Und am Ende, bin ich doch allein... von Jacinde ================================================================================ Kapitel 1: Wie alles begann... ------------------------------ Das durfte doch nicht wahr sein! Es war doch nur das eine Mal gewesen. Nur das eine Mal... Es klingelte an der Tür, als ich Mika gerade anzog. "Das ist wohl Papa, komm' gehen wir die Tür aufmachen", sagte ich meinem nun schon 2-jährigen Sohn. Er sah seinem Vater zum verwechseln ähnlich. Er hatte das gleiche Lächeln, die großen Augen und, auch wenn er erst 2 war, war Fußball für ihn das Größte. "Hallo Gregor", grüßte ich den vor meiner Wohnungstür stehenden jungen Mann. "Hey Mila. Na, kleiner Mann? Bereit nach Oma und Opa zu fahren?" Mika quietschte vergnügt. Er konnte zwar schon sprechen, jedoch kommunizierte er momentan eher mit verschiedenen Quietschern, als mit Worten. Gregor schaute mich an. "Ist es okay, wenn ich ihn bis Montagabend behalte? Ich weiß nämlich noch nicht ganz, wann wir wieder kommen." "Ja, ist kein Problem", antwortete ich meinem Exfreund. "Gut, dann machen wir uns los. Bis Montag dann." "Alles klar und viel Spaß." Ich umarmte meinen Sohn, gab Gregor die Tasche für Mika und schloss die Tür hinter den beiden. Einige Sekunden blieb ich im Flur stehen, ging dann ich ins Wohnzimmer, setzte mich aufs Sofa und schaltete die alte Flimmerkiste an. Doch anstatt mich auf eins der unzähligen Programme zu stürzen, dachte ich an Gregor und mich... Wir waren mittlerweile 18 Jahre alt. Ich hatte Gregor kennengelernt, als er mit seiner Familie in die Stadt zog. Ich freundete mich recht schnell mit seiner Schwester Elsa an, auch wenn sie ein Jahr älter war als ich. Gregor lernte ich durch meinen Bruder Kevin kennen. Wir sind Zwillinge, sehen uns zum Glück aber gar nicht ähnlich (:D) Ich kam nach meinem Vater und er nach unserer Mutter. Gregor, der den Kickers verhalf neuen Mut zu schöpfen, wurde recht schnell der beste Freund meines großen Bruders. ( Kevin ist nur 15 Minuten älter- er spielt sich trotzdem als großer Bruder auf -.-) Daher verbrachten die beiden oft Abende bei uns. Und da ich auch sehr oft bei den Daichis willkommen war, liefen Gregor und ich uns oft über den Weg. Anfangs verstanden wir uns prima. Wir waren wie beste Freunde. Er war wie ein Bruder, den ich nie hatte. Nein, das ist gemein. Aber im Ernst, er war der beste Freund, den man sich wünschen konnte. Doch wie sollte es anders sein, wurden wir älter und veränderten uns. Ich bemerkte schnell, dass Gregor was für Conny, Viktors Schwester, übrig hatte. Also hielt ich meine Gefühle ihm gegenüber zurück. Ja, denn wie sollte es anders sein, verliebte ich mich in ihn. Da ich ihm jedoch nicht durch ein Geständnis meinerseits aus der Bahn werfen wollte, behielt ich es für mich. Nicht einmal Elsa wusste Bescheid. Auch nicht mein Bruder. Niemand. Dann, wir waren auf der Geburtstagsfeier vom Captain der Kickers und gleichzeitig auch Elsas Freund Mario, passierte es. Ich wollte es nicht. Also doch, eigentlich wollte ich schon. Aber ich wusste, dass Gregor nicht wollte. Es war eines dieser „Party-Kinder-Spiele“. Ihr kennt das. Auf den die Flasche zeigt der muss, bla bla bla. Kevin, der an der Reihe war und sich an Gregor für das Naschen von Maradonnas Hundefutter rächen wollte (Eklig oder??), sagte:" Auf wen die Flasche zeigt, den musst du KÜSSEN Gregor." Und ein fieses Lachen umspielte seine Lippen. Großartig. Insgeheim hoffte ich, dass die Flasche mich traf. Doch ich wusste, dass Gregor seinen ersten Kuss noch nicht erlebt hatte. Und ich wusste, mit wem er ihn am liebsten wollte. Und das war nicht ich. ABER wie sollte es anders sein, hielt die Flasche an und zeigte in meine Richtung. Mein Herz machte einen Sprung, doch ich versuchte mir nichts anmerken zulassen. Gregor schaute mich an. Diese Augen, dieser Blick... "Na, los worauf wartet ihr denn? Du musst meine Schwester küssen, du alter Casanova. Wir wollen was sehen. Also?" Ich sah Gregor an, dass ihm die Situation sichtlich unangenehm war. "Ach Kevin lass doch den Mist." "Nööö, Spiel ist Spiel liebste Schwester. Los, fangt an." Neben Kevin, welcher ganz scharf darauf gewesen war, dass wir uns küssten, waren auch Jerry und Charlie, Tino und Philipp auf die „Show“ gespannt. Ich atmete tief durch. Es nützte nichts. Kevin würde nicht locker lassen, ehe wir uns geküsst hatten. Gregor schien den gleichen Gedanken gehabt zu haben, denn er stand auf, streckte mir seine Hand entgegen und forderte mich auf, auf zustehen. Ich ergriff sie und er zog mich hoch. So schnell er meine Hand hielt, umso schneller lies er sie wieder los. Schade. Wir waren gerade dabei, den Raum zuverlassn als... "Hey, wo wollt ihr hin?" "Na, was glaubst du wohl, Kevin? Ich küsse sie doch nicht in eurer Gegenwart!" "Und ob du das wirst Gregor. Sonst könntet ihr ja erzählen, ihr habt es gemacht und lügt uns an. Wir sind dabei und damit BASTA." "So ein Idiot", hörte ich Gregor sagen. Aufmunternd blickte ich ihn an. Ich wollte ihn nicht leiden sehen. Andereseits wollte ich nichts sehnlicher, als ihn küssen... Und unbeholfen, wie wir mit 13 nun mal waren, wussten wir nicht, wie wir es am besten anstellen sollten. Ich blickte mich hilfesuchend um. Doch alles was ich sah, waren pubertierende Jungs, die sich aufführten, als ob sie noch niemals in ihrem Leben jemanden küssen gesehen hätten. Wenn ich es mir recht überlege, war das bestimmt auch so. "Bist du bereit?", hörte ich Gregor sagen, der mich mit seinen Worten aus meinen Gedanken riss. Ich nickte. Einatmen und ausatmen. Einatmen und ausatmen. Bloß nicht zusammenbrechen. Das ist nur ein Kuss. Aber es ist doch auch mein erster Kuss... Viel Zeit hatte ich jedoch nicht mehr, um darüber nachzudenken, denn schon im nächsten Augenblick sah ich, wie Gregor meinen Lippen näher kam. Und näher. Und näher. Ich spürte seinen Atem. Und schließlich seine Lippen. Ich schloss die Augen. Sekunden später, welche sich für mich wie Minuten anfühlten, war der Kuss auch schon wieder vorbei. Ich hörte die Jungs grölen, öffnete vorsichtig die Augen und stellte fest, dass Gregor Kopfschüttelnd den Raum verließ. Das war er. Mein erster Kuss. Für mich unbeschreiblich schön. Für Gregor, die Hölle auf Erden... Kapitel 2: Bist du dir sicher? ------------------------------ Als ich aufwachte, war es schon helllichter Tag. Ich wollte gerade nach Mika sehen, als mir einfiel, dass er das Wochenende bei seinem Vater verbrachte. Gregor war momentan vom Fußball befreit, da er sich verletzt hatte. Also hatte er genügend Zeit für seinen Sohn übrig. Und auch wenn Gregor ein Spiel hatte oder sehr beschäftigt war, stand Mika an erster Stelle. Er war der wundervollste Vater, den ich mir für Mika wünschen konnte. Auch wenn er erst 18 Jahre und sehr beschäftigt mit seiner Fußballkarriere war, hatte er immer Zeit für seinen Spross. Ich war wirklich Stolz auf ihn. Und auch auf mich. Wir waren so jung, konnten die Erziehung von Mika trotzdem gut unter einen Hut bringen. Auch, wenn wir nicht zusammen wohnten. Gregor selbst, wohnte nämlich noch bei seinen Eltern, während ich schon eine eigene Wohnung hatte. „Endlich hab' ich ein paar Tage für mich“, versuchte ich mich zu trösten. Jedoch fehlte mir mein kleiner Mann jetzt schon. Seufzend ging ich ins Bad und stellte die Dusche an. Plötzlich klingelte das Telefon. Schnell sprang ich aus der Dusche und eilte ins Wohnzimmer. "Ishii?", meldete ich mich. „Na, wie geht’s meiner Lieblings Mila?“ Harry. „Ganz gut und dir?“ „Auch auch, sag mal hast du heute schon was vor?“ „Nein, bisher noch nicht. Wieso, hast du was geplant Harry?“ „Ach, ich wollte dich nur mal wieder sehen. Hast du Lust?“ Ja, hatte ich Lust? Harry und ich gingen seid ein paar Wochen miteinander aus. Ich wusste, dass wir beide keine gemeinsame Zukunft hatten, da er keine feste Freundin wollte. Ich war nebenher nicht die Einzige, mit der er sich traf. „Nein, nee.. Ich habe heute keine Lust was zu machen. Ein anderes Mal“ Und damit legte ich auf... Wieder in der Duschte, dachte ich über Gregor, Mika und mich nach. --------------------------------------------------------------- Nachdem wir unseren Kuss hatten, wurde das Verhältnis schlechter. Nicht, dass es vorher gut gewesen wäre. Denn als ich bemerkte, dass ich Gefühle für Gregor hatte, ich jedoch wusste, dass er unsterblich in Conny verliebt war, versuchte ich ihm aus dem Weg zu gehen. Zu Anfang fragte er mich immer und immer wieder, was mit mir los sei. Ich äußerte ihm, dass ich Stress in der Schule hatte. Irgendwann antwortete ich nicht mehr auf seine Nachrichten, dann auf seine Anrufe... Und dann war es vorbei. Von heute auf morgen waren wir keine Freunde mehr. Wenn wir uns sahen, grüßten wir uns flüchtig. Aber von der einstigen innigen Freundschaft, war nichts mehr übrig. Einige Monate später, flogen Kevin und ich mit unserer- und der Parallelklasse, in der unter Anderem auch Gregor war, nach Rom. Es war eine Art Studienfahrt, weil wir in der Schule Italienisch hatten und so unsere Sprache verbessern sollten. Wir waren in der 9 Klasse und somit alle 15 und 16 Jahre. Der Flug und auch die Zeit in Rom war wirklich sehr schön. Wir sahen uns die Stadt und das Kolosseum an und genossen einige sonnige Stunden am Strand. Am letzten Abend dann feierten wir ausgiebig mit allen Schülern in der hoteleigenen Disko. Naja, eigentlich war es keine richtige Disko. Eher ein großer Partyraum, den wir benutzen durften. Der Alkohol floss in Tonnen und irgendwann war einfach jeder betrunken. Außer mir. Denn ich hatte mir die ehrenvolle Aufgabe erteilt, auf Kevin aufzupassen, da dieser, nicht nur wenn er betrunken war, dazu neigte, Schlägereien anzuzetteln. Später in der Nacht, verfrachtete ich meinen Bruder dann auf sein Zimmer und wollte mich auch langsam aber sicher ins Bett machen. Als ich vor der Tür stand, bemerkte ich, dass ich keinen Schlüssel hatte. Wo konnte er denn nur sein? Da fiel mir ein, dass Michelle- eine Mitschülerin, mit der ich mir das Zimmer teilte, den Schlüssel hatte. Und die war sicherlich bei ihrem Freund Robert. Da konnte ich jetzt schlecht anklopfen und die beiden bei was auch immer stören. Ich seufzte und setzte mich vor die Tür. Es brachte nichts. Ich musste hier warten, bis Michelle mit dem Schlüssel kam. Das konnte dauern... Dann kam Gregor um die Ecke. Als er mich sah, hielt er an. „Was ist los?“ „Ich hab' keinen Schlüssel“ Stille. „Willst du mit bei mir im Zimmer schlafen? Jim ist bei einem der Mädels. Sein Bett ist also frei.“ Wollte ich wirklich mit Gregor in einem Zimmer schlafen? Nein. Doch wollte ich hier auf dem Flur sitzen bleiben? Noch weniger. Und schließlich waren wir einmal sehr gute Freunde gewesen, da konnte eine Nacht mit ihm in einem Raum, schon nicht schlimm sein. „Ja okay. Danke“ Gregor lies mich in das Zimmer. Glücklicherweise war Jim wirklich nicht da. „Du kannst dich in mein Bett legen, ich nehm' einfach Jims.“ „Okay, danke Gregorius.“ So hatte ich Gregor früher immer genannt. „Kannst du mir vielleicht was zum Anziehen geben?“, frage ich ihn. „Ja, klar.... Hier.“ Er gab mir ein Shirt, was mir viel zu groß war und auch eine viel zu große Sporthose von ihm. „Ich gehe schnell duschen.“ „Mach, das. Und viel Spaß.“ Gregor grinste nur blöd und streckte mir die Zunge raus. Ich wartete, bis er den Hahn aufdrehte, um mich auszuziehen. Ich öffnete mein schwarzes Minikleid und legte es beiseite. Ich zögerte. Sollte ich meinen BH anbehalten? Für den Fall, dass das Shirt verrutschte und Gregor einen Blick auf meine Brust erhaschen konnte. Wollte ich das vielleicht sogar? Ach quatsch. Ich schüttelte den Kopf, ließ den BH wo er war und zog mir das Shirt und die Hose an. Ich legte mich hin, da ich so schnell wie möglich einschlafen wollte. Es war mir schon peinlich genug, dass ich mir diese Nacht das Zimmer mit Gregor teilen musste. Da wollte ich nicht noch eins dieser peinlichen Gespräche mit ihm führen. Als ich dann hörte, wie er den Wasserhahn abdrehte, stellte ich mich schlafend. Er kam aus dem Bad und ging Richtung Tasche. „Ich weiß, dass du noch nicht schläfst.“ „Mhmmpf.. Ich bin aber dabei einzuschlafen. Also lass mich bitte.“ Verdammt, dass hörte sich böser an, als es sein sollte. „Jaja, ist ja gut. Ich muss nur noch kurz das Licht einschalten. Darf ich das wenigsten machen, Madame?“ Ich grummelte nur vor mich hin. Das Licht ging an und Sekunden später wieder aus. Gregor legte sich ins Nachbarbett und atmete schwer. Ich wusste, was jetzt kam. Eins dieser Gespräche, denen ich solange schaffte, aus dem Weg zu gehen. Doch hier mit ihm auf einem Zimmer, konnte ich dem nicht mehr entkommen. „Weißt du, ich frage mich, was mit uns passiert ist. Wir waren doch mal beste Freunde....“ Tja weißt du das liegt daran, dass ich in dich verknallt bin, du aber mit einer anderen zusammen sein möchtest. Und das auch eigentlich schon bist. Fast. Hätte ich ihm sagen sollen. Habe ich aber nicht. Stattdessen sagte ich nichts. Ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen. „Naja, du musst ja auch nicht reden... das tust du ja sowieso nicht mehr. Aber findest du nicht, dass ich es verdient habe, den Grund zu erfahren?“ „Herrgott Gregor, was soll da denn für nen' Grund sein. Ich hab' dir doch damals gesagt, dass ich Stress hab. Und dann wollten sich meine Eltern auch noch beinahe scheiden lassen. Glaubst du, dass geht so spurlos an mir vorbei?“ „Aber du hättest doch mit mir darüber reden können...“ „Hätte ich..“ „Und warum hast du nicht?“ „... weil ich es vielleicht nicht wollte? Und überhaupt, was willst du jetzt von mir?“ „Man Mila, was hab' ich dir bitte getan?“ Langsam wurde Gregor wütend. „Was du mir getan hast? Lass mich mal kurz überlegen.. hmm. Ach eigentlich nichts, außer, dass du mich nach Marios Geburtstag TOTAL ignorierst hast und mich angeschaut hast, als ob ICH Schuld an der ganzen Sache gewesen wäre. Dabei wollte ICH DICH genauso wenig küssen, wie du mich! Also!