Still Some Hope Left von Lady_Red-Herb ================================================================================ Kapitel 35: Sherry startet durch -------------------------------- „Sherry, wir sollten langsam zurück“, murmelte Jill leise, als sie auf die Jüngere zu trat, die noch immer den leblosen Körper des Söldners in ihren Armen hielt. Doch Sherry schüttelte nur leicht den Kopf und drückte den Toten noch enger an sich. Sie wusste, dass sie ihn nicht mit sich herum tragen konnte, aber ebenso wenig konnte sie ihn einfach hier liegen lassen. Wer wusste schon, was sich hier noch so herum trieb. Und Jake hatte zudem ein anständiges Begräbnis verdient. Sherry schluckte bei dem Gedanken daran schwer, da es die Endgültigkeit von Jakes Tod nur noch deutlicher machte. Ihre Augen waren gerötet vom Weinen, und ihre Wangen noch immer tränennass. Sie konnte nach wie vor nicht ganz begreifen, dass sie Jake nun für immer verloren hatte. Es war einfach so irreal, so falsch, so ungerecht! Und dennoch war es passiert, dennoch lag Jake hier bleich und leblos in ihren Armen. Noch einmal schluchzte die junge Frau leise auf, dann hauchte sie dem jungen Mann einen sanften Kuss auf die Stirn und schloss leicht die Augen. „Sherry, bitte, wir… was zum…!?“ Der erschrockene Aufschrei der Älteren ließ Sherry zusammenzucken und den Blick wieder heben. „Was… was ist passiert?“, fragte sie und wandte den Blick zu Jill, die entsetzt auf den Boden starrte. Erst verstand Sherry nicht ganz, was das zu bedeuten hatte, dann aber merkte sie, dass der Simmons-Klon, der eigentlich mausetot dort hätte liegen müssen, spurlos verschwunden war. „Das… das ist doch nicht möglich“, hauchte sie, schüttelte den Kopf und legte Jake erst einmal sanft auf dem Boden ab, ehe sie sich erhob und neben ‚Jill trat. „Er war tot, ganz sicher. Wie kann er…?“, begann sie, seufzte müde und ließ den Kopf hängen. Das Virus, natürlich. Aber dass er selbst Jakes Kopfschuss überlebt hatte… Sherry ballte die Hände zu Fäusten und atmete tief durch. „Sein Opfer war völlig umsonst, Jake ist…“ „Das stimmt nicht ganz“, unterbrach Jill sie ernst und schüttelte den Kopf. „Du bist am Leben. Und das allein war es ihm schon wert“, murmelte sie leise und lächelte schwach. Natürlich machte diese Tatsache das Ganze nicht weniger traurig, und es machte Jake auch nicht wieder lebendig. Da tröstete es Sherry auch nicht wirklich, dass sie selber noch am Leben war. Und dennoch hatte Jill irgendwie recht. Für Jake war das allein Grund genug gewesen. Dennoch war Jake nun tot, und ob das für ihn in Ordnung war oder nicht, ob es ihm das wert gewesen war oder nicht, Sherry fand das nun einmal alles andere als schön. Und noch dazu war dieser falsche Simmons verschwunden, was bedeutete, dass dieser noch am Leben war. Somit hatte das alles rein gar nichts gebracht. Abgesehen eben davon, dass Sherry und Jill noch lebten. Aber die Gefahr war nun einmal noch lange nicht gebannt. Seufzend blickte die junge Frau zu Jake zurück und senkte dann den Blick. „Jill… bring ihn zurück, er… er kann hier nicht so liegen bleiben“, meinte sie dann leise, ehe sie sich auf die Lippen biss und versuchte, nicht erneut in Tränen auszubrechen. Das war jedoch leichter gesagt als getan. „Und was ist mit dir?