Rache von Gaomee (... mit Happy End) ================================================================================ Kapitel 4: Nicht schon wieder ----------------------------- Weil Neji sich weigerte sie zu sehen, bevor sie nicht vollkommen ueber den Berg war, hatte Tenten anfangs keine ahnung was wirklich los war. An die Ereignisse nachdem sie angeschossen worden war, hatte sie nur albtraumhafte, surreale Erinnerungen. Sie hoerte immer wieder einen Schrei und roch verbranntes Fleisch und es dauerte eine ganze Weile bis sie erkannte, dass es ihre eigene Stimme war, die schrie und ihr eigenes Fleisch war, das brannte. Ein Gesicht, das mit wehmuetigen Erinnerungen verbunden war, tauchte auch immer wieder auf und sie war zu schwach, um es beiseite zu schieben. Es dauerte noch laenger bis sie ueberhaupt versuchen konnte dem Gelaester der Schwestern zu folgen. Irgendwelche Geruechte kursierten um sie, doch sie wurde von ihrem Koerper abgelenkt. Der fuehlte sich naehmlich an wie ein kaputtes mechanisches Spielzeug. Als waer alles voller kleiner Zahnraeder, die irgendwie nicht mehr richtig funktionierten und hoellisch schmerzten. Ungefaehr zur selben Zeit wie sie anfangen konnte allein zu essen, konnte sie auch beginnen den Schwestern richtig zuzuhoeren. Aha. Sie war gerettet worden. Und daran war etwas sehr aussergewoehnlich. Sie konnte nur noch nicht festmachen, was es war. Sie hoerte auch das Wort Wunder ein paar Mal. Aber konnte sich keinen Reim darauf machen bis sie ihn sah. Das dauerte etwas, aber am Ende gab man ihr frische Kleidung, Geld und eine Adresse, die jemand fuer sie abgeliefert hatte und schob sie vor die Tuer. Ihr Koerper fuehlte sich noch immer angeschlagen an und gut sah sie auch nicht aus, aber eine Schoenheit war sie schliesslich nie gewesen. Also stoerte es sie nicht gross und weil sie auch nichts anderes zu tun hatte, machte sie sich auf den Weg zu der Person, die sie offenbar sehen wollte. Die Adresse war wohlbekannt und sie wunderte sich nicht schlecht als ihr angeschlagener Verstand begriff, dass sie sich auf dem Weg zu einem der ranghoechsten Offiziere der Stadt befand. Sein Name kam ihr irgendwie bekannt vor, erinnerte sie an jemanden … “Nein.” Es klang geschockt, dann beinah wuetend. “Nicht schon wieder”, beschied sie. “Bitte tu mir das nicht an”, flehte sie mit einer entschiedenen Härte in der Stimme. Neji zuckte mitleidlos mit den Schultern. “Hab ich schon. Ich kann`s nicht rückgängig machen.” Als man sie in den großen teppichbehangenen Raum führte und Tenten die hochgewachsene Gestalt erblickte, setzten sich die Puzzleteile zu einem Bild zusammen. Der Bastard hatte ihr schon wieder das Leben gerettet. Er hielt ihr den Rücken zuerst zugewandt, doch selbst seinen Rücken hätte sie sofort unter tausend anderen erkannt. Sie ließ sich respektlos in einen brokatbezogenen Stuhl fallen, nachdem er sich ihr gezeigt hatte. Sie schwiegen eine ganze Weile. Tenten wusste nicht, ob sie ihm danken oder ihn verfluchen sollte. Sie entschied sich für beides. “Danke, verdammter Mistkerl.” Dann schniefte sie und schließlich weinte sie sogar ein bisschen. Er kam vom Fenster zu ihr herüber, kniete sich neben den Sessel, fasste sie aber nicht an. “Ich dachte, ich sterbe. Ich war mir total sicher”, brachte sie heraus als sie sich wieder im Griff hatte. “Das wärst du auch mit Sicherheit”, gestand er ihr. Sie nickte bedächtig und unterdrückte ein verrücktes Lachen, das in ihr hochsteigen wollte. “Komm, ich will dir jemanden vorstellen. Er hat verdammt guten Scotch.” “Na, immer her damit.” Als sie sein wohlbekanntes kleines Lächeln sah, brach sie beinah wieder in Tränen aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)