“ Pause. Stille. Warum sagte er denn nichts dazu? Wollte ich überhaupt, dass er was sagt? Ich atmete tief durch und legte mich auf die Seite, sodass ich Gregor den Rücken zuwand. „Du wolltest mich also nicht küssen?“ Waaaaaas?? Hatte ich das gerade richtig gehört? „Naaa...aja also, nein. Nein wollte ich nicht.“ Warum hatte ich jetzt nein gesagt? Ich musste doch total bescheuert sein. „Bist du mir deswegen aus dem Weg gegangen? Weil dir der Kuss unangenehm war?“ „... Nein..“ „Warum dann?“ Verdammt. Mir kamen die Tränen. Warum war ich nur so eine Heulsuse? „Hm..Mila?“ „Lass mich einfach zufrieden. Ich will schlafen.“.. Meine Stimme brach unter den letzten Worten zusammen. Ich fing an zu weinen. Kein leises Wimmern. Nein. Ein lautes Schluchzen. Oh nein. Warum heulte ich jetzt? Dann bemerkte ich, wie sich Gregor zu mir ins Bett legte. Vorsichtig streichelte er mein Haar; jedoch schlug ich seine Hand weg. Er hielt inne, fing dann aber an, meinen Arm tröstend zu streicheln. Ehe ich mich versah, drehte ich mich zu ihm um, setzte mich und weinte mich an seiner Schulter aus. Verdammt. Ich genoss seine Nähe. Und wie ich es tat. Ich konnte sein Haut spüren, seine Berührungen. Wie sehr hatte er mir gefehlt. Doch ich durfte nicht so denken und erst recht durfte ich mich ihm nicht nähern. Ich durfte es einfach nicht so weit kommen lassen. Nein! Doch zu spät. Ich lag schon in Gregors Armen. „Verdammt, was mache ich denn hier?“, dachte ich. Ich musste mich losreißen, ihn weg schubsen, ihn loswerden. Ich war im Zwiespalt. Einerseits wollte ich, dass wir uns noch näher kamen. Anderseits dachte ich an Conny. „Gregor.. bitte.. nicht..“, sagte ich leise. So leise, dass er es vermutlich gar nicht hörte. Doch dann tat er es. Er küsste mich. Nach zwei langen Jahren küsste er mich wieder. Doch dieses Mal, war nicht mit unseren ersten Kuss zu vergleichen. Dieser war viel leidenschaftlicher. Viel fordernder. Langsam begann sich Gregor auf mich zulegen. Jedoch nicht mit seinem kompletten Körper. Nur mit seinem Oberkörper. Nach unzähligen Minuten spürte ich seine Zunge an meinen Lippen. Ohne wirklich darüber nachzudenken, öffnete ich zaghaft den Mund. Und schon konnte ich seine Zunge spüren. Erschrocken stellte ich fest, wie ich leise in seinen Mund stöhnte. Ich wollte mehr. Ich wollte ihn. Ihn berühren. Ihn spüren. Vorsichtig strich ich seinen Rücken hoch und runter. Dabei merkte ich, wie er eine Gänsehaut bekam. Auch er begann leise zu stöhnen. Was dann passierte, konnte ich kaum wahrnehmen. Ich spürte, wie er mit seiner Hand langsam meinen Hals entlang strich, Richtung meines Schlüsselbeins. Dann glitt seine Hand an meine Brust. Er berührte sie. Langsam aber sicher bahnte sich seine Hand dann UNTER mein Shirt. Wieso habe ich den verflixten BH angelassen? Doch er fand trotz des BH's seinen Weg an meine Brust. Erst streichelte er sie, dann nahm er meine Brustwarze in seine Finger. Sie war vor Erregung bereits hart geworden. Ein für mich enorm lautes Stöhnen entwich meinen Mund, woraufhin ich den Kuss unterbrach. „Ist schon in Ordnung, wir können aufhören, wenn du willst.“ Aber ich wollte nicht. Also flüsterte ich mit heiser Stimme ein nein. Er fing dann an, meinen Hals zu küssen, bis er an meinem Busen ankam. Er küsste ihn erst langsam und vorsichtig, dann immer wilder und wollender. Ich bemerkte, dass es ihm schwer viel sich zurück zuhalten. Mit seinem Mund liebkoste er mich weiter, während seine Hand, sich meiner intimsten Stelle nahte. Ich hatte das Gefühl vor Lust dahin zu schmelzen. Er streichelte mich und ich wollte mehr. Immer mehr. „Darf ich?“ Ich nickte. Dann zog er mir meinen Slip aus. Er begann, mein innerstes mit seiner Zunge und seinen Händen zu verwöhnen. Vor Lust konnte ich kaum klar denken. Aber ich wollte mich revanchieren. Also bewegte ich mich seinem steifen Glied zu, zog seine nun Boxershorts herunter und fing an, ihn zu berühren.. Heiß und völlig erregt von unseren Berührungen, hielten wir beide inne. „Bist du dir sicher, dass wir das tun sollten?“, fragte mich ein vor Lust zitternder Gregor. Ich nickte anstatt zu antworten. Obwohl er mich in der Dunkelheit nicht sehen konnte, schien er zu wissen, wie meine Antwort war. „Mila, du bedeutest mir, nichtsdestotrotz, wirklich viel. Und ich will dich nicht verletzten“, flüsterte Gregor. „Ja, das weiß ich, aber ich will es.“ „Bist du dir sicher?“ „Ja.“ Gregor schien meine Antwort nicht abwarten zu wollen; er war zu erregt. Er schob ein Kissen unter meinen Po, um mich in seine Richtung zu heben. Dann tat er es schließlich. Er führte ihn ein. Langsam, ganz langsam spürte ich, wie er in mir war. Ein Stich durchzog meinen Körper und ich verkrampfte mich. „Soll ich aufhören?“ „Nein, mach' weiter. Bitte.“ Ich flehte ihn an. Ich wollte ihn. Hier und jetzt. Er füllte mich schließlich vollkommen aus. Dann begann er, sich in mir zu bewegen. Erst ganz langsam, dann immer schneller. Ich erkannte ihn fast nicht wieder. Diese Leidenschaft, die tief in ihm schlummerte und mit jedem Stoß intensiver wurde. Auch er begann zu stöhnen. Erst sehr verhalten. Dann immer lauter. Er fing an, meinen Namen zu sagen. Und ich sagte seinen. Immer und immer wieder. Ich federte seine Stöße mit meinem Becken ab. Sie wurden immer härter und ich merkte, wie mein Körper anfing zu kribbeln. Dieses Gefühl, dass ich bekam. War es das, was ich dachte, was es war? Ein Orgasmus? Auch Gregor schien dem nahezu sein. Seine Atmung wurde immer schwerer und seine Bewegungen schneller. Das Gefühl wurde intensiver. Ich begann zu schreien, bis ich es nicht mehr ertragen konnte. Ich krallte meine Nägel in seinen Rücken und genoss das neu entdeckte Gefühl. Es war unbeschreiblich. Erschöpft ließ ich meine Hände auf seinen Rücken fallen. Gregor blieb ebenfalls atemlos auf meiner Brust liegen und atmete in mein Haar. Ich musste lächeln. Wir blieben einige Minuten in dieser Position liegen und sagten nichts. Bis mir plötzlich der Gedanke kam. Er war so plötzlich, wie das Gefühl, welches ich vorhin spürte. Doch war dieser aufkommende Gedanke war keinesfalls ein Glücklicher. Oh nein... Kapitel 3: Ein Stich ins Herz.. ------------------------------- Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, entschied ich, meine Eltern zu besuchen. Es war erst 11 Uhr. Um die Uhrzeit waren sie bestimmt noch in ihrem Laden. Auf dem Weg dahin, dachte ich darüber nach, was Mika gerade tat. Ob er mit seinem Vater Fußball spielte?.. ----------------------------------------------------- „Weißt du, dass mit uns, in der Nacht.. na, du weißt schon...Hmmpf.. Das hätte nicht passieren dürfen.“ Die Klassenfahrt war jetzt bereits einen Monat her gewesen. Und in diesem ganzen Monat, hatten wir uns kein einziges Mal gesehen. Nicht in der Schule oder bei irgendeinem Fußballspiel. Nicht, dass ich mir Hoffnungen gemacht hätte - natürlich habe ich das. Es war mein, nein UNSER erstes Mal gewesen. So etwas schweißt doch zusammen oder? Fehlanzeige. Und obwohl ich schon damit gerechnet hatte, war es doch nur eine Frage der Zeit gewesen. „Ich bin jetzt mit Conny zusammen....“ Gregors Worte gingen mir immer wieder durch den Kopf. Es traf mich. Mitten ins Herz. „Wäre cool von dir, wenn du das mit uns, niemanden erzählst...Okay???“ Es wäre „cool“? Oh ja und wie cool. „Geht in Ordnung. Hatte ich schon fast vergessen.“ Was für ne' Lüge. „Gut danke. Dann machs gut. Man sieht sich, Mila.“ Man sieht sich Mila. Aus unserer wundervollen Nacht, wurde ein „man sieht sich Mila“. War ich wirklich so naiv, dass ich dachte, wir kämen zusammen? Ja. Ich sah in den Himmel und dachte immer wieder an das Gespräch mit Gregor. Es war vorbei. Und dabei hatte es noch nicht einmal richtig begonnen. Dennoch wünschte ich ihm alles Glück dieser Welt. Wenn er nicht mich, sondern Conny liebte, dann war das so. Es war seine Entscheidung. Und dies musste ich akzeptieren. Auch wenn ich nicht wollte. Und es erst recht nicht konnte. „Hey, da bist du ja!“ Ich drehte mich um und sah meine beste Freundin Elsa auf mich zukommen. Sie wusste nichts von mir und ihrem Bruder. Im Grunde wusste keiner was davon. Wovon auch? Gut, wir hatten Sex. Und sonst? Nichts. Also gab es nichts, was ich hätte Elsa oder jemanden anderen erzählen sollen. „Na, wie geht’s dir Milaaaaaaa?“ „Guuuut und dir? Wo warsten du so schon wieder solange?“ „Jaaaaaaaaa tut mir leid... Aber ich musste noch mit Mario reden.“ „Klar, was auch immer. Und, was machen wir jetzt?“ „WIR gehen jetzt endlich mal wieder zum Training. Ich hab Max getroffen. Er ist stinksauer, dass du solange nicht da warst!“ „Jaaa, ich weiß. Ich hatte halt viel zu tun.“ „Mila, du bist der Kapitän. Wenn du nicht beim Training dabei bist, dann geht gar nix mehr“, zwinkerte Elsa. Ich war Kapitän der Volleyballmannschaft unserer Schule. Unsere Truppe bestand aus Elsa, Wane, Michelle, Ann, Elsa, Clara und mir. Hier und da hatten wir auch mal einen Auswechselspieler. Aber mit dem war nicht immer zu rechnen. Ich muss zugeben, dass ich die Mannschaft in den letzten Wochen ziemlich vernachlässigt hatte, dabei liebte ich Volleyball. Doch nach der Sache mit Gregor, wollte ich einfach gar nichts mehr machen. Ich konnte mich zu nichts mehr motivieren. Diese Zeit war jedoch vorbei. Dachte ich. Doch nach dem Gespräch mit Gregor fühlte ich mich erneut am Nullpunkt, doch durfte ich es diesmal nicht wieder soweit kommen lassen. Also versuchte ich mich, nun ganz auf den Sport zu konzentrieren. An der Halle angekommen, begrüßten uns die anderen. Darunter auch Max, unser Trainer. „Na Mila, geht’s dir wieder gut?“ „Jap Trainer. Alles palleti“, lächelte ich ihm zu. „Na dann ab Mädels. Umziehen und los geht’s.“ Fertig umgezogen, gingen wir in die Halle. Das Training war ziemlich anstrengend. Lag vielleicht auch daran, dass mein letztes Spiel einge Wochen her war. Mein Gott, war ich außer Form. Als wir völlig verschwitzt und atemlos am Boden lagen, sagte Max, dass wir bald ein wichtiges Spiel hatten, welches schon in zwei Wochen stattfinden sollte. „Großartig“, dachte ich. Solange aus der Übung und dann gleich ein Spiel? Aber ich war ne Sportskanone, da würde ich einfach noch mehr trainieren und dann würde das Ganze schon klappen. „Und Mila, ich würde mich freuen, wenn du diesmal dabei bist! Wir haben dich bei den letzten Spielen vermisst.“ „Ich hab' ihr schon gesagt, dass ohne sie nix geht“, lachte Elsa. Und auch die anderen stimmten in das Lachen ein. In der Umkleidekabine sprach mich Wane plötzlich an. „Sag mal Mila, geht’s dir wirklich gut? Du siehst so blass aus.“ „Ja, ist mir auch schon aufgefallen. Sicher, dass du wieder auf dem Dampfer bist? Du kannst Max doch ruhig die Wahrheit sagen", sagte nun Michelle. „Ach quatsch, ich bin nur aus der Übung. Ein paar Trainingsstunden mehr und ich bin wieder voll dabei“, entgegnete ich. „Na gut, aber überanstrenge dich nicht.“ „Neene. Alles gut Mädels.“ Wir verabschiedeten uns. Zwei Wochen später, war dann das wichtige Spiel gegen die Schule 10. Es lief sehr gut für uns. Wir führten mit 10 zu 3 und hatten bereits zwei Sätze gewonnen. Was nicht nur an Michelles Schmetterbällen lag. Doch schon während des Spiels, war mir ab und an schwindelig. Wenn ich hochsprang, um den Ball zubekommen und wieder auf dem Boden landete, fühlten sich meine Beine wie Pudding an und es drehte sich alles. In der Halbzeit fragte auch Max mich, ob ich mich kurz ausruhen wolle, da ich so blass war.. Aber ich wollte nicht. Daher sagte ich nein. Fehler. Denn schon 10 Minuten später brach ich zusammen. Einfach so. Ich konnte mich noch zu Elsa umdrehen und ihr signalisieren, indem ich meinen Finger an meiner Schläfe drehte, dass mir schwindelig war. Und dann wurde alles schwarz. Als ich erwachte, befand ich mich im Krankenhaus? Moment. Im Krankenhaus? „Hey mein Schatz. Wie geht’s dir ?“ Ich drehte meinen Kopf zur Seite und sah in die besorgten Augen meines Vaters. „Was ist denn passiert?“, fragte ich. „Du bist ohnmächtig geworden. Weißt du das nicht mehr?“ „Doch.. docch.. Wie ist denn das Spiel ausgegangen?“ „Ich glaube, ihr habt gewonnen...“ „Das ist gut.“ Dann plötzlich kam der Arzt rein. „Hallo Fräulein Ishii, geht es Ihnen besser?“ „Ja, danke.“ „Sagen Sie, ist Ihnen öfters schwindelig?“ „Nein, das war das erste Mal.“ Lüge. „Gut, dann wird das Ganze sicherlich auf einen Wassermangel zurückzuführen sein. Bleiben Sie besser noch eine Nacht im Krankenhaus, damit wir sicher sein können, dass es nichts weiteres ist.“ „Ist in Ordnung.“ Damit verließ der Arzt das Zimmer wieder. „Gut Mila, willst du noch irgendetwas haben? Was zu Trinken? Was zu Naschen?“ „Nein danke. Ich werd' mir nachher selber was holen. Lass einfach ein bisschen Geld da.“ „Abgemacht. Gute Besserung, kleines. Bis morgen.“ „Ja, bis morgen.“ Am anderen Tag wurde ich von meiner Mutter abgeholt. Zunächst erkundigte sie sich beim Arzt, ob ich denn schon wirklich wieder fit sei. Da der Arzt aber keine Einwände hatte, wurde ich entlassen. Ich sollte mich jedoch in einigen Tagen melden, da erst dann die Ergebnisse meiner Blutuntersuchung vorlagen. „Okay, wird gemacht“, sagte ich und verließ zusammen mit meiner Ma' das Krankenhaus. Kapitel 4: Gratulation! ----------------------- „Haaalloo? Niemand da?“, rief ich in den Laden. „Hinteeeeeen!!! „Da seid ihr. Was machten ihr da?“ „Wonach sieht das aus, Mila?“ „Ihr räumt euer Lager um?“ „Fast.. wir machen Inventur.“ „Achso. Kann ich euch helfen?“ „Danke, aber wir sind fast durch. Wo ist denn Mika?“ „Gregor hat ihn dieses Wochenende.“ „Und wie lange?“ „Bis Montag. Die beiden wollen nen' Ausflug machen oder so..“ „Wohin solls gehen?“ „Weiß ich nicht, hat er mir nicht gesagt.... Sicher, dass ich euch nicht helfen soll?“ „Naja, wenn du unbedingt willst. Hier.“ Meine Mom gab mir einen Block und einen Stift. „Du kannst die Büchsen zählen. Aber VERzähl dich nicht wieder..“ „Null Problem.“ _____________________________________ „Und, was hat der Arzt gesagt?