“, wollte die Ältere nun wissen und runzelte leicht die Stirn. Sie konnte sich in etwa denken, was Sherry vor hatte, und es war etwas, das sie selber nicht gutheißen konnte. „Das weißt du ganz genau. Ich werde diesen Klon jagen und töten. Und dann…“ „Ich werde ihn nehmen…“ Sherry und Jill zuckten zusammen und fuhren erschrocken herum, die Waffen auf den blonden Mann gerichtet, der sich ihnen näherte. Eigentlich wollten sie beide einfach abdrücken, doch der Blick in Weskers Augen ließ sie innehalten und die Pistolen dann sogar wieder senken. Da war kein Hass, keine Wut, nichts dergleichen. In Weskers Augen war einfach nur Trauer zu erkennen. Jill hatte gar nicht gewusst, dass ihr ehemaliger Captain zu einem solchen Gefühl überhaupt noch fähig war. „Das wirst du sicherlich nicht. Was hast du vor? Ihn benutzen?!“, schrie Sherry den Blonden an und hob die Waffe wieder etwas, doch Jill schüttelte den Kopf und drückte Sherrys Hand ein wenig nach unten. „Das wird er nicht“, erwiderte sie leise und ließ ein müdes Seufzen hören. Die Trauer in Weskers Blick war echt. Es schmerzte ihn, dass sein Sohn tot war. Es brach ihm beinahe das Herz, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass er es noch besaß. „Dann sagt mir wenigstens, was passiert ist... bitte...“, bat er anschließend, und nun war Sherry mehr als verwirrt. Nicht nur, dass der Blonde nicht weiter versuchte, sie zu überreden, ihm Jake zu übergeben, nein, er bat sie auch, ihm zu sagen, was geschehen war. Albert Wesker BAT um etwas. Die junge Frau war sicher, sich verhört zu haben und schüttelte erst einmal nur leicht den Kopf. Dann aber fiel ihr Blick wieder auf Jake, und sie ließ die Waffe erneut sinken und steckte sie dieses Mal sogar weg. „Simmons… besser gesagt, ein Klon“, murmelte sie, und dann begann Sherry, Wesker in kanppen Wirten zu erklären, was es mit Simmons und den Klonen auf sich hatte. Der Blonde hörte ihr schweigend zu, ehe auch sein Blick auf Jake fiel, und er die Hände leicht zu Fäusten ballte. Auch, wenn Jake sich am Ende wieder von ihm abgewandt hatte, so war dieser Junge dennoch sein Sohn gewesen. Alles, was Wesker noch gehabt hatte, alles, was ihm noch irgendwie Menschlichkeit verliehen hatte. Und kaum, dass er ihn überhaupt kennen gelernt hatte, war er ihm auch schon wieder genommen worden. Wesker knurrte ganz leise, dann atmete er tief durch, straffte die Schultern und blickte die beiden Frauen an. „Wo ist dieser Klon jetzt?“, wollte er wissen, ehe er seinen Blick durch die Straße wandern ließ. „Das wissen wir nicht. Wir waren sicher, Jake hätte ihn getötet, aber als Jill vorhin nachgesehen hat… war er weg“, antwortete Sherry leise und schüttelte leicht den Kopf. „Ich wollte nach ihm suchen, um ihn für das, was er getan hat, bezahlen zu lassen…“ Der Blonde runzelte die Stirn, musterte die junge Frau und musste fast etwas lachen. „Du ganz alleine, ja? Dann wünsche ich dir viel Spaß“, meinte er nur leicht verächtlich, wobei seine Stimme dennoch nicht annähernd so kalt klang, wie man es von ihm gewohnt war. In ihr war deutlich die Trauer um Jake zu hören, ebenso nun aber auch eine leichte Wut, die immer stärker zu werden schien. Auch Wesker plagten Rachegedanken, das war nicht zu übersehen. „Und wenn?“, hakte Sherry murrend nach und verschränkte leicht die Arme. Im Moment war die Agentin auf 180, und da kümmerte es sie auch nicht mehr, dass es mehr als lebensmüde war, sich ausgerechnet mit Albert Wesker anzulegen. Aber dieser schien gerade keinerlei Interesse daran zu haben, ihr oder ihrer Begleiterin irgendetwas anzutun. „Wie auch immer…“, murmelte er stattdessen nur, ehe er die Beiden stehen ließ und auf Jakes Leichnam zu trat. Neben diesem ließ Wesker sich in die Hocke sinken, ehe er vorsichtig eine Hand ausstreckte und Jakes kalte Wange berührte. Die Wut wurde dabei nur wieder stärker, und Wesker schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, glühten sie rot-orange durch das Virus, und der Blonde musste sich beherrschen, nicht einfach mit voller Wucht die Faust in