt noch besaß. Er hatte vergessen, was es bedeutete, ein Mensch zu sein, hatte sich für einen unsterblichen und gefühllosen Gott gehalten, der alles erreichen konnte, was er wollte. Und dieser Glaube hatte sich verstärkt, nachdem ihm klar geworden war, dass nicht einmal Afrika ihn hatte töten können. Doch mit Jakes Auftauchen, und ganz besonders mit seinem Tod, hatte Wesker es begriffen. Er mochte ein Monster sein, er mochte so gut wie unbezwingbar sein, aber sein Körper war noch immer der eines Menschen, ebenso sein Herz und seine Seele, die er durchaus noch besaß. Er hatte all das nur verdrängt, um stärker zu werden, um seinen Feinden so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. Aber Jake war es gelungen, diese Hülle zu durchbrechen und zu dem Wesker vorzudringen, der durchaus noch in der Lage war, Gefühle wie Liebe zu empfinden. Noch ein wenig länger, ein paar Begegnungen und Gespräche mehr, und der Söldner hätte aus seinem Vater einen anständigen Menschen machen können, der für niemanden mehr eine Gefahr gewesen wäre. Und vielleicht wäre Wesker sogar noch zu einem guten Vater geworden. Besser spät als nie. Doch Jakes Tod weckte in dem Blonden wieder den Killer, das Monster, das er war. Er würde den Simmons-Klon in Stücke reißen, würde ihn für das, was er ihm genommen hatte, mit Höllenqualen und seinem Leben bezahlen lassen. Er sollte sehen, was es hieß, sich mit Albert Wesker anzulegen und diesem alles zu nehmen, was ihm jemals irgendetwas bedeutet hatte. „Sieh an… Du bist doch der Typ, der diese Kneipe angezündet hat, nicht wahr? Schön, dich auch mal wieder zu sehen. Lernen wir uns also endlich persönlich kennen, Albert Wesker…“ Der Blonde fuhr herum, ein leises Knurren auf den Lippen, die rot glühenden Augen zu Schlitzen verengt. Er kannte die Stimme nicht, war aber fast sicher, dass sie zu diesem Simmons-Klon gehörte. Er musterte den Fremden, der in einem blutverschmierten grauen Anzug vor ihm stand und ihn mit einem leichten Grinsen musterte. „Sie wissen also, wer ich bin, ja? Das beruht allerdings nicht auf Gegenseitigkeit“, erwiderte Wesker kühl, ohne jedoch schon Anstalten zu machen, anzugreifen. Nicht, dass er sich darum sorgte, vielleicht doch einen Unschuldigen anzugreifen, aber er wollte nichts überstürzen, wollte es genießen, wenn er diesem Mann das Herz aus der Brust riss. „Mein Name ist Simmons. Derek Simmons“, erwiderte der Klon nur und musterte Wesker von oben bis unten. Von dem Blonden wusste er nur aus ein paar Akten, die er gefunden hatte. Er sollte angeblich tot sein, wirkte auf ihn aber doch recht lebendig. Aber gut, dieser Mann war infiziert. Und diese Viren machten ja irgendwie alles möglich. „Simmons, ja? Ich verstehe. Dann gehe ich davon aus, dass Sie Derjenige waren, der den jungen Mann vor einigen Stunden getötet hat?“ Wesker beherrschte sich, seine Stimme möglichst frei von Emotionen zu machen. Der Typ sollte nicht gleich merken, wie sehr ihn diese Tat erzürnte, er sollte nicht gewarnt sein. Und das schien auch zu klappen, denn der falsche Simmons gab nur ein leises Lachen von sich und zuckte dann leicht mit den Schultern. „Dieser Jake Muller? Ja… ja, den habe ich getötet. Zäher und nerviger Bursche. Dumm war er außerdem. Hat sich für die kleine Blonde und ihre Freundin einfach…“ Doch weiter kam der Klon nicht, denn länger konnte Wesker seine Gefühle einfach nicht beherrschen. Er ließ ein leises Knurren hören, dann sprintete er los, war nach weniger als einer Sekunde bei Simmons und packte diesen am Hals, ehe er ihn so auf den Boden aufschlagen ließ. Dann holte er mit der Faust aus, um einen Schlag in sein Gesicht folgen zu lassen, doch der Klon hatte sich schneller wieder gefasst als Wesker erwartet hatte. Sein Schlag wurde abgeblockt, und stattdessen kassierte er selber einen recht heftigen Tritt in den Magen, der ihn etwas zurück taumeln ließ. Der kurze Moment reichte dem falschen Simmons, um wieder auf die Beine zu kommen. Er grinste leicht, klopfte sich den Staub vom Anzug und schüttelte nur leicht den Kopf. „Genau so stürmisch wie der Junge, die gleiche Kraft, die gleiche Art, zuzuschlagen. Sag bloß, ich… lege mich hier mit dem stolzen Herrn Vater an?