“ „Nichts eigentlich. Es lag wahrscheinlich am Wassermangel.“ „Wahrscheinlich?“ „Ja, ich muss die Blutergebnisse noch abwarten. Vielleicht habe ich Calcium- oder Eisenmangel. Wird schon nicht so schlimm sein, Elsa.“ „.. Wenn du meinst. Aber zum Training kommst du jetzt wohl nicht mehr oder?“ „Warum sollte ich denn nicht?“ „Naja, nicht, dass du nochmal umkippst?“ „Elsa, das ist passiert, weil ich zu wenig getrunken habe. Und nicht, weil ich krank bin oder so..“ „Dann warte doch wenigstens die Ergebnisse ab. Tu's mir zuliebe.“ „Jaja....“ „Wann sagt dir der Arzt denn Bescheid?“ „Wann wohl. Wenn die Ergebnisse vorliegen....“ „Jaaa, das weiß ich doch, aber wann wird das sein? Wie lange dauert so eine Untersuchung?“ „Das ist ne gute Frage, Elsa. Weiß ich gar nicht so genau.“ „Sag' mir aber sofort Bescheid ja?“ „Jaaa Elsa. Mein Gott, du gehst mir echt auf den Keks. Es ist ja nicht so, dass ich mir keine Gedanken darüber machen würde. Und du machst das Ganze gerade noch schlimmer...“ „Ich mache mir doch bloß Sorgen!“ „Is' ja auch nett von dir.. aber du machst mich echt nen' bisschen verrückt..“ „Gut, dann lass' ich es halt. Da macht man sich mal Sorgen um seine liebste und beste Freundin und dannnnn....“ „Oh man Elsa. Du kannst echt so was von nerven..“ Ein paar Tage später als ich von der Schule kam, sagte mir meine Mom, dass der Arzt in meiner Abwesenheit angerufen hatte. „Und was hat er gesagt?“ „Nichts. Die Sprechstundenhilfe hat nur gesagt, dass sie die Ergebnisse heute morgen erhalten haben.“ „Gut, dann gehe ich jetzt los..“ „Kannst du vergessen, Mila. Heute ist Mittwoch. Da haben die nur bis 11 Uhr auf. Du musst bis morgen warten..“ „Na toll...“ „Soll ich morgen mitkommen?“ „Nee, ich geh' alleine hin. Nicht, dass es doch was schlimmes ist und du aus den Latschen gibst.“ Ich lachte vor mich hin. „Mila, findest du das witzig? Darüber macht man keine Scherze!“ „Ja, ich weiß...“ „Gut, dann tu' mir jetzt den Gefallen und schäle Kartoffeln..“ „Häää? Warum das denn?“ „Weil du böse warst und ich dich jetzt bestrafen muss..“ Meine Mom lachte hämisch und drückte mir ein Messer in die Hand. „Los, fang an.“ „Weil ich böse war? Sind wir jetzt im Kindergarten oder was?“ „Ach hör auf zu diskutieren. Ich bin deine Mutter und ich befehle dir, die Kartoffeln zu schälen.“ „Aber..“ „Kein aber. Ihr wollt schließlich was essen. Also mach'.“ Wie gemein war das denn bitte? „Und was ist mit Papa? Oder Kevin? Der kann seinen faulen Hintern auch mal in die Küche bewegen ..“ „Du weißt genauso gut wie ich, dass wir dann gar nichts zu essen haben. Er macht aus den Kartoffeln noch irgendwelche „Kunstwerke“, die dann kein Mensch mehr erkennt und auch niemand mehr essen will. Also.“ „War das grad' ein Kompliment an meine Schältechnik?“ „Nenn' es wie du willst, aber schwing' deine Finger ans Werk. Sonst werden wir heute nicht mehr fertig..“ Ich wusste es schon immer: Meine Mutter war ein Drache!!! Am anderen Tag, ging ich nicht zur Schule, sondern gleich zum Arzt. Ich wäre sowieso nicht in der Lage gewesen, mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Denn obwohl ich die Sache relativ locker sah, hatte ich riesige Angst davor, was mit mir los war. Was, wenn ich doch eine Krankheit hätte? Was, wenn ich kein Sport mehr machen durfte? All diese Fragen gingen mir durch den Kopf. Als ich dann die Arztpraxis erreicht, hatte ich das Gefühl vor Aufregung, jeden Moment zusammenzubrechen, doch ich riss mich zusammen. „Hallo, mein Name ist Ishii, ich bin hier, wegen meinen Blutergebnissen..“ Die Sprechstundenhilfe sah auf und lächelte mich dann an. „Guten Morgen, Ihre Chipkarte bitte.“ „Oh ach ja. Hier.“ Ich gab ihr meine Karte und wartete ab. „Gut, nehmen Sie bitte noch einen Moment im Wartezimmer platz. Der Doktor ruft sie dann auf.“ „Okay, danke.“ Ich setzte mich, zu ca. 20 anderen Leuten, ins Zimmer. Da war ich schon extra früh beim Arzt und trotzdem war es hier so voll. „Das kann dauern“, dachte ich, während ich mein Handy aus meiner Tasche holte. „Wo bist du“, hatte Michelle mir geschrieben. „Beim Arzt“, antwortete ich. Dann steckte ich es wieder weg. Ich sah mich um. Mich interessierte, weshalb die anderen Leute hier waren. Warteten sie vielleicht auch auf ein Ergebnis? Oder waren sie krank? Die Zeit schien einfach nicht zu vergehen. Immer mehr Leute wurden aufgerufen. Und immer wieder kamen neue Patienten herein. Dann endlich, nach fast 2 Stunden, wurde ich aufgerufen. „Gehen Sie bitte ins Zimmer 2“, sagte eine Arzthelferin mir. Die Tür war einen Spalt geöffnet, jedoch befand sich niemand im Raum. Ich setzte mich auf einen Stuhl und wartete. Der Arzt kam rein. In der Hand hielt er einen Brief. „Guten Tag, Fräulein Ishii, wie geht es Ihnen?“ „Hallo. Danke, gut.“ „Tut mir leid, dass Sie solange warten mussten. Aber heute ist außerordentlich viel Andrang.“ „Das macht nichts, ich habe ja Zeit.“ „Sehr gut. Nun erzählen Sie mal: Wie siehts mit dem Schwindel aus?“ „Gut, seit dem Vorfall ist nichts mehr passiert.“ Das stimmte ausnahmsweise. Mir war wirklich nicht mehr schwindelig gewesen. „Und sonst? Irgendwelche anderen Beschwerden?“ „Nein, alles gut.“ Ich lächelte. „Gut, dann wollen wir uns mal Ihre Ergebnisse anschauen.“ Er öffnete den Umschlag und las sich den Inhalt durch. Als er nicht sprach, wurde ich nervös. „Stimmt was nicht?“ Er sah mich an. Sein Blick machte mir Angst. „Eigentlich nicht, soweit sind Sie kerngesund.“ Glück gehabt. „Also lag es wirklich nur an dem Wassermangel?“ „Nicht direkt..“ Was heißt denn jetzt „nicht direkt“??!! „Was meinen Sie mit, „nicht direkt“?“ Ich war sichtlich nervös. „Wie soll ich es ausdrücken.. Es ist so: Sie werden sich in den nächsten Monaten zurücknehmen müssen. Sie spielen doch Volleyball richtig?“ „Ehhm.. ja?“ „Gut, darauf werden Sie dann verzichten müssen..“ Verzichten? Ich? Auf Volleyball? „Und warum“? Ich wusste nicht, worauf der Arzt hinaus wollte. „Nunja, ich darf Ihnen gratulieren..“ „Gratulieren? Wozu gratulieren?“ Gerade jetzt war ich froh, dass ich alleine beim Arzt saß. „Sie sind schwanger!“ Kapitel 5: Bowlen- Teil 1. -------------------------- Schwanger? Schwanger? Schwanger?????!! Ich ging im Zimmer auf und ab. "Das kann nicht sein, dass.. das darf nicht sein.! Sie irren sich! Ja genau, Sie irren sich. Ich kann nicht schwanger sein. Das ist unmöglich!" "Das ist es leider nicht, Fräulein Ishii. Der Bluttest ergab eine hohe Anzahl von HCG. Dieses Hormon wird nur in der Schwangerschaft gebildet.. und..." Ich konnte dem Arzt nicht zuhören. Bis vor einigen Minuten, war meine Welt noch vollkommen in Ordnung. Und jetzt? Jetzt sollte ich schwanger sein? Von GREGOR? Der, der eine Freundin hatte? Der, mit dem ich seit der Sache, nicht mehr sprach? Der, der mir das Herz gebrochen hatte? "Fräulein Ishii, ich geben Ihnen eine Überweisung für meine Kollegen. Sie ist eine hervorragende und einfühlsame, ältere Dame. Oder haben Sie bereits einen Frauenarzt?" Hätte ich bereits einen Frauenarzt , wäre ich jetzt sicherlich nicht in dieser Lage. Denn dann hätte ich die Pille genommen. Verdammt, warum ich sie nicht genommen? Oder warum habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, ob Gregor ein Kondom benutzt? Herrgott, wie soll ich es ihm bloß sagen? Oder meinen ELtern? "Fräulein Ishii?" Der Arzt riss mich aus meinen Gedanken. "Ja.. was?" "Haben Sie bereits einen Frauenarzt?" "Nein...!" "Gut, dann wenden Sie sich an meine Kollegin. Hier." Der Arzt gab mir einen gelben Zettel, mit einem Namen und Anschrift drauf. "Wie.. was soll ich bitte damit?" "Das ist eine sehr gute Frauenärztin." "Und WAS soll ich bei einer Frauenärztin?" "Ich denke, sie wird einen Ultraschall mit Ihnen machen, um festzustellen, in welcher Woche Sie sind. Leider bin ich kein Arzt für dieses Gebiet und kann Ihnen da nicht weiterhelfen. Daher gebe ich Ihnen die Überweisung..." "Aber ich bin nicht schwanger. Ich bin erst 15. Ich kann nicht schwanger sein." Seufzend stand der Arzt auf und legte seine Hand behutsam auf meine Schulter. "Ich kann mir vorstellen, wie Sie sich fühlen, aber..." "Ach NICHTS können Sie! Ich bin NICHT schwanger und damit basta!" Ich warf ihm den gelben Zettel vor die Füße. "Und diesen bekloppten Zettel können Sie auch für sich behalten!! Tschüss!" Mit einem Knall verließ ich das Sprechzimmer. Und mit einem weiteren "Rums" war ich aus der Praxis verschwunden. Ich rannte durch die Gegend. Ohne Ziel. Ich durchquerte mehrere Straßen, bis ich, ohne es zu wollen, vor dem Geschäft meiner Eltern stehen blieb. Und zu meinem Pech, sahen sie mich. "Mila? Was machst du hier? Warum bist du nicht beim Arzt?" "Da komme ich gerade her.." "Und, was hat er gesagt?" "Nichts Mom. Nur das, was ich schon dachte. Es lag an dem Wassermangel. Ist also alles in Ordnung." "Ein Glück. Willst du nicht reinkommen und was essen?” "Neee, ich bin müde. Ich geh' lieber heim und leg mich aufs Ohr." "Und du bist dir ganz sicher, dass alles in Ordnung ist?" "Jaaa, Mom, ich bin einfach nur müde. Ich war gestern zu lange wach. Und dann noch das stundenlange Warten beim Arzt.. das war einfach nur nervig und langweilig. Und du weißt, Langeweile macht mich schnell müde!" "Wenn du meinst..." “Ja meine ich. Bis nacher dann..” Damit ging ich weiter Richtung nach Hause. Doch wie sollte es anderes sein, begegnete ich unterwegs Elsa, Michelle und Ann. "Oh hallo Mila. Wie wars beim Arzt?!" "Ja genau, was hat er gesagt?" "Ist alles in Ordnung? Lags an dem Wassermangel? Oder was war los?" Die Mädels sprachen wie wild auf mich ein. Ich hätte kotzen können. "Mir gehts gut. Es ist nichts. Das ich da zusammengebrochen bin, lag halt daran, dass ich zu wenig getrunken hatte. Wie ich es euch schon gesagt habe. Also alles gut." "Uh ein Glück, Mila!" "Das muss gefeiert werden! Und ich hab' auch schon ne' Idee", sagte Elsa. "Was hasten vor?" "Erstmal gehen wir zum Fußballspiel der Jungs. Und danach gehen wir Bowlen oder so." "Oh jaaa, das hört sich gut an..." "Was meinst du Mila- hast du Lust?" Ich war in Gedanken versunken, sodass ich dem Gespräch nicht folgen konnte.. "Hey.. MILA?" "Erde an Mila, bitte kommen!" ... "Was..?" "Willst du mit?" "Wohin?" "Oh man, hörst du eigentlich irgendwann mal zu? Wir wollen zum Fußballspiel und danach Bowlen." "Oh.." "Oh was?" "Oh, ich würde ja gerne, aber ich habe kein Geld mehr." "Taschengeld?" "Schon ausgegeben..." "Ach, macht nichts. Wir legen das für dich aus." "Das müsst ihr echt nicht.." "Aber wir wollen. Los gehts, das Spiel müsste in 30 Min. anfangen. Und wir müssen die Jungs ja vorher noch von unserem Plan überzeugen", zwinkerte Elsa uns zu. Noch bevor ich ja oder nein sagen konnte, wurde ich zu unserer Schule und somit zum Fußballfeld gezehrt. Das Spiel hatte noch nicht begonnen; also gingen die Mädels zu Mario und Co., während ich mich schon an den Rand auf Wiese setzen wollte. Denn zu allem Übel war mir schwindelig geworden. Und wie schwindelig. Ich hatte Mühe, mich auf den Beinen zu halten. Und dann, wurde mir auch noch schlecht.. War das schon die bekannte "Schwangerschaftsübelkeit?" "Ach, was solln das.. ich bin doch gar nicht schwanger", dachte ich still in mich hinein. Ich beobachtete Elsa, wie sie versuchte Mario zu überzeugen. Sie hakte sich bei ihm ein und zog einen Schmollmund. Mario hingegen verdrehte die Augen und musste wahrscheinlich im nächsten Augenblick zugesagt haben, denn Elsa sprang, wie von einer Tarantel gestochen, um ihn herum und schwang ihre Arme hin und her. Ich musste schmunzeln und schaute weg. Mein Blick fiel auf das andere Fußballteam: Die Tornados. Auch hier waren einige süße Jungs zu finden. "Was wollen die denn schon mit einer Schwangeren wie mir?" Verdammt. Ich sollte aufhören, so einen Blödsinn zu denken. Ich war NICHT schwanger. Also. Als ich zurück zu den Kickers sah, fiel mir auf, dass Gregor mich ansah. Er bemerkte, dass ich ihn ebenfalls ansah und schaute schnell weg. "Wie soll ich es ihm bloß sagen?", dachte ich wieder. Elsa, Michelle und Ann kamen zurück und verkündeten mir, dass alle so gut wie alle Kickers heute Abend mitkommen würden. "Die Jungs müssen natürlich erstmal duschen. Und solange gehen wir dann schon mal zum Bowling-Center und reservieren zwei oder drei Bahnen. Je nachdem, wer noch mitkommem wird." Elsa fing an zu rechnen. "Zählen wir mal zusammen: Tino, Philipp, die Zwillinge, Mario und ich, dann Ann, Michelle, Mila, Kevin, Christoph, Sascha.." "Sascha? Im Ernst?", fragte Michelle. "Ja? Was hast du gegen Sascha?",fragte Ann. "Nichts, eigentlich. Aber kann der Bowlen?" "Sogar richtig gut. Du glaubst gar nicht, wie viel WUMS hinter seinem Wurf steckt.." "Und warum sollte er denn bitte nicht bowlen? Weil er ein bisschen dicker ist?" "Ein bisschen? Hast du ihn schon mal angeguckt?" "Ja, das habe ich. Und anscheind besser als du!" Bevor Michelle darauf antworten konnte, mischte sich Elsa ein. "Mädels, ist doch gut jetzt. Also, wo war ich...?" "Bei Sascha..", antwortete ich. "Ach ja..ja Sascha, dann noch Tommy, Daniel.. ja und Gregor." "Was ist mit Benny?" "Ne, der weiß es noch nicht." "Und was ist mit Gregors Anhängsel?" "Wem? Conny?" "Na, wer klebt ihm sonst 24 Stunden am Tag?" "Sowas nennt man LIEBE, Michelle. Aber das scheinst du ja nicht zu kennen.", mischte sich Ann ein. "Hää? Was soll das denn heißen? Ich weiß mehr von Liebe, als du!" "Ach ja? Wenn dem so wäre, würdest du nicht so über die beiden reden." "Ich rede nicht über beide so, sondern nur über Conny.." "Oh, wir sind wohl in Gregor verknallt was?" "Tzz.. erzähl nicht son Stuss." "Stuss? Ich glaube, dass ist gar kein Stuss. DU BIST IN GREGOR verknallt!!!" "Ann, halt die Klappe.." "Warum? Ist doch romantisch.. WUHUUUUU.. MICHELLE LIEBT GREGOOOOOOOOOOOR!" Dann stand Michelle auf. Im ersten Moment dachte ich, dass sie Ann eine verpasst. Doch sie stand nur da, sah Ann abwertend an und sagte dann, dass wir heute Abend nicht mit ihr zu rechnen hätten. Und weg war sie. "Man Ann musste das sein?" "Das war doch nur ein Scherz." "Hast aber schon