den Boden neben dem Toten zu rammen. Er atmete ein paar Mal tief durch, dann beruhigte er sich langsam wieder, hob Jake erstaunlich sanft auf seine Arme und wandte sich den beiden Frauen wieder zu. „Ich würde ihm niemals etwas antun“, meinte er dann ehrlich, und alleine sein Tonfall ließ Jill und Sherry einfach nur automatisch nicken. Sie glaubten ihm, und sie wussten, dass er die Wahrheit sagte. Die Trauer, dieser sanfte Umgang mit Jakes toten Körper, genau wie die Tatsache, dass Wesker sich den Beiden fast schon unterwarf… das hier war nicht gespielt, es war echt. Und es machte Sherry tatsächlich etwas traurig, Wesker so zu sehen. Das passte nun wirklich nicht zu ihm. Und nur die Tatsache, dass nichts davon seine Taten wieder gutmachte, hielt Sherry davon ab, den Älteren einfach tröstend zu umarmen, oder ihm wenigstens eine Hand auf die Schulter zu legen. Das Einzige, was sie stattdessen von sich gab, war ein leises ‚es tut mir leid’, welches Wesker dann auch noch erwiderte. Er war wirklich vollkommen am Ende. Seufzend schüttelte die Agentin den Kopf, dann trat sie an Wesker heran und hauchte Jake einen letzten sanften Kuss auf die Stirn, ehe sie zurücktrat, Jakes Vater leicht zunickte und ihm nachsah, als dieser die Straße wieder entlang ging. Einen Moment lang blieb die Blonde einfach da stehen und versuchte, zu begreifen, dass Jake fort war, aber das wollte ihr noch immer nicht gelingen. Vielleicht würde das auch niemals passieren. Noch einmal schluchzte sie leise und drückte sich dann etwas an Jill, die sanft die Arme um sie legte. „Willst du wirklich gehen, in dem Zustand?“, fragte die Ältere nun leise, und Sherry nickte ganz leicht, ehe sie sich aus der tröstenden Umarmung löste und Jill mit ernstem, wenn auch noch etwas verweintem, Blick ansah. „Ich muss. Ich weiß, Jake hat das getan, um mich zu retten, und mich in den Tod zu stürzen, würde das alles noch unnötiger machen, aber ich…“ Sie stockte, seufzte leise und schüttelte den Kopf. „Wenn es hier um Chris ginge, was würdest du tun?“ Nun war es Jill, die ein leises Seufzen ausstieß und den Kopf schüttelte. „Ich hab’s ja schon verstanden“, meinte sie dann und rang sich zu einem ganz leichten Lächeln durch. „Natürlich würde ich das Gleiche tun, aber… ich kann dich nicht alleine gehen lassen.“ „Du kannst. Und du musst“, erwiderte Sherry nun mit etwas festerer Stimme, und auch sie lächelte nun ganz leicht, auch, wenn dieses Lächeln ihre Augen nicht annähernd erreichte. „Chris braucht dich. Er ist zwar am Leben, aber sicherlich noch sehr schwach. Und Piers wird es vermutlich kaum besser gehen, nachdem er zweimal das Virus genutzt hat. Du musst zurück und ihnen sagen, dass es uns gut geht. Und dass… dass…“ Sherry verstummte erneut und biss sich wieder auf die Lippen, so fest, dass sie dieses Mal sogar ein wenig Blut schmecken konnte. Dann aber atmete sie tief durch und hob den Blick wieder an. „Du musst ihnen berichten, dass Jake tot ist. Und halte sie um jeden Preis davon ab, mir folgen zu wollen, ja?“ Sherry kannte Chris, und auch Piers mittlerweile gut genug, um sie beide halbwegs einschätzen zu können. Egal, wie schlecht es ihnen ging, die zwei Soldaten wären vermutlich auf der Stelle aufgebrochen, um ihr zu helfen. Und das hätte ihren sicheren Tod bedeutet. Chris war diesem gerade erst entkommen, er war im Grunde schon tot gewesen. Und ganz gleich, wie es Piers auch gelungen war, ihn zu retten, er hatte ihn sicherlich nicht gesund zaubern können. Der junge Soldat selber war zwei Mal mutiert und hatte all seine Kraft im Kampf gegen die drei BOWs verbraucht. Es war mehr als nur ein Wunder, dass er überhaupt noch lebte. Wenn