“ „Du verdammter…!“ Wesker ließ die falsche Höflichkeit nun endgültig fallen und stürmte gleich wieder auf den Klon zu. Dem würden sein dämliches Grinsen und das nervige Lachen schon noch vergehen. Er würde leiden, unendlich leiden, und dann würde er sterben, langsam und qualvoll. Dieses Mal kam der Angriff des Blonden für den Klon doch etwas zu überraschend. Er bekam einen Schlag gegen die Brust zu spüren, hustete etwas und spuckte ein wenig Blut aus, ehe nun er es war, der zurück taumelte. Aber ebenso wie Wesker zuvor, fing sich auch Simmons nun wieder, hustete noch einmal ein wenig Blut und griff sich leicht an die schmerzende Brust, ehe er sich ein wenig streckte, die Gelenke knacken ließ und leise, fast schon mitleidig, aufseufzte. „Nach allem, was ich gelesen habe, hielt ich dich für stärker und cleverer, Wesker. Bist du etwa geschwächt?“ Damit lag der Klon gar nicht einmal so falsch. Tatsächlich spürte Wesker noch immer die leichte Schwäche, die seine Blutspende verursacht hatte. Aber es wurde besser, und seine alte Stärke kehrte nach und nach wieder in seinen jungen Körper zurück. Ein wenig Zeit würde er noch schinden müssen, um wirklich leichtes Spiel mit seinem Gegner zu haben. Aber das sollte eigentlich kein Problem werden. Dieser falsche Simmons war zwar recht stark und schnell, aber Wesker war ihm dann doch noch ein wenig überlegen. Im Moment sollte das auf jeden Fall reichen, um ihn zu schwächen und so lange hin zu halten, bis Wesker selber wieder ganz bei Kräften war. Oder er musste es einfach darauf ankommen lassen, bevor der Klon noch hinter seinen Plan kam. Das konnte dann doch ein wenig riskant werden. Und sterben wollte Wesker hier auf keinen Fall, schon gar nicht, weil er unaufmerksam wurde und sein Gegenüber unterschätzte. Diesen Fehler würde er nie wieder begehen. „Ich halte mich nur ein wenig zurück, um zu genießen, wie du leidest. Für das, was du getan hast.“ „Sagt der Mann, der die gesamte Menschheit ausradieren wollte. Wie amüsant…“ Wieder kam ein leises Knurren über Weskers Lippen, und er ballte die Hände zu Fäusten. Unrecht hatte dieser Klon ja nicht, aber das spielte keine Rolle. Hier ging es um seinen Sohn, nur das zählte. Der Rest der Welt kümmerte den Blonden auch weiterhin reichlich wenig, auch, wenn er nicht mehr unbedingt die Absicht hatte, die Menschheit zu vernichten. Gerade wollte er nur diesen Mann hier vernichten, und dann bestand da noch immer sein Hass gegenüber Chris. Aber selbst von diesem hätte er ablassen können, hätte ihm das nur seinen Sohn zurück gebracht. Die Wut auf den Klon wurde wieder stärker, und Weskers Kräfte kehrten mit einem Mal wieder zurück. Er hob den Blick, grinste ganz leicht und stürmte dann ein drittes Mal auf den Klon zu. Und dann ging alles ganz schnell. Weskers Schlag traf, und seine flache Hand bohrte sich, wie schon damals bei Spencer, durch die Brust des falschen Simmons, trat an seinem Rücken wieder heraus, und wurde dann von Wesker zurück gezogen. Der Klon strauchelte leicht, spuckte einen ganzen Schwall Blut und ging dann in die Knie. Wesker war sicher, dass er nun sterbend zusammenbrechen und elendig verbluten würde, doch das geschah nicht. Stattdessen erhob der Simmons-Klon sich wieder, wischte sich das Blut von den Lippen und neigte leicht den Kopf zur Seite, während die Wunde sich langsam wieder schloss, und sein Körper nach und nach zu mutieren begann. Seine Arme verrenkten sich, die Knochen knackten und schienen zu brechen, ehe die Arme länger wurden und von einer Art braun-gelben Panzerung umhüllt, so, wie auch die säbelzahntiger-artigen BOWs von der Farbe her ausgesehen hatten. Nur, dass dieser Klon an sich die Gestalt eines Menschen behielt, und nur seine Gliedmaßen, Arme ebenso wie Beine, nach und nach ein wenig entstellt