gemerkt, dass Michelle nicht gelacht hat oder?" "Sie versteht halt keinen Spaß.." "Irrtum. Du musstest mal wieder übertreiben.." "Jaja..So'ne Spaßbremse.." "Ann, ich..." "Mein Gott, seid ihr fertig?, warf ich ein. "Das hält man ja im Traum nicht aus. Ich dachte, ihr wolltet das Spiel sehen?!" "Wollten wir ja auch ..." "Gut, dann tut mir einen Gefallen und seid endlich ruhig..Herrjemine..." Zum Glück, kam dieses Mal kein Konter von Ann, auch wenn sie schon wieder ausholen wollte, wurde sie von Elsa durch einen Boxer in die Rippen daran gehindert. Erst 20 Minuten vorbei. Noch 70 Minuten. Man, war das öde. "Da ist ja Conny. HEY Conny, magste nicht rüberkommen?" OH nein musste das sein? "Hey Mädels. Wie gehts euch?" "Gut und dir?" "Auch sehr gut. Wie läuft das Spiel bisher so?" "Unentschieden." "Das ist schön, dann habe ich ja zum Glück noch nichts verpasst" Oh Gott, wie ich sie hasste.. "Oh Conny, bevor ichs vergesse. Hast du heute schon was vor?" "Wann heute?" Wann wohl, du Genie. Heute Nacht. "Heute Abend. Wir wollten Bowlen gehen. Hast du Lust mitzukommen?" "Um wie viel Uhr denn?" "Denn ich muss ja um 19 Uhr im Bettchen sein.. ", dachte ich und imitierte dabei ihre dämliche Stimme. Ich war so gemein. Aber sie hatte es verdient. "Oh, da muss ich erst zuhause bescheid geben. Kommt Gregor denn auch mit?" Darf er denn mitkommen? Hätten wir Conny jetzt eigentlich fragen müssen. Ohhhhhhhhhh, zum Glück konnte niemand meine Gedanken lesen. "Ja klar, aber nur, wenn du auch mitkommst." Bingo. Gregor kam "natürlich" nur mit, wenn Conny mitkam. Als ob er ne' Wahl gehabt hätte. Denn wenn Conny NEIN sagte, dann hatte Gregor KOMISCHERWEISE urplötzlich auch keine Lust mehr. Das Elsa nichts zu ihm sagte. Immerhin war Gregor ihr Bruder. Und dann ließ sie es zu, dass ihn jemand so behandelte? Mit MIR, würde es ihm besser gehen. Aber er wollte mich ja nciht. Also musste er da jetzt durch. Auch wenn er mir trotzdem leid tat. "Ich denke mal darüber nach. Ich müsste heute eigentlich noch Üben. Ich habe in zwei Wochen ein wichtiges Vorspielen." Oh und dann musst du heute schon üben? Was bist du? Ein Alien? "Ach naja, ein oder zwei Stunden hast du ja vielleicht Zeit.. oder?" "Ich überlege es mir. Okay?" "Okay. Aber wäre echt cool, wenn du mitkommst." Conny lächelte, kniff dabei ihre Augen zu und richtete ihre volle Aufmerksamkeit auf das Spiel. Auch die anderen sahen dem Spiel zu. "Maaaaan, warum schießt er denn nicht?" "Weil ihn die anderen blockieren?!" "Oh, Ann, deine Klugscheißer Art kannste woanders rauslassen.." Ging das schon wieder los? "Jaaaaa suuuppper!! Gregooooor! Leute, DAS ist mein Bruder!" "Und mein Freund!" Elsa und Conny sahen sich an und fingen an zulachen. Ich hätte kotzen können. Wenn es doch nur etwas gäbe, um Conny einfach eins reinzuwürgen. Ha, da gab es ja was. Ich musste ihr einfach sagen, dass IHR Freund der Vater MEINES Kindes war. Doch bis auf weiteres, behielt ich das Geheimnis für mich. Und eigentlich gabs da auch nichts zu erzählen... Nachdem das Spiel vorbei war, gingen Elsa und Conny zu ihren "ach-so-geliebten-süßen-Gregor" und gratulierten ihm für das tolle Spiel. Auch die anderen Kickers wurden gelobt. Dann kam Kevin auf mich zu. "Hey Mila, wie wars beim Arzt?" "Ganz okay. Hat nichts feststellen können.." "Warum warst du beim Arzt?", fragte mich Mario. Mit ihm verstand ich mich, ausser mit meinem Bruder natürlich, am besten. "Ach, du weißt doch. Wegen der Sache bei dem Spiel..",sagte Kevin. "Welche Sache?" "Na, das habe ich dir doch erzählt?" "Ach ja?" "Ja!" "Ist doch jetzt auch egal Jungs. Mir geht es gut. Ende." Ich wollte das Thema so schnell wie möglich beenden, da ich keine Lust auf die Fragen der anderen hatte. Zum Glück gelang mir dies auch. Mir war es egal, ob sie Kevin in der Umkleide ausquetschen würden, solange sie es nicht mit mir taten.. "Gut, dann gehen wir schon mal los. Oder Mädels?" "Conny, kommst du nun mit?" Sie sah Gregor an und lächelte. "Was meinst du?" "Ich hätte schon Lust, a..aber wenn du nicht willst, dann müssen wir auch nicht gehen.." "Naja, wenn du magst, dann geh' nur. Ich gehe lieber nach Hause und übe ein bisschen. Wir können uns ja die Tage treffen." "Bist du dir sicher?" "Na klar. Wenn du lieber Bowlen gehen möchtest, ist doch alles in Ordnung. Bis dann Jungs." Mit einem zuckersüßen, aber dennoch falschen Lächeln- so habe ich es zumindest interpretiert- ließ sie ihren Freund und auch uns andere stehen. Gregor war sichtlich unentschlossen, ging aber zunächst mit den anderen in Richtung Kabine. "Gut, Gregor kommt dann wohl nicht mit", sagte ich. "Naja lass ihn doch. Wer weiß, wie lange er Conny schon nicht gesehen hat. Da wollen die beiden vielleicht einfach nur alleine sein." Oh ja, wie lange haben sie sich nicht gesehn? 3 Stunden? "Na dann. Mir ist's auch egal..." Wir gingen los. Zum Glück war mir nicht mehr schwindelig. Oder schlecht. An der Bowlingbahn angekommen, warteten wir nun auf die Jungs, die dann auch 30 Min. später kamen- natürlich ohne Gregor. "Wo habtn ihr Gregor gelassen?", fragte Ann. "Sich mit seiner Klette treffen." "Kevin, was solln der Kommentar?", entgegnete Mario. "Der ist doch nur neidisch, dass er keine Freundin hat", lachten die Zwillinge. "Ist doch Quatsch! Aber habt ihr Gregor, ausser beim Fußball, mal alleine gesehen? Seit dem der mit ihr zusammen ist, gibt es nur noch Conny&Gregor. Und nicht mehr nur Gregor oder nur Conny. Das hat rein gar nichts mit Neid zu tun. Ich würde nur mal wieder gerne etwas mit meinem besten Freund machen, ohne vorher seine Freundin fragen zu müssen. Und dabei sind die beiden erst einen Monat zusammen. Wie soll das werden, wenn das ein Jahr ist? Oder noch schlimmer! Wenn die beiden mal heiraten! Darf Gregor dann nur noch aus dem Haus, wenn er nen Antrag bei seiner Liebsten gestellt hat? Bitte! Auf sowas bin ich doch nicht neidisch!" Niemand sagte etwas dazu. Mario zuckte nur mit den Schultern und nuschelte so etwas wie "Ist doch seine Sache..." Einen Monat waren die beiden also schon zusammen? Als Gregor mir sagte, dass er mit COnny zusammen sei, war die Klassenfahrt einen Monat her. Also war ich.. knapp über den ersten Monat? Oder vielleicht schon fast der zweite? War das richtig? Aber gut, dann hatte ich noch genug Zeit... "Wollen wir dann reingehen...?", fragte Elsa. Kapitel 6: Bowlen- Teil 2 ------------------------- Zwei Stunden.. Zwei Stunden saß ich jetzt schon in der Bowling-Bahn und wartete darauf, nach Hause gehen zu können. Denn da Mario und Elsa für mich bezahlt hatten, konnte ich nicht einfach gehen. Außerdem hatte ich keine Lust alleine durch die Dunkelheit zu wandern. Daher musste ich auf meinen Bruder warten. "Komm Mila, du bist dran. Du musst uns zum Gewinn führen", lachte Mario. Tatsächlich war ich gar nicht so schlecht. Zumindest besser, als sonst immer. Ich hatte schon den ein oder anderen Strike geworfen, sodass unser Team wirklich auf Platz eins war. Neben dem von Sascha & Co. Die Teams sahen so aus: Ich war mit Kevin, Mario, Elsa und Ann im Team. Philipp war mit Sascha, den Zwillingen und Tino im Team. Tommy,Daniel und Christoph bildeten zusammen mit..GREGOR und CONNY ein Team. Ich weiß nicht, wie Gregor es geschafft hatte, aber kurz nachdem wir an der Bowling-Bahn ankamen, rief er Mario an und sagte, dass die beiden in 20 Minuten doch noch kommen würden. „Juhuu“,dachte ich in dem Moment. Und wie ich es mir schon dachte, war es die reine Folter, die beiden (spielen) zu sehen. Hier ein Küsschen und da ein Küsschen, während ich auf der anderen Seite stand. Schwanger. Und ohne Freund. "Und noch ein Strike!" "Yeaaaah, super Mila!" "Danke", lächelte ich meinem Bruder zu. "Ha, Leute, habt ihr auch Durst?" "Oh jaaaa." "Mila kommst du mit? Wir gehen bestellen", fragte Elsa mich. "Gut, und was wollen die anderen trinken?" "Nehmen wir einfach fünf mal Cola. Da wird sich schon keiner beschweren." Auch die anderen Teams bekamen Durst und gingen geradewegs Richtung Theke. "Und, wie läufts bei euch Elsa?" Conny. Hätte ich schon meine Cola gehabt, wäre sie "ganz aus Versehen" auf ihrem dämlichen Blümchenkleid gelandet. Warum trug sie eigentlich immer Kleider...?! "Oh Mila ist ganz schön gut. Wir haben echt ne' Chance, gegen Sascha zu gewinnen." "Das freut mich. Ich wusste gar nicht, dass du so gut Bowlen kannst", sagte Conny und sah dabei mich an. .... "Ich auch nicht", sagte ich gelangweilt und abweisend. "Oh gehts dir nicht gut?", fragte sie schon wieder mich. Und dann mit diesem ekligen, schleimigen Ton. "Wie kommst du darauf?" "Ich weiß auch nicht... du siehst so blaß aus.." "Oh ja, jetzt wo du es sagst..du siehst echt nicht gut aus, Mila. Willst du die nächste Runde vielleicht aussetzen?" "Herrgott, was ist denn euer Problem? Mir geht es gut, danke." "Ist doch gut, wir fragen doch nur." "Aha..." Ich nahm meine Cola und ging zurück zur Truppe. Diese dämliche Conny.. warum tat sie so, als ob sie mich mögen würde? Okay, vielleicht war sie wirklich einfach nur nett- aber ich wusste, dass Conny mich nicht mochte. Sie wusste von dem Kuss zwischen Gregor und mir und sah mich seit dem Tag, als eine Konkurrentin. Und jetzt hatte ich wirklich keine Lust mehr aufd Bowlen. Nur noch eine Stunde.. Wie spät war es schon? Fast 20 Uhr. Also noch bis 21 Uhr warten.. Oh man.. „Los Mila, du bist dran.“ „Ne, mach du bitte für mich Elsa.“ „Aber sonst verlieren wir!" "Interessiert mich nicht..." "Hmmmpf", machte Elsa nur und nahm sich eine Kugel. "Mila, deine Launen sind echt schrecklich", flüsterte Kevin mir zu. "Ohh, Kev lass mich einfach in Ruhe..." Dann, endlich, waren die 3 Stunden vorbei. So schnell ich konnte, zog ich mir meine Schuhe an, brachte das geliehene Paar zurück und machte mich nach draußen. “Hey Mila, was war denn los?” Ich drehte mich um und sah Sascha neben mir stehen. “Ach.. gar nichts eigentlich. Ich bin nur ziemlich müde..” “Achso.. aber sonst gehts dir gut?! Es liegt doch nicht daran, dass ihr doch noch verloren habt, oder?" “Nein, daran liegts nicht. Ich bin ein guter Verlierer.” Ich lächelte ihm an und war froh, Kevin hinter ihm zu sehen. “Können wir dann Kev?” “Momentchen noch.” “Hmmmpf....” Aus dem Momentchen wurden fast 30 Minuten. “Keeeeev, können wir dann jetzt?” “Jaaaa doch warte...” "Oh, da ist aber jemand ungedulidig", hörte ich von Philipp sagen. "Kevin willst du nicht lieber mit Mila nach hause gehen? Sie sah schon den ganzen Abend so schlecht aus...." CONNY. Noch so ein Spruch und ich raste aus. Doch ich blieb ruhig..und machte mich lieber alleine auf dem Weg, bevor noch so ein Spruch von Conny oder einem der anderen kam. Immer wieder sah ich mich um, doch Kevin war nicht hinter mir. Dann klingelte mein Handy. Kevin. “Wo bist du?”, fragte er. “Schon fast zuhause”, entgegnete ich. “Was heißt fast? Wo genau bist du?” “.. An der Brücke, unter der Unterführung.” “Okay, warte da. Ich komme in 10 Minuten.” “Beeil dich.” Und tatsächlich war er nur kurze Zeit später da- aber nicht allein. “Tut mir leid, dass es solange gedauert hat, aber wir mussten noch Conny nach Hause bringen..” “Jaja...” Immer wieder Conny. Conny hier und Conny da. Ein Wunder, dass sie jetzt nicht dabei war. “Und was macht er hier?”, sagte ich und deutete auf Gregor. “ER, kommt heute mit zu uns.” Wahnsinn! Er hat Ausgang bekommen? “Und dann?” “Dann schläft er bei uns.” “Aber morgen ist doch Schule.” “Ehm nein? Morgen ist doch Lehrerfortbildung? Da haben wir frei?!” “Ach, das ist morgen?” “Jup.” “Oh man...” Still gingen wir zu Kevin und mir. "Warum warst du eigentlich beim Arzt, Mila?" Gregor. Warum fragte er mich das? Ob er was ahnte? Ach quatsch. Wie denn auch. ... Oder doch ? "Na, du weißt doch. Sie ist bei einem der Spiele zusammengebrochen!" Zum Glück übernahm Kevin das Sprechen. "Ach..echt?" "JA! Oh man, das hatte ich dir doch erzählt?!" "Sicher?" "....So hörst du einem zu." Stille.. "Und warum bist du zusammengebrochen?" Der Ton in seiner Stimme gefiel mir ganz und gar nicht.. Ob er vielleich doch wusste, was los war? Ach verdammt, wie sollte er das denn wissen? "Zu wenig getrunken..", sagte ich. "Aha..." Aha. Was heißt denn jetzt "aha"? Und warum sagte er das so komisch? Zum Glück waren wir schnell zuhause, sodass mich Gregor nicht noch mehr fragen konnte. "Kevin?" "Jaaaa..." "Ihr seid schon wieder da?" Unsere Mutter kam aus der Küche. "Oh hallo Gregor. Schön dich auch mal wieder zusehen. Wie gehts dir?" "Danke, gut. Und dir?" Ja, Gregor durfte unsere Eltern duzen. Warum auch nicht, schließlich kannten wir uns schon mehr als 4 Jahre. Und immerhin war Gregor Kevins bester Freund. "Mir gehts auch gut. Wie war das Bowlen?" "Gut..." "Und wie gehts Conny?" "Der gehts auch gut." "Schön.. na dann. Habt ihr Hunger?" "Was gibts denn?" "Pizza." "Kannst du uns die machen?" "Kannst du das nicht selber, Kevin?" "Bitte?" "Ausnahmsweise. Weil du Besuch hast. Aber glaub nicht, dass das zur Gewohnheit wird." "Jaja...." "Mila, willst du auch was essen?" "Neeee, ich hab' keinen Hunger.." In Wirklichkeit war mir schlecht- und WIE schlecht mir war. "Bist du sicher? Was hast du denn heute schon gegessen?" "Frühstück...." "Mehr nicht?!" "Neeee und ich will auch nix essen. Ich geh' ins Bett. Gute Nacht..." Damit ging ich nach oben in mein Zimmer. Ich hörte noch, wie mir meine Ma' hinterher rief, aber das ignorierte ich einfach. Klopf. "Mmmmpf.. JA?" Die Tür ging auf. "Darf ich reinkommen?" "Das ist nicht Kevins Zimmer. Das ist nebenan." "Ich weiß, ich weiß. Ich wollte nur fragen, wie es dir geht?" "Häääh..?" "Was "häääh"?" "Warum interessiert dich das?" "Weil du nicht gut aussiehst..und.. und ich mir Sorgen gemacht habe...." "Sorgen? Soll das ein Witz sein? DU und Sorgen machen?" "Nein, soll es nicht. Ich wollte auch nur nett sein, Mila. Aber du machst es einem verdammt schwer!" "DU kannst woanders nett sein, aber nicht bei MIR. Und jetzt verzieh dich!!" Ich stand auf, schubste Gregor aus meinem Zimmer und knallte die Tür zu. Zum Glück hatte ich einen Schlüssel....so konnte mich dann wenigstens keiner mehr stören. Tzzz.. wie es mir geht. Als ob ihn das interessieren würde. Wahrscheinlich hat Kev oder meine Ma' ihn vorgeschickt. "Mila? Mila, mach SOFORT die Tür auf." "Neeeeeheiiiin. Ich lieg schon im Bett. Nerv' mich nicht." "Ich zeig dir gleich, nerv' mich nicht. Wenn du nicht sofort aufmachst, dann hol' ich Papa und der tritt die Tür ein. Und die bezahlst du dann!" Ich seufzte. Warum musste meine Mutter so eine Nervensäge sein? Aber ich schloss die Tür wieder auf. Ich hatte wirklich keine Lust auf Theater. "Warum schließt du dich ein?" "Warum nicht?" "Sei nicht so frech!" "Bin ich nicht." "Und warum pampst du Gregor so an? Er wollte nur nett sein." "Mom, Gregor hat schon seit Wochen nicht mit mir gesprochen, warum sollte er das auf einmal ändern wollen?" "Naaaaaja, weiiill.." "Ja genau, weil DU oder KEV ihn vorgeschickt habt. Ansonsten würde der doch nicht auf die Idee kommen." "Oh Mila, was bist du denn so?" "Weil ich müde bin und endlich schlafen will.. Also, darf ich?" "...Von mir aus, aber schließ dich bloß nicht wieder ein, ja?" "Jap.. Gute Nacht." "Gute Nacht..." Meine Ma' gab mir einen Kuss und ging dann aus meinem Zimmer. Und mir war immer noch schlecht... Kapitel 7: Eine schwere Entscheidung ------------------------------------ Mitten in der Nacht, wurde ich wach. Ich hatte mir am Abend zuvor extra einen Eimer mit ans Bett genommen, für den Fall der Fälle, dass ich mich übergeben müsste. Ein Glück war ich auf diese glorreiche Idee gekommen. Einige Male hätte ich es nicht rechtzeitig aufs Klo geschafft und hätte womöglich den Flur voll gebrochen. Daher konnte ich jetzt auch nicht mehr schlafen. Mein Mund und Rachen waren völlig ausgetrocknet und da ich nichts zu trinken in meinem Zimmer hatte, musste ich runter in die Küche gehen. „Ganz leise“, dachte ich bei mir, „sonst hört mich noch wer.