die Beiden sich noch einmal in einen Kampf stürzten, auch, wenn es eher ein leichter war, dann würden ihre Körper das sicherlich nicht mehr mitmachen. Und dann wäre ihr bisheriges Durchhaltevermögen wirklich völlig umsonst gewesen. Das war etwas, was Sherry um keinen Preis zulassen konnte, vor allem, da sie selber bisher noch nicht sonderlich viel hatte tun können. Wäre sie im Kampf gegen Wesker und die BOWs nicht so in Schock gewesen, sie war sicher, dass sie dann einiges hätte verhindern können. Vermutlich nicht viel, aber vielleicht doch ein wenig. Zumindest war sie es den Anderen schuldig, nun auch mal etwas zu tun. Nur die Tatsache, dass ein eben solcher Gedanke vermutlich auch Jake dazu getrieben hatte, einfach los zu eilen, dass ein solcher Gedanke mehr oder weniger zu seinem Tod geführt hatte, ließ die junge Frau ein wenig zögern. Jedoch nicht lange, und nach wenigen Sekunden atmete sie erneut tief durch und sah Jill entschlossen an. „Geh jetzt“, meinte sie leise und deutete mit einem leichten Kopfnicken in Richtung Weg zurück, ehe sie ihre Waffe nachlud und sich umwandte. Die junge Agentin würde sich nun auf den Weg machen, den Simmons-Klon zu finden. Und sie würde nicht eher ruhen, bis sie ihn gefunden hatte. Sie wusste, dass er vermutlich stärker war als sie, aber zudem war er auch angeschlagen. Und Virus hin oder her, der Klon hatte einige Kugeln im Körper, die so leicht auch nicht verschwinden würden. Das konnte einen Vorteil für Sherry bedeuten. Genau wie die Tatsache, dass sie nicht die Einzige war, die es auf den falschen Simmons abgesehen hatte. Auch Wesker wollte seine Leiche vor seinen Füßen liegen haben, auch er verspürte einen unbändigen Hass auf diesen Mann. Und in eben diesem Wesker konnte sie einen sehr starken Verbündeten haben, einen, gegen den der verdammte Klon nicht den Hauch einer Chance haben würde. Sherry musste nur aufpassen, am Ende nicht selber zu Weskers Opfer zu werden. Aber irgendwie glaubte sie nicht, dass das passieren würde. Sie hatte seinen Blick gesehen, als sie sich von seinem Sohn verabschiedet hatte. Wesker wusste, dass sie Jake wichtig gewesen war, und vielleicht würde er sie alleine aus diesem Grund verschonen, um Jake in gewisser Weise zu gedenken. Ein leichtes Zittern ging durch Sherrys Körper, und sie griff ihre Waffe fester. Sie musste sich wirklich zusammenreißen, sie musste aufhören, die ganze Zeit an Jake und seinen Tod zu denken. Das lenkte sie ab, das machte sie schwach. Nicht, dass sie Trauer und Gefühle einfach abstellen wollte, aber im Moment war dazu keine Zeit. Das alles konnte sie raus lassen, wenn der Simmons-Klon endlich wirklich vernichtet war. Dieses Mal würde sie sich nicht einfach nur davon überzeugen, dass sein Herz nicht mehr schlug, sondern sie würde ihm den Kopf von den Schultern trennen, um wirklich ganz sicher zu gehen. Diese grausame Einstellung erschreckte Sherry, und es machte ihr fast ein wenig Angst, mit einem Mal so skrupellos zu sein. Aber was sollte sie tun? Sie hatte Jake verloren, der Klon war entkommen, da konnte sie ja kaum fröhlich durch die Gegend laufen. Natürlich war sie traurig, natürlich hatte sie eine solche Wut in sich, dass sie glaubte, durch diese irgendwann zu platzen. Und ein weiteres tiefes Durchatmen brachte ebenso wenig wie das halbe Zerbeißen ihrer Lippe, weshalb die Blonde nun einfach leise fluchte und die Waffe noch fester griff, sodass ihre Knöchel fast weiß hervortraten. Noch einmal leise fluchend richtete Sherry ihren Blick stur auf den Weg vor sich und beschleunigte ihre Schritte ein wenig. Nach einer Weile blieb sie dann aber stehen, runzelte die Stirn und lauschte in die Stille. Sie war sicher, etwas gehört zu haben. Da war ein leises Surren, ein Piepen, Geräusche, die Sherry nicht zuordnen konnte. Aber wenigstens erkannte sie, aus welcher Richtung sie kamen, weshalb sie sich nun etwas nach links wandte und zu dem Haus sah, das sich dort befand. „Was zum…?