wurden. Klauen bildeten sich anstelle seiner Hände, und an seinen Zehen bildete sich pro Fuß eine Art Messer, das aus dem selben Material zu bestehen schien wie die Panzerung, die den restlichen Körper umgab. Nur das Gesicht war nun noch frei, doch es war ebenfalls ein wenig entstellt. ‚Ich habe ihn doch unterschätzt’, fuhr es Wesker durch den Kopf, und er verzog leicht das Gesicht. Blut tropfte von seiner Hand, und er schüttelte sie etwas, um sie halbwegs wieder sauber zu bekommen. Dann atmete er tief durch, spannte sich an und lief einfach erneut los. Er konnte ja nicht mehr tun, als diese BOW zu bekämpfen. Schießen hatte schon bei den anderen Viechern nichts gebracht, und so verschwendete der Blonde hier erst gar keine Munition. Das hätte vermutlich ebenso wenig gebracht wie bei den vorherigen BOWs. Die Panzerung war immerhin die gleiche gewesen. Und es war gerade auch Weskers Vorteil, dass sich der Klon noch mehr oder weniger im Transformations-Prozess befand. Somit war er gerade mehr oder weniger bewegungsunfähig und konnte sich nicht wirklich verteidigen, sodass auch Weskers nächster Angriff saß. Doch natürlich drang dieser Hieb nicht mehr durch den Körper der BOW, sondern dellte lediglich deren Panzer ein wenig ein. Trotzdem schlug Wesker noch ein paar mal auf den Körper ein, so lange, bis der Klon sich wieder richtig bewegen konnte, den Blonden packte und gegen die nächst beste Hauswand schleuderte, an der er kraftlos zusammensank. Aber Wesker wäre nicht Wesker gewesen, hätte dieser Hieb ihn ausgeschaltet. Etwas keuchend rappelte er sich auf, wischte sich ein wenig Blut von den Lippen und stand dann wieder fest auf den Beinen. „Nicht schlecht, aber noch lange nicht gut genug“, meinte er nur kalt und lachte leise auf, ehe er wieder zum Angriff überging. Ein paar Mal ging das nun so, dass Wesker Simmons angriff, dieser ihn abwehrte und weg schleuderte oder selber zum Schlag ausholte. Nach einigen Minuten strauchelte der Blonde merklich und rang etwas nach Luft, doch auch die BOW wirkte schon ein wenig angeschlagen. Noch einmal nahm Wesker all seine Kraft zusammen, atmete tief durch und stürzte sich wieder auf den mutierten Klon. Er schlug auf diesen ein, wich aus, hastete um ihn herum, prügelte weiterhin auf ihn ein, nutzte dann doch einmal seine Schusswaffe, um die BOW aus der Nähe zu beschießen, und schlug wieder zu, als er die Panzerung irgendwann tatsächlich durchbrochen hatte. Ein Jaulen war zu hören, gefolgt von einem Fauchen und Knurren, ehe der Klon herum fuhr, Wesker packte und hoch hob, ehe er mit der mutierten Klaue zudrückte, um den Blonden zu zerquetschen oder gar zu zerteilen. Wesker keuchte leicht, rang röchelnd nach Luft und versuchte, zumindest den Arm mit der Waffe frei zu bekommen. Es gelang nach einigen Versuchen, nach denen er seinen Körper schon kaum noch spürte und alles nur noch sehr verschwommen wahrnahm. Seine Hand zitterte und er brauchte einen Moment, bis er die Pistole zielsicher auf den Kopf der BOW gerichtet hatte. Er drückte ab, traf, und die Klaue, die ihn festhielt, ließ locker, sodass der Blonde kraftlos zu Boden sank, auf dem er so hart aufschlug, dass ihm nun auch noch die restliche Luft aus den Lungen gepresst wurde, und ihm erst einmal ein wenig schwarz vor Augen wurde. Aber er hatte den Simmons-Klon vernichtet, der Kopfschuss hatte ihm den Rest gegeben. Kurz hielt die BOW sich noch auf den Beinen, als hätte sie nicht ganz begriffen, dass sie eigentlich tot sein sollte, dann taumelte sie, machte einen unsicheren Schritt nach vorne und sank sterbend zusammen. Blut floss aus mehreren Wunden, das meiste davon aus der Schusswunde in ihrem Kopf. Nach und nach versiegte der Blutfluss aber und stoppte mit dem Schlagen von Simmons' Herz endgültig. Müde hob Wesker den Blick an, hustete etwas und spuckte ein wenig Blut vor sich auf den Boden, ehe sein Kopf wieder auf diesem aufschlug, und es endgültig dunkel wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)