“ Ich suchte, doch ich fand weit und breit nix zu trinken- und auf Leitungswasser hatte ich erst recht keine Lust. Also musste ich in den Keller. Ich hasste den Keller- aber wer tat das nicht. Dort angekommen, fand ich schnell, wonach ich gesucht hatte- WASSER. Schon im Keller öffnete ich das Wasser, um meinen Durst zustillen. Als ich wieder nach oben gehen wollte, hörte ich ein Geräusch. Milaaaaa?“, flüsterte jemand in die Dunkelheit. Verdammt. Ich ging nach oben und sah, dass Gregor gerade in die Küche schaute. „Hier bin ich“, flüsterte ich zurück. „Was machst du denn hier?“ „Wonach siehts denn aus?“ Ich hielt meine Flasche hoch. „Ich hatte Durst. Was dagegen?“ „Nein...“ „Na dann. Gute Nacht.“ Ich ging an ihm vorbei und wollte zurück in mein Zimmer gehen. „Du hast dich übergeben.“ „Was?“ „Du hast dich übergeben. Ich habs gehört.“ „Tja, da haste doch wohl VERhört.“ Er hielt mich am Arm. „Ich hab' mich NICHT verhört. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass die Würgegeräusche aus DEINEM Zimmer kamen!“ Gregor wurde langsam lauter- und auch ich konnte mich kaum noch zurückhalten. „Ist mir egal, was du denkst oder was du nicht denkst. Ich habe NICHT gebrochen. An deiner Stelle, würde ich zum Ohrenarzt oder sonst wem gehen. Nen' Psychiater würde dir sicherlich auch weiterhelfen.“ „Mila, was soll das? Gibs doch einfach zu!“ „Es gibt nichts zugeben. Und jetzt lass mich!“ Ich stürmte in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir zur. Und dieses mal ließ ich sie verschlossen. Am anderen Morgen stand ich erst sehr spät auf. Ich war zwar schon lange wach, wollte aber warten, bis Gregor und Kev das Haus verließen. Auch, wenn das erst am Nachmittag war. „Oh, auch schon wach Mila?“, grüßte mich mein Vater und gab mir dabei ein Kuss auf die Stirn. „Ja....“ „Gehts dir wieder gut?“ „Wieso sollte es mir schlecht gehen?!“ „Oh, einfach so. Gregor hatte nur was erwähnt...“ „WAS erwähnt?“ Langsam wurde ich sauer. Was hatte dieser dämliche Vollpfosten jetzt schon wieder erzählt? „Keine Soge, Mila. Du musst nicht gleich sauer werden.“ „Doch, genau das muss ich. Gregor mischt sich immer und überall in meine Angelegenheiten ein. Dieses Arsch soll sich endlich von mir fernhalten!“ „Mila, herrgott was ist denn los? Was hast du denn auf einmal gegen ihn? Ihr wart doch mal Freunde?“ „Ja, genau. Wir WAREN. Das ist vorbei. Also lasst mich doch bitte mit dem Scheiß in Ruhe.“ Ich verließ die Küche- der Hunger war mir echt vergangen. „Willst du nix essen, Schatz?... Mila??“ Ich antwortete ihm nicht. Ich wusste, dass mein Vater am wenigsten etwas dafür konnte. Und es war auch nicht fair gewesen, meine Laune an ihm abzulassen. Schließlich mochte ich ihn am liebsten. Mit ihm verstand ich mich immer viel besser, als mit meiner Ma. Was auch daran lag, dass er der ruhigste und verständnisvollste Mensch war, den ich kannte. Als ich so darüber nachdachte, kamen mir die Tränen. Ich wollte meinen Dad nicht so behandeln. Aber ich wollte das Thema Gregor ein für allemal hinter mir lassen. Ich wollte nicht mehr an ihn denken, ich wollte ihn nicht mehr sehen. Ich wollte ihn einfach aus meinem Leben streichen. Doch so einfach, wie ich es wollte, war es nicht. Ich war immernoch schwanger. Und es wusste immernoch keiner. Doch ich war auch erst 15. Und definitiv nicht in der Lage für ein Kind zu sorgen. Ich war doch selber noch ein Kind. Und so fasste ich einen Entschluss. Auch, wenn ich den irgendwann bereuen würde. Ich war nicht bereit für ein Kind- und ich wollte es auch nicht. Nicht jetzt. Nicht von Gregor. Nicht von jemanden, dem ich nichts bedeutete. Der nur mit mir sprach, wenn es sein musste. Nicht von jemanden, der mit nicht beachtete, der mir aus dem Weg ging. Nicht von jemanden, der mir das Herz gebrochen hatte... ---------------- Einge Stunden später klopfte es an der Tür. „Herein“,sagte ich. „Hey Schwesterlein.“ „Na, Brüderchen. Wasn los?“ „Wollte nur mal nach dir sehen. Machsten da?“ „Nur n' bisschen surfen.. sag mal weißte, was heute noch so geht?“ „Glaub' in der Stadt in dieser einen Bar.. da is son Tanzabend oder sowas..“ „Oh cool..gehste da hin?“ „Joaaa, die Jungs wollten nach dem Training mal vorbeischauen. Mädels aufreißen und so“, grinste mein Bruder. „Wer kam denn auf die Idee? Philipp oder was?“, lachte ich. „Ha, nicht nur der. Die Zwillinge wollen auch mal nen' Blick auf n' paar Mädchen werfen..“ „Na dann, viel Spaß dabei. Und hey, vielleicht hast du ja Glück und Jane kommt auch?“ „Jap, sie kommt. Hab ich schon gecheckt.“ „Achsooo....“ „Sag mal.. kann ich dich mal was fragen?“ „Nur zu...“ Ich blickte von meinem Laptop hoch, da mein Bruder nicht weitersprach. „Was denn los, Kev?“ Er sah etwas bedrückt aus. „Najaa, ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll..“ „Um was geht’s denn?“ „Um dich.“ Um mich? Plötzlich bekam ich Angst und ein ungutes Gefühl breitete sich in mir aus. „Wie meinst du das? Um mich?“ „Hör zu.. ich will mich da eigentlich nicht einmischen und es geht mich ja auch nichts an... aber..“ „Aber was?“ Worauf wollte er hinaus? „Naaaaja, sei jetzt nicht sauer oder so, aber Greg hat mir da was erzählt.. Und wie gesagt, es geht mich echt nix an, aber ich dachte, du willst vielleicht drüber reden oder so...“ „Über was reden?“ „... über die Sache, die zwischen dir und Gregor vorgefallen ist.“ „Hmm...", ich seufzte „Was weißt du denn darüber..?" „Ich wollte das echt nicht wissen.. eigentlich. Aber Gregor war so bedrückt und immer in Gedanken verloren und so..ich hab halt immer wieder gefragt, was er hat, weil er ja mein bester Freund ist und so..ich hätte nie weitergebohrt, hätte ich gewusst, was mit ihm los ist, aber naja, letzte Nacht, da hat er nachgegeben und war fast mit den Nerven am Ende und so.. naja. Dann hat er halt gesagt, dass ich jetzt nicht sauer auf ihn sein soll oder ihn verabscheuen soll oder was auch immer, aber er hat wohl was ganz dummes gemacht..“ Soso. Der Sex mit mir war also eine dumme Sache. Stich ins Herz, Klappe die zweite. And Action. „Und dann?“ „Naaaaa...ja.. ehhm, wie soll ichs sagen,.. ich will dich da ja zu nix drängen.. wenn du nicht drüber reden willst, ist das auch okkk...“ „WAS weißt du alles?“ „Er....er meinte halt, dass auf der Klassenfahrt vor ein paar Monaten was passiert ist.. auf was er nicht gerade stolz ist...“ Okay. Kevins Worte, nein eigentlich Gregors Worte, machten das Ganze nicht besser. „Raus mit der Sprache. WAS hat er dir gesagt?“ Kevin sah mich traurig an. Bevor er weitersprach, seufzte er schwer. Ich wusste, was jetzt kam. Am liebsten, hätte ich es jedoch nicht gewusst. „Ihr hattet Sex oder?“ Ich bickte weg. Ich schämte mich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Deshalb schwieg ich. Es war mir unglaublich peinlich. „Du musst jetzt nix sagen, Mila. Ich wollte das Thema auch nicht wieder aufbrodeln lassen oder so.. aber ich dachte, dass du vielleicht darüber sprechen möchtest.. 'glaub, du hast da bis jetzt mit niemanden drüber gesprochen oder?“ Ich schüttelte den Kopf. Das hatte ich tatsächlich nicht. „Ich denke jetzt nicht schlecht über dich oder so, falls du das meinst. Du bist immer noch meine Schwester.. und .. naja, ich weiß ja, wie sehr du Gregor magst..da kann ich schon verstehen, warum du das gemacht hast...und ich kann auch verstehen, warum du nicht darüber reden wolltest...aber.. wenn du jetzt reeedeen willst dann....“ „Ich bin schwanger.“ Es war endlich raus. Endlich wusste es jemand. So schnell ich es gesagt hatte, so schnell kamen mir auch die Tränen. Ich erwartete, dass Kevin mich anschrie oder etwas in der Art. Doch das tat er nicht. Er nahm mich in den Arm und wiegte mich. „Iiii..ch.. ich weiß nicht, waaaaa. waaaas ich jetzt maaaahachen soll“,schluchzte ich in Kevins Arm. „Wir müssens Mama und Papa sagen.“ Ich zuckte zusammen und drückte mich von ihm weg. „Waaas..?“ „Ich weiß, du willst nicht. Und ich kann mir auch verstehen, warum. Aber was willst du sonst machen? Du wirst irgendwann dicker werden. Was willst du dann sagen, woran es liegt?“ Ich sagte nichts. Ich wusste, dass Kevin recht hatte. Ich MUSSTE es ihnen sagen. Aber wie sollte ich das tun? Unsere Mutter hatte uns immer eine Predigt gehalten, dass wir es ja nicht wagen sollten, die beiden früh zu Großeltern zumachen. Das lag wahrscheinlich auch daran, dass die beiden Kevin und mich auch ziemlich früh bekommen haben. Meine Mutter war 17 gewesen und kurz nachdem ihre Eltern von der Schwangerschaft erfuhren, aus dem Haus geschmissen worden. Mittlerweile war das Verhältnis zwar besser, aber was sie meiner Ma angetan hatten, konnten sie auch nach 15 Jahren nicht wieder gut machen. Ich wusste, dass es für meine Eltern keine leichte Zeit war. Meine Ma zog dann zu meinen Dad und seinen Eltern. Sie nahmen meine Mutter mit offenen Armen auf. Und zusammen bewältigten sie diese schwierige Situation. Unsere Eltern wollten uns nur solch ein Leben ersparen. Und was tat ich? Genau das, was ich nicht sollte. Nach einer Weile begann ich wieder zu sprechen. „Ich will das Kind nicht bekommen“, sagte ich soleise, dass es fast ein Flüstern war. Doch Kevin hatte mich ganz genau verstanden. „Bist.. bist du dir sicher? Willst du nicht nochmal darüber nachdenken?“ „Neiin...meine Entscheidung steht fest.“ Ich stand auf und wusch mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ich bin zu jung und du weißt, wie Ma & Pa reagieren werden. Ich will ihnen dieses Unglück ersparen.. und auch mir.“ „Naja, vielleicht hast du recht und es ist echt das Beste. Aber willst du nicht vorher mit Gregor darüber reden?“ „Wüsste nicht worüber. Oder glaubst du, er würde versuchen, mich umzustimmen? Er ist mit Conny zusammen. Schon vergessen? Und selbst, wenn ers nicht wäre- glaubst du im Ernst, dass er JETZT ein Kind will? Und das mit mir?“ „Das weiß ich nicht. Aber ich fände es unfair ihm nix davon zusagen. Es geht hier schließlich um ein Lebewesen, ein Kind. Euer Kind. Meinste nicht, er hatn Mitspracherecht?“ „Du wirst ihm doch wohl nix sagen oder? Kevin?“ Er sagte nichts und seufzte nur. „Nicht, wenn du nicht willst.“ „Gut. Denn ich will es NICHT. Niemand wird je davon erfahren. Okay?“ „Wie du willst Mila. Aber ich finds trotzdem nich' richtig.“ Ich fands aber genau richtig. Und dabei blieb ich auch. Ich Dummerchen hätte aber damit rechnen müssen. Schließlich war Kev mein Bruder. Und ich kannte ihn- besser als er sich. Und in diesem Moment hätte ich wissen müssen, dass er seinen Mund nicht halten würde. Doch ich vertraute ihm. Und war mir sicher, dass er mich nicht verraten würde... Doch ein paar Tage später, wurde ich eines besseren belehrt. Kapitel 8: DanceFever...Part 1 :) --------------------------------- Das Gespräch mit Kevin hatte mich wach gerüttelt. Mir wurde bewusst, dass ich nur noch wenige Wochen Zeit hatte. Also machte ich mich am anderen Tag auf den Weg zum Frauenarzt. Ich wusste bereits aus dem Fernsehen, dass ich eine Art Bescheinigung brauchte. Oder sowas in der Art. Aber zunächst musste ich mir einen Beratungstermin beschaffen. Bei diesem sollte ich nochmal ungestimmt werden, bla bla bla. Einzelheiten sind ja auch eigentlich egal. Meine Frauenärztin bestätigte, was mein Hausarzt bereits vermutete. Ich war schwanger und das in der 7 Woche. Ich hielt meine Bedenken nicht zurück und verlangte gleich, einen Termin. Meine Ärztin sah mich überrascht hat, verstand mich und meine Situation aber recht schnell. Auch sie sprach, weil sie es musste, darüber, dass ich darüber nachdenken sollte, da der Schrittt, erstmal vollzogen, nicht wieder rückgängig gemacht werden konnte. Aber auch sie schaffte es nicht, mich umzustimmen. Daher gab sie mir die Adresse einer Beratungsstelle, bei der ich schnellstmöglich einen Termin machen sollte. Ich sollte bestensfalls nicht alleine dort hingehen. Doch wen hätte ich mitnehmen sollen? Vielleicht Kevin. Aber darüber wollte ich nochmal in Ruhe nachdenken. Befreit und irgendwie glücklich machte ich mich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen wollte ich so schnell wie es ging, einen Termin ausmachen. Zum Glück war niemand zuhause, sodass ich bei dem Telefonat nicht überrascht werden konnte. Mit zittrigen Händen wählte ich die Nummer. Es meldete sich eine, meines Erachtens nach, ältere Frau, die sogleich zu wissen schien, warum ich anrief. Sie fragte mich, nach meinen Namen, meinem Alter. Sie bat mir einen Termin in der nächsten Woche an. Ich nahm ihn an und legte dann wieder auf. Nächste Woche also. So schnell sollte es gehen. Wie gesagt- SOLLTE.... -------------------------------------------------------------------------------------------- Nach dem Telefont verzog ich mich ein mein Zimmer. Es war bereits dunkel, als meine Ma in mein Zimmer kam. „Mila? Bist du wach?