“, murmelte sie, zögerte ganz kurz und ging dann auf die Tür zu, deren Klinke sie vorsichtig herunter drückte. Die Tür war nicht verschlossen und schwang mit einem leisen Knarzen auf, das Sherry dennoch einen kalten Schauer über den Rücken jagte. ‚Reiß dich zusammen, du bist doch kein Kleinkind mehr’, schalte sie sich selber in Gedanken und schüttelte nur leicht den Kopf. Sie war ja fast panischer als in Raccoon City, und da war sie gerade einmal 12 gewesen. Aber ihre Gefühle spielten im Moment einfach verrückt, es war alles so durcheinander. Trauer, Wut, Hass, und dann eine leichte Unsicherheit, vielleicht wirklich schon Angst. Sie blieb in der Tür stehen, blickte in das dunkle Haus hinein und ließ dann den Kopf hängen. Wie wollte sie es bei dem Wirrwarr in ihrem Kopf denn bitte mit Simmons aufnehmen? Klon oder nicht, er war stark, er war gefährlich. Er hatte haufenweise Kugeln in die Brust und einen Kopfschuss überlebt. Es war doch im Grunde aussichtslos. Was machte die junge Frau hier eigentlich? „Jake,...“, flüsterte sie mit zitternder Stimme und sank im Türrahmen nach unten, ehe sie die Beine anzog und den Kopf auf die Knie legte, bevor sie ihre Beine mit den Armen umschlang. „Warum… warum hast du das getan? Warum bist du nicht einfach sitzen geblieben?“, murmelte sie, schüttelte den Kopf und schluchzte leise auf. Im Grunde wusste sie ja ganz genau, dass auch das nichts gebracht hätte, dass er die Wunde niemals überlebt hätte. ‚Verdammt, was ist los mit dir? Jake hat sein Leben gegeben. Für dich. Piers war bereit gewesen, sich für Chris zu opfern, und der hat sich dann seinerseits für ihn geopfert. Sie alle geben hier ihr Bestes, und was tust du? Du spuckst große Töne und sitzt jammernd hier rum. Was willst du damit denn erreichen?’ „Komm schon, steh auf, Supergirl. Hey, ich weiß, dass du was drauf hast. Und du weißt es doch auch oder? Also hopp, zeig mir, dass du Kampfeswillen hast. Gib nicht einfach so auf!“ „Jake…?!“ Sherry hob den Blick und sah wieder in die Dunkelheit hinein, aber natürlich war Jake nicht dort. Und er würde sich ihr auch nie wieder zeigen. Er war tot, und ganz gleich, wie sehr sie sich hier auch zusammenkauerte, sie konnte an dieser Tatsache nichts ändern. „Du hast recht, Jake. Ich kann das“, murmelte sie dann, wischte sich die Tränen weg und stand dann wieder auf, ehe sie leicht die Schultern straffte, das Haus ganz betrat und sich in diesem umsah, um der Quelle der Geräusche auf den Grund zu gehen. Natürlich wollte sie um jeden Preis den Simmons-Klon jagen, aber sie wusste, dass sie sich da auch auf Wesker verlassen konnte. Und wenn dieser Klon mit den BOWs in Zusammenhang stand, und davon ging Sherry irgendwie aus, dann bestand die Möglichkeit, dass sich irgendwo noch weitere BOWs befanden. Vielleicht welche, die eingesperrt waren, oder die noch gar nicht ‚aktiviert’ worden waren. Und die Geräusche, die die junge Agentin hier vernommen hatte, hatten sie eindeutig an ein Labor erinnert, das wurde ihr erst jetzt klar. Und Labor-Geräusche kannte sie selber nur zu gut, damit war sie aufgewachsen. Sie seufzte leise, holte tief Luft und ging dann langsam auf die Treppe zu, die nach unten und tatsächlich in ein kleines Labor führte, das sie nun erst erinmal dem Erdboden gleich machte, um ihrer Wut ein wenig Luft zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)