“ „Jap..“ „Das Essen ist gleich fertig... Kommst du bitte runter?“ „Wird gemacht...“ Sie ging wieder und ich rappelte mich auf. Als ich die Treppen hinunter ging, hörte ich mir vertraute Stimmen. Sah ganz so aus, als hätte mein Bruder Besuch. Ich lugte ins Wohnzimmer und konnte aber nur die Zwillinge erkennen. „Was isn da los?“, fragte ich meine Ma, als ich in die Küche kam. „Kev geht gleich mit den Jungs zu na' Feier. Kannst ja fragen, ob du mit darfst?“ „Ach was neee, ich bleib lieber zu Hause.“ „Warum denn das? Du warst schon lange nicht mehr feiern.. geschweige denn, mit deinen Freunden weg.“ „Mom, ich war gestern erst bowlen...“ „Bowlen.. Mila. Ich bitte dich. Du gehst doch immer so gerne Tanzen? Haste darauf keine Lust?“ „Ich wüsste nicht mit wem...“ „Elsa? Ann? Michelle? Oder Wane? Die haben doch bestimmt Lust, frag' sie doch einfach mal.“ „Mom, ich hab' doch schon gesagt, dass ich keine Lust habe oder? Mein Gott...“ „Was ist denn hier für ne' Stimmung?“, fragte mein Dad, der gerade in die Küche kam. „Weiß auch nicht, was Milachen hat..“ „Was denn los, kleines?“, fragte Dad. „Niiix verdammt. Kann ich jetzt endlich den Tisch decken oder werd' ich weiter genervt?“ „Bitte, dann deck den Tisch...“ „Keine Sorge, wir werden dich nicht mehr fragen, versprochen..“ „Was werdet ihr nicht mehr fragen?“ Kevin. „Ach, ich wollte nur, dass deine Schwester mal wieder was unternimmt. Aber anscheinend hab ich Madame auf dem falschen Fuß erwischt. Oder Mila?“ Mehr als ein Schnauben gab ich aber nicht vor mir. Ich war Wut geladen. Und warum? Keine Ahnung? Hormone? Vielleicht. Aber das war ja zum Glück bald vorbei. „Ist vielleich auch besser so..“, sagte Kev. „Was soll besser sein?“ „Das sie zuhause bleibt.. ich meine, in ihrem Zustand..“, sagte Kev und ich spürte, dass er in meine Richtung sah. Ich hätte ihn vierteilen können. Gleich hier und jetzt. Was war sein Problem?! Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Einen Moment wurde es ruhig im Raum. Die Stille war kaum auszuhalten. Ich hielt inne und auch meine Ma wusste nicht ganz, was sie sagen sollte. „Zustand? Was meinst du denn Junge?“, fragte Dad, der als Einziges sprechen konnte. „Na, sie ist doch gerade erst zusammengebrochen. Nicht, dass ihr das draußen irgendwo nochmal passiert?“ „Oh Kevin und ich hab' jetzt schon sonst was gedacht. Aber Mila gehsts doch schon wieder gut. Nimm sie doch mit, Kevin. „Nenene... das kommt gar nicht in die Tüte. Die Kleine versauert mir sonst noch in ihrer Kammer...“ „Ich hab' doch schon gesagt, dass ich nicht WILL. Ist das so schwer zuverstehen?“ „Mir ist egal, ob du willst oder nicht. Heute, gehst du mal wieder raus. Und damit Basta....Ihr könnt euch setzen, das Essen ist fertig. Kev, sagst du deinen Freunden Bescheid?“ „Klaaar....“ Ich hatte also nichts mehr zusagen. Aber okay, vielleicht hatte meine Ma recht und ein bisschen Ablenkung würde mir gut tun. Nach dem Essen, an dem neben Kev, mir und unseren Eltern, auch die Zwillinge und Tino teilnahmen, machte ich mich ausgeh fertig. Auf Wunsch meiner Mum, schrieb ich auch den Mädels. „Klar, super gerne“, schrieb mir Wane. Von Elsa kam ein: „Ich war sowieso schon eingeplant :D Aber schön, dass du auch kommst.“ Michelle schrieb, dass sie nur kommen würde, wenn Ann nicht kam und andersrum schrieb Ann das Gleiche. Da ich mich aber nicht zwischen den beiden entscheiden wollte, schrieb ich beiden, dass sie das unter sich ausmachen müssten und ich mich nicht einmischen wolle. Zu meiner Überraschung kamen später am Abend aber beide und sprachen sich endlich aus. War ja eigentlich auch ein alberner Streit zwischen den beiden gewesen.. Ich entschied mich an dem Abend ein kurzes Minikleid zutragen, was meiner Figur schmeichelte. Dazu trug ich einen hellbraunen Gürtel und passende hellbraune Schuhe. Meine Haare, die von Natur aus wellig waren, unterstützte ich noch ein wenig mit meinem Lockenstab. Nach knapp einer Stunde war ich fertig. Zur Freude der Jungs, die mich unzählige Male gestört und genervt hatten, wann ich denn endlich fertig sei. Ich sah gar nicht schlecht aus. Sogar richtig sexy eigentlich. Auf jeden Fall besser, als Conny- die natürlich auch dabei sein würde. Wenn Gregor mich so sah, würde er es schneller bereuen, mich nicht genommen zuhaben, als ich es mir wünschte... Tja, sein Pech... Kapitel 9: DanceFever...Part 2 :) --------------------------------- Bei der Feier angekommen, kam mir sofort Wane entgegen. „Waaaahnsiinnn, wie hübsch du aussiehst“, sagte sie mir. „Dankeschön... wer ist denn schon alles da?“ „Puuuh schwer zusagen.. ich bin auch eben erst gekommen. Aber ich weiß, wer noch nicht da ist..“ „Und wer?“ „Mario und Elsa, und irgendwie alle anderen der Kickers. Obwohl.. Gregor hab' ich schon irgendwoe geeesehhhn... hmm...ach, guck, da ist er ja.“ Ich drehte mich um und sah, wie er auf mich zukam. „Wo gibt’s was zutrinken?“, fragte ich schnell. „Da vorne..“, sagte Wane ein bisschen verdutzt und deutete auf ein in einer Ecke stehenden Tisch. Daneben sah ich Harry. Nicht den liebsten, den ich gerade sehen wollte, aber ich wusste, dass ich dort erstmal sicher war. Die anderen mieden Harry nämlich. Und das hatte auch seinen Grund. Als Harry vor ein paar Jahren in die Stadt kam, hatte er ja schon einigen Ärger in die Mannschaft gebracht. Und auch schon damals hatte er Interesse an Elsa gezeigt. Auch, wenn dies damals nur gespielt war, um Mario zu verärgern. Nachdem die Kickers ein Spiel gegen Harry und seiner „Mannschaft“ gewonnen hatte, schienen sich die Jungs vertragen zu haben. Die Freundschaft hielt jedoch nicht lange denn, Harrys Vater wurde damals versetzt, sodass sie aus der Stadt zogen. Aber vor gut einem Jahr, kam er zurück- seine Eltern hatten sich getrennt. Und da seine Mutter hier geboren war und auch ihre Familie hier wohnte, wollte sie zurück. Das taten sie dann auch. Harry ging dann auf die selbe Schule wie Mario und Elsa- und zum Ärger vom Mario, auch in Elsas Klasse. Harry hatte seine alte Gestalt scheinbar wieder angenommen, denn er hatte mehrere Male versucht, Elsa anzubaggern und sie „rumzubekommen“. Elsa blieb statthaft- doch Harry ließ nicht locker. Bis es dann irgendwann zu einer kleiner Schlägerei nach einem der Fußballspiele kam. Die Kickers verdeutlichten Harry GENAU, dass er die Finger vom Mädchen des Captains lassen solle- sonst würde er es bereuen. Harry lachte nur, ließ Elsa dann aber in Ruhe. Und suchte sich ein neues Opfer. Dreimal dürft ihr raten wen? Genau. MICH. Und ich fand es nicht im Geringsten unangenehm. Okay. Am Anfang vielleicht schon. Aber jetzt war es ganz im Gegenteil. Gerade JETZT genoss ich die Aufmerksamkeit und Komplimente, die Harry mir machte. Auch, wenn ich wusste, dass Harry nicht die große Liebe suchte. Daher war ich bei ihm sicher. Keiner würde sich Harry nähern. Auch nicht Gregor. Viel zu groß, war die Abscheu, die sie gegen ihn hatten. Und wie ich es beabsichtigt hatte, passierte es auch. Als Gregor sah, dass ich auf Harry zuging, hielt er inne, schüttelte leicht den Kopf, runzelte dabei die Stirn, schaute mich fragend und irgendwie auch leicht wütend an und drehte sich wieder um. Ich jedoch, ging weiter geradewegs auf Harry zu und gab ihm zur Begrüßung ein Bussi auf die Wange. Geküsst hatten wir uns noch nicht. Ich war auch eigentlich nicht in der Stimmung, mit Harry eine Beziehung einzugehen. Er war mehr ein Trostpflaster, als ein potentieller Freund. Was nicht wenig, an seinen eigenen Absichten lag. Natürlich war unsere „Beziehung“ für meinen Bruder ein Dorn im Auge. Er hasste Harry. Und auch Harry konnte Kevin nicht wirklich leiden. „Scheint so, als explodiert dein Bruder gleich“, schmunzelte Harry, nachdem ich ihm das Bussi gegeben hatte und er es erwiderte. Ich schaute zu Kevin, der mich nur wütend anschaute, ebenfalls den Kopf schüttelte und sich dann Philipp zuwandt, der gerade den Raum betrat. „Interessiert mich rein gar nicht. Er geht mir sowieso auf die Nerven. Von daher..“, sagte ich, während ich mich wieder zu Harry drehte. „Was möchtest du trinken? Es gibt Cola, Säfte, aber auch Bowle. Die ist extrem lecker.“ „Ist die mit Alkohol?“ „Klar, was denksten du. Also? Bowle?“ Ich zögerte. Ich war immer noch schwanger. Und wenn Kev sah, dass ich Alkohol trank, würde er mir eine Szene machen und im schlimmsten Fall die Bombe platzen lassen. Von daher verneinte ich die Bowle und nahm stattdessen eine Cola... Am anderen Ende des Raums... „Was geht denn da zwischen Harry und deiner Schwester? Sind die beiden ein Paar?“, fragte Philipp. „Ich habe keine Ahnung“, antwortete Kev zwischen zusammengebissen Zähnen. „Pass bloß auf Mila auf. Der will sie doch eh nur fürs Eine und dann lässt er sie fallen.“ „Ich weeeeeeiß Jungs...“ „Man muss dieser Typ da stehen? Ich habe Durst“, nörgelte Tino. „Oh guckt mal, Mario ist da....“ „Hast du Lust zu Tanzen?“ „Hmmm?“ „Ich hab' gefrag, ob du Tanzen willst.. ist irgend was, Süße?“ „Nix alles gut“, lächelte ich. „Gut, dann komm'. Lass uns tanzen...“ Der DJ spielte gerade ein eher langsames Lied, das zum Kuscheln und auch Küssen verführte. I don't wanna miss a thing. Harry nahm mich bei der Hand und führte mich auf die Tanzfläche. Da leider noch nicht viele Leute da waren, waren wir beide praktisch im Mittelpunkt der gesamten Party. Doch Harry war das egal. Er genoss die wütenden Blicke der Anderen und nahm mich nur noch mehr in den Arm. Und auch ich war nicht abgeneigt. Harry sah verdammt gut aus. Er hatte diese verführerischen, braunen Augen, dunkelblondes Haar und freche, aber süße Grübchen. Er war gut eineinhalb Köpfe größer als ich, so war es mir ein leichtes meinen Kopf an seiner Schulter anzulehnen. Seine Hand wanderte weiter meinen Rücken hinunter, hielt jedoch kurz vor meinem Po inne. Er war eben doch ein Gentleman. Wir tanzten in dieser Pose gut das gesamte Lied durch. Dann passierte es. Für einen kurzen Moment vergaß ich alles um mich herum. Ich vergaß, dass uns gut 20 Leute zusahen. Ich vergaß, dass von diesen 20 Leuten mind. 15 waren, die Harry hassten und mich nicht verstanden, warum ich Harry mochte oder warum ich überhaupt mit ihm sprach. Und von diesen 15 Leuten, waren mind. 5 dabei, die mich als Verräter sahen, dass ich mich überhaupt noch mit ihm abgab. Ich vergaß, dass diese 15 Leute, mich am liebsten von ihm weggezogen hätten und, als es passierte, der Mund vor Entsetzen offen stand. Sich wahrscheinlich anguckten, den Kopf schüttelten und den Blick entweder abwanden oder nicht in der Lage waren, dies zu tun. Und das Beste: Ich vergaß Gregor, ich vergaß Elsa und ich vergaß mein KIND. Harry, der seinen Kopf ebenfalls auf meine Schulter gelegt hatte, stupste mich leicht an, und begann, kleine und leichte Küsse auf meinem Kopf und Hals zuverteilen. Ich hob meinen Kopf, blickte ihn an und erwiderte sein Lächeln. Dann, wie in Zeitlupe, sah ich, wie sein Mund meinem Mund gefährlich nah kam. Näher und immer näher. Bis es dann passierte. Etwas, das ich eigentlich nicht wollte oder besser gesagt, etwas, über das ich bis hier noch gar nicht bedacht hatte oder drüber nachgedacht hatte. Wir küssten uns. Es war kein „0-8-15“ Kuss. Er war auch nicht mit dem Kuss von Gregor zuvergleichen. Nein, dieser Kuss sprühte auch nicht vor Verlangen oder Begierde oder sonst was. Es war dieser typische „Hollywood“- Kuss. Der, von Beobachtern begutachtet werden könnte und 100 Punkte verdient hätte. Kein Gesabber, keine Mundeinblicke oder Zungen, die auf einmal überall sind. Nein im Ernst, dieser Kuss war einfach unbeschreiblich schön. Und er fühlte sich an, als ob er Stunden, nein Tage dauert. Dieser Kuss warf mich gefühlsmäßig völlig aus der Bahn. Ich mochte Harry, das war klar- aber mochte ich ihn als einen festen Freund. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, riss mich jemand von Harry weg. Noch es war nicht Kevin. Es war auch nicht Gregor- ha, warum sollte ER das auch machen. Es war Mario. „Was machst du da?“ „Wir küssen uns, wonach sieht das denn sonst aus?“ „Dich hab' ich nicht gefragt, Harry. Was ist los mit dir, Mila?“ Während Mario das sagte, zog er mich weiter von Harry weg und began mich zuschubsen. Richtig. Er SCHUBSTE mich. Völlig perplex fiel ich beinahe hin, doch Harry ging dazwischen. „Nicht glücklich mit Elsa, dass du dich an Mila ranmachen musst oder was ist dein Problem?“ „Halt den Mund Harry und lass Mila endlich in Ruhe. Wir wissen doch beide ganz genau, was du von ihr willst.“ „Ach und was will ich?“,fragte Harry in einem leicht arroganten Ton. „Sie.. du weißt schon.“ „Ich weiß schon? Wie süß Mario. Du traust dich nicht mal, das Wort auszusprechen. Bist wohl noch nicht bei Elsa gelandet was? Ha, ich wusste doch gleich, dass sie es bei mir besser haben wird. Ich weiß halt, wie man(n) eine Frau glücklich macht..“ „Ohhhh... DUUUUUUU.....“ Doch bevor Mario irgendetwas sagen oder machen konnte, hielt in Viktor zurück. „Mario ist gut. Lass ihn reden. Du weißt doch, wie er ist...“ „Abbber dieser verdammte Tyyyyp hat E....“ „Ich habs gehört- aber lass dich doch nicht auf sein Niveau runter.“ „Genau Mario, lass dich nicht auf mein Niveau runter. Obwohl, ein bisschen was, kannst du dir von mir doch abgucken. Das sieht Elsa vielleicht nicht immer so unglücklich aus...“ „Du verdammmter...“ „Man Harry, halts Maul und verzieh dich. Dich will hier keiner haben...“ „Wenn du das sagst, Viktor. Dann gehe ich. Bitteschön. Kommst du mit, Süße?“ Süße? Meinte er mich? „Nein sie bleibt hier“, antwortete Mario wütend für mich. „Danke aber ich kann das selbst entscheiden. Lass uns gehen“, sagte ich zu Harry. „Bist du total bescheuert? Glaubst du, Kev lässt dich gehen?“ „Erstens ist er nicht hier und zweitens bin ich alt genug, um auf mich selbst aufzupassen. Also, keine Sorge...“ Harry und ich drehten uns dem Ausgang zu und gingen Hand in Hand nach draußen. Zum Glück begegnete ich Kev nicht- er hätte mich auf der Stelle aufgehalten. Doch ich wusste, dass wenn er zurück kam, er mich sofort anrufen würde. Daher schrieb ich meinem Dad schnell eine SMS, dass ich später nach Hause käme, wartete auf eine Antwort und schaltete das Handy aus, nachdem ich eine Nachricht meines Dad erhalten hatte. „Ist gut, aber machs nicht zu spät- viel Spaß und wir haben dich lieb.“ „Nein, mache ich nicht. Danke. Hab euch auch lieb.“, schrieb ich zurück. „Was machen wir beiden hübschen jetzt?“ „Weiß nicht, worauf hast du Lust?“ „Hast du Hunger?“ „Jaaa, ein bisschen...“ „Gut, dann gehen wir was essen.“ In der Stadt angekommen, suchten wir uns einen Platz in meiner- nein unserer Lieblingspizzaria. Wir bestellten uns eine beide eine Pizza und was zutrinken. Ich zögerte zunächst, weil ich nicht genau wusste, wie viel Geld ich dabei hatte. Harry musste das bemerkt hatte, lächelte mich sanft an und streichelte meine Hand. „Keine Sorge, Kleines. Ich lad' dich ein. Such dir aus, was du willst.“ Eben ein echter Gentleman.. Als wir auf das Essen warteten, blickte ich mich unruhig um. Irgendwie erwartete ich, dass Kevin oder jemand anderes die Pizzaria stürmen würde. Aber es kam niemand. Auch nicht nach dem Essen. Okay, woher sollte er auch wissen, wo wir waren? Ich entschied mich, mein Handy wieder anzuschalten, nur für den Fall der Fälle. Und wie ich es mir dachte, hatte ich fast 100 Anrufe in Abwesenheit. Und die alleine waren von Kev. Auch Elsa hatte versucht mich anzurufen. Und zu meiner Überraschung, sah ich auch Gregors Nummer auf meinem Display. „Gibts was wichtiges?“ „Nur Kev und die Anderen.“ „Lass sie doch einfach. Ich werde dir schon nix antun“, lachte Harry. „Das weiß ich doch ..“ „Mila, ich meine das wirklich ernst. Ich werde nichts mit dir machen, was du nicht auch willst..“ „Ja. Sowas denke ich auch nicht von dir..“, lächelte ich. „Na also.. komm, ich bring' dich nach haus, bevor Kev nochn Anfall bekommt..“ Was ich nicht wusste war, was in der Zwischenzeit auf der Party los war... "Und ihr habt sie einfach mit ihm gehen lassen?", schrie Kevin wütend. "Kevin bitte, bleib ruhig. Mario hat sein Bestes gegeben.. Mila ist einfach gegangen...", versuchte Elsa zu trösten. "Sein Bestes? Das ich nicht lache. Hätte er sein BESTES gegeben, wäre sie doch hier oder?! Verdammt, ihr geht mir auf die Nerven.." Kevin verließ den Raum und stürmte nach draußen. Er versuchte seine Schwester anzurufen, aber wie er es schon ahnte, hatte sie ihr Handy aus. "Diese verdammte.." "Alles okay mit Mila?" Kevin drehte sich um. Gregor. "Sie ist nicht hier, also woher soll ich das wissen?" "Hast du schon versucht, sie anzurufen?" "Nee, weißte. Ich hab' das Handy nur aus Spaß in der Hand..." "Sie geht auch bei dir nicht ran?" "Sieht das so aus??!!!" "Schon gut.. ich frag' doch nur.." "Tu' bitte nicht so, als ob dich Mila interessiert.." "Waas.. was? Sie ist mir nicht egal, falls du das denkst..." "Ach ja? Seit wann denn das? Du bist doch kein bisschen besser als Harry. Ihr habt alle Angst, dass er sie nur fürs Eine will. Aber was hast du gemacht? Genau das, was alle Harry unterstellen. Und jetzt lässt du sie im Stich." Gregor wusste nicht, was er sagen sollte. Kevin hatte eigentlich Recht. Er hatte mit Mila geschlafen und sie dann nicht mehr beachtet. Er war also genauso wie Harry. Wenn nicht sogar noch schlimmer. "Tut mir leid, Greg. Es ist einfach.. alles so so scheiße gerade...Ich weiß nicht, wo sie ist, was sie macht oder wie es ihr geht.." Gregor sagte immer noch nichts. Kevin, der sich über ein Geländer gebeugt hatte, drehte sich zu ihm um. "Hör zu.. ich wollte dich wirklich nicht so anpampen. Du kannst ja eigentlich nix dafür. Eigentlich.." "Ich weiß.. hmm.. wäre ich nicht so ein Arsch gewesen, müsste sie sich jetzt nicht an Harry hängen..." Kevin sah Gregor an. Für einen kurzen Moment überlegte er, ob... Nein. Nein. Nein... Er hatte es Mila versprochen. Er würde nix sagen. Nie und nimmer. "Meinst du, er tut ihr was?",fragte Gregor plötzlich. "Mmmmpf, ich weiß es nicht- ich hoffe nicht..." "Sollen wir sie suchen gehen?" "Und wo sollen wir anfangen? Die beiden könnten überall sein.." "Bei ihm?" "Naaaa, das glaube ich nicht. Das wäre doch zu offensichtlich oder?", versuchte Kevin witzelnd zu sagen. "Vielleicht...sag, ganz ehrlich Kevin. Hab ich ihr das Herz gebrochen?" Kevin sah seinen besten Freund an. Ein wenig tat ihm Gregor leid. Er sah, wie sehr Gregor unter der ganzen Sache litt. Daher zögerte er auch bei seiner Antwort nicht. "Jap." "Scheiße...." Kapitel 10: Ich hasse euch! --------------------------- Harry hatte mich gleich nach dem wir fertig gegessen hatten, nach Hause gebracht. An der Tür verabschiedeten wir uns mit einem leichten Kuss auf dem Mund. Als ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen ließ, fragte ich mich ernsthaft, ob wir beide jetzt ein Paar waren. "Mila?" "Jaaa, ich bins.." "WO kommst du her?" "Von der Feier, woher denn sonst?" Ich versuchte mich dumm zu stellen. Funktionierte nur nicht so ganz. "Hör auf mich zu verarschen. WO zur Hölle warst du?" "Ich war IMMER NOCH auf der Feier!" "Achja? Und warum hat dein Bruder dann 1000 Mal angerufen und gefragt, ob du zuhause bist?" Ich seufzte. "Na schön, vielleicht war ich nicht die ganze Zeit auf der Feier..." "Und wo dann?" "Ich bin mit Harry ne' Kleinigkeit essen gegangen. Wir hatten Hunger und er hat mich eingeladen und nach Hause gebracht." "Harry? Der Harry?" "Ja DER." "Und du denkst, du kannst einfach so mit einem wildfremden Jungen von der Party verschwinden und dich dann irgendwo in der Stadt rumtreiben, oder was?!" "Moom, so fremd ist er gar-" "Haaaalt.. den Mund.. Auf dein Zimmer. Du hast Hausarrest. Mir egal bis wann." "Nur weil ich mich amüsiert habe? DU wolltest, dass ich was unternehme! Und jetzt bekomme ich dafür Ärger?" "Etwas unternehmen Mila. Ganz genau. Aber nicht mit einem Jungen durch die Gegend ziehen, der sonst was mit dir anstellen könnte. Du bist erst 15! Das scheinst du wohl vergessen zu haben .." "Harry würde mir nie etwas tun. Und wenn, dann nur, wenn ichs auch will." "Komm mir jetzt nicht so! Denk bloß nicht mal an Sex! Das kannst du machen, wenn du 18 bist und ausgezogen bist. Vorher brauchst du mir mit sowas, gar nicht um die Ecke kommen.." "Ach und wie willst du mich davon abhalten?" Hätte ich bloß nicht gefragt. "Dafür ist der Hausarrest, meine Liebe. Du wirst dich mit KEINEM Jungen treffen. Und wenn du dich irgendwann mal wieder verabreden darfst, dann kommen NUR Mädchen und sie kommen HIER her. Du gehst nicht mehr aus dem Haus ohne mich oder Kevin.. soweit kommt es ja noch..." "Mom, du kannst mir nicht verbieten, einen Freund zuhaben.." "Doch, genau DAS kann ich.. Kevin hat mir alles über diesen Harry erzählt.. und genauso so einen Jungen brauchst du nicht und will ich auch nicht, dass du so jemanden als Freund hast. Geschweige denn Sex. Der will dich doch nur für Sex, Mila. Seit wann bist du denn so naiv?" "Erstens habe ich Sex mit wem ich will. DU warst auch 15 als du Paps kennengelernt hast. Und zweitens kennst du Harry gar nicht und drittens weißt du, dass Kev Harry hast und sonst was erzählen würde, damit ich nix mit ihm mache..." "DU wirst keinen Sex haben! Und wenn du dich doch dazu entschließen willst, dann schicken wir dich eben weg. Ganz einfach." "Ohh, du willst mich wegschicken? Bitte, mach doch! Wo auch immer ich dann lande, es wird 100 Mal besser sein, als mit dir.." "Sprich nicht in diesem Ton mit mir!" "Was ist denn hier los?", fragte mein Dad, der verschlafen aus dem Wohnzimmer kam. "Frag das doch bitte deine ach-so-tolle Frau. Und sowas will sich eine Mutter nennen.." "Mila, jetzt reicht es. Ab in dein Zimmer. Wir reden morgen weiter darüber.. " "Ach lass mich Paps...kannst mit dir selber darüber reden. ICH werde ab jetzt kein Wort mehr mit euch reden!" Ich stampfte die Treppe wütend hoch und knallte die Tür hinter mir zu. Ich hasste meine Eltern. Und ich hasste Kevin. Und am allermeisten hasste ich Gregor... ------------------- Später am Abend klopfte es an meinem Zimmer. Ich hatte eigentlich vor gehabt, meine Tür abzuschließen, aber seit der letzten Aktion, bei dem meine Ma meine Tür beinahe eingetreten hatte, nahm sie mir den Schlüssel weg. Daher half mein " Lass mich in Ruhe" auch nicht, die nicht willkommende Person von meinem Zimmer fern zuhalten. Ich saß vor meinem Bett, mit dem Laptop auf dem Schoß, als Kevin eintrat. "Hey Mila..." Keine Reaktion. "Mila, bitte. Lass uns reden." Immernoch KEINE Reaktion. "Hör zu. Es.. es tut mir Leid. Ich wollte nicht sonen großen Aufstand anzetteln und ich wollte auch nicht, dass du dich mit Ma und Pa streitest.. Ich ...ich habe mir nur Sorgen um dich- euch, gemacht..." "Hör auf davon zu sprechen. Es gibt kein "euch"... "Mila..." "Nix Mila. Kev, hau einfach ab. Ich weiß nicht, was dein Problem ist, aber ich kann mich treffen, mit wem ich will. Und auch wenn es Harry ist, es geht dich NIX an...Also verzieh dich endlich.." Kevin blieb stumm neben mir stehen und wollte gerade gehen, als er wieder zu sprechen began. "Hat er dir was getan?" "Wie bitte?" "Ich will wissen, ob er irgendwas mit dir gemacht hat.." "Wir haben uns geküsst- das ist alles. Und, nur zu deiner Info, ich habe es vor, wieder zu tun.. Und wenn dir dein Verhalten von heute Abend wirklich leid tut, dann behälst dus für dich.." "Was soll ich für mich behalten?" "Hmmpf.., hörst du mir eigentlich zu? Ich werde mich wieder mit Harry treffen. Ich weiß noch nicht wann, aber wenns soweit ist, muss du mir nen' Alibi geben. Klar?" "Bist du total bescheuert? Du willst diesen Kerl wieder sehen? Was glaubste, was er macht, wenn er erfährt, dass du schwanger bist?!" "Wenn du nichts sagst, dann wird er auch nix erfahren..Also, sei mal ein netter Bruder und halte zu mir.." Kevin ging in meinem Zimmer auf und ab. "Ich nehme dich schon in Schutz, in dem ich nix von deinem..."- er deutete auf meinem Bauch- "verrate..und jetzt sowas? Hörst du DIR eigentlich zu?" Ich drehte mich um und blickte ihn ernst an. "Kevin. Wenn du mich verrätst, dann war es das letzte Mal, dass du mich gesehen hast...." "WAS?" "Du hast mich schon verstanden..Ich werde weggehen und es ist mir egal, was du oder Mom oder Pa dann sagen.. Also, überlegs dir, mich zu verpetzen.." "Willst du mich jetzt erpressen oder was?" "Nenn' es, wie du willst..." "Und wo willst du dann bitte hin?" "Das kann dir doch egal sein.. Also, abgemacht?" "Nix ist hier abgemacht. Ich werde nichts sagen, aber ich geb' dir auch kein Alibi.." "Alles klar dann..." Er blieb noch einige Sekunden in meinem Zimmer stehen, als würde er auf eine Reaktion von mir warten.. "Was ist nur mit dir passiert.." Das wüsste ich auch gerne.... Kapitel 11: Ein vielversprechender Abend ---------------------------------------- Der Streit mit meinen Eltern und auch mit Kevin ging nicht spurlos an mir vorbei- geschweige denn, an den anderen. Beim Frühstück war die sonst so lustige Stimmung, verflogen. Wir saßen still nebeneinander; mein Vater las den Sportteil, meine Mutter den "Wie-kann-eine-Hausfrau-eine-noch-bessere-Hausfrau-werden" Teil und Kevin und ich blickten nur stumm auf unseren Teller. "Kein Wunder", dachte ich mir. Ich aß nicht viel und zum Glück wurde ich diesmal von niemanden ermahnt, mehr zu essen. Nach dem Frühstück wollte ich schnell in mein Zimmer gehen. "Wir fahren heute Abend weg...", sagte meine Ma plötzlich. "Wohin gehts?", fragte Kev. "Ein paar unserer treusten Kunden, haben uns heute Abend eingeladen." "Die laden euch einfach so ein?" "Ja, warum denn auch nicht? Wir kennen sie schon einige Zeit und heute Abend wollen sie ihren Hochzeitstagfeiern. Wir waren auch schon auf der Hochzeit gewesen, erinnerst du dich?", fragte meine Ma und blickte dabei meinen Vater an, der aber nur ein einfaches "Hmmmpf" von sich gab. Meine Ma schüttelte nur den Kopf und sprach weiter. "Wie dem auch sei, ich beide werdet mitkommen." "Was?", sagte Kev plötzlich und verlor dabei fast sein halbes Brötchen auf dem Tisch. "Du hast mich schon verstanden. Euch beide kann man ja keine Sekunde mehr aus den Augen lassen.." "Das ist ja ganz toll. Nur weil DIE Scheiße baut, muss ich dir dafür gerade stehen?" "Tja, liebster Bruder, jetzt weißte mal, wie ich mich immer fühle.." "Ach halt doch die Klappe....!" "Bitte..." "Ihr haltet jetzt beide den Mund. Wir fahren um 15 Uhr los. Bis dahin, habt ihr euch soweit fertig gemacht. Umziehen könnt ihr euch auch noch da.." Dann sah mein Vater von seiner Zeitung hoch. "Du willst die beiden wirklich mitnehmen? Die verderben uns noch den ganzen Abend...." "Hast du eine bessere Idee? Mila hat Hausarrest und wird sicherlich nicht zuhause bleiben, wenn wir sie einfach darum bitten. Und Kevin...." "Ja? Was is' mit dir?" "DU, mein Lieber, zettelst nacher wieder irgendeinen Streit an und daraus wird dann wieder ne' Schlägerei.. glaubst du etwas, es macht uns Spaß, immer von der Polizei benachrichtigt zuwerden?!" "Immer? Das is' doch wohl nicht wahr. Das letzte Mal ist schon Monate her.. und nur weil ihr ihr nicht vertraut, muss ich jetzt auch leiden? Na super! Aber mir egal, was du sagst. Ich komme nicht mit. Und Ende." Und damit verließ Kev die Küche und ließ mich allein zurück. "Siehste, das fängt ja gut an. Und du glaubst wirklich, dass er heute Abend keinen Aufstand machen wird? Das sind Kinder, Schatz. Mitten in der Pubertät..", sagte mein Pa. "Und was machen wir jetzt mit ihr?" Mein Pa sah mich an. "Nehmen wir nur sie mit.." "Mich? Ich komme ganz bestimmt auch nicht mit..!" "Das wirst du, wenn wir das sagen.." "Und wenn du einfach nen Babysitter engagierst?" "Und wen sollten wir deiner Meinung nach fragen?" "Was weiß ich.. die Nachbarn oder so..." "Na klar. Ich brauche nen Babysitter für meine fünfzehnjährige Tochter oder was? Nene, wir machen es anders. DU bleibst zuhaus und wir rufen jede Stunde an und du wirst dann ans Telefon gehen. Sobald du nicht ran gehst, wissen wir, dass du nicht da bist. Und schon haben wir dich erwischt..." Ich wusste nicht, ob es taktisch klug war, ihren Plan vor mir Preis zugeben. Aber da ich bereits eine Lösung im Sinn hatte, nickte ich einfach. "Und wehe dir, du gehst nicht ans Telefon..." "Keine Sorge, keine Sorge.." Später am Nachmittag kam meine Ma ins Zimmmer, sagte mir "Au revoir" und warnte mich noch mal eindringlist bloß ans Telefon zu gehen. "Ach und übrigens. Kev wird hier bleiben und ein Auge auf dich werfen. Gregor kommt übrigens auch vorbei, also hast du schon mal zwei Zeugen gegen dich.." Gregor.. Hatte er mal wieder eine Stunde Ausgang bekommen?... Gegen 18 Uhr am Abend machte ich mich ausgehfertig. Als Kev davon Wind bekam, sprach er mich gleich an. "Was hast du vor?!", sagte er abwertend. "Harry kommt gleich vorbei.." "Aha.. Und du glaubst, wir lassen dich einfach so gehen?" "Ich weiß zwar nicht, wer WIR ist, aber ja- das glaube ich." "Und wie hast du dir das vorgestellt? Ich meine, Ma ruft gleich wieder an und sie wird auch danach noch mal anrufen.. Und wenn du dann nicht da bist..", sagte er und tat dabei sehr unschuldig. "Keine Sorge, Brüderchen. Da hab' ich mir schon was ausgedacht." "Und was?" "Schon mal was von "Rufumleitung" gehört?" "Was?" "Also nicht. Pass auf. Ich leite die Anrufe vom Haustelefon auf mein Handy weiter. So ruft Ma an und ich kann trotzdem dran gehen", sagte ich zwinkernd. "Bist du bescheuert? Das klappt doch nie! Sie wird das so oder so herausfinden und-" "Du sagst nix zu ihr und du sagst deinem Freund, dass er auch nix sagen soll. Ma wird eh' in ein zwei Stunden betrunken sein und vergessen, mich anzurufen. Und so habe ich meine Ruhe mit Harry und alle sind glücklich." "Und was, wenn ich die Rufumleitung einfach wieder ändere? Häh? Schon mal daran gedacht?" "Klar, hab' ich. Das wirst du aber eh nicht machen ..." "Ach und warum sollte ich das nicht tun?", antwortete Kev wütend. "Weil du mich viel zu lieb hast, um mich zu verraten..." "Was zur H-" "Und jetzt entschuldige mich, aber Harry ist da", sagte ich, nachdem mein Handy mir eine Nachricht von Harry zukommen ließ. "Viel Spaß euch beiden Hübschen und denk daran, deinen kleinen Mund zu halten..", sagte ich zum Schluss und drückte meinem Bruder ein Küsschen auf die Wange. Ich ließ Kevin wortlos in meinem Zimmer zurück und ging nach unten... ..................................................... "Quatsch Mila, du bist das Mädchen, du musst mich nich' einladen", hatte Harry gesagt. Doch ich bestand drauf. Harry holte mich wie versprochen von zuhause ab. Dieses Mal wollten wir zusammen ins Kino gehen; es lief ein super-toller-neuer-angesagter Horrorfilm, den ich mir nicht entgehen lassen wollte. Und da Harry auch Horrorfilme liebte, gingen wir zusammen in die Vorstellung. Wir hatten also noch eine Gemeinsamkeit: Horrorfilme. Nachdem der Film zu Ende war, lied Harry mich noch zum Essen ein; ich lehnte es aber ab, eingeladen zu werden, da er bereits das Kino übernommen hatte. Es war fast 0 Uhr, als wir aus dem Gaststätte kamen. "Willst du noch mit zu mir?", fragte Harry. Ich überlegte nicht lange. Ich wusste, dass meine Eltern nicht da sein würden, also würde es ihnen auch nicht auffallen, wenn ich die Nacht nicht zuhause verbringen würde. Und wie ich es vermutet hatte, kamen nach 21 Uhr keine Anrufe mehr. Typisch meine Ma. Ich nickte und wir machten uns auf den Weg zu ihm. Ich war noch nie bei Harry zuhause gewesen; aber es gefiel mir auf Anhieb. Die Atmosphäre war sehr einladend, sodass ich mich gleich sehr wohl fühlte. Er führte mich die Treppen hoch, direkt in sein Zimmer. Dort angekommen, schloss er die Tür und wies mir, mir es auf dem Sofa bequem zumachen. Harry schaltete den Fernseher ein, doch dieser blieb nach einigen Minuten gleich ausser Acht.... "Es läuft auch nur Schrott oder?", sagte Harry, nachdem er die Kanäle bereits ein zweites Mal durchgeschaut hatte. "Oh ja, das kannste laut sagen.." "Sag mal, wie haben deine Eltern eigentlich reagiert? Ich meine, dein Bruder hat ihnen doch von mir erzählt oder?" "Und ob er das hat.. meine Ma hat mir gleich Hausarrest für den Rest meines Lebens erteilt." Ich musste lachen. Auch Harry schmunzelte. "Was machst du dann hier?", lächelte er und streichelte dabei sanft meine Wange. "Tja, sie sind heute Abend nicht da und werden vor morgen Abend auch nicht wieder zurück sein..." "Und dann gehst du gleich und brichst ihre Regeln.. tztztz, was habe ich nur für ein Mädchen neben mir sitzen.." "Ha, ein seeeeeeeehr böses Mädchen." Wieder mussten wir lachen. "Und was denken deine Eltern nun von mir?" "Das du mich nur ins Bett kriegen willst", antwortete ich ehrlich. Harry sah mich an. "Okay, das ist mal direkt. Was hast du ihnen gesagt?" "Das ich schlafe, mit wem ich will.." "Soso du hast also darüber nachgedacht, mit mir zu schlafen?",sagte er vergnügt. "Nein, ich habe sie nur vor einer eventuellen Sache gewarnt. Ohne Hintergedanken." "Und, würdest du..?", fragte Harry mich dann nach einer Weile und schaute mich an. Er schaute mich wieder so an. Wenn ich seinen Blick hätte fotografieren können.. ich hätte es sofort getan. Wäre ich Schokolade, ich wäre geschmolzen .. Er erinnerte mich an einen Schauspieler aus meiner Lieblingsserie. Seine Grübchen, die leicht zu erkennen waren, seine Augen, in denen ich versunken wäre,.. seine Lippen, die ich am liebsten sofort wieder geküsst hätte... Und in seinem Blick lag keineswegs Ironie oder Spaß oder sonst etwas. Er meinte es ernst. Toternst. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er mich gerade auf dem Arm nahm.. "I...ich weiß nicht..." "Keine Sorge, Kleine. Ich habe dich nicht mit zu mir genommen, um gleich über dich herzufallen.." Irgendwie war ich enttäuscht. WARUM war ich denn jetzt bitte enttäuscht? Verdammt.. Okay, okay okay okay okay.. Wenn ich ehrlich zu mir, wusste ich die Antwort bereits. Anscheinend wollte ich mit ihm schlafen und war wegen seiner Reaktion traurig.. was war denn los mit mir? "Alles okay?", fragte mich Harry plötzlich. "Jap alles guti.." "Mist", ich biss mir auf die Lippen.. wie sagte ich ihm denn jetzt am besten, dass ich mit schlafen wollte? Oh Gott! Ich war doch jetzt aber nicht schlampig oder? Immerhin wollte ich mit einem Jungen schlafen. Dem zweiten Jungen, mit dem ich nicht zusammen war. Aber das mit Gregor war ja auch nur eine Ausnahme. Denn vielleicht war das hier gerade der Beginn einer Beziehung. Einer ECHTEN und RICHTIGEN Beziehung. Und da war Sex doch okay? Oder? Oder?! "Und du bist dir ganz sicher?" "Jaaaha, was soll denn sein?!" "Ich weiß nicht... du siehst mir irgendwie nervös aus.." "Ich bin aber nicht nervös oder sonst was..!" "Hey, okay warte mal." Er schien irgendwas missverstanden zu haben..Er klang beinahe panisch.. Moment PANISCH?! "Das war wirklich nicht mein Plan okay? Ich will nicht, dass du denkst, ich bin der große Frauenaufreißer oder so.. wenn du willst, dann bring ich dich jetzt gleich nach Hause u-" "Was ist, wenn ichs will?" "Waa.. was? Du willst also nach Hause?", sagte Harry und ich konnte tatsächlich Enttäuschung in seinem Blick sehen. "Was machst du, wenn ich will?" "Wenn du was willst?" "Wenn du was willst Mila?" Er sah mich an. Ich lächelte verführerisch- ha, zumindest versuchte ich es. Aber es hatte wohl seinen Zweck erfüllt. Denn Harry sah mich erstaunt und wortlos an. "Du weiß schon, was ich meine.." "See...Sex? Du willst Sex? Mit mir?" Warum sollte ich denn nicht mit ihm schlafen wollen? Ich meine, es war HARRY. Der- in meinen Augen- heißeste Typ auf Erden. Ich atmete tief durch und nickte, traute mich aber nicht, Harry anzuschauen. "Dann würde ich dich fragen, ob du dir 10000% sicher wärst...", flüsterte Harry mit zitternder Stimme. "Und wenn ich sage, dass ichs bin..?" Mehr brauchte ich nicht zusagen. Mehr war auch nicht nötig, um zu verstehen, was dann passierte.... Kapitel 12: Bin ich total verrück geworden? ------------------------------------------- Ich konnte nicht davon sprechen, dass das, was passiert war, mit dem zuvergleichen war, was ich mit Gregor erlebt hatte. Es war KOMPLETT anders gewesen. Und es lag nicht daran, dass ich etwas für Harry empfand- nein, denn ich empfand damals auch etwas für Gregor. Naja was heißt "empfand". Es lag auch nicht daran, dass ich keine Jungfrau mehr war und somit wusste, was ich tat. Denn ich hatte überhaupt KEINE Ahnung, was ich machen musste oder sollte. Aber WAS war denn jetzt so anders? Es lag nicht an meinen Gefühlen. Es lag auch nicht an der Tatsache, dass ich nicht gewusst hätte, was auf mich zukam. Nein. Es lag an Harry. Und an seinen Gefühlen. An seinen Gefühlen für mich. Ich spürte, nein ich WUSSTE, was er für mich empfand, gleich nach unseren erstem Kuss. Und die Art und Weise, wie er reagiert hatte, zeigte mir, dass ich tatsächlich mehr für ihn war, als Sex. Und die Art und Weise, wie er mich berührte, zeigte es mir auch. Damals, als ich mein erstes Mal mit Gregor hatte, war ich glücklich; happy, es mit Gregor gehabt zuhaben. Der Moment war perfekt gewesen. Ich würde es auch nicht rückgänging machen wollen. Dafür waren die Erinnerungen einfach zu intensiv und viel zu schön. Doch auch den Sex jetzt mit Harry, bereute ich nicht. Auch, wenn mir zunächst Zweifel den Magen belegten, wollte ich es nicht rückgängig machen. Gregor und ich hatten Sex, weil wir es wollten. Weil wir beide neugierig waren, auf das, was wir noch nicht kannten. Wir wollten dieses unentdeckte Land, entdecken. Wir wollten wissen, wie es war; wie es sich anfühlte. Und hier lag der entscheidende Unterschied zwischen mir und Gregor. ICH wollte mein erstes Mal mit Gregor haben, weil ich es WOLLTE. Weil ich es mit IHM wollte. Er hingegen, war einfach nur gespannt. Und auch, wenn das jetzt gemein klingt: Ich bin mir nicht mehr sicher, dass er es tat, weil ICH es war. Ich denke sogar, dass er es egal mit wem getan hätte. Egal, welches Mädchen vor ihm gelegen hätte und er nur annährend eine solche Bindung gehabt hätte, wie mit ihr, hätte er mit ihr geschlafen. Und genau das war mir egal. Mir war es echt egal. Kaum zu glauben, dass ich das mal sagen würde. Es tat nicht mehr weh. Ich war wirklich glücklich. Mit Harry. "Und du willst es wirklich?" "Jaaa..", sagte ich noch einmal und zog dabei sein Hemd aus. Oh ja.. er zog immer Shirts und darüber ein Hemd an. Und er so verdammt gut aus damit. Nachdem wir uns gegenseitig unsere Kleidung ausgezogen hatten, legten wir uns wir uns nebeneinader. Harry nahm meine Hand. Ich war aufgeregt und nervös. Aber ich wollte es. Und wie ich es wollte. Wir lagen nur noch in Unterwäsche nebeneinander. Ohne, dass es mir bewusst war oder ohne, dass ich es geplant hatte, hatte ich sexy Unterwäsche angezogen. Naja, mein Unterbewusstsein eben. Harry hielt noch immer meine Hand und streichelte leicht meine Finger. "Ich bin wirklich froh, dass du hier bist", sagte er. "Ja, ich auch.." Ich drehte meinen Kopf zu ihm und sah ihn an. Sein Gesicht; ich liebte es. Diese Grübchen. Dieses Lächeln. Ich beugte mich langsam zu ihm herüber und küsste ihn sanft. Er erwiderte den Kuss. Langsam wurde der Kuss intensiver. Unsere Zungen berührten sich, als er anfing meinen Rücken zu streicheln. Eine leichte Gänsehaut kroch meinen Rücken hoch. Und auch ich begann dann, seinen Rücken und Nacken zu massieren. Seine Hände wanderten gen meinen BH. Er hielt kurz inne, schaute mich an, als würde er sichergehen wollen, dass es okay war. Er strich meinen BH ab und streichelte meine Brüste. Unsere Küsse wurden heißer und heißer. Ich musste ein Stöhnen immer wieder unterdrücken, da ich mich nicht hilflos ergeben wollte. Doch das war mir nach einigen Augenblicken auch egal geworden. Harry zog mich näher an ihn ran und ich konnte eine deutliche Beule an meinem Bein spüren. Ich stöhnte. Harry grinste in den Kuss hinein und wanderte mit seinen Fingern weiter meinem Körper herab. Er blieb an dem Rand meines Tangas hängen; diesmal fragte er nicht um Erlaubnis und zog ihn langsam aus. Es war mir ein bisschen peinlich; ich war schon sehr feucht, das spürte ich deutlich. Und Harry musste es beim Ausziehen auch bemerkt haben. Doch er sagte nichts dazu. Ein Glück. Denn so ein Spruch wie "Oh, da freut sich aber wer" oder "man, bist du bereit", hätte die Stimmung echt versaut. Nachdem ich komplett nackt vor ihm lag, wollte ich, dass auch Harry gleichzog. Ich wandte mich seinem Hosenbund zu und, bevor ich seine Hose abstreifte, berührte seinen Penis leicht, was auch Harry aufstöhnen ließ und zog ihn auf mich drauf. Er unterbrach den Kuss, um mir in die Augen zu schauen. In seinen Augen lag Verlangen und Lust, aber auch Fürsorge und Angst. "Ich will die Stimmung nicht kaputt machen, aber nimmst du die Pille?" Nein, ich nahm sie nicht. Aber was sollte schon passieren? Das ich nochmal schwanger werde? Ich nickte. Und warum nickte ich? Ich hatte mal gelesen, dass ein Junge mit Kondom nichts richtig spüren kann. Ich lag bestimmt total falsch und dachte in dem Moment auch nicht mal an Krankheiten, die hätten übertragen werden können. Ich dachte nur an Sex. Außerdem befürchtete ich, dass durch das Suchen nach einem Kondom, unser Verlangen weniger werden könnte. Und das wollte ich auf keinen Fall riskieren. "Okay.. ", sagte Harry nur und